Real Assets Lösungen

  • Interview Anthony Touboul
  • Mitgründer & COO
  • Smat

“Allen Akteuren auf privaten Märkten eine einfachere Interaktion ermöglichen”

Smat wurde 2020 gegründet. Das Fintech will den Vertrieb von nicht börsennotierten Finanzinstrumenten wie Private Equity, Private Debt und Real Assets erleichtern. Professionelle Anleger, wie unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und Privatbanken erhalten so ein Marktplatz in Märkten, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, wie Anthony Touboul sagt.

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Wie gehen professionelle Anleger heute im Bereich Private Marktes und alternativen Anlagen um?

In den letzten Jahren hat sich der Markt beschleunigt und die Anlageklasse hat immer mehr Begehrlichkeiten geweckt. Viele unabhängige Vermögensverwalter sahen sich einer steigenden Nachfrage ihrer Kunden gegenüber, insbesondere nach Private Equity und Private Debt.

Obwohl es sich hierbei um attraktive Chancen handelt, bleiben Kunden von Vermögensverwalter und Multi-Family-Offices jedoch vorsichtig und ihr Engagement hält sich noch in Grenzen. Ein Grund dafür ist die aktuelle Konjunktur: Die Anleger fürchten sich in diesen unruhigen Zeiten vor illiquiden Anlagen. Wir haben aber auch andere Hindernisse festgestellt, die ihre Zurückhaltung erklären, insbesondere die Tatsache, dass der Markt sehr fragmentiert ist und ein hohes Mass an technischem Fachwissen erfordert. Die Vermögensverwalter sind daher mit Produkten von unterschiedlicher Qualität konfrontiert, die sie nur schwer analysieren und in die Portfolios ihrer Kunden integrieren können.

Wie wollen Sie dieses Problem mit Smat lösen?

Wir haben ein globales Angebot, das auf mehrere Pfeilern beruht. Zum einen sind auf unserer digitalen Plattform eine Reihe von Investitionsmöglichkeiten aufgelistet, die von unserem Anlageausschuss ausgewählt wurden. Wir bieten durchschnittlich 2 bis 3 Ideen pro Monat an, sowohl thematische Fonds als auch Club Deals.

Die Plattform wird ständig weiterentwickelt. Wir integrieren neue Funktionen und bald wird dank unserer Partnerschaft mit Keesystem ein dediziertes PMS zugänglich sein. Parallel dazu organisieren wir im Laufe des Jahres auch mehrere physische Veranstaltungen, die Wealth Manager und Asset Manager zusammenbringen.

Was sind die Auswahlkriterien, nach welchen ihr Ausschuss die Möglichkeiten selektioniert?

Seit der Gründung von Smat haben wir immer Hand in Hand mit unseren Kunden gearbeitet, um spezielle Lösungen für sie zu entwickeln. Sie haben eine entscheidende Rolle bei unserer Entwicklung gespielt. Als es darum ging, die ersten Produkte für die Plattform auszuwählen, haben wir uns natürlich an unsere Kunden gewandt, um ihre Meinung zu hören. So sind sie diesem Komitee vertreten. Sie sind alle auf verschiedene Bereiche spezialisiert – Private Equity, Private Debt, Immobilien – und ihre Rolle besteht darin, uns zu bestätigen, dass die vorgeschlagenen Produkte für einen Drittmanager interessant sind.

Die Auswahlkriterien sind klassisch und variieren je nach Assetklasse, umfassen aber die Strukturierung, das Risikoprofil, das Ertragspotenzial, die Garantien, die Ausstiegsannahmen, die Gebührenstruktur, die ESG-Performance beispielsweise.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Due Diligence, sondern um die Abbild einer Marktstimmung. Was die Due Diligence betrifft, sind wir eine Partnerschaft mit Grant Thornton eingegangen, die spezielle Aufgaben hier übernimmt.

Was sind die neuesten Entwicklungen bei Smat?

Wir sind davon überzeugt, dass die privaten Märkte keine Modeerscheinung sind, sondern ein Wachstumstreiber und eine Quelle langfristiger Wertschöpfung. Daher konzentrieren wir uns auf die Entwicklung einer breiten Palette an personalisierten Dienstleistungen, um die Interaktion zwischen allen Akteuren der Branche zu erleichtern. So bieten wir beispielsweise Asset Managern, die Produkte auf der Plattform listen, die Möglichkeit, ihre Vertriebskapazität zu erhöhen und ihre Vertriebskraft durch ein Third-Party-Marketing-Angebot zu stärken. Wir haben ein Team von Vertriebsspezialisten zusammengestellt, die den Asset Managern bei Marketingaufgaben zur Seite stehen.

Darüber hinaus unterstützen wir auch unsere Anlegerkunden beim Aufbau einer individuellen Allokationsstrategie, um ihr Engagement an den Privatmärkten zu verbessern. Dies ist unser “CIO as-a-service”-Angebot. Es ermöglicht unseren Kunden, die Dienste anerkannter Fachleute mit erheblicher Erfahrung in Privatbanken oder Family Offices in Anspruch zu nehmen, um die Anlageklasse optimal in ihre Allkokation einzubeziehen. Wir bieten auch ein “Wealth Planner as-a-service”-Angebot, um steuerliche und rechtliche Probleme anzugehen. Unser Ziel ist es, dieses Angebot schrittweise zu erweitern.

Anthony Touboul

Smat

Anthony begann seine Karriere als Steuerfachmann 2008 bei EY in Genf. Im Jahr 2012 trat er dem Steuerteam der Anwaltskanzlei Schellenberg Wittmer und 2017 Julius Bär als Leiter des Bereichs Wealth Planning bei. Im Jahr 2012 trat er dem Steuerteam der Anwaltskanzlei Schellenberg Wittmer und 2017 Julius Bär als Leiter des Bereichs Wealth Planning bei. Er ist Experte für Schweizer und internationale Steuerfragen und hatte die Gelegenheit, Vermögensverwaltern und Privatbanken in Fragen der Steuer- oder Vermögensplanung zu beraten. Ende 2019 hat Anthony Smat mitbegründet, wo er für die Entwicklung und das Angebot für die Gemeinschaft der Vermögensverwalter verantwortlich ist.