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Torsten von Bartenwerffer
Fisch Asset Management
„Die Rückkehr der Zinssätze markiert das Wiederaufleben von Fixed Income“.
Fisch Asset Management, die Zürcher Fixed-Income-Boutique, feierte kürzlich ihr 30-jähriges Bestehen. Als Geschenk gab es einen Zinsanstieg, der den CEO Torsten von Bartenwerffer sehr zufrieden stellte. Er sieht vor allem Wandelanleihen – die Spezialität des Hauses – wieder auf dem Vormarsch.
Von Jérôme Sicard
Wie haben Sie die Entwicklung im Bereich Fixed Income in den letzten 5 bis 10 Jahren wahrgenommen?
Wir haben zwei sehr unterschiedliche Phasen erlebt. Zunächst gab es noch aus den 80ern stammend eine lange Periode sinkender Zinssätze, die dazu führte, dass die Marktteilnehmer händeringend nach Zusatzrenditen im Obligationenmarkt suchten. Zu diesem Zweck wurden das Risiko oder die Duration erhöht oder auch Ersatz-Strategien wie volatilitätsbasierte Anlagen gewählt.
Seit Ende 2020 haben die Zinsen dann wieder nach oben gedreht. Im Januar 2023 drehte die letzte negativ rentierende Staatsanleihe aus Japan wieder ins Positive. Dieser Wandel markiert das Ende einer Ära. Für mich, wie auch für Fisch Asset Management, ist die Rückkehr der Zinsen erfreulich, da sie auch das Wiederaufleben von Anleihen als Anlageklasse markiert.
Wie haben Sie sich an das sehr schwierige Umfeld der letzten fünf Jahre angepasst?
Es stimmt, dass diese Jahre für Fixed-Income-Manager wie uns eine Herausforderung waren. Sie haben uns aber auch dazu motiviert, unsere Investitionen und operativen Prozesse effizienter zu gestalten. Wir haben unsere Risikokontrollen – sowohl in Bezug auf Compliance als auch auf das Investitionsrisiko – verstärkt und Systeme integriert, um unsere Abläufe zu optimieren.
Wir mussten unsere Prozesse straffen und besser strukturieren, um so die Effizienz zu steigern und sicherzustellen, dass unsere Boutique in Bezug auf die Leistungserbringung mit den grossen Playern im Bereich Fixed Income weiter mithalten kann. Dieser Prozess ähnelt einer Diät – er macht nicht immer Spass, aber am Ende ist man schlanker und gesünder als vorher. Dies gilt nicht nur für uns, sondern für die gesamte Finanzindustrie im Anleihensegment.
Aber: Fisch Asset Management ist und bleibt sehr solide. In diesem Jahr feiern wir unser 30-jähriges Bestehen. Unsere Gründer planten stets langfristig. Kurt und Pius Fisch bauten das Unternehmen mit dem Wissen auf, dass die Märkte Schwankungen unterliegen und statteten uns mit einer soliden Bilanz aus, um solche meistern zu können.
Haben Sie Änderungen an der Art und Weise vorgenommen, wie Sie Ihre Produktpalette aufbauen, oder halten Sie an dem fest, was Sie bisher getan haben?
Wir haben unseren Ansatz nicht geändert. Wir bleiben bei dem, was wir kennen und gut können. Unsere Strategie stützt sich auf zwei Hauptpfeiler: klassische Anlagestrategien im festverzinslichen Bereich – wie High-Yield-Unternehmensanleihen, Global Corporates und Schwellenländeranleihen – und natürlich Wandelanleihen, für die wir insbesondere bekannt sind. Interessanterweise erleben Wandelanleihen ein Comeback, und wir sehen hier erhebliche Chancen.
Auf welche Märkte konzentrieren Sie sich?
Unser Hauptaugenmerk liegt auf Deutschland und der Schweiz. Rund zwei Drittel unseres verwalteten Vermögens stammen aus Deutschland, das restliche Drittel aus der Schweiz.
Was die Kunden anbelangt, so stammen etwa 37 % unserer Assets von Pensionsfonds, 17 % von Banken und der Rest von Stiftungen, Versicherungen, Finanzverwaltungszentralen und Family Offices. Insgesamt besteht unser Kundenstamm zu etwa 90 % aus institutionellen Kunden und zu 10 % aus dem Wholesale-Segment.
Wie haben Ihre Anleger in den letzten fünf Jahren ihre Allokation in festverzinslichen Wertpapieren angepasst?
Die meisten unserer Anleger setzen ebenfalls auf Langfristigkeit, so dass ihre Gewichtungen relativ stabil geblieben sind. Als sich das Zinsgefüge veränderte, wichen einige auf längere Durationen, risikoreichere Sektoren oder Private Markets aus. Jetzt, da sich die Zinsen normalisieren, sehen wir einen geringeren Bedarf an solchen Anpassungen.
Welche Massnahmen werden Sie ergreifen, um Ihr Wachstum zu stärken?
Der Markt für Wandelanleihen verzeichnete in den letzten drei Jahren einen Rückgang, aber wir haben diese Zeit genutzt, um uns darauf zu konzentrieren, das bestmögliche Portfoliomanagement-Team zusammenzustellen. Dank unserer soliden Struktur und unserer langfristigen Vision konnten wir Top-Talente gewinnen, insbesondere in den Bereichen der High-Yield- und Wandelanleihen.
Wir konnten in diesem herausfordernden Umfeld ein schlagkräftigeres Team aufbauen, als es uns unter weniger anspruchsvollen Umständen möglich gewesen wäre. Heute verfügen wir über rund 20 Anlageexperten und Anlageexpertinnen und unser Ziel ist es, weiterhin eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen.
Welche Anleihensegmente werden Ihrer Meinung nach in den kommenden Jahren die attraktivsten Anlagemöglichkeiten bieten?
Die Segmente, die sich in der Vergangenheit gut entwickelt haben, wie zum Beispiel Unternehmensanleihen, sollten dies auch weiterhin tun. Bei Wandelanleihen sehen wir sogar ausserordentlich gute Opportunitäten. Sie durchlaufen unterstützt von zunehmender Marktbreite eine Mean Reversion und bieten einzigartige Vorteile.
Wandelanleihen eignen sich beispielsweise für regulatorische Arbitrage, indem sie in der Asset-Allokation als festverzinslich eingestuft werden, aber ein aktienähnliches Exposure bieten. Das macht sie in Szenarien, in denen die Inflation wieder anziehen könnte, besonders attraktiv, da Aktien unter solchen Bedingungen tendenziell profitieren.
Zudem haben Wandelanleihen wiederholt bewiesen, dass sie überdurchschnittliche risikobereinigte Renditen und ein implizites Timing-Element liefern können, was sie zu einer überzeugenden Alternative für zukunftsorientierte Anleger macht.
Torsten von Bartenwerffer
Fisch Asset Management
Torsten von Bartenwerffer ist seit November 2023 CEO von Fisch Asset Management. Als Chair des Portfolio Management Boards verantwortet er in der Geschäftsleitung darüber hinaus den Bereich Portfoliomanagement. Bevor er im Oktober 2021 zu Fisch wechselte, war er Head Multi Asset im Zürich-Office der FERI-Gruppe. Ebenfalls war er Mitglied des Steering Committee des FERI Cognitive Finance Institutes in Frankfurt. Weitere Stationen umfassen Positionen als Head Portfolio Management und Head of Research bei der Aquila Gruppe (Hamburg) sowie verschiedene Rollen in Portfoliomanagement, Analyse und Operational Due Diligence bei ISP Family Office, Clariden Leu und UBS. Torsten von Bartenwerffer studierte Betriebswirtschaftslehre und Technologiemanagement an der Universität St. Gallen mit anschliessender prämierter Promotion.
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Swissquote belegt in der neuesten Studie von Colombus Consulting über die Digitalisierung des Kundenerlebnisses einen guten vierten Platz. Diese Kunden werden, im Übrigen, immer jünger, immer reicher und immer institutioneller, wie Simon Morgenthaler aus Zürich berichtet.
Von Levi-Sergio Mutemba
Wie hat sich die individuelle Kundschaft in den letzten Jahren und insbesondere seit dem Covid verändert?
Die erste, eher strukturelle Entwicklung ist demografischer Natur. Immer jüngere Anleger bilden eine immer wichtigere Kundengruppe, auch wenn die Senioren oder Einzelhandelskunden über fünfzig Jahre überwiegen. Diese aufstrebende Klientel ist der Grund für die 2021 mit PostFinance eingegangene Partnerschaft über die Plattform YUH, die sich an junge, sehr mobile Anleger richtet, die wahrscheinlich noch nie zuvor investiert haben. Die Pandemie hat diesen Zustrom von Privatkunden, die noch nie investiert haben, sozusagen beschleunigt. Davon haben vor allem digitale Vermögenswerte und Kryptowährungen profitiert.
Und wie sieht es mit vermögenden Kunden aus?
Als ich 2003 zu Swissquote kam, war unser Ruf noch nicht gut genug, um diese Kunden anzuziehen. Heute haben sie die digitalen Banken weitgehend akzeptiert und integriert. Das durchschnittliche Vermögen unserer Kunden liegt bei über 100’000 Franken, aber diese Zahl sagt wenig über die Vielfalt der Profile aus. Wir haben Kunden, die im zweistelligen Millionenbereich reich sind, und andere, die weniger als 5’000 Franken besitzen.
Auch die institutionelle Kundschaft scheint sich stark verändert zu haben. Was bedeuten sie heute für Swissquote?
Wir haben eine deutliche Veränderung dieser Kundengruppe festgestellt, die derzeit etwa 30% unserer Einnahmen ausmacht. Dabei kann es sich um eine institutionelle Beziehung, eine klassische B2B-Beziehung oder eine B2B2C-Beziehung handeln, bei der unsere institutionellen Kunden ihre Lösungen für ihre eigenen Kunden mit unseren kombinieren. Es sei daran erinnert, dass unser Büro in Singapur ausschliesslich institutionelle Kunden betreut, während unsere Vertretung in Malta sich auf Investmentfonds und kollektive Anlagen konzentriert.
Was erwarten diese Kunden von einer digitalen Bank, die ihren Aufschwung vor allem Privatanlegern zu verdanken hat?
Die Erwartungen der institutionellen Anleger konzentrieren sich hauptsächlich auf die technologische Effizienz unserer Plattform als Ganzes. Sie wünschen sich eine hochentwickelte Handelsplattform, wie sie in unserer Benutzeroberfläche zum Ausdruck kommt, sowie eine sehr moderne Infrastruktur. Diese Kunden wollen auch Zugang zu praktisch allen Anlageklassen und Finanzprodukten an einem einzigen Ort haben. Unsere Plattform bietet Zugang zu mehr als drei Millionen Vermögenswerten oder Finanzprodukten. Dies ist besonders wichtig, da die Kunden nicht mehrere Anbieter für verschiedene Anlageklassen oder Produkte suchen möchten. Natürlich ist damit noch nicht die Liquidität gemeint, die für eine möglichst wettbewerbsfähige Preisgestaltung von grundlegender Bedeutung ist.
Wenn Sie über neue Technologien sprechen, wie wird künstliche Intelligenz in Ihre Geschäftstätigkeit integriert?
Sie ist besonders wichtig für die Kundenbetreuung und den Kundensupport. Unsere Mitarbeiter sollen sich auf die komplexesten Fragen oder Probleme konzentrieren, die Kunden haben könnten. Unsere automatisierten Systeme hingegen sind in der Lage, auf relativ einfache Anfragen zu reagieren. Ebenso entscheidend ist die Kontinuität der Unterstützungsdienste und der Kundenbetreuung.
Ich denke, wir bewegen uns ziemlich schnell auf eine Gesellschaft zu, in der Unternehmen den Support und die Betreuung von Kunden rund um die Uhr und sieben Tage die Woche aufrechterhalten. Noch vor weniger als zehn Jahren konnte ein Kunde zu Recht davon ausgehen, dass er mehrere Tage warten musste, bis er eine Rückmeldung zu einer Frage oder einem Problem erhielt. Das ist heute nicht mehr der Fall. Der Kunde erwartet eine sofortige Antwort in Echtzeit, wenn man bedenkt, was die KI an Prozessverbesserungen ermöglicht hat.
Wenn man bedenkt, dass Ihr Kerngeschäft das Brokerage ist, ändert das etwas an der regulatorischen Belastung im Vergleich zu einer traditionellen Bank?
Die Tatsache, dass wir eine FINMA-Lizenz haben, setzt uns denselben regulatorischen Anforderungen aus, denen alle anderen Banken unterliegen. Um Ihnen die Auswirkungen der regulatorischen Neugestaltung der Finanzdienstleistungsbranche zu veranschaulichen: Als ich vor etwas mehr als zwanzig Jahren zu Swissquote kam, waren weniger als zehn Personen für die Bereiche Regulierung und Compliance zuständig. Heute ist es praktisch eine Armee von Spezialisten, die Swissquote einsetzt, um die vollständige Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.
Darüber hinaus erwarten die Kunden, und zwar nicht nur die institutionellen, dass wir sie bei den regulatorischen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Das Onboarding von Neukunden ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte. Für uns ist es daher unerlässlich, zahlreiche Überprüfungen und intensive Kontrollen durchzuführen. Dank einer hochmodernen technologischen Infrastruktur ist dies zwar relativ reibungslos möglich, aber ich betone, es bleibt dennoch komplex.
Simon Morgenthaler
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Simon Morgenthaler kam im März 2003 zu Swissquote und hatte zunächst die Aufgabe, ein Dienstleistungsangebot für unabhängige Vermögensverwalter zu schaffen. Er konzipierte und leitete erfolgreich mehrere grosse Projekte in verschiedenen Geschäftsbereichen, wie zum Beispiel OTC-Derivatehandel, White-Label-Partnerschaften und das Angebot von Kryptowährungen. Heute ist er als Geschäftsführer des Büros in Zürich für den Verkauf an Retail- und institutionelle Kunden in der Region Deutschland-Österreich-Schweiz verantwortlich. Ausserdem beaufsichtigt er die Kundenbeziehungen und die Einheiten zur Kundenbetreuung. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrats von Swissquote Financial Services (Malta).
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Jacques Henry hat in diesem Jahr die Leitung der Cross Asset Research bei Silex übernommen. Seine Aufgabe ist es, hochmoderne Analysen, insbesondere in den Bereichen Makroökonomie, Anleihen und Aktienmärkte, zu erstellen und daraus innovative Anlagelösungen abzuleiten.
Von Jérôme Sicard
Sie haben in diesem Jahr die Leitung des Bereichs Cross Asset Research & Allocation bei Silex übernommen. Was ist die Berufung und der Grund für diese Tätigkeit?
Silex hat sich zu einem wichtigen Akteur bei der Vermittlung von strukturierten Produkten entwickelt. In diesem Bereich gibt es zwei Modelle. Im ersten, dem reinen Vermittlungsmodell, der Kunde hat bereits ausgewählt, was er strukturieren möchte und es geht nun darum, seinen Plan umzusetzen. Das ist sozusagen das Pull-Modell. Im zweiten Modell, dem Push-Modell, sind wir mehr in der Beratung tätig, schlagen den Kunden Ideen vor und suchen nach Lösungen. Das ist das Modell, in das sich Silex im Jahr 2024 besonders engagiert hat. Der Bereich Cross Asset Research & Allocation produziert also eine sehr beständige Marktforschung, um die Strukturierung der Konzepte zu unterstützen, die wir als am relevantesten für unsere Kunden halten.
Welche Dynamik wollen Sie dem Markt verleihen? Welche Strategie schwebt Ihnen vor?
Wir versuchen vor allem, kreativ zu sein und Empfehlungen zu geben, die auf den Finanzmärkten umsetzbar sind. Unser Team besteht aus Ökonomen, Finanzanalysten, quantitativen Analysten, Strategen und Managementberatern, die in verschiedenen Anlageklassen tätig sind. Diese Vielfalt ist notwendig, um die Markttrends richtig zu entschlüsseln und wir kombinieren sowohl die makroökonomische Top-down-Analyse als auch die mikroökonomische Bottom-up-Untersuchung von Unternehmen.
Was glauben Sie, können Sie Ihren Kunden mit dieser Neuausrichtung, die mehr auf Top-Down ausgerichtet ist, bieten?
Den Top-down-Ansatz gibt es bei Silex schon lange. Es handelt sich also nicht um eine Neuausrichtung im eigentlichen Sinne, sondern eher um eine Weiterentwicklung. Wir wollen diesen Top-down-Ansatz vor allem so optimieren, dass er möglichst reibungslos zu konkreten Anlageobjekten führt.
Auf welche Entwicklungen konzentriert sich Silex heute?
Wir haben in den letzten Monaten grosse Fortschritte bei den AMCs und der Allokation gemacht. Wir haben in diesem Jahr nicht weniger als drei Aktien-AMCs geschaffen, bei denen es sich um künstliche Intelligenz, Deglobalisierung und Bergbau & Metalle dreht. Im Oktober haben wir eine vierte für Immobilienkredite herausgegeben, um von den sinkenden Zinsen zu profitieren.
Darüber hinaus haben wir im Frühjahr ein Allokationsraster neu aufgelegt, um unsere Aussichten zusammenzufassen. Wir werden also schon bald unseren Kunden ein Produkt anbieten können, das ihnen ermöglichen wird in unsere Überzeugungen zu investieren. Da unser Kerngeschäft nach wie vor die Beratung ist, begleiten wir weiterhin bestimmte Kunden, um ihnen eine bestimmte, massgeschneiderte Allokation, die ihren Zwängen und Zielen entspricht, anzubieten.
Längerfristig – und das wird mit dem vorherigen Allokationsprojekt zusammenhängen – werden wir unsere Abdeckung über börsennotierte Vermögenswerte hinaus erweitern, indem wir Lösungen für die Welt der nicht börsennotierten Anlagen entwickeln.
Wo stehen Sie heute mit Ihren Investitionen im Tech-Bereich?
Tech gehört seit der Gründung zur DNA von Silex. Sie ist in der gesamten Wertschöpfungskette allgegenwärtig. Dieses Thema wird ausführlich von Silex in Euren Kolumnen behandelt. Was den Forschungspool betrifft, so interessieren wir uns für zwei Blöcke, die Kommunikation und die Werkzeuge.
Der Achse Kommunikation scheint mir offensichtlich zu sein. Eine Forschung, die nicht verbreitet und vertrieben wird, ist nutzlos. Sie muss für die Kunden zugänglich sein und die Technik trägt bei uns viel dazu bei. Silex hat Spark entwickelt, um unsere Inhalte für PCs und Smartphones zugänglich zu machen. Eine Android-Version ist in der Entwicklung und die Forschung, die wir produzieren, wird in verschiedenen Formaten, sei es Texten, Audios und Videos sowie verschiedenen Längen angeboten, um den Konsum zu erleichtern.
Die Tools sind vielleicht nicht so sichtbar, aber sie sind für uns von entscheidender Bedeutung. Wir betreiben unter anderem Tools zur Portfoliooptimierung und zur Unterstützung des Managements, die wir ständig weiterentwickeln. Wir haben gerade ein neues Projekt gestartet, das sich auf Daten konzentriert. Das Prinzip besteht darin, ein sehr breites Spektrum an börsennotierten Aktien abzudecken, um schnell Indikatoren wie Gewinntrends, Wachstum oder Bewertungen zu liefern, sei es auf Unternehmensebene als auch auf aggregierter Ebene, d. h. Marktindizes, Sektoren und Gruppen von Sektoren. Damit werden wir in der Lage sein, die Dashboards unserer Kunden erheblich zu erweitern. Ebenfalls auf der Data-Ebene wollen wir auch die Nutzung von Faktoren vorantreiben, ein Bereich, in den Silex seit seiner Gründung viel investiert hat.
Jacques Henry
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Jacques Henry leitet die Multi-Asset-Forschung bei Silex. Seine berufliche Laufbahn in der Finanzbranche erstreckt sich über 25 Jahre. Er begann seine Karriere als quantitativer Aktienanalyst bei Exane, dann als Stratege bei Kepler Chevreux, bevor er 2011 zu Pictet Wealth Management in Genf wechselte. In seiner letzten Position war er im CIO Office für die Asset Allocation & Cross Asset Research zuständig und war zudem Mitglied des Strategieausschusses der Pensionskasse der Pictet-Gruppe. Jacques Henry, hat einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften von Paris Dauphine, einen Master 2 in Ökonometrie von Paris Nanterre, einen Master in Statistik (1994) von der ENSAE (Paris) und einen Master (1996) von der ESSEC. Er hat auch seine CFA-Zertifizierung erhalten.
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CMB Monaco ist über ihre Tochtergesellschaft CMG Monaco eine Partnerschaft mit Performance Watcher eingegangen, um die Qualität ihrer Managementleistungen besser bewerten zu können und um die Transparenz gegenüber ihren Kunden und Interessenten zu erhöhen.
Aus welchen Gründen wollten Sie mit Performance Watcher zusammenarbeiten?
In der Welt des Asset Managements ist es sehr einfach, die Performance und den Track Record von Fonds mit Aktienindizes und der gesamten Konkurrenz zu vergleichen. Es ist eine sehr dokumentierte Welt mit Unternehmen wie Morningstar oder Citywire, die jedes Factsheet unter die Lupe nehmen, um eine Vielzahl von Rankings zu erstellen.
Im Gegensatz dazu gibt es kein Citywire oder Morningstar für die Vermögensverwaltung. Informationsschnipsel sind hier und da verfügbar, aber es gibt nicht wirklich eine Institution, die diese Informationen zentralisieren und verarbeiten kann. Meines Wissens ist Performance Watcher die einzige Plattform, die Tausende von Verwaltungsmandate referenzieren und gleichzeitig deren Anonymität gewährleisten kann. Die Vergleiche beziehen sich hauptsächlich auf Performance und Risiko, was uns ermöglicht, uns in unserem Wettbewerbsuniversum zu positionieren. Die erstellten Informationen sind von sehr hoher Qualität. Wir konnten uns selbst davon überzeugen, da wir ihnen eine grosse Anzahl an Daten über Hunderte von Mandaten übermitteln und im Gegenzug sehr genaue Analysen erhalten.
In welche Strategie ist dieses Vorgehen eingebettet?
Zunächst wollen wir Verpflichtungen hinsichtlich der Qualität unserer Verwaltung eingehen. Um dies zu gewährleisten, ist es immer gut zu wissen, wo wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten stehen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen zu können. Dasselbe gilt für alle Branchen.
Der Einsatz von Performance Watcher ermöglicht es uns auch, unsere Geschäftsstrategie zu stärken. Wir haben viele Kunden oder Interessenten mit Multi-Banking, die zwangsläufig wissen wollen, wie wir im Vergleich zu anderen Vermögensverwaltern aufgestellt sind. Wir können es ihnen gut erklären, indem wir ihnen verschiedene Daten aus einer unabhängigen Quelle präsentieren. Ausserdem können sie sich direkt mit der Performance Watcher-Website verbinden, um sich einen besseren Überblick über die durchschnittliche Performance in der Branche zu verschaffen.
In welchem Zusammenhang setzen Sie Performance Watcher konkret ein?
Der Performance Watcher ist zunächst intern in unserem Intranet für alle unsere Banker, Vermögensverwalter und Kundenbetreuer verfügbar. Wie ich bereits erwähnte, nutzen wir ihn, um mit einer Reihe von Kunden und Interessenten zu kommunizieren. Besonders nützlich ist dies für Family Offices, die üblicherweise mehrere Wettbewerber prüfen, bevor sie sich für ein Mandat bei dem einen oder anderen entscheiden.
Langfristig planen wir, die Performance-Watcher-Daten systematisch in unsere Berichte zu integrieren. Dies ist eine Entwicklung, über die wir ernsthaft nachdenken.
Wie sieht die strategische Ausrichtung von CMB im Bereich der Vermögensverwaltung im Allgemeinen aus?
Wir arbeiten mit grossen Vermögen. Einige unserer Kunden sind in Monaco ansässig, aber wir haben auch eine sehr internationale Kundschaft. Wir haben zum Beispiel einen Desk, der sich ausschliesslich auf britische Kunden konzentriert. Unsere Kunden sind Erben, die einer Dynastie angehören, oder Unternehmer, die sich ihr Vermögen selbst erarbeitet haben.
Das sind zwei Kundentypologien, für die wir deutlich unterschiedliche Ansätze entwickelt haben. Unternehmer lassen sich vielleicht eher zu nicht börsennotierten Investitionen auf den Privatmärkten verleiten. Sie möchten eher mit Mediobanca (unserem Aktionär) sprechen, wenn es um Investmentbanking geht, oder mit Boutiquen wie die von Messier, die ebenfalls zu unserer Gruppe gehört, in Kontakt gebracht werden.
Wir wollen somit die Entwicklung dieser internationalen Kundschaft mit einem Dienstleistungsangebot fortsetzen, das den Erwartungen jedes der Segmente, aus denen sie sich zusammensetzt, perfekt entspricht.
Wo sollten Privatbanken heute, angesichts des zunehmenden Drucks auf die Margen und der Notwendigkeit ständig neue Entwicklungen in Angriff zu nehmen, ihre Anstrengungen konzentrieren?
Wir haben es mit einer Multi-Banking-Kundschaft zu tun, die immer stärker umworben werden wird. Um ihr Vertrauen zu gewinnen und zu behalten, müssen wir meiner Meinung nach mehr Wert auf Transparenz legen. Die Arbeit, die wir mit Performance Watcher leisten, ist Teil dieses Ansatzes.
Bernard Aybran
CMB Monaco
Bernard Aybran verfügt über dreissig Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung, sowohl als Portfoliomanager als auch als Leiter von Vermögensverwaltungsgesellschaften. Derzeit ist er CEO von CMG Monaco, der Vermögensverwaltungstochter von CMB Monaco. Zuvor leitete er das Geschäft der Invesco-Gruppe in Südeuropa und war Mitbegründer der Multimanagement-Tochter der Bank Edmond de Rothschild. Bernard hat Master Banking and Finance der Universität Paris-Dauphine und unterrichtet heute in einem Masterstudiengang der Universität Nice Côte d’Azur.
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Bei der digitalen Transformation ist das Wissen, was zu tun ist, nicht gleichbedeutend mit dem Wissen, wie es zu tun ist. Das „Wie“ ist die Spezialität von Synpulse 8. Dieses in Zürich ansässige Beratungsbüro hat sich zum Ziel gesetzt, für ihre Kunden in der gesamten Wertschöpfungskette des Wealth Management tätig zu werden.
Wie unterstützen Sie Ihre Kunden bei der technologischen Transformation?
Manche Kunden, die ihre betriebliche Effizienz und die Qualität ihrer eigenen Dienstleistungen steigern möchten, kommen zu uns, damit wir ihnen helfen, ein Programm oder eine Anwendung zu installieren, die sie von Anbietern wie Avaloq, Temenos oder ESI erhalten haben. Wir arbeiten auch mit unserem Partner Asset Max/Infront zusammen, wenn es um Software für die Datenverwaltung, die Kundenbeziehungen oder das Berichtswesen für unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und Banken geht.
Insgesamt besteht unsere Aufgabe nicht darin, Lösungen nachzubauen, die bereits auf dem Markt existieren, sondern innovative Komponenten mit einer bestehenden Plattform oder Infrastruktur zu verflechten. Synpulse 8 wird auch im konzeptionellen Stadium eines Projekts tätig, z. B. bei der Schaffung einer technologischen Infrastruktur für eine Neobank.
Hat Synpulse 8 eine direkte Verbindung zu den unabhängigen Vermögensverwaltern oder ziehen Sie es vor, über Partner zu gehen, die diese Vermögensverwalter als Kunden haben?
In der Vergangenheit haben wir eher direkt mit Partnern wie Wealthtechs und Depotbanken zusammengearbeitet, die sich direkt an die Vermögensverwalter wenden. Dies hat sich jedoch in den letzten drei oder vier Jahren geändert, d. h. seit der Gründung der OpenWealth Association, in der ich ebenfalls Mitglied bin und die verschiedene Akteure, darunter auch unabhängige Vermögensverwalter, zusammenbringt.
Dies ist ein zunehmend interessantes Segment für uns, da die meisten dieser Vermögensverwalter sehr klein sind. Sie haben jedoch einen wachsenden Bedarf an effizienten digitalen Lösungen zu erschwinglichen Kosten, wenn sie den technologischen Wandel überleben wollen. Vor allem der Bedarf an standardisierten Lösungen treibt die Nachfrage der unabhängigen Vermögensverwalter an, ein Segment, in dem wir allmählich stärker werden.
Was sind Ihre wichtigsten Entwicklungsschwerpunkte?
Wir haben zum Beispiel im Rahmen der OpenWealth Association den OpenWealth-Adapter für die Avaloq-Gemeinschaft entwickelt. Dieses Tool dient als Standard für die Integration von verschiedenen Anwendungen für Vermögensverwalter, Wealthtech, Depotbanken und andere Finanzintermediäre. Ziel ist es, die Konnektivität zwischen allen Akteuren der Finanzdienstleistungsbranche zu verbessern. Erwähnenswert sind auch unsere Lösungen, die auf der robotergestützten Automatisierung von Prozessen basieren, darunter ein Robot Advisor. Wir investieren auch in künstliche Intelligenz, um Probleme im Bereich Legal Compliance zu lösens.
Bedeutet das, dass Ihre Mitarbeiter sowohl Finanzfachleute als auch Mitarbeiter aus dem Bereich der neuen Technologien sind?
Auf jeden Fall! Banken und Vermögensverwalter sind unsere wichtigsten Märkte. Daher müssen unsere Mitarbeiter mit den Tätigkeiten dieser Branche vertraut sein, aber auch mit den Technologien, die in die verschiedenen Finanzinstitute integriert werden müssen. Das bedeutet nicht, dass ein IT-Spezialist das gleiche Wissen haben muss wie ein Banker oder umgekehrt, aber jeder muss eine gewisse Affinität zu Finanzdienstleistungen und neuen Technologien haben.
Raphaël Bianchi
SynPulse8
Raphaël Bianchi ist Senior Partner bei Synpulse Management Consulting und CEO von Synpulse 8, wo er seit 2008 tätig ist. Er nutzt seine über zwanzigjährige Erfahrung in der Bankenindustrie, um sich auf Innovationen im Rahmen eines offenen und eingebetteten Finanzumfelds zu konzentrieren. Neben seiner Funktion als CEO von Synpulse ist Raphaël Bianchi auch Mitglied des Vorstands von Tenity und Billte und dient als Vorsitzender der OpenWealth Association.
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Am Donnerstag, den 19. September, hält Igal Kasavi in Genf bei einem Treffen des Wirtschaftsverbands FER einen Vortrag über Fusionen und Übernahmen für unabhängige Vermögensverwalter. Ein aktuelles Thema, in dem die zentralen Herausforderungen, denen sich das UVV-Segment stellen muss, deutlich werden.
Sehen Sie heute mehr Annäherungen – oder Annäherungsversuche – zwischen unabhängigen Vermögensverwaltern?
Wir verfolgen diese Vorgänge seit 2016, zumindest jene, die öffentlich sind. Und die Tendenz ist steigend. Wir sahen einen Höhepunkt im Jahr 2022 mit etwas weniger als 30 Transaktionen, aber dieses Jahr werden es höchstwahrscheinlich weniger sein. Wir können nicht sagen, dass der Trend sprunghaft ansteigt, aber auch hier handelt es sich nur um öffentliche Transaktionen. Sie stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Obwohl die FINMA diese Transaktionen bewilligen sollte, bleiben sie grösstenteils vertraulich.
Was sind die Hauptgründe dafür, dass unabhängige Vermögensverwalter derzeit enger zusammenrücken?
Zum einen der Generationswechsel und zum anderen die kritische Grösse. Was den Generationswechsel betrifft, so sehen viele Vermögensverwaltungsgesellschaften ihre Gründer dem Rentenalter entgegengehen. Bei den UVVs fand der Gründungsboom in den achtziger und neunziger Jahren statt. Unseren Statistiken zufolge ist nahezu ein Drittel der von der FINMA zugelassenen Unternehmen seit über 25 Jahren aktiv – und die Mehrheit von ihnen hat keinen konkreten Geschäftsplan für die Zukunft. Deshalb denken viele Vermögensverwalter darüber nach, sich anderen Strukturen anzunähern oder jüngere Partner einzubeziehen. Sie wollen den Fortbestand ihre Unternehmens sichern.
Die Frage der kritischen Grösse betrifft die gesamte Vermögensverwaltungsbranche, einschliesslich der Privatbanken. Angesichts des starken Drucks auf die Gewinnspannen ist es inzwischen unerlässlich geworden, sich neu zu erfinden. Und um diese neuen Entwicklungen zu finanzieren, müssen alle Akteure am Markt ein grösseres Volumen aufnehmen. Externes Wachstum durch Übernahmen ist natürlich die bevorzugte Option.
Welche wesentlichen Vorteile erwarten sie von diesen Zusammenschlüssen?
Neben der Aufrechterhaltung der Gewinnspannen, um profitabel zu bleiben, gibt es auch die Notwendigkeit, die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Ich denke zum Beispiel an die Kombination aus Wealth Management und Asset Management. Durch diese Erweiterung der Bereiche können neue Arten von Dienstleistungen ins Auge gefasst und neue Entwicklungsrichtungen erschlossen werden.
Welche gewinnbringenden Strategien sind bei diesen Transaktionen zu verfolgen?
Ganz gleich, um welches Projekt es sich handelt, der entscheidende Faktor ist immer der Mensch. Vermögensverwalter, die sich zusammenschliessen wollen, müssen einander tatsächlich verstehen und begreifen, dass sie die gleichen Werte teilen, um die gemeinsamen Ziele zu erfüllen. Also ist das eigentlich der Schlüssel zu all diesen Vorgängen. Natürlich muss man sich auf einen Preis, eine Zahlungsstruktur und einen Zeitplan einigen, aber die menschliche Komponente ist von grundlegender Bedeutung. Im Rahmen unserer MA-Beratung ist dies ein Aspekt, auf den wir sehr viel Wert legen. Wir sprechen nicht nur über Zahlen. Wir verbringen auch viel Zeit mit dem unternehmerischen Projekt, um die Diskussion zu öffnen und die menschliche Komponente ernsthaft testen zu können.
Welche Bewertungsgrundlagen gelten heute, um über den Wert einer Vermögensverwaltungsgesellschaft zu entscheiden?
Für eine Vermögensverwaltungsgesellschaft sind die wichtigsten zu berücksichtigenden Parameter das verwaltete Vermögen und der Umsatz, der unbedingt mit dem ROA, dem Return on Assets, in Verbindung gebracht werden muss. Sind wir bei 0,5 %, 1 %, 1,3 %? Man kann sehr schnell vom Einfachen zum Doppelten übergehen. Auch das Kundenportfolio sollte beachtet werden. Die Fusion mit einem Unternehmen, das hundert Kunden betreut, ist etwas einfacher als die Fusion mit einem Unternehmen, das mehrere hundert Kunden betreut. Die Integration der Kundschaft, je nach Grösse, muss im Preis zum Ausdruck kommen. Wir betrachten die Kundenkonzentration in Bezug auf den Umsatz – oftmals erwirtschaftet eine Minderheit von Kunden den Grossteil des Umsatzes.
Das EBITDA ist nach wie vor ein hervorragendes Messinstrument, aber wir achten auch sehr genau auf die «Earnings Before Principal Compensations». Häufig sind die Gewinne aufgrund der Vergütungen und Boni, die den Gesellschaftern gewährt werden, geringer. In der Regel werden in den meisten Fällen ein bis drei Jahresumsätze oder das ein- bis neunfache des EBITDA bewertet.
Ich möchte noch einen letzten Punkt zu diesen Bewertungen anmerken. Tatsächlich erleben wir bei den von uns betreuten Vorgängen nur sehr selten, dass Preise hart verhandelt werden. Wenn es sich um ein ernsthaftes Projekt handelt, haben der Verkäufer und der Käufer in der Regel recht ähnliche Bewertungen im Sinn. Und manchmal erhält ein Verkäufer ein Angebot, das höher ist als der Preis, den er fordert.
Igal Kasavi
Kasavi Advisory
Igal Kasavi war über 20 Jahre in der privaten Vermögensverwaltung tätig und arbeitete als Relationship Manager in Genf bei verschiedenen Instituten, darunter HSBC und Julius Bär. 2016 gründete er seine Firma Kasavi Advisory, um unabhängige Vermögensverwalter, Asset Manager und Privatbanken bei MA-Transaktionen sowie bei ihren Entwicklungsstrategien zu beraten. Igal Kasavi hat an der Universität Genf Wirtschafts- und Finanzwissenschaften studiert.
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