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PubliSphere

  • Daniel Koller
  • Head Investment Management Team
  • BB Biotech

2024 wird ein bedeutendes Jahr für die Biotech-Industrie

Die Zinspolitik der US-Notenbank hat die Finanzierungskosten der Biotechs und damit auch die enttäuschende Kursentwicklung der vergangenen zwei Jahre entscheidend beeinflusst. Doch nun haben sich die Vorzeichen geändert. Auch wenn der genaue Fahrplan für Zinssenkungen noch unklar ist und massgeblich von der Inflationsentwick¬lung abhängt, erwarten wir für dieses Jahr ein dynamischeres Finanzierungsumfeld für die Branche. Dies wird sich in verstärkten Kapitalbeschaffungsaktivitäten, vermehrten PIPE-Transaktionen und möglicherweise auch mehr Börsengängen niederschlagen. Nicht zuletzt zwingt die drohende Patentklippe, durch die viele Unternehmen bis 2028 ihre Exklusivrechte an bestimmten Medikamenten verlieren, die grossen Player zu strategischen Übernahmen. Aus diesem Grund halten wir es für wichtig, die Mittelzuflüsse in öffentliche Biotech-Investmentfonds im Auge zu behalten, da wir angesichts des wiedergewonnenen Marktvertrauens und der vielversprechenden Renditen mit Mittelzuflüssen rechnen. Insbesondere die Risikokapitalfinanzierung, die auf ein Mehrjahrestief gefallen ist, birgt das Potenzial für eine Trendwende. 2024 wird aber auch bahnbrechende klinische Fortschritte mit sich bringen. Thematisch werden wir uns verstärkt auf die klinische Weiterentwicklung modernster editierungstechniken einschliesslich Base- und In-vivo-Editing konzentrieren. Ein besonderes Highlight ist die Markteinführung von Casgevy, einer von Crispr Therapeutics und Vertex entwickelten Geneditierungstherapie, die kürzlich für die Behandlung von Sichelzellanämie und Beta-Thalassämie zugelassen wurde. Alnylam, unser Investment im Bereich RNAi, wird voraussichtlich wichtige Daten aus einer spätklinischen Studie mit Vutrisiran bei Patienten mit TTR-Kardiomyopathie vorlegen, die dem Unternehmen neben dem Markt für extrem seltene Krankheiten auch den Zugang zum Markt für häufigere Krankheiten ermöglichen könnten.

Neu aufkommende chemische Substanzen, wie etwa PROTACs und LYTACs, treiben die klinische Entwicklung voran. Sie zielen auf den intrazellulären bzw. extrazellulären Proteinabbau ab und bieten als oral verabreichte Therapien vielversprechendes Potenzial.

Unterdessen werden zellbasierte Behandlungsmethoden, einschliesslich CAR-T-The-rapien, über die Onkologie hinaus zur Behandlung schwerer Autoimmunerkrankungen erforscht, wobei erste klinische Ergebnisse Investitionen in die weitere klinische Entwicklung vorantreiben, wie im Falle von Fate Therapeutics.

Wir erwarten 2024 bedeutende Produktzulassungen und gehen davon aus, dass sich biotechnologische und plattformbasierte Produkte sehr positiv auf den Patientennutzen und das Umsatzpotenzial auswirken werden.

BB Biotech-Dividende bleibt auf hohem niveau

Ungeachtet der Volatilität an den Aktienmärkten setzt BB Biotech seine attraktive Dividendenpolitik fort. So wird an der kommenden Generalversammlung vom 21. März 2024 eine Dividende von CHF 2.00 vorgeschlagen, was einer unverändert hohen Dividendenrendite von 5% auf dem volumengewichteten Durchschnittskurs der Aktie im Dezember 2023 entspricht. In dieser Höhe gehört die Dividende nicht nur im Schweizer Aktienmarkt, sondern auch im internationalen Vergleich zu den Ausnahmen.

Erfahren Sie mehr unter bbbiotech.ch

Eckdaten

ISIN CH0038389992

Dividende (beantragt) CH 2.00

Dividendenrendite 5%

Generalversammlung 21.03.2024

Ex-dividende 25.03.2024

Record date 26.03.2024

Auszahlung 27.03.2024

 

Dr. Daniel Koller

BB Biotech

Dr. Daniel Koller kam 2004 zu Bellevue Asset Management und ist seit 2010 Head Investment Management Team der BB Biotech. Von 2001–2004 war er als Investment Manager bei equity4life Asset Management und von 2000–2001 als Aktienanalyst bei UBS Warburg tätig. Er absolvierte ein Studium in Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und promovierte in Biotechnologie an der ETH und bei Cytos Biotechnology, Zürich.

 

 

 

Das vorliegende Advertorial wird von Bellevue Asset Management herausgegeben, die als Verwalter von Kollektivvermögen zugelassen ist, von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FINMA) beaufsichtigt wird und als Portfolioverwalter der Investmentgesellschaft BB Biotech fungiert. Die obigen Angaben sind Meinungen und Schätzungen der Bellevue Asset Management AG sowie der BB Biotech AG und sind subjektiver Natur. Emissionsprospekte, Statuten, Jahres- und Quartalsberichte, Kursinformationen und weitere Informa¬tionen über die BB Biotech AG können bei der Gesellschaft, BB Biotech AG, Schwertstrasse 6, CH-8200 Schaffhausen beim Investmentmana¬ger der Gesellschaft, Bellevue Asset Management AG, Seestrasse 16, CH-8700 Küsnacht, sowie unter www.bbbiotech.ch kostenlos ange¬fordert werden. Die vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

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    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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    • Custody Bank Awards 2024
    • ASV/ASWM

    Julius Bär, UBS und Pictet erhalten Auszeichnungen

    Die ASV/ASWM hat zum zweiten Mal den Custody Bank Awards verliehen. UBS und Pictet gewannen in jeweils zwei Kategorien, Julius Baer in einer Kategorie. Die ASV/ASWM-Mitglieder beurteilten dabei die Angebote der Depotbanken der Schweiz in fünf Kategorien.

    Die Allianz der Schweizer Vermögensverwalter, ASV/ASWM, verlieh am 12. März zum zweiten Mal den ASV/ASWM Custody Bank Awards, der den führenden Depotbanken der Schweiz verliehen wird. UBS und Pictet siegten in jeweils zwei Kategorien, Julius Baer in einer Kategorie.

    Die UBS gewann in den Kategorien «Information Technology» und «Offering», Pictet in den Kategorien «Compliance» und «Reputation & Image», Julius Baer in der Kategorie «Communication».

    ASV/ASWM-Präsidentin Nicole Curti gratulierte am feierlichen Anlass, der in den für den Schweizer Finanzplatz symbolträchtigen Räumlichkeiten des AURA-Clubs in Zürich durchgeführt wurde, den Gewinnerinne und Gewinnern und sprach in ihrer Ansprache vom starken Wachstum der Branche in den vergangenen Jahren.

    Ein gutes Einvernehmen zwischen Depotbanken und Vermögensverwaltern muss gepflegt werden

    Dieses Wachstum setze sich fort auch dank des Angebots der einzelnen Vermögensverwalter. Nicole Curti, die hauptamtlich als CEO des Vermögensverwalters Capital Y tätig ist, sprach vom wichtigen Verhältnis der unabhängigen Vermögensverwalter und den Depotbanken. Sie wies darauf hin, dass die Zahl der Depot-Banken-Verbindungen tendenziell abnehme – im Schnitt habe jeder Vermögensverwalter Beziehungen zu fünf Depotbanken. Gerade deshalb werde es in Zukunft noch wichtiger sein, wie die Beziehung ausgestaltet werde, und wie sich die Angebote auch auf technologischer Seite entwickeln.

    Am Anlass, an dem 144 Teilnehmerinnen und Teilnehmern anwesend waren, sprachen die anwesenden Vertreter der Depotbanken über die Bedeutung der unabhängigen Vermögensverwalter für ihr Institut. So Nic Dreckmann, der bei Julius Bär seit Februar als CEO amtiert und zuvor den Bereich der Unabhängigen Vermögensverwalter betreut hatte. Auch Marc Briol, CEO von Pictet Asset Services stellte den Vermögensverwaltern ein ausgezeichnetes Zeugnis aus; Andreas Oggier, Head Global Financial Intermediaries bei der UBS, wies auf den weltweiten Wachstumstrend hin, der die Branche beflügelt.

    Mehrere Frauen und Romands im Vorstand

    An der Generalversammlung des Vereins, die noch vor dem feierlichen Anlass durchgeführt wurde, wurden neue Vorstandsmitglieder der ASV/ASWM bestimmt: Wicky Meyer, COO von Tramondo Investment Partners; Steve Smith, Partner von CdR Capital; Oliver Bizon, Mitgründer und Präsident von 1875 Finance; Amélie Janssens De Bisthoven, Leiterin Business Intelligence bei NS Partners; Anna Waibel, COO von Prime Partners, Gabriele Rossi, Managing Director bei der LFG Holding, und Victor Fischer, Partner bei Reuss Private.

    Zum Vizepräsidenten ernannt worden ist Markus Wintsch, Mitgründer und CEO von Swisspartners.

    Mit dieser Wahl seien sowohl die Sprachregionen der Schweiz als auch die Geschlechter im ASV/ASWM-Vorstand ausgeglichen Vertreten, meinte die Präsidentin.

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    • Interview mit Nicolas Ramelet
    • Partner
    • Ramelet.Legal

    Juristischen Fallstricke bei der Digitalisierung von Vermögensverwalter

    Die Digitalisierung von unabhängigem Vermögensverwalter ist im vollen Gang. Dabei stellen sich auch juristische Fragen, insbesondere wenn zentrale Funktionen ausgelagert werden. Doch laut Nicolas Ramelet sollten Vermögensverwalters bei der Wahl einer Digitalisierungsstrategie vor allem von operativen Bedürfnissen gesteuert werden und nicht von juristischen.

    Welche Fragen aus aufsichtsrechtlicher Sicht gilt es zu beachten, wenn es um eine Digitalisierungsstrategie eines Vermögensverwalters geht?

    Eine eigentliche Pflicht zum IT-basierten Arbeiten gibt es für Vermögensverwalter nicht, auch wenn die überwiegende Mehrheit spezialisierte IT-Lösungen in die Abläufe integriert haben. In der Regel lässt sich eine Digitalisierung von Arbeitsabläufen gut aufsichtsrechtlich in ein Bewilligungsgesuch oder in eine bereits erteilte Bewilligung integrieren. Falls es sich um die Übertragung von wesentlichen Aufgaben handelt, muss dies im Rahmen des IKS und der Kontrollprozesse abgebildet werden, und es müssen bestimmte Voraussetzungen vertraglich mit dem Dienstleister festgehalten werden. Zudem ist es einfacher, einen in der Schweiz beheimateten Partner beizuziehen als einen ausländischen Partner. Hinzu kommen Fragen im Bereich Datenschutz, welcher seit der drastischen Verschärfung des Datenschutzgesetzes im Herbst 2023 zu einem weiteren Schwerpunktthema von Finanzinstituten geworden ist.

    Welche Freiheiten hat ein UVV, wenn es um die Wahl der Partner geht?

    Ein Vermögensverwalter ist hier weitgehend frei. Je nach beigezogenem Produkt oder beigezogenem Anbieter sind die Voraussetzungen und kontrollseitigen Konsequenzen unterschiedlich. Aber in der Regel kann eine beliebige Lösung in das operative Geschäft integriert werden. Natürlich lohnt es sich, dass zuvor eine Due Diligence durchgeführt wird und Referenzen gründlich geprüft werden. Der Beizug eines “Bad Apple” kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern kann auch zu Reputationsschäden, Vertrauensverlust und zusätzlichen Aufsichtsmassnahmen führen.

    Wo sehen Sie aus juristischer Sicht die grössten Schwierigkeiten, wenn es um das Outsourcing an sich geht?

    Im Moment liegt der Fokus von Vermögensverwaltern intuitiv auf den aufsichtsrechtlichen Bereichen. Allerdings muss auch die zivilrechtliche Basis der Anbindung eines IT-Partners, also der Vertrag mit diesem, gut geprüft werden. Es kommt vor, dass nicht ausgegorene Lösungen bereits erfolgreich vermarktet werden, aus denen ein Ausstieg schwierig und die Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen sehr aufwändig sind.

    Die Finma hat im Februar klar darauf hingewiesen, dass sie beim Auslagern von Risk- und Compliance-Funktionen an Dritte genauer hinsieht. Wie interpretieren Sie das?

    Zu Beginn der Vermögensverwalter-Bewilligungswelle haben sich zahlreiche Dienstleister als externe Risk- und Compliance-Partner angeboten, welche jedoch nicht über genügende Erfahrung verfügen. Während zu Beginn schwierig war, die versprochenen Leistungen zu plausibilisieren, haben die ersten Audits gnadenlos auch bei den beigezogenen Partnern offengelegt. Nicht selten hat dies zu weiteren Problemen oder zwingenden Umstrukturierungen geführt. Diese Erfahrung mussten nicht nur die Vermögensverwalter selbst machen, sondern auch die FINMA wurde auf diese Schwäche im Compliance- und Risk Management-Bereich aufmerksam.

    Dass die FINMA nun bei den externen Providern genauer hinschaut, ist an also an sich begrüssenswert?

    Ja. Allerdings ist es hier besonders schwierig, die Spreu vom Weizen zu trennen, bevor Probleme entstehen. Denn Erfahrung allein bringt noch keine gute Compliance- und Risk Management-Arbeit, und qualifizierte Ausbildungen gibt es in dem Bereich kaum.

    Das Thema Auslagern/Digitalisieren war nicht ein zentrales Thema bei der Erteilung einer Bewilligung. Wird sich das im Audit ändern? Werden hier Fragen nach dem Auslagern und der Zusammenarbeit mit Software-Anbietern zu einem Thema?

    Das Thema ist in der Bewilligung zentral, aber es bleibt auch später im Licensed Lifecycle eines Finanzinstituts zentral. Die Bewilligungsprüfung stellt das Bestehen der richtigen Vereinbarungen und Kontrollprozesse fest. Erst die Prüfung kann zeigen, ob diese auch gelebt werden und ob sie im konkreten Einzelfall ausreichen. Dieses Thema wird über die nächste Zeit dynamisch bleiben, da es auch immer mehr IT-Applikationen gibt, die in diesem Wachstumsmarkt unterstützen wollen.

    Einige Vermögensverwalter haben darauf hingewiesen, dass sie aufgrund stark Bank-Ähnlichen Lösungen auch im Bereich GWG Vorteile im Bewilligungsprozess hatten. Sehen Sie das auch so?

    Die Verwendung von etablierten Softwarelösungen im Bereich KYC/AML/Risk Management gibt eine Art Vorschussvertrauen. Letztendlich muss das System aber von den richtigen Leuten richtig bedient werden. Falsch gesetzte Parameter oder Nachlässigkeit – und im schlimmsten Fall – kriminelle Energie des Anwenders sabotieren natürlich eine solche Software grundlegend. Dies zeigt sich dann spätestens im Audit. Der Vorteil ist im Bewilligungsprozess jedoch aus meiner Sicht vernachlässigbar. Zentral sind die Prozesse, welche der FINMA im Gesuch vorgelegt werden müssen. Diese müssen dem Business Case entsprechen. Der Beizug einer Software ist dann letztendlich auch eine Effizienzfrage, sofern mein Business Case eine hohe Anzahl und eine hohe Dichte an Checks erforderlich macht.

    Nicolas Ramelet

    Ramelet.Legal

    Nicolas Ramelet ist seit 2019 Partner bei Ramelet.Legal. Er war zuvor Partner einer Finanzmarktboutique mit eigener Praxis. Ramelet, der in Bern Recht studiert und promoviert hat und ein LLM in Wertpapierregulierung der UCLA Law School besitzt, war zudem CEO des VQF.

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    Kryptos

    Investment Lösungen

    • Interview mit Carlos Martin Doncel
    • Product manager, Digital assets
    • Swissquote

    “Bitcoin-ETFs: Blackrocks Zuflüsse nähern sich der 15-Milliarden-Marke”.

    Zwei Monate nach der SEC-Zulassung wird deutlich, dass Blackrock/iShares und Fidelity die beiden grossen Gewinner der Markteinführung von Bitcoin-ETFs sind. Zusammen haben sie fast 25 Milliarden US-Dollar eingesammelt – eine bemerkenswerte Leistung, wie Carlos Martin Doncel betont.

    -

    Ist der Wiederaufstieg von Bitcoin hauptsächlich auf die SEC-Zulassung von Bitcoin-ETFs zurückzuführen oder spielen auch andere Faktoren eine Rolle?

    Nein, man kann nicht behaupten, dass der Wiederaufstieg von Bitcoin ausschliesslich auf die SEC-Zulassung zurückzuführen ist, aber es ist klar, dass diese Entscheidung einen starken Einfluss auf die Kursentwicklung ausgeübt hat. Verschiedene Parameter bieten uns interessante Anhaltspunkte, wie etwa die Bewegungen in den Blockchains oder die von verschiedenen Börsen veröffentlichten Daten. Daraus geht hervor, dass sich die Investitionsströme hauptsächlich auf Wallets konzentrierten, die grosse Bitcoin-Reserven von über 100 enthalten. Es gab also einen Akkumulationseffekt. Bei der Erholung des Bitcoins im Nachgang der Zustimmung der SEC, glaube ich auch, dass es seitens der Anleger einen nicht zu vernachlässigenden FOMO-Reflex gegeben hat.

    Welche Fondsmanager haben im Hinblick auf die Mittelzuflüsse am meisten von der SEC-Genehmigung für die Ausgabe von Bitcoin-ETFs profitiert?

    Die Einführung von Bitcoin-ETFs hat zwei grosse Gewinner hervorgebracht: Fidelity und Blackrock, insbesondere hier mit dem Brand iShares. Ich füge noch Coinbase hinzu, die die Verwahrstelle von acht dieser neuen ETFs ist. Innerhalb von zwei Monaten nähern sich die Zuflüsse von Blackrock der Marke von 15 Milliarden US-Dollar und die von Fidelity der Marke von 10 Milliarden USD. Allerdings müssen auch die Abflüsse von Grayscale verbucht werden. Dessen Bitcoin-Spot-ETF wurde seit Mitte Januar von seinen Anlegern um 10 Milliarden erleichtert. Nichtsdestotrotz nähern sich die positiven Zuflüsse in Bitcoin-ETFs 15 Milliarden USD, was einen absoluten Rekord für die Branche darstellt. Gold-ETFs brauchten beispielsweise 2 Jahre, um diese Beträge zu erreichen, während der ETF von iShares nur 2 Monate brauchte.

    Wie viele der Tausenden von Währungen, die heute das Krypto-Universum bilden, haben es geschafft, sich dauerhaft auf dem Markt zu etablieren?

    Wenn wir die Marktentwicklungen der vergangenen Jahre analysieren, sehen wir, dass das Interesse stark vom sogenannten Momentum abhängt, welches einzelne Events in Zeiten von Bull-Runs erzeugen können. Wir sehen aber auch, dass ernsthafte Projekte in der Lage sind, sich langfristig zu etablieren und Bewertungen von mehreren Milliarden US-Dollars zu erreichen.

    Heute sind mehr als 13.000 Kryptos offiziell gelistet! Aber davon sind nur ein paar hundert von Interesse. 400 haben eine Bewertung von über 100 Millionen US-Dollar und 300 übersteigen die 200-Millionen-US-Dollar-Bewertung. Auf diese Teilmenge sollte man sich als Investor am besten konzentrieren. In diesem Small-Cap-Segment gibt es auch einige sehr interessante Unternehmen, die man im Auge behalten sollte. Ich denke da zum Beispiel an Request, das 2020 auf den Markt gebracht wurde und heute 150 Millionen schwer ist. Request bietet Receivables, also Forderungen, an und ich glaube, dass das Unternehmen eine gute Entwicklung vor sich hat. Gnosis auf der anderen Seite ist ein Projekt aus dem Jahr 2017, das jetzt zu einem vollständig integrierten On-Chain-Banking-Ökosystem umgewandelt wurde und mit über 1 Mrd. USD bewertet wird.

    Wie hoch ist der Marktanteil, den die zehn grössten Kryptos derzeit kontrollieren?

    In diesen Top 10 befinden sich heute zwei Stablecoins – USDT und USDC -, zwei Memecoins – Dogecoin und Shiba – und sechs native Token – Bitcoin, Ether, Ripple, Binance, Solana und Cardano. Zusammen machen sie 85% des Marktes aus. Ehrlicherweise fallen Stablecoins aufgrund ihres nicht spekulativen Charakters in eine andere Kategorie.

    Hat sich die Grösse des Kryptomarktes in den letzten Wochen im gleichen Masse erhöht wie der Bitcoin-Kurs?

    Ja, aber es ist zu beachten, dass der Marktanteil von Bitcoin selbst weiter gestiegen ist. Er lag im Januar bei etwa 50 % und nähert sich im März 2024 der 52 %-Marke. Bitcoin ist also nach wie vor das Projekt, das noch immer das meiste Kapital anzieht. Aber die Anleger suchten dennoch nach Wert in weniger beliebten Währungen, wie etwa Solana, deren Kurs in nur wenigen Wochen um das Elffache gestiegen ist.

    Carlos Martin Doncel

    Swissquote

    Carlos Martin Doncel Swissquote Carlos Martin Doncel ist seit mehr als zehn Jahren in der Kryptowelt aktiv und leitet die Strategie für digitale Vermögenswerte bei Swissquote, wo er seit 2022 tätig ist. Sein beruflicher Werdegang führte ihn in die Bereiche Vermögensverwaltung, Private Equity, Finanzforschung, Unternehmensfinanzierung und Unternehmertum. Carlos hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Alicante

     

    Match

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    • Olivier de Berranger
    • Geschäftsführer
    • La Financière de l’Echiquier

    Chancen und Risiken im Vergleich: Immobilien vs. Kryptowährungen

    Während sich vielerorts einen Rückgang der Preise bei Immobilien beobachten lässt, passiert das Umgekehrte im Bereich der Kryptowährungen. Wie hängen die beiden Entwicklungen zusammen? Und was lässt sich längerfristig erahnen? Diesen Fragen geht Olivier de Berranger nach.

    -

    Es gibt auf der einen Seite nichts Greifbareres und Solideres als Immobilien. Sie zeichnen sich durch ihren Nutzen, ihre Erträge, ihre Reglementierung, ihre Langlebigkeit, oder durch ihre Markttiefe aus. Nicht ohne Grund werden sie im Englischen als „real estate“ bezeichnet, also als „reales Vermögen“. Auf der anderen Seite gibt es nichts Virtuelleres als Kryptowährungen. Sie sind immateriell, werden kaum genutzt, sind für den Normalbürger schwer verständlich, generieren an sich keine Erträge, sind kaum reguliert, existieren erst seit kurzer Zeit usw.

    Von der Immobilienkrise zum Krypto-Boom Dennoch haben sich weltweit innerhalb weniger Monate riesige Summen an Immobilienanlagen in Luft aufgelöst, als wären die Bewertungen der vergangenen Jahre letztlich nur virtuell gewesen. Das gilt nicht nur für China, wo die Insolvenzen einiger der grössten Immobilienentwickler generell Misstrauen schüren. Auch die meisten Industrieländer sind betroffen – so sehr, dass einige Regionalbanken in den USA und auch Finanzinstitute in Deutschland ins Wanken gerieten, wie das jüngste Beispiel der Deutschen Pfandbriefbank zeigt. In Schweden, einem der Länder, in denen Immobilien am stärksten unter Druck stehen, beobachtet die Zentralbank das Risiko einer allgemeinen Bankenkrise sehr genau. In Frankreich mussten mehr als 20 Immobilieninvestmentgesellschaften (sociétés civiles de placement immobilier, SCPI) den Wert ihrer Anteile seit Anfang 2023 um ganze 10 % bis 15 % nach unten korrigieren. Für Anfang 2024 sind weitere Abschreibungen angekündigt.

    Gleichzeitig steigen die Kurse virtueller Währungen rasant an. Der Bitcoin erreichte Ende Februar 63 000 US-Dollar. Seit Jahresbeginn hat er um fast 50 Prozent zugelegt und nähert sich damit seinem Rekordhoch von über 67.000 US-Dollar aus dem Jahr 2021. Sind virtuelle Anlagen tatsächlich besser für den Vermögenserhalt geeignet als „reale“ Immobilien, die in einem Umfeld steigender Zinsen vermeintlich die grösste Stabilität bieten? Ist Digitales besser als Betongold?

    Einige Eigenschaften der virtuellen Währungen sprechen in der Tat für sie: relativ unkomplizierte Transaktionen im Vergleich zu Immobilien, Preisanpassungen in Echtzeit, wachsende Medienvielfalt, Anstieg der Handelsvolumina usw. Selbst die US-Börsenaufsicht hat jüngst die Auflegung von Bitcoin-Fonds genehmigt, in die innerhalb von nur zwei Monaten mehrere Milliarden US-Dollar geflossen sind. Ausserdem muss man ihnen eine gewisse Risikotransparenz zugestehen, denn die virtuellen Währungen machen keinen Hehl aus ihrer Volatilität. Andererseits neigen Anleger gelegentlich dazu, das Risiko physischer Immobilien zu unterschätzen, deren Volatilität sich nur in ruckartigen Ausschlägen manifestiert und ansonsten kaum sichtbar ist. Das Immobilienrisiko ist nicht gleichmässig, sondern eruptiv oder „chaotisch“, wie es der Mathematiker Benoît Mandelbrot formulierte.

    Die Risiken des rein Virtuellen sind zwar offensichtlich, werden aber nicht unbedingt richtig verstanden. Denn wie anders als durch reine Spekulation lässt sich erklären, dass der Bitcoin innerhalb von sieben Monaten 520 % an Wert gewann, bevor er kurz darauf innerhalb eines Jahres wieder 75 % verlor? Auch wenn das Immobilienrisiko teilweise verborgen ist, hängt es zumindest mit relativ nachvollziehbaren Daten zusammen – in erster Linie mit den Zinsen, der Qualität der Bausubstanz, der Lage und der Zahlungsfähigkeit des Mieters. Das mit virtuellen Währungen verbundene Risiko lässt sich jedoch bisher nur schwer mit fundamentalen Parametern in Verbindung bringen.

    Dieser „losgelöste“ Charakter ist eines der Hauptargumente gegen den Bitcoin, die zwei Autoren der Europäischen Zentralbank jüngst in einem Pamphlet dargelegt haben. Ihnen zufolge ist der „fundamentale“ Wert der Währung gleich null, da sie keinen intrinsischen Ertrag oder sonstigen Nutzen hat. Das Risiko, dass der Wert von Bitcoin eines Tages bei null liegen könnte, ist aus Sicht der Anleger jedoch sehr gering. Insofern ist die Risikowahrnehmung der Sparer nicht unbedingt angemessen. Das Immobilienrisiko ist hingegen im Grunde begrenzt. Denn wie könnte der Wert einer Immobilie, selbst wenn sie von mässiger Qualität ist, auf null sinken?

    Es ist also durchaus zu erwarten, dass das „Reale“ bei den Präferenzen der Anleger letztendlich wieder die Oberhand über das Virtuelle gewinnt, sobald sich die Preise wieder eingependelt haben. Das rein Virtuelle wird unkontrollierbar bleiben, solange es keinerlei fundamentalen Wert aufweist – es sei denn, man betrachtet die Freude an Spekulation, die Nützlichkeit einer Währung für illegale Geschäfte oder vor allem das Misstrauen gegenüber staatlichen Währungen als „fundamentale“ Werte. Wenn diese drei Faktoren als fundamental gelten, ist es tatsächlich sehr unwahrscheinlich, dass der Wert des Bitcoins eines Tages bei null liegt. Sowohl reale als auch virtuelle Vermögenswerte haben also ihre Berechtigung, sofern man ihre jeweiligen Vor- und Nachteile zu unterscheiden weiss.

    Olivier de Berranger

    La Financière de l’Echiquier

    Olivier de Berranger bekleidete seit 1990 Posten als Trader sowie als Trading Desk-Verantwortlicher für Zinsprodukte, Cash und Derivate beim Crédit Lyonnais und dann bei Calyon. Anschliessend war er für den Bereich Capital Markets bei First Finance verantwortlich. Im März 2007 kam er als Anleihenmanager zu La Financière de l’Echiquier. Nachdem er die Verantwortung für den Bereich Zins-, Kredit- und Diversifizierungsmanagement übernommen hatte, wurde er 2017 zum Direktor der Vermögensverwaltung ernannt und trat in den Vorstand ein. Im Dezember 2023 wird er zum Generaldirektor von LFDE ernannt. Olivier de Berranger ist HEC-Absolvent.