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    • Pascal Hügli
    • Crypto Investment Manager
    • Maerki Baumann & Co

Kryptos im Portfolio: höhere Rendite bei kaum mehr Risiko

Lange als reine Spekulation belächelt, sind digitale Vermögenswerte heute ein ernstzunehmender Bestandteil in der Vermögensverwaltung. Dank ihrer geringen Korrelation zu traditionellen Anlageklassen bieten sie eine attraktive Möglichkeit, ein klassisches Portfolio zu diversifizieren. Bereits eine Beimischung von zwei Prozent sorgfältig ausgewählter Krypto-Assets kann das Renditepotenzial deutlich steigern, ohne das Portfoliorisiko nennenswert zu erhöhen.

Digitale Vermögenswerte sind für ihre teils starken Kursschwankungen bekannt – ein entscheidender Grund, weshalb viele Anleger die Finger von einem Einstieg in diese Anlageklasse lassen. Wie unsere Erfahrungen jedoch zeigen, lässt sich die vielerorts gefürchtete Volatilität von Krypto-Anlagen auch in einen Vorteil für Kunden ummünzen. Denn ihre Attraktivität liegt vor allem in ihren alternativen Performance-Treibern, die sich von klassischen Anlageklassen abheben. Beispiele dafür sind etwa das periodisch stattfindende Bitcoin-Halving oder die zunehmend regulatorische Klarheit. Wie sich in der Praxis eine gezielte Beimischung von Kryptowährungen auf ein traditionelles Portfolio auswirkt, veranschaulicht das nachfolgende Beispiel.

Mehr Rendite bei gleichem Risiko

Für den Vergleich analysieren wir zwei nahezu identische Portfolios: Beide bestehen aus 2 % Liquidität, 29 % Obligationen, 10 % indirekten Immobilien und 12 % alternativen Anlagen. Der Unterschied liegt im Aktienanteil: Während das erste Portfolio 47 % Aktien hält, wurden im zweiten 2 % zugunsten Krypto-Anlagen umgeschichtet – mit je einem Prozent in Bitcoin und Ethereum.

Diese geringe Krypto-Beimischung verbessert das Rendite-Risiko-Profil deutlich: Zwischen Januar 2021 und Juni 2025 erzielte das Portfolio mit Krypto eine Gesamtrendite von 30,83 %, gegenüber 20,04 % ohne Krypto – ein Mehrertrag von 10,79 %. Gleichzeitig liegt die annualisierte 20-Tage-Volatilität mit Kryptos bei 4,46 %, ohne Kryptos bei 4,15 % – ein kaum spürbarer Anstieg um 0,31 %, der den Performancevorteil bei weitem nicht aufwiegt. Zusammengefasst: Schon eine kleine Krypto-Beimischung verbessert also das Rendite-Risiko-Verhältnis eines Portfolios signifikant, ohne das Risiko nennenswert zu erhöhen.

Aktives Management zahlt sich aus

Damit die genannten Vorteile für den Anleger auch ins Gewicht fallen, muss das Portfolio mit Krypto-Beimischung in regelmässigen Abständen wieder auf die ursprüngliche Verteilung ausgerichtet werden. In der Praxis hat sich ein quartalsweises Rebalancing dabei als nahezu optimal erwiesen.

Bei häufigeren Anpassungen werden kurzfristige Schwankungen zu stark ausgeglichen, sodass der positive Effekt der Krypto-Beimischung nicht voll zur Geltung kommt. Erfolgt das Rebalancing hingegen seltener – etwa halbjährlich oder jährlich –, erhöht sich zwar die Rendite zusätzlich, aber auch das Portfoliorisiko steigt deutlich an. Ein gut abgestimmtes Rebalancing ist somit eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Beimischung von digitalen Vermögenswerten.

Langfristig denken

Eine Beimischung von digitalen Vermögenswerten eignet sich in erster Linie für Anleger mit einem langen Atem. Kurzfristige Spekulationen können zwar höhere Gewinne versprechen, sie bergen aber ebenso höhere Verlustrisiken. Wer dagegen bereit ist, einen gesamten Krypto-Marktzyklus – typischerweise vier Jahre – investiert zu bleiben, kann die strukturellen Vorteile dieser Anlageklasse voll ausschöpfen.

Viele institutionelle Investoren haben das erkannt. So empfehlen inzwischen auch Branchengrössen wie BlackRock ihren Kunden, bis zu 2 % in Bitcoin zu investieren, um die Diversifikation zu verbessern. Andere globale Vermögensverwalter wie zum Beispiel Fidelity kommen zu ähnlichen Schlussfolgerungen.

Fazit: Kryptos machen den Unterschied

Digitale Vermögenswerte haben sich längst als ernstzunehmende Portfolioergänzung etabliert. Ihre geringe Korrelation mit traditionellen Anlageklassen machen sie zu einer sinnvollen Ergänzung in einer ausgewogenen Anlagestrategie. Wer auf eine gezielte, aktiv verwaltete Krypto-Beimischung setzt, kann von attraktiven Renditechancen und einer verbesserten Diversifikation profitieren, ohne dabei das Risiko massgeblich zu erhöhen.

 

Über Maerki Baumann & Co.

Die Privatbank Maerki Baumann & Co. AG mit Sitz in Zürich wurde 1932 gegründet. Sie konzentriert sich auf ihre Kernkompetenzen in der Anlageberatung und Vermögensverwaltung sowie in der Betreuung unabhängiger Vermögensverwalter. Als eine der ersten regulierten Schweizer Privatbanken hat sich Maerki Baumann bereits im Jahr 2019 im Bereich der digitalen Vermögenswerte positioniert. Das breite Angebot an Krypto-Dienstleistungen für Private, Institutionelle und Firmen wird dabei unter der Marke «ARCHIP» zusammengefasst. Das Familienunternehmen beschäftigt insgesamt rund 100 Mitarbeitende und betreut über CHF 11 Mrd. an Kundenvermögen, vorwiegend aus der Schweiz und Deutschland.

 

Weitere Informationen :

www.maerki-baumann.ch

www.archip.ch

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