Innovation
Simon Gassmann
Quilvest (Switzerland)
« Tech ist keine Supportfunktion mehr, sondern ein Wachstumstreiber.»
Mit der Neugestaltung ihrer Kerninfrastruktur gemeinsam mit WIZE hat Quilvest einen wichtigen Schritt in ihrer digitalen Transformation vollzogen. Das neue, hochmoderne Core Banking System setzt neue Standards im Private Banking – flexibler, integrierter und konsequent kundenorientiert. Simon Gassmann, Projektleiter, gibt einen detaillierten Einblick in das Vorhaben und erläutert die Entscheidungen, die diesen Wandel geprägt haben.
Von Jérôme Sicard
Was hat Quilvest (Switzerland) dazu veranlasst, das bestehende Kernbankensystem zu ersetzen?
Unser bisheriges System hatte seine natürlichen Grenzen erreicht. Es war zuverlässig, aber wenig flexibel – eine Plattform, die für eine Welt gemacht wurde, die es so nicht mehr gibt. Für ein Unternehmen wie unseres, das anspruchsvolle Kundinnen und Kunden, generationenübergreifende Familien sowie komplexe grenzüberschreitende Strukturen betreut, wurde diese Starrheit zunehmend zu einem Hindernis.
Jede neue Kundenstruktur, jede Ausnahme erforderte manuelle Workarounds. Das funktioniert vielleicht noch mit ein paar hundert Portfolios, aber sobald man darüber hinauswächst und mit steigenden regulatorischen, operativen und Reporting-Anforderungen konfrontiert wird, vervielfachen sich die Leistungsschwächen. Wir haben schnell erkannt, dass sukzessive Verbesserungen nicht ausreichen würden, um die nötige Agilität zu erreichen.
Die Frage war daher nicht, ob wir etwas ändern, sondern wie. Wir haben uns bewusst für einen mutigen Weg entschieden: den Aufbau eines Systems von Grund auf, das unsere Arbeitsweise vollständig widerspiegelt – und die zukünftigen Bedürfnisse unserer Kundschaft voraussieht.
Welche Funktionen oder Eigenschaften, die bestehende Lösungen nicht bieten, suchten Sie in einem neuen System?
Unsere erste Priorität war Flexibilität. Die meisten Standardlösungen funktionieren gut im Retail-Banking oder im klassischen Private Banking, scheitern jedoch häufig bei Strukturen mit mehreren Stakeholdern, Währungen und Jurisdiktionen. Wir benötigten eine Plattform, die konsolidierte Ansichten über Familienmitglieder, Trusts, Unternehmen und Stiftungen hinweg liefern kann – und das in Echtzeit, mit voller Transparenz und Datenintegrität.
Ein weiteres Kriterium war, dass wir alles selbst steuern konnten. Wir wollten die volle Kontrolle über unsere Daten, unsere Architektur und unseren technologischen Entwicklungsplan. Traditionelle Systeme erzwingen lange Upgrade-Zyklen und eine starke Abhängigkeit vom Anbieter. Wir strebten dagegen Unabhängigkeit und die Möglichkeit an, neue Module, APIs oder Drittanwendungen mit minimalem Aufwand integrieren zu können.
Wichtig war uns auch eine Benutzeroberfläche, die heutigen Standards entspricht: klare Strukturen, intuitive Navigation und direkter Zugriff auf relevante Informationen.
Ebenso entscheidend war die Integration. Das neue System musste nahtlos mit unserem PMS, CRM, unseren Compliance-Lösungen und Reporting-Tools kommunizieren. Daten sollten automatisch zwischen den Systemen fliessen – ohne Doppeleingaben und ohne fragmentierte Informationen.
Was waren die grössten Herausforderungen beim Aufbau eines Kernbankensystems von Grund auf?
Die grösste Herausforderung war nicht die Technik, sondern die Kultur. Wenn Sie intern ankündigen, dass Sie ein eigenes Kernbankensystem entwickeln wollen, zweifeln viele zuerst daran, dass das für ein Haus unserer Grösse realistisch ist. Wir mussten Überzeugung aufbauen und zeigen, dass Agilität ebenso wirkungsvoll sein kann wie die operative Grösse.
Technisch gesehen bestand die grösste Herausforderung darin, Prioritäten zu setzen. Wenn man bei Null anfängt, scheint alles möglich – aber man kann nicht alles gleichzeitig umsetzen. Wir konzentrierten uns zunächst auf die Kernfunktionen: Kundendaten, Transaktionen, Positionen, Abgleiche, Reporting. Alles Weitere wurde schrittweise ergänzt.
Wir arbeiteten nach agilen Methoden – mit iterativen Releases, konstanten Feedbackschleifen und einer engen Einbindung von Nutzerinnen und Nutzern aus allen Abteilungen. Das war entscheidend: Das Projekt wurde nicht aus der IT heraus entwickelt, sondern vom Business für das Business gestaltet.
Was wir allerdings unterschätzt haben, war der Aufwand für die Datenmigration. Die Bereinigung, Zuordnung und Validierung historischer Daten war ein eigenständiges Projekt. Doch sobald es abgeschlossen war, lohnte sich der Aufwand enorm – durch höhere Genauigkeit, Konsistenz und vollständige Nachvollziehbarkeit.
Welche zentralen Gründe haben Sie dazu veranlasst, WIZE als Partner für dieses Projekt zu wählen?
Wir haben verschiedene Optionen geprüft – traditionelle Anbieter, modulare Fintech-Lösungen und vollständig individuelle Entwicklungen. WIZE hob sich aus einem wesentlichen Grund ab: Sie verstehen Private Banking. Sie kamen nicht aus einer generischen IT-Logik, sondern aus der Welt der Vermögensverwaltung – und das war in den gemeinsamen Gesprächen ein grosser Unterschied. Sie haben sofort unsere Anforderungen begriffen: komplexe Kontostrukturen, konsolidiertes Reporting, Diskretion, Compliance.
Technologisch passte die Plattform von WIZE perfekt in unsere langfristige Vision von API-first, modular aufgebaut und skalierbar. Wir wollten ein System, das mit uns wächst – nicht eines, das uns einschränkt. Der entscheidende Unterschied war jedoch der partnerschaftliche Ansatz. Wir haben die Architektur gemeinsam aufgebaut, Zeile für Zeile. Dieses gegenseitige Vertrauen und Verständnis bildeten das Fundament des Projekts.
Mit welchen Argumenten konnten Sie den Verwaltungsrat von dieser Entscheidung überzeugen?
Die Entscheidung basierte auf einer Kombination aus strategischen, operativen und finanziellen Überlegungen. Strategisch ging es vor allem um die technologische Eigenständigkeit, die volle Kontrolle über unsere digitale Infrastruktur. Operativ ermöglichte das System eine deutliche Reduktion manueller Eingriffe und damit auch von Fehlerrisiken. Finanziell schufen wir so eine Grundlage für langfristige Effizienz. Ja, die Anfangsinvestition war hoch – aber sie fängt sich durch geringere Wartungskosten, höhere Produktivität und die Einsparung teurer Lizenzmodelle wieder ab.
Mir ist auch wichtig zu betonen, dass Technologie heute weit mehr ist als ein reiner Supportbereich – sie ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil. Kundinnen und Kunden, Behörden und Mitarbeitende erwarten Transparenz, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit. Eine moderne Core-Banking-Plattform unterstützt all das. Und nicht zuletzt half es, dass der Verwaltungsrat verstand, dass wir diese Herausforderung nicht allein angingen, sondern mit einem erfahrenen Partner wie WIZE – das war kein Wagnis, sondern ein klar strukturiertes Innovationsprojekt.
Was erfüllt Sie am meisten mit Zufriedenheit, wenn Sie auf das Projekt zurückblicken?
Zunächst die Einfachheit. Wir haben Schichten von unnötiger Komplexität entfernt und unsere Prozesse deutlich intuitiver gestaltet. Unsere Teams können sich wieder auf Kundinnen und Kunden konzentrieren, statt Systemprobleme zu beheben. Zweitens: das Gefühl der Eigenverantwortung. Alle empfinden das System als „unser System“. Es wurde für uns, von uns gebaut. Das schafft Identität.
Und schliesslich die Kulturveränderung: Viele Kolleginnen und Kollegen, die anfangs skeptisch waren, sind heute stolze Botschafter des Systems und bringen selbst Verbesserungsideen ein. Wenn Technologie ein Teil der Unternehmenskultur wird, haben Sie vieles richtig gemacht.
Wie lange hat das Projekt insgesamt gedauert?
Vom initialen Scope bis zur vollständigen Implementierung dauerte es rund zweieinhalb Jahre. Besonders die Migration benötigte viel Zeit – sie erfolgte schrittweise über mehrere Monate.
Wir haben diese Phase bewusst genutzt, um Daten zu bereinigen und Reporting-Strukturen zu harmonisieren. In vielerlei Hinsicht war die Migrationsphase selbst genauso wertvoll wie das neue System. Sie zwang uns, unsere Informationsstruktur zu überdenken und zu optimieren.
Angesichts des heutigen Reifegrades der WIZE-Plattform würden wir das gesamte Projekt – mit Migration – wahrscheinlich in weniger als einem Jahr abschliessen können.
Inwiefern unterscheidet sich dieses neue System von klassischen Legacy-Lösungen?
Legacy-Systeme sind transaktional – sie erfassen und speichern Daten. Unser System ist hingegen relational – es vernetzt, analysiert und antizipiert. Es wurde nicht nur dafür entwickelt, Operationen auszuführen, sondern auch Entscheidungsprozesse zu unterstützen. Beispielsweise erhalten unsere Kundenberaterinnen und -berater in Echtzeit Transparenz über Exposures, Performance und Liquidität – über alle Entitäten hinweg.
Die Automatisierung war ein weiterer Wendepunkt. Abstimmungen, Reporting und Compliance-Prüfungen erfolgen heute weitgehend automatisiert. Was früher Stunden manueller Kontrolle erforderte, geschieht nun in Minuten. Und da das System modular aufgebaut ist, können wir jederzeit neue Funktionen integrieren – ESG-Daten, Private-Markets-Tracking, KI-gestützte Reportings – ohne das System neu aufbauen zu müssen.
Kurz gesagt: Wir haben uns von einer statischen Infrastruktur hin zu einer lebendigen Plattform entwickelt, die sich dynamisch an uns und unsere Kundschaft anpasst.
In welchem Ausmass sehen Sie diese technologische Transformation als Wachstumshebel für Quilvest?
Technologie ist längst kein reiner Supportbereich mehr – sie ist ein Wachstumstreiber. Mit der neuen Plattform können wir Kundinnen und Kunden schneller aufnehmen, effizienter skalieren und eine höhere Servicequalität zu geringeren Kosten bieten. Das ist ein direkter Wettbewerbsvorteil.
Doch darüber hinaus geht es um Wirkung. Kundinnen und Kunden erkennen, dass wir in Innovation investieren – das schafft Vertrauen. Besonders jüngere Generationen erwarten digitale Souveränität und volle Transparenz. Mit der neuen Plattform positionieren wir uns als zukunftsorientierte, anpassungsfähige Institution.
Sie ist auch ein entscheidender Faktor für die Talentgewinnung. Die besten Fachleute wollen in Umgebungen arbeiten, in denen Technologie sie unterstützt – nicht ausbremst. Diese Transformation sendet sowohl nach innen als auch nach aussen eine klare Botschaft: Quilvest investiert in die Zukunft.
Simon Gassmann
Quilvest (Switzerland)
Simon Gassmann begann seine Karriere als Softwareentwickler und trat dann in die Dienste von Quilvest (Switzerland) ein, wo er verschiedene Positionen bekleidete, bevor er 2007 zum CIO befördert wurde. Als Leiter der IT-Abteilung fungiert er auch als IT-Berater für die verschiedenen Unternehmen der Quilvest-Gruppe. Simon Gassmann hat einen Abschluss in Informatik von der Fachhochschule OST.
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Die Digitalisierung des Schweizer Finanzsektors, deutlich im Rückstand, hängt nicht nur von technologischen Fortschritten ab, sondern von der Fähigkeit der Banken, ihre Kultur und ihre Prioritäten neu zu denken. Für Dorothée Borca Dumortier, CEO der IG Bank, liegt die eigentliche Herausforderung weniger in der IT als in der Haltung. In einem Umfeld, in dem Schnelligkeit, Personalisierung und Daten die Spielregeln neu definieren, genügt es nicht mehr, nur effizient zu sein. Entscheidend wird sein, technologische Agilität mit menschlicher Intelligenz zu verbinden.
Von Jérôme Sicard
Im jüngsten globalen Deloitte-Ranking zur Digitalisierung im Bankensektor ist die Schweiz auf Platz 27 zurückgefallen. Wie erklären Sie sich diesen alarmierenden Rückschritt?
Dieses Ranking spiegelt eine Realität wider: Die Schweiz ist zwar führend in den Bereichen Sicherheit und Compliance, hat jedoch zu spät in das Nutzererlebnis und in technologische Agilität investiert. Das ist von entscheidender Bedeutung – bis 2048 werden weltweit rund 85 Billionen US-Dollar zwischen Generationen übertragen. Die Erben dieser Vermögen haben völlig andere Erwartungen in Sachen digitale Erlebnisse. Banken und Finanzinstitute, die sich heute nicht transformieren, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
Inwiefern behindert das «Legacy» der Core-Banking-Systeme die Digitalisierung der Finanzdienstleistungen in der Schweiz?
Er bremst sie erheblich – aber nicht unüberwindbar. Das eigentliche Problem ist weniger technischer, sondern vielmehr kultureller und organisatorischer Natur. Banken müssen ihr Denken verändern undkonsequent aus Kundensicht handeln: Sie sollten sämtliche Reibungspunkte im Prozess beseitigen, statt sich von technischen Einschränkungen bremsen zu lassen. Viele Schweizer Institute verfügen immer noch immer nicht über vollständig digitalisierte End-to-End-Prozesse für die Kontoeröffnung – und verlieren dadurch Kunden während des gesamten Onboardings. Zu viele warten auf die perfekte Lösung, anstatt einen modularen Ansatz zu verfolgen.
Bei IG haben wir den entgegensetzen Weg gewählt: Fortschritt vor Perfektion. Wir setzen auf eine offene Architektur mit modernen APIs, Mehrfachprotokollen wie FIX oder Bloomberg EMSX und einer schrittweisen Integration, die Echtzeitlösungen ermöglicht. Das «Legacy» lässt sich durch Agilität und eine pragmatische, nutzerzentrierte Denkweise überwinden.
Was unterscheidet heute die digitalen Champions im Finanzsektor – insbesondere im Wealth Management – von den anderen?
Drei Faktoren machen den Unterschied: die Schnelligkeit in der Ausführung und Entscheidungsfindung, die Fähigkeit, das Erlebnis jedes einzelnen Kunden mithilfe intelligenter Datennutzung zu personalisieren, und vor allem die Schaffung von positiven Kreisläufen, in denen jede Interaktion Wert generiert und die Kundenbeziehung stärkt. Der wahre Unterschied liegt jedoch im Wertangebot. Es muss klar, differenzierend und für den Kunden sofort erkennbar sein. Im Wealth Management werden künftig jene erfolgreich sein, die digitale Ökosysteme orchestrieren, in denen Beratung, Trading und Datenanalyse nahtlos integriert sind – und dabei an jedem Touchpoint ein einwandfreies Nutzererlebnis bieten.
Wo sehen Sie bei IG Bank den grössten Vorsprung?
Unser Vorsprung zeigt sich in zwei konkreten Bereichen. Erstens in der Echtzeit-Ausführung: Unsere Kunden handeln über 17 000 Finanzinstrumente mit minimaler Latenz sowie voller Transparenz bei Preisgestaltung und Ausführung. Zweitens in der Produktinnovation: Wir entwickeln derzeit eine vollständig neu gedachte Kundensegmentierung, die auf tatsächlichem Engagement basiert und nicht auf statischen Kriterien. Dies ist unsere Strategische Ausrichtung – eine Erfahrung zu schaffen, die sich mit der Aktivität des Kunden weiterentwickelt und Engagement belohnt, nicht nur das verwaltete Vermögen.
Deloitte betont die Notwendigkeit eines «Mobile-First-Mindsets» und einer «Future-Proof»-User Experience. Was bedeutet das konkret?
«Mobile-first» bedeutet nicht einfach, eine Website auf ein kleineres Format anzupassen. Es geht darum, das gesamte Nutzererlebnis für Anwender zu gestalten, die sofortige Reaktionen, intuitive Navigation und eine nahtlose Kontinuität zwischen Mobile, Desktop und APIs erwarten. «Future-proof» bedeutet, eine Architektur zu entwickeln, die sich flexibel an neue Nutzungsgewohnheiten – wie Voice, KI-Agenten und Embedded Finance – anpasst, ohne bei jeder Innovation vollständig überarbeitet werden zu müssen.
Embedded Finance ermöglicht es, Handelsfunktionen direkt in andere Anwendungen einzubinden, zum Beispiel in ein Vermögensverwaltungs-Tool, ohne die Plattform verlassen zu müssen. Diese Trends werden sich weiter verstärken. Banken müssen unbedingt relevant bleiben für eine Generation, die mit Netflix, Uber und Amazon aufgewachsen ist.
Wie arbeiten Sie bei IG konkret an der Verbesserung von Fluidität, Personalisierung und Compliance in den digitalen Prozessen?
Wir haben eine umfassende Initiative auf drei parallelen Handlungsfeldern gestartet – mit der klaren Devise, konsequent aus der Perspektive des Kunden zu denken.
Erstens: die Fluidität. Wir analysieren und kartieren systematisch unsere Customer Journeys, um Reibungspunkte zu identifizieren und zu beseitigen. Jeder überflüssige Klick, jedes doppelte Formular, jede nicht gerechtfertige Wartezeit wird hinterfragt. Das Ziel ist, dass der Kunde sein Anliegen mit so wenigen Schrittenund so wenig Aufwand wie möglich erledigen kann.
Zweitens: die Personalisierung. Wir arbeiten daran, den richtigen Analyse-Content zum passenden Zeitpunkt über die passende Platform bereitzustellen. Unsere Analysten erstellen hochwertige Marktanalysen, Sektortrends und Webinare, die wir künftig gezielt und datenbasiert nach Interessen und Aktivitäten der Kunden ausspielen möchten.
Drittens: die Compliance. Wir optimieren und beschleunigen unsere digitalen KYC/AML-Prozesse, um Komplexität und Bearbeitungszeiten für Kunden zu reduzieren – bei gleichbleibender regulatorischer Sorgfalt und Strenge. Die Herausforderung besteht darin, einen als administrativ empfundenen Schritt in eine nahtlose und intuitive Kundenerfahrung zu verwandeln. Hier macht ein herausragendes UX-Design den entscheidenden Unterschied.
Deloitte betont auch die strategische Bedeutung der Personalisierung, um digitale Interaktionen in Umsatz zu verwandeln. Wie geht IG Bank mit Kundendaten und künstlicher Intelligenz um?
Wir verfolgen einen schrittweisen und pragmatischen Ansatz. Künstliche Intelligenz bei IG soll drei klar messbaren Zielen dienen: der Vorausschau auf das Kundenverhalten, der Optimierung der Interaktionen und der Personalisierung der Nutzererfahrung.
Als digitale Execution-only-Plattform geben wir keine Anlageempfehlungen ab, sondern stellen hochwertige Analysen und Research-Inhalte unserer Analysten zur Verfügung. KI hilft uns, den passenden Inhalt zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen – seien es Marktanalysen, Webinare oder Brancheneinblicke –, damit jeder Trader fundierte und eigenständige Entscheidungen treffen kann. Der Schlüssel liegt nicht in der blossen Menge an Daten, sondern darin, Systeme zu entwickeln, die diese Daten in konkrete, messbar umsatzwirksame Massnahmen übersetzen und dabei den wahrgenommenen Mehrwert für den Kundenweiter stärken.
Was muss sich ändern, damit Schweizer Vermögensverwalter – Banken, Multi-Family-Offices, unabhängige Manager – echte «Digital Champions» werden?
Die Digitalisierung muss zu einer strategischen Priorität auf Augenhöhe mit der Portfolio-Performance werden. Für unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices bedeutet das, gezielt in Lösungen zu investieren, die Reporting automatisieren, Datenaggregation vereinfachen und Compliance-Prozesse effizienter gestalten – kurz: in alles, was Zeit für Beratung mit echtem Mehrwert schafft.
Auch die Erfolgsindikatoren müssen neu definiert werden. Kundenorientierte KPIs mit Net Promoter Score, Nutzungsraten digitaler Plattformen oder Zufriedenheit entlang der Customer Journey sollten fester Bestandteil der strategischen Dashboards werden. Was nicht gemessen wird, kann nicht verbessert werden.
Und schliesslich: Niemand kann alles selbst entwickeln. Der «Build-versus-Buy»-Entscheid muss pragmatisch getroffen werden – Kernkompetenzen intern aufbauen, aber bei allem anderen konsequent auf Partnerschaften setzen. API-Banking, Tools zur Vermögensvisualisierung, erweiterte Reporting-Lösungen – vieles existiert bereits.
Die Dringlichkeit ist real. Das rasante Wachstum der Neo-Banken, die traditionelle Strukturen aufbrechen, zeigt, dass sich die Kundenerwartungen grundlegend verändert haben. Wenn sich die Schweizer Finanzindustrie in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht transformiert, , werden Kapitalströme abwandern. Die Schweiz hat sich immer wieder neu erfunden – die Uhrenindustrie hat es vorgemacht, die Pharmaindustrie ebenso. Das Private Banking kann das auch.
Dorothée Borca Dumortier
IG Bank
Mit über 20 Jahren Erfahrung an der Schnittstelle von Private Banking und digitaler Finanzwelt leitet Dorothée Borca Dumortier als CEO die strategische Weiterentwicklung und Ausrichtung der IG Bank. Zuvor war sie Chief Commercial Officer, eine Position, in der sie die Vertriebsstrategie prägte und zugleich die Customer Experience sowie die organisatorische Leistungsfähigkeit stärkte.
Vor ihrem Wechsel zu IG im Jahr 2020 hatte sie Führungspositionen bei der HSBC Private Bank, wo sie sich auf die Betreuung von HNWI- und institutionellen Kunden in der Schweiz, Europa, dem Vereinigten Königreich und dem Nahen Osten spezialisierte, sowie bei Piguet Galland, wo sie den Bereich der unabhängigen Vermögensverwalter verantwortete.
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DNB Asset Management, eine Tochtergesellschaft der DNB-Gruppe, hat soeben ein Repräsentanzbüro in Zürich eröffnet, welches unter der Verantwortung von Christoph Salzmann gemeinsam mit Michael Bächtiger steht. Diese Niederlassung stellt einen wichtigen Meilenstein in der Wachstumsstrategie von DNB dar, das sich auf dem Schweizer Markt als echte «Alpha-Boutique» positionieren will.
Von Jérôme Sicard
Welche Rolle werden Sie für DNB in Zürich übernehmen?
Zusammen mit meinem Kollegen Michael Bächtiger betreue ich den Schweizer Markt für DNB Asset Management – sowohl im Wholesale- als auch im institutionellen Bereich. Unser Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau und der Pflege langfristiger Kundenbeziehungen sowie der klaren Positionierung unserer Anlagelösungen in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld.
Was sind Ihre wichtigsten Produkte?
Im Mittelpunkt steht unser DNB Fund Technology – mit rund 12 Milliarden Euro an verwaltetem Vermögen zählt er zu den weltweit grössten und erfolgreichsten Technologiefonds. Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir mit dem DNB Fund Nordic Small Cap, der gezielt in innovative, wachstumsorientierte Unternehmen aus Skandinavien investiert. Unsere langjährige Präsenz in der Region bildet zudem die Grundlage für eine ausgeprägte Expertise im Bereich skandinvischer Anleihen. Insgesamt zählen nordische Märkte, thematische Strategien und nachhaltige Anlagen zu unseren zentralen Stärken.
Welche Lösungen aus dem DNB-Angebot eignen sich Ihrer Meinung nach am besten für den Schweizer Markt?
Die Anlagestrategie des DNB Fund Technology ist seit der Auflegung im Jahr 2001 etabliert und überzeugt mit einem attraktiven Risiko-Rendite-Profil: langfristige Outperformance bei vergleichsweise geringer Volatilität. Durch seinen High Conviction / Contrarian-Ansatz – also die bewusste Bereitschaft, sich auch gegen den breiten Markttrend zu positionieren – hebt er sich deutlich von vielen anderen Technologiefonds ab. Als sinnvolle Ergänzung zu europäischen oder amerikanischen Small Caps bietet zudem der DNB Nordic Small Cap Fund Zugang zu wachstumsstarken Unternehmen aus Nordeuropa. Der nordische Markt insgesamt gewinnt als spezialisierte Nische sowohl im Aktien- als auch im Anleihesegment zunehmend an Bedeutung.
Wie ist es möglich, dass der Tech-Fonds ein verwaltetes Vermögen von über 10 Milliarden Euros erreicht hat?
Das Investmentteam des Fonds ist seit vielen Jahren stabil aufgestellt und verfügt insgesamt über 78 Jahre Erfahrung in der Verwaltung dieser Strategie. Die Leitung des Teams liegt weiterhin bei den beiden Fondsgründern, Anders Tandberg-Johansen und Sverre Bergland. Mit der zunehmenden Bedeutung von Technologie über alle Branchen hinweg hat sich auch das Anlageuniversum spürbar erweitert. Das Team wurde über die Jahre gezielt ausgebaut und umfasst heute fünf Mitglieder, die sich auf unterschiedliche Sektor-Bereiche konzentrieren. Wesentliche Anlageentscheidungen werden dabei stets gemeinsam im Team getroffen. Die Strategie folgt einem fokussierten und zugleich bewertungsbewussten Ansatz, der sich insbesondere in anspruchsvollen Marktphasen bewährt hat. Der Fonds konnte die Benchmark wie auch viele Wettbewerber über längere Zeiträume hinweg übertreffen.
Was sind die wichtigsten Trends und Schwerpunkte, auf die Sie sich in diesem Tech-Fonds konzentrieren?
Das fünfköpfige Portfoliomanagement-Team konzentriert sich auf langfristige, strukturelle Technologietrends mit nachhaltigem Potenzial – insbesondere in den Bereichen Künstliche Intelligenz, B2B-Software, Cloud-Infrastruktur und Cybersicherheit. Unser Research-Ansatz legt den Fokus auf Unternehmen mit klaren Wettbewerbsvorteilen, stabilen Geschäftsmodellen und nachhaltigem Wachstum – abseits kurzfristiger Markttrends und Hypes. Dabei kann es vorkommen, dass ein Branchenschwergewicht im Portfolio keine Beachtung findet oder zeitweise untergewichtet wird, wenn das Team dessen Bewertung als zu hoch einschätzt. Im Gegenzug werden Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten und attraktiver Bewertung berücksichtigt.
Wie hat sich die Verwaltung dieses Fonds seit seiner Auflegung entwickelt?
Der Fonds zählt zu den führenden Technologiefonds weltweit. Seit seiner Auflegung im Jahr 2007 als UCITS-Fonds erzielte er bis zum 30. Juni 2025 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 19,6 Prozent in Euro, bei einer vergleichsweise niedrigen Volatilität von rund 18 Prozent über die vergangenen fünf Jahre. Diese Beständigkeit beruht auf einer bewährten Anlagedisziplin, einem reproduzierbaren Investmentprozess und einer sorgfältigen Steuerung der Risiken.
Warum hat sich DNB für einen Standort in der Schweiz entschieden?
Die Schweiz nimmt in der europäischen Expansionsstrategie von DNB Asset Management eine zentrale Stellung ein. Unser Angebot ergänzt das bereits vorhandene Spektrum am Markt. Schweizer Kunden schätzen Nähe, direkten Austausch und eine langfristige Betreuung. Die Eröffnung eines lokalen Büros erfüllt diese Erwartungen, ermöglicht eine kontinuierliche und passgenaue Begleitung und unterstreicht zugleich die Stärke unseres Engagements.
Wie sehen Sie die Entwicklung von DNB auf dem Schweizer Markt im Bereich der Vermögensverwaltung?
Wir sind der Ansicht, dass die Stärken der nordischen Region und von DNB – Stabilität, Robustheit und Glaubwürdigkeit – den Erwartungen vieler Schweizer Investoren entsprechen. Die Aussichten sind daher positiv, nicht nur für unsere Flaggschifffonds, sondern auch für weitere Strategien aus unserem Angebot.
Christoph Salzmann
DNB Asset Management
Bevor er zu DNB Asset Management stiess, war Christoph Salzmann sechs Jahre bei Principal Asset Management tätig, wo er den Fondsvertrieb für die Schweizer Kundschaft leitete. Zuvor hatte er verschiedene Funktionen sowohl im Asset Management als auch im Wealth Management bei UBS und BNP Paribas Asset Management inne, wo er eine fundierte Expertise des Schweizer Marktes aufbauen konnte. In Zürich verantwortet er nun gemeinsam mit Michael Bächtiger bei DNB Asset Management die Entwicklung der Kundenbeziehungen im Wholesale-Segment – zu Schweizer Banken, unabhängigen Vermögensverwaltern, Family Offices und institutionellen Investoren.
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Aymeric Converset ist soeben als stellvertretender Geschäftsführer zu MBS Capital gestossen. Sein Eintritt unterstreicht den Anspruch von MBS, seine Rolle bei institutionellen Investoren und Pensionskassen in der Westschweiz zu festigen – mit einem besonderen Schwerpunkt auf technologischen Innovationen.
Von Jérôme Sicard
Warum haben Sie sich entschieden, zu MBS Capital zu wechseln?
Ich habe mich für MBS Capital entschieden, weil mir das langfristige Projekt des Unternehmens besonders interessant erschien. Zudem finde ich mich voll und ganz in den Werten der Firma und ihrer Führungspersönlichkeiten wieder – Integrität, Strenge, Leidenschaft und Innovation. Zwischen Research und Analyse, Kundeninteraktion und unternehmerischer Dimension zeichnet sich dieser Beruf durch eine grosse Vielfalt aus. Ich selbst schätze den Austausch mit bedeutenden institutionellen Akteuren sehr und freue mich daher darauf, mit einem so talentierten Team wie demjenigen von MBS zusammenzuarbeiten.
Wie sieht heute das Tätigkeitsspektrum von MBS Capital aus?
MBS Capital begleitet institutionelle Investoren, vor allem in der Westschweiz, in allen Phasen ihres Anlageprozesses. Dies reicht von der Erstellung der strategischen Asset Allocation und der Identifizierung geeigneter Anlagevehikel bis hin zur Konsolidierung der Portfolios, zur Überwachung von Performance und Kosten sowie zum Reporting.
Sie haben bei One Swiss Bank das quantitative Asset Management geleitet: Wie wollen Sie diese Expertise bei MBS einbringen?
MBS hat stets nach Innovation gestrebt, und ich freue mich darauf, meine Leidenschaft für quantitative Instrumente und KI in den Dienst des Teams und seines Entwicklungsplans zu stellen. MBS rekrutiert vor allem Fachleute mit praktischer Erfahrung im Asset Management. In meiner neuen Funktion werde ich auch Aufgaben in den Bereichen Kommunikation und Unternehmensstrategie übernehmen – mit viel Enthusiasmus.
Was fasziniert Sie besonders an der institutionellen Dimension des Asset Managements?
Besonders spannend an der institutionellen Vermögensverwaltung finde ich den Austausch und das Teilen von Ideen mit Pensionskassen. Für mich ist dies das eigentliche Herzstück des Berufs – ein Aspekt, der mich sehr begeistert. Zudem schätze ich den langfristigen Anlagehorizont der Pensionskassen und die damit verbundenen Überlegungen.
Was sind Ihre kurz- und mittelfristigen Prioritäten, um die Position von MBS bei institutionellen Investoren zu stärken?
Kurzfristig möchte ich vor allem alle Prozesse und Methoden von MBS genau verstehen, um gezielt Verbesserungsvorschläge einbringen zu können. Parallel dazu diskutieren wir derzeit über eine Zusammenarbeit mit der Universität Genf, um Master-Studierende in Finance zu betreuen. Dies ermöglicht uns den Austausch mit international renommierten Professoren und die Arbeit an Projekten, in die wir neue Perspektiven einbringen können.
Mittelfristig geht es darum, zu unserer strategischen Vision beizutragen: ein Referenzakteur in der Begleitung institutioneller Investoren in allen Phasen des Anlageprozesses zu sein – gestützt auf intelligente technologische Lösungen.
Sie haben akademische Forschung zu einem Aktienmanagement-Prozess betrieben, der sich an neuronalen Netzen orientiert. Wo sehen Sie heute technologische Innovation im Asset Management?
Aus meiner Sicht liegt sie vor allem in den Instrumenten, welche die Managementansätze unterstützen. Dazu gehört die Verbesserung von Prozessen durch Automatisierung bestimmter Aufgaben – etwa mithilfe von KI-Agenten –, die Digitalisierung und Optimierung des Reportings sowie die Effizienz und Geschwindigkeit beim Programmieren. Generative KI in ihrer heutigen Form ist dagegen für komplexe Berechnungen noch nicht sehr effizient und verändert die Art des Investierens bislang nicht grundlegend.
Aymeric Converset
MBS Capital
Bevor er zu MBS Capital wechselte, leitete Aymeric Converset Dynagest by One, die auf institutionelle Kunden ausgerichtete Asset-Management-Einheit der One Swiss Bank. Zudem war er Mitglied des Executive Committee der Bank. Er kam 2013 als quantitativer Portfoliomanager zu Dynagest, wurde 2016 Leiter der quantitativen Anleihenstrategien und 2018 Verantwortlicher für alle quantitativen Strategien. Aymeric Converset besitzt einen interuniversitären Master in Finance, der gemeinsam von den Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten (HEC) in Genf, Lausanne und Neuenburg verliehen wird.
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Andrijana Kosic leitet seit März 2024 das Generalsekretariat der Allianz Schweizerischer Vermögensverwalter und koordiniert strategische Initiativen und die Kommunikation zwischen dem Verband und seinen Mitgliedern. Vor dem Hintergrund des regulatorischen Drucks, der Digitalisierung und steigender Kosten spricht sie über die Prioritäten der Allianz, die innerhalb weniger Jahre zu einer Leitfigur für den gesamten Berufsstand geworden ist.
Von Jérôme Sicard
Was ist Ihre Rolle als Generalsekretärin der Allianz?
Ich koordiniere die strategischen Initiativen des Verbandes und kümmere mich um alle administrativen Aspekte. Ich stelle nicht nur die Verbindung zwischen unseren Mitgliedern sicher, sondern auch zu den wichtigsten Akteuren der Branche. Mein Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass unsere Aktivitäten und Dienstleistungen den Vermögensverwaltern der Allianz konkret dabei helfen, sich in einem immer komplexer werdenden Umfeld zurechtzufinden.
Ich bin verantwortlich für die Umsetzung der Beschlüsse, die auf unserer Generalversammlung, den Vorstandssitzungen und den CEO Summits – einer der wichtigsten Veranstaltungen, bei der sich Führungskräfte unserer Mitglieder für zwei Tage zu strategischen Diskussionen und Reflexion treffen – gefasst werden.
Ich arbeite eng mit den zwölf Mitgliedern des Vorstands unter der Leitung unserer Präsidentin Nicole Curti zusammen.
Welche Aspekte Ihrer Tätigkeit sind für Sie am spannendsten oder anspruchsvollsten?
Das ist zweifellos die Vielfalt der Themen, mit denen ich mich befasse: Mitorganisation von Grossveranstaltungen wie den Bank Awards oder den CEO Summits, Vorbereitung der Verwaltungsratssitzungen, Umsetzung strategischer Initiativen, Organisation von Schulungen und Webinaren…
Die grösste Herausforderung besteht meiner Meinung nach darin, die Erwartungen aller zu erfüllen. Es müssen Projekte ins Leben gerufen werden, die allen Mitgliedern einen echten Mehrwert bieten, und diese müssen in Formaten angeboten werden, die für die gesamte Gemeinschaft sinnvoll sind.
Für mich persönlich ist es äusserst bereichernd, die Zukunft der unabhängigen Vermögensverwaltung in der Schweiz mitzugestalten.
Wie würden Sie die Hauptaufgabe der Allianz heute definieren?
Die Position der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz stärken und verteidigen! Dazu gehört die Vertretung der Interessen unserer Mitglieder und die Förderung hoher beruflicher Standards. Intern versuchen wir, den Dialog zu fördern, eine Plattform für den Austausch zwischen den Mitgliedern zu bieten und durch verschiedene Projekte auf die Bedürfnisse unserer Gemeinschaft einzugehen. Nächstes Jahr feiern wir unser zehnjähriges Jubiläum. Seit der Gründung der Allianz haben wir stets darauf geachtet, diesen Geist der Zusammenarbeit zu bewahren. Die Allianz ist dazu da, ihren Mitgliedern zu dienen – und nicht umgekehrt.
Was sind heute die Hauptanliegen Ihrer Mitglieder?
Meiner Beobachtung nach sind sie besorgt über den zunehmenden regulatorischen Druck und die steigenden Betriebskosten. Auch die Nachfolgeplanung und die digitale Transformation gewinnen an Bedeutung, da die Unternehmen ihr Geschäftsmodell zukunftssicher machen wollen.
Worauf konzentrieren sie ihre Prioritäten?
Jedes Unternehmen hat natürlich seinen eigenen Ansatz, aber ich sehe bei vielen einen Fokus auf operative Effizienz, die Einhaltung regulatorischer Vorgaben und die Investition in die Gewinnung neuer Talente.
Was sind derzeit die wichtigsten Projekte der Allianz?
Wie immer laufen mehrere wichtige Initiativen. Was Veranstaltungen angeht, so schliessen wir gerade die Vorbereitungen für unseren nächsten CEO Summit ab, der im September stattfinden wird. Ausserdem haben wir bereits mit der Organisation der Bank Awards begonnen, die sich am 17. März 2026 in Zürich ereignen werden.
Wir haben kürzlich die SAQ-Akkreditierung erhalten, die es uns ermöglicht, unseren Mitgliedern hochwertige Schulungen und Workshops anzubieten. Diese Schulungen behandeln vorrangige Themen wie generative KI, Cybersicherheit oder Private Equity. Nicht zu vergessen sind unsere jährlichen regulatorischen Updates und AML-Auffrischungen.
Wir entwickeln auch spezialisierte Arbeitsgruppen, um den Austausch zwischen Kollegen entsprechend ihren jeweiligen Fachgebieten zu fördern. Wir haben mit dem Compliance Hub begonnen, der sich an Compliance-Beauftragte richtet. Die zweite Ausgabe fand im Juni statt. Bald starten wir ein CIO-Forum für Chief Investment Officers sowie eine Founders‘ Corner, um den Dialog zwischen Gründern und Senior-Partnern zu fördern. Diese Plattformen sollen die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch in der gesamten Branche stärken und mir und den Mitgliedern des Vorstands einen besseren Einblick in die zukünftigen Bedürfnisse unserer Mitglieder geben – Bedürfnisse, die die Allianz identifizieren und aktiv angehen kann.
Andrijana Kosic
ASV-ASWM
Andrijana Kosic ist seit März 2024 Generalsekretärin der Alliance of Swiss Wealth Managers. Zuvor war sie als Executive Assistant bei Bordier & Cie tätig, wo sie die Vermögensverwaltungsaktivitäten für UHNWI-Kunden unterstützte. Von 2020 bis 2022 war sie als Assistentin im Wealth Management bei LGT Private Banking tätig und betreute UHNWI-Kunden im Nahen Osten und in Lateinamerika. Andrijana befindet sich derzeit im Bachelor-Studium in Business Administration an der Kalaidos Fachhochschule Zürich und hat zuvor die kaufmännische Berufsmatura an der KV Zurich Business School erworben
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Pierre-Alexandre Rousselot übernimmt die Leitung der Plattform Performance Watcher in einer entscheidenden Phase – mit dem Ziel, deren Wachstum zu beschleunigen, die Marktdurchdringung zu erhöhen und die Plattform als festen Bestandteil in der Vermögensverwaltungsbranche zu etablieren.
Von Jérôme Sicard
Warum haben Sie sich nach Ihrer unternehmerischen Laufbahn bei KeeSystem entschieden, die Leitung von Performance Watcher zu übernehmen?
Ich denke, dass auch bei Performance Watcher unternehmerisches Denken gefragt ist. Für mich ist das ein neuer Schritt, der gleichzeitig in einer gewissen Kontinuität steht. Ich verfolge das Projekt Performance Watcher seit fast fünfzehn Jahren sehr genau – praktisch seit seinen Anfängen. Ich bin sozusagen ein Fan der ersten Stunde, und wir sind auch rasch Partner geworden. Was ich an diesem Tool immer geschätzt habe, ist die inhaltliche Konsistenz des Projekts.
In einer Finanzwelt, die oft von Komplexität und Überbietung geprägt ist, bleibt Performance Watcher einer klaren Idee treu: Performance objektiv darzustellen. Hinter dieser scheinbaren Einfachheit steckt jedoch ein hoher technischer Anspruch – mit einem klar definierten Ziel.
Und es gibt auch eine persönliche Komponente. Dieses Projekt verkörpert Werte, die mir besonders wichtig sind: Bildung, Transparenz, Ethik – ohne dogmatisch zu sein. Ehrlich gesagt gibt es nicht viele Gelegenheiten, sich an einer Initiative zu beteiligen, bei der man das Gefühl hat, wirklich etwas Sinnvolles zu bewegen – ohne Abstriche bei den Überzeugungen.
Was bringt Ihnen Ihre Erfahrung als Leiter von KeeSystem?
Eine ganze Menge. Performance Watcher und KeeSystem sind zwei Softwareanbieter, die sich in ähnlichen Segmenten bewegen. Viele der Kunden, die ich bei KeeSystem betreut habe, werde ich auch bei Performance Watcher wieder antreffen. Ich kann also mein Netzwerk sowohl im technischen als auch im geschäftlichen Bereich aktivieren.
Allerdings ist Performance Watcher kein PMS. Es verfolgt einen strategischen, ergänzenden Ansatz. Während PMS-Lösungen Daten und Analysefunktionen für operative oder regulatorische Anwendungen bereitstellen, gehen wir mit Performance Watcher einen Schritt weiter. Wir bieten eine strategische, vergleichende und endkundenorientierte Auswertung. Das ermöglicht eine modernere und verantwortungsvollere Steuerung des Vermögens.
Was sind Ihre Prioritäten in Ihrer neuen Funktion?
Unsere oberste Priorität ist es, die Glaubwürdigkeit und Legitimität von Performance Watcher weiter zu stärken – damit es zur Referenz im Vermögensverwaltungssektor wird. Eine Plattform, die unverzichtbar ist, wenn es darum geht, Diskussionen über Performance objektiv zu führen. Wir haben bereits eine treue und anspruchsvolle Community, die sich diesem Prinzip verpflichtet fühlt. Jetzt geht es darum, diese Basis zu festigen, weiter zu wachsen und dabei unseren Kurs beizubehalten: Einfachheit, Klarheit, Unabhängigkeit. Unsere Nutzer sagen uns, dass das Tool ihnen hilft, die Beziehung zu ihren Kunden zu vereinfachen und transparenter zu gestalten. Genau das wollen wir breiter zugänglich machen.
Wo liegt heute Ihr Wachstumspotenzial?
Es ist vielfältig. Wir arbeiten zunehmend mit PMS-Anbietern und Privatbanken zusammen, die unsere Messinstrumente direkt in ihre Systeme integrieren. Das sorgt für einen wichtigen Hebeleffekt. Auch das Team wird sich weiterentwickeln, insbesondere im Bereich Business Development. Und es gibt noch Märkte mit vergleichbaren Strukturen, die wir bislang nicht angesprochen haben. Die Herausforderung besteht natürlich darin, schnell voranzukommen – ohne uns zu verzetteln.
Wie wird sich das Tool weiterentwickeln?
Wir bringen im letzten Quartal dieses Jahres eine neue Version der Plattform auf den Markt, die sich derzeit in der Testphase befindet. Es handelt sich um eine deutlich flüssigere und besser anpassbare Version. Uns ist es wichtig, die Nutzer bei der Gestaltung ihrer Dashboards, Ansichten und Analysen aktiv zu unterstützen. Schon jetzt sehen wir, dass das Feedback sehr positiv ist. Es ist eine technische Weiterentwicklung – aber auch eine Gelegenheit, die Sensibilisierung für die Begriffe Performance, Risiko und Volatilität zu stärken. Wir möchten auch die Finanzkultur im besten Sinne des Wortes fördern.
Pierre-Alexandre Rousselot
Performance Watcher
Pierre-Alexandre hat im Juni die Position des CEO bei der Plattform Performance Watcher übernommen. Zuvor leitete er KeeSystem, das er vor knapp zwanzig Jahren gemeinsam mit Frédéric Gérault gegründet hatte. Nach seinem Informatikstudium spezialisierte er sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen für die Vermögensverwaltung und gründete schliesslich KeeSystem, um Vermögensverwaltern die Steuerung ihrer strategischen Funktionen zu ermöglichen. Dieses Fachwissen bringt er nun bei Performance Watcher ein.
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