Indizes
Eric Bissonnier
Performance watcher
PW+ Indizes August: Geringe Volatilität in CHF-Portfolios
Für Portfolios in Schweizer Franken war der August ein ruhiger, aber positiver Monat. Aktien stützten die Performance, Anleihen erfüllten ihre Rolle als Puffer und der Franken – seinem Ruf treu – schützte ebenso sehr, wie er bremste. Das Resultat: moderate Gewinne, geringe Volatilität und die Bestätigung, dass eine vorsichtige Portfoliokonstruktion sich auszahlt.
Im August erzielten CHF-Portfolios positive, wenn auch begrenzte Ergebnisse: +0,6 % für das defensive Profil, +0,9 % für das ausgewogene und +0,8 % für das dynamische. Insgesamt blieb die Volatilität niedrig, was die Widerstandsfähigkeit der Portfolios gegenüber Marktschwankungen bestätigt. Diese moderate Entwicklung erklärt sich durch ein insgesamt freundliches Umfeld, dessen Effekte jedoch teilweise durch die anhaltende Stärke des Schweizer Frankens abgeschwächt wurden.
Die globalen Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend fort, gestützt durch solide Quartalsberichte – insbesondere in den USA und in Japan – sowie durch die wachsende Zuversicht, dass die US-Notenbank bereits im September die Zinsen senken wird. Diese Kombination belebte die Risikobereitschaft und trieb die globalen Indizes weiter nach oben. Für Anleger in Schweizer Franken fielen die Gewinne allerdings geringer aus, da der Wechselkurseffekt sie schmälerte. Der Franken blieb gegenüber dem Dollar stark und gegenüber dem Euro stabil – einmal mehr ein Beleg für seine Rolle als sicherer Hafen. Nützlich in turbulenten Phasen, wirkt dieser Schutzmechanismus in optimistischen Märkten allerdings wie eine Handbremse, die die Geschwindigkeit der Portfolios dämpft.
Auf der Anleiheseite blieben die Rahmenbedingungen günstig. Die Renditen von Schweizer Staatsanleihen gaben leicht nach, wobei sich die Rendite der 10-jährigen Anleihe der Marke von 0,3 % näherte. International sorgten engere Kreditspreads und eine anhaltend hohe Nachfrage nach qualitativ hochwertiger Schuldverschreibung für willkommene Stabilität. Eine Ausnahme bildeten französische Staatsanleihen, die Druck auf EUR-Portfolios erzeugten. Anleihen glänzten also nicht, erfüllten aber genau ihre Aufgabe: Schwankungen abzufedern und ein solides Fundament in diversifizierten Portfolios zu bilden.
Zusammengefasst war der August für CHF-Portfolios ruhig, aber konstruktiv. Aktien lieferten positive Beiträge, Anleihen hielten ihre defensive Rolle, und der Franken spielte seine doppelte Rolle: Beschützer einerseits, Bremsklotz andererseits. Die Ergebnisse blieben positiv, wenn auch bescheidener als bei Dollar-Portfolios, die den Aufschwung an den Aktien- und Anleihemärkten in vollem Umfang nutzen konnten. Die jüngste Dollarschwäche verstärkte ihre Gewinne, da sie den Einfluss fremder Währungen minderte – ein klarer Vorsprung gegenüber den CHF-Portfolios. Die geringe Volatilität der Schweizer Franken-Portfolios bleibt jedoch ein Wert an sich: Sie unterstreicht die Wirksamkeit der Diversifikation und zeigt, dass eine vorsichtige Konstruktion auch in einem Umfeld mit einer allzu robusten Landeswährung Früchte trägt.
Éric Bissonnier
Performance Watcher
Éric Bissonnier ist seit 2025 COO von Performance Watcher, nachdem er das Unternehmen seit Juni 2022 als CEO geleitet hatte. Er begann seine Karriere 1992 bei der Chase Manhattan Private Bank in Genf und New York. 1998 wechselte er zu dem auf Multi-Alternative-Management spezialisierten Unternehmen EIM, wo er 2002 zum CIO ernannt wurde. Diese Funktion übte er auch bei Gottex und LumX Asset Management aus, den Nachfolgegesellschaften von EIM, bis 2019. Ausserdem spielte er eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Fintech LumRisk, ein EIM Spin-off, der sich auf Risikomanagement spezialisiert hat. Éric ist CFA-Charterholder und besitzt einen Masterabschluss in Volkswirtschaftslehre der Universität Genf.
Rean Morinaj
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Transparenz, Exzellenz, Nachhaltigkeit, Individualisierung – und einige mehr: Diese Schlagwörter durchziehen die Kommunikation vieler Vermögensverwalter. Doch je öfter sie wiederholt werden, desto mehr nutzen sie sich ab und lassen die Botschaften austauschbar wirken. Die Herausforderung besteht nicht darin, sie zu verbannen, sondern ihnen Substanz zu geben – indem man sie mit konkreten Geschichten füllt, die aus abgedroschenen Floskeln echte Identitätsmerkmale machen.
«Nachhaltig, digital, effizient.» Drei Begriffe, die man fast überall hört. In Pitchdecks, auf Websites, in Präsentationen. Sie klingen modern, vertrauenswürdig – und doch wirken sie oft überraschend leer.
Bei einem Gespräch mit einem EAM fiel mir genau diese Formulierung auf, als ich fragte, wofür sein Haus stehe. Später erzählte er, wie er seit über 15 Jahren dieselbe Unternehmerfamilie begleitet – durch Generationswechsel, schwierige Marktphasen und mit einer Mischung aus Geduld und Pragmatismus. Genau da lag die Geschichte. Aber sie war nicht Teil der offiziellen Kommunikation.
Der Charme der grossen Worte – und ihre Tücken
Ein kleiner Streifzug durch die Websites verschiedener Vermögensverwalter zeigt: Die Begriffe wiederholen sich. Fast jeder betont «individuelle Lösungen». Fast jeder hebt «langjährige Erfahrung» hervor. Manche stellen «digitale Prozesse» in den Vordergrund. Andere setzen auf «Excellence» oder den Anspruch, ein «Trusted Partner» zu sein.
Auf den ersten Blick wirkt das professionell – auf den zweiten austauschbar.
Was selten sichtbar wird: Wie diese Schlagwörter mit echtem Leben gefüllt werden. Ob «Nähe» heisst, dass der CEO persönlich erreichbar ist. Ob «Effizienz» bedeutet, dass Reportings in 24 Stunden statt in einer Woche vorliegen. Ob «Nachhaltigkeit» klare Ausschlüsse oder messbare Kriterien umfasst.
Geschichten statt Etiketten
Es geht nicht darum, Modewörter zu verbannen. Vielmehr zählt, wie man sie füllt.
Kleine Geschichten lassen Schlagworte lebendig werden: «Transparenz» wird durch konkrete Mandatsgeschichten spürbar, «Stabilität» zeigt sich in der Praxis bei herausfordernden Marktphasen, «Innovation» etwa wird greifbar, wenn Prozesse tatsächlich schneller, einfacher oder sicherer werden, und der Ablauf des Anlageprozesses macht sichtbar, wie auf unterschiedliche Bedürfnisse eingegangen wird – ganz anders als bei leeren Versprechen von «individuellen Lösungen».
Warum das zählt
Sprache ist mehr als Verpackung. Sie entscheidet mit, ob ein EAM nur so wahrgenommen wird wie die anderen – oder ob er Profil gewinnt. Wer seine Schlagwörter mit eigenen Geschichten auflädt, schafft Nähe und Differenzierung zugleich.
Vielleicht lohnt es sich also, beim nächsten Textentwurf noch einmal querdurchzulesen:
Würde ein Mandant sofort erkennen, dass diese Worte nur von Ihnen stammen können? Oder könnten sie auch bei zehn Konkurrenten auftauchen?
Hier liegt die Chance: nicht lauter zu werden, sondern unverwechselbar.
Fanina Karabelnik
Fanina Karabelnik berät Finanzunternehmen, von Vermögensverwaltern bis hin zu Family Offices, in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Markenstrategie. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen und fast 15 Jahren in der Finanzbranche – darunter leitende Funktionen im Marketing und in der Kommunikation – verbindet sie strategisches Denken mit praktischer Umsetzung.
In ihrer Reihe “MarCom Moves für Vermögensverwalter” gibt sie Einblicke in ihren beruflichen Alltag – und macht Marketing damit wieder zum Gesprächsthema.
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Vor langer Zeit einmal entwickelt, belasten die Core-Banking-Systeme die Banken heute zunehmend mit hohen Kosten und erheblicher Komplexität. Mit Quilvest hat Wize by TeamWork gezeigt, dass es eine Alternative gibt: eine integrierte Front-to-Back-Architektur, die speziell für mittelgrosse Institute entwickelt wurde. Ein erstes Beispiel, das einen tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise vorwegnehmen könnte, wie Banken ihr zentrales System betrachten.
Von Jérôme Sicard
Was sind heute die Hauptprobleme der Banken mit ihren „historischen“ Core-Banking-Systemen?
Das erste Problem sind die Kosten. Diese Systeme wurden in den 1990er- oder 2000er-Jahren entwickelt. Seither musste man Schicht um Schicht neue Technologien hinzufügen, um ihre Weiterentwicklung mehr schlecht als recht sicherzustellen. Das Ergebnis: CTOs sitzen auf einem technologischen Millefeuille, das kaum noch zu bewältigen ist. Jede Aktualisierung, jede Anpassung wird zu einem schweren und teuren Eingriff. Die Banken bezahlen nicht nur für die Instandhaltung alternder Systeme, sondern auch für die ständige Präsenz von Beratern, deren Tagessätze sich summieren – weil der Anbieter sein Geschäftsmodell genau auf diese Abhängigkeit aufgebaut hat. Und da niemand alle fünf Jahre sein Core-Banking-System wechseln will, stecken die Institute in einem Teufelskreis fest: Sie müssen ein veraltetes System am Laufen halten, das immer teurer wird, während der Druck auf die Margen von Jahr zu Jahr zunimmt.
Wie lässt sich die Erneuerung dieser veralteten Systeme angehen – radikale Transformation oder schrittweise Migration?
Beides ist möglich, aber keineswegs einfach. Die radikale Variante, der „Big Bang“, würde bedeuten: alles wegwerfen und von Null an neu aufbauen. Technisch wäre das wohl die sauberste Lösung. Aber in der Praxis: Wer möchte das Risiko tragen? Niemand will derjenige sein, der das Projekt unterschreibt und am Ende als Sündenbock dasteht, falls es Terminprobleme oder Bugs beim Go-Live gibt.
Die andere Möglichkeit ist die schrittweise Migration. Man ersetzt Modul für Modul, während das Altsystem weiterläuft. Doch auch hier ist die Komplexität enorm, weil jede neue Komponente mit allem Bestehenden verbunden werden muss. Jede zusätzliche Schnittstelle erzeugt Kosten, Verzögerungen und Risiken. In beiden Fällen wissen die Banken: Sie werden diesen Schritt früher oder später gehen müssen. Je länger sie warten, desto höher wird die Rechnung.
Welche Teile dieser Systeme sind heute am stärksten veraltet?
Ganz klar das Frontend. Diese historischen Core-Banking-Systeme sind solide Werkzeuge für Middle- und Backoffice. Ihre operationelle Stabilität ist unbestritten. Aber für die Kundenbetreuung sind sie eine Katastrophe. Banken stehen vor der Wahl: extrem teure Frontmodule kaufen – oder gar nichts haben. Viele improvisieren mit Drittlösungen, die sie dann mühsam integrieren müssen, was eine enorme Komplexität erzeugt. Man darf nicht vergessen: Als diese Systeme entworfen wurden, gab es noch keine APIs. Heute läuft alles in Echtzeit über APIs. Die alten Systeme hingegen zwingen dazu, Zwischenschichten einzuziehen, um eine Modernität zu simulieren, die es nicht gibt. Das ist teuer, fragil – und für niemanden überzeugend.
Wie werden Core-Banking-Systeme der nächsten Generation aussehen?
Es werden integrierte Front-to-Back-Systeme sein, die nicht für die Branchenriesen gedacht sind, sondern für kleine und mittlere Banken. Diese Institute haben weder das Interesse noch die Mittel, Millionen für massgeschneiderte Lösungen auszugeben, die mit ganzen Heerscharen von Entwicklern und Systemingenieuren gebaut werden. Sie brauchen integrierte Werkzeuge, in denen alles zusammenkommt: Portfoliomanagement, Middle Office, Backoffice, E-Banking, Mobile App. Genau das haben wir mit Wize entwickelt. Der Gewinn ist enorm: keine Vielzahl von Systemen mehr, keine endlose Schnittstellenverwaltung, keine redundanten Daten. Alles in einer einzigen Datenbank, in Echtzeit zugänglich und nutzbar. Für Banken mit weniger als 30 Milliarden an verwalteten Vermögen bedeutet das den Unterschied zwischen Überleben und Ersticken an den eigenen Kosten.
Was bringen diese NextGen-Systeme konkret – für Banken und für ihre Kunden?
Für die Banken bedeutet es vor allem Effizienz. Alles läuft in Echtzeit: keine nächtlichen Batch-Verarbeitungen mehr, keine Verzögerungen zwischen den Systemen. Weniger Kosten, weniger Komplexität, schnellere Markteinführung. Wenn eine Bank einen neuen Service lancieren will, kann sie es rasch tun, anstatt in endlose Projekte zu geraten.
Für die Kunden ist der Effekt ebenso spürbar. Das Image einer Bank wird heute durch die digitalen Werkzeuge geprägt, die sie ihren Kunden anbietet: eine moderne Mobile-App, ein leistungsfähiges E-Banking, klare Reportings. Viele kleinere Banken können sich die teuren Frontmodule der etablierten Anbieter nicht leisten. Das Ergebnis: veraltetes E-Banking oder gar keines. Wir integrieren diese Funktionen direkt in Wize – und das verändert alles. Denn die neue Generation lebt nicht mehr am Computer, sondern am Smartphone. Keine mobile Lösung anzubieten, heisst, sich von einem ganzen Teil der Kundschaft abzuschneiden.
Warum haben Sie sich diesem Markt zugewandt?
Es war keine Frage von Pivot oder Diversifikation. Wir haben Wize von Beginn an als integrierte Front–Middle–Back-Architektur konzipiert, die sich auch für die Entwicklung eines Core-Banking-Systems eignet. Zunächst haben wir uns auf externe Vermögensverwalter und Effektenhändler konzentriert. Schritt für Schritt sind dann Banken hinzugekommen. Wir haben auf dem Weg gelernt und ein robustes Produkt aufgebaut, ohne das Rad neu erfinden zu wollen. Ein Backoffice-Prozess bleibt ein Backoffice-Prozess. Wer ihn neu erfinden will, bezahlt sehr viel und landet am Ende wieder bei denselben Standards. Wir haben uns für Integration, Einfachheit und einen schrittweisen Ansatz entschieden, der den realen Marktbedürfnissen entspricht.
Welche Fehler sollten Banken bei der Erneuerung ihres zentralen Systems vermeiden?
Der grösste Irrtum ist zu glauben, dass die Herausforderung technischer Natur sei. Technik können wir beherrschen. Die eigentliche Schwierigkeit liegt im Faktor Mensch. Back- und Middle-Office-Teams haben oft zehn Jahre lang dieselben Abläufe eingeübt. Sie wissen genau, wo sie klicken müssen, auch wenn das System veraltet und ineffizient ist. Wenn man ihnen ein neues Werkzeug gibt, verlieren sie ihre Orientierung – Widerstand ist normal. Die Aufgabe des Anbieters ist es dann, diesen Wandel zu begleiten, die Ergonomie so intuitiv wie möglich zu gestalten und den Schulungsaufwand zu minimieren. Je einfacher das Tool zu bedienen ist, desto reibungsloser gelingt der Übergang. Wer diesen menschlichen Faktor ignoriert, gefährdet das gesamte Projekt.
Welche Lehren ziehen Sie aus der Zusammenarbeit mit Quilvest?
Vor allem war es kein Proof of Concept, sondern eine echte Produktionseinführung – und sie funktioniert seit Jahren. Die Erfahrung zeigt: Das Problem liegt nicht in der Software selbst, sondern im Wandel und in der Begleitung der Teams. Banken wissen zwar, dass ihr System veraltet ist, haben aber gelernt, damit zu leben. Wenn sie ein neues Tool erhalten, müssen sie ihre täglichen Handgriffe neu erlernen. Das ist eine heikle, aber notwendige Phase. Und nach einigen Monaten erkennen alle die Vorteile: weniger Klicks, mehr Übersicht, höhere Geschwindigkeit. Es ist der Beweis, dass Transformation möglich ist – vorausgesetzt, der Mensch steht im Mittelpunkt der Gleichung.
Cédric Baiker
WIZE by TeamWork
Cédric Baiker ist CEO von WIZE. Nach seiner Tätigkeit als CEO von Newbanking Software und als Leiter des Bereichs Private Banking Schweiz bei Viveo stiess er 2010 zu TeamWork, um die technologischen Aktivitäten der Gruppe auszubauen. Seit 2011 führt er WIZE by TeamWork, eine integrierte Plattform, die unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices und Finanzintermediäre im Alltag unterstützt – von Compliance und Regulierung über Portfolio-Management bis hin zu Kundenreporting. Cédric hat an der Hochschule für Wirtschaftsinformatik in Genf abgeschlossen.
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In einem Sektor, der sich zunehmend professionalisiert und in dem die Anforderungen stetig steigen, müssen sich Vermögensverwalter heute überzeugender präsentieren, um Relationship Manager für sich zu gewinnen. Der Schlüssel zur Entwicklung liegt inzwischen ebenso sehr in der Qualität der Vermögensverwaltung wie in der Fähigkeit, Humankapital zu entwickeln, zu organisieren und wertzuschätzen.
Von Jérôme Sicard
Worin besteht eine echte Rekrutierungsstrategie für einen unabhängigen Vermögensverwalter?
Das Kerngeschäft der unabhängigen Vermögensverwalter liegt in ihrer Fähigkeit, im Auftrag der Kunden zu investieren. Doch wenn es um das eigene Wachstum geht, entscheidet vor allem der Wille, in Humankapital zu investieren. Eine Rekrutierungsstrategie im eigentlichen Sinne bedeutet daher, Personalthemen proaktiv und nicht reaktiv anzugehen. Unternehmen, die wachsen wollen, benötigen eine klare Vorstellung von den Profilen, die nachhaltigen Einfluss auf ihre Entwicklung haben, sowie von den Mitteln, um diese anzuziehen. Dazu gehören präzise Kriterien für die kulturelle Passung, eine strukturierte Nachfolgeplanung und der systematische Aufbau von Talentpools. In einem Markt, in dem Relationship Manager selten spontan eine Bewerbung einreichen, basiert der Erfolg auf gezielten Direktansprachen und auf der Glaubwürdigkeit, die das Unternehmen ausstrahlt. Oft öffnet nicht der Titel die Tür, sondern eine respektvolle, persönliche Ansprache im richtigen Moment.
Sie betonen die Bedeutung von Image und Marke eines Unternehmens. Welche Fehler machen uVVs Ihrer Erfahrung nach am häufigsten, wenn sie sich als attraktive Arbeitgeber präsentieren wollen?
Die häufigsten Fehler sind ein unscharfes Profil, mangelnde Sichtbarkeit und eine unzureichende Differenzierung. Allzu oft gelingt es den Unternehmen nicht, ihre Identität, ihre Governance-Struktur und die angebotenen Karriereperspektiven klar zu formulieren. Das führt zu einem inkonsistenten Kandidatenprozess – von schwachem Onboarding über unklare Wachstumsambitionen bis hin zu einer unsicheren Handhabung von Compliance- und Governance-Themen. Entscheidend ist es, eine klare Vision der Zukunft, der Unternehmensentwicklung und der Rolle der neuen Mitarbeitenden darin zu vermitteln.
Was sind die Schlüsselfaktoren, um in einem heute äusserst kompetitiven Umfeld erfolgreich Relationship Manager zu gewinnen?
Der Wettbewerb um Relationship Manager war noch nie so intensiv. Der Erfolg hängt längst nicht mehr allein von Vergütungspaketen ab, sondern von der Fähigkeit, die persönlichen und beruflichen Motivationen der Kandidaten zu verstehen und ihnen eine klare, glaubwürdige Perspektive aufzuzeigen. Relationship Manager wechseln, wenn sie ein Umfeld wahrnehmen, das ihnen echte unternehmerische Freiheit, aufrichtige Anerkennung und langfristige Karrierechancen bietet. Erfolgreiches Recruiting setzt daher diskrete Direktansprachen, eine professionelle Begleitung des gesamten Prozesses und ein besonderes Augenmerk auf die kulturelle Passung voraus – damit PersonIndividuum, Team und Organisation langfristig gemeinsam wachsen können.
Welche Kompetenzen müssen uVVs in den kommenden Jahren vorrangig entwickeln und integrieren?
Die Anforderungen steigen kontinuierlich. Digitale Kompetenzen, regulatorische Expertise und operative Effizienz sind inzwischen Standard. Gleichzeitig gewinnt die Strukturierung des Managements an Gewicht: Es geht nicht mehr nur darum, Senior-Profile anzuziehen, sondern auch darum, junge Talente zu entwickeln und Verantwortlichkeiten geordnet zu übertragen.
Der kommerzielle Instinkt und ein starkes Netzwerk bleiben zentral, müssen aber zunehmend mit der Fähigkeit einhergehen, Kunden ganzheitlich zu beraten und Vertrauen über die Zeit aufzubauen. Mehr denn je ist das Humankapital als strategischer Erfolgsfaktor zu betrachten – mit klaren Rekrutierungspolitiken, einem dynamischen HR-Management und einer Nachfolgeplanung, die als Fundament für nachhaltiges Wachstum dient.
Wo sehen Sie heute die grössten Schwächen der unabhängigen Vermögensverwalter?
Die grössten Defizite liegen auf strategischer Ebene. In unserer jüngsten Branchenanalyse erwarten rund drei Viertel der befragten unabhängigen Vermögensverwalter, Marktanteile zu gewinnen, doch die Mehrheit verfügt nicht über einen echten Entwicklungsplan. Wachstum bleibt meist opportunistisch, ohne Rekrutierungsfahrplan und ohne klar definiertes Zielmodell. Das Employer Branding wird zu oft vernachlässigt, und 28 % der Unternehmen haben keinerlei Nachfolgeregelung – obwohl mehr als die Hälfte der Führungskräfte in den nächsten drei bis fünf Jahren eine solche ins Auge fassen muss.
Zugleich herrscht ein akuter Mangel an Relationship Managern, verstärkt durch einen bevorstehenden Generationswechsel in der gesamten Branche. Unternehmen, die hier nicht entschlossen handeln, riskieren operative Störungen, den Verlust von Kundenbeziehungen und verpasste Chancen in einem konsolidierenden Markt. Fehlende Planung kann schnell zu Reibungsverlusten führen – gerade, wenn Kundenbeziehungen und Teams unvorbereitet in Bewegung geraten.
Wie können Vermögensverwalter den Generationenwechsel in ihren Führungsteams gestalten?
Ein Generationenwechsel bedeutet mehr als die Benennung eines Nachfolgers: Er erfordert Struktur, vorausschauende Planung und Glaubwürdigkeit. Es gilt, Talente frühzeitig zu identifizieren und zu entwickeln, Partnerschafts- und Beteiligungsmodelle einzuführen und die Verantwortlichkeiten schrittweise zu übertragen – sowohl an erfahrene Spezialisten als auch an künftige Führungskräfte. So entsteht Kontinuität und Sicherheit – für Mitarbeitende wie auch für Kunden. Wo interne Lösungen nicht ausreichen, können gezielte externe Verstärkungen, der Transfer ganzer Teams oder strategische Partnerschaften eine Alternative sein.
Wie wird sich die Rolle der HR-Funktion in den uVV-Strukturen entwickeln?
Die Rekrutierung von Relationship Managern folgt längst nicht mehr traditionellen Mustern. Der Markt konsolidiert sich: Kleine Akteure verschwinden, während die grösseren sich professionalisieren, um ihr Wachstum abzusichern. In diesem Umfeld wandelt sich HR zu einer strategischen Funktion, die Talententwicklung, Nachfolgeplanung und den Aufbau einer echten Unternehmenskultur umfasst.
Welche Rolle können spezialisierte Executive-Search-Boutiquen wie die Ihre für unabhängige Vermögensverwalter spielen?
Wir erweitern den Talentpool, indem wir diskret Fachkräfte ansprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Wir übernehmen die Direktansprache, entlasten interne Teams und begleiten sensible Übergänge. Unsere Rolle besteht auch darin, Chancen zu schaffen und die richtigen Verbindungen herzustellen – damit Vermögensverwalter im Wettbewerb um Talente erfolgreicher sind, insbesondere wenn es um die Gewinnung von Relationship Managern geht.
Thomas Bossard
Stellar Executive Search
Mitgründer von Stellar, arbeitet Thomas Bossard seit 2011 im Executive Search. Er begleitet Banken, Asset Manager, Finanzinstitute und unabhängige Vermögensverwalter bei der Rekrutierung von Führungskräften, technischen Experten und Teams – gestützt auf umfassende Führungserfahrung und fundierte Kenntnisse des Schweizer Finanzsektors. Vor der Gründung von Stellar war er zehn Jahre bei einem auf Finanz spezialisierten Headhunter und davor über zehn Jahre für einen führenden Asset Manager tätig.
Rean Morinaj
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Eine solide Performance erzielen und gleichzeitig die Ressourcen des Planeten bewahren – das bleibt für Investoren ein scheinbares Dilemma. In der Welt der Family Offices, wo der Zeithorizont nicht in Quartalen, sondern in Generationen gemessen wird, ist Nachhaltigkeit jedoch längst kein Hindernis mehr für Rendite, sondern vielmehr ein zentraler Werttreiber.
Ziel ist es nicht nur, ein Vermögen zu mehren, sondern es weiterzugeben und zu erhalten. Doch eine Tatsache ist unübersehbar: Eine nachhaltige Vermögensübertragung ist ohne einen bewohnbaren Planeten nicht möglich. Das Klima, lange Zeit als Randthema betrachtet, rückt heute ins Zentrum der Portfolios, der Strategien und der Prioritäten im Wealth Management. Es verschiebt Grenzen und definiert vor allem die bewohnbaren Zonen neu, da ganze Gemeinschaften gezwungen sind, ihre Migration zu erwägen.
Die Risiken des Klimawandels sind nicht länger abstrakt. Sie sind real, greifbar und spiegeln sich bereits in Bilanzen wider – durch abgeschriebene Vermögenswerte, Unternehmen, die unter neuen Regulierungen leiden, oder unbrauchbare Territorien. Sie beeinflussen die finanzielle Performance ebenso wie die geopolitische Stabilität. Angesichts dieser Realität kann privates Kapital nicht länger passiv bleiben. Es wird zu einem unverzichtbaren Hebel für den Wandel. Family Offices, Asset Manager und grosse Verteiler verfügen über eine enorme Schlagkraft, die – richtig eingesetzt – ganze Branchen in widerstandsfähigere, CO₂-ärmere und nachhaltigere Modelle überführen kann.
Aus diesen Imperativen entsteht ein neuer Mandatstyp: das „Dual Mandat“. Es beruht auf zwei untrennbaren Säulen – Vermögen zu bewahren und den Planeten zu schützen. Es handelt sich weder um ein Schlagwort noch um einen moralischen Kompromiss, sondern um eine strategische Ausrichtung zwischen den Anforderungen eines langfristigen Kapitalismus und den Imperativen einer sich ständig verändernden Welt. Denn ein hartnäckiges Vorurteil hält sich: Nachhaltigkeit gehe mit Renditeverzicht einher. Ebenso würden Performance und ökologisches Engagement schlecht zusammenpassen. In Wirklichkeit stellen gerade die klimaanfälligsten Vermögenswerte – veraltete Immobilien, CO₂-intensive Infrastrukturen oder emissionsstarke Unternehmen – die grösste Bedrohung für die Stabilität eines Portfolios dar.
Im Gegensatz dazu bieten Sektoren im Bereich der Transformation, grünen Innovation und Energieeffizienz nach wie vor weitgehend unerschlossene Chancen. Der Markt bestätigt dies zunehmend. Nachhaltige Infrastrukturen beweisen ihre Resilienz, energieeffiziente Immobilien entwickeln sich zu sicheren Häfen angesichts steigender Energiekosten und künftiger Regulierungen, und Unternehmen mit einem klaren Entkarbonisierungspfad ziehen Kapital wie Talente gleichermassen an. Über die Zahlen hinaus wächst zudem der gesellschaftliche Druck: Stakeholder erwarten nicht nur Rendite, sondern auch ökologische Verantwortung.
Eine der pragmatischsten Antworten darauf ist die Entkarbonisierung von Portfolios. Entgegen landläufiger Meinung handelt es sich dabei weder um einen symbolischen Akt noch um oberflächliches Greenwashing. Entkarbonisieren heisst, die CO₂-Intensität der gehaltenen Vermögenswerte zu reduzieren – also die Menge an Emissionen pro investiertem Franken – und gleichzeitig ein stabiles Mass an Diversifikation und Performance zu sichern. Dies setzt voraus, dass die emissionsintensivsten Unternehmen identifiziert und ausgeschlossen oder reduziert werden – zugunsten emissionsärmerer Akteure. Eine Methode, die pragmatisch, quantitativ und vor allem reproduzierbar ist.
Genau das haben die Professoren Eric Jondeau und Rüdiger Fahlenbrach gezeigt, als sie das US-Aktienportfolio im Bestand der Schweizerischen Nationalbank untersuchten – ein breit diversifiziertes, vor allem aber passiv gemanagtes Portfolio. Ihr Ziel war klar: eine Entkarbonisierungsstrategie zu testen, ohne die Performance zu verschlechtern.
Ihre Lösung basiert auf einem einfachen, aber strengen Filter: weltweit die emissionsintensivsten Unternehmen, gemessen an den Emissionen pro Umsatz, auszuschliessen. Diese gezielten Ausschlüsse reichen aus, um den CO₂-Fussabdruck des Portfolios deutlich zu verringern. Die befreiten Mittel werden im verbleibenden Anlageuniversum reinvestiert, ohne die ursprüngliche Sektorallokation nachzubilden. Ergebnis: ein emissionsärmeres, teils sogar performanteres Portfolio, ohne übermässige Risikoverschiebung.
Die Resultate sind eindeutig: Bereits durch den Ausschluss von nur 1 % der emissionsstärksten Unternehmen sinkt der CO₂-Fussabdruck des Portfolios um rund 20 % – ohne negative Auswirkungen auf Performance oder Risikoindikatoren wie Volatilität, Diversifikation oder Tracking Error. Bei 2,5 % bzw. 5 % Ausschlüssen steigt die Reduktion auf 45 % bzw. 60 % – und das Portfolio übertrifft die ursprüngliche Benchmark sogar. Im 5 %-Szenario hätte es im Schnitt 15,8 % Rendite pro Jahr erzielt, mit einem Sharpe Ratio von 0,96 – eine risikoadjustierte Rentabilität, die sehr wettbewerbsfähig gegenüber der Ausgangsversion ist. Mit anderen Worten: Entkarbonisierung ist möglich, messbar und mitunter profitabler als Untätigkeit. Dieses Lehrbeispiel, zugleich einfach wie effektiv, wirft die Frage auf, warum dies noch nicht längst Standard ist.
Gerade für Family Offices sollte dieser Befund von besonderer Bedeutung sein. Denn wenn es eine Anlegergruppe gibt, die solche Strategien schnell, effizient und entschlossen umsetzen kann, dann sind es sie. Ihre Allokationsfreiheit, ihr langfristiger Anlagehorizont sowie ihre familiäre und generationenübergreifende Verankerung machen sie zu idealen Transformationsmotoren. Sie sind nicht an Indizes gebunden, können historische Verzerrungen hinterfragen, Initiativen starten, testen – und vor allem anpassen.
Doch dazu müssen die richtigen Fragen gestellt werden: Wie hoch ist die tatsächliche CO₂-Intensität des Portfolios? Wie ambitioniert sind die Klimaziele der Verwalter? Welchen Einfluss üben sie als Aktionäre tatsächlich aus? Diese konkreten, messbaren und wiederkehrenden Fragen können das Portfoliomanagement in ein nachhaltigeres Modell überführen – ohne auf Performanceziele zu verzichten.
Dieser Trend verstärkt sich zunehmend durch die jüngeren Generationen. Die Erben von heute wollen nicht nur ein renditestarkes Portfolio übernehmen. Sie wollen wissen, was sie finanzieren, was sie tolerieren und ob ihre Investitionen mit ihren Werten übereinstimmen. Für sie ist Performance nicht mehr nur eine Zahl, sondern der Weg, den ihre Zukunft einschlägt.
Es sei jedoch betont, dass der Zeithorizont der zitierten Studie kurz vor den geopolitischen Umwälzungen des 21. Jahrhunderts endet – insbesondere vor jenen, die Energie-, Klima- und Wirtschaftsstrukturen neu geordnet haben. Kriege, internationale Spannungen und Versorgungskrisen haben die Dynamik des nachhaltigen Investierens tiefgreifend verändert. Eine Aktualisierung der Studie wäre daher sinnvoll, um die Relevanz und Belastbarkeit der Ergebnisse im Lichte dieses neuen, instabileren, aber auch anspruchsvolleren Umfelds für langfristige Investoren zu prüfen.
Nachhaltig investieren heisst nicht, auf Rendite zu verzichten. Es bedeutet vielmehr, neue Risiken zu antizipieren und zu integrieren – und zugleich unterschätzte Chancen zu nutzen, Performance neu zu definieren und sie in den Kontext der Welt zu stellen, in der wir leben. Wer es versteht, finanzielle Strenge mit klimapolitischer Klarheit und patrimonialer Weitsicht zu verbinden, wird einen entscheidenden Vorsprung gewinnen. Und vor allem dafür sorgen, dass Vermögen Sinn stiftet – indem es die Möglichkeit bietet, zu gestalten, statt zu reparieren.
Rean Morinaj
Capitalium Wealth Management
Rean Morinaj ist Junior Analyst bei Capitalium Wealth Management. Er hat einen Bachelor in Politischer Ökonomie der HEC Lausanne und schliesst derzeit seinen Master in Finance (Risk & Asset Management) ab. Zudem ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Risk Management Lausanne (CRML).
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