• Interview mit Schuyler Weiss
  • Gründer & CEO
  • Light Frame

«Die nächste Generation von IT-Lösungen für das Wealth Management»

Das Anfang des Jahres von Schuyler Weiss, ehemals Alpian, gegründete Unternehmen Light Frame hat sich kürzlich eine Finanzierung in Höhe von 1,7 Millionen US-Dollar gesichert, um den Schweizer Markt für Vermögensverwaltung mit Technologielösungen unter dem NextGen-Label zu erschliessen. Der Projektträger begründet seine Entscheidung.

Warum teilen Sie Ihre Zeit zwischen den USA und der Schweiz auf?

Light Frame ist in erster Linie ein Schweizer Unternehmen, das sich an seinem lokalen Markt orientiert. Jede einzelne Zeile unseres Codes wird hier in Lausanne entwickelt. Wir wollen unseren Fokus daher auf Privatbanken und unabhängige Vermögensverwalter legen, die in Genf, Zürich und Lugano angesiedelt sind. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass Risikokapital hier nicht so reichlich vorhanden ist, wie man es sich wünschen würde. Um Light Frame zu finanzieren, mussten wir uns im Ausland, insbesondere in den USA, nach Investitionen umsehen. Daher mein Hin und Her.

Ein weiterer Schlüsselfaktor beim Aufbau von Light Frame sind das Team und die Mitarbeiter, mit denen ich viele Jahre lang in der Schweiz gearbeitet habe. Es war daher nur natürlich, dass Light Frame sich angesichts der Talente und Möglichkeiten, die sich hier bieten, auf diesen Markt konzentrierte. Mit dem Fortschreiten des Projekts wurde klar, dass ich immer mehr Zeit hier verbringe.

Welche Ziele verfolgen Sie mit Light Frame?

Wir möchten Privatbanken und Verwaltungsgesellschaften auf ein viel höheres technologisches Niveau bringen. Mit den heutigen Lösungen kann ihre Effizienz enorm gesteigert werden. Da wir bereits eine Bank von Grund auf aufgebaut haben, nämlich Alpian, sind wir uns sehr wohl bewusst, dass die Mehrheit der Schweizer Vermögensverwalter, sowohl Banker als auch unabhängige Akteure, mit vielen Hindernissen konfrontiert sind. Unser Ziel ist es, ihnen die erforderlichen Werkzeuge an die Hand zu geben, um sich in einer zunehmend digitalen Welt zurechtzufinden. Da ein immenses Vermögen an die nächste Generation weitergegeben wird, wollen wir die Schweizer Vermögensverwalter mit den Systemen ausstatten, die sie benötigen werden, um genau diese neue Generation zu bedienen.

Was sind auf technischer Ebene die grössten Hindernisse für Privatbanken?

Es gibt zwei. Erstens wurden die etablierten Systeme vor dreissig Jahren entwickelt. Im Laufe der Zeit haben die Anbieter, anstatt sie in ihrer Gesamtheit zu aktualisieren, lediglich oberflächliche Anpassungen am Rande vorgenommen. Auf den ersten Blick mag das einen positiven Effekt haben, aber die Grenzen zeigen sich sehr schnell. Die Legacy führt zu zahlreichen Ineffizienzen, wie zum Beispiel langwierigen und instabilen Integrationen.

Das andere Hindernis, auf das man stösst, ist das Design dieser Systeme selbst. Sie wurden so konzipiert, dass die Banken vom Stift- ins Computerzeitalter übergehen können. Dies führte zu einer beeindruckenden Effizienz, doch dieser Ansatz entspricht nicht mehr den heute geltenden Normen oder Standards. Inzwischen geht es nicht mehr um die Frage, wie man einen Computer nutzen kann, um den Stift zu ersetzen, sondern um die optimale Nutzung, die man aus seinem PC und seiner Umgebung herausholen kann.

Welche Auswirkungen erwarten Sie im Hinblick auf die Total Expense Ratios?

Es ist nicht gerade die Total Expense Ratio, an der wir unseren Impact messen können. Light Frame wird zunächst Vermögensverwaltern die Möglichkeit geben, neue Einnahmen zu generieren, indem sie in die Lage versetzt werden, neue Produkte und Dienstleistungen einzuführen und ansprechendere Erfahrungen und Erlebnisse für ihre Kunden zu schaffen. Light Frame bietet ihnen die seltene Gelegenheit, ihre Einnahmen zu steigern und gleichzeitig ihre Kosten erheblich zu senken. Wir glauben, dass wir ihnen Hunderttausende oder sogar Millionen von Franken pro Jahr einsparen können.

Tatsächlich werden die Auswirkungen von Light Frame eher in der Cost-Income-Ratio sichtbar werden, die bei Privatbanken im Durchschnitt bei etwa 75 Prozent liegt. Ich denke, dass es für sie möglich sein wird, unter 50 Prozent zu operieren. Das ist ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu heute, aber ich denke, dass die heutige Technologie weit genug fortgeschritten ist, um ein solches Ziel anzustreben.

Was sind Ihre Benchmarks, wenn Sie neue IT-Lösungen für Banken oder unabhängige Vermögensverwalter in Betracht ziehen?

Wenn man die Technologien, die von Unternehmen wie Google verwendet werden, mit denen vergleicht, die in der Vermögensverwaltung eingesetzt werden, wird deutlich, dass es eine enorme Diskrepanz gibt. Diese Lücke werden wir mit Light Frame schliessen, sodass Privatbanken und Vermögensverwalter endlich eine Technologie zur Verfügung haben, die ihren Dimensionen entspricht. Es wird ihnen dann viel leichter fallen, sich auf das Kundenerlebnis zu konzentrieren, das den Kern ihres Geschäfts ausmacht.

Schuyler Weiss

Light Frame

Schuyler Weiss Light Frame Schuyler Weiss ist der Gründer und CEO von Light Frame, einem FinTech, das im Januar 2024 an den Start ging. Zuvor fungierte er als CEO von Alpian, der 100 % digitalen Privatbank, die von der Reyl-Gruppe initiiert wurde, wo er 2018 als Chief Digital Officer eingestiegen war. Seine berufliche Laufbahn war stets zwischen neuen Technologien und Wealth Management aufgeteilt. Weiss begann seine Laufbahn 2010 als Senior Consultant bei IBM in New York. 2015 wechselte er zu Morgan Stanley und konzentrierte sich dort auf die Vermögensverwaltung für Privatkunden. Schuyler Weiss verfügt über einen MBA des International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne und einen BA des Colby College.

 

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