Si vis pacem

Capsule

  • Amir Weitmann
  • Managing Partner
  • Champel Capital

Eine resiliente Zukunft gestalten: Warum Investitionen in Verteidigung und Sicherheit entscheidend sind

Für Amir Weitmann, Managing Partner bei Champel Capital und Gast bei PODIUM, der von SPHERE organisierten Veranstaltung, sind Verteidigung und Sicherheit zu strategischen Säulen langfristiger Investitionen geworden. In einer Welt mit zunehmenden geopolitischen Spannungen bietet diese Anlageklasse Resilienz, Innovationskraft und strukturelle Relevanz. Entscheidend ist jedoch ein klarer Investitionsansatz, ein tiefes Verständnis für staatliche Nachfrage und die Fähigkeit, Unternehmen mit Wirkung und Skalierungspotenzial zu unterstützen.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Automat

EAM-Lösungen

  • Martin Velten
  • Partner & COO
  • Smart Wealth

„Ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.“

Die Anlageprozesse von Smart Wealth basieren ausschliesslich auf künstlicher Intelligenz. Martin Velten erläutert hier die Logik dieses vollständig automatisierten Systems, das Prognosen erstellen, Portfolios zuweisen und in Echtzeit auf Änderungen der Marktprognosen reagieren kann. Ein seit über zwanzig Jahren verfeinerter Mechanismus, der darauf ausgelegt ist, Zyklen zu durchlaufen, ohne sich Verzerrungen hinzugeben.

Von Jérôme Sicard

 

Wie nutzen Sie künstliche Intelligenz zum Aufbau und zur Verwaltung von Portfolios?

Für uns ist künstliche Intelligenz kein Trend, sondern das Fundament, auf dem unsere Methodik basiert. Wir entwickeln und perfektionieren unsere Plattform seit nunmehr über zwanzig Jahren. Das Ergebnis ist ein vollständig automatisierter Anlageprozess, der von Anfang bis Ende von KI gesteuert wird.

Künstliche Intelligenz kommt in allen Phasen der Wertschöpfungskette zum Einsatz. Zunächst wird sie verwendet, um autonome, instrumentspezifische Prognosen auf der Grundlage von mehr als 2.000 Zeitreihen des Marktes zu erstellen. Jede Anlageklasse – ob Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffe – wird einer unabhängigen Analyse unterzogen, und die Prognosemodelle werden täglich trainiert und aktualisiert.

Die strategische Portfoliokonstruktion wird anschliessend mithilfe von KI vorgenommen undkundenspezifische Parameter wie Volatilitätstoleranz, Liquiditätsbeschränkungen oder Renditeziele werden dabei berücksichtigt. Diese Allokation ist niemals starr: Das System passt die Portfolios dynamisch an die aktuellen Prognosen an und hält sich dabei an die strengen Vorgaben für das Risikomanagement.

In diesem Punkt – Risikomanagement und taktische Anpassungen – verarbeitet unsere Plattform täglich makroökonomische, technische und fundamentale Datenströme von Bloomberg und anderen Quellen. Sobald sich die Prognosen ändern, werden die Portfolios automatisch entsprechend den in den Kundenmandaten definierten „Risk-on”- oder „Risk-off”-Marktbedingungen angepasst.

Schliesslich wird die Ausführung der Käufe und Verkäufe vollständig automatisiert durchgeführt. Jede Transaktion wird in Echtzeit durch ein sofortiges, schnelles, präzises und vollständig nachvollziehbares Abgleichsystem kontrolliert.

Als Vermögensverwalter überwachen und validieren wir die Ergebnisse, aber die Entscheidungen über die Allokation trifft ausschliesslich das System. Dieser Ansatz ermöglicht es, emotionale Verzerrungen zu eliminieren und unseren Kunden eine risikobereinigte Performance zu bieten.

Was genau ist die Technologie, die Sie verwenden?

Die von uns verwendete Plattform für künstliche Intelligenz wurde ursprünglich vor mehr als zwanzig Jahren für den institutionellen Gebrauch entworfen. Sie wurde für den Siemens-Konzern entwickelt, um dessen Liquiditäts- und Vorsorgevermögen zu verwalten. Im Jahr 2016 wurde die Smart Wealth in der Schweiz gegründet, um diese Technologie unter der Aufsicht der FINMA direkt für Kunden verfügbar zu machen. Zwischen 2016 und 2021 hat sich diese Technologie zu einer vollautomatisierten Portfoliomanagement-Plattform entwickelt, die heute im Rahmen von Multi-Asset-Strategien und massgeschneiderten Verwaltungsmandaten eingesetzt wird.

Was unsere Plattform grundlegend auszeichnet, sind selbstlernende Modelle, die sich ständig anpassen, ein fein abgestimmtes und personalisiertes Risikomanagement entsprechend den Anforderungen jedes Kunden oder jeder Strategie, eine vollständige Automatisierung des Prozesses – von der Prognose bis zur Ausführung – sowie absolute Transparenz. Alle Entscheidungen werden nachverfolgt, dokumentiert und können jederzeit überprüft werden.

Wie sieht ein ausgewogenes Portfolio aus, das von Ihrer KI verwaltet wird?

Unsere ausgewogenen Portfolios folgen zwei Grundprinzipien: strenge Diversifizierung und datengestützte Disziplin. Ihre Zusammensetzung basiert auf einer Multi-Asset-Allokation, die in der Regel Aktien, Anleihen, Rohstoffe umfasst.

Der Aktienanteil umfasst globale Indizes, individuell ausgewählte Large-Cap-Titel. Der Anleiheanteil besteht aus Indexfonds auf Staats- und Unternehmensanleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten. Rohstoffe sind hauptsächlich durch Gold oder gleichwertige Instrumente vertreten, um eine zusätzliche Diversifizierung zu erreichen. Schliesslich wird ein Teil in liquiden Mitteln oder sehr kurzfristigen Instrumenten gehalten, um die Volatilität zu steuern und die Liquidität aufrechtzuerhalten.

Wir bieten zwei Haupttypen von ausgewogenen Portfolios an. Das erste ist ein standardmässiges ausgewogenes Portfolio ohne Hebelwirkung oder Derivate. Das zweite führt selektiv eine Hebelwirkung auf Aktienpositionen ein, jedoch nur in Fällen, in denen die vom System generierten Signale als sehr zuverlässig eingestuft werden.

Alle diese Portfolios werden täglich überwacht und gegebenenfalls angepasst. Bei einer Änderung der Prognosen – aufgrund Änderungen r makroökonomischen Faktoren oder technischer Signale – wird das Portfolio neu allokiert. Alles wird systematisch und taggleich gesteuert.

Wie ausgereift ist Ihre Technologie heute?

Sie wurde 1999 entwickelt. Seitdem wurde sie kontinuierlich weiterentwickelt, getestet und direkt an den Märkten validiert. Sie hat alle grossen Phasen von Stress und Irrationalität durchlaufen: das Platzen der Technologieblase, die Subprime-Krise, die Staatsschuldenkrise, Covid-19 und schlieslich das postpandemische Umfeld, das von geopolitischen Spannungen und anhaltender Inflation geprägt ist. Unsere KI verarbeitet täglich Datenströme aus über 2’000 Zeitreihen.

Inwiefern ermöglicht Ihnen künstliche Intelligenz, die Performance zu verbessern und das Risiko zu reduzieren?

Unsere Technologie ermöglicht es uns, Renditeprognosen für jedes einzelne Instrument zu erstellen und gleichzeitig Portfolios mithilfe eines genetischen Optimierungsprozesses aufzubauen. Es geht nicht darum, Wetten auf die allgemeine Richtung der Märkte abzuschliessen, sondern Portfolios auf der Grundlage von Fundamentaldaten, statistisch robusten Prognosen und genau definierten Risikoprofilen aufzubauen.

Dank dieses Systems sind wir in der Lage, Aufwärtspotenziale zu nutzen, wenn die Marktprognosen positiv werden, das Engagement vor Phasen der Volatilität zu reduzieren und Investitionszyklen zu verkürzen, indem wir schneller auf Trendwenden reagieren als herkömmliche diskretionäre Ansätze.

In den letzten zwanzig Jahren hat diese Methodik konstant eine signifikante Outperformance erzielt. Je nach Risikobudget lagen die annualisierten Überschussrenditen zwischen +11,6 % und +23,4 % pro Jahr, was einer Outperformance von +7 % bis +12 % gegenüber den klassischen Referenzindizes entspricht, mit reduzierten Drawdowns von bis zu 60 %.

Darüber hinaus ermöglicht die Anpassungsfähigkeit des Systems eine deutliche Verkürzung der Erholungsphasen nach Marktkorrekturen. Kunden profitieren somit nicht nur von einer verbesserten Performance, sondern auch von einer höheren Kapitalresilienz – ein wesentlicher Faktor für den langfristigen Vermögensschutz.

Bieten Sie diese Lösungen im Rahmen von Partnerschaften an?

Ja. Heute sind mehrere unserer auf künstlicher Intelligenz basierenden Anlagestrategien in Form von AMCs oder strukturierten Mandaten verfügbar. Darüber hinaus bieten wir eine White-Label-Lösung für EAMs an, die ihren Kunden vollständig durch künstliche Intelligenz verwaltete Portfolios unter ihrer eigenen Marke anbieten möchten.

Anfang Juli haben wir den AI Multi-Asset Flagship Fund aufgelegt, einen Fonds, der speziell für institutionelle und professionelle Anleger konzipiert ist. Er wird über Russell Investments verwaltet, als Depotbank agiert Northern Trust. Der Fonds bietet Zugang zu unserer vollständig automatisierten Multi-Asset-Strategie. Dieses Produkt richtet sich insbesondere an Investoren, die eine skalierbare, langfristige Lösung suchen, die sowohl Wachstum als auch Kapitalschutz gewährleistet.

Indem wir unsere Infrastruktur für eine begrenzte Anzahl von Partnern öffnen, bieten wir ihnen die Möglichkeit, von mehr als zwanzig Jahren technologischer Entwicklung zu profitieren, ohne selbst eine solche Lösung entwickeln zu müssen.

Martin Velten

Smart Wealth

Martin Velten ist Partner bei Smart Wealth in Zürich und ist dort als Chief Operating Officer tätig. In dieser Funktion ist er für den Vertrieb und den Kundenservice für Fondsmanager, Banken, Family Offices, Beratungsplattformen und andere professionelle Anleger verantwortlich.

Martin Velten war zuvor auf den Kapitalmärkten für grosse Banken wie die Commerzbank, Unicredit und die Deka Bank tätig. Im Laufe seiner Karriere hat er zahlreiche Innovationen im Bereich Finanzprodukte und Handelslösungen entwickelt. Er gilt als Pionier der ETF-Branche in Europa. Bei Unicredit war er an der Entwicklung der gesamten ETF-Architektur beteiligt – vom Hochfrequenzhandel bis hin zur Strukturierung und Replikation. Dieses System legte den Grundstein für die aktuellen Standards des ETF-Marktes in Europa.

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Vorläufer

Investment Lösungen

    • Interview mit Philippe Bekhazi
    • Chief Executive Officer
    • XBTO Group

„Quantitativ im Wesen, institutionell aus Überzeugung, langfristig im Kern”

Die vor zehn Jahren gegründete Krypto-Plattform XBTO verbindet systematischen Handel, Vermögensverwaltung, Infrastruktur und Tokenisierung. In diesem Interview blickt CEO Philippe Bekhazi auf ein Jahrzehnt des Umbruchs und Aufbaus zurück, von der ersten Arbitrage mit Bitcoin über die Erfahrungen aus Krisenzeiten und das Aufkommen der programmierbaren Finanzwelt bis hin zu langfristigen Partnerschaften mit Geldgebern.

Von Jérôme Sicard

Wo sahen Sie sich 2015, als XBTO gegründet wurde, zehn Jahre später?

Als ich zum ersten Mal das Whitepaper von Satoshi las, war mir sofort klar, dass gerade ein Umbruch stattgefunden hatte. Es handelte sich nicht nur um eine Innovation unter vielen. Es war eine komplette Neuerfindung der Art und Weise, wie Finanzen, Wert und Vertrauen funktionieren können. Diese neue dezentrale, transparente und programmierbare Architektur bot die Grundlage für ein völlig anderes System.

Im Jahr 2015 wusste ich noch nicht genau, wohin mich dieser Weg führen würde, aber ich wusste, dass ich im Zentrum dieses Wandels stehen wollte, nicht als einfacher Beobachter, sondern als Mitgestalter. Die Kryptomärkte waren fragmentiert, kaum reguliert und ineffizient. Aber sie steckten voller Potenzial für diejenigen, die Disziplin walten lassen konnten. Ich konzentrierte mich auf zwei Bereiche: quantitative Arbitrage, an der Schnittstelle zwischen Technologie und Volatilität, und Investitionen in die Infrastruktur. Wir investierten früh in Deribit, welches sich zu einem wichtigen Akteur im Bereich der Krypto-Derivate entwickelt hat. Aber ich wusste, dass der Handel nur ein Einstieg war. Die eigentliche Herausforderung bestand darin, zur Entwicklung einer Architektur beizutragen, die auf Dauer angelegt ist.

Was waren Ihre Ambitionen bei der Gründung von XBTO?

Wir wollten eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt, aus der ich kam, und der aufstrebenden Welt der digitalen Vermögenswerte schlagen. Nicht durch Theorie, sondern durch konkrete Systeme, echtes Kapital und kompromisslose Umsetzung. Während viele den historischen Märkten den Rücken kehren wollten, hatte ich die gegenteilige Intuition. Ich glaubte, dass die Institutionen, die sich am meisten gegen Veränderungen sträubten, früher oder später am dringendsten darauf angewiesen sein würden. Die Zukunft der Finanzwelt würde keine Revolution gegen das Bestehende sein, sondern eine anspruchsvolle Konvergenz zwischen alten und neuen Paradigmen.

Wir begannen als Desk für Eigenhandel und entwickelten die Infrastruktur und Modelle, die notwendig waren, um in einem schnelllebigen und instabilen Umfeld bestehen zu können. Das ermöglichte uns nicht nur, Ergebnisse zu erzielen, sondern auch eine gewisse Legitimität zu erlangen. Dann erweiterten wir unser Spektrum auf Vermögensverwaltung, Infrastruktur und Liquiditätsbereitstellung. Wir blieben agil, rigoros und leistungsorientiert, während der Markt reifte. Was als Handelsunternehmen begann, wurde zu einer globalen Plattform. Von Anfang an ist unsere Mission dieselbe geblieben: dieser Branche ein Ausführungs- und Risikomanagementniveau zu bieten, das institutionellen Standards entspricht.

Wie haben sich diese Ambitionen entwickelt?

Zunächst ging es darum, zu beweisen, dass man Kryptowährungen systematisch handeln kann. Danach mussten wir zeigen, dass diese Anlageklasse mit Disziplin, Transparenz und Performance verwaltet werden kann. Heute unterstützen wir institutionelle Anleger, Token-Emittenten und Börsenplätze. Wir haben unsere regulatorische Präsenz von Bermuda bis Abu Dhabi ausgebaut und unsere Vermögensverwaltungssparte gegründet, um den Anforderungen der neuen Generation gerecht zu werden. Dabei sind wir stets denselben Grundsätzen gefolgt: Risikodisziplin, technologischer Vorsprung und eine strategische Interpretation der Marktstrukturen.

Was waren die wichtigsten Meilensteine Ihrer Laufbahn?

Der erste Wendepunkt war 2015, als wir begannen, mit Bitcoin zu handeln. Damals mussten wir ohne Roadmap arbeiten. Es gab keine Infrastruktur, aber in dieser Lücke haben wir unsere Methode entwickelt. Der zweite Meilenstein war die Gründung unserer Vermögensverwaltungssparte. Dadurch konnten wir uns vom reinen Handel lösen und unsere Mission erweitern. Im Jahr 2022, als die Branche ihre grössten Krisen durchlebte, konnten wir uns behaupten. Während einige um jeden Preis weiterwachsen wollten, setzten wir auf Vorsicht, eine solide Positionierung und Risikomanagement. Die Ereignisse um Luna, FTX und die anderen Insolvenzen in Folge haben nur bestätigt, was wir immer vertreten haben: In diesem Umfeld hängt das Überleben nicht von Geschwindigkeit ab, sondern von Klarheit.

Was hat Sie in den letzten zehn Jahren am meisten überrascht?
Am meisten überrascht hat mich die ständige Spannung zwischen der rasanten Innovationsgeschwindigkeit und dem vergleichsweise langsamen Aufbau von Vertrauen. Der Kryptomarkt entwickelt sich mit atemberaubender Geschwindigkeit: Zyklen verkürzen sich, Technologien folgen Schlag auf Schlag, Kapital strömt ein und wieder ab. Doch Adoption, Legitimität und Referenzstatus brauchen Zeit. Konzepte, die wir von Anfang an vertreten haben – wie programmierbare Liquidität, Tokenisierung oder Bitcoin als Reservewert – galten einst als spekulativ. Heute gelten sie als selbstverständlich. Dieser Markt ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf.

Wie würden Sie die DNA von XBTO definieren?
Quantitativ im Wesen, institutionell aus Überzeugung, langfristig im Kern. Wir haben als reine Trading-Maschine begonnen – heute sind wir ein globaler Marktpartner. Doch unsere DNA ist dieselbe geblieben: Präzision, Resilienz, Disziplin. Wir lassen uns nicht von Modetrends leiten, sondern vom Anspruch, etwas Belastbares, Nützliches und Nachhaltiges aufzubauen. Eine transparente, globale, programmierbare Finanzwelt.

Was haben Sie implementiert, um auf die Entwicklung des Marktes zu reagieren?
Mit der Reifung des Marktes hat sich auch unsere Plattform weiterentwickelt. Wir haben XBTO Hub lanciert – eine integrierte Infrastruktur für Aufbewahrung, Handel und Ausführung. Wir haben aktiv verwaltete Fonds entwickelt, um institutionellen Investoren den asymmetrischen Charakter von Bitcoin mit striktem Risikomanagement zugänglich zu machen. Unser Engagement als Liquiditätsanbieter und unser Angebot an Tokenisierungslösungen haben wir konsequent ausgebaut – mit einem klaren Fokus auf langfristige Partnerschaften. Uns war früh klar: Tokenisierung ist keine Modeerscheinung, sondern eine Gelegenheit, Finanzinstrumente von Grund auf neu zu denken. Ob Fonds, Kredite oder Real-World-Assets – On-Chain-Strukturen ermöglichen mehr Effizienz, Transparenz und Liquidität.

Wie hat sich Ihre Rolle als Liquiditätsanbieter zwischen 2015 und 2025 verändert?
Sie hat sich grundlegend gewandelt. 2015 bedeutete es, Geld auf eine Plattform zu schicken – in der Hoffnung, dass die Assets am nächsten Tag noch da sind. Heute geht es darum, ein verlässlicher Kontrahent für Institutionen auf globaler Ebene zu sein. Aus einem Market Maker ist ein Marktgestalter geworden. Wir wählen die Projekte, mit denen wir zusammenarbeiten, sorgfältig aus – und setzen auf Nachhaltigkeit statt auf kurzfristige Performance. Liquidität ist längst keine Frage mehr von Spreads – sie ist eine Frage des Vertrauens.

Was ist heute das Kerngeschäft von XBTO?
Wir sind ein Asset Manager und Marktteilnehmer im Dienste institutioneller Kunden. Wir betreiben quantitative Strategien, bieten Liquiditätslösungen, Tokenisierung sowie die Strukturierung digitaler Vermögenswerte an.

Welche Hebel setzen Sie für weiteres Wachstum in Bewegung?
Unser Wachstum basiert auf drei Pfeilern: Performance – mit Strategien für institutionelle Investoren. Regulierung – mit soliden Lizenzen in führenden Jurisdiktionen. Und Bildung – um eine Referenz im professionellen Zugang zu Krypto-Assets zu werden.

Wie schätzen Sie das Potenzial der Tokenisierung ein?
Die Tokenisierung wird die Kapitalmärkte tiefgreifend verändern – nicht, weil sie ein neues Produkt einführt, sondern weil sie ein überlegeneres System bietet. Die Chancen liegen in der Fähigkeit, die Finanzinfrastruktur für eine digitale Welt neu zu gestalten: ein Umfeld, in dem Assets programmierbar, Abwicklungen augenblicklich durchgeführt werden und die Distribution wirklich global ist. Das schafft greifbaren Mehrwert – für Emittenten wie für Investoren: geringere Kosten, breiterer Zugang, höhere Liquidität. Besonders viel Potenzial sehen wir bei Anleihen, strukturierten Produkten und tokenisierten Fonds. Mit den richtigen Strukturen und regulatorischen Rahmenbedingungen lassen sich so Billionen an realer Wertschöpfung erschliessen.

Philippe Bekhazi
XBTO Group
Philippe Bekhazi ist CEO der XBTO Group, die in den Bereichen Market Making, OTC-Handel, Venture Capital, Mining und weiteren Segmenten der digitalen Vermögenswerte aktiv ist. Gegründet 2015, war XBTO der erste Liquiditätsanbieter im grossen Stil auf Krypto-Börsen. Vor der Gründung von XBTO entwickelte Philippe Lösungen für Trading, Portfoliomanagement und Risikosteuerung in den Bereichen Aktien, Währungen, Zinsen und Kreditmärkte. Er arbeitete unter anderem bei renommierten Häusern wie Calypso Technology und Citibank. Vier Jahre verbrachte er bei SAC Capital Advisors, wo er beim Aufbau des globalen Macro-Desks mitwirkte.
Philippe ist Absolvent der Syracuse University und hält einen Doppelabschluss (Bachelor of Science) in Finance und Communication.

 

 

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    Interview Chairman

    Interview Chairman

    • Interview mit Kim-Andrée Potvin
    • Chief Executive Officer
    • Bank Bonhôte

    „Technologie verändert grundlegend den Kundenweg und das Kundenerlebnis.“

    Kim-Andrée Potvin hat zu Jahresbeginn die Leitung von Bonhôte übernommen. Sie wurde in grossen Konzernen ausgebildet und hat sich in agileren Strukturen bewährt. Nun will sie den unternehmerischen Geist der Neuenburger Bank nutzen, um das Wachstum in mehreren Bereichen zu beschleunigen. Ihre Prioritäten: eine schnellere, besser vernetzte und reaktionsfähigere Bank – mit einer spürbaren Weiterentwicklung des Kundenerlebnisses im Zentrum des Ansatzes.

    Von Jérôme Sicard

    Welche Erfahrungen aus Ihrer Zeit bei einem grossen Konzern wie BNP Paribas bringen Sie bei Bonhôte ein?
    Ich habe gelernt, mich in komplexen Umgebungen zurechtzufinden: Profitcenter zu führen, grosse Teams zu steuern, Transformationsprojekte auf organisatorischer wie technologischer Ebene umzusetzen. Dieses Rüstzeug bringe ich mit. Zugleich bin ich überzeugt, dass in unserem Beruf letztlich alles über den Menschen läuft. Über zehn Jahre lang habe ich hunderte Mitarbeitende geführt, sie mobilisiert, begeistert und rund um ein Projekt vereint. Diese Fähigkeit, Teams in eine starke Dynamik zu bringen, ist für mich ein entscheidender Hebel.

    Und was haben Sie aus Ihrer Zeit bei Landolt und Bamboo, in kleineren Strukturen, mitgenommen?
    SaGanz klar: den Unternehmergeist. In überschaubaren Strukturen werden Entscheidungen schnell getroffen, sofort umgesetzt und zeigen unmittelbare Wirkung. Diese Umsetzungskraft und Reaktionsfähigkeit haben mir sehr gefallen – das ist ein Umfeld, in dem ich voll aufblühe. Genau das habe ich auch bei Bonhôte wiedergefunden: eine Bank, die in dreissig Jahren von drei auf über hundert Mitarbeitende gewachsen ist und dennoch ihren Unternehmergeist bewahrt hat. Das ist ein Arbeitsumfeld, das zugleich anregend und verantwortungsvoll ist.

    Wie profitieren Sie von der Agilität einer Bank wie Bonhôte?
    Die Agilität bei Bonhôte ist real und zeigt sich auf allen Ebenen: durch kurze Entscheidungswege, schnelle Umsetzung und eine konsequente Unabhängigkeit. Die Bank existiert seit über zwei Jahrhunderten und befindet sich immer noch im Besitz eines kleinen Aktionärskreises. Diese Stabilität und Unabhängigkeit sichern unsere Autonomie. Das zeigt sich auch in der Organisation: Bonhôte deckt die gesamte Wertschöpfungskette intern ab, inklusive eigenem Handelsraum. Das erlaubt uns, beispielsweise ein Konto für in der Schweiz ansässige Kunden innerhalb von 24 Stunden zu eröffnen.

    Auf welche Geschäftsbereiche konzentriert sich Bonhôte heute?
    Im Zentrum steht die langfristig ausgerichtete Vermögensverwaltung, unser Kerngeschäft. Ergänzt wird dies durch gezielte Nischenpositionierungen: etwa in der Immobilienanlage mit einem Flaggschifffonds, der die Milliardengrenze überschritten hat, in physischen Edelmetallen mit einem Fonds für nachverfolgbares Gold, im Kunst- und Philanthropiebereich sowie im Service für externe Vermögensverwalter.

    Zudem ist das Engagement der Bank für Kundennähe entscheidend: Bonhôte pflegt eine starke regionale Verankerung und verfolgt eine umfassend nachhaltige Ausrichtung – als Arbeitgeberin, Investorin und Dienstleisterin. Bonhôte ist eine der wenigen Schweizer Banken mit einer B Corp-Zertifizierung.

    Wie wollen Sie das Asset Management weiterentwickeln?

    Bonhôte hat bereits eine eigene Fondspalette aufgebaut, die die wichtigsten Anlageklassen abdeckt. Der nächste Schritt ist ein nachhaltiger Schweizer Aktienfonds. Seit vielen Jahren engagieren wir uns im quantitativen und verantwortungsbewussten Investieren und wollen diese Kompetenz mit innovativen Produkten weiter ausbauen, ergänzend zum Private Banking.

    In Bezug auf das Wachstum wollen wir die Distribution unserer Produkte über die eigene Klientel hinaus erweitern – über externe Partner, Plattformen und institutionelle Kunden, in der Schweiz wie im Ausland.

    Welche Wachstumsstrategie verfolgen Sie als neue CEO?

    Unsere Strategie basiert auf organischem Wachstum, das Bonhôte seit über dreissig Jahren erfolgreich verfolgt, sowie auf gezielten externen Wachstumschancen. In unserem Kerngeschäft, der Vermögensverwaltung, wollen wir unsere Kundschaft weiter ausbauen, gestützt auf unsere Niederlassungen in Genf, Lausanne, Biel, Solothurn, Bern, Zürich und Neuchâtel. Auf der Akquisitionsseite bleiben wir offen für Gelegenheiten, die zu unseren Nischen passen – seien es Portfolios, Teams oder ganze Strukturen. Wichtig ist uns dabei, unseren Werten, unserer regionalen Verankerung und unserem unternehmerischen Bankmodell treu zu bleiben. Dabei kann ich auf die Unterstützung des Verwaltungsrats und insbesondere seines Präsidenten zählen.

    Welche Rolle spielen unabhängige Vermögensverwalter in Ihrer Strategie?

    Eine sehr wichtige. 2020 haben wir in Zürich Private Client Partners übernommen, ein Family Office, das heute zu 100% uns gehört, aber seinen Namen beibehalten hat, um die notwendige Unabhängigkeit zu wahren. Das Modell funktioniert hervorragend, gerade weil es die gewachsenen Kundenbeziehungen respektiert. Es zeigt auch, dass wir in der Lage sind, andere Vermögensverwalter in unser Ökosystem zu integrieren, ohne sie zu vereinnahmen. Wir suchen aktiv nach weiteren Möglichkeiten dieser Art, besonders in Städten, in denen wir präsent sind. Die Strukturen, die Ressourcen und die Ambition sind da.

    Der Bankensektor befindet sich im Wandel. Welche Veränderungen sind für Sie besonders spürbar?

    Ich sehe drei zentrale Entwicklungen. Erstens die zunehmende Regulierung. Sie ist angesichts der geopolitischen und finanziellen Lage nachvollziehbar, bedeutet aber für die Banken aufwändigere und kostspieligere Prozesse. Als ich Ende der 1990er Jahre in der Branche anfing, gab es die Compliance-Funktion kaum. Heute ist sie unverzichtbar.

    Zweitens hat sich der Markt stark verändert. Er ist reifer, kompetitiver und das organische Wachstum ist nicht mehr vergleichbar mit jenem der 2000er Jahre. Leistung, Innovation und Servicequalität sind heute entscheidend.

    Drittens hat sich die Interaktion mit den Kunden stark gewandelt. Neue Technologien verändern die Art und Weise, wie wir kommunizieren, grundlegend und dauerhaft.

    Was erwarten Ihre Kunden heute am meisten?

    Vieles – aber wenn ich es zusammenfassen müsste: Zuhören, Individualität und Qualität der Umsetzung. Zuhören wird oft unterschätzt. Dann muss das Angebot relevant, leistungsstark und ganzheitlich durchdacht sein. Bei Bonhôte verzichten wir bewusst auf eine harte Segmentierung. Ob der Kunde 500’000 oder 60 Millionen verwaltet, er wird individuell betreut. Das ist ein starker Differenzierungsfaktor, der direkt mit unserer Grösse und unserem Unternehmergeist zusammenhängt.

    Und schliesslich muss die Umsetzung schnell, reibungslos und fehlerfrei sein. Technologie ersetzt nicht die menschliche Beziehung – gerade bei Schlüsselereignissen im Leben wie Heirat, Immobilienkauf oder Erbschaft. In solchen Momenten ist die Rolle des Beraters entscheidend. Aber dieser Berater muss heute „augmentiert“ sein, mit effizienten Tools ausgestattet, um einen wirklich personalisierten Service zu liefern.

    Inwieweit muss sich eine Bank heute auch in Sprache und Auftritt neu erfinden?

    Das ist eine zentrale Herausforderung. Das Bankwesen gehört zu den ältesten Berufen, mit einem Image, das mit Stabilität und Tradition verknüpft ist. Das ist auch legitim, denn wir betreuen das intimste unserer Kunden: ihr Vermögen, ihre Lebensprojekte. Vertrauen entsteht über Zeit. Doch um auch jüngere Generationen anzusprechen, braucht es neue Signale: Agilität, Innovationskraft, ein Verständnis für neue Nutzungsgewohnheiten. Dieses Gleichgewicht suchen wir: moderne Ansprache ohne den Verlust unserer soliden Wurzeln. Das heisst auch, Kommunikations- und Interaktionscodes weiterzuentwickeln. Daran arbeiten wir gezielt.

    In welchen Bereichen verändert Technologie die Bank am stärksten?

    In der Kundenbeziehung! Dort ist der Effekt am sichtbarsten und unmittelbarsten. Technologie verändert grundlegend den Kundenweg und das Kundenerlebnis. Unser Ziel ist eine Interaktion, die flüssig, intuitiv und vom Kunden gesteuert ist. Er soll entscheiden können, wann und wie er mit seiner Bank kommuniziert – online, persönlich, telefonisch – je nach Bedarf. Das ist für mich der Schlüssel. Diese Freiheit ist es, die das Private Banking heute neu definiert. Deshalb investieren wir stark in unser CRM – es ist heute das Herzstück unserer Infrastruktur.

    Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Datenverarbeitung im Zusammenhang mit dem Kundenerlebnis?

    Zum einen geht es um die Nutzung der Daten, zum anderen um ihre Sicherheit. Lange Zeit waren Banken geschlossene Systeme, fast wie Bunker. Daten wurden gespeichert, aber kaum genutzt. Nun bewegen wir uns hin zu offeneren, agileren Architekturen, die zugleich anspruchsvoller sind. Banken verfügen über riesige Mengen an Kundendaten, oft unstrukturiert und daher schwer nutzbar. Mit der Entwicklung der KI haben wir endlich die Werkzeuge, um auch unstrukturierte Daten sinnvoll auszuwerten. Die Anwendungsfälle nehmen zu – von Produktivitätssteigerung über Automatisierung bis hin zu prädiktiver Analyse und Innovation im Serviceangebot.

    Das muss aber zwingend mit höchster Sicherheit einhergehen. Der Wechsel in die Cloud war lange ein Tabu für Banken. Heute ist er unvermeidbar – aber er muss kontrolliert erfolgen. Wir arbeiten deshalb auf zwei Ebenen: Daten besser nutzen und dabei ihre Integrität jederzeit wahren.

    Kim-Andrée Potvin

    Bank Bonhôte

    Seit Januar ist Kim-Andrée Potvin CEO der Banque Bonhôte, nachdem sie dort ein Jahr lang als COO tätig war. Zuvor war sie für das operative Geschäft von Bamboo Capital Partners, der Genfer Boutique, die im Bereich Im-pact Investing tätig ist, verantwortlich. Kim-Andrée arbeitete für die Bank Landolt in der gleichen Rolle als COO und für die BNP Paribas-Gruppe, wo sie verschiedene Führungspositionen inne-hatte. Im Jahr 2014 war sie zum COO von BNP Paribas in der Schweiz ernannt worden, um dort die Entwicklung der Finanz-, Betriebs- und IT-Plattformen zu steuern. Kim-Andrée studierte an der McGill University, wo sie einen Bachelor in Finanzen und internationalem Handel erwarb.

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    Perfometer

    Leaders

    • Pierre-Alexandre Rousselot
    • Chief Executive Officer
    • Performance Watcher

    „Wir bieten eine strategische, vergleichende und endkundenorientierte Analyse.“

    Pierre-Alexandre Rousselot übernimmt die Leitung der Plattform Performance Watcher in einer entscheidenden Phase – mit dem Ziel, deren Wachstum zu beschleunigen, die Marktdurchdringung zu erhöhen und die Plattform als festen Bestandteil in der Vermögensverwaltungsbranche zu etablieren.

    Von Jérôme Sicard

    Warum haben Sie sich nach Ihrer unternehmerischen Laufbahn bei KeeSystem entschieden, die Leitung von Performance Watcher zu übernehmen?

    Ich denke, dass auch bei Performance Watcher unternehmerisches Denken gefragt ist. Für mich ist das ein neuer Schritt, der gleichzeitig in einer gewissen Kontinuität steht. Ich verfolge das Projekt Performance Watcher seit fast fünfzehn Jahren sehr genau – praktisch seit seinen Anfängen. Ich bin sozusagen ein Fan der ersten Stunde, und wir sind auch rasch Partner geworden. Was ich an diesem Tool immer geschätzt habe, ist die inhaltliche Konsistenz des Projekts.

    In einer Finanzwelt, die oft von Komplexität und Überbietung geprägt ist, bleibt Performance Watcher einer klaren Idee treu: Performance objektiv darzustellen. Hinter dieser scheinbaren Einfachheit steckt jedoch ein hoher technischer Anspruch – mit einem klar definierten Ziel.

    Und es gibt auch eine persönliche Komponente. Dieses Projekt verkörpert Werte, die mir besonders wichtig sind: Bildung, Transparenz, Ethik – ohne dogmatisch zu sein. Ehrlich gesagt gibt es nicht viele Gelegenheiten, sich an einer Initiative zu beteiligen, bei der man das Gefühl hat, wirklich etwas Sinnvolles zu bewegen – ohne Abstriche bei den Überzeugungen.

    Was bringt Ihnen Ihre Erfahrung als Leiter von KeeSystem?

    Eine ganze Menge. Performance Watcher und KeeSystem sind zwei Softwareanbieter, die sich in ähnlichen Segmenten bewegen. Viele der Kunden, die ich bei KeeSystem betreut habe, werde ich auch bei Performance Watcher wieder antreffen. Ich kann also mein Netzwerk sowohl im technischen als auch im geschäftlichen Bereich aktivieren.

    Allerdings ist Performance Watcher kein PMS. Es verfolgt einen strategischen, ergänzenden Ansatz. Während PMS-Lösungen Daten und Analysefunktionen für operative oder regulatorische Anwendungen bereitstellen, gehen wir mit Performance Watcher einen Schritt weiter. Wir bieten eine strategische, vergleichende und endkundenorientierte Auswertung. Das ermöglicht eine modernere und verantwortungsvollere Steuerung des Vermögens.

    Was sind Ihre Prioritäten in Ihrer neuen Funktion?

    Unsere oberste Priorität ist es, die Glaubwürdigkeit und Legitimität von Performance Watcher weiter zu stärken – damit es zur Referenz im Vermögensverwaltungssektor wird. Eine Plattform, die unverzichtbar ist, wenn es darum geht, Diskussionen über Performance objektiv zu führen. Wir haben bereits eine treue und anspruchsvolle Community, die sich diesem Prinzip verpflichtet fühlt. Jetzt geht es darum, diese Basis zu festigen, weiter zu wachsen und dabei unseren Kurs beizubehalten: Einfachheit, Klarheit, Unabhängigkeit. Unsere Nutzer sagen uns, dass das Tool ihnen hilft, die Beziehung zu ihren Kunden zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. Genau das wollen wir breiter zugänglich machen.

    Wo liegt heute Ihr Wachstumspotenzial?

    Es ist vielfältig. Wir arbeiten zunehmend mit PMS-Anbietern und Privatbanken zusammen, die unsere Messinstrumente direkt in ihre Systeme integrieren. Das sorgt für einen wichtigen Hebeleffekt. Auch das Team wird sich weiterentwickeln, insbesondere im Bereich Business Development. Und es gibt noch Märkte mit vergleichbaren Strukturen, die wir bislang nicht angesprochen haben. Die Herausforderung besteht natürlich darin, schnell voranzukommen – ohne uns zu verzetteln.

    Wie wird sich das Tool weiterentwickeln?

    Wir bringen im letzten Quartal dieses Jahres eine neue Version der Plattform auf den Markt, die sich derzeit in der Testphase befindet. Es handelt sich um eine deutlich flüssigere und besser anpassbare Version. Uns ist es wichtig, die Nutzer bei der Gestaltung ihrer Dashboards, Ansichten und Analysen aktiv zu unterstützen. Schon jetzt sehen wir, dass das Feedback sehr positiv ist. Es ist eine technische Weiterentwicklung – aber auch eine Gelegenheit, die Sensibilisierung für die Begriffe Performance, Risiko und Volatilität zu stärken. Wir möchten auch die Finanzkultur im besten Sinne des Wortes fördern.

    Pierre-Alexandre Rousselot

    Performance Watcher

    Pierre-Alexandre hat im Juni die Position des CEO bei der Plattform Performance Watcher übernommen. Zuvor leitete er KeeSystem, das er vor knapp zwanzig Jahren gemeinsam mit Frédéric Gérault gegründet hatte. Nach seinem Informatikstudium spezialisierte er sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen für die Vermögensverwaltung und gründete schliesslich KeeSystem, um Vermögensverwaltern die Steuerung ihrer strategischen Funktionen zu ermöglichen. Dieses Fachwissen bringt er nun bei Performance Watcher ein.

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      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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