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EAM-Lösungen

  • Michel Tröhler
  • Präsident
  • SGVV

«Auch beginnt die SGVV sich zunehmend als Branchenverband zu betätigen»

Michel Troehler, der früher beim VSV tätig war, gründete im vergangenen Sommer die Schweizerische Genossenschaft für Vermögensverwalter. Ein Jahr später, nachdem die SGVV bereits über fünfzig Mitglieder zählt, will er ihr noch mehr Schwung verleihen, indem er sie stärker als Berufsverband positioniert.

Seit nunmehr einem Jahr gibt es SGVV, wie habt ihr euch entwickelt?

Die Schweizerische Genossenschaft für Vermögensverwalter feiert ihren ersten Geburtstag zwar erst Ende August; wir haben aber bereits im März 2024 unser 50. Mitglied aufnehmen dürfen und gewinnen laufend neue Genossenschafter hinzu. Die Genossenschaft wurde von Berufsleuten initiiert, um unabhängigen Vermögensverwaltern in den Bereichen Compliance & Riskmanagement eine wirksame Unterstützung bieten zu können. Zudem stellte die SGVV von Beginn weg als Bildungsanbieter die gesetzlich geforderte Fortbildung ihrer Mitglieder im Finanzmarktrecht sicher. Sie organisiert hierfür jährliche Tagungen für die qualifizierten Geschäftsführer von Vermögensverwaltern, die auch rege von weiteren Fachleuten wie Kundenbetreuer und Compliance & Risk Officer besucht werden.

Was planen Sie für die Zukunft?

Die genossenschaftliche Selbsthilfe ist und bleibt ein wichtiges Element. In diesem Kontext wurden den Mitgliedern bereits Vorlagen zur freien Verwendung ausgeliefert, so eine Vorlage zur GWG-Risikoanalyse. Auch beginnt die SGVV sich zunehmend als Branchenverband zu betätigen. Bis Mitte Juli 2024 werden wir der FINMA innerhalb der Anhörungsfrist mittels der Redaktion einer eigenen Stellungnahme im Sinne unserer Genossenschafter gewisse Änderungswünsche zum geplanten FINMA-Rundschreiben Verhaltenspflichten nach FIDLEG/FIDLEV formulieren.

Welche Rolle sollte ein Berufsverband für UVV heute spielen?

In der Schweiz haben wir gleich mehrere Berufsverbände, die die Interessen der unabhängigen Vermögensverwalter gegenüber den Behörden und dem Parlament vertreten. Il va de soi qu’une association professionnelle devrait protéger ses membres contre la surrèglementation souvent redoutée, mais cela ne peut se faire que de manière relative. Natürlich sollte ein Berufsverband seine Mitglieder vor der häufig befürchteten Überregulierung schützen, jedoch kann dies nur in einem bestimmten Mass gelingen, weil sich die Schweiz in Europa in einem grösseren regulatorischen Umfeld bewegt und gewisse Themen wie ESG nicht einfach ausser Acht gelassen werden können. Unser Ziel sollte daher eine möglichst pragmatische Umsetzung solcher Normen sein.

Neben der Regulierung gibt es jedoch andere wichtige Themen wie die Professionalisierung der Branche mittels IT-Lösungen. Hier verfügen wir mit unseren Kooperationspartnern bereits über ein Netzwerk in den Bereichen RegTech sowie PMS & CRM und werden in weiteren Bereichen mit von uns geprüften Dienstleistern Kooperationen eingehen damit Vermögensverwalter zum Beispiel effizient eigene Produkte lancieren können oder optimale Unterstützung im Research erhalten.

Es gibt einen Platz für gesamtschweizerisch tätige Branchen-, bzw. Berufsverbände, aber auch für regional verankerte Branchenverbände, zu welchen wir sicherlich zunächst gehören werden, da es für uns in der Deutschschweiz mehr als genug zu tun gibt.

Auf welche Art von Dienstleistungen möchten Sie sich konzentrieren?

Unsere Verwaltung wird Mitte Juli mit unseren Kollegen vom Beirat offsite einen Strategie-Workshop durchführen, der von zwei erfahrenen Beratern von der Advea und der FinCom moderiert werden wird. Soviel darf ich jetzt schon verraten: der Ausbildungsbereich wird bei uns stark an Bedeutung gewinnen.

Wo glauben Sie, dass die schweizerische UVV heute am meisten Unterstützung benötigen?

Von den rund 1‘500 Vermögensverwaltern, welche die FINMA-Lizenz bis Ende 2024 im Endausbau erhalten werden, haben wohl über die Hälfte noch kein eigens Tool zur effizienten Portfolio-Bewirtschaftung. Im Sinne eines risikobewussten Wirtschaftens und zur Erfüllung von regulatorischen Anforderungen empfiehlt die SGVV ihren Mitgliedern weg von Excel-Listen und Papier mit einem PMS in Richtung einer Software-Lösung zu gehen.

Was antizipieren Sie in Bezug auf die Regulierung?

Viele Themen in der Regulierung sind nicht grundsätzlich neu, sondern es sind dies bestehende Fragestellungen, bei welchen sich laufend neue Gesichtspunkte ergeben. So wurde zum Beispiel das Thema «Retrozessionen» seit 2006 durch eine Kasuistik von Handels- und Bundesgerichtsentscheiden immer wieder weiterentwickelt und dieses Richterrecht wird früher oder später in das Gesetz überführt. Das geplante Transparenzregister stellt sicherlich eine grössere Baustelle dar, bei FINIG und FIDLEG sehen wir aber eher graduelle Veränderungen.

Michel Tröhler

SGVV

Michael Tröhler ist Jurist und Regulierungsspezialist. Er ist Präsident der Verwaltung bei Schweizerische Genossenschaft für Vermögensverwalter (SGVV). Michel Tröhler ist zudem mit Teilzeitpensen bei verschiedenen UVV’s entweder als Funktionsträger oder als Stellvertreter in der Compliance und im Riskmanagement direkt angestellt. Bevor er in die Praxis zurückkehrte, war Michel Tröhler bis Ende 2021 in der Geschäftsleitung beim Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) für die rund 400 Mitglieder in der Deutschschweiz zuständig und zuvor war er jahrelang in der Fondsindustriee tätig.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Processing

EAM-Lösungen

  • Amélie Janssens de Bisthoven
  • Leiterin Business Intelligence
  • NS Partners

Der digitale Cursor bewegt sich zwischen «Do it or die» und «Nice to have»

Ob mit NS Partners oder mit der ASV, der Allianz Schweizer Vermögensverwalter, deren Vorstand sie gerade beigetreten ist, Amélie Janssens de Bisthoven weiss, wie man Projekte vorantreibt. Mit einem Ansatz, dessen Grundsätze sie hier erläutert.

In welchem Bereich können die Mitglieder der Allianz langfristig am meisten von ihrer Mitgliedschaft profitieren?

Der grösste Vorteil der Allianz ist, dass es seinen Mitgliedern einen konstruktiven Austausch zu beliebig vielen Themen ermöglicht. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir alle eine gewisse Furcht vor Industriespionage hatten. Heute teilen wir gerne unser Feedback zu allen regulatorischen oder operativen Aspekten. Dies ist umso interessanter, als die Mitglieder der Allianz aufgrund ihres verwalteten Vermögens von über einer Milliarde Franken besonders robuste operative Strukturen aufgebaut haben.

Der Mehrwert der Allianz liegt auch in ihrer Tagline «Stronger together» und dem gemeinsamen Willen, den Dialog mit allen Akteuren, die den Finanzplatz in der Schweiz beleben, zu verstärken. Dazu gehören unter anderem die FINMA, die Aufsichtsbehörden, die Wirtschaftsprüfer, die verschiedenen Verbände in der Schweiz und auf internationaler Ebene und natürlich die Depotbanken, die wir eher als Partner denn als Konkurrenten sehen. Wenn wir alle unsere Kräfte bündeln, sind wir sicher, dass wir letztendlich den Interessen unserer Kunden besser dienen können.

Seit März sitzen Sie selbst im Vorstand der Allianz. Auf welche Aufgaben konzentrieren Sie sich?

Die Allianz hat sich in drei Task Forces organisiert. Die erste befasst sich mit der Zusammenarbeit mit Dritten, die zweite mit Synergien bei Investitionen, Lösungen und Tools und die dritte, der ich zugeordnet bin, mit Kommunikation und Veranstaltungen. Wir organisieren zum Beispiel Anfang Juli ein Webinar zum Thema soziale Netzwerke, wie man sie am besten nutzt, welche Fehler man vermeiden und welche Ressourcen man in Betracht ziehen sollte. Das Seminar steht den Mitgliedern der Allianz, aber auch anderen Vermögensverwaltern offen.

Unsere «Custody Bank Awards», die eine Art Leuchtturm-Veranstaltung sind, fallen ebenfalls in den Rahmen dieser dritten Task Force. Diese Awards spiegeln den Geist der Partnerschaft wider, im Rahmen dessen wir mit den Depotbanken zusammenarbeiten wollen. Sie finden alle zwei Jahre statt. Ich habe mich dieses Jahr im März in Zürich an ihrer Organisation beteiligt und werde das Gleiche auch für 2026 tun.

Wie gehen Sie bei NS Partners vor, um Prioritäten im digitalen Bereich zu setzen?

Wir bewegen unseren Cursor zwischen zwei Extremen, «Do it or die» und «Nice to have». «Do it or die» ist in gewisser Weise unser Standard, wie im Fall unseres CRM, das wir auf seine neue Version migrieren. Wir haben keine Alternative. In der Kategorie «Nice to have» bewerten wir Projekte nach Aufwand, Budget, Ressourcen, die sie beanspruchen, und möglichen Gewinnen, die im Gegenzug zu erwarten sind. Voraussetzung ist natürlich, dass sich der Einsatz lohnt. Auf einer allgemeineren Ebene versuchen wir, zuerst die zeitraubenden Aufgaben zu identifizieren, die uns von unserem Kerngeschäft abhalten, und zu prüfen, ob eine Digitalisierung möglich ist. Gleichzeitig ist es jedoch unerlässlich, sich vor Augen zu halten, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck ist.

Welche digitalen Lösungen schaffen Ihrer Meinung nach den grössten Mehrwert für die Vermögensverwalter?

Es kommt ganz darauf an, in welchem Reifestadium sich die Vermögensverwalter befinden. Und es ist nicht unbedingt notwendig, sich in grosse Projekte zu stürzen. Man muss auch an «Quick Wins» denken, die sofortige Ergebnisse bringen. Ich sehe viele kleine Aufgaben, die sich leicht automatisieren lassen. Und wenn man hier und da eine Stunde spart, erzeugen diese Mini-Automatisierungen schliesslich einen grossen Mehrwert.

Bei all den Entwicklungen, die Sie ins Auge fassen, auf welche Bereiche werden Sie in den nächsten Jahren den grössten Schwerpunkt legen?

In der nächsten Zeit werden wir die Migration unseres CRM zum Abschluss bringen. Zudem wollen wir die Kundendaten weiter digitalisieren, um sie effizienter nutzen zu können, sei es im Rahmen der regelmässigen Überprüfungen oder bei der Dateneingabe selbst. Und wir haben damit begonnen, eine vollständig digitalisierte Bibliothek für die Risikokontrolle aufzubauen. Wir haben bereits vor einigen Jahren eine Risikomatrix erstellt, aber wir werden sie dynamisch gestalten. Dies ermöglicht uns einen bereichsübergreifenden Blick auf die Risiken und erleichtert die Kontrollen sowie die Analysen und die Berichterstattung. Auch hier werden wir durch Vermeidung unnötiger Wiederholungen effizienter arbeiten können.

Amélie Janssens de Bisthoven

NS Partners

Amélie Janssens de Bisthoven ist seit 2008 bei NS Partners, wo sie den Bereich Business Intelligence leitet. Sie ist für mehrere Schlüsselprojekte der drei Geschäftsbereiche der Gruppe verantwortlich, die auf die Optimierung der Geschäftsprozesse abzielen. Bevor sie zu NS Partners kam, war sie vier Jahre lang Mitglied des Business Development Teams von Optimal Investment Services, einer Tochtergesellschaft der Banco Santander Group. Amélie besitzt einen Abschluss als Bachelor of Business Administration der International University in Geneva und hat 2014 das Executive Program «Building On Talent» des IMD Lausanne absolviert.

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Empowerment

EAM-Lösungen

  • Olga Miler
  • Gründerin
  • SmartPurse

“Finanzausbildung an der Seite der Vermögensverwalter ausbauen”

Als Mitgründerin von SmartPurse hat sich Olga Miler im Bereich Finanzausbildung einen Namen macht. Im März startete sie zusammen mit der Alpian Bank die Initiative SheWealth Collective. Und weitere schöne Projekte werden unter seiner Führung vorbereitet.

Sie haben neue Kooperationen – unter anderem mit Alpian – angekündigt und ein neues Buch publiziert. Was ist noch zu erwarten?

Wir sind davon überzeugt, dass Finanzwissen einer der Grundbausteine für Chancengleichheit und wirtschaftliche Freiheit ist. Gestartet sind wir vor vier Jahren mit Kursen und einer kleinen Web-Plattform, fokussiert auf Frauen. Weil es da am meisten Aufholbedarf gab, wir selber Frauen sind und aufgrund unserer Erfahrung aus der Finanzindustrie viel gelernt haben.

Heute verstehen wir uns als Plattform und innovativer Spezialist für Finanzwissen, welcher nah am Menschen ist. Wir möchten zusammen mit der Finanzindustrie, Unternehmen und Organisationen das Finanzwissen in der ganzen Schweiz steigern. Deshalb arbeiten wir, wo immer es geht, mit Partnern zusammen.

Bei unserer Arbeit mit Menschen haben wir schon sehr früh festgestellt, dass es ganz unterschiedliche Kanäle braucht. Niemand lernt über Geld nur aus einer App. Deshalb experimentieren wir mit verschiedenen Dingen, wie eine App, wie ein eigenes Metaverse, wir arbeiten an Avataren, Spielen, geben aber auch ganz traditionellen Kursen und jetzt kommt das Buch «Rich, Richer…Me!» hinzu. Das Buch schafft mit seinen pointierten Zeichnungen eine neue Dimension für die Kommunikation und zeigt, dass ein guter Umgang mit Geld weder kompliziert noch langweilig sein muss.

Wie steht es mit dem Finanzwissen in der Schweiz, dem Land der Banken, wirklich?

Finanzwissen ist eine globale Herausforderung. Gemäss Daten der OECD erreichten im Durchschnitt in allen teilnehmenden Ländern und Volkswirtschaften nur 34% der Erwachsenen die Mindestpunktzahl für Finanzkompetenz. In der Schweiz schätzen gemäss Studien von SOTOMO 18% der Frauen und 27% der Männer ihr Finanzwissen als gut ein.

Weitere Daten zeigen, dass gerade mal etwas mehr als die Hälfte der Befragten alle drei gestellten Wissensfragen korrekt beantwortet haben, bei den Frauen lag der Wert sogar nur bei 44.7%. Bei der Generation Z waren sind es lediglich 43.8 Prozent. Zudem besteht eine Korrelation zum Einkommen und Vermögen: bei den Personen mit einem Vermögen von 100’000 Franken und mehr konnten fast drei Viertel die Fragen richtig beantworten, bei denjenigen mit einem monatlichen Einkommen von unter 5’000 Franken waren es gerade mal 38%. Es sind die jüngere, weniger Vermögende und Frauen, welche bei uns den grössten Aufholbedarf haben, und genau da setzen wir mit unserem Motto “Finanzwissen für alle” an.

Wie arbeitet ihr mit Vermögensverwaltern zusammen?

Wir sind überzeugt, dass die Finanzwissenslücke nur gemeinsam mit der Finanzindustrie geschlossen werden kann. Die Kernkompetenz von Vermögensverwalter ist, Vermögen zu verwalten, nicht Wissensvermittlung. Finanzwissen wird im besten Fall als Marketingmassnahme betrieben. Als Spezialist für Finanzbildung haben wir ein bisher einmaliges Financial Education as a Service Modell und arbeiten auf drei Arten mit Vermögensverwaltern zusammen:

. – Verteilung unserer Inhalte an Kunden: Anbieter wie zum Beispiel Alpian oder Kaspar& stellen unsere Inhalte, Kurse, App etc. an ihre Kunden zur Verfügung. Dabei ist wichtig, dass keine intransparente Mischung von Marketing und Wissensvermittlung stattfindet.

– Partnerschaftliche Projekte: wir entwickeln gemeinsam Projekte für einen bestimmten Zweck oder Zielgruppe, von Webinaren bis Spielen und jeder bringt seine Kompetenz mit ein. Dies gilt insbesondere für unsere Zusammenarbeit mit Splint Invest, welche sich auf alternative Anlagen wie zum Beispiel Wein, Kunst, Uhren etc.

– Beratung und Lizenzierung: auf Wunsch unterstützen wir Vermögensverwalter mit Beratung bei der Definition von Customer Experience Prozessen, der Erstellung von Inhalten und stellen wo gewünscht unsere Tools in Lizenz als Grundlage zur Verfügung. Das ist effizienter und günstiger als alles in-house von Grund auf neu zu machen.

Olga Miler

SmartPurse

Als Ökonomin, Fintech-Unternehmerin hat Olga Miler zahlreiche Auszeichnungen für ihre transformative Arbeit in der Finanzindustrie erhalten. Nach ihrer Karriere bei verschiedenen Banken hat sie die Finanzbildungsplattform SmartPurse gegründet – die Kurse, Workshops und digitale Tools rund um das Thema Geld und Finanzen anbietet. In diesem Jahr veröffentlichte Olga Miler “Rich, Richer, Me… !”, ihr erstes Buch, im Beobachter-Verlag.

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Transparenz

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  • Interview mit Patrick Müller
  • Chief Executive Officer
  • Zwei Wealth

„Den Rahmen erweitern und weit über das übliche Balanced-Portfolio hinausgehen“.

Zwei Wealth hat sein Transparenzportal gestartet, um den Kunden einen besseren Einblick in die Angebote von Banken und Vermögensverwaltern zu geben. Für Patrick Müller soll das Portal aber auch die Vermögensverwalter dazu ermutigen, die Qualität ihrer Dienstleistungen noch weiter zu steigern.

In einem Interview mit SPHERE vor einigen Jahren haben Sie Ihren Wunsch geäussert, zur Verbesserung der Finanzdienstleistungen in der Schweiz beizutragen. Welche Fortschritte konnten Sie seither beobachten?

Wir verfolgen dieses Ziel immer noch mit der gleichen Entschlossenheit. Obwohl das Finanzökosystem der Schweiz weiterhin sehr gut ist, ist es in Bezug auf Wettbewerb und Transparenz nicht führend. Das ist ein Nachteil, dem wir zum Wohle der gesamten Branche entgegenwirken möchten.

Zwei wichtige Verbesserungen sind jedoch erwähnenswert. Vor fünf Jahren antworteten gerade einmal knapp ein Drittel der Vermögensverwalter oder Banken auf Request for Proposals. Heute weigert sich nur noch ein Drittel, daran teilzunehmen, was zeigt, dass ein wettbewerbsintensiveres Umfeld entsteht. Die zweite Veränderung betrifft die Bereitschaft der Kunden, die Bank oder den Vermögensverwalter zu wechseln. Sie hat erheblich zugenommen. Jedes Jahr ziehen es immer mehr Menschen vor, ihre Entscheidungen auf Wettbewerbsangebote zu stützen, und verfolgen damit einen dynamischeren Ansatz.

In welchen Bereichen besteht Ihrer Meinung nach noch dringender Verbesserungsbedarf?

Es gibt zwei Hauptbereiche. Der eine konzentriert sich auf die Technologie – das ist sozusagen der Behälter – und der andere auf die Investitionen – das ist der Inhalt. Auf der technischen Seite wird die Vermögensverwaltung immer modularer, und die Kunden möchten viel mehr Dienstleistungen oder Lösungen kombinieren, was technisch heute noch nicht genügend einfach möglich ist.

Inhaltlich müssen die Vermögensverwalter einen Gang höher schalten und neben den traditionellen Anlagen auch Investitionen in Private-Market in guter Qualität anbieten und einbinden können. Sie müssen den Rahmen erweitern und weit über das übliche „Balanced“-Portfolio hinausgehen, das von Überalterung bedroht ist.

Was sind die wichtigsten Dienstleistungen, die Sie mit Ihrem Transparenz Portal anbieten?

Wir bieten drei Hauptarten von Dienstleistungen an. Erstens ermöglichen wir es den Kunden, kostenlos zu recherchieren, falls sie die Bank oder den unabhängigen Vermögensverwalter wechseln möchten. Jeder Kunde kann dann kostenlos Vorschläge von zahlreichen Wealth Managern erhalten. Zweitens haben wir einen Bereich, in dem die Kunden verschiedene Lösungen vergleichen können, einschliesslich der Lösung, die sie verwenden, wobei sie sich auf Risiken, Kosten und die Qualität des Managers konzentrieren. Auch diese Bewertung ist kostenlos.

Schliesslich leiten wir Kunden bei der Suche nach bestimmten Lösungen an, zum Beispiel bei Vorsorgeplänen oder Private-Equity-Investitionen. Wir haben ein Netzwerk von spezialisierten Anbietern, auch für den Privatmarkt, aufgebaut, das die Kunden konsultieren können. Dieses Netzwerk haben wir auch für institutionelle Kunden zugänglich gemacht.

Welche Kriterien verwenden Sie bei der Bewertung von Banken und Vermögensverwaltern?

Die Bewertung von Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern beruht nicht nur auf ihrer Leistung. Wir wenden vielmehr vier Kriterien an. Das erste ist die Kompetenz, die wir als „provider rating“ bezeichnen. Zweitens berücksichtigen wir den Track Record, der Leistung, Risiko und Konsistenz umfasst. Das dritte Kriterium betrifft die Kosten, wobei wir uns dann auf die Total Expense Ratio stützen. Schliesslich bewerten wir die Qualität, das heisst die für die Kunden wichtigen qualitativen Komponenten, die wir als Angemessenheit der Lösung bezeichnen. Diese vier Kriterien ermöglichen eine massgeschneiderte Bewertung der Vermögensverwalter und der von ihnen angebotenen Lösungen.

In der Pressemitteilung, die Sie zur Ankündigung der Einführung des Transparenz Portals verschickt haben, erwähnen Sie eine gewisse Verwirrung über die mit der Vermögensverwaltung verbundenen Kosten. Worin liegt Ihrer Meinung nach die Ursache dafür?

Diese Verwirrung rührt hauptsächlich daher, dass Kunden nicht in der Lage sind, ihre gesamten Kosten zu bewerten. Den Kunden wird oft eine All-in-Fee angeboten, die häufig bei etwa 1 % liegt, aber diese All-in-Fee beinhaltet nicht alles. Es kommen viele zusätzliche Kosten hinzu, die den Kunden nicht bekannt sind. In Wirklichkeit können sich die Kosten leicht verdoppeln. Die all-in fee deckt in Wirklichkeit vielleicht nur 50-60% des Gesamtpakets ab, daher die Verwirrung.

Patrick Müller

Zwei Wealth

Patrick Müller hat im Bank- und Finanzsektor vor allem bei Crédit Suisse und der UBS mehrere Positionen bekleidet. Hervorzuheben ist hierbei die Gründung einer philantropischen Stiftung, ausserdem war er für den israelischen und afrikanischen Markt zuständig. Als Sales & Marketing-Leiter war er zudem für die Entwicklung und den Vertrieb von Anlagelösungen verantwortlich. An der Universität St. Gallen erwarb er einen Master.

Untersuchung

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  • Tatiana Agnesens & Manfred Stüttgen
  • Lehrer
  • Hochschule Luzern

«Vermögensverwalter planen, ihre Portfoliomanagementprozesse weiter zu verbessern.»

2024 haben sowohl Aktien als auch Obligationen einen hohen Stellenwert in den Portfolios unabhängiger Schweizer Vermögensverwalter. Der Anteil an Direktinvestitionen stieg über alle Anlageklassen stetig an. Dies zeigt eine neue Umfrage. Die beiden Studienautoren erklären.

Welche Ergebnisse der Umfrage zur Asset Allokation von Schweizer Vermögensverwalter haben Sie besonders überrascht?

Manfred Stüttgen: Dass unabhängige Vermögensverwalter dieses Jahr erstmals U.S.-Aktien übergewichten, springt besonders ins Auge. Die höhere Gewichtung ist leicht nachvollziehbar, wenn sie durch die laufende Höherbewertung des U.S.-Aktienmarktes verursacht wurde. Vielleicht haben die Vermögensverwalter aber auch in den vergangenen 12 Monaten zusätzliche neue Mittel in U.S. Aktien investiert oder zu deren Gunsten umgeschichtet.

Ebenfalls eine interessante Einsicht ist, dass Schweizer Vermögensverwalter im Schnitt noch untergewichtet sind in Staatsanleihen aus der Schweiz, Europa und USA, obwohl diese Anleihen nun wieder positiv rentieren. Dass sie hingegen nun vermehrt auch in europäische und amerikanische Unternehmensanleihen investieren, überrascht hingegen weniger.

Die Tatsache, dass viele Vermögensverwalter sehr stark in Schweizer Aktien investieren, hat verschiedene Folgen: Sie suchen weniger nach Finanzprodukten und sie sind weniger stark im Bereich Nachhaltigkeit investiert. Sehen Sie das auch so?

Manfred Stüttgen. Die befragten Schweizer Vermögensverwalter haben in der Tat einen «Home Bias» zugunsten von Schweizer Aktien. Zugleich investieren sie in Schweizer Aktien mehrheitlich direkt und nutzen – im Vergleich zu anderen Märkten – seltener Fonds oder ETFs. Die geringere Produktnutzung für Schweizer Aktien könnte darin liegen, dass sie den Heimatmarkt Schweiz besonders gut kennen und sich die Aktienselektion hier zuverlässig zutrauen.

Wir beobachten zugleich, dass 20 Prozent der Vermögensverwalter standardmässig Nachhaltigkeitskriterien in ihre Anlageprozesse inkludieren; weitere 48 Prozent tun dies auf Kundenwunsch. Die Vermögensverwalter unterscheiden sich hier kaum von anderen Anlegerinnen und Anlegern: Ähnliche Verteilungen sehen wir auch in anderen Anlage-Märkten und Vertriebskanälen – und zwar unabhängig davon, ob es sich um Aktienanlagen in Schweizer Aktien oder nicht. Insofern lässt sich aus der aktuellen Vorliebe von Vermögensverwaltern für Schweizer Aktien keine zuverlässige Aussage dazu folgern, wie Vermögensverwalter zu nachhaltigen Investments eingestellt sind.

Erstmals haben Sie die Unabhängigen Vermögensverwalter auch nach der Anwendung von Tools nachgefragt – also den Stand der Digitalisierung der Portfolios. Wo sehen diese das grösste Potential?

Tatiana Agnesens. In den Kernprozessen des Portfoliomanagements – beispielsweise der Portfoliokonstruktion, dem Portfoliomonitoring oder auch dem Rebalancing – verlassen sich die Schweizer Vermögensverwalter in grosser Mehrheit auf ihre eigenen Werkzeuge und Methoden. Anders sieht dies aus bei Prozessen, die die Produktselektion oder die «Product Suitability» betreffen: dort werden immer öfter auch externe Tools oder Services genutzt.

Welche externen Tools und in welchem Umfang für Vermögensverwalter sinnvoll wären, dazu lässt sich aus unserer Umfrage keine klare Aussage treffen. Vieles hängt vom jeweiligen konkreten Set-up der Vermögensverwalter ab. Sicherlich könnten viele unabhängige Vermögensverwalter aber von der vermehrten Nutzung innovativer Werkzeuge profitieren und die Effizienz und Qualität ihrer Prozesse weiter steigern. Insofern überrascht es auch nicht, dass fast die Hälfte der Vermögensverwalter plant, zumindest einen ihrer Portfoliomanagementprozesse künftig mit Hilfe von entsprechenden Werkzeugen und Services noch weiter zu verbessern.

Auffällig ist, dass die Grösse eine Rolle spielt: Grössere Vermögensverwalter unterscheiden sich von den kleinerein im Anlageverhalten, im Einsatz von digitalen Tools aber auch in ihrer Haltung gehgenüber Nachhaltigkeitsthemen. Woran liegt das?

Tatiana Agnesens. Die Unterschiede können vielfältige Gründe haben: die grösseren Vermögensverwalter haben oft mehr Ressourcen als die kleineren Vermögensverwalter, sowohl finanziell als auch personell. Dies ist aber bei weitem nicht der einzige Grund für mögliche Unterschiede. Auch die Andersartigkeit der Kundenbasis oder die Verschiedenartigkeit der strategischen Positionierung können erklären, warum jemand anders investiert oder sich anders prozessual organisiert. So betreut nur etwa die Hälfte der befragten Vermögensverwalter institutionelle Kunden; 98 Prozent der befragten Vermögensverwalter betreuen private Kunden. Je nach Art der Endkunden – oder auch deren Steuerdomizil, Risikopräferenz oder Nachhaltigkeitsvorlieben – stellen sich die Vermögensverwalter unterschiedlich auf, um die spezifischen Kundenbedürfnisse bestmöglich zu erfüllen.

Zum Schluss noch die Frage nach der Nachhaltigkeit: Die Bewegungen sind im Jahresvergleich gering. Nach wie vor ist jedoch ein grosser Teil der VV bereit, in ESG/Nachhaltigkeits-Produkte zu investieren, wenn die Kunden es wünschen. Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

Manfred Stüttgen: Manfred Stüttgen: Nachhaltigkeitsaspekte spielen für zwei Drittel der Vermögensverwalter eine wichtige Rolle: sie integrieren die sogenannten ESG-Kriterien entweder standardmässig in Anlageprozesse oder auf speziellen Kundenwunsch. Man kann diese Entwicklung auf zweierlei Weise interpretieren: Ein Teil der Vermögensverwalter geht das Thema Nachhaltigkeit sehr aktiv und systematisch an; ein anderer Teil eher pragmatisch und kundenorientiert.

Je nach Art der betreuten Endkunden gibt es für beide Zugänge gute Argumente. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten in Portfolios ist ein anspruchsvolles Thema, das viel Wissen und auch entsprechende Daten voraussetzt. Nach einigen Jahren des sehr rasanten Wachstums von nachhaltigen Anlagen sehen wir aktuell bei den Vermögensverwaltern – aber auch in anderen Märkten – ein etwas abflachendes Wachstum. Wir erwarten aber, dass trotz aktuellem Gegenwind, das Wachstum in nachhaltigen Anlagenstrategien noch einige Jahre anhalten wird.

Manfred Stüttgen

Manfred Stüttgen Manfred Stüttgen ist Professor für Banking an der Hochschule Luzern. Er lehrt und forscht in den Bereichen Wealth Management und nachhaltige Anlagen. In der Finanzindustrie ist er langjährig in Leitungsfunktionen und Mandaten aktiv.

Tatiana Agnesens

Tatiana Agnesens ist als Dozentin für Finanzmathematik an der Hochschule Luzern tätig. Ihr Fachgebiet umfasst die Lehre und Forschung zur digitalen Anlagelösungen, Asset Management und Verhaltensökonomie. Vor ihrer Tätigkeit an der Hochschule promovierte sie an der Universität St. Gallen und sammelte einige Jahre Erfahrung im Bereich Corporate Finance sowie in der externen Vermögensverwaltung.

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Upgrade

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  • Massimo Ferrari
  • Head Product Management Wealth
  • Infront/Assetmax

«Digitalisierung des Handels ist schon seit einigen Jahren ein strategisches Ziel»

Assetmax wurde Ende 2022 von Infront übernommen, dem europäischen Wealth-Tech-Unternehmen mit fast 500 Mitarbeitern und Niederlassungen in den nordischen Ländern, den Niederlanden, Deutschland, Grossbritannien, der Schweiz und Italien. Massimo Ferrari erklärt was seither passiert ist und welche Rolle die Cloud-Fähigkeit spielt.

Wie hat sich Ihr ehemaliges Unternehmen seit der Übernahme durch Infront entwickelt?

Infront, gegründet in den 2000er Jahren in Norwegen, bedient Tausende von Finanzfachleuten mit Technologien für Trading und Konnektivität, Datenfeeds, Finanzanalysen, sowie Dienstleistungen in Risiko- und Bewertung, Portfoliomanagement und Beratung. Das Ziel der Übernahme war die Konsolidierung von Assetmax in der Schweiz und die Ausweitung der Assetmax-Technologie in Europa. Infront investiert dabei in die Verbesserung der Funktionalität und die Europäisierung des Produkts, insbesondere durch das Hinzufügen und Optimieren regulierungsbezogener Funktionen sowie die Anpassung an spezifische lokale Anforderungen der verschiedenen Märkte.

Auf Gruppenebene investiert Infront in die Cloudialisierung seiner Technologiedienste, ein Prozess, der auch Assetmax betrifft. Ein spezialisiertes Team arbeitet daran, Assetmax in die Amazon Web Services zu integrieren, um Skalierbarkeit, Flexibilität, Sicherheit und Kosteneffizienz zu optimieren. Diese Transformation ist nicht nur aus technologischer Sicht von Bedeutung, sondern auch im Hinblick auf regulatorische Aspekte wie Datenschutz und die Flexibilität der Arbeitsabläufe, sowie aus Sicht der Cybersicherheit. Angesichts steigender Standards in diesen Bereichen sind wir überzeugt, dass zukünftig nur grosse Infrastrukturanbieter wie Amazon in der Lage sein werden, diese Anforderungen zu erfüllen.

Das Jahr 2023 war geprägt von der Integration von Assetmax in die Infront-Struktur. Wie verlief die Integration?

Das Jahr 2023 war ein Rekordjahr für Assetmax und das gibt uns viel Vertrauen in die Qualität unserer Bemühungen und eine klare Richtung, wie wir die kommenden Herausforderungen angehen können. Wie jeder Integrationsprozess war auch dieser mit Herausforderungen verbunden, die sowohl Assetmax als auch Infront betrafen. Infront setzte sich dafür ein, den erstklassigen Service, die Swissness und die Philosophie von Assetmax beizubehalten. Die Professionalisierung der internen Geschäftsprozesse, die bei Assetmax noch an die Struktur eines Start-ups erinnerten, führte zu verschiedenen betrieblichen und organisatorischen Veränderungen. Der Kultur- und Erfahrungsaustausch mit Gruppenunternehmen in anderen Ländern, die schon viel länger als Assetmax auf dem Wealth-Tech-Markt tätig sind, führte zu einer deutlichen Bereicherung.

Wie wird sich das Produkt weiterentwickeln?

Neben der bereits erwähnten Europäisierung investieren wir in die Integration der wichtigsten Dienstleistungen von Infront in das Assetmax-Produktangebot. Wir führen derzeit einen wettbewerbsfähigen und umfassenden Finanzdatenfeed-Service für die Vermögensverwaltung ein, der alle Assetmax-Kunden nutzen können. Der Service umfasst auch ESG-Daten von Clarity AI und unser Investment Manager Finanzterminal mit Intraday-Daten. In der Pipeline haben wir auch die Integration von Tradingdienstleistungen. Ebenso wurde ein Pilotprojekt mit der Zürcher Kantonalbank und der Winterthur Consulting Group für den Einsatz der “Order Placement API” im OpenWealth Standard erfolgreich finalisiert. Die Trading-Schnittstelle ist eine kostengünstige und effiziente Alternative zum FIX-Protokoll, über die Börsenaufträge in einem bankfremden Portfoliomanagementsystem erfasst werden können.

Wie wird sich das auswirken?

Die Digitalisierung des Handels ist schon seit einigen Jahren ein strategisches Ziel der Schweizer Depotbanken und ein grosser Schritt nach vorne im Tagesgeschäft der Vermögensverwalter. In der Schweiz stehen wir noch am Anfang der Einführung dieser Technologie für die Vermögensverwaltung, aber ein Blick auf andere Finanzsektoren und das Ausland zeigt deutlich, dass das Trading in einigen Jahren alle Anlageklassen umfassen und immer unmittelbarer und damit technologisch anspruchsvoller und komplexer zu verwalten sein wird.

Infront verfügt über eine Tradingtechnologie auf dem europäischen Markt, die über mehrere Jahrzehnte entwickelt wurde, und ich freue mich, dass die Assetmax-Kunden davon profitieren können. Zudem erhalten Assetmax-Kunden durch die Integration von Bewertungs- und Risikoberechnungsdiensten (einschliesslich Szenariosimulation und Risikobudgetierung) Zugang zu den modernsten mathematischen Modellen, die derzeit von grossen europäischen Finanzinstituten, einschliesslich der Schweiz, verwendet werden.

Massimo Ferrari

Infront/Assetmax

Kurzbio: Massimo Ferrari studierte Ingenieurwissenschaften an der ETH in Zürich und wirkte an der Entwicklung der Beratungsplattform Finfox mit. Nach seinem MBA-Abschluss an der INSEAD verwaltete er institutionelle Portfolios bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), bevor er Assetmax gründete, die 2022 von Infront übernommen wurde. Derzeit leitet er das Team für Wealth Product Management bei Infront. Massimo Ferrari ist CFA-Charterholder

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