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Thomas Tietz
Corum
« Wir beteiligen uns aktiv an der Konsolidierungswelle im Markt der uVV »
Lange Zeit stark fragmentiert, beschleunigt sich der Strukturwandel im Markt der unabhängigen Vermögensverwalter zunehmend. Kritische Grösse, regulatorische Anforderungen, technologische Investitionen und Nachfolgethemen rücken immer stärker in den Fokus. In diesem Interview erläutert Thomas Tietz, wie sich Corum darauf ausgerichtet hat und welche aktive Rolle die Gruppe bei der Neukonfiguration dieses Marktes übernehmen will.
Von Jérôme Sicard
Was sind Ihre wichtigsten Wachstumstreiber für die kommenden Jahre?
Unser Wachstum basiert auf mehreren soliden Fundamenten: einer hohen Kundenzufriedenheit, gut ausgebildeten und hochmotivierten Mitarbeitenden, einer robusten IT-Plattform, einer starken Unternehmenskultur sowie einer wirkungsvollen internen Kommunikation. In den vergangenen fünf Jahren haben wir in all diese Bereiche stark investiert. Aufgrund unserer Eigentums- und Führungsstruktur haben wir kurzfristige Gewinne nie priorisiert; stattdessen wurde jeder Schweizer Franken reinvestiert, um die Organisation auf Skalierung vorzubereiten.
Heute wird unser Wachstum von drei Kräften getragen. Erstens betreuen wir bestehende Kunden auf höchstem Niveau und reagieren rasch auf Marktveränderungen, geopolitische Ereignisse und Sanktionen. Zweitens gewinnen wir neue Kunden über unser Netzwerk sowie über neu eintretende Relationship Manager. Und drittens beteiligen wir uns aktiv an der Konsolidierungswelle unter unabhängigen Vermögensverwaltern, Finanzinstituten und Family Offices in der Schweiz und in Deutschland – einschliesslich des Erwerbs kleiner und grosser Vermögensverwaltungen im Rahmen von Nachfolgelösungen.
Wie würden Sie Ihre übergeordnete Entwicklungsstrategie beschreiben?
Sehr offensiv. In den vergangenen vier Jahren haben wir eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 25 % erreicht.
Welche Investitionen sind notwendig, um dieses Wachstum zu ermöglichen?
Unsere Investitionen konzentrieren sich in erster Linie auf IT und Menschen. Auf der Technologieseite arbeiten alle Mitarbeitenden – interne wie externe – auf einer einheitlichen IT-Plattform, unabhängig davon, ob sie in unserem Zürcher Büro tätig sind oder international reisen. Unsere Tochtergesellschaften arbeiten auf demselben System, wodurch wir Skaleneffekte, Einkaufskraft und Qualitätsstandards der Corum-Gruppe nutzen können. 2025 haben wir eine umfangreiche Systemmigration abgeschlossen: Die frühere Kette aus Portfolio-Management-System, Excel-Tabellen und Outlook-Kommunikation wurde durch eine integrierte Prozessplattform ersetzt – bestehend aus PMS, Legal & Compliance sowie CRM –, welche alle Funktionen nahtlos verbindet.
Auf der personellen Seite sind unsere Kunden und Mitarbeitenden unsere wertvollsten Ressourcen. Exzellenz können wir nur mit hochmotivierten Menschen liefern. Die Einführung der neuen PMS-Plattform ist ein gutes Beispiel: Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Abteilungen arbeiteten fast ein Jahr lang daran – und betrieben gleichzeitig die alten Systeme weiter, was oft zu doppelter oder dreifacher Arbeitsbelastung führte. In diese Menschen investieren wir, und genau diese Talente möchten wir anziehen. Zudem haben wir uns entschieden, ein Ausbildungsbetrieb zu werden und Lernende in unsere tägliche Arbeit einzubinden – ein strategischer Schritt, um junge Talente früh zu identifizieren und langfristig zu binden.
Was bieten Sie Beratern, die sich Ihrer Plattform anschliessen?
Wir bieten Beratern ein echtes professionelles und organisatorisches Zuhause. Typischerweise treten zwei Profile der Corum-Gruppe bei: Berater aus Banken, die in die unabhängige Vermögensverwaltung wechseln möchten und eine Infrastruktur suchen, die ihnen eine ganzheitliche Kundenbetreuung ermöglicht; sowie ehemalige unabhängige Vermögensverwalter, die ihre FINMA- oder BaFin-Lizenz aufgrund steigender regulatorischer Belastungen oder aus Altersgründen abgegeben haben.
Beide Gruppen suchen langfristige Stabilität – für sich selbst und für ihre Kunden. Einige möchten ihren Kundenstamm neu aufbauen, andere ihre bestehende Kundschaft unter einem stärkeren Dach weiter betreuen, wieder andere ihre Nachfolge vorbereiten und Kunden schrittweise an einen jüngeren Relationship Manager übergeben. Corum bietet dieses Umfeld: mit Zugang zu hochqualifizierten Legal-&-Compliance-Spezialisten, einem erfahrenen Investment Office, einer modernen IT- und Softwarearchitektur, Beziehungen zu über 50 Banken weltweit, EU-Marktzugang über unsere BaFin-regulierte Einheit in München sowie einem Managementteam mit fast 25 Jahren Erfahrung in der Führung eines unabhängigen Vermögensverwalters in der Schweiz.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsfaktoren von Corum?
Kontinuität, Flexibilität, moderne Infrastruktur, ein zukunftsgerichtetes Geschäftsmodell, eine familiäre und partnerschaftliche Kultur sowie umfassende Erfahrung in internationalen Märkten.
Welche Argumente überzeugen Berater am meisten, wenn Sie ihnen Corums Value Proposition vorstellen?
Zusätzlich zu den genannten Elementen schätzen Berater unsere umfassenden internen Supportfunktionen – darunter Legal & Compliance und Back Office –, ein attraktives Vergütungsmodell sowie die unternehmerische Freiheit, die mit P&L-Verantwortung einhergeht.
Wie funktionieren Ihre Tandems aus Beratern und Analysten im Alltag?
Die Zusammenarbeit folgt einem klar definierten Prozessrahmen. Wir führen eine vierteljährliche Investment Conference mit Professor Josef Marbacher durch, inklusive Marktausblick; ein monatliches Investment Committee mit vier Experten; sowie einen wöchentlichen Investment-Call am Montag für alle RMs und PMs. Das Investment Office setzt Strategien um und unterstützt bei täglichen Anfragen, während ad-hoc-Meetings bei aussergewöhnlichen Ereignissen wie einer Pandemie oder geopolitischen Krisen einberufen werden. Diese Struktur stellt sicher, dass jeder Relationship Manager proaktiv auf alle relevanten Informationen zugreifen kann.
Welche Arten von Akquisitionszielen suchen Sie?
Wir konzentrieren uns auf zwei Gruppen: hochqualifizierte Banker, die sich einem unabhängigen Vermögensverwalter anschliessen möchten, und kleine bis mittelgrosse Vermögensverwalter, die eine Nachfolgelösung suchen – sei es über ein Tandemmodell, eine schrittweise Kundenübertragung oder die Vorbereitung auf den Ruhestand.
Wie beurteilen Sie den aktuellen Zustand des unabhängigen Vermögensverwaltungssektors?
Ende November gab es in der Schweiz 1’347 von der FINMA lizenzierte Vermögensverwalter – eine rückläufige Zahl. Der Höhepunkt liegt hinter uns. Die Struktur des Sektors erklärt dies: Rund 80 % der Firmen sind sehr klein – ein bis fünf Personen – und etwa 80 % ihrer Führungskräfte sind zwischen 60 und 75 Jahre alt.
Die Konsolidierungswellen, die ich vorausgesagt habe – die zweite und dritte Welle – überschneiden sich nun. Die Lizenzierungsphase führte nicht zu einer echten Konsolidierung, da nahezu alle eine Lizenz erhalten haben. Die zweite Welle ist die Erkenntnis, dass «eine Lizenz zu erhalten bedeutet, sie zu behalten»: Nach zwei Jahren und zwei FINMA-Prüfungen sind regulatorische Belastung und Kosten klar geworden, was den Wunsch, unabhängig weiterzumachen, sinken lässt. Die dritte Welle ist demografisch: Viele Verantwortliche stehen kurz vor der Pensionierung. Wir sehen nun deutlich, dass Fusionen, Schliessungen, Übernahmen und Plattformlösungen rasch zunehmen.
Thomas Tietz
Corum Group
Thomas Tietz ist seit April 2018 CEO der Corum Group. Er ist seit über zwanzig Jahren im Bereich Software und IT-Dienstleistungen für die Banken- und Vermögensverwaltungsbranche in der Schweiz, in Liechtenstein und in Deutschland tätig. In diesen Märkten hat er mehrere Unternehmen aufgebaut, weiterentwickelt und erfolgreich geführt. Vor seinem Eintritt bei Corum bekleidete er unter anderem die Position des Managing Director bei der VWD Group Switzerland sowie die Funktion des CEO von Avaloq Sourcing (Europe). Darüber hinaus ist er Mitglied der Verwaltungsräte mehrerer Unternehmen im Finanzdienstleistungssektor, wo er seine Expertise in die strategische Weiterentwicklung einbringt.
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„Wir wollten in der Lage sein, mit der Vielfalt zeitgenössischer Vermögen zu arbeiten.“
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Reale, greifbare Anlagen mit nachweisbarem Wert – jetzt in einer strukturierten, institutionellen Form gebündelt. Zum ersten Mal werden diese Investments über einen regulierten Fonds auch für EAM direkt zugänglich.
In der Vermögensverwaltung sind alternative Anlagen längst etabliert. Doch ein Segment wird häufig ausgelassen – nicht aus Überzeugung, sondern aus fehlendem Zugang: hochwertige Sachwerte wie Kunst, Classic Cars, Whisky, Handtaschen oder seltene Sammelkarten.
Gerade diese physischen Objekte sind weltweit gefragt, kulturell verankert und unabhängig von traditionellen Finanzmärkten. Ihre Wertentwicklung folgt anderen Zyklen, ihre Korrelation zu Aktien und Bonds ist minimal. Genau deshalb sind sie für eine echte Diversifikation interessant – und damit relevant für moderne Multi-Asset-Portfolios.
Das Problem: Bisher waren Investitionen in solche Sachwerte teuer, intransparent, illiquide und operativ kaum vertretbar. In vielen Fällen waren sie nur zugänglich für Ultra-High-Net-Worth-Investoren, direkte Sammler oder spezialisierte Fonds mit hohen Mindestbeträgen.
Die Lösung liegt jetzt auf dem Tisch: Mit dem Splint Invest Luxury Items & Collectibles AIF (ISIN LI1505244361) wird erstmals ein regulierter Fonds angeboten, der ausschliesslich in nachweislich wertstabile Luxus-Objekte und Collectibles investiert – mit Fokus auf kurze Haltedauern und klare Exit-Strategien. Das Mindestinvestment von nur 10’000 CHF macht den Fonds für externe Vermögensverwalter sofort umsetzbar: Ob als Portfolio-Beimischung, als taktische Opportunität oder zur schrittweisen Diversifikation.
Warum gerade jetzt?
Der Fonds baut auf der Expertise von Splint Invest auf, einer Plattform, die seit 2021 Zugang zu alternativen Sachwerten bietet. Die bisherigen Zahlen sind bemerkenswert:
Diese Performance basiert nicht auf Glück oder Trendwellen, sondern auf Markt-Daten, verhandlungsstarken Einkaufsstrukturen und einem Netzwerk aus Händlern, Auktionatoren und Sammlern weltweit. Der Fonds repliziert die gleiche Strategie – jedoch reguliert, geprüft und institutionell strukturierbar.
Konkreter Nutzen für EAM
Insbesondere für Kundinnen und Kunden, die bereits Immobilien, Private Equity oder Gold halten, bietet der Fonds eine neue Kategorie physischer Vermögenswerte – mit potenziell attraktiver Rendite und klarer Governance.
Fundraising mit Sonderkonditionen
Aktuell befindet sich der Fonds in der Zeichnungsphase. EAM erhalten für eine begrenzte Zeit Zugang zu einer Anteilsklasse mit Sonderkonditionen. Damit können Berater ihren Kunden den Einstieg ermöglichen, bevor Ausgabeaufschläge und eine Performance Fee greifen.
Firmenbeschrieb
Splint Invest ist eine Schweizer Plattform für alternative Sachwerte wie Kunst, Autos, Whisky und seltene Collectibles. Seit 2021 macht Splint Invest diese Anlageklasse erstmals transparent, zugänglich und datenbasiert investierbar. Das Investmentteam besteht aus zwei CFAs und zwei CPAs und arbeitet mit eigenen quantitativen Bewertungs- und Selektionsmodellen, um Preiszyklen, Liquidität, Risiko und Exit-Potenziale zu beurteilen. Zusätzlich kooperiert Splint Invest mit externen Spezialisten und Händlern, die spezifische Markt- und Kategorietiefe einbringen.
Mit über 45 Mio. CHF investiertem Kapital und 29 erfolgreichen Exits (Ø Rendite 24%, Ø Haltedauer 15 Monate, Stand 06.12.2025) erhalten Vermögensverwalter über den Splint Invest Luxury Items & Collectibles AIF (ISIN LI1505244361) erstmals regulierten Zugang zu dieser Vermögensklasse.
Mehr Informationen :
https://www.aif.splintinvest.com/de/
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In einem Sektor, der sich immer schneller professionalisiert und in dem unabhängige Vermögensverwalter verpflichtet sind, ihren Wertbeitrag klar zu definieren, setzt die Banque Heritage auf Ausführung, Nähe sowie die Fähigkeit, massgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Für Antoine Blouin geht es vor allem darum, die Vermögensverwalter möglichst eng bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle zu begleiten.
Von Jérôme Sicard
Was ist die Strategie der Banque Heritage für die Dienstleistungen, die sie unabhängigen Vermögensverwaltern anbietet?
Die unabhängigen Vermögensverwalter bilden für die Bank einen sehr wichtigen strategischen Schwerpunkt. Dies hängt stark mit der DNA unseres Hauses zusammen, das ursprünglich ein Family Office war, bevor es 2004 die Banklizenz erhielt. Im Alltag stützt sich unsere Strategie auf drei zentrale Pfeiler: Flexibilität, Nähe und Ausführungsqualität. Unser Ziel ist es, den Raum einzunehmen, den die Grossbanken freilassen – sei es aufgrund zu komplex gewordener Prozesse oder einer stärkeren Ausrichtung auf ihre eigenen Produkte.
Für die uVV möchte Heritage als jene Bank wahrgenommen werden, die optimal ausführt, schnell reagiert und ihnen hilft, Lösungen für die Herausforderungen im Alltag mit ihren eigenen Kunden zu finden. Bei den Dienstleistungen, die wir anbieten, verfolgen wir ein klares Ziel: eine hohe Effizienz, im Einklang mit unserer Grösse und unserem Boutique-Profil, getragen von einem unternehmerischen Geist, der gut zu jenem der Vermögensverwalter passt.
Wie werden sich die Dienstleistungen der Depotbanken gegenüber den externen Vermögensverwaltern generell weiterentwickeln?
Die Dienstleistungen für EAMs haben sich insbesondere im Zuge der verschärften Regulierung und der Notwendigkeit verändert, sich über das Anlageangebot zu differenzieren. In diesem Umfeld können sich Depotbanken nicht mehr allein darauf beschränken, Aufträge auszuführen. Institute, die echte Beziehungen zu EAMs aufbauen wollen, müssen bereit sein, in verschiedenen Bereichen zu deren Sparring-Partner zu werden. Etwa im Bereich Compliance, wo Vermögensverwalter die Qualität des Onboardings und die Fähigkeit der Bank schätzen, FINMA-Themen pragmatisch zu behandeln. Im Anlagebereich ist es sinnvoller, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, wie beispielsweise AMCs, die auf ihren Bedürfnissen basieren – und nicht auf einem vorbestehenden Produktkatalog.
Wie haben sich die Bedürfnisse der unabhängigen Vermögensverwalter in den letzten Jahren am stärksten verändert?
Die Endkunden verlangen insgesamt eine stärkere Diversifikation, mit substantiellen Allokationen in alternative Anlageklassen. Die klassischen Muster der Entkoppelung zwischen Aktien und Obligationen haben ihre Grenzen aufgezeigt, mit Phasen, in denen Obligationen teilweise stärker korrigierten als Aktien – was defensivere Portfolios belastete.
Unabhängige Vermögensverwalter müssen sich daher stärker in Bereichen wie Hedgefonds, Gold, Immobilien, Private Markets und – in gewissen Fällen unter dem Einfluss der jüngeren Generation – auch Krypto-Assets positionieren. Dabei verfügen sie gegenüber Grossbanken über einen Vorteil, da sie keinen Benchmark- oder Modellportfoliozwängen unterliegen. Ein EAM kann, wenn sinnvoll, 20 % oder mehr seines Portfolios in Private Equity oder Private Debt investieren. Diese Freiheitsgrade, richtig genutzt, schaffen echten Mehrwert im Hinblick auf Kundenerlebnis und risikoadjustierte Performance.
Wo setzen Sie heute Ihre Prioritäten?
Wir wollen unsere Stärken weiter ausbauen: Nähe, Expertise und Ausführungsqualität. Dies verlangt höchste Anforderungen entlang der gesamten operativen Kette: schnelle Abwicklung der Transaktionen, Fähigkeit, grosse Auftragsvolumen zu absorbieren, souveräner Umgang mit teilweise komplexen Produkten sowie die Erstellung stets aktueller und perfekt mit den Portfolios abgeglichener Reportings. Wir achten darauf, uns nicht zu verzetteln, und fokussieren auf Bereiche, in denen wir den Vermögensverwaltern echten Mehrwert bieten.
Welche Dienstleistungen erwarten grosse Vermögensverwaltungsunternehmen mit leicht über 3 bis 5 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen?
Grosse Vermögensverwaltungen dieser Grössenordnung arbeiten mit Prozessen, Organisationen und Erwartungen, die jenen kleiner Banken ähneln. Ihre Bedürfnisse unterscheiden sich nicht grundsätzlich von kleineren Strukturen, sind aber deutlich ausgeprägter.
In Bezug auf die Ausführung geht es darum, ihnen leistungsstarke, schnelle und vollständig integrierbare Plattformen zur Verfügung zu stellen: direkter Zugang zum Trading Desk, fortgeschrittene E-Banking-Lösungen sowie FIX- oder API- Schnittstellen. Ohne solche Systeme ist man vornherein disqualifiziert.
Im Anlagebereich interessieren sich einige unserer Vermögensverwalter in zunehmendem Masse für Private Equity in verschiedenen Formen – Direktinvestitionen, Club Deals usw. – und für ein Sourcing von Ideen, das mit ihrer eigenen Strategie übereinstimmt. Der Mehrwert einer Boutique-Bank wie der Banque Heritage liegt daher in ihrer Fähigkeit, ihre Kunden gut zu kennen, deren Interessenfelder zu verstehen und sie miteinander zu vernetzen, wenn sich gemeinsame Opportunitäten ergeben.
Welche wesentlichen Chancen sehen Sie heute für Banque Heritage im Markt der externen Vermögensverwalter, in der Schweiz und im Ausland?
Die grösste Chance liegt in einem grundlegenden Trend: Talente und Vermögen verlagern sich aus den Grossbanken hin zu unternehmerisch geprägten Strukturen – unabhängige Vermögensverwalter, Family Offices, Familienbanken. Viele Senior Private Banker verlassen grosse Gruppen, um ihre eigene Struktur zu gründen oder sich Häusern mit bereits beachtlicher Grösse und mehreren Milliarden AUM anzuschliessen.
In diesem Umfeld positioniert sich ein gut strukturierter, korrekt lizenzierter EAM mit solider Governance als eine Art «Best of both worlds»: institutionell solide für die Kunden, gleichzeitig flexibel durch eine schlanke Organisation. Für Banque Heritage, die diesen unternehmerischen Geist teilt, bietet sich ein enormes Potenzial – zumal die Bekanntheit der Bank in diesem Segment noch hinter ihrem tatsächlichen Potenzial zurückliegt.
Was sind heute die wichtigsten Wachstumstreiber dieser EAMs?
Um zu wachsen, müssen unabhängige Vermögensverwalter ihren Marktauftritt schärfen und gezielt jene Bereiche wählen, in denen sie sich positionieren wollen. Der Markt wird wettbewerbsintensiver und sich um zwei Pole herum strukturieren: einerseits sehr grosse Akteure mit breitem Lösungs- und Dienstleistungsspektrum, die bedeutende Marktanteile von traditionellen Banken gewinnen; andererseits spezialisierte Boutiquen, stark fokussiert auf bestimmte Kundensegmente oder Anlageklassen. Letztere müssen eine klare und nachvollziehbare Value Proposition formulieren, statt einem breit angelegten Ansatz wie bei einer Grossbank zu folgen.
Wie stellen Sie sich den EAM-Sektor in der Schweiz im Jahr 2030 vor?
Bis 2030 dürfte die Zahl der EAMs in der Schweiz spürbar sinken, wahrscheinlich unter die Marke von 1’000 Einheiten – aufgrund von Konsolidierung, Pensionierungen und regulatorischen Anforderungen. Der Markt wird jedoch keineswegs verwaist sein: Er wird von einigen grossen unabhängigen Vermögensverwaltern dominiert sowie von hochspezialisierten Boutiquen, insbesondere im Bereich Multi Family Offices.
In diesem Segment wird es zu einer Art Selektion kommen. Viele bezeichnen sich heute als MFO, doch nur jene, die echte 360°-Dienstleistungen anbieten – Family Governance, Nachfolgeplanung, Vermögensstrukturierung, Begleitung der Next Gen, Wealth Planning –, werden sich dauerhaft durchsetzen können. Diese Strukturen können keine Vielzahl von Kunden betreuen: Die Tiefe der Dienstleistung erfordert eine begrenzte Kundenzahl, ähnlich dem Geist eines Single Family Office – nur eben in einer gemeinsamen Form.
Antoine Blouin
Banque Heritage
Antoine Blouin ist im Juni 2025 als Head of External Asset Managers zur Banque Heritage gestossen. Mit Sitz in Genf ist er für die strategische Weiterentwicklung des Angebots für unabhängige Vermögensverwalter verantwortlich, in enger Zusammenarbeit mit den Teams in Genf und Zürich. Antoine verfügt über mehr als fünfundzwanzig Jahre Erfahrung im Bankensektor. Nach seinen Anfängen bei der Banque du Louvre wechselte er zur HSBC Private Bank in Genf und anschliessend zu Société Générale Private Banking Suisse, wo er unter anderem als Chief Investment Officer tätig war und die Zürcher Niederlassung leitete. Antoine Blouin besitzt einen Master in Wirtschafts- und Finanzwissenschaften der Universität Rennes und ist Absolvent des Institut des Techniques de Marchés in Paris.
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Trotz globaler Unsicherheiten sind Anleihen aus Schwellenländern weiterhin ein Renditetreiber. Während ein schwächerer Dollar und sinkende Inflation die finanziellen Bedingungen entspannen, deutet die Kombination aus stabilem Wachstum, robuster Zahlungsbilanz und attraktivem Carry darauf hin, dass Schwellenländer weiterhin eine Outperformance erzielen werden.
Von Jérôme Sicard
Wie würden Sie das aktuelle Risiko-Rendite-Verhältnis für Anleihen aus Industrie- und Schwellenländern beschreiben?
Mittelfristig sind die Schwellenländer nach wie vor eine der wenigen Regionen mit robustem Wachstumspotenzial. Ein schwächerer Dollar und eine rückläufige Inflation dürften zu einer Lockerung der finanziellen Rahmenbedingungen führen, während eine starke Zahlungsbilanzdynamik und eine Reihe positiver Reformen das Wachstum der Schwellenländer auf rund 4 % ankurbeln und damit ihre Widerstandsfähigkeit unterstreichen dürften. Auch die Qualität des Wachstums verbessert sich leicht, da es weniger kreditgetrieben ist und stärker durch Exporte und Investitionen gestützt wird. Gleichzeitig stärken verbesserte institutionelle Rahmenbedingungen das Vertrauen der Anleger.
Die Kombination aus strengeren makroökonomischen Ankern, gesünderen externen Puffern und besseren Schuldenstrukturen deutet auf eine grössere Widerstandsfähigkeit der Schwellenländer hin. Ratingagenturen haben diese Dynamik in den letzten Jahren mit Aufwertungen belohnt, während nur wenige Länder herabgestuft wurden. Das positive Wachstumsumfeld stützt somit die Gesamtrenditen innerhalb des Sektors. Das Wachstumsgefälle zwischen Industrie- und Schwellenländern dürfte auch weiterhin dafür sorgen, dass Schwellenländeranleihen eine Outperformance gegenüber ihren Pendants aus den Industrieländern erzielen.
Was sind die wichtigsten Unterschiede in der Liquidität zwischen Staatsanleihen und Unternehmensanleihen in Schwellenländern?
Die Fundamentaldaten der Unternehmen in Schwellenländern sind grundsätzlich weiterhin robust. Die Fähigkeit zur Schuldentilgung hat sich verbessert, da die Emittenten proaktiv Schuldenrückkäufe durchgeführt und Laufzeiten verlängert haben. Darüber hinaus wird die Bedienungen der Auslandschulden für Unternehmen durch die Stärke der jeweiligen Länderwährungen erleichtert. Desweiteren haben die lokalen Finanzmärkte mehr Möglichkeiten für Refinanzierungen eröffnet. Dies hat zu einer gewissen Stabilität im Unternehmenssektor geführt, auch wenn die operativen Margen unter Druck stehen.
Staatsanleihen hingegen profitieren von einer soliden Zahlungsbilanz und makroökonomischen Ankern, wodurch ihre Liquidität insgesamt höher und stabiler erscheint. Unternehmensanleihen sind hingegen stärker von den Marktbedingungen, globalen Kapitalströmen und sektorspezifischen Risiken abhängig. Der Markt ist auch kleiner, was die Händlergemeinschaft für Titel unterhalb der Investment-Grade-Kategorie betrifft. Infolgedessen wirken sich negative Nachrichten stärker auf die Preise aus, oft über das Mass hinaus, das der fundamentale Wert vermuten lassen würde.
Wie wirken sich politische Risiken derzeit auf die Kreditspreads in Schwellenländern aus?
Politische Entwicklungen spielen eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Kreditspreads. Die Wahlkalender in Ländern wie Argentinien, Brasilien und Kolumbien zeigen, wie politische Ereignisse sowohl Stressszenarien auslösen können als auch Chancen bieten. Anleger müssen diese Faktoren einberechnen, um Risiken angemessen bewerten zu können.
Gleichzeitig führt das derzeit günstige makroökonomische Umfeld – mit stabilen Wachstumsraten und der Einleitung des Zinssenkungszyklus durch die US-Notenbank – zu einer allmählichen Verringerung der Spreads. Dennoch bleiben die Märkte vorsichtig positioniert, insbesondere angesichts der politischen Unsicherheit in den USA. Wenn das globale Umfeld stabil bleibt, dürften die Spreads in einem begrenzten Bereich bleiben, während politische Risiken weiterhin selektive Anpassungen erfordern.
Wie hat sich der stärkere US-Dollar auf die Kreditkosten für Emittenten aus Schwellenländern ausgewirkt?
Die Fed hat ihren Zinssenkungszyklus wieder aufgenommen, um dem schwächelnden Arbeitsmarkt entgegenzuwirken, was einen möglichen Aufwärtstrend des US-Dollars begrenzen dürfte. Das Nachlassen jener Kräfte, welche die bisherige Ausnahmestellung der USA gestützt haben, sowie das angeschlagene Vertrauen in die US-Politik wirken sich dämpfend auf den Dollar aus.
Dies ist positiv für Emittenten aus Schwellenländern: Ein stabiler oder schwächerer Dollar erleichtert die Bedienung ausländischer Schulden und senkt somit die Kreditkosten. Gleichzeitig unterstützt die Stärke der lokalen Währungen die Fähigkeit der Unternehmen, ihre Schulden zu bedienen. In einem Umfeld ohne Rezession in den USA und mit Zinssenkungen durch die Fed bleiben die Kreditkosten für Emittenten aus Schwellenländern überschaubar und tendieren nach unten.
Welche Regionen bieten derzeit die attraktivsten Chancen für Kredite in Schwellenländern?
Insbesondere Lateinamerika sticht derzeit als attraktive Region hervor. Der Währungsmarkt der Schwellenländer hat sich in letzter Zeit robust entwickelt, wobei Lateinamerika erneut die beste Performance erzielte. Angesichts des aktuellen globalen Strebens nach Rendite haben sich EMFX mit hohem Carry tendenziell gut entwickelt – insbesondere rohstoffsensitive Währungen. Auch die sich verändernde globale Handelsdynamik, einschliesslich einer Deeskalation der maximalistischen Zölle und Handelsabkommen seitens der USA, welche zu niedrigeren effektiven Zöllen geführt haben als ursprünglich befürchtet, haben ausgewählten Schwellenländern geholfen. Ebenso konnten viele Länder ihre geopolitische Lage, ihre natürlichen Ressourcen und ihre Lieferkettendynamik zu ihrem Vorteil nutzen. Dazu gehören Länder wie Mexiko, Argentinien, Brasilien und Kolumbien in verschiedenen Schwellenländer-Sektoren.
Werden Anleihen in Lokalwährung aus Schwellenländern zu einer attraktiveren Option?
Anleihen in Lokalwährung werden zunehmend attraktiver. Die Zinsen in den Schwellenländern sind zuletzt leicht gesunken, insbesondere in Brasilien und Chile. Gleichzeitig rechnen wir mittelfristig mit einer weiteren Abwertung des US-Dollars, insbesondere wenn die Fed angesichts des schwachen Arbeitsmarktes die Zinsen weiter senkt.
Diese Kombination aus sinkenden lokalen Zinsen, einer stabilen makroökonomischen Lage und einem schwächeren Dollar schafft ein günstiges Umfeld für Anleihen in lokaler Währung. Anleger können von hohen Carry-Erträgen und zusätzlichen Kursgewinnen durch Währungsaufwertungen profitieren. Insgesamt bleibt das Umfeld für selektive Engagements in Schwellenländerwährungen und lokalen Anleihen positiv, sofern die Fundamentaldaten und relativen Bewertungen sorgfältig berücksichtigt werden.
Cathy Hepworth
PGIM
Cathy Hepworth, CFA, ist Managing Director und Head of Emerging Markets Debt im Bereich Fixed Income bei PGIM. Hepworth war 1995 Mitbegründerin des Emerging Markets Debt Management Teams des Unternehmens. Zuvor war sie als Analystin in der Kreditabteilung der Capital Management Group des Unternehmens tätig, wo sie sich auf verschiedene Staats-, Finanz- und Unternehmenssektoren konzentrierte. Bevor sie 1989 zu PGIM kam, war sie als Analystin bei Bankers Trust, Merrill Lynch und Golembe Associates tätig. Hepworth hat einen BSFS-Abschluss der Georgetown University, School of Foreign Service. Sie ist Chartered Financial Analyst (CFA).
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Zwischen Kunstwerken, Schmuck, Oldtimern oder hochwertigen Immobilien sind Luxury Assets oft verstreut, schlecht dokumentiert und unterversichert. Auf Initiative von Fanny Eyraud bietet Jema heute eine Online-Plattform, die Eigentümern, Vermögensverwaltern und Versicherern eine konsolidierte, intuitive und nutzerfreundliche Sicht auf die Gesamtheit dieser Werte ermöglicht.
Von Jérôme Sicard
Von welcher Beobachtung sind Sie ausgegangen, um Jema zu entwickeln?
Jema entstand aus einer einfachen Feststellung: Sammler, Family Offices oder Versicherer arbeiten noch immer viel zu oft mit fragmentierten Tools, verstreuten Datenbanken und Dokumenten. Diese Fragmentierung führt zu Wertabweichungen, Unterversicherungsrisiken und einem Verlust an Transparenz über das Vermögen. Mit mehr als fünfzehn Jahren Erfahrung an der Schnittstelle zwischen Versicherung und Kunstmarkt wollte ich eine einheitliche, zuverlässige und sichere Sicht auf aussergewöhnliche Vermögen anbieten. So entstand die Idee einer intuitiven digitalen Anwendung, die jederzeit und auf einen Blick eine klare und aktualisierte Übersicht über sämtliche physischen Vermögenswerte bietet.
Warum ist die Digitalisierung des Vermögens – insbesondere von Luxury Assets – aus Ihrer Sicht heute unverzichtbar?
Die Digitalisierung ist keine Option mehr. Sie entspricht der Entwicklung des Marktes und der Nutzungsgewohnheiten. 51 % der Sammler erwerben ihre Werke inzwischen online, während gleichzeitig die Risiken zunehmen: Diebstahl, Verlust von Informationen, falsche Deklarationen, unvollständige Dokumentation.
Family Offices suchen nach zuverlässigen, konsolidierten und aktualisierten Daten für die Verwaltung und Übertragung ihrer Werte. 73 % von ihnen stellen die Vermögensübertragung ins Zentrum ihrer Strategie. In diesem Kontext wird ein digitales Tool unverzichtbar.
Was umfasst diese aussergewöhnlichen Vermögenswerte?
Wir erfassen sämtliche Luxury Assets, also Kunst, Schmuck, Uhrmacherei, Oldtimer, Weine, hochwertige Immobilien, Yachten, Privatluftfahrt und Sammlungsobjekte. Wir wollten in der Lage sein, mit der Vielfalt zeitgenössischer Vermögen zu arbeiten, die oft über mehrere Orte und Länder verteilt sind.
Wie kann diese Informationszentralisierung die Art verändern, wie Wealth Manager ihre Kunden begleiten?
Sie ist ein echter strategischer Vorteil. Wealth Manager verfügen über zuverlässige, vollständige und aktuelle Informationen, die Unsicherheiten im Zusammenhang mit Deklarationen, Bewertungen oder teilweisen Inventaren eliminieren. Sie gewinnen an Effizienz beim Vermögensmonitoring, bei der Compliance und bei der Koordination mit Versicherern – und können sich auf Beratung konzentrieren, ihren eigentlichen Mehrwert. Die Möglichkeit der Zentralisierung erleichtert zudem die Zusammenarbeit zwischen Beratern, Erben und Experten über eine dedizierte Multi-Access-Schnittstelle.
Welche zentralen Vorteile können ihre Kunden erwarten?
Sie profitieren von einer umfassenden und dynamischen Sicht auf ihr Vermögen – mit präziser Kartografie und Echtzeitwerten. Sämtliche Schlüsseldokumente – Rechnungen, Zertifikate, Versicherungspolicen, Expertisen usw. – sind in einem sicheren digitalen Bereich zentralisiert und jederzeit abrufbar.
Die Versicherung kann dank unserer internen Experten optimiert werden und reduziert die Risiken von Unter- oder Überversicherung. Strukturierte Reports erleichtern die Vermögensplanung, Audits und die Vorbereitung der Übertragung. All dies eingebettet in eine flüssige, elegante und hochsichere Nutzererfahrung, die den Erwartungen der neuen Generationen entspricht.
Die Funktionen von Jema erleichtern die Optimierung von Versicherungsverträgen und präventiver Konservierung. Warum sind diese Services besonders wichtig?
Weil Luxury Assets lebendige Vermögenswerte sind. Sie entwickeln sich, reisen, verschleissen oder gewinnen an Wert. Eine falsch gehängte Kunstarbeit, ein verlorenes Zertifikat oder ein veralteter Wert kann zu einem nicht gedeckten Schaden oder einem erheblichen Verlust führen.
Mit Jema ist eine kontinuierliche Aktualisierung der Werte möglich, ebenso wie Warnmeldungen und präventive Beratung zur Erhaltung – gestützt auf unsere interne Expertise. Wir übernehmen zudem die Konsolidierung der Versicherungsverträge, analysieren deren Bedingungen und sichern jedem Asset den bestmöglichen Schutz zum besten Preis. Diese Funktionen sind heute unverzichtbar, um ein oft komplexes, mobiles und internationales Vermögen abzusichern.
Wie gewährleisten Sie die Sicherheit der Vermögensdaten – ein besonders sensibles Thema für Wealth Manager und deren Kunden?
Sicherheit ist einer unserer Grundpfeiler. Denn ein aussergewöhnliches Vermögen verdient einen makellosen Schutz. Wir wenden bis 2026 die höchsten Schweizer Standards für Cybersicherheit und Vertraulichkeit an.
Unsere Infrastruktur basiert auf einem 100 % schweizerischen Hosting über eine souveräne Cloud, konform mit ISO 27001, DSGVO und DSG. Sie integriert fortgeschrittene Verschlüsselung, Zwei-Faktor-Authentifizierung sowie ein vollständiges Log-System. Die Architektur ist so konzipiert, dass sie optimale Interoperabilität gewährleistet – ohne jemals die Vertraulichkeit der Daten zu gefährden. Wir haben uns für die Schweiz entschieden, um unseren Nutzern das höchste Schutzniveau zu bieten.
Wie möchten Sie Jema in den kommenden Jahren weiterentwickeln?
Wir werden uns auf zwei zentrale Achsen entwickeln. Erstens wollen wir die Analysefunktionen, das konsolidierte Reporting und die Tools für Family Offices, Versicherer und Privatbanken auf der Plattform stärken. Zweitens soll die Nutzererfahrung zunehmend personalisiert werden. Wir werden massgeschneiderte Dienstleistungen entwickeln – Kataloge, Expertisen, Insights usw. – für Sammler, Familiäre Dynastien und anspruchsvolle Berater. Mein Ziel ist klar: Ich möchte Jema zur weltweiten Referenz für das digitale Management aussergewöhnlicher Vermögenswerte machen.
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Technologieorientierte Multi-Unternehmerin, Fanny Eyraud leitet Jema – eine in Genf ansässige Schweizer Plattform, die auf die Konsolidierung, Verwaltung und Absicherung physischer Vermögenswerte ausgerichtet ist. Über mehr als fünfzehn Jahre begleitete sie Privatkunden, Family Offices und Sammler und gründete in dieser Zeit PSPI und später OPAL, zwei Projekte mit Fokus auf Vermögenskonsolidierung und -schutz. Akademisch ausgebildet und auf Daten spezialisiert, entwickelte sie ihre Expertise an der Schnittstelle von Versicherung, Technologie und Asset Management.
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