Übereinstimmung

Sustainable Solutions Week

  • Jean-François Hirschel & Markus Kramer
  • Berater
  • H-Ideas & Brand Affairs

Klare Standpunkte gehören ins Zentrum der Identität

Mit der Entwicklung nachhaltiger Investitionen werden die Marke und die Werte, die sie vertritt, zu einem wesentlichen Instrument, um die Angleichung zwischen Vermögensverwaltern und ihren Kunden zu erleichtern.“

 

Francesco Mandala

Nachhaltiges Investieren ist heute kein «Nice to have» mehr. Sei es aus regulatorischen Gründen, als Reaktion auf die effektive Nachfrage oder vielleicht sogar aus dem Bewusstsein der eigenen Verantwortung heraus. Egal, welche nachhaltigen Grüntöne man ins Auge fasst, das Thema ist aktueller denn je.

Allerdings hat die Komplexität in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Zum Beispiel durch die schwache Performance der klassischen ESG-Sektoren und die sich ständig ändernde Regulierung. Aber auch der extreme Wettbewerb in diesem Bereich spielt eine zentrale Rolle. Anlagekunden befinden sich in einem regelrechten Labyrinth, wenn es darum geht, unter Zehntausenden von Anbietern die richtige Wahl zu treffen. In diesem Kontext können die eigene Identität und die zugrunde liegenden Überzeugungen den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Überzeugungen und Entscheidungen

In der komplexen Welt, in der wir leben, verlassen sich die Kunden auf die Überzeugungen und Entscheidungen der Vermögensverwalter. Sie wollen wissen, ob das Unternehmen, mit dem sie zusammenarbeiten wollen, ihren Überzeugungen, ihren Zielen und vor allem ihren Werten entspricht.

Das gilt nicht nur für Investitionen, sondern auch für die Verantwortung, die man übernimmt. Die Zeiten, in denen der Begriff „ESG“ als Differenzierungsmerkmal funktioniert hat, sind vorbei. Um am Markt zu bestehen, neue Kunden zu gewinnen und bestehende zu binden, ist die laufende Hinterfragung der eigenen Identität hinsichtlich Klarheit, den eigenen Überzeugungen und die konsequente Kommunikation über die eigene Marke zwingend notwendig. Denn der eigene «Brand» ist weit mehr als ein Logo. Ihre Marke spiegelt Ihre Überzeugungen, Ihre Identität und Ihre Kultur nach innen und nach aussen wider.

Das Subjektive objektivieren

Der Responsible Investments Brand Index (RIBI™) bewertet seit sechs Jahren die Fähigkeit von Vermögensverwaltern, ihr Engagement für verantwortungsbewusstes Investieren in ihrer Marke zum Ausdruck zu bringen. In der aktuellen Ausgabe wurden 600 Vermögensverwalter weltweit analysiert, was einen umfassenden Vergleich sowohl hinsichtlich der Anzahl als auch der Vielfalt der Unternehmen ermöglicht.

RIBI vergleicht die Markenidentität objektiv anhand einer Methode, die auf 25 Jahren Erfahrung und Know-how in der Markenstrategie von Markus Kramer und Jean-François Hirschel im Bereich Asset Management basiert. Die analysierten Kriterien sind ebenso präzise wie die Parameter, die der Bewertung zugrunde liegen.

Die RIBI-Ratings ermöglichen es Vermögensverwaltern, ihre Prioritäten klarer zu setzen, ihre Stärken weiter auszubauen und Verbesserungspotenziale gezielt anzugehen. RIBI ist aber auch ein einzigartiges Instrument für Unternehmen, die Vermögensverwalter auswählen. Der Index zeigt, wie gut ein Vermögensverwalter seine Überzeugungen in Bezug auf nachhaltiges Investieren durch seine Marke zum Ausdruck bringt. Damit wird der RIBI zu einem Instrument, das dazu beitragen kann, die Koordination zwischen den verschiedenen Akteuren zu verbessern und das Vertrauen in den Sektor, das Sparen und die Wirtschaft allgemein zu fördern.

Grosse Unternehmen und Boutiquen auf Augenhöhe

Die 10 weltweit führenden Asset Manager, die in der Ausgabe 2024 des RIBI das beste Ergebnis erzielt haben, sind allesamt europäische Unternehmen. Ein Trend, der sich bereits in den vergangenen Ausgaben abzeichnete. Interessant ist, dass sich unter den Top 10 sowohl grosse Unternehmen als auch Boutiquen befinden. Dies deutet darauf hin, dass die Kohärenz zwischen verantwortungsbewusstem Investieren und der Marke in erster Linie von den Überzeugungen, dem Glauben und der Strategie der Entscheidungsträger abhängt – und nicht von der Grösse des Unternehmens oder seinem Marketingbudget.

Auch wenn sich RIBI auf das Universum der Asset Manager bezieht, sind wir davon überzeugt, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse auf die gesamte Finanzindustrie übertragbar sind.

Klarheit über die eigene Identität und darauf basierende konsequente Entscheidungen ermöglichen eine klare Differenzierung in einem hart umkämpften Markt. Das schafft Übereinstimmung, Verständnis und ein geteiltes Werteverständnis zwischen Anbieter und Kunde. Dies wiederum schafft Vertrauen und damit die Basis für eine langfristige Beziehung. Die Klarheit der eigenen Marke schützt die Reputation. Denn wer sagt, wofür er steht, sagt auch, wofür er nicht steht. Das kann bei Kontroversen sehr hilfreich sein. Darüber hinaus ist die Klarheit der eigenen Marke auch ein hervorragendes Mittel, um die für den Erfolg notwendigen Talente zu gewinnen: Mitarbeiter, die sich an Ihren Werten orientieren, sind und werden Ihre besten Botschafter.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Ihre Marke in einer immer turbulenteren Welt ein einzigartiger Stabilitätsfaktor und ein hervorragendes Aushängeschild sein sollte. Haben Sie den Mut, nicht allen alles zu sein – und bleiben Sie auf Kurs!

Der «Responsible Investment Brand Index»

Der «Responsible Investment Brand Index» bewertet 600 Vermögensverwalter weltweit hinsichtlich ihres Engagements für verantwortliches Investieren. Eine detaillierte Beschreibung der Methodik finden Sie unter www.ri-brandindex.org   

 

Jean-François Hirschel

H-Ideas

Jean-François Hirschel ist Gründer und CEO von H-IDEAS, einem Unternehmen, das sich der Wiederherstellung des Vertrauens in die Finanzwelt verschrieben hat. Seine berufliche Expertise liegt in der strategischen Positionierung von Finanzdienstleistungsunternehmen auf Marken- und Produktebene. Herr Hirschel hatte Führungspositionen bei Paribas, Société Générale und Unigestion inne. Er besitzt einen MSc der EPFL Lausanne und verfügt über fundierte Kenntnisse und Erfahrungen in den Bereichen Institutional, Private und Retail Banking & Asset Management.

Markus Kramer

Brand Affairs

Markus Kramer ist Managing Partner bei Brand Affairs, einem auf strategische Positionierung und Markenentwicklung spezialisierten Beratungsunternehmen. Seine berufliche Laufbahn umfasst Führungspositionen bei Aston Martin und Harley-Davidson. Er besitzt einen MBA der Universität Oxford und ist Visiting Fellow für strategisches Markenmanagement an der Bayes (ehemals Cass) Business School London. Kramer ist Autor des Buches The Guiding Purpose Strategy, A Navigational Code for Brand Growth.

Neue Ära

Sustainable Solutions Week

  • Jon Duncan
  • Chief Impact Officer
  • REYL Intesa Sanpaolo

Schlagwort: Ist dies der Anfang vom Ende für fossile Brennstoffkonzerne?

Von der COP28 ist natürlich die historische Verpflichtung zur Abkehr von fossilen Brennstoffen in Erinnerung zu behalten. Ein an sich recht überraschendes Ergebnis, das sowohl die Betreiber des Sektors als auch die Investoren dazu zwingt, diesen „Anfang vom Ende“ in ihren Perspektiven zu berücksichtigen.

 

Francesco Mandala

Das Jahr 2023 wird durch ein erhöhtes Mass an globalen wirtschaftlichen und politischen Risiken sowie ein neues Bewusstsein für die sich schnell entwickelnde multipolare Welt gekennzeichnet sein. Die Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni werden ein guter Test für die Stimmung in der EU in Bezug auf eine grüne Wirtschaft und die Dekarbonisierungsziele sein, von denen einige Politiker behaupten, dass sie mit den nationalen Arbeits- und Wirtschaftsinteressen kollidieren.

In der Welt der nachhaltigen Finanzen erschwert die Fragmentierung der Welt ein „kollektives“ Handeln in globalen ökologischen und sozialen Fragen. Es war daher überraschend, dass der COP28-Klimagipfel in Dubai zu der historischen Verpflichtung führte, sich von fossilen Brennstoffen zu verabschieden. Auch wenn die Formulierung unpräzise war, so bedeutet sie doch, dass implizit anerkannt wird, dass der langfristige Rückgang der fossilen Brennstoffe im Gange ist. Für langfristige Investoren ändert sich damit das Kalkül in Bezug auf den Sektor der fossilen Brennstoffe, dessen struktureller Rückgang in den nächsten 26 Jahren immer sicherer erscheint, da die Welt bis 2050 eine Netto-Null-Wirtschaft anstrebt.

Die Internationale Energieagentur prognostiziert, dass der weltweite Verbrauch fossiler Brennstoffe im Jahr 2030 seinen Höhepunkt erreichen wird, was in erster Linie auf die Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft und ein Rebalancing zurückzuführen ist. Vereinfacht ausgedrückt, benötigt China nicht so viel Stahl und Zement für den Wohnungsbau oder die städtische bzw. Verkehrsinfrastruktur. Folglich wird die nächste Phase des chinesischen Wachstums voraussichtlich weniger fossile Brennstoffe benötigen. Die IEA gibt an, dass jeder 1-prozentige Rückgang des chinesischen Wirtschaftswachstums die Nachfrage nach Kohle im Jahr 2030 um einen Betrag senken könnte, der der jährlichen Nachfrage Europas entspricht. Gleichzeitig hat China bis 2022 genauso viele erneuerbare Energien implementiert wie der Rest der Welt. Im September 2023 waren 38 Prozent der in China verkauften Autos Elektroautos, wobei diese Zahl von Monat zu Monat steigt.

Sowohl der Green Deal der EU als auch der Inflation Reduction Act (IRA) in den USA sorgen für langfristige fiskalische Unterstützung auf beiden Seiten des Atlantiks, wobei sich die Auswirkungen erst noch voll entfalten müssen. Der IRA war bisher der Schlüssel für die Entwicklung des «Batteriegürtels», der sich über den Süden und Mittleren Westen der USA erstreckt. In diesem Gebiet sind 340 neue Projekte im Wert von schätzungsweise 168 Mrd. USD angesiedelt, von denen sich 50 Prozent auf Elektrofahrzeuge und Batterien konzentrieren und sich auf die Bereiche Solarenergie, Windkraft, Kernenergie, Stromnetze und -speicher verteilen.

Gleichzeitig mussten die Regierungen auch die Auswirkungen der steigenden Kosten für fossile Brennstoffe auf die Inflation bewältigen. Der IWF berichtet, dass die hohen Preise für fossile Brennstoffe die Regierungen dazu gezwungen haben, im Jahr 2022 über 1,3 Billionen USD an expliziten Subventionen bereitzustellen, um Energiepreisschocks für die Konsumenten abzufedern.

Die Abschaffung von Subventionen wird politisch unpopulär sein und könnte, wenn sie nicht mit der gebotenen Sorgfalt erfolgt, erhebliche Folgen für die Energiesicherheit, die Inflation und die soziale Stabilität haben. Ebenso müssen die Regierungen fiskalischen Spielraum finden, um ein umweltfreundliches Wirtschaftswachstum zu fördern, was sich angesichts der Inflationsbedenken als schwierig erweist. Erschwerend kommt hinzu, dass sich bei den physischen Auswirkungen des Klimawandels ein besorgniserregender langfristiger Trend abzeichnet. Swiss Re berichtete, dass die Rück- und Versicherungsprämien für Sachkatastrophen ein 20-Jahres-Hoch erreicht haben. Die Nachfrage nach Versicherungsschutz hat zugenommen, da Naturkatastrophen weiterhin weltweit Sachschäden verursachen, die im Jahr 2022 zu globalen wirtschaftlichen Verlusten in der Höhe von 275 Mrd. USD führten, führen werden. Davon waren 150 Mrd. nicht versichert. Swiss Re berichtet von einem Anstieg der wirtschaftlichen Schäden durch Naturkatastrophen um 115 Prozent im Vergleich zum 30-jährigen Durchschnitt. Die Zunahme der nicht versicherten Schäden, die von den Regierungen getragen werden, dürfte die ohnehin schon angespannten Haushalte weiter belasten.

Auch wenn das Jahr 2024 zweifellos neue Herausforderungen für die nachhaltige Finanzierung mit sich bringen wird, bleiben die Grundlagen für den Übergang zu einer grünen Wirtschaft bestehen. Dabei setzt sich vielleicht die Erkenntnis durchsetzt, dass eine dekarbonisierte, energieautarke Wirtschaft langfristig einen strategischen geopolitischen Vorteil bietet.

Jon Duncan

REYL Intesa Sanpaolo

Jon Duncan ist ausgebildeter Ingenieur mit einem Master-Abschluss in Umweltwissenschaften und verfügt über mehr als 25 Jahre Berufserfahrung im Bereich der Nachhaltigkeit. Von 2010 bis 2021 leitete Jon die Entwicklung und Umsetzung eines Programms für nachhaltige Investitionen bei einem der grössten afrikanischen Langzeitversicherer/Vermögensverwalter. Er war an der Ausarbeitung des ersten Code of Responsible Investment in Südafrika beteiligt, war Mitglied des UN PRI Global Reporting and Assessment Committee und ist Senior Associate des University of Cambridge Institute for Sustainability Leadership. Im Jahr 2022 stiess er als Chief Impact Officer zu REYL Intesa Sanpaolo.

REYL Intesa Sanpaolo

REYL Intesa Sanpaolo bietet Beratungsleistungen und Anlagelösungen für private und institutionelle Kunden an. 2021 ging die REYL-Gruppe eine wichtige strategische Partnerschaft mit Fideuram-Intesa Sanpaolo ein, einem führenden europäischen Bankunternehmen. REYL Intesa Sanpaolo ist in den folgenden vier sich ergänzenden Geschäftsbereichen aktiv: Wealth Management, Asset Management, Corporate Finance und Asset Services, die in ein 360°-modell integriert sind. Durch dieses breite Leistungsspektrum kann die REYL-Gruppe ohne isoliert arbeitende Bereiche und künstliche Segmentierungen sämtliche immer komplexeren Bedürfnisse der Kunden erfüllen.

 

Self Made

Sustainable Solutions Week

  • Aurélia Fäh
  • Senior Sustainability Expert
  • Asset Management Association Switzerland

«Greenwashing»-Selbstregulierung: Besser als ein Gesetz

Das Subsidiaritätsprinzip als Schweizer Leitgedanke hat sich bewährt. Das tut es auch bei der Vermeidung von Greenwashing.

 

Francesco Mandala

Sustainable Finance, also der Bereich von nachhaltigen Finanzprodukten und -dienstleistungen, hat sich global zu einem mehrere hundert Billionen Dollar schweren Geschäft entwickelt. In der Schweiz werden rund 1.7 Billionen Franken gemäss nachhaltigen Kriterien angelegt. Bundesrat und Finanzplatz verfolgen gemeinsam das Ziel, die Schweiz zum führenden Hub für Sustainable Finance zu etablieren. Gleichzeitig nimmt der Finanzplatz eine Schlüsselrolle ein, die Schweizer Klimaziele zu erreichen, indem er die Finanzströme in Richtung Nachhaltigkeit lenkt. Entsprechend kritisch werden Banken und Asset Manager mit ihren nachhaltigen Anlageprodukten und Dienstleistungen unter die Lupe genommen und regelmässig des Greenwashings bezichtigt, also der bewussten oder unbewussten Täuschung von Kunden und Anlegerinnen über nachhaltige Eigenschaften von Finanzprodukten und – dienstleistungen.

Die Asset Management Association Switzerland (AMAS) unterstützt alle Anstrengungen zur Bekämpfung und Vermeidung von Greenwashing. Gleichzeitig ist die AMAS überzeugt, dass eine Selbstregulierung das richtige Instrument ist, um Greenwashing auf dem Schweizer Finanzplatz zu verhindern. 

Das Prinzip der Selbstregulierungen bewährt sich im Schweizer Finanzsektor seit Jahrzehnten als alternative Regulierungsform und stellt einen wesentlichen Pfeiler der hiesigen Finanzmarktarchitektur.

Die Schweiz ist einem marktwirtschaftlichen Ansatz traditionell zugeneigt. Dieser Ansatz ist in der politischen und wirtschaftlichen Geschichte des Landes verwurzelt sowie in seinem Engagement für Grundsätze wie Liberalismus, freies Unternehmertum, wirtschaftliche Freiheit und individuelle Verantwortung.

Darüber hinaus ist das Subsidiaritätsprinzip ein Leitgedanke der schweizerischen Regierungsführung. Dieser besagt, dass Entscheidungen auf der unmittelbarsten oder lokalen Ebene getroffen werden sollten und höhere Regierungsebenen nur bei Bedarf eingeschaltet werden.

Somit gelten Finanzinstitute und Branchenverbände als am besten geeignet, ihre Regeln und Standards zu entwickeln und durchzusetzen, um ethisches Verhalten, Integrität, Transparenz und gleichzeitig Effizienz und Innovation auf dem Markt zu fördern.

Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) unterstützt dieses Modell und erkennt drei Arten der Selbstregulierung an: freiwillige Selbstregulierung, als Mindeststandard anerkannte Selbstregulierung und obligatorische Selbstregulierung. Dieser Rahmen ermöglicht es dem Finanzdienstleistungssektor, Standards zu entwickeln, die Marktrelevanz und breite Akzeptanz gewährleisten. Die FINMA ist befugt, Selbstregulierungsrichtlinien als Mindeststandards anzuerkennen und durchzusetzen. Damit wird sichergestellt, dass sich nicht nur die Mitglieder der Selbstregulierungsorganisationen, sondern auch andere Branchenteilnehmer an diese Richtlinien halten.

Im Bereich Sustainable Finance haben die Finanzverbände in den vergangenen drei Jahren verbindliche Selbstregulierungen entwickelt, welche den gesamten Schweizer Finanzsektor abdecken.

Die prinzipienbasierte Selbstregulierung für nachhaltiges Asset Management der AMAS ist im September 2023 in Kraft getreten. Sie bestimmt die organisatorischen Anforderungen an Finanzinstitute sowie an die Produktgestaltung und die Offenlegung gegenüber den Anlegern. Damit verhindert und bekämpft die Selbstregulierung Greenwashing, indem die Qualität der kollektiv verwalteten nachhaltigen Anlagen durch verbindliche Standards erhöht und die Transparenz durch umfassende Dokumentations- und Berichtspflichten verbessert wird. Die AMAS-Selbstregulierung knüpft an die im Januar 2023 in Kraft getretene Selbstregulierung der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) an: Diese setzt Mindestvorgaben für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in der Anlage- und Hypothekarberatung und gibt Finanzdienstleistern Richtlinien zum Einbezug von ESG-Präferenzen und ESG-Risiken. Seit 2023 gilt der vom Schweizerischen Pensionskassenverband (ASIP) veröffentlichte Standard zur ESG-Berichterstattung für Schweizer Pensionskassen. Und der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) arbeitet derzeit mit seinen Mitgliedern an der Ausarbeitung einer Selbstregulierung, die in Kürze veröffentlicht werden soll.

In einem sich schnell entwickelnden Bereich wie Sustainable Finance haben die Selbstregulierungen gegenüber jeder gesetzlich verankerten Regulierung den grossen Vorteil, dass sie agil und flexibel sind. Sie können leicht und regelmässig geändert werden, um die neuesten internationalen Best Practices widerzuspiegeln, wenn die Initiatoren dies im Dialog mit der Schweizer Regierung für geeignet und angemessen halten. 

Über AMAS  

Die Asset Management Association Switzerland ist die repräsentative Branchenorganisation der Schweizer Asset Management Industrie. Ihr Ziel ist es, die Schweiz als führendes Asset Management Zentrum mit hohen Standards für Qualität, Performance und Nachhaltigkeit zu stärken. Dabei unterstützt sie ihre Mitglieder darin, die Schweizer Asset Management Industrie weiter auszubauen und langfristig Wert für die Anleger zu schaffen. Die Asset Management Association Switzerland ist ein aktives Mitglied der European Fund and Asset Management Association (EFAMA) und der weltweit tätigen International Investment Funds Association (IIFA). 1992 in Basel gegründet, zählt die Asset Management Association Switzerland heute rund 180 Mitglieder. 

 

Auswahlkriterien

Sustainable Solutions Week

  • Rainer Unterstaller
  • Chief Executive Officer
  • ACATIS Fair Value Investment

Gemeinsam das Morgen gestalten

Der Schlüssel zu einer guten Performance sind aussichtsreiche Unternehmen mit innovativen Ideen und zukunftsweisenden Technologien, die das Potential haben, die Welt positiv zu verändern. Mit solchen innovativen Unternehmen haben wir den Schlüssel zur Nachhaltigkeit.

 

Francesco Mandala

Doch wie und in welchen Branchen finden wir frühzeitig solche zukunftsweisenden und chancenreichen Unternehmen? Und welche strengen Auswahlkriterien müssen sie erfüllen, um den Weg in unsere Portfolios zu finden?

Die Lösung ist eine einzigartige Kombination aus strenger, zertifizierter Nachhaltigkeit und Value-Kriterien. So investieren Sie schon heute in Unternehmen, die morgen gefragt sind. Impact ist für uns nicht nur ein Schlagwort, wir setzen es vielschichtig um. Um das zu gewährleisten, bewerten wir nicht nur die 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) auf Unternehmensebene, sondern beurteilen den tatsächlichen Beitrag ihrer Produkte oder Dienstleistungen zu den SDGs. Um gemeinsam das Morgen zu gestalten, betreiben wir aktives Engagement mit unseren Portfoliounternehmen. Zusätzlich spenden wir jährlich 10% unseres Gewinns an soziale und ökologische Projekte und generieren damit einen direkten Impact. Die ACATIS Fair Value Investment AG sowie auch die ACATIS Fair Value-Fonds sind klimaneutral.

Wir sind eine Schweizer Investment-Boutique und Nachhaltigkeitsberater für die ACATIS Fair Value-Fonds.

Gemeinsam mit unserem Fondsmanager, der vielfach ausgezeichneten ACATIS Investment KVG mbH, und Ihnen, gestalten wir das Morgen. 

Im ACATIS Fair Value Aktien Global mit dem Thema Mensch und Umwelt, dem innovativen ACATIS Fair Value Modulor Vermögensverwaltungsfonds und dem ACATIS Fair Value Deutschland ELM, der aussichtsreiche Hidden Champions allokiert, investieren auch Sie in zukunftsweisende und chancenreiche Unternehmen.

Wir sind ein verlässlicher Partner und leben unsere Werte, definiert in unseren fünf Vs:

Vorbild
 
Wir sind Vorreiter und leben Nachhaltigkeit authentisch und innovativ seit 2009

Verbindlichkeit

Wir sind zertifiziert, zuverlässig und haben einen einzigartigen Nachhaltigkeitsprozess.

Vertrauen

Qualität und langjährige Erfahrung sind die Grundpfeiler unserer Tätigkeit.

Verantwortung

Wir unterstützen leidenschaftlich mit 10% unseres Gewinns direkt soziale und ökologische Projekte

Verständnis

Augenhöhe mit unseren Kunden und Partnern ist uns wichtig.

Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen. Wir sind persönlich für Sie da.

Bitte kontaktieren Sie Edith Aldewereld und Rainer Unterstaller unter aldewereld@acatis-fairvalue.ch oder unterstaller@acatis-fairvalue.ch. Unsere Direktdurchwahlen sind 071/8864512 und 071/8864511.

 

Kompass

Sustainable Solutions Week

  • Achille Deodato
  • Chief Executive Officer
  • Indigita

Navigation in der ESG-Landschaft: Governance und Prozesse für Asset Manager entscheidend

Wie Achille Deodato betont, sind ESG-Überlegungen zu grundlegenden Kriterien bei Anlageentscheidungen geworden, und Asset Manager müssen ihre Strategien entsprechend anpassen.

 

Francesco Mandala

Navigation in der ESG-Landschaft: Governance und Prozesse für Asset Manager entscheidend

In der heutigen Finanzlandschaft haben sich Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) als grundlegende Bewertungskriterien von Anlagemöglichkeiten etabliert. Für Investoren sind Nachhaltigkeit und ethische Praktiken zunehmend eine Priorität. Daher müssen Vermögensverwalter ihre Strategien anpassen und ESG-Faktoren in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen. Zudem können sie sich bei der Berücksichtigung von ESG-Faktoren keine Improvisation leisten, denn die Regulierungsbehörden prüfen deren Kommunikation und Umsetzung immer genauer, damit die Transparenz gegenüber den Anlegern gewährleistet ist. 

ESG-Kriterien Verstehen

ESG umfasst eine Reihe von Kriterien, die Investoren zur Leistungsbewertung eines Unternehmens in Schlüsselbereichen der ökologischen Nachhaltigkeit, der sozialen Verantwortung und der Corporate-Governance-Praktiken verwenden. Umweltfaktoren sind etwa der CO2-Fussabdruck, der Ressourcenverbrauch und das Abfallmanagement eines Unternehmens. Soziale Faktoren sind z.B. Arbeitspraktiken, Menschenrechte und gesellschaftliches Engagement, und bei der Betrachtung der Governance stehen die Vielfalt im Verwaltungsrat, die Vergütung der Führungskräfte und die Transparenz im Fokus.

Die Relevanz von ESG für Vermögensverwalter

Die wachsende Anerkennung von ESG-Faktoren zeigt einen generellen Wandel der Einstellung von Anlegern gegenüber verantwortungsvollem Investieren. Die Investoren wollen zunehmend ihre Portfolios mit ihren Werten in Einklang bringen und Unternehmen unterstützen, die eine überzeugende ESG-Praxis vorweisen. Für Asset Manager ist die Einbeziehung von ESG-Aspekten in Anlageentscheidungen nicht nur eine Frage der Kundenwünsche, sondern dient auch der Risikosteuerung, der Steigerung der langfristigen Rendite und der Förderung positiver gesellschaftlicher und ökologischer Ergebnisse.

Interne Unternehmensführung und Geschäftsprozesse

Die wirksame Umsetzung von ESG-Prinzipien verlangt von Vermögensverwaltungsfirmen eine robuste interne Governance und ebensolche Prozesse. Deshalb sollten die Governance-Strukturen klare Leitlinien, Rechenschaftsmechanismen und Überwachungsprozesse umfassen, damit die systematische Integration von ESG-Aspekten in die Anlageprozesse sichergestellt ist. Dazu gehören entsprechende ESG-Ausschüsse, die Festlegung von Funktionen und Kompetenzen sowie die Einbettung von ESG-Kriterien in Anlagemandate und Risikomanagement-Rahmenwerke.

 

Die Unternehmensführung ist entscheidend

Einzelne Instrumente, Daten und Kennzahlen spielen eine signifikante Rolle bei der Bewertung der ESG-Performance, die Governance bildet jedoch die Basis, auf der sich die ESG-Integration aufbaut. Starke Governance-Rahmenwerke sorgen für eine gebührende Berücksichtigung der ESG-Aspekte im gesamten Anlageprozess, vom Research und der Analyse bis zur Portfoliokonstruktion und -überwachung. Durch eine Kultur der Transparenz, der Rechenschaftspflicht und des ethischen Verhaltens erhöht die Governance die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit von ESG-Initiativen.

Werkzeuge um Prozesse herum aufbauen

Vermögensverwalter sollten ESG nicht als eine isolierte Reihe von Kennzahlen oder Kriterien behandeln, sondern als integralen Bestandteil ihres gesamten Anlageprozesses. Das bedeutet, ESG-Instrumente und -Methoden sind um bestehende Prozesse herum aufzubauen, und nicht nachträglich an vorgegebene Rahmenbedingungen anzupassen. Durch die nahtlose Integration von ESG-Aspekten in die Anlageprozesse können Vermögensverwalter bei ihren Anlageentscheidungen die systematische Einbeziehung von Nachhaltigkeitsfaktoren sicherstellen.

Indigita: Unterstützung bei der ESG-Integration für Vermögensverwalter

Indigita bietet eine umfassende Lösungspalette, die zur Unterstützung von Asset Managern beim Aufbau ihrer internen ESG-Rahmenwerke konzipiert ist. Von Datenintegrations- und Analysetools bis hin zu anpassbaren Leitlinien und Prozessen bietet ihnen Indigita die Werkzeuge, die sie bei ESG-Faktoren zur effektiven Bewertung, Überwachung und Berichterstattung benötigen. Gestützt auf die Expertise und Technologie von Indigita können Vermögensverwalter ihre Anstrengungen in Sachen ESG-Integration optimieren und ihr Engagement für nachhaltiges Investieren unter Beweis stellen.

Kurz, ESG-Aspekte werden für Vermögensverwalter, die den Anforderungen der Anleger gerecht werden, Risiken managen und die langfristige Performance verbessern wollen, immer wichtiger. Eine erfolgreiche ESG-Integration verlangt jedoch mehr als nur einzelne Instrumente oder Kennzahlen – sie erfordert eine starke interne Governance und Prozesse, die der Nachhaltigkeit und dem ethischen Verhalten auf jeder Ebene der Organisation Priorität einräumen. Durch die Integration von ESG-Aspekten in ihre Anlageprozesse und die Nutzung von Technologielösungen, wie sie Indigita anbietet, positionieren sich Vermögensverwalter in einem zunehmend ESG-orientierten Markt für den Erfolg.

Über Indigita 

Indigita SA ist ein Schweizer Regtech-Unternehmen mit Hauptsitz in Genf. Unser Angebot umfasst eine Reihe von interaktiven Schulungen, digitalen Tools und APIs sowie die Unterstützung von Finanzinstituten und ihren Mitarbeitern bei der sicheren und gesetzeskonformen Abwicklung von grenzüberschreitenden Geschäften. Indigita ist der Regtech-Arm der BRP-Gruppe und verbindet das branchenführende regulatorische Wissen ihrer Muttergesellschaft BRP Bizzozero & Partners SA und ihrer Schwestergesellschaft BRP Tax SA mit innovativen digitalen Kanälen. Wir bieten Banken und Geschäftsleitungen einen effizienten Zugang zu einer äusserst vollständigen und aktuellen Sammlung von grenzüberschreitenden Vorschriften, mehr als 190 Rechtsgebiete betreffend. 

Weitere Informationen:

www.indigita.ch 

 

Ziel Nr. 1

Sustainable Solutions Week

  • Philippe Allen
  • Business Development Manager
  • Symbiotics

Bezahlbarer Wohnraum in Kenia

Bewältigung der Herausforderungen, die Kenia in Bezug auf bezahlbaren Wohnraum zu bewältigen hat. In Partnerschaft mit Juhudi Kilimo führt Symbiotics Capital Building ein Wohnungsbauprogramm durch, um die Knappheit zu beheben, von der die ländlichen Gebiete Kenias betroffen sind. Das Programm soll die Lebensbedingungen von mindestens 2’000 Haushalten verbessern.

 

Francesco Mandala

Mit innovativen Lösungen trägt Symbiotics Capacity Building entscheidend zur finanziellen Eingliederung und Stärkung der Lebensgrundlagen einkommensschwacher Gemeinschaften in Kenia bei. 

Wir konnten glücklicherweise den Sektor der erschwinglichen Wohnungsbaufinanzierung in Kenia unterstützen und leiten ein Vorzeigemandat: die Technical Assistance Facility of the Regional MSME Investment Fund for Sub-Saharan Africa «TAF of REGMIFA». Zusammen mit seinem langjährigen Partner Juhudi Kilimo Company Ltd «JKL», einem kenianischen Mikrofinanzinstitut zur Förderung von Kleinbauern und Kleinstunternehmern, hat unsere Firma ein neues Programm ins Leben gerufen.

Im Rahmen der Partnerschaft mit JKL unterstützt Symbiotics Capacity Building die Entwicklung und Umsetzung eines 24-monatigen Pilotprojekts, das die dringende Problematik des Mangels an bezahlbarem Wohnraum im ländlichen Kenia angehen soll. Bei dem Projekt – mit einem Betrag von 150.000 EUR aus dem TAF von REGMIFA bezuschusst – geht es um die Einführung eines Mikrokreditprodukts für den Wohnbau, das am Ende die Lebensbedingungen von mindestens 2.000 Haushalten drastisch verbessert.

Das Projekt tritt für umweltfreundliche Baupraktiken ein, die für die Senkung der Baukosten und die Verbesserung der Wohnqualität entscheidend sind und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten. Die Vorteile für die Kunden von JKL bestehen jedoch in mehr als der Verbesserung des Wohnraums: Das Projekt basiert auf einem stufenweisen Bau, der den Hauseigentümern die Möglichkeit gibt, eine Basisunterkunft zu errichten, die je nach finanziellen Mitteln und Bedarf weiter ausgebaut werden kann. Mit dieser Vorgehensweise wird die Abwanderung der Gemeinschaft verhindert und ein Gefühl der Sicherheit gefördert. Der bessere Zugang zu Wohnraum, wie das Projekt ihn anstrebt, erhöht die Stabilität der Gemeinschaft und kommt dem Wirtschaftswachstum in diesen ländlichen Gebieten zugute.

Zudem wird die Mitarbeit von Symbiotics Capacity Building das Mikrofinanzinstitut JKL unterstützen und seine Fähigkeiten bei der Verwaltung dieses innovativen Mikrokreditprodukts stärken. Zum Projekt gehört eine umfassende Schulung der Mitarbeiter von JKL in der Entwicklung präziser Bewertungsinstrumente für Kreditsachbearbeiter. Ziel ist die Minimierung des Kreditrisikos.

Bezant Chongo, Head of Operations bei Symbiotics Capacity Building, ist von der seit acht Jahren bestehenden Partnerschaft mit JKL begeistert: «Die Unterstützung dieses Mikrokreditprodukts für den Hausbau hat signifikante Auswirkungen auf Tausende von Kunden und entspricht genau dem Ziel 11 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung: Nachhaltige Städte und Gemeinden.» 

Symbiotics Capacity Building 

Symbiotics Capacity Building, die Beratungsfirma der Symbiotics Group, ist auf Kapazitätenaufbau für nachhaltige Entwicklung spezialisiert.  Seit 2011 verzeichnen wir über 18 Mio. USD an Geberzusagen, mehr als 165 Projekte und 72 Portfolio-Investoren in 30 Ländern.

Die Expertise von Symbiotics Capacity Building: Lösungen für Geber, Aggregatoren und Finanzintermediäre, die kleine Unternehmen und ärmere Haushalte in Schwellenländern unterstützen. Unser Angebot: qualitative und personalisierte Dienstleistungen in technischer Hilfe, Schulung und Wissenstransfer sowie Strategieberatung in kritischen Sektoren wie Landwirtschaft, digitale Innovation, grüne Energie, integrative Finanzierung und Empowerment von Frauen und Jugendlichen.