Green economy

  • Capsule
  • Jon Duncan
  • Chief Impact Officer
  • Reyl Intesa Sanpaolo

„Ich würde gerne einen Anstieg der Finanzströme vom Norden in den Süden sehen“.

Obwohl die erste Cop bereits vor dreissig Jahren stattfand, hat die Green Economy eine ziemlich bewegte Laufbahn. In den letzten Jahren sind die Aussichten ermutigender geworden, doch die Intensivierung der Finanzströme in die Schwellenländer ist nach wie vor dringend erforderlich. Diese Analyse liefert Jon Duncan in Capsule für Sphere.

EAM-Lösungen
Automat

Automat

Martin Velten
Smart Wealth
„Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

EAM-Lösungen
Automat

Automat

Martin Velten
Smart Wealth
„Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Case postale 1806
CH-1211 Genève 1

P +41 22 566 17 32

© 2023 Sphere Magazine

Website erstellt von Swiss House of Brands

Fairtrade

Investment Lösungen

    • Interview mit Christoph Gosdenoz
    • Gründer, Vorsitzender des Verwaltungsrats
    • FairCapital

„Eines unserer Projekte basiert auf einer Blockchain-Lösung“.

FairCapital wurde 2019 gegründet und hat sich innerhalb weniger Jahren zu einem Hauptakteur bei der Finanzierung von Fairtrade-Kleinbauern in Lateinamerika und Afrika entwickelt, mit dem Ziel, sehr innovative Lösungen im Bereich Impact anzubieten, wie Christoph Gosdenoz, der Initiator des Projekts, erklärt.

Wie ist FairCapital entstanden?

Marie-Noëlle Jerschke, Arthur Crespo und ich sind drei Fachleute mit einer Leidenschaft für Impact Investing. Im September 2019 haben wir uns mit dem klaren Ziel in dieses Abenteuer gestürzt, das Fairtrade Max Havelaar-System zu unterstützen. Wir drei haben daher FairCapital in der Schweiz gegründet, mit der Hauptaufgabe, geeignete Finanzierungslösungen für Fairtrade-zertifizierte Kleinbauern anzubieten. Wir haben unsere eigenen Mittel investiert und werden von der Zürcher Kantonalbank, unserem ersten Kreditgeber, unterstützt.

Wie genau sieht die Unterstützung von Fairtrade-zertifizierten Produzenten aus?

FairCapital greift auf verschiedene Weisen ein. Zunächst einmal haben Fairtrade-zertifizierte Bauern Zugang zum Fairtrade-Mindestpreis, der ein Sicherheitsnetz bei schwankenden Marktpreisen garantiert. Darüber hinaus profitieren sie von einer Fairtrade-Prämie, zusätzlichen Geldern, die für nachhaltige Entwicklungsprojekte in ihren Gemeinden eingesetzt werden.

Was FairCapital auszeichnet, ist die Fähigkeit, massgeschneiderte Finanzierungslösungen anzubieten, wie Kreditlinien zur Vorfinanzierung der Ernte oder langfristige Kredite zur Erneuerung der Plantagen. Seit unseren Anfängen haben wir ein diversifiziertes Portfolio aufgebaut, das mehr als 50 Produzentenorganisationen umfasst und direkte Auswirkungen auf ihre Lebensbedingungen erzeugen.

Welche der verschiedenen Projekte, die Sie durchführen, zeichnen sich durch ihren innovativen Charakter aus?

Eines der Leuchtturmprojekte, das 2024 eingeführt wird, ist das FairCapital Coffee Certificate. Es richtet sich an qualifizierte Investoren und ermöglicht ihnen, die Kaffeeernte von Fairtrade-zertifizierten Bauern vorzufinanzieren. Wir erforschen auch innovative Lösungen für CO2-Zertifikate.

In diesem Zusammenhang entwickeln wir derzeit ein Agroforstwirtschaftsprodukt, mit dem unsere Begünstigten ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel verbessern können. FairCapital wird langfristige Kredite für die Erneuerung der Plantagen und die Umstellung auf eine ökologische Produktion bereitstellen. Nach der Umsetzung von Agroforstsystemen könnten die Landwirte dann CO2-Zertifikate generieren, die sowohl eine zusätzliche Einkommensquelle darstellen als auch als eine Sicherheit für die Darlehen von FairCapital verwendet werden könnten, um das Kreditrisiko zu verringern.

Ein weiteres innovatives Projekt ist der Fair Trade Token, der in Zusammenarbeit mit Fairtrade Max Havelaar Schweiz und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften entwickelt wurde. Mithilfe einer Blockchain-Lösung könnten die Konsumenten die Ernte direkt über den Kauf von Fairtrade-Produkten vorfinanzieren. Dies würde die Mobilisierung von Privatkapital in grossem Massstab erleichtern.

Wie entwickelt sich FairCapital in Regionen wie Afrika?

Wir haben unsere Präsenz in Afrika verstärkt, beginnend mit der Elfenbeinküste und konzentrieren uns auf deren Kakao- und Cashew-Industrie. Wir haben sogar ein Büro in Kigali, Ruanda, eröffnet, um näher an unseren Nutzniesser zu sein und ihre lokalen Bedürfnisse besser zu verstehen. Obwohl Afrika die Anleger vor einige Herausforderungen stellt, was die Renditen für Investoren angeht, erlaubt uns unser flexibles Modell, unsere Lösungen an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen.

Wie stehen Sie und FairCapital zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung?

Unsere Arbeit konzentriert sich konkret auf fünf Ziele: Beseitigung der Armut, Bekämpfung des Hungers, Gleichstellung der Geschlechter, menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum sowie verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster. Jeder Kredit, den wir an eine Fairtrade-zertifizierte Organisation vergeben, trägt dazu bei, das Leben von Kleinbauern zu verbessern und nachhaltigere Lieferketten aufzubauen.

Was sind Ihre Ziele für die kommenden Jahre?

Wir wollen in Lateinamerika und Afrika weiterwachsen, mit einem erweiterten Produktportfolio und wirklich innovativen Anlagelösungen. Unsere Mission wird sich nicht ändern. Wir werden dafür sorgen, dass Kleinbauern die Vorteile des fairen Handels in vollem Umfang nutzen und die Armut im globalen Süden entsprechend verringert wird.

Christoph Gosdenoz

FairCapital

Christoph Gosdenoz ist Gründer und Vorstandsvorsitzender von FairCapital. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Impact Investing, Entrepreneurial Finance, Fusionen und Übernahmen und Investmentanalyse. Als ehemaliger unabhängiger Berater und Impact Investor arbeitete er für UBS in Zürich und Mexiko sowie für BNP Paribas in Genf und Singapur. Christoph hat einen Master in Business Administration von der Universität Genf und einen Doktortitel in Business Administration von der Edinburgh Business School. Er besitzt ausserdem die CFA-Zertifizierung. Darüber hinaus ist er CFA-Charterholder.

    Sie werden auch mögen

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

    Case postale 1806
    CH-1211 Genève 1

    P +41 22 566 17 32

    © 2023 Sphere Magazine

    Website erstellt von Swiss House of Brands

    Zusammenfassung

    EAM-Lösungen

    • Interview mit Cédric Cazes
    • Head EAM & Multi-Family Offices
    • CMB Monaco

    Von Jérôme Sicard

    „Es gibt eine ganze Reihe an Grenzen für das Outsourcing“.

    Auf dem von Sphere organisierten EAM Day in Genf leitete Cédric Cazes zusammen mit Jenny Hennessy, Marc Lemaire und Henri Corboz das Panel über die Risiken des Outsourcings. Hier die wichtigsten Punkte dieser Diskussion, die noch lange nicht abgeschlossen sein wird.

    Was sind also die wichtigsten Punkte, die wir aus der von Ihnen geleiteten Podiumsdiskussion über die Risiken des Outsourcings anlässlich unseres EAM Days in Genf mitnehmen sollten?

    Outsourcing bietet unabhängigen Vermögensverwaltern tatsächliche Vorteile, ist aber auch mit Risiken verbunden. Durch die Auswahl zuverlässiger Anbieter, klare Verträge und eine regelmässige Überwachung können die Vermögensverwalter ihre Gewinne maximieren und gleichzeitig die Risiken reduzieren. Ein proaktiver Ansatz und eine angemessene Aufsicht sind für diejenigen, die kritische Dienstleistungen auslagern, von entscheidender Bedeutung. Das ist das, was ich für wesentlich halte.

    Was sind die bedeutendsten Risiken, denen Vermögensverwalter bei der Auslagerung bestimmter Dienstleistungen begegnen?

    Zu den Hauptrisiken bei der Auslagerung dieser Dienstleistungen gehören Kontrollverlust, Datenschutzprobleme, das Risiko der Nichteinhaltung von Vorschriften und Betriebsunterbrechungen. Bei der Auslagerung der Compliance, um ein Beispiel zu nennen, ist ein Vermögensverwalter von der Kompetenz und Sorgfalt seines Dienstleisters abhängig, um die komplexen, sich ständig ändernden Vorschriften einzuhalten. Ebenso kann ein unvorsichtiges Outsourcing von IT-Dienstleistungen das Unternehmen Cyberbedrohungen und technischen Unterbrechungen aussetzen.

    Welche Mittel stehen den Fondsmanagern zur Verfügung, um diese Risiken abzuschwächen?

    Es gibt mehrere Strategien, um diese Risiken zu mindern. Erstens ist es entscheidend, vertrauenswürdige Anbieter auszuwählen, die sich mit solider Erfahrung und nachprüfbaren Referenzen präsentieren. Zweitens sollten klare und detaillierte Verträge, in denen die Erwartungen, Leistungsstandards und Verantwortlichkeiten jeder Partei festgelegt sind, aufgesetzt werden. Darüber hinaus sind Überwachungs- und Prüfmechanismen unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Anbieter seinen Verpflichtungen nachkommt. Schliesslich sollten Vermögensverwalter sicherstellen, dass die Anbieter über robuste Sicherheitsmassnahmen zum Schutz sensibler Daten verfügen.

    Erwarten Sie eine verstärkte Aufsicht der Regulierungsbehörde über die ausgelagerten Funktionen?

    Es ist davon auszugehen, dass die Aufsichtsbehörde ihre Wachsamkeit verstärken und Outsourcing nur in Verbindung mit strengen Anforderungen an Rechenschaftspflicht, Kontrolle und Transparenz zulassen wird. In der Praxis treten jedoch häufig Widersprüche auf. Outsourcing ist zwar aus operativer und finanzieller Sicht vorteilhaft, schafft aber auch zusätzliche Risiken, die Massnahmen erfordern, welche die Komplexität und den Verwaltungsaufwand erhöhen. Vermögensverwalter müssen daher genau darauf achten, die Vorteile des Outsourcings mit den wachsenden regulatorischen Anforderungen in Einklang zu bringen.

    Wo liegen für unabhängige Vermögensverwalter heute die Grenzen des Outsourcings?

    Es gibt eine ganze Reihe davon. Ich werde die wichtigsten nennen. Die technologische Integration: Externe Lösungen lassen sich möglicherweise nicht gut integrieren, was zu Ineffizienz und zusätzlichen Kosten führt. Mangelnde Flexibilität: Langfristige Verträge schränken die Fähigkeit ein, sich schnell an Veränderungen anzupassen. Versteckte Kosten: Outsourcing kann zu unerwarteten Zusatzkosten führen. Der Verlust interner Kompetenzen: Outsourcing kann tatsächlich die internen Kompetenzen verringern und die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Schliesslich, die Auswirkungen auf die Kundenbeziehung: Die Depersonalisierung von Dienstleistungen kann die Qualität der Betreuung verringern.

    Ist Outsourcing ein Hemmschuh für die Wertschöpfung?

    In Verwaltungsgesellschaften zielt das Outsourcing auf Effizienzsteigerung und Kostensenkung ab, aber es stimmt, dass die Auswirkungen auf die Wertschöpfung ein umstrittenes Thema sind. Die Vorteile liegen in der Kostensenkung, dem Zugang zu Spezialisten und der operativen Flexibilität. Die Manager sind dann in der Lage, sich wieder auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren und sich gleichzeitig schnell an Marktveränderungen anzupassen.

    Allerdings birgt das Outsourcing auch Risiken wie Kontrollverlust und übermässige Abängigkeit von Dienstleistern, die die Entwicklung bestimmter Fachgebiete bremsen und die interne Innovation einschränken können. Um die Wertschöpfung zu maximieren, sind ein ausgewogenes Management und eine genaue Bewertung der auszulagernden Funktionen unerlässlich. Alles ist eine Frage des Gleichgewichts – der Manager muss die Kontrolle über sein Geschäfts- und Betriebsmodell behalten, um sich an die Herausforderungen, denen er im Finanzsektor begegnet, anpassen zu können.

    Cédric Cazes

    CMB Monaco

    Cédric Cazes hat einen eklektischen Werdegang. In den letzten zwanzig Jahren war er bei einem britischen Konzern sowie bei einer Privatbank in Monaco und der Schweiz tätig. Anschliessend wechselte er als Partner zu einem schweizer-monegassischen Fintech-Unternehmen, bei dem er drei Jahre lang Software für Vermögensverwalter und Multi-Family-Offices entwickelte. Zuletzt übernahm er im Rahmen der internationalen Entwicklung von CMB Monaco die Leitung der Abteilung für Vermögensverwalter und MFOs. Er hat einen Abschluss in Finanzwesen, Personalwesen und interner Revision sowie einen Master in Strategie.

     

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

    Case postale 1806
    CH-1211 Genève 1

    P +41 22 566 17 32

    © 2023 Sphere Magazine

    Website erstellt von Swiss House of Brands

    Bewertung

    EAM-Lösungen

    • Interview mit Carine Frick-Delaloye
    • Head Corporate & Business Development
    • Aquila

    Von Jérôme Sicard

    „Die Kunden sind nach wie vor das wahre Kapital eines Unternehmens“.

    In dem neuen Umfeld, das durch das FINIG/FIDLEG geformt wird, ist die Frage der Nachfolge für viele unabhängige Vermögensverwalter entscheidend geworden. In diesem Interview untersucht Carine Frick Delaloye das Thema aus dem Blickwinkel der Bewertung, wobei der Schwerpunkt auf die Profitabilität der Vermögenswerte liegt.

    Welche Schlüsselindikatoren oder -metriken werden üblicherweise zur Bewertung eines EAM-Unternehmens verwendet?

    Bei der Bewertung einer Vermögensverwaltungsgesellschaft stehen insbesondere das verwaltete Vermögen und der Umsatz im Fokus. Diese Kennzahlen sollten stets im Kontext des Return on Assets (ROA) betrachtet werden. Auch das Kundenportfolio spielt eine zentrale Rolle. Dabei sind die Altersstruktur der Kunden, die durchschnittliche Grösse der Vermögen, die Anzahl der Kunden sowie potenzielle Klumpenrisiken und die geografische Verteilung von Bedeutung. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Frage, wie lange der Verkäufer dem Unternehmen helfen wird, seine Kunden zu behalten.

    Zusätzlich muss man den Markt im Auge behalten.

    Während das verwaltete Vermögen zweifellos ein Schlüsselindikator ist, so bleibt er dennoch auch ein Unsicherheitsfaktor. Bei einem Verkauf ist es nicht garantiert, dass die Kunden dem neuen Eigentümer treu bleiben. Im Wesentlichen ist der Wert einer Gesellschaft eng an die Kundenbeziehungen und deren Umsatz gekoppelt. Heutzutage hat eine FINMA-Lizenz nicht unbedingt einen spezifischen Wert, da sie nur eine Voraussetzung für die Marktteilnahme darstellt.

    Welche Probleme treten auf, wenn die Bewertung ausschliesslich auf EBITDA basiert ist?

    Viele Vermögensverwalter ziehen ihren Gewinn oft in Form von Gehalt, Bonus oder Dividenden ab, was dazu führen kann, dass der EBITDA eher gering ausfällt. Dies macht den EBITDA als Bewertungsgrundlage in vielen Fällen wenig aussagekräftig. Besonders bei kleineren, eigentümergeführten Instituten im traditionellen Vermögensverwaltungsbereich ist eine Bewertung auf Basis des EBITDA daher kaum sinnvoll. Tatsächlich sind es die Kunden, die das wahre «Gold» darstellen, während die Gesellschaft selbst oft nur als «lizenzierte Hülle» fungiert.

    Welche Bewertungsmodelle würden Sie empfehlen?

    Wie ich es bereits erwähnt habe, ist das wahre Kapital einer Vermögensverwaltungsgesellschaft ihre Kunden und die Fähigkeit, diese Kunden in andere Hände zu übertragen. Daher erscheint der ROA aus unserer Sicht als das gerechteste und aussagekräftigste Bewertungsmodell. Sowohl das Kundenportfolio als auch die Rolle des Verkäufers spielen dabei eine wesentliche Rolle.

    Wie ich es bereits erwähnt habe, ist das wahre Kapital einer Vermögensverwaltungsgesellschaft ihre Kunden und die Fähigkeit, diese Kunden in andere Hände zu übertragen. Daher erscheint der ROA aus unserer Sicht als das gerechteste und aussagekräftigste Bewertungsmodell. Sowohl das Kundenportfolio als auch die Rolle des Verkäufers spielen dabei eine wesentliche Rolle.

    Junge Unternehmer sind nicht primär daran interessiert sein, die Vermögenswerte der älteren Generation von EAMs zu übernehmen, sondern vielmehr an einer Beteiligung am Ertrag. Diese Ertragsbeteiligung bietet eine höhere Sicherheit, da sie auf die Rentabilität der Kunden ausgerichtet ist und nicht auf das verwaltete Vermögen, das eventuell nicht langfristig bestehen bleibt. Zudem sind die jüngeren Unternehmer bereit, regulatorische Pflichten der älteren Generation zu übernehmen, was ebenfalls in die Bewertung einfliessen sollte.

    Wie messen Sie die Rentabilität eines Kundenportfolios?

    Wie bereits erwähnt, ist der Return on Assets (ROA), das heisst die Profitabilität des verwalteten Kundenvermögens, der wichtigste Indikator. Allerdings sollte man bei Kundenstrukturen, wie etwa Family Offices, aufpassen, da sie öfter Portfolios verwalten, welche für Familienmitglieder weniger rentabel sind. Diese Portfolios sind jedoch wichtig für die Kundenbindung, kurz- und langfristig, sowie für den Wachstum. Daher sollte die Rentabilität im Gesamtkontext der Kundenbeziehungen betrachtet werden und nicht nur auf einzelne Portfolios bezogen sein.

    Auf welcher Grundlage werden derzeit verwaltete Vermögen gehandelt?

    Wie schon aufgeführt, spielen das Kundenportfolio und die damit verbundenen Gebührenmodelle eine wesentliche Rolle. Beispielsweise kann der ROA bei Schweizer Kunden deutlich niedriger sein als bei internationalen Kunden. Aktuell sehen wir, dass ein ROA von 0,8 % zu einem Preis von 1,5 – 2 % führen kann, vorausgesetzt, der Übergeber unterstützt noch 2-3 Jahre aktiv beim Kundenerhalt.

    Welche Faktoren beeinflussen die Bewertung dieser Vermögenswerte nach oben oder unten?

    Das Kundenportfolio, einschliesslich der Altersstruktur der Kunden und der geografischen Verteilung, hat erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung. Auch die Rolle des Übergebers ist wichtig, um eine reibungslose Übergangszeit zu gewährleisten. Während ich etwas skeptisch bin, ob die Kundenländer tatsächlich einen signifikanten Einfluss auf den Preis haben, können spezielle Lizenzen, wie etwa für bestimmte Länder (unter anderem Südafrika, USA, Kanada), den Marktwert erhöhen, da solche Lizenzen oft kostspielig und aufwändig zu erhalten sind.

    Zusätzlich spielt die Organisation innerhalb der Gesellschaft eine grosse Rolle. Negative Faktoren wie Legacy-Probleme oder unzureichende Due-Diligence-Berichte können den Preis deutlich senken. Umgekehrt kann ein von den Kunden gut ausgearbeiteter Plan für Vermögensübertragung den Wert steigern, da dies langfristig für Stabilität und Kontinuität sorgt.

    Wie kann ein EAM seine Vermögenswerte im Laufe der Zeit besser bewerten?

    Eine sinnvolle Herangehensweise ist, sich vorzustellen, wie viel man selbst als Käufer für diese Vermögenswerte bezahlen würde und wie man sicherstellen kann, dass die Kunden langfristig bleiben. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit Themen wie der Nachfolgeplanung der eigenen Kunden und der Angebotserweiterung, um die Kundenbindung zu stärken. Die Bewertung sollte sich auch mit der Rentabilität und der Preisgestaltung – zum Beispiel Depotbank vs. EAM – befassen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um den ROA zu optimieren.

    Carine Frick-Delaloye

    Aquila

    Carine Frick-Delaloye begann ihre berufliche Laufbahn bei der Credit Suisse im Jahr 1999. Ab Juni 2008 übernahm sie Management Funktionen in den Bereichen Retail und Private Banking. Im Jahr 2013 übernahm sie die Leitung der Linie Personal & Business Banking für den rheinischen Markt in Zürich, bevor sie ins Wealth Management wechselte, wo sie zur Leiterin des Geschäftsbereichs EAM ernannt wurde. Carine Frick-Delaloye hat einen Diploma of Advanced Studies in Banking vom Swiss Finance Institute – Universität Bern und einen CAS Digital Banking an der Kalaidos University of Applied Sciences in Zürich.

     

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    EAM-Lösungen
    Automat

    Automat

    Martin Velten
    Smart Wealth
    „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

    Case postale 1806
    CH-1211 Genève 1

    P +41 22 566 17 32

    © 2023 Sphere Magazine

    Website erstellt von Swiss House of Brands

    PMS

    PubliSphere

      • Massimo Ferrari
      • Head Product Management Wealth
      • Infront/Assetmax

    Wettbewerbsfaktor Portfolio Management Systeme

    Die Schweizer Vermögensverwaltung erlebt eine Zeit der Umbrüche – eine Digitaloffensive ist nötig, wie Massimo Ferrari erklärt.

    In einer Branche, die von technologischer Innovation und steigenden Kundenanforderungen geprägt ist, stehen Schweizer Vermögensverwalter und Privatbanken vor der Herausforderung, Arbeitsabläufe effizient zu gestalten, regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden und ein attraktives digitales Erlebnis zu bieten. Assetmax von Infront hat den Anspruch, den Anforderungen von Anwendern auf höchstem Niveau zu begegnen. Obwohl der Berater vor Ort für viele Anleger wichtig bleibt, erfordert der Vermögenstransfer an eine jüngere Erbengeneration moderne digitale Angebote und neue Kanäle, die Transparenzanforderungen genügen.

    Die Assetmax-Lösungssuite unterstützt sowohl grosse Wealth Manager und Privatbanken als auch Boutique-Vermögensverwalter und Family Offices, indem sie zentrale Funktionen wie Portfoliomanagement, Compliance und Kundenmanagement und digitales Kundenerlebnis aggregiert und mit höchsten Usability-Standards bereitstellt. Eine rote Karte für Legacy-Systeme, deren Management oft viel Zeit in Anspruch nimmt.

    Der richtige Werkzeugkasten für jede Marktlage
    Der Wettbewerb im Wealth Management wird intensiver, viele Institute suchen nach Technologiepartnern, um zentrale Herausforderungen zu bewältigen. Assetmax von Infront bietet cloudbasierte Handelswerkzeuge, mit denen Vermögensverwalter Anlagestrategien über mehrere Anlageklassen hinweg umsetzen können. Das System sorgt dafür, dass Benchmarks übertroffen werden und komplexe Handelsfunktionen nahtlos mit Depotbanken zusammenarbeiten.

    Die Lösung stellt sicher, dass Nutzer Zugang zu Markt- und Handelsdaten sowie Informationen zu Valuation, Risk Services und Trading Technology haben. Anwender können auch spezifische Daten, etwa zu ESG und regulatorischer Compliance, abrufen.

    Renzo Zanetti, COO der Prosperis Wealth Management AG, betont die zentrale Rolle von Assetmax für den täglichen Betrieb seines Unternehmens: „Assetmax ist zentral und unverzichtbar für unsere tägliche Arbeit, nicht zuletzt dank der Integration der Infront-Daten, die uns dieselbe hohe Datenqualität zu einem deutlich geringeren Preis bietet.“

    Passgenaue Lösung – von der Grossbank bis zum kleinen Assetmanager
    Grössere Banken, die ihre eigenen Fonds verwalten, können zudem von Assetmax vielseitig profitieren, so bietet das Portfolio Management System im Vergleich zu anderen Anbietern eine erweiterte Lösung, die es den Banken ermöglicht, effiziente und skalierbare Prozesse ohne den Einsatz von klassischen Spreadsheets zu implementieren. Darüber hinaus bietet Assetmax hochentwickelte Funktionen, die eine konsolidierte Analyse von Portfolios wie auch Multi-Asset-Funds über verschiedene Anlageklassen hinweg ermöglichen.

    Die Szenarioanalyse ist ein besonders nützliches Tool, das es Vermögensverwaltern erlaubt, die Auswirkungen von Marktveränderungen auf die Portfolios ihrer Kunden zu simulieren und entsprechend fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Diese Funktionen sind entscheidend, um die Performance der Portfolios zu optimieren und gleichzeitig genaue Aufzeichnungen über Transaktionen und Bestände zu führen.

    Kleinere Vermögensverwalter stehen zunehmend unter dem Druck steigender Fixkosten und regulatorischer Anforderungen. Assetmax bietet hier eine ideale Lösung. Es werden alle notwendigen Tools in einem einzigen System vereint, sodass Boutique-Vermögensverwalter ihre Kosten senken und gleichzeitig hohe Standards aufrechterhalten können. Die Plattform unterstützt zudem die Integration zusätzlicher Datenfelder, z.B. für Investitionen in nicht-bankfähige Güter wie Immobilien oder Schmuck. Darüber hinaus unterstützt die Lösung die Anbindung weiterer Datenfelder: Verschiedene Player, etwa Family Offices, tätigen auch Investitionen in den Bereichen Risikokapital oder auch Private Equity, beteiligen sich ferner an nicht bankfähigen Gütern wie Immobilien, Schmuck usw. was die Lösung ebenfalls abbildet.

    Digitales Kundenerlebnis: Flexibilität und Vertrauen
    Moderne Kunden erwarten nicht nur persönliche Beratung, sondern auch digitale Lösungen, die ihnen jederzeit Zugang zu ihren Vermögenswerten bieten. Mit Assetmax können Vermögensverwalter diese Erwartungen durch eine benutzerfreundliche mobile App oder ein Online-Portal erfüllen. Diese digitale Flexibilität stärkt das Vertrauen der Kunden und fördert eine langfristige Beziehung zwischen Institut und Kunden. Ferner stellt die Lösung sicher, dass Kunden stets auf Reportings zurückgreifen können, um höchste Transparenzstandards zu wahren.

    Kundenmanagement und Compliance: Effizienz durch Automatisierung
    Effizienz im Kundenmanagement ist ein weiterer entscheidender Aspekt moderner Vermögensverwaltung. Mit Assetmax können Wealth Manager das Onboarding ihrer Kunden standardisieren und durch automatisierte KYC-Prozesse optimieren. Darüber hinaus hilft die Plattform dabei, die Einhaltung von Datenschutzgesetzen unkompliziert sicherzustellen, somit öffnet Assetmax die Tür zur Vermögensverwaltung von morgen.

    Massimo Ferrari

    Infront/Assetmax

    Massimo Ferrari studierte Ingenieurwissenschaften an der ETH in Zürich und wirkte an der Entwicklung der Beratungsplattform Finfox mit. Nach seinem MBA-Abschluss an der INSEAD verwaltete er institutionelle Portfolios bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), bevor er Assetmax gründete, die 2022 von Infront übernommen wurde. Derzeit leitet er das Team für Wealth Product Management bei Infront. Massimo Ferrari ist CFA-Charterholder

     

    Assetmax von Infront: Die passende Lösung für eine Branche im Umbruch
    Zunehmender Wettbewerb, steigende Kosten und verschärfte regulatorische Anforderungen machen moderne Technologielösungen unverzichtbar. Assetmax von Infront bietet eine umfassende cloudbasierte Plattform, die alle wichtigen Funktionen des Wealth Managements in einer Lösung vereint, was das Unternehmen zum Marktführer in der Schweiz macht. Die Lösung spart Kosten und steigert die betriebliche Effizienz, sodass sich Anbieter auf die Zufriedenheit ihrer Kunden konzentrieren können.

      Sie werden auch mögen

      EAM-Lösungen
      Automat

      Automat

      Martin Velten
      Smart Wealth
      „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

      EAM-Lösungen
      Automat

      Automat

      Martin Velten
      Smart Wealth
      „Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

      Sphere

      The Swiss Financial Arena

      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

      Case postale 1806
      CH-1211 Genève 1

      P +41 22 566 17 32

      © 2023 Sphere Magazine

      Website erstellt von Swiss House of Brands