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Jamie Vrijhof-Droese
WHVP
"Wir nutzen KI immer noch hauptsächlich für Support-Funktionen"
WHVP, der unabhängige Vermögensverwalter aus Zürich, setzt nun schon seit über zwei Jahren künstliche Intelligenz ein, um einige seiner Prozesse zu optimieren, insbesondere im Rahmen seiner Marketing- und Vertriebsbemühungen. Zunehmend aber auch für sekundäre Aufgaben im Zusammenhang mit dem Portfoliomanagement. Jamie Vrijhof-Droese erläutert hier, wie weit das geht.
Von Jérôme Sicard
Welche Initiativen haben Sie bei der Nutzung von KI zuerst ergriffen?
Wir haben Ende 2022 damit begonnen generative KI zu nutzen, als OpenAI ChatGPT einführte. Wie viele andere auch, haben wir mit relativ einfachen Aufgaben angefangen. Zunächst lag unser Schwerpunkt auf dem Content Marketing. Als allererstes haben wir mit KI unsere Blogbeiträge optimiert. Wir nahmen bestehende Artikel und nutzten das Tool, um sie umzuschreiben – sodass sie prägnanter und suchmaschinenoptimierter waren.
Darauf aufbauend haben wir mit der Erstellung von Gliederungen für neue Blogbeiträge experimentiert und sind dann dazu übergegangen, ganze Artikel komplett neu zu erstellen. Wir begannen auch, KI für LinkedIn-Beiträge und andere Inhalte für soziale Medien zu verwenden. Zu Beginn lag unser Hauptaugenmerk fast ausschliesslich auf der Erstellung von Texten für Marketingzwecke.
Wie haben Sie seither die Nutzung erweitert? Wofür nutzen Sie KI heute?
Wir nutzen KI immer noch hauptsächlich für Support-Funktionen – in unserem Kerngeschäft spielt sie noch keine grosse Rolle. Neben dem Erstellen von Content, hat sie hat sich auch als unglaublich nützlich für die Erstellung von Content-Plänen erwiesen. Wir nutzen sie auch, um unser Netzwerk zu erweitern, indem wir Listen potenzieller Geschäftspartner in den USA erstellen, die wir per Kaltakquise kontaktieren können.
Neben dem Networking hat uns die KI auch geholfen, die Design- und Präsentationsarbeit des Unternehmens zu verbessern. Wir verwenden sie regelmässig zur Optimierung von Layouts.
Ebenso haben wir unsere Marktberichte verbessert und sie klarer und prägnanter formuliert. Und natürlich nutzen wir KI für Übersetzungen und Zusammenfassungen. Da wir grenzüberschreitend tätig sind, erweist sich diese Technologie für die Übersetzung vom Deutschen ins Englische als äusserst effizient.
Was wir jetzt im Auge haben, ist die Kundenakquise. In den USA gab es bereits die ersten Vermögensverwalter, die direkt über ChatGPT Kunden akquiriert haben, und wir sind optimistisch, dass dieser Trend bald auch uns erreichen wird. Wir bereiten uns auf den nächsten Schritt vor, indem wir unsere Inhalte so gestalten, dass sie nicht nur für Suchmaschinen, sondern auch für generative KI optimiert sind.
Wie setzen Sie sie konkret im Rahmen der Portfolioverwaltung ein?
Wir sind noch sehr in der Experimentierphase. Wie ich bereits erwähnt habe, ist KI für uns noch kein wichtiges Tool im Kerngeschäft. Es lassen sich aber beispielsweise Finanzberichte mithilfe von KI schnell und effizient zusammenfassen. Bei anonymisierten Portfolios können auch Parameter eingegeben werden und das System kann überprüfen, wo genau das Portfolio von diesen Benchmarks abweicht. KI ist auch nützlich für das Brainstorming von Anlageideen. Wenn Sie eine Portfoliostrategie oder Argumente für eine Anlage haben, können Sie KI als eine Art Brainstorming-Partner nutzen, um Schwachpunkte zu erkennen oder potenzielle Risiken zu bewerten.
Für uns ist es sehr wichtig, dass die Anlageentscheidungen intern von erfahrenen Fachleuten getroffen werden, die ein tiefes und umfassendes Verständnis unserer Kunden, der Finanzmärkte und der Aktienauswahl haben. Dennoch kann es sehr wertvoll sein, ein Tool wie ChatGPT als zusätzliche Entscheidungshilfe zu nutzen – einfach um sicherzustellen, dass nichts übersehen wurde.
Wie beurteilen Sie den Nutzen, den Sie aus dem Einsatz von KI ziehen?
Der grösste Effekt ist sicherlich die Effizienzsteigerung, vor allem in den Bereichen Marketing und Kommunikation, wo wir die Zeit, die wir für die Erstellung solcher Dinge benötigen, wahrscheinlich halbiert haben.
In welchem Bereich hat Ihnen die KI bisher am meisten gebracht?
Im Moment wohl vor allem in den Bereichen Kommunikation und Vertrieb. Ich glaube nicht, dass wir uns in absehbarer Zeit auf KI als vertrauenswürdiges Tool für das Portfoliomanagement verlassen können. Aber für Aufgaben wie die Erstellung von Marketingtexten, die Verbesserung der E-Mail-Kommunikation, die Verbesserung von Marktberichten oder sogar die Erstellung von Bildern – sodass man nicht mehr auf Stockfotos angewiesen ist – erweist sich KI bereits als äusserst effektiv.
In den nächsten ein bis zwei Jahren werden diese Bereiche wahrscheinlich zu einem Hauptschwerpunkt der KI-Integration werden. Aber wenn man das langfristige Potenzial dieser Tools bedenkt, sind die Möglichkeiten wirklich endlos.
Wo wird KI Ihrer Meinung nach in Zukunft für Sie am nützlichsten sein?
Die Einschränkungen ergeben sich aus den Risiken, die damit verbunden sind. So sind beispielsweise der Datenschutz und die Einhaltung des Bankgeheimnisses wichtige Aspekte. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien hat natürlich höchste Priorität.
Die Modelle, die wir heute verwenden, sind noch relativ primitiv im Vergleich zu dem, was wir in Zukunft sehen werden. Die Veränderungen schreiten jedoch so schnell voran, dass es für die Nutzer unerlässlich ist, weiter zu experimentieren – verschiedene Ansätze auszuprobieren, herauszufinden, was für sie am besten funktioniert, und durch systematisches Austesten die Systeme zielführend zu nutzen, sowie auch deren Grenzen zu erkennen.
Wie viele Vollzeitbeschäftigte werden durch die künstliche Intelligenz konkret eingespart?
KI wird hochqualifizierte Mitarbeitende wie die, die wir haben, nicht ersetzen. Stattdessen wird wohl jeder Mitarbeitende KI in seine tägliche Arbeit integrieren. Ich glaube nicht, dass KI ein eigener Tätigkeitsbereich werden wird – sie wird eher als ein Tool oder System fungieren, das jeder im Unternehmen nutzt.
Die meisten Mitarbeitenden, selbst in der Vermögensverwaltung, nutzen wahrscheinlich bereits irgendeine Form der KI-Unterstützung in ihrem Arbeitsalltag. Daher ist es für Unternehmen wichtig, klare Richtlinien für die Nutzung von KI aufzustellen – zu entscheiden, was unterstützt wird und was verboten ist, und sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden über diese Richtlinien gut informiert sind.
So ist beispielsweise die Einhaltung der Gesetze und Regularien beim Einsatz von KI nicht zu vernachlässigen. Es ist wichtig, dass Unternehmen ihre Teams proaktiv über die Einschränkungen und zulässigen Methoden für den Einsatz von KI-Tools aufklären. Früher oder später wird jeder Einzelne sie in irgendeiner Form einsetzen.
Jamie Vrijhof-Droese
WHVP
Jamie Vrijhof-Droese ist Geschäftsführerin bei dem unabhängigen Vermögensverwalter WHVP und verfügt über langjährige Erfahrung in der Finanzbranche. Sie hat sich auf die Betreuung von US-amerikanischen Kunden spezialisiert und engagiert sich zudem im Vorstand des Verbandes Schweizerischer Vermögensverwalter. Ihre Karriere begann 2009 bei der Credit Suisse, gefolgt von mehreren Jahren bei einem spezialisierten Finanzplaner. Jamie Vrijhof-Droese ist Co-Autorin des Buches «Swiss Money Secrets» (Banyan Hill Publishing, 2018) und besitzt einen Bachelor-Abschluss in Bank- und Finanzwesen sowie einen MBA der Universität St. Gallen.
Jamie Vrijhof-Droese
WHVP
"Wir nutzen KI immer noch hauptsächlich für Support-Funktionen"
Stephan Matti
LeoVest
„Unter den 20 Mitarbeitern von LeoVest befinden sich heute 11 geschäftsführende Partner“.
Hossein Fezzazi
Penta
Führungskräfte für einen besseren Umgang mit Outsourcing-Risiken
Jamie Vrijhof-Droese
WHVP
"Wir nutzen KI immer noch hauptsächlich für Support-Funktionen"
Stephan Matti
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„Unter den 20 Mitarbeitern von LeoVest befinden sich heute 11 geschäftsführende Partner“.
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Der in Zürich ansässige Vermögensverwalter Green Wealth Partners wurde zu LeoVest Partners. Sein CEO, Stephan Matti, berichtet über eine strategische Übernahme, die aus einer bescheidenen Einheit einen bedeutenden Akteur mit weitreichenden Möglichkeiten machte. Eine Frage des Überlebens.
Von Levi-Sergio Mutemba
Können Sie die Entstehung von Green Wealth Partners und LeoVest in wenigen Worten zusammenfassen?
Die Geschichte von Green Wealth Partners geht auf die Gründung des Vogt Family Office im Jahr 2011 zurück, das 2022 als einer der ersten Schweizer Vermögensverwalter die FINMA-Lizenz erhielt. Das Vogt Family Office selbst wurde Anfang 2023 in Green Wealth Partners umbenannt. Im weiteren Verlauf des Jahres begannen wir mit der Umstrukturierung von Green Wealth und gründeten die Firma LeoVest Partners.
Was hat Sie dazu bewogen, einen unabhängigen Vermögensverwalter zu kaufen und ein Rebranding durchzuführen?
Der Grund für die Übernahme von Green Wealth war, dass der externe Vermögensverwalter bereits über eine FINMA-Lizenz verfügte. Es handelte sich um eine kleine Einheit mit vier Mitarbeitern und einem verwalteten Vermögen von rund 50 Millionen Franken. Sie hatte klar erkannt, dass das Erreichen einer gewissen Grösse eine wesentliche Voraussetzung für ihr Überleben war.
Ab Januar 2024 hatten wir das Team mit sieben Managern oder Relationship Managern erweitert, von denen fünf geschäftsführende Gesellschafter waren. LeoVest hat heute 20 Mitarbeiter, darunter 16 RMs, mit einem verwalteten Vermögen von nunmehr 1,4 Milliarden Franken. Unter den 20 Mitarbeitern befinden sich heute 11 geschäftsführende Gesellschafter. Schliesslich wurde das Rebranding zugunsten der Marke LeoVest durch den Löwen auf der Zürcher Flagge inspiriert, leo auf Lateinisch, kombiniert mit dem Wortstamm des Wortes „Investition“.
Worin bestanden die wichtigsten Investitionen nach der Übernahme von Green Wealth Partners?
Wir haben vor allem in die technologische Infrastruktur investiert. Insbesondere in das System zur Verwaltung von Portfolios und Kundenbeziehungen. Es basiert nun auf der Technologie von Evooq, die in Zusammenarbeit mit Assetmax entwickelt wurde, wodurch sich die Anzahl der Funktionen beträchtlich erhöht hat. Wir haben das PMS auch wieder mit den meisten unserer Depotbanken verbunden, um die Daten dieser Banken vollständig zu optimieren, was zu einem stärker zentralisierten System geführt hat.
Ausserdem war es für uns unerlässlich, in Zusammenarbeit mit dem Technologieanbieter UMB eine cloudbasierte Infrastruktur zu entwickeln. So haben wir zum Beispiel jedem Mitarbeiter Laptops zur Verfügung gestellt, damit er von zu Hause oder von einem anderen Ort aus arbeiten kann.
Die Gewährleistung der IT-Sicherheit stellt ebenfalls ein grosses, aber notwendiges Budget dar, wie die zahlreichen Cyberangriffe auf den Finanzsektor und andere Sektoren in jüngster Zeit zeigen. Das IT-Unternehmen Signeer entwickelt für uns Anwendungen, die sowohl das digitale Onboarding als auch die digitale Identifizierung von Kunden unterstützen. Die Kunden können nun mit einem einzigen Klick digitale Verträge mit uns abschliessen. Ausserdem wollen wir diese Möglichkeit auch auf unsere Depotbanken ausweiten.
Was ist Ihre wichtigste Anforderung an ein PMS angesichts des schnellen technologischen Wandels?
Es muss eine effiziente Schnittstelle zu den Depotbanken haben. Denn von dort erhalten wir den Grossteil der Daten. Ausserdem ist es wichtig, dass der Datenaustausch vollständig automatisiert ist. Das zweite Hauptkriterium für die Wirksamkeit ist die Übereinstimmung des PMS mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Das PMS muss in der Lage sein, das Risikoprofil des Kunden zu berücksichtigen, seine Angemessenheit zu bewerten, Kontrollen im Zusammenhang mit Pre- und Post-Trade-Transaktionen durchzuführen, eine aussagekräftige Dokumentation bereitzustellen und so weiter. Wir brauchen nicht das ausgeklügeltste PMS der Welt, sondern einfach ein PMS, das für unsere Vermögensverwalter und für das regulatorische Management einfach zu bedienen ist.
Wie wichtig sind nicht-finanzielle Dienstleistungen für einen Vermögensverwalter?
Wir verfügen dank unseres Netzwerks an externen Spezialisten über eine gewisse Expertise in der Finanz- und Nachlassplanung. Ausserdem verlassen einige britische Kunden das Vereinigte Königreich, um sich in der Schweiz, in Italien oder in Dubai niederzulassen. Obwohl wir ihnen keine Steueroptimierungslösungen anbieten dürfen, begleiten wir sie dennoch bei ihrem Umzug, indem wir sie an unser Netzwerk von Steuerberatern und Spezialisten verweisen, um sie von der Abreise bis zur Ankunft zu unterstützen.
Schliesslich haben wir unseren Kunden ein konsolidiertes Berichtssystem zur Verfügung gestellt, das ihnen einen vollständigen Überblick über ihre Vermögensallokation unter Einbeziehung der nicht liquiden Vermögenswerte verschafft. Ich stelle auch fest, dass die Bilanzstärke von Privatbanken oder anderen Vermögensverwaltern in den Augen der Kunden zu einem der grundlegendsten Kriterien wird. Wir erleichtern daher die Aufnahme von Geschäftsbeziehungen bei den Depotbanken.
Stephan Matti
LeoVest
Stephan Matti ist Mitbegründer und CEO von LeoVest, einem in Zürich ansässigen Vermögensverwalter mit internationaler Präsenz. Zuvor war Stephan Matti Mitglied des Führungsteams der Quintet Private Bank Gruppe, wo er das institutionelle Geschäft in Europa leitete. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit bei der UBS Bank hatte Stephan Matti Schlüsselpositionen inne, darunter die des Leiters der Finanzintermediäre in der Schweiz sowie des Leiters der südostasiatischen Märkte in Hongkong und Singapur. Stephan hat einen Executive MBA vom IMD, Lausanne, und einen Bachelor in Business Administration von der Berner Fachhochschule.
Jamie Vrijhof-Droese
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"Wir nutzen KI immer noch hauptsächlich für Support-Funktionen"
Stephan Matti
LeoVest
„Unter den 20 Mitarbeitern von LeoVest befinden sich heute 11 geschäftsführende Partner“.
Hossein Fezzazi
Penta
Führungskräfte für einen besseren Umgang mit Outsourcing-Risiken
Jamie Vrijhof-Droese
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Stephan Matti
LeoVest
„Unter den 20 Mitarbeitern von LeoVest befinden sich heute 11 geschäftsführende Partner“.
Hossein Fezzazi
Penta
Führungskräfte für einen besseren Umgang mit Outsourcing-Risiken
REDAKTION
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Die FINMA hatte in einem ersten Schritt sieben Hauptrisiken identifiziert, die die Schweizer Finanzinstitute bedrohen. Seit letztem Jahr ist die Liste um Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken sowie Risiken im Zusammenhang mit der Auslagerung von operativen Tätigkeiten erweitert worden, mit denen sich Hossein Fezzazi besonders befasst.
Für viele Schweizer Finanzunternehmen, die auf einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist das Outsourcing zu einem der Hauptpfeiler der operativen Strategie geworden. Da die Unternehmen bei kritischen Dienstleistungen jedoch zunehmend auf Drittanbieter angewiesen sind, wachsen die damit verbundenen Risiken gleichzeitig in einem alarmierenden Tempo.
Mit der Digitalisierung und der Notwendigkeit, sich auf die Kernaktivitäten zu konzentrieren, steigt zwangsläufig auch die Zahl der Subunternehmer. Wie die FINMA kürzlich feststellte, stellt das Outsourcing mittlerweile ein grosses operationelles Risiko dar. Die FINMA weist darauf hin, dass ein Drittel der Cyberangriffe auf Finanzinstitute zunächst auf Drittanbieter abzielen. Etwas alarmierend fügt die FINMA hinzu, dass Störungen oder Ausfälle von Dienstleistungen, die von Drittanbietern verwaltet werden, im Extremfall die Stabilität der Finanzmärkte gefährden könnten. Nicht weniger.
In diesem Sinne legt die FINMA also weiterhin den Schwerpunkt auf die zunehmende Komplexität der Lieferketten und betont die Notwendigkeit, Rahmenwerke für das Management von Grossrisiken zu schaffen.
Die Einhaltung von Vorkehrungen wie dem FINMA-Rundschreiben 2018/3 ist von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, Risiken im Zusammenhang mit Outsourcing wirksam zu managen. Vermögensverwalter sollten beispielsweise Prüfberichte wie ISAE 3000 einholen, um sicherzustellen, dass die ausgelagerten Dienstleistungen den rechtlichen und betrieblichen Standards entsprechen. ISAE 3402 Typ II bietet zusätzliche Sicherheiten in Bezug auf die Solidität der IT-Governance und des Risikomanagements.
Wie die FINMA wiederholt feststellte, darf Compliance nicht einfach ein Ausfüllen von Kästchen sein. Die Institute müssen die regulatorischen Anforderungen in ihre Geschäftsprozesse integrieren und Compliance-Lücken laufend überwachen.
Die Nichteinhaltung dieser Standards kann erhebliche Auswirkungen haben, darunter Geldstrafen, Rufschädigung und Vertrauensverlust bei den Kunden. Das Risiko erhöht sich, wenn Institutionen ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig verstehen oder bei der Einbindung von Lieferanten nicht die notwendigen Überprüfungen vornehmen. Rechtliche Streitigkeiten über Service Level Agreements (SLAs) können betriebliche Störungen verschlimmern, was die Bemühungen um ein Risikomanagement zusätzlich erschwert.
Outsourcing: Strategien zur Risikominderung
Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen die Schweizer Finanzunternehmen einen proaktiven Ansatz für das Risikomanagement im Zusammenhang mit Outsourcing verfolgen. Die wichtigsten Strategien sind folgende:
Während das Outsourcing unbestreitbare Vorteile bietet, birgt es auch erhebliche Risiken, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Die zunehmende Komplexität der Lieferketten in Verbindung mit erhöhten Cybersicherheitsbedrohungen und regulatorischen Anforderungen verlangt von den Managern einen soliden und dynamischen Ansatz für das Risikomanagement. Indem sie die Überwachung verbessern, die Transparenz fördern und die Einhaltung von Vorschriften priorisieren, können sie die Risiken des Outsourcings mindern und gleichzeitig die betrieblichen Vorteile nutzen.
Hossein Fezzazi
Penta
Hossein Fezzazi ist seit dem Jahr 2010 Chief Operating Officer von Penta und daher für die Strategie, die Finanzen und die Verwaltung der Konten des Unternehmens in Genf und in Dubai zuständig. Für diese Aufgaben bringt er seine solide Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung während der Ausschreibungs-, Vorverkaufs- und Produktionsphase von Projekten ein.
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Hossein Fezzazi
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Marc Briol ist der Ansicht, dass die unabhängigen Vermögensverwalter von der Umsetzung der FIDLEG/FINIG bisher nicht übermässig betroffen waren. Sie waren zwar bereit, aber sie werden sich in den kommenden Jahren nicht den tiefgreifenden Veränderungen entziehen können, welche ihnen von den Depotbanken auferlegt werden, die im Laufe der Zeit höhere Standards einführen wollen.
Von Jérôme Sicard
Wo hat die FIDLEG/FINIG Ihrer Meinung nach seit ihrer Einführung die stärksten Auswirkungen auf die unabhängigen Vermögensverwalter in Bezug auf ihre Organisation gehabt?
Wir stellen fest, dass die Auswirkungen letztlich eher marginal waren. Obwohl die Vermögensverwalter wahrscheinlich einen enormen administrativen Aufwand betrieben haben, um ihre Unterlagen vorzubereiten, ihre Arbeitsweisen zu dokumentieren, ihre Verfahren zu formalisieren und sich Audits zu unterziehen, haben sie ihre Arbeitsweise nicht geändert. Ich bin daher der Meinung, dass sie durch diese regulatorische Belastung nicht übermässig belastet werden.
Ich bin sogar der Meinung, dass die Auswirkungen der Regulierung in einer zweiten Phase stärker spürbar sein werden. Die unabhängigen Vermögensverwalter werden stärker den Regeln oder Vorgaben der Banken unterworfen sein. Ich denke zum Beispiel an die Zielmärkte, in denen sie sich positionieren. Die Banken werden sich vergewissern wollen, dass ihre Vermögensverwalter die Rechtsordnungen, in denen sie tätig sind, perfekt beherrschen. In den kommenden Jahren werden sie daher ihre operativen Schemata stärker formalisieren müssen. Diese tiefgreifenden Veränderungen haben gerade erst begonnen.
Haben die FIDLEG/FINIG die Vermögensverwalter dazu veranlasst, diesen Transformationsprozess einzuleiten?
Nein, denn die von der FINMA erteilten Bewilligungen stellen in Wirklichkeit eine Fortführung der Arbeiten dar, welche die Vermögensverwalter zum Erhalt ihrer Bewilligung durchführen mussten. Sie haben also bereits bestimmte Anforderungen in Bezug auf Organisation, Transparenz, Stabilität oder Eigenverantwortung erfüllt. In den kommenden Jahren werden sie aber mit Sicherheit weitere Anforderungen erfüllen müssen.
Bisher hat die FINMA knapp 1’500 Bewilligungen erteilt. Wie beurteilen Sie den Markt?
Es ist ein wichtiger Markt, der offensichtlich eine gute Dynamik aufweist. Ich erwarte aber, dass in Zukunft eine gewisse Selektion stattfindet. Viele Lizenzen wurden sehr streng vergeben, andere vielleicht etwas weniger streng. Es wird interessant sein zu sehen, inwiefern die FINMA eine Rechtsprechung mit unterschiedlichen Qualitäts- oder Kontrollniveaus für Depotbanken und für unabhängige Vermögensverwalter einführen wird.
Sollten Ihrer Meinung nach die Banken eine Rolle bei dieser Rationalisierung spielen?
Die Depotbanken müssen an vorderster Front stehen und mehr Verantwortung bei der Definition und Umsetzung von Standards übernehmen. Wir beobachten auch die Veränderungen bei der FINMA sehr genau. Was wir wollen – und das war immer die Stärke des Finanzplatzes Schweiz – ist, dass wir uns in einem „principle-based“ und nicht in einem „rule-based“ Umfeld bewegen. Es braucht einen Regulator, der die Anwendung der Gesetze überwacht, aber auch zur Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes beiträgt. Dieser Auftrag wird häufig den angelsächsischen Regulatoren erteilt. Der Ansatz ist in der Schweiz und in Europa nicht unbedingt derselbe.
Wie würden Sie den Mehrwert der unabhängigen Vermögensverwalter, wie sie heute auf dem Markt sind, beschreiben?
Als erstes würde ich «unabhängig» sagen, denn das ist das Adjektiv, das sie in erster Linie beschreibt. Unabhängige Vermögensverwalter sind in der Lage, in einer offenen Architektur zu arbeiten und die besten Produkte im alleinigen Interesse ihrer Kunden auswählen zu können. Ihr Mehrwert beruht zu einem grossen Teil auf ihrer Flexibilität und Kundennähe. Ihr Verwaltungsaufwand mag gestiegen sein, aber sie haben immer noch viel Zeit, um sich um ihre Kunden zu kümmern.
Und dann würde ich den Bogen noch weiterspannen. Unabhängige Vermögensverwalter profitieren von einem aussergewöhnlichen Umfeld:dem Schweizer Finanzplatz mit seiner grossen Stabilität, seiner Stärke und seinem reichen Ökosystem.
Verfügen sie heute noch über den nötigen Spielraum, um ein optimales Portfoliomanagement zu gewährleisten?
Ja, sofern sie sich entsprechend organisieren und ihren Mehrwert und ihre Fähigkeiten berücksichtigen, zum Beispiel bei der taktischen Allokation. Sollen sie sich um alles kümmern oder delegieren? Wir sehen heute ein wachsendes Bewusstsein für die Generierung von Alpha. Das betrifft übrigens sowohl Banken als auch Vermögensverwalter. Für beide geht es darum, nicht börsennotierte Vermögenswerte besser in die Portfolios zu integrieren und die Diversifizierung innerhalb der traditionellen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen zu optimieren.
Meiner Meinung nach bewegen wir uns auf eine Welt zu, in der die Fondsmanager Mittler für die Verwaltung bestimmter Sektoren finden und sich allmählich in „Trusted Advisors“ in offeneren Multi-Manager-Strukturen entwickeln.
Welchen Druck sehen Sie, neben der Regulierung, auf die unabhängigen Vermögensverwalter zukommen?
An erster Stelle steht die Alpha-Generierung, von der ich eben gesprochen habe. Die Vermögensverwalter sind heute gezwungen, eine hohe Performance zu erzielen, während gleichzeitig ein starker Margendruck herrscht, der zu einem grossen Teil auf ein zunehmend kompetitives Umfeld in der Schweiz und international zurückzuführen ist.
Der Übergang zur Digitalisierung und die Einführung neuer Technologien wie der künstlichen Intelligenz werden sie ebenfalls stark belasten. Sowohl in der Art und Weise, wie sie ihre Portfolios verwalten, wie auch in der Art und Weise, wie sie mit ihren Kunden interagieren. In diesem Punkt sind die Erwartungen und das Verhalten der NextGen in der Zukunft noch etwas unklar.
Wie haben Sie Ihrerseits Ihre Dienstleistungen für Drittmanager weiterentwickelt?
Wir helfen ihnen, die Allokation ihrer Portfolios zu optimieren, indem wir ihnen Zugang zu anspruchsvolleren Anlagen wie Private Markets oder Hedgefonds verschaffen. Wir können ihnen eine breite Palette von Produkten anbieten oder für spezielle White-Label-Fonds auflegen, je nach ihren spezifischen Bedürfnissen.
Wir haben auch unsere Global-Custody-Dienstleistungen ausgebaut und bieten vermögenden Privatkunden sowie Single- und Multi-Family-Offices die Möglichkeit, mehrere Vermögensverwalter in einem einzigen Konto zu vereinen. Dieses Modell basiert auf einer offenen Architektur, während das Asset Servicing, das aus Effizienzgründen vereinfacht wurde, vollständig von Pictet Asset Services übernommen wird. Zudem profitieren unabhängige Vermögensverwalter und ihre Grosskunden nun von Lösungenbisher VermögensverwalternAsset Managern oder institutionellen Kunden vorbehalten waren. Diese Konvergenz ist seit einiger Zeit deutlich spürbar.
Marc Briol
Pictet Asset Services
Marc Briol kam 1995 zu Pictet. Er ist CEO von Pictet Asset Services, einem Geschäftsbereich, der Dienstleistungen im Bereich Verwahrung, Fondsadministration und -governance für unabhängige Vermögensverwalter, Fondsmanager und institutionelle Kunden erbringt.
Bei Pictet war Briol zuvor als COO der Technology & Operations-Division tätig. Davor bekleidete er die gleiche Funktion bei Pictet Asset Management in London von 1997 bis 2008.
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Mercury Metrics bietet Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften analytische Lösungen, mit denen sie die Leistung und die Kompetenzen ihrer Beziehungsmanager besser beurteilen können. Eine komplexe Aufgabe, die für die Entwicklung einer Geschäftsstrategie unerlässlich geworden ist.
Von Jérôme Sicard
Wie würden Sie heute den Posten oder die Funktion des Relationship Managers definieren?
Der heutige Relationship Manager ist viel mehr als nur ein Banker: Er ist das Rückgrat der Kundenstrategie und ein Schlüsselakteur für den geschäftlichen Erfolg von Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften. Heute bewegt er sich in einem streng strukturierten Rahmen. Seine Hauptaufgabe besteht nicht mehr darin, Finanzprodukte auszuwählen oder die Märkte zu beobachten, sondern als zentraler Dreh- und Angelpunkt der Kundenbeziehung zu agieren. Er muss komplexe Lösungen koordinieren, manchmal implizite Bedürfnisse in konkrete Möglichkeiten umsetzen und den Mehrwert für jeden Kunden maximieren.
Wie hat sich diese Rolle im Laufe der Zeit verändert?
Früher waren Relationship Manager in erster Linie Finanzmarktexperten. Sie verbrachten einen Grossteil ihrer Zeit damit, Anlagemöglichkeiten zu analysieren und ihre Kunden davon zu überzeugen, ihren Empfehlungen zu folgen. Diese Zeiten sind einer viel komplexeren Realität gewichen. Aufgrund der regulatorischen Änderungen, die im Zuge der Finanzkrise von 2008 eingeführt wurden, müssen sich die Relationship Manager mit einem wachsenden Verwaltungsaufwand und standardisierten Prozessen auseinandersetzen. Ihre Fähigkeit, ihre Ansätze individuell zu gestalten und sich voll und ganz auf die Kundenbeziehung zu konzentrieren, wird dadurch eingeschränkt.
Was sind die grössten Herausforderungen, denen sich RM heute stellen müssen?
Relationship Manager spielen eine strategische Rolle für Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften, aber sie bewegen sich in einem immer anspruchsvolleren Umfeld. Es gibt drei grosse Herausforderungen, die ihren Alltag erschweren.
Die erste und wahrscheinlich frustrierendste Herausforderung ist das Zeitmanagement. Zwischen administrativen Verpflichtungen, regulatorischen Anforderungen und Compliance-Prozessen wird ein erheblicher Teil ihres Tages mit Aufgaben verbracht, die für die Kunden nur einen geringen Mehrwert haben. Dies hindert sie oft daran, sich voll und ganz auf die Kundenbeziehung zu konzentrieren, die doch das Herzstück ihrer Aufgabe bleiben sollte.
Zweitens erschweren der Wettbewerbsdruck und die Marktsättigung ihre Fähigkeit, sich zu differenzieren. Die Kunden werden heute von einer Vielzahl von Anbietern mit sehr ähnlichen Lösungen überfordert. Um zu überzeugen, muss ein RM nicht nur die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden genau verstehen, sondern auch in der Lage sein, einen greifbaren und differenzierten Wert aufzuzeigen.
Schliesslich ist da noch die erodierende Rentabilität, ein Problem, das in der Schweiz besonders akut ist. Die Margen sinken aufgrund der Kombination aus niedrigen Zinssätzen und zunehmenden regulatorischen Auflagen. Vor diesem Hintergrund muss jede Kundeninteraktion optimiert werden, nicht nur um die aktuelle Leistung aufrechtzuerhalten, sondern auch um die Nachhaltigkeit der Beziehungen langfristig zu sichern.
Anhand welcher Kriterien sollten RM heute bewertet werden?
Traditionelle Kriterien wie der erzielte Umsatz oder das Volumen des verwalteten Vermögens reichen nicht mehr aus, um den wahren Wert eines Relationship Managers zu messen. Diese Indikatoren sind zwar nützlich, erfassen aber nicht die Komplexität und den strategischen Einfluss ihrer Rolle.
Heute ist es entscheidend, RMs zu bewerten, indem man sich auf ihre Fähigkeit konzentriert, starke und dauerhafte Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. Man muss über die Zahlen hinausgehen, um die Qualität dieser Beziehungen und die Tiefe des Vertrauens, das sie aufbauen können, zu verstehen.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Zufriedenheit und Treue der Kunden. Insbesondere die Treue ist ein Schlüsselindikator, da sie die Fähigkeit des RM widerspiegelt, eine geschäftliche Interaktion in eine langfristige Partnerschaft zu verwandeln.
Schliesslich ist ihre Fähigkeit, im Team zu arbeiten oder mit anderen Spezialisten zusammenzuarbeiten, entscheidend. In einer Welt, in der die Lösungen immer komplexer werden, muss ein Relationship Manager in der Lage sein, verschiedene Ressourcen zu mobilisieren, um einen integrierten und kohärenten Service zu bieten.
Welchen Ansatz verfolgt Mercury Metrics, um die Effektivität von Beziehungsmanagern zu messen?
Bei Mercury Metrics haben wir die Art und Weise, wie die Leistung von Beziehungsmanagern gemessen wird, von Grund auf neugestaltet, indem wir einen datenbasierten Ansatz verwenden. Unser Ansatz basiert auf über 50 Schlüsselindikatoren, die eine 360°-Sicht auf die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten von Beziehungsmanagern bieten. Diese Indikatoren decken sowohl quantitative Dimensionen wie die Rentabilität als auch qualitative Dimensionen wie die Tiefe und Qualität der Kundenbeziehungen ab.
Unsere Methode beschränkt sich nicht auf eine statische Bewertung. Sie beinhaltet Prognoseinstrumente, die Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften dabei helfen, den künftigen Weg der RMs zu antizipieren, sei es die Entwicklung ihrer Portfolios oder ihr Beitrag zur Gesamtstrategie. Indem wir diese Analysen in Geschäftspläne und massgeschneiderte Aktionspläne umsetzen, bieten wir den Institutionen die nötige Klarheit, um Entscheidungen in Bezug auf die Rekrutierung, Verwaltung und Entwicklung ihrer RMs zu treffen.
Was möchten Sie mit Mercury Metrics erreichen?
Wir wollen Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern helfen, ihre Beziehungsmanager besser zu verstehen und zu managen. Mithilfe von datengestützten Geschäftsplänen können sie zukünftige Bedürfnisse besser antizipieren und klare Strategien entwickeln, um die Beiträge ihrer RMs zu maximieren.
Ergänzend dazu entwickeln wir konkrete Aktionspläne, die direkt auf die strategischen Prioritäten der jeweiligen Institution abgestimmt sind. Diese Pläne setzen die Ziele der Geschäftspläne in praktische, umsetzbare Massnahmen um und helfen den RMs dabei, ihre Kundenbeziehungen zu stärken und neue Möglichkeiten zu entwickeln, um ihre Wirkung zu maximieren.
Letztendlich liefern wir eine strukturierte, pragmatische Methode, die den Institutionen hilft, ihre Talente effektiv zu managen und in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld zu gedeihen.
Iavor Tzolov
Mercury Metrics
Iavor Tzolov ist der Gründer von Mercury Metrics, einer analytischen Lösung, mit der Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften die Fähigkeiten ihrer Beziehungsmanager im Bereich Beziehungsmanagement bewerten und vergleichen können. Nach seiner Tätigkeit als Strategie- und Entwicklungsleiter bei Piguet Galland in Genf gründete er Ortogon, eine Einrichtung, die sich der Begleitung von Entscheidungsträgern und Unternehmern bei der Bewältigung komplexer strategischer und operativer Herausforderungen widmet. Iavor ist ausserdem Mitbegründer von Venture Mills, einer Initiative zur Unterstützung von Start-ups in den Bereichen Fintech und digitale Transformation.
Jamie Vrijhof-Droese
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Unabhängigen Vermögensverwaltern, die einen Nachfolger suchen, stehen heute mehrere Optionen zur Verfügung. Viele von ihnen befinden sich heute in dieser Situation. Vivien Jain untersucht hier die verschiedenen Szenarien mit ihren Vor- und Nachteilen. Unabhängig davon, für welche Lösung man sich entscheidet, spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.
Von Jérôme Sicard
Warum ist das Thema Nachfolgeplanung für Sie momentan besonders relevant?
Unsere Erfahrungen sowie Marktdaten zeigen, dass in den nächsten Jahren etwa 20 bis 30 % der Vermögensverwalter das offizielle Rentenalter von 65 Jahren erreichen werden. Viele Experten sind sich einig, dass ein erfolgreicher Nachfolgeprozess 3–5 Jahre in Anspruch nimmt. Daher ist es entscheidend, sich als Unternehmer frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und einen Masterplan im Kopf zu haben. Es geht dabei nicht nur um das Unternehmen selbst, sondern auch um die Kunden, die sich eine nachhaltige Lösung wünschen und eine solche auch verdienen. Ohne Kunden wäre die Gesellschaft – etwas überspitzt formuliert – kaum etwas wert. Da wir in einem höchst persönlichen und schwer austauschbaren Geschäft tätig sind, muss dieser Prozess mit grosser Sorgfalt durchgeführt werden.
Welche Optionen sollten unabhängige Vermögensverwalter heute in Betracht ziehen, wenn es um ihre Nachfolge geht?
Es gibt zwei Kernfragen, die sich stellen: Kann ich die Nachfolge intern, vielleicht durch jüngere Partner oder sogar eigene Kinder, regeln, oder muss ich eine externe Lösung suchen? Eine interne Nachfolgelösung kann durch frühzeitige Stellvertretungen in der Kundenbetreuung vorbereitet werden. Für eine externe Lösung muss zunächst der passende Übernehmer gefunden werden, was oft komplizierter und zeitintensiver ist, als man denkt.
Ein weiterer Weg ist die Konsolidierung – wenn man keinen geeigneten Nachfolger findet, bleibt die Möglichkeit, sich mit einer anderen Gesellschaft zusammenzuschliessen. Allerdings erfordert das die Aufgabe der eigenen Firma und die Integration in eine andere Unternehmenskultur, was nur funktionieren kann, wenn die Werte und Arbeitsweisen übereinstimmen. Ausserdem ist die Bereitschaft, loszulassen, entscheidend für den Erfolg einer Nachfolge.
Welche wäre Ihrer Meinung nach die beste Nachfolgelösung?
Eine allgemeingültige «beste» Lösung gibt es nicht. Es hängt immer von der individuellen Situation des Unternehmens ab: Wie ist die Struktur? Welche Erwartungen haben die Eigentümer? Wie ist das Mindset und der Risikoappetit der Beteiligten? Und wie lange möchte der Inhaber noch aktiv sein? In vielen Fällen läuft es heutzutage auf eine Konsolidierung hinaus – schon aus regulatorischen und kostentechnischen Gründen. Der Einzelkämpfer hat es heute schwerer, weshalb Partnerschaften mit gleichgesinnten Unternehmen oft die bessere Wahl sind. Am Ende des Tages ist die beste Lösung immer die, mit der die Kunden zufrieden sind.
Was sind die Hauptunterschiede zwischen Asset Deals und Share Deals?
Für den Verkäufer ist ein Share Deal oft vorteilhafter, da es steuerliche Vorteile gibt und die Firma nicht liquidiert werden muss. Der Käufer übernimmt jedoch die gesamte Gesellschaft, inklusive aller Verpflichtungen, weshalb eine gründliche Due Diligence notwendig ist. Experten im Markt geben an, dass sich die Kosten für eine nachhaltige Due Diligence erste ab einem Assetvolumen von etwa CHF 1 Milliarde wirklich lohnen. Bei kleineren Vermögen kann der Aufwand unverhältnismässig hoch sein.
Ein Asset Deal hingegen bedeutet, dass die Kundenbeziehungen neu übertragen werden müssen, was für den Kunden sichtbarer ist. Der Vorteil für den Käufer ist, dass er nur jene Kunden übernimmt, die auch wirklich zu ihm passen. In der Aquila Gruppe haben wir beide Varianten schon erlebt, was uns eine gewisse Flexibilität im Umgang mit Nachfolgelösungen gibt.
Was wäre Ihrer Meinung nach das schlimmste Szenario in einem Nachfolgeprozess?
Ein Worst-Case-Szenario wäre, wenn die Rollenverteilung zwischen Übernehmer und Übergeber nicht klar definiert ist. Auch wenn sich Anlagestrategien zu stark unterscheiden oder gesundheitliche Einschränkungen den Prozess beschleunigen müssen, können grosse Probleme entstehen. Der schlimmste Fall ist jedoch, wenn jemand nicht loslassen kann. Es ist entscheidend, dass die Spielregeln frühzeitig und verbindlich festgelegt werden, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wie unterstützt Aquila Unternehmen, die sich in die Nachfolgephase begeben?
Wir begleiten unsere Partner durch alle Phasen ihrer Unternehmensentwicklung, von der Gründung über den Ausbau bis hin zur Nachfolgeplanung. Unser breites Netzwerk und unsere langjährige Erfahrung helfen dabei, den idealen Match für eine Nachfolge zu finden.
Wir konnten bereits einige erfolgreiche Nachfolgelösungen umsetzen, sei es durch interne Übergaben, Fusionen oder die Integration externer Partner. Dabei sind wir nicht nur für Aquila-Gesellschaften aktiv, sondern bieten unsere Expertise dem gesamten Markt an.
Welche Schritte sollten Vermögensverwalter im Vorfeld unternehmen, um eine erfolgreiche Nachfolge zu gewährleisten?
Der wichtigste Schritt ist, frühzeitig einen Masterplan zu entwickeln und diesen regelmässig zu überprüfen. Die Familie oder der Lebenspartner sollten ebenso in den Prozess einbezogen werden wie die Kunden, denn ihre Erwartungen spielen eine grosse Rolle.
Wie lange sollte man für eine erfolgreiche Nachfolge einplanen?
Wenn alles reibungslos verläuft, dauert der Prozess in der Regel 2–3 Jahre. Wenn man jedoch noch den passenden Nachfolger suchen muss, kann es bis zu 5 Jahre dauern. Je länger man sich für die Planung Zeit nimmt, desto mehr Möglichkeiten stehen einem offen.
Wie sollten Kunden in den Nachfolgeprozess eingebunden werden?
Die Kunden sollten frühzeitig informiert und in den Prozess integriert werden. Zum Beispiel durch Tandem-Besuche mit dem Nachfolger, um das Vertrauen zu stärken. Eine Übergabephase von rund 2 Jahren halte ich für ideal, damit die Kontinuität für den Kunden spürbar ist.
Was wird im Nachfolgeprozess oft übersehen?
Häufig werden die menschlichen Faktoren unterschätzt. Viele fragen sich nicht rechtzeitig, wie ihre Rolle nach der Übergabe aussehen soll und wie sie die gewonnene Zeit verbringen möchten. Das Loslassen wird oft als emotionaler Prozess unterschätzt, und finanzielle Aspekte werden überbewertet.
Vivien Jain
Aquila
Viven Jain lenkt seit 2021 als CEO die Geschicke der Aquila und trat damit in die Fussstapfen des Firmengründers Max Cotting, der den Vorsitz im Verwaltungsrat übernommen hat. Die 39-jährige gehört bereits seit 2014 zur Aquila-Familie und übernahm 2016 die Verantwortung für die Bereiche Legal, Compliance und Risk. Mit ihrer kanadisch-schweizerischen Doppelbürgerschaft und ihren indischen Wurzeln bringt sie eine facettenreiche Perspektive mit. Vivien Jain war nach Abschluss ihres Jurastudiums in mehreren Positionen bei Anwaltskanzleien im In- und Ausland tätig, darunter beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC in Zürich.
Jamie Vrijhof-Droese
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Stephan Matti
LeoVest
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Führungskräfte für einen besseren Umgang mit Outsourcing-Risiken
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