Antizipation

EAM-Lösungen

  • Interview mit Pierre-Yves Lecureux
  • Gründer und Direktor
  • Rentamax

„Die Hürden der Privatverschuldung sind in Wirklichkeit eine echte Chance“

360 Milliarden Franken. Dies ist der Betrag, der in den privaten Märkten in der Schweiz investiert ist, laut Zahlen der Asset Management Association Switzerland. Von diesem Betrag sind nur 50 Milliarden im Segment der Privatschulden angelegt. In diesem komplexen und relativ illiquiden Markt hat sich Rentamax positioniert, um seinen Kunden höhere Renditen zu bieten.

Von Levi-Sergio Mutemba

Worin besteht das Angebot von Rentamax im Bereich der nicht börsennotierten Anleihen?

Rentamax ist ein Online-Tool, mit dem Investitionen in nicht börsennotierte Anleihen individuell gestaltet werden können. Es richtet sich in erster Linie an Menschen, die im Ruhestand sind oder sich auf den Ruhestand vorbereiten, aber nicht unbedingt mit Finanzprodukten vertraut sind. Unsere Hauptfunktion besteht darin, unsere Kunden über regulierte Berater und Experten direkt mit unseren Emittentenpartnern in Kontakt zu bringen. Übrigens stammt die Quelle unserer Einnahmen nicht aus Kundenguthaben, sondern aus Provisionen, die von den Emittenten gezahlt werden.

Wie erklären Sie sich den geringen Anteil des Schweizer Privatanleihenvolumens an den Privatmärkten?

Nicht börsennotierte private Anleihen erfordern einen höheren Analyse- und Compliance-Aufwand als die meisten anderen Anlageklassen. Daher ist das Risikomanagement für einen unabhängigen Vermögensverwalter auf den ersten Blick weniger einfach. Mit der Hilfe von Rentamax wird dies für den Berater und vor allem für seine Kunden interessant.

Warum haben Sie sich auf nicht börsennotierte Anleihen konzentriert?

Nicht börsennotierte Anleihen bieten im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen höhere Renditen. Wir sprechen von einer Bandbreite zwischen 5 und 9% in Schweizer Franken bei Laufzeiten von drei bis sieben Jahren. Alle auf unserer Online-Plattform verfügbaren Anleihen lauten zudem auf CHF, um das Wechselkursrisiko für Anleger, die in der Schweiz leben und den Schweizer Franken als Referenzwährung haben, zu eliminieren. Da unsere Zielgruppe Personen sind, die sich im Ruhestand befinden oder diesen vorbereiten, erschien es uns natürlich, eine Anlageklasse anzubieten, die weniger volatil ist als börsennotierte Anleihen und daher mittel- bis langfristig stabiler ist.

Warum kann die Due Diligence bei der Anwendung auf private Schuldinstrumente komplex sein?

Im Vergleich zu börsennotierten Vermögenswerten sind nicht börsennotierte Schuldtitel naturgemäß nicht so stark von Analysten abgedeckt. Daher ist es besonders schwierig, verlässliche Informationen über die emittierenden Unternehmen und ihre Aktivitäten zu erhalten. Die Komplexität nimmt noch zu, wenn es darum geht, die ESG-Leistungen der Emittenten zu analysieren.

Diese Hindernisse stellen jedoch auch eine Chance dar. Durch die gründliche Recherche und Analyse konnte Rentamax ein einzigartiges Know-how entwickeln, das uns von den meisten Banken oder Vermögensverwaltern unterscheidet, die Private-Markets-Lösungen anbieten. Der Kunde legt sein Vermögen nämlich auf der Grundlage der verfügbaren Informationen an, und es ist gerade die Qualität der angebotenen Informationen, die das Vertrauen zwischen Rentamax und seinen Kunden aufbaut. Diese Informationen bestehen nicht nur aus Dokumenten. Wir laden unsere Kunden zum Beispiel auf die Websites der emittierenden Unternehmen ein, damit sie sich selbst ein Bild davon machen können, wofür ihre Investitionen verwendet werden.

Wie sieht das Profil der Emittenten-Partner aus, in die Ihre Kunden investieren?

Es handelt sich um Unternehmen aus der Realwirtschaft, die greifbare Aktivitäten haben. Die meisten von ihnen sind in Sektoren tätig, die mit Nachhaltigkeit zu tun haben, sowie in Technologiebereichen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern, wie z. B. Recycling. Auch Immobilien als stabilitätsförderndes Element sind im Anlagespektrum enthalten. Rentamax verlangt von diesen Unternehmen, dass sie unseren Kunden alle buchhalterischen und nicht-buchhalterischen Informationen in voller Transparenz zur Verfügung stellen und ihr Geschäftsmodell sowie die Struktur der Anteilseigner und der Managementteams detailliert darlegen.

Wer sind die direkten Ansprechpartner Ihrer Kunden, wer betreut und begleitet sie während des gesamten Lebenszyklus ihrer Anlagen?

Wir arbeiten mit einem Dutzend von uns ausgewählten Beratern und Finanzexperten zusammen. Alle sind anerkannte und unabhängige Fachleute, die von der FINMA zertifiziert sind. Sie beraten und begleiten die Kunden während des gesamten Anlageprozesses und leiten die Anleger zu den Lösungen weiter, die ihren Erwartungen oder ihrem Profil am besten entsprechen.

Wie tief ist der Markt, den Sie abdecken?

Es ist ein relativ großer Markt für nicht börsennotierte Anleihen, da das Mindestemissionsvolumen pro Emittent nie unter fünf Millionen Franken liegt. Außerdem endet unsere Überwachung der Anlagen nicht mit dem Primärmarkt. Wir verfolgen den gesamten Lebenszyklus jeder ausgegebenen Anleihe. Unsere Emissionspartner sind zudem alteingesessene Partner, deren Emissionstätigkeit wiederkehrend ist. Es handelt sich also nicht um rein gelegentliche Emittenten, die von den aktuellen Bedingungen profitieren.

Wie schätzen Sie das Wachstum des Marktes für Privatanleihen in der Schweiz in den kommenden Jahren ein?

Immer mehr Rentner werden ihre berufliche Vorsorge ganz oder teilweise in Form von Kapital beziehen. Wir erwarten daher, dass die Nachfrage nach Lösungen wie der unseren in den kommenden Jahren stark ansteigen wird.

Pierre-Yves Lécureux

Rentamax

Pierre-Yves Lécureux ist der Gründer von Rentamax, einer Plattform für Private Debt, die 2020 eingeführt wurde. Vor der Gründung von Rentamax war er 25 Jahre lang in der Finanzberatung und Vermögensverwaltung tätig. Pierre-Yves hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften der HEC Lausanne. Außerdem hat er Zertifizierungen der Universität Genf und der Swiss Banking School in quantitativem Portfoliomanagement bzw. Wealth & Tax Planning erworben.

Sphere

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Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Treasuries

Investment Lösungen

    • Connor Fitzgerald
    • Fixed Income Portfolio Manager
    • Wellington Management

US-Staatsanleihen: Ein strategischer Trumpf angesichts der Marktvolatilität

Obwohl es eine Vielzahl komplexerer und renditestärkerer Instrumente gibt, bleiben US-Staatsanleihen ein essenzieller Bestandteil eines Anleiheportfolios – aus strukturellen Gründen, wie Connor Fitzgerald erklärt.

Die Stabilität der Treasuries im Vergleich zu anderen festverzinslichen Wertpapieren kann sie sowohl zu einer Absicherung gegen Kreditrisiken als auch zu einer zuverlässigen Liquiditätsquelle machen. Besonders in volatilen Marktphasen erweisen sie sich als vorteilhaft, da sie leichter handelbar sind als Kreditinstrumente.

In unsicheren Zeiten suchen Investoren verstärkt nach sicheren Häfen, was die Nachfrage nach US-Staatsanleihen steigen lässt. Dennoch halten wir es für ratsam, sie frühzeitig ins Portfolio aufzunehmen – bevor die Volatilität einsetzt. Wer diese Titel bereits hält, kann Marktverwerfungen gezielt nutzen und seine Allokationen flexibel anpassen. Anleger können so der üblichen Flucht in Staatsanleihen zuvorkommen und potenziell attraktivere Handelsniveaus auf beiden Seiten des Marktes nutzen.

Verschiedene Faktoren sprechen dafür, dass 2025 ein Jahr erhöhter Marktvolatilität werden könnte – ein guter Zeitpunkt, um über den strategischen Nutzen von US-Staatsanleihen nachzudenken. Mit einem ausstehenden Volumen von über 19’000 Milliarden US-Dollar (Stand Ende 2024) sind sie die am weitesten verbreitete Anlageklasse an den globalen Anleihemärkten.

Ein zentraler Faktor ist die Duration. Die Marktbedingungen für Anleihen mit einer Duration von fünf bis zehn Jahren haben sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Diese Titel bieten unserer Ansicht nach aktuell ein besonders attraktives risikoadjustiertes Renditepotenzial. Anleihen mit kürzerer Duration bergen für Anleger das Risiko, die Preisvolatilität zu unterschätzen, während solche mit längerer Duration empfindlicher auf Zinsänderungen und Inflationserwartungen reagieren.

Ende 2023 waren die Leitzinsen hoch und die Zinskurve zeigte einen flachen Verlauf. Die Integration von US-Staatsanleihen in Portfolios gestaltete sich schwierig, da eine Verlängerung der Duration kaum Vorteile brachte.

Mittlerweile sind die Leitzinsen gesunken, und US-Staatsanleihen mit einer längeren Duration von fünf bis zehn Jahren sind wieder attraktiver. Da diese Titel ein optimales Gleichgewicht zwischen Rendite und Duration bieten und sowohl die aktuellen Marktbedingungen als auch unsere kurz- bis mittelfristigen Perspektiven günstig sind, besteht keine Notwendigkeit, die Duration weiter zu erhöhen.

US-Staatsanleihen sind ein unverzichtbarer Bestandteil eines Anleiheportfolios. Sie bieten höhere Liquidität als viele andere Anleihen und können dabei helfen, Kreditrisiken abzusichern. Die aktuellen Marktbedingungen sind besonders bei US-Staatsanleihen mit einer Duration von 5-10 Jahren günstig, und es gibt überzeugende Argumente für diese Anlageklasse.
Allerdings lässt sich ihr Potenzial möglicherweise durch aktives Management besser ausschöpfen als durch eine passive Strategie. Wenn Anleger sich unabhängig von einer Benchmark machen, könnten sie ihre Allokationen gezielt anpassen und je nach Marktlage zwischen Staatsanleihen und anderen Anleihen wechseln. Dies kann dazu beitragen, Marktineffizienzen besser zu nutzen und stabile Einkünfte zu generieren.

Connor Fitzgerald

Wellington Management

Connor Fitzgerald ist Portfoliomanager für die Intermediate Credit- und Credit Total Return-Strategien bei Wellington Management. Zudem verantwortet er die Long Credit-, Core Bond- und Core Bond Plus-Strategien. Er ist in Boston ansässig und gehört sowohl dem US Investment Grade Credit-Team als auch der Corporate Strategy Group an. Vor seinem Wechsel zu Wellington Management im Jahr 2015 war er als Portfoliomanager bei BlackRock tätig. Seine Karriere startete er 2006 bei Lehman Brothers, bevor er 2008 zu R3 Capital Management wechselte. Connor Fitzgerald hat einen Abschluss vom Bowdoin College und ist zertifizierter CFA-Charterholder.

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    Ambitionen

    • Interview mit Rochus Appert
    • Country Head
    • PGIM Investments Schweiz

    „Unsere Vertriebsstrategie orientiert sich auch am Investitionszyklus“.

    Der amerikanische Asset-Management-Gigant PGIM expandiert weiter auf dem Schweizer Markt, wo sein Country Head Rochus Appert dem Unternehmen eine lokale Basis verschaffen will, die seiner globalen Reichweite entspricht. Diese Entwicklung wird mit dem Ziel vorangetrieben, den Anlegern nicht nur Produkte, sondern auch Lösungen anzubieten.

    Von Jérôme Sicard

    Was möchten Sie mit PGIM in der Schweiz erreichen?
    PGIM ist einer der weltweit führenden Asset Manager. In der Schweiz entspricht unser Bekanntheitsgrad jedoch noch nicht unserer Grösse. PGIM verwaltet mehr als 850 Milliarden US-Dollar an festverzinslichen Wertpapieren, darunter 100 Milliarden US-Dollar an hochverzinslichen Krediten und Leveraged Loans, 50 Milliarden US-Dollar an Schwellenländeranleihen und 240 Milliarden US-Dollar an Multi-Sector-Anleihen. Zudem sind wir der viertgrösste Emittent von CLOs weltweit.
    Auch im Bereich privates Fremdkapital sind wir stark positioniert und verwalten über 100 Milliarden US-Dollar, mit Fokus auf Unternehmen mit einem EBITDA zwischen 8 und 80 Millionen. Darüber hinaus sind wir der drittgrösste Immobilienmanager weltweit mit mehr als 200 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen in den USA, Europa und Asien. Und unser Aktienmanager Jennison Investments betreut ebenfalls über 200 Milliarden US-Dollar.
    Unsere Herausforderung in der Schweiz ist es, dieses Potenzial sichtbarer zu machen. Unser Ziel ist einfach: Wir wollen PGIM als einen der führenden Vermögensverwalter in der Schweiz positionieren, da wir sowohl bei liquiden als auch bei alternativen Anlagen über differenzierte Kompetenzen verfügen.

    Wie ist der aktuelle Stand Ihrer Entwicklungen?

    Wir verwalten ein substanzielles Vermögen, hauptsächlich in den Bereichen Fixed Income und Immobilien. Auf PGIM-Ebene teilt sich unser Markt in zwei Segmente: grosse institutionelle Akteure – Banken, Pensionsfonds und einige Family Offices -, die in der Lage sind, grössere Summen auf einmal zu allokieren, und unabhängige Vermögensverwalter, die in regelmässig kleinere Transaktionen tätigen. Banken und Pensionsfonds sind heute unsere grössten Kunden.
    Darüber hinaus nutzen wir digitale Tools, um hochwertige Inhalte direkt an Investoren zu verbreiten. Wir haben eine Fülle von Informationen auf unserer Plattform – es geht nur darum, sie effizient an die richtige Zielgruppe zu bringen. Die digitale Verbreitung ist für uns ein wichtiger Schwerpunkt, um sicherzustellen, dass die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind.

    Welches sind die Schlüsselfaktoren für den Ausbau Ihres Kundenstamms in der Schweiz?
    Drei Dinge sind wichtig: die Marke, das differenzierende Produkt und der Service.
    Die Marke muss Vertrauen schaffen, eine professionelle und fokussierte Diskussion fördern und Innovation widerspiegeln. Es geht darum, uns als bevorzugter Partner für Anleger zu positionieren.
    Bei den Produkten haben wir ein breites Angebot, aber das Timing ist entscheidend. Unsere Vertriebsstrategie orientiert sich am Investmentzyklus und konzentriert sich auf die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt, von den Chancen zu Beginn des Zyklus bis hin zu Allokationen am Höhepunkt des Zyklus.
    Und natürlich spielt die Performance eine tragende Rolle. Um erfolgreich zu sein, muss man im obersten Dezil sein. Das ist der Massstab.

    Welche Produkte aus Ihrer Produktpalette sind für Schweizer Anleger am interessantesten oder werden von ihnen am meisten nachgefragt?
    Schweizer Anleger interessieren sich besonders für High-Yield-Anleihen – sowohl aus den USA als auch aus Europa – sowie für globale High-Yield- und Unternehmensanleihen. Auch Emerging-Markets-Anleihen und Multi-Sector-Credits spielen eine wichtige Rolle. Ebenso stossen unsere Absolute-Return-Strategien wie der Credit Opportunities Fund, der im vergangenen Jahr eine beachtliche zweistellige Rendite erzielte, auf grosses Interesse.
    Auf der Aktienseite sticht unsere Growth-Aktienstrategie hervor. In einem Umfeld mit niedrigem BIP-Wachstum, insbesondere in Europa, suchen die Anleger sichere Werte. Wenn das Wachstum aber wieder anzieht, wollen sie daran teilhaben. Unser Ansatz bietet dieses Wachstumselement, d. h. die Identifizierung von Unternehmen, die in jeder Marktlage erfolgreich sein können. Wir beobachten ein wachsendes Interesse an dieser Strategie, da sich die Anleger für den nächsten Zyklus positionieren.

    Wie diversifiziert PGIM seine Produktpalette?
    Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Angebot gezielt zu erweitern, um unsere Stärken optimal zu nutzen und uns klar vom Wettbewerb abzuheben.
    Diversifizierung ist auch eine Frage des richtigen Zeitpunkts. Bei einer breiten Produktpalette ist nicht alles auf einmal von Vorteil. Der Schlüssel liegt darin, das richtige Produkt zur richtigen Zeit anzubieten, was einen ständigen Dialog mit den Investoren erfordert.
    Nehmen wir Long-Short-Strategien als Beispiel. Im wachstumsstarken, BIP-getriebenen Umfeld von 2015 bis 2020 hatten Hedgefonds einen schweren Stand. Heute, unter veränderten Marktbedingungen, gewinnen sie wieder an Boden. Diese Trends frühzeitig zu erkennen und die Produkte an die Bedürfnisse der Anleger anzupassen, ist ein ständiger Innovationszyklus.

    Wie wird sich die Schweizer Vermögensverwaltungsbranche Ihrer Meinung nach in Zukunft entwickeln?
    Von 2015 bis 2020 wurde Innovation durch verantwortungsbewusstes und thematisches Investieren vorangetrieben. Heute verlagert sich der Schwerpunkt auf Private-Equity-Investitionen, insbesondere auf Direktanlagen. Das Aufkommen von Evergreen-Fonds, die die Demokratisierung alternativer Anlagen ermöglichen, macht Privatkredite für eine breitere Investorenbasis zugänglicher.
    Grösse ist ein weiterer entscheidender Faktor. In dieser Branche ist man entweder gross oder klein – dazwischen gibt es wenig Spielraum. Grosse Unternehmen profitieren von ihrer Grösse, indem sie eine breite Produktpalette anbieten und gleichzeitig ihre Kosten optimieren. Boutique-Vermögensverwalter werden jedoch immer ihren Platz haben. Ihr hoch spezialisiertes Know-how macht sie in ihrer Nische unentbehrlich.

    Wie wollen Sie die Marktchancen nutzen?
    Wir setzen auf lokales Wachstum und werden ein neues Büro in Zürich beziehen, während wir unsere Präsenz in der Schweiz weiter ausbauen. Gleichzeitig verstärken wir unseren Fokus auf alternative Anlagen, um unser Produktangebot gezielt zu erweitern.
    Trotz unserer globalen Reichweite sind wir hier noch ein relativ neuer Marktteilnehmer und gehen den Markt mit einer „High Impact, Low Ego“-Mentalität an. Investoren suchen Diversifikation, alternative Brands und vor allem Lösungen. Hier kommen wir ins Spiel.
    Nehmen wir zum Beispiel unsere branchenübergreifende Kreditstrategie, die man durchaus als Kronjuwel unter unseren liquiden Angeboten bezeichnen kann. Sie bietet Investment-Grade-Exposure in verschiedenen Kreditsektoren mit Laufzeiten von null bis sechs Jahren. Es handelt sich um ein einfaches und effizientes Instrument für unabhängige Vermögensverwalter, die diversifizierte Kreditportfolios aufbauen und gleichzeitig Flexibilität bei der Verwaltung der Laufzeiten behalten möchten.

    Rochus Appert

    PGIM

    Rochus Appert ist seit November 2023 Länderchef Schweiz von PGIM Investments und gleichzeitig Vertriebsleiter. Er bringt 30 Jahre an Erfahrung in der Schweizer Finanzbranche mit. Zuletzt arbeitete er bei Columbia Threadneedle als Leiter Discretionary Sales Switzerland. Zuvor war er in diversen Führungspositionen tätig, unter anderem als Head of Intermediary Sales Central Europe bei BMO Global Asset Management – vor der Übernahme durch Columbia Threadneedle – sowie bei State Street Global Advisors, Credit Suisse und West LB.

     

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      Voraussicht

      EAM-Lösungen

      • Interview mit Hippolyte de Weck
      • Managing Partner & CEO
      • Forum Finance

      „Es ist der Mensch, in den wir investieren wollen – und wir haben bereits viel in ihn investiert“.

      In dreissig Jahren hat sich der Genfer Vermögensverwalter Forum Finance grundlegend gewandelt. Ihr Angebot hat sich erweitert, das Profil ihrer Kunden hat sich verändert, aber am deutlichsten ist der Wandel intern zu erkennen. Der Schwerpunkt lag auf der Erneuerung der Teams und der Weitergabe zwischen den Generationen, sowohl zum Wohle des Unternehmens als auch zu dem seiner Kundschaft.

      Von Jérôme Sicard

      Wie haben Sie das Angebot von Forum Finance in den letzten 30 Jahren weiterentwickelt?

      Unser Angebot hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, weil sich unsere Kunden selbst grundlegend verändert haben. Sie sind viel jünger, aktiver und stärker in der realen Welt verwurzelt. Wir suchen daher nach spezifischeren Produkten wie Private Equity oder sehr gezielten Investmentfonds, die über die von den Banken üblicherweise angebotene Plain Vanilla hinausgehen. Wir bevorzugen daher originellere, exklusivere Ideen, um diese Standardisierung zu vermeiden.

      Auf einer etwas technischeren Ebene haben wir auch unsere Art der Portfolioverwaltung überdacht, um besser auf komplexere, volatilere und schnelllebigere Märkte reagieren zu können. Bei ausgewogenen Mandaten können wir je nach Situation sehr schnell von einem 60-40-Modell zu einem 40-60-Modell wechseln. Wir geben natürlich jedem unserer Kunden einen bestimmten Rahmen für die Vermögensverwaltung, aber wir wollen ihnen auch eine gewisse Mobilität und Flexibilität bieten.

      Zudem haben wir auch die Vermögensplanung in unser Angebot aufgenommen. Oft stellen wir auf diesem Weg den ersten Kontakt zu unseren Kunden her, bevor sie sich dazu entschliessen, uns einen Teil ihres Vermögens anzuvertrauen. Unter der Leitung von Alban Janssens de Bisthoven ermöglicht uns unser Wealth-Planning-Bereich ein frühzeitiges Eingreifen in die Wertschöpfungskette.

      Wird das Wealth Planning gegenüber der Portfolioverwaltung an Bedeutung gewinnen?

      Nein, die Portfolioverwaltung bleibt unbestreitbar unser Kerngeschäft. Die Vermögensplanung ermöglicht es uns jedoch, die Bedürfnisse unserer Kunden besser zu antizipieren und zu verstehen. Sie hilft uns dabei, sie sowohl bei der Verwaltung als auch beim Aufbau ihres Vermögens zu begleiten. In diesem Sinne stellt sie einen echten Mehrwert dar, sowohl für sie als auch für uns.

      Inwiefern führt die Verjüngung der Kundschaft dazu, dass Sie Ihr Angebot ändern?

      Ererbtes Vermögen gibt es zwar noch, aber es nimmt tendenziell ab. Früher machte es etwa 80 % unserer Portfolios aus. Heute ist es auf rund 50 % gesunken. Die andere Hälfte der Kunden sind Unternehmer, die anspruchsvoller und proaktiver sind. Sie haben ihr Unternehmen erfolgreich verkauft und stehen nun mit einem Kapital da, das sich auf Dutzende oder sogar Hunderte Millionen Schweizer Franken beläuft, aber sie wollen nicht passiv bleiben. Sie wollen reinvestieren, neue Projekte finanzieren und neue Möglichkeiten erkunden. Sie suchen daher nach einem Vermögensverwalter, der agil sein kann und sich ihrem Tempo anpasst. Unsere Rolle ist es, reaktiv zu sein, diese Dynamik zu begleiten und ihnen massgeschneiderte Lösungen anzubieten.

      Wie bereiten Sie sich auf die nächsten dreissig Jahre vor?

      Wir beabsichtigen, den bislang erfolgreichen Weg fortzusetzen. Wir gewinnen neue Kunden, wir werben erfolgreich Vermögensverwalter von Banken oder anderen Vermögensverwaltungsgesellschaften an, die nach anderen Möglichkeiten und einem Geschäftsmodell suchen, das besser zu ihnen passt. Privatbanken werden zunehmend kontrolliert. Sie leiden unter den neuen Vorschriften genauso wie wir, wenn nicht sogar noch mehr. In diesen Banken könnte das Risikomanagement allmählich an die Stelle des Kundenmanagements treten. Wir wollen dies vermeiden und unserem Ansatz treu bleiben: einen persönlichen, agilen und auf die tatsächlichen Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichteten Service bieten.

      Planen Sie über die Vermögensplanung hinaus neue Geschäftsbereiche?

      Nein, wir konzentrieren uns weiterhin auf unser Kerngeschäft. Künstliche Intelligenz wird sicherlich unser Arbeitsumfeld verändern, aber die persönliche Komponente, sowohl in Bezug auf die Kontakte als auch auf die Entscheidungsfindung, wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

      Wir investieren also in die Menschen, in die wir bereits viel investiert haben. Der Fortbestand von Forum Finance hängt von der Gewinnung und Ausbildung von Talenten ab, die das Unternehmen in den nächsten dreissig Jahren tragen werden. Davon sind wir schon lange überzeugt. Zu viele Vermögensverwalter scheitern, weil sie diesen Übergang nicht vorausgesehen haben. Wir hingegen bereiten uns auf die Zukunft vor, indem wir junge Mitarbeitende in die Führungsebene aufnehmen und ihnen schnell die Möglichkeit bieten, als Teilhaber Anteile am Unternehmen zu erwerben.

      Wie gehen Sie dabei konkret vor?

      Heute sind wir acht Partner. Zwei behielten ihre Anteile, haben aber keine operative Funktion mehr: Etienne Gounod und Philippe Kern. Sie sitzen nun im Verwaltungsrat. Zudem gibt es zwei Hauptpartner, Egon Vorfeld und mich, und dazu kommen vier Minderheitsaktionäre, die sozusagen den Nachwuchs bilden. Hierbei handelt sich um Jean-François Andrade, Alban Janssens de Bisthoven, Charles-Henri de Marignac und Tanja von Ahnen. Sie sind bereits vollständig in die Führung des Unternehmens eingebunden.

      Wir haben zwischen uns einen Aktionärspakt geschlossen, der diese Kontinuität garantiert. Nach dem 65. Lebensjahr sollte sich ein Partner schrittweise zurückziehen, wie es Etienne und Philippe tun. Er muss auch seine Anteile wieder verkaufen, die die jüngeren Teilhaber später zurückkaufen können. Bisher haben drei Partner ihre Anteile zurückgekauft.

      Auf welcher Grundlage?

      Ein Vielfaches des durchschnittlichen EBITDA der letzten drei Jahre, vor Boni, ohne ausserordentliche Aufwendungen und Erträge. Dies ist ein sehr interessantes Konzept, da es uns letztendlich ermöglicht, die Übertragung des Unternehmens unter den besten Bedingungen zu gewährleisten.

      Wie lange dauert es, bis die jüngeren Partner 10 % des Kapitals von Forum Finance besitzen?

      Das hängt von ihrer finanziellen Situation und ihrer Bereitschaft ab, sich zu verschulden, aber in der Regel dauert es zwischen fünf und zehn Jahren. Ich möchte jedoch daran erinnern, dass es für uns nicht nur um den Besitz von Anteilen geht. Um unsere Aktivitäten dauerhaft zu sichern, sollen unsere jüngeren Teilhaber auch eine exekutive Rolle in der Geschäftsleitung übernehmen. Während sie ihre Kunden betreuen, müssen sie auch lernen, das Unternehmen zu führen und sein Wachstum zu steuern.

      Sie haben vorhin von Regulierung gesprochen. Wenn Sie der FINMA eine Frage stellen wollten, welche wäre das?

      Das Problem der FINMA besteht meiner Ansicht nach heute darin, dass sie zu viele junge Juristen in ihren Reihen hat, die mit dem Geschäftsmodell der unabhängigen Vermögensverwalter nicht vertraut sind. Wir haben den Eindruck, dass sie sich nur auf das Risiko konzentrieren, was unsere Entwicklung manchmal belasten kann. Wenn ich eine Frage an die FINMA stellen müsste? Ja, ich würde mich sehr über ein Feedback zu den Berichten freuen, die wir ihnen schicken.

      Hippolyte de Weck

      Forum Finance

      Hippolyte wurde 2022 zum CEO ernannt, nachdem er 2011 als Managing Partner zu Forum Finance gekommen war und er schon seit 17 Jahren bei der UBS gearbeitet hatte. Er war in verschiedenen Bereichen wie Fixed Income, Risikomanagement und Portfoliomanagement in Genf, Zürich und Frankfurt tätig. Bevor er zu Forum Finance kam, war er Senior Key Client Advisor.

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      Konfiguration

      EAM-Lösungen

      • Interview mit Bekim Laski
      • Chief Investment Officer & Partner
      • smzh

      „Erfolg basiert auf Sorgfalt, Disziplin, Agilität und strategischer Voraussicht“.

      Bekim Laski ist der neue Chief Investment Officer von smzh, dem Zürcher unabhängiger Finanzdienstleister, der sich als „Multi Family Office light“ für Privatkunden und KMU positioniert. Innerhalb von smzh wird er insbesondere für die Strukturierung der Entwicklung von Anlagelösungen zuständig sein.

      Von Jérôme Sicard

      Wie sollte eine richtige Allokationsstrategie heute aufgebaut sein?

      Hierbei gilt es zwei wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Erstens bleiben die Grundprinzipien des Investierens unverändert: Eine breite Portfolio-Diversifikation und das individuelle Risiko-Rendite-Profil sind weiterhin zentrale Eckpfeiler und behalten ihre Relevanz. Die Risiko-Rendite-Erwartungen der einzelnen Person bestimmen letztendlich die Struktur der strategischen Asset-Allokation.

      Zweitens ist aus Sicht der Asset-Allokation die Anpassungsfähigkeit an die aktuellen Marktbedingungen entscheidend. Vor allem Schweizer Investierende stehen vor grossen Herausforderungen. Anhaltend niedrige Zinsen machen hochwertige CHF-Anleihen unattraktiv, da sie weder real noch nominal eine angemessene Rendite bieten. Dies erfordert ein grundlegendes Überdenken des traditionellen 60/40-Portfolioallokationsmodells, bei dem Anleihen in Multi-Asset-Portfolios eine entscheidende Rolle spielen.

      Als Reaktion darauf können AnlegerInnen alternative Anlagen wie Private Debt, Private Equity, Infrastruktur, Hedgefonds und Immobilien in Betracht ziehen, sofern sie die inhärenten Illiquiditätsrisiken tragen können. Immobilien spielen in Schweizer Portfolios eine besondere Rolle, da viele Anlegende über Wohneigentum bereits ein erhebliches Engagement haben, was den Bedarf an zusätzlichen inländischen Immobilienanlagen verringert. In solchen Fällen können alternative Anlagen oder internationale Immobilien eine effektivere Diversifizierungsstrategie darstellen.

      Was ist Ihre Rolle als CIO bei smzh?

      Meine Aufgabe ist es, unsere Anlagedienstleistungen und unser Angebot weiterzuentwickeln und zu professionalisieren, um sicherzustellen, dass unsere Kundschaft von einem strukturierten und unabhängigen Ansatz profitieren. Im Gegensatz zu traditionellen Finanzinstituten bieten wir keine eigenen Anlageprodukte an. Stattdessen konzentrieren wir uns auf die Schaffung eines robusten Anlagekonzepts – unsere «House View», die allen unseren Beratungsaktivitäten zugrunde liegt – in Kombination mit einer erstklassigen offenen Architektur für Anlagelösungen, mit der wir massgeschneiderte, kundenorientierte Dienstleistungen anbieten können.

      Darüber hinaus verfolge ich aktiv strategische Partnerschaften, um unsere Marktreichweite zu vergrössern und den Zugang zu einem vielfältigen Anlagespektrum zu gewährleisten, das für die Bereitstellung der bestmöglichen Lösungen für unsere KundInnen unerlässlich ist.

      Und nicht zuletzt stehen Transparenz und Vertrauen im Mittelpunkt unserer Philosophie. Ein wichtiger Teil meiner Aufgabe ist es, unsere Anlageansichten und Dienstleistungen allen Stakeholdern klar zu kommunizieren und das Engagement von smzh für eine unabhängige, qualitativ hochwertige Finanzberatung zu verstärken.

      Warum ist es so wichtig, eigene Inhalte zu erstellen, die auf Ihren Erfahrungen bei der Credit Suisse oder UBS basieren?

      Der Aufbau eigener Anlage- und Markteinschätzungen ist meiner Meinung nach von grundlegender Bedeutung für eine hochwertige, unabhängige Finanzberatung. Dies hilft uns, Perspektiven zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kundschaft zugeschnitten sind. smzh verfolgt bei der Vermögensstrukturierung einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl «bankable» als auch «non-bankable» Vermögenswerte einbezieht, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der finanziellen Situation berücksichtigt werden. Dazu ist es wichtig, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Wir setzen Prioritäten bei den Dingen, die wirklich einen Mehrwert bringen, und sind gleichzeitig flexibel genug, um neue Chancen zu erkennen.

      Wie ist smzh auf dem Markt positioniert?

      Wir sind ein unabhängiges Unternehmen, das umfassende, massgeschneiderte Lösungen sowohl für Privatpersonen als auch für KMU anbietet. Mit unserer «Family Office light»-Philosophie setzen wir auf einen holistischen Ansatz, der den gesamten Lebenskontext und die «bankable» sowie «non-bankable» Vermögenswerte unserer Kundschaft einbezieht, unabhängig von der effektiven Vermögensgrösse. Dadurch können wir sowohl BerufseinsteigerInnen als auch Unternehmende individuell beraten. Unsere Dienstleistungen gehen über die traditionelle Vorsorge- und Vermögensberatung hinaus und umfassen auch Immobilienberatung – inkl. Hypotheken und Finanzierungslösungen – sowie Versicherungs-, Steuer- und Rechtsdienstleistungen über unser Netzwerk von Partnern.

      Und was sind die grössten Herausforderungen, denen Sie sich heute in dieser Hinsicht stellen müssen?

      Aus Sicht der Finanzmärkte ist es von Natur aus herausfordernd, sich im Anlageumfeld zurechtzufinden. In den über 25 Jahren, die ich in der Branche tätig bin, habe ich noch kein einziges Jahr erlebt, das als «einfach» bezeichnet werden könnte. Die Märkte entwickeln sich ständig weiter, und wir müssen uns kontinuierlich an neue Gegebenheiten anpassen. Es gibt keine Zauberformel – Erfolg basiert auf Sorgfalt, Disziplin, Agilität und strategischer Voraussicht.

      Aus betriebswirtschaftlicher Sicht wird die Finanzberatung immer komplexer. Kundinnen und Kunden erwarten heute einen nahtlosen, ganzheitlichen Ansatz, der Anlagen, Immobilien, Steuern, Finanzierung und Vorsorgeplanung integriert. Wird jedoch jeder Aspekt separat behandelt, führt dies häufig zu Ineffizienzen. Bei smzh brechen wir diese voneinander getrennten Bereiche durch Teamarbeit und eine schlanke Struktur auf und bündeln die Kompetenzen unserer ExpertInnen, um integrierte Lösungen anzubieten, die auf die besonderen Umstände unserer Kundschaft zugeschnitten sind. Unsere Stärke liegt in unserer Agilität und unserer Fähigkeit, komplexe Situationen zu meistern und klare, umsetzbare Dienstleistungen anzubieten, ohne die üblichen Hindernisse, die den Prozess verlangsamen.

      Eine weitere Herausforderung stellt die effektive Kommunikation und das Engagement in einer Welt, in der die demografischen Eigenschaften der Kundschaft äusserst heterogen sind. Wir wenden uns an traditionelle Anlegende, die ausführliche Diskussionen und detaillierte Marktanalysen schätzen, aber auch an die Digital Natives, die Inhalte anders konsumieren und sofortige, klare und interaktive Erkenntnisse erwarten. Die richtige Balance zwischen fundierten und leicht zugänglichen Informationen zu finden, bleibt eine wichtige Priorität.

      Welche Entwicklungen sind derzeit für smzh geplant?

      Eine unserer Prioritäten besteht darin, wiederkehrende Aufgaben zu systematisieren und zu optimieren, um unsere Prozesse zu straffen und die Effizienz zu erhöhen. Unser Ziel ist es, eine gesteigerte Effizienz zu erreichen, ohne den persönlichen Kontakt zu verlieren, der uns auszeichnet. Ohne Legacy-Systeme können wir moderne Technologie flexibel einsetzen, um unsere Kundschaft bestmöglich zu betreuen.

      Die Talententwicklung ist für den Erfolg und das Wachstum unseres Unternehmens von zentraler Bedeutung. Wir investieren in Schulungs- und Weiterbildungsprogramme, um die hohen Standards aufrechtzuerhalten.

      Wir sehen unsere Zukunft als harmonische Verbindung von Innovation und Tradition: Wir setzen Technologie dort ein, wo sie echten Mehrwert schafft, bewahren den persönlichen Kontakt, wo er am wichtigsten ist, und entwickeln uns kontinuierlich weiter, um den Anforderungen unserer vielfältigen Kundschaft gerecht zu werden.

      Bekim Laski

      smzh

      Bekim Laski ist ein erfahrener Experte in den Bereichen Vermögensverwaltung und Investitionen. Über 25 Jahre lang hat er seine Karriere bei grossen Banken wie UBS und Credit Suisse absolviert. Im Dezember 2024 trat er als Chief Investment Officer und Partner in die smzh ein. In dieser Rolle ist er für die Leitung der Investitionsabteilung verantwortlich und beteiligt sich aktiv an der strategischen Entwicklung des Unternehmens. Bekim Laski hat an der University of Applied Sciences in Bern studiert und besitzt zudem die CFA-Zertifizierung.

      Sphere

      The Swiss Financial Arena

      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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