EAM-Lösungen

  • Interview mit Alain Zell
  • Gründer & CEO
  • Capitalium

„Performance Watcher – ein wertvolles Instrument, um den Wert unserer Ergebnisse richtig einzuschätzen“.

In dieser neuen Rubrik, Best Practice, in der verschiedene Lösungen für das Wealth Management und deren optimale Nutzung untersucht werden, erläutert Alain Zell, wie er Performance Watcher einsetzt. Als Marketinghebel, Reporting-Lösung und internes Kontrollinstrument.

Von Jérôme Sicard

Wie haben Sie die Kundenbeziehung bei Capitalium organisiert?

Wir organisieren sie und bauen sie langfristig auf. Sie ist zunächst als eine Partnerschaft konzipiert, die wir mit jedem unserer Kunden entwickeln – eine Partnerschaft, die auf Vertrauen und Interessenangleichung beruht.

In dieser Kundenbeziehung ist Transparenz das Zauberwort. Natürlich haben wir Transparenz in unsere Anlageprozesse, aber auch in Bezug auf unsere Vergütung und unsere Ergebnisse, da wir mit offenen Büchern arbeiten. Unsere Kunden können unsere Konten einsehen, wann immer sie wollen.

Welchen Platz nimmt Performance Watcher in diesem System ein?

In diesem Schema ist Performance Watcher das Instrument, mit dem der Kunde überprüfen kann, ob wir unsere Versprechen einhalten oder ob wir alles tun, um sie zu erfüllen. Wie er eingesetzt wird, hängt davon ab, in welcher Phase sich die Kundenbeziehung gerade befindet. In der Akquisitionsphase setzen wir Performance Watcher als Marketinginstrument ein, mit dem wir unsere Bemühungen um Transparenz unterstreichen können.

Sobald der Kunde mit dem Konzept vertraut ist, integrieren wir Performance Watcher systematisch in unsere Geschäftsberichte, sodass er seine risikobereinigten Ergebnisse überprüfen und mit den Ergebnissen, die unsere Konkurrenten ihrerseits erzielt haben, vergleichen kann.

Es ist auch ein wertvolles Instrument, um die Risikotoleranz unserer Kunden zu messen und so ihr Anlageprofil zu validieren. Je nachdem, wie sie auf unsere Berichte reagieren, können wir ihre Risikobereitschaft besser einschätzen. Wir sehen, ob sie sich besser für ein etwas dynamischeres Management oder im Gegenteil für eine etwas defensivere Verwaltung eignen.

Welche Funktionen nutzen Sie hauptsächlich?

Wenn wir bei unseren Kunden sind, nutzen wir einerseits die von Performance Watcher angebotene Übersicht mit dem gesamten Verlauf und andererseits dem Year-to-Date-Segment. Auf diese Weise können wir sehen, wie sich sein Portfolio im Vergleich zu den Portfolios unserer Konkurrenten entwickelt und können so seine tatsächliche Risikotoleranz besser einschätzen.

Intern nutzen wir alle Funktionen, die es uns ermöglichen, die Relevanz unserer Entscheidungen zu messen und das mit unseren Portfolios verbundene Risiko besser zu steuern. Wir verfolgen ihre Entwicklung im Laufe der Zeit und überprüfen die Angemessenheit der Portfolios sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsphasen.

Welches Feedback erhalten Sie von Ihren Kunden?

Das Interesse unserer Kunden an Performance Watcher hängt natürlich davon ab, wie sensibel sie auf diese Art von Informationen reagieren. Wir passen uns zunächst an ihre Erwartungen an. Wir haben etwa 60 Kunden. Nicht alle fragen danach – oder kümmern sich darum – aber alle erhalten die Performance-Watcher-Bilanzen, da sie in unserer Berichtserstellung integriert sind.

Die Anwendung Performance Watcher mit ihrem Barometer, welches das Verhalten des Portfolios zusammenfasst, als würde es das Wetter anzeigen, ist sehr intuitiv, erfordert aber dennoch eine gewisse Einarbeitungszeit, damit die Kunden die Prinzipien verstehen. Wenn sie einmal verinnerlicht sind, werden sie schnell angenommen. Sie schätzen insbesondere die Tatsache, dass Performance Watcher eine externe, unabhängige Quelle ist, die ein objektives Benchmark oder einen objektiven Vergleich auf der Grundlage realer Portfolios und nicht eines theoretischen Benchmarks bietet. Das Feedback unserer Kunden ist also sehr konstruktiv.

Welche Vorteile ziehen Sie daraus für Capitalium?

Wir nutzen es vor allem als Kontrollinstrument. Es ist ein wertvolles Instrument, um den Wert unserer Ergebnisse ohne Selbstgefälligkeit richtig einzuschätzen, die passenden Schlussfolgerungen zu ziehen und die Korrekturen vorzunehmen, die möglicherweise erforderlich sind oder auch nicht. Wie wir gerne sagen: Sich mit den Besten zu umgeben, bedeutet, sich selbst immer wieder in Frage zu stellen. Das ist der Geist, in dem wir bei Capitalium voranschreiten. In dieser Logik setzt uns Performance Watcher, der viele andere Manager zusammenbringt, einem gesunden Druck aus.

Haben Sie bei Ihren Kunden neue Erwartungen an die Berichterstattung feststellen können?

Die Kunden erwarten, dass Managementberichte klare, präzise und leicht verständliche Informationen enthalten. Wir kämpfen gegen Nebelmaschinen oder „Zusammenfassungen“, die sich über 200 Seiten erstrecken. Alle unsere Berichte sind auf die Erwartungen unserer Kunden und den Grad ihrer Raffinesse zugeschnitten. Aber alle stehen im Einklang mit unserer Verwaltungsphilosophie, die Portfolios bevorzugt, welche leicht zu lesen und zu durchschauen sind – zum Beispiel mit ETFs oder Direktlinien, statt tausender Fondsblätter, bei denen der Begriff Risiko von den Kunden und oft auch von den Managern selbst kaum verstanden wird.

Alain Zell

Capitalium

Alain Zell ist CEO von Capitalium, das er 2016 zusammen mit Sébastien Leutwyler gegründet hat. Nachdem er seine Karriere 1989 bei der Credit Suisse begonnen hatte, wechselte er 1999 zur Bank Lombard Odier, wo er aktiv zum Aufbau des Privatkundengeschäfts beitrug. Vor der Gründung von Capitalium war er dort Direktor und verantwortlich für den internationalen Schweizer Markt.

Alain hat einen Bachelor in Wirtschaft und Management sowie mehrere Zertifizierungen im Bereich Financial Engineering. Er hat das eidgenössische Diplom als Finanz- und Anlageexperte sowie die Zertifizierungen TEP (Trust Estate Practitioner) und CIWM (Certified International Wealth Manager) erhalten.

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