EAM-Lösungen

  • Interview mit Mathias Baitan
  • Geschäftsführer
  • Institut Supérieur de Formation Bancaire

„Wir bieten Vermögensverwaltern nun kurze Schulungen an, die auf ihre operative Praxis zugeschnitten sind“

Das ISFB und SPHERE haben sich zusammengeschlossen, um unabhängigen Vermögensverwaltern kurze, zielgerichtete Schulungen anzubieten, die direkt in ihrem Berufsalltag anwendbar sind. Diese Partnerschaft markiert einen neuen Schritt in der Strategie des ISFB, das seinen Aktionsradius erweitert und sein Engagement gegenüber den wichtigsten Akteuren des Finanzplatzes Westschweiz verstärkt, mit dem gleichen Ziel: sie bei der Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu begleiten.

In welchem Zusammenhang steht die kürzlich angekündigte Zusammenarbeit zwischen dem ISFB und Sphere?

Das ISFB ist ein Berufs­verband, der sich ausschliesslich dem Bank- und Finanzsektor in der Westschweiz wid­met. Seit fast vierzig Jahren begleiten wir die Kompetenzentwicklung einer Vielzahl von Finanzinstituten, zu denen wir im Laufe der Zeit ein echtes Vertrauensverhältnis aufge­baut haben. Das ISFB und SPHERE haben das gemeinsame Ziel, unabhängige Vermö­gensverwalter bei der Weiterentwicklung ihrer Kompetenzen zu unterstützen, damit sie sich besser an ein immer komplexer werdendes Umfeld anpassen können. Das ISFB verpflichtet sich gegenüber SPHERE, unabhängigen Vermögensverwaltern ein spezifisches, kurzes und pragmatisches Weiterbildungsprogramm anzubieten, das die aktuellen Angebote ergänzt.

Welche strategische Ausrichtung wollten Sie dem ISFB in den letzten Jahren geben?

Anfang 2023 haben wir das Institut neu positioniert, um es zu einem wichtigen Akteur für die Förderung von Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit im Bank- und Finanzwesen zu machen. Damit stehen wir den Mitgliedsinstitutionen des ISFB oder Fachleuten, die sich beruflich weiterentwi­ckeln oder neu orientieren möchten, zur Verfügung. Konkret hat dies zu einer Neu­gestaltung unseres Angebots, einer Stär­kung unserer akademischen und institutio­nellen Partnerschaften und einer bewussten Öffnung gegenüber neuen Berufen in die­sem Sektor geführt.

Was waren die wichtigsten Entwicklungen für das ISFB, seit Sie die Leitung übernommen haben?

Zu den wichtigsten Entwicklungen zählt für mich zunächst die strategische Neupo­sitionierung, die das ISFB im Jahr 2023 ein­geleitet hat. Sie führte zur Einführung neuer spezialisierter Ausbildungsgänge: Risiko­management und interne Kontrolle, Daten­management, Stabs- und Supportfunktio­nen, Risikomanagement für Verwaltungs­räte sowie Management und Anpassungs­fähigkeit. Ausserdem haben wir ein umfassendes Angebot an HR-Dienstleis­tungen für kleinere Unternehmen struktu­riert: Verwaltung von Ausbildungsanträ­gen, Assessment, Coaching, Kompetenzbi­lanzen, Outplacement und Rekrutierung.

Ein weiterer bedeutender Fortschritt ist die Einrichtung eines wissenschaftlichen Ausschusses, der sich aus Programmdi­rektorinnen und -direktoren zusammen­setzt, die alle über langjährige Führungs­erfahrung in Finanzinstituten verfügen. Dank ihrer direkten Kenntnisse der Praxis können wir unser Angebot kontinuierlich und sehr zielgerichtet anpassen.

Schliesslich haben wir unsere Prozesse und Management-Tools konsolidiert, um den Standards der Branche im Bereich der Wei­terbildung, insbesondere EduQua:2021, ISO und SAQ, vollständig zu entsprechen.

Was sind Ihrer Meinung nach heute die grossen Herausforderungen für die Weiterbildung im Finanzsektor?

Im Bereich des Kompetenzmanagements sieht sich der Finanzsektor mit einer dreifa­chen Belastung konfrontiert: regulatorischer, technologischer und generationsbedingter Art. Diese Umwälzungen erfordern eine kontinuierliche Kompetenzsteigerung, eine Stärkung der Soft Skills sowie die Fähigkeit, sich ständig neu zu erfinden. Weiterbildung war schon immer ein strategischer Wettbe­werbsfaktor und wird es auch bleiben, aber heute gewinnt sie noch mehr an Bedeutung.

Wie hat das ISFB sein Angebot strukturiert, um sich an die neuen Anforderungen des Marktes anzupassen?

Es wurde um vier Schwerpunkte herum strukturiert. Erstens die Weiterbildung, die zum Erwerb eines Spezialisierungsab­schlusses führt. Zweitens die Vorbereitung auf schweizerische und internationale Zerti­fizierungen, insbesondere SAQ, das zum Marktstandard im Beratungsbereich gewor­den ist. Drittens die Unterstützung der Karri­ereentwicklung und des Talentmanage­ments. Und viertens die Ausweitung des beruflichen Netzwerks durch die Organisa­tion von Konferenzen und die Durchführung von Umfragen.

Dieser integrierte Ansatz ermöglicht es uns, sowohl den Bedürfnissen von Unter­nehmen als auch denen von Einzelperso­nen gerecht zu werden. Wir kombinieren bankübergreifende und massgeschnei­derte Schulungen, Präsenz- und Fernun­terricht sowie technische und verhaltenso­rientierte Ansätze. Unser Mehrwert? Eine genaue Analyse des Marktes, eine schnelle Anpassungsfähigkeit und eine ständige Nähe zu unseren Mitgliedern.

Warum dieses besondere Interesse an unabhängigen Vermögensverwaltern?

Seit 2025 hat das ISFB seinen Tätigkeits­bereich erweitert und bietet unabhängigen Vermögensverwaltern die Möglichkeit, dem Verband beizutreten. Wir möchten damit die Vielfalt der Akteure des Finanz­platzes Westschweiz widerspiegeln. Die­ses Interesse ist Teil unserer erweiterten Mission, dem Banken- und Finanzökosys­tem zu dienen. Die ISFB bietet ihnen seit langem Zertifizierungen für hochrangige Spezialisierungen an, seit kurzem auch massgeschneiderte HR-Unterstützung, um Talente zu gewinnen und zu binden, und nun auch privilegierten Zugang zu kurzen, in ihrer operativen Praxis verankerten Schulungen im Rahmen der Partnerschaft zwischen SPHERE und ISFB.

Wenn Sie eine Kompetenzbilanz für die Verwalter erstellen müssten, wie würde diese aussehen?

Wir haben nicht die Absicht, diese Bilanz für sie zu erstellen. Die Führungskräfte wis­sen besser als jeder andere, wo sie stehen und was sie brauchen. Unsere Aufgabe besteht vielmehr darin, sie bei ihren eige­nen Überlegungen zum Thema Kompeten­zentwicklung innerhalb ihrer Organisation zu begleiten. Dazu stellen wir ihnen Metho­den und einen externen Blick zur Verfügung, der auf umfassenden Kenntnissen der Prak­tiken anderer Akteure der Branche, zahlrei­chen HR-Tools und einem sehr umfangrei­chen Netzwerk von Fachleuten basiert. Wir helfen ihnen, Entwicklungsschwerpunkte zu identifizieren, ohne dabei eine vorschrei­bende Haltung einzunehmen.

Was sind ihre spezifischen Bedürfnisse, basierend auf dem Feedback, das Sie erhalten?

Aus unseren Gesprächen mit unabhängi­gen Vermögensverwaltern gehen sehr konkrete Bedürfnisse hervor. Sie möchten in einem komplexen regulatorischen Umfeld auf dem neuesten Stand bleiben, ihre Entwicklung strukturieren, ohne ihre unternehmerische Flexibilität aufzugeben, und gleichzeitig die Kontrolle über ihre Kosten behalten. Sie erwähnen auch häufig das Bedürfnis, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Zugang zu gezielten, kurzen und sofort nutzbaren Unterstüt­zungsformaten zu haben.

Wo möchten Sie das ISFB langfristig hinführen?

Langfristig möchte ich, dass das ISFB seine Mission als kollektive Marke im Dienste des gesamten Bank- und Finanz­sektors in der Westschweiz voll und ganz erfüllt. Wir werden daher unser Engage­ment für eine strukturierte, anerkannte und wirklich auf die Bedürfnisse der Praxis abgestimmte Kompetenzentwicklung fort­setzen. Wir müssen weiterhin innovativ sein, unsere Rolle als Katalysator zwischen Institutionen, Experten und Talenten stär­ken und einen anspruchsvollen Ansatz ver­teidigen, der auf lokaler Verankerung, Schweizer Qualität und Nähe basiert. Das ISFB soll mehr als nur ein Institut sein: Es soll ein verlässlicher Massstab für Kompe­tenzen, ein Beschleuniger für berufliche Laufbahnen und ein strategischer Akteur innerhalb des Finanzökosystems der West­schweiz sein, in Synergie mit den Wirt­schaftsverbänden, den Universitäten und Hochschulen der Westschweiz sowie den öffentlichen Partnern.

Mathias Baitan

Institut Supérieur de Formation Bancaire

Mathias Baitan dirige l’ISFB depuis fin 2022. Auparavant, il a travaillé pendant plus de 20 ans pour la BCGE en tant que Responsable RH, chef d’état-major du CEO, et responsable de l’administration, en parallèle d’un poste de chargé de cours HES auprès de la Haute Ecole de Gestion de Genève. Il est titulaire d’un doctorat en sciences économiques et sociales de l’université de Genève, d’un master en gestion d’entreprise, d’un bachelor of science en psychologie ainsi que du diplôme fédéral de directeur des ressources humaines.

 

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