EAM-Lösungen
- Interview mith Stephan Matti
- CEO
- LeoVest
„Unter den 20 Mitarbeitern von LeoVest befinden sich heute 11 Partner“.
Der in Zürich ansässige Vermögensverwalter Green Wealth Partners wurde zu LeoVest Partners umfirmiert. Sein Geschäftsführer, Stephan Matti, berichtet über eine strategische Übernahme, die aus einer bescheidenen Einheit einen bedeutenden Akteur mit weitreichenden Möglichkeiten machte. Eine Frage des Überlebens.
Von Levi-Sergio Mutemba
Was hat Sie dazu bewogen, einen unabhängigen Vermögensverwalter zu kaufen und ein Rebranding durchzuführen?
Der Grund für die Übernahme von Green Wealth war, dass der externe Vermögensverwalter bereits über eine FINMA-Lizenz verfügte. Es handelte sich um eine kleine Einheit mit zwei Mitarbeitenden und einem verwalteten Vermögen von rund 50 Millionen Franken. Sie hatte klar erkannt, dass das Erreichen einer gewissen Grösse eine wesentliche Voraussetzung für ihr Überleben war.
Ab Januar 2024 hatten wir das Team mit sieben Relationship Managern erweitert, von denen fünf Partner wurden. LeoVest hat heute 20 Mitarbeiter, darunter 17 RMs, mit einem verwalteten Vermögen von nunmehr 1,4 Milliarden Franken. Unter den 20 Mitarbeitern befinden sich heute 11 Partner. Schliesslich wurde das Rebranding zugunsten der Marke LeoVest durch das Zürcher Wappentier, dem Löwen inspiriert, und in Form von «Leo» mit dem Wort «Invest» kombiniert.
Worin bestanden die wichtigsten Investitionen nach der Übernahme von Green Wealth Partners?
Wir haben vor allem in die technologische Infrastruktur investiert. Es war für uns wichtig, in Zusammenarbeit mit unserem IT Anbieter UMB eine sichere, cloudbasierte Infrastruktur zu implementieren. So haben wir zum Beispiel jedem Mitarbeiter Laptops zur Verfügung gestellt, damit er von zu Hause oder von einem anderen Ort aus arbeiten kann. Nebst unserer modernen und sicheren Cloud-Infrastruktur, insbesondere in das System zur Verwaltung von Portfolios und Kundenbeziehungen. Wir nutzen Evooq, welches auf die Technologie von Assetmax und Edgelab zugreift, wodurch sich die Anzahl der Funktionen beträchtlich erhöht hat. Wir haben das PMS mit unserer Depotbanken verbunden, um die Daten dieser Banken zu nutzen und weiterzuverarbeiten. Zudem haben wir begonnen bidirektionale Order-Schnittstellen aufzubauen.
Die Gewährleistung der IT-Sicherheit stellt ebenfalls ein grosses, aber notwendiges Budget dar, wie die zahlreichen Cyberangriffe auf den Finanzsektor und andere Sektoren in jüngster Zeit zeigen. Optimiert haben wir auch unseren Neukundenprozess. So hat z.B. das Unternehmen Signeer für uns Anwendungen entwickelt, die sowohl das digitale Onboarding als auch die digitale Identifikation von Kunden unterstützen. Die Kunden können nun mit einem einzigen Klick Verträge digital mit uns abschliessen. Ausserdem wollen wir diese Möglichkeit auch auf unsere Depotbanken ausweiten.
Was ist Ihre wichtigste Anforderung an ein PMS angesichts des schnellen technologischen Wandels?
Es muss eine effiziente Schnittstelle zu den Depotbanken haben. Denn von dort erhalten wir den Grossteil der Daten. Ausserdem ist es wichtig, dass der Datenaustausch vollständig automatisiert ist. Das zweite Hauptkriterium für die Wirksamkeit ist die Übereinstimmung des PMS mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Das PMS muss in der Lage sein, das Risikoprofil des Kunden zu berücksichtigen, die notwendigen Eignungs- und Angemessenheitsprüfung und weitere Kontrollen im Zusammenhang mit Pre- und Post-Trade-Transaktionen durchzuführen, eine aussagekräftige KYC-Dokumentation bereitzustellen und so weiter. Wir brauchen nicht das ausgeklügeltste PMS der Welt, sondern einfach ein PMS, das für unsere Relationship Manager und für das regulatorische Management einfach zu bedienen ist.
Wie wichtig sind nicht-finanzielle Dienstleistungen für einen Vermögensverwalter?
Wir verfügen dank unseres Netzwerks an externen Spezialisten über eine breite Expertise in der Finanz- und Nachlassplanung. Ausserdem verlassen einige britische Kunden das Vereinigte Königreich, um sich z.B. in der Schweiz, in Italien oder in Dubai niederzulassen. Obwohl wir ihnen keine Steueroptimierungslösungen anbieten dürfen, begleiten wir sie dennoch bei ihrem Umzug, indem wir sie an unser Netzwerk von Steuerberatern und Spezialisten verweisen, um sie von der Abreise bis zur Ankunft zu unterstützen.
Schliesslich stellen wir unseren Kunden ein konsolidiertes Reporting zur Verfügung, das ihnen einen vollständigen Überblick über ihre Vermögensallokation unter Einbeziehung der nicht liquiden Vermögenswerte verschafft. Ich stelle auch fest, dass die Bilanzstärke von Privatbanken oder anderen Vermögensverwaltern in den Augen der Kunden zu einem der grundlegendsten Kriterien wird. Wir helfen ihnen bei der Auswahl der richtigen Depotbank.
Stephan Matti
LeoVest
Stephan Matti ist Mitbegründer und CEO von LeoVest, einem in Zürich ansässigen Vermögensverwalter mit internationaler Präsenz. Zuvor war Stephan Matti Mitglied des Führungsteams der Quintet Private Bank Gruppe, wo er das institutionelle Geschäft in Europa leitete. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit bei der UBS Bank hatte Stephan Matti Schlüsselpositionen inne, darunter die des Leiters der Finanzintermediäre in der Schweiz sowie des Leiters der südostasiatischen Märkte in Hongkong und Singapur. Stephan hat einen Executive MBA vom IMD, Lausanne, und einen Bachelor in Business Administration von der Berner Fachhochschule.
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