EAM-Lösungen

  • Amélie Janssens de Bisthoven
  • Leiterin Business Intelligence
  • NS Partners

Der digitale Cursor bewegt sich zwischen «Do it or die» und «Nice to have»

Ob mit NS Partners oder mit der ASV, der Allianz Schweizer Vermögensverwalter, deren Vorstand sie gerade beigetreten ist, Amélie Janssens de Bisthoven weiss, wie man Projekte vorantreibt. Mit einem Ansatz, dessen Grundsätze sie hier erläutert.

In welchem Bereich können die Mitglieder der Allianz langfristig am meisten von ihrer Mitgliedschaft profitieren?

Der grösste Vorteil der Allianz ist, dass es seinen Mitgliedern einen konstruktiven Austausch zu beliebig vielen Themen ermöglicht. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir alle eine gewisse Furcht vor Industriespionage hatten. Heute teilen wir gerne unser Feedback zu allen regulatorischen oder operativen Aspekten. Dies ist umso interessanter, als die Mitglieder der Allianz aufgrund ihres verwalteten Vermögens von über einer Milliarde Franken besonders robuste operative Strukturen aufgebaut haben.

Der Mehrwert der Allianz liegt auch in ihrer Tagline «Stronger together» und dem gemeinsamen Willen, den Dialog mit allen Akteuren, die den Finanzplatz in der Schweiz beleben, zu verstärken. Dazu gehören unter anderem die FINMA, die Aufsichtsbehörden, die Wirtschaftsprüfer, die verschiedenen Verbände in der Schweiz und auf internationaler Ebene und natürlich die Depotbanken, die wir eher als Partner denn als Konkurrenten sehen. Wenn wir alle unsere Kräfte bündeln, sind wir sicher, dass wir letztendlich den Interessen unserer Kunden besser dienen können.

Seit März sitzen Sie selbst im Vorstand der Allianz. Auf welche Aufgaben konzentrieren Sie sich?

Die Allianz hat sich in drei Task Forces organisiert. Die erste befasst sich mit der Zusammenarbeit mit Dritten, die zweite mit Synergien bei Investitionen, Lösungen und Tools und die dritte, der ich zugeordnet bin, mit Kommunikation und Veranstaltungen. Wir organisieren zum Beispiel Anfang Juli ein Webinar zum Thema soziale Netzwerke, wie man sie am besten nutzt, welche Fehler man vermeiden und welche Ressourcen man in Betracht ziehen sollte. Das Seminar steht den Mitgliedern der Allianz, aber auch anderen Vermögensverwaltern offen.

Unsere «Custody Bank Awards», die eine Art Leuchtturm-Veranstaltung sind, fallen ebenfalls in den Rahmen dieser dritten Task Force. Diese Awards spiegeln den Geist der Partnerschaft wider, im Rahmen dessen wir mit den Depotbanken zusammenarbeiten wollen. Sie finden alle zwei Jahre statt. Ich habe mich dieses Jahr im März in Zürich an ihrer Organisation beteiligt und werde das Gleiche auch für 2026 tun.

Wie gehen Sie bei NS Partners vor, um Prioritäten im digitalen Bereich zu setzen?

Wir bewegen unseren Cursor zwischen zwei Extremen, «Do it or die» und «Nice to have». «Do it or die» ist in gewisser Weise unser Standard, wie im Fall unseres CRM, das wir auf seine neue Version migrieren. Wir haben keine Alternative. In der Kategorie «Nice to have» bewerten wir Projekte nach Aufwand, Budget, Ressourcen, die sie beanspruchen, und möglichen Gewinnen, die im Gegenzug zu erwarten sind. Voraussetzung ist natürlich, dass sich der Einsatz lohnt. Auf einer allgemeineren Ebene versuchen wir, zuerst die zeitraubenden Aufgaben zu identifizieren, die uns von unserem Kerngeschäft abhalten, und zu prüfen, ob eine Digitalisierung möglich ist. Gleichzeitig ist es jedoch unerlässlich, sich vor Augen zu halten, dass die Digitalisierung kein Selbstzweck ist.

Welche digitalen Lösungen schaffen Ihrer Meinung nach den grössten Mehrwert für die Vermögensverwalter?

Es kommt ganz darauf an, in welchem Reifestadium sich die Vermögensverwalter befinden. Und es ist nicht unbedingt notwendig, sich in grosse Projekte zu stürzen. Man muss auch an «Quick Wins» denken, die sofortige Ergebnisse bringen. Ich sehe viele kleine Aufgaben, die sich leicht automatisieren lassen. Und wenn man hier und da eine Stunde spart, erzeugen diese Mini-Automatisierungen schliesslich einen grossen Mehrwert.

Bei all den Entwicklungen, die Sie ins Auge fassen, auf welche Bereiche werden Sie in den nächsten Jahren den grössten Schwerpunkt legen?

In der nächsten Zeit werden wir die Migration unseres CRM zum Abschluss bringen. Zudem wollen wir die Kundendaten weiter digitalisieren, um sie effizienter nutzen zu können, sei es im Rahmen der regelmässigen Überprüfungen oder bei der Dateneingabe selbst. Und wir haben damit begonnen, eine vollständig digitalisierte Bibliothek für die Risikokontrolle aufzubauen. Wir haben bereits vor einigen Jahren eine Risikomatrix erstellt, aber wir werden sie dynamisch gestalten. Dies ermöglicht uns einen bereichsübergreifenden Blick auf die Risiken und erleichtert die Kontrollen sowie die Analysen und die Berichterstattung. Auch hier werden wir durch Vermeidung unnötiger Wiederholungen effizienter arbeiten können.

Amélie Janssens de Bisthoven

NS Partners

Amélie Janssens de Bisthoven ist seit 2008 bei NS Partners, wo sie den Bereich Business Intelligence leitet. Sie ist für mehrere Schlüsselprojekte der drei Geschäftsbereiche der Gruppe verantwortlich, die auf die Optimierung der Geschäftsprozesse abzielen. Bevor sie zu NS Partners kam, war sie vier Jahre lang Mitglied des Business Development Teams von Optimal Investment Services, einer Tochtergesellschaft der Banco Santander Group. Amélie besitzt einen Abschluss als Bachelor of Business Administration der International University in Geneva und hat 2014 das Executive Program «Building On Talent» des IMD Lausanne absolviert.

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