Indizes
Eric Bissonnier
Performance watcher
PW+ Indizes August: Geringe Volatilität in CHF-Portfolios
Seit November 2024 ist der Vorsorgeexperte Jean-Paul Stierli als Direktor bei der 2007 gegründeten Genfer Boutique AVR Capital tätig. Seine Ankunft ist Teil der notwendigen Transformation eines Vermögensverwalters, der nun eine gewisse kritische Grösse anstrebt.
Par Levi-Sergio Mutemba
Warum haben Sie sich für AVR Capital entschieden?
Das Unternehmen ist sich der aktuellen Herausforderungen und der Bedeutung eines 360°-Ansatzes für Schweizer Kunden bewusst. Das bedeutet, dass neue Fachkenntnisse aufgebaut und kombiniert werden müssen, aber auch ein Prozess, der darauf abzielt, eine kritische Masse zu erreichen. Es ist die Kombination der verschiedenen Expertisen innerhalb der Struktur, die es jedem Manager ermöglichen wird, der wahre Dirigent in der Beziehung zu seinem Kunden zu sein.
Was bedeutet ein 360°-Ansatz konkret?
Eine umfassende Vermögensplanung. Das heisst, die Integration von Investitionen, Vorsorge, Krediten und Finanzierungen, Steuern und Nachlass – alles unter einem Dach. Dazu gehören auch Informationssysteme, wie zum Beispiel Technologieplattformen, die eine konsolidierte Sicht auf das Vermögen des Kunden bieten. Diese sind nämlich mit Forschungsplattformen und massgeschneiderter Software verbunden, insbesondere im Rahmen des Risikomanagements.
Typischerweise wird ein KMU von einem umfassenden Vorsorgeaudit profitieren, das zu Vorschlägen führt, die einen Rückkaufplan in die Pensionskasse, eine Steueroptimierung, die Anpassung des Lohn-/Dividendenpaars und die Anpassung des Risikoprofils des Portfolios an die definierten Ziele kombinieren.
Welche strategischen Massnahmen oder Entscheidungen musste AVR treffen, um die technologischen und/oder regulatorischen Herausforderungen zu bewältigen?
Wir haben in die Entwicklung und Optimierung von IT-Tools investiert, um interne Prozesse zu automatisieren und die betriebliche Effizienz zu maximieren. Dadurch werden Energie und Zeit freigesetzt, um sich stärker auf die Bereitstellung präziser Empfehlungen und individueller Beratung zu konzentrieren. Wir haben auch in die Diversifizierung der Dienstleistungen investiert, insbesondere in die Integration innovativer Vorsorgelösungen, die auf verschiedene Segmente zugeschnitten sind, zum Beispiel Unternehmer, Selbstständige oder KMU. Schliesslich haben wir die Kompetenzen durch die Einstellung von Experten in den Schlüsselbereichen Vermögensverwaltung, Vorsorge und Einhaltung gesetzlicher Vorschriften ausgebaut.
Wurden auch Änderungen an Ihrem Portfolio-Management-System (PMS) vorgenommen?
Dies ist ein zentrales Projekt, das vor mehreren Jahren gestartet wurde. Wir haben ein PMS in unsere IT-Architektur integriert, um unser gesamtes Management auf einer einzigen Plattform zu zentralisieren. Diese Umstellung ermöglichte es uns, unsere Akten vollständig zu entmaterialisieren und die Effizienz und Nachvollziehbarkeit unserer Prozesse, insbesondere im Bereich des Risikomanagements oder der Audits, zu erhöhen.
Um die Funktionen des PMS zu ergänzen und spezifische Anforderungen zu erfüllen, haben wir ausserdem massgeschneiderte Tools entwickelt, die sich auf die APIs unserer Systeme stützen. Dadurch können wir eine nahtlose und konsistente Integration unseres digitalen Ökosystems sicherstellen und gleichzeitig Flexibilität und Skalierbarkeit bewahren.
Wie breit ist die Produktpalette von AVR Capital in Bezug auf Anlagelösungen?
Sie kann private Märkte, Hedgefonds, strukturierte Produkte und zunehmend auch Krypto-Assets umfassen. Im Allgemeinen ist die Nachfrage nach diesen dekorrelierten Vermögenswerten stabil, während das Interesse an Krypto-Assets stark zunimmt, auch wenn dieser Bereich immer noch eine Nische darstellt. Auch bei Kunden, die nach kosteneffizienten Lösungen suchen, gibt es einen Appetit auf ETFs.
Was ist Ihre Hauptfunktion als Vorsorgeexperte bei AVR?
Meine Aufgabe ist es, den Kunden zu helfen, die Bedeutung einer gut definierten Vorsorgestrategie zu verstehen, die in einen umfassenden Vermögensrahmen eingebettet ist. Unser Ansatz besteht daher in einer persönlichen Analyse, die die spezifischen Bedürfnisse jedes Kunden ermittelt, um Lösungen anzubieten, die zu 100 % passen. Wir bieten auch eine umfassende Betreuung an, was sich darin zeigt, dass wir die Kunden für die Bedeutung einer 360°-Finanzplanung und die Möglichkeit der Nutzung langfristiger Zinseszinsen, die das Herzstück der Vorsorge bilden, sensibilisieren.
Gibt es bei diesen Vorsorgeplänen Einschränkungen in Bezug auf Anlageklassen oder Finanzinstrumente?
Alle Arten von Investitionen sind möglich. Bei der Verwaltung der Anlagen müssen jedoch die Grundsätze der Nachhaltigkeit der Vorsorgegelder und der Liquidität beachtet werden, die von den Vorschriften angeordnet werden. Das bedeutet, dass die Allokation sowohl Aktien, Anleihen, Immobilien, strukturierte Produkte, Rohstoffe als auch Gold und manchmal sogar Kryptowährungen umfassen kann.
An welches Kundensegment richten sich diese Vorsorgelösungen in erster Linie?
Dank unserer digitalen Tools und unseres automatisierten Ansatzes sind wir in der Lage, effiziente und kostengünstige Lösungen für verschiedene Kundensegmente anzubieten. Wir bieten zum Beispiel massgeschneiderte Vorsorgelösungen für Selbstständige und KMUs sowie intuitive digitale Tools, die eine vereinfachte Verwaltung und automatisierte Überwachung ermöglichen. Dadurch können wir effektiv mit Wealthtechs konkurrieren und gleichzeitig eine hohe Servicequalität aufrechterhalten.
Interview mit Jean-Paul Stierli
Direktor, Experte für Vorsorge
AVR Capital
Jean-Paul Stierli ist Vermögensverwalter und gleichzeitig Vorsorgeexperte. Seine Erfahrung in der Vermögensverwaltung für Schweizer Kunden erstreckt sich über als 30 Jahre. Er hat einen Abschluss in Mathematik vom Imperial College London, das CIIA und zwei eidgenössische Fachausweise für berufliche und private Vorsorge. Er hatte Führungspositionen bei grossen Institutionen in Genf inne. Im vergangenen Jahr kam er zu AVR Capital, um die Privat- und Vorsorgedienstleistungen für private und institutionelle Kunden auf dem Schweizer Markt auszubauen.
Rean Morinaj
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In diesem ersten Teil von von Die komplette Reihe, einer Interviewserie, die ein und dasselbe Thema vertiefen, zeigen uns Frédéric Dawance und Thierry Zen Ruffinen den Goldmarkt aus all seinen Blickwinkeln. Das zweite Interview dieser Reihe widmet sich der Rolle, die die Zentralbanken heute spielen, insbesondere in China und Russland.
Von Jérôme Sicard
Es stimmt, dass die Zentralbanken heute zu den Hauptakteuren auf dem Goldmarkt gehören, aber historisch gesehen waren sie es schon immer, sowohl auf der Kauf- als auch auf der Verkaufsseite. Seit einigen Jahren spielen sie eher eine Rolle als Konsumenten und kaufen massiv ein, wie es auch im Jahr 2024 der Fall war. Sie waren also die treibende Kraft hinter der Goldrallye, die im letzten Jahr bis zur Wahl Trumps im November andauerte und der Unze Gold einen jährlichen Anstieg von 25% bescherte. Auffällig ist, dass diese Rallye ausserhalb des Finanzsektors stattfand. Die Zuflüsse in ETFs waren bis April negativ und wurden auch im November wieder negativ. Es war also nicht die Finanzwelt, die diese Nachfrage nach Gold geschaffen hat. Es sind vielmehr die Zentralbanken.
Wie erklären Sie sich die massiven Käufe, die China und Russland in den letzten Jahren getätigt haben?
Zu China und Russland kommt noch die Türkei hinzu. Die Zentralbanken dieser Länder sind nicht die einzigen, die Gold lagern, aber sie steuern den Markt durch das Volumen, das sie durch ihre Käufe erreichen. Für sie besteht der Hauptvorteil von Gold darin, dass es ein liquider Vermögenswert ist, der keinen Gegenwert hat. Sobald es in ihren Tresoren gestapelt ist, kann es niemand mehr an sich nehmen.
In der heutigen Welt nach Bretton Woods haben die Amerikaner den Zentralbanken die Idee verkauft, dass es für sie besser sei, Schatzwechsel zu kaufen, die mit den riesigen Reserven von Fort Knox unterlegt sind, um ein Minimum an Zinsen zu erwirtschaften. Barren erzeugen keine Zinsen.
Schwierig wird es jedoch, wenn es zu starken politischen Spannungen kommt. Die Vorstellung, dass die Dollars konfisziert werden könnten – eine mögliche Sanktion der USA – ist ziemlich abschreckend. Dieses Risiko hat in den letzten Jahren zugenommen, da Russland vom System geächtet wurde. Anstatt Dollars zu halten, sollte man lieber auf Gold zurückgreifen, um sich einige Komplikationen zu ersparen. China und andere Länder kaufen Gold, um sich gegen das Risiko eines Ausschlusses zu schützen.
In diesem Trend zur Entdollarisierung: Welche Perspektiven sehen Sie langfristig?
China, die Türkei oder auch Russland sind noch weit davon entfernt, über ebenso grosse Goldreserven zu verfügen wie entwickelte Länder wie die USA, Deutschland, Italien, Frankreich oder sogar die Schweiz. Um nur dieses eine Beispiel zu nennen: Gold macht lediglich 5 % der Bilanz der chinesischen Zentralbank aus. Diese Banken halten nach wie vor eine grosse Menge an US-Staatsanleihen in ihren Reserven und haben somit einen erheblichen Spielraum, weiterhin Gold zu kaufen.
Bis heute ist keine Währung in der Lage, den US-Dollar zu ersetzen. Der Euro wird niemals von allen akzeptiert, und dasselbe gilt natürlich auch für den Renminbi oder den Rubel. Ja, es gibt zunehmend Handelsgeschäfte, die in Renminbi abgewickelt werden, aber Gold bleibt die universelle Währung, die von allen akzeptiert wird, zu einem Preis, auf den sich jeder einigen kann. Ich bin nicht unbedingt von diesem Trend zur Entdollarisierung überzeugt. Vielmehr nimmt eine geopolitische Multipolarität Gestalt an, und ich sehe Gold als eine zentrale Rolle in dieser neuen Konstellation.
Wie beeinflussen die derzeitigen geldpolitischen Massnahmen, wie die Zinspolitik der Zentralbanken, den Goldmarkt sowohl auf der Nachfrageseite als auch auf der Angebotsseite?
Gold hat die Wahl von Trump nicht begrüsst, begleitet von den Aussichten auf einen starken Dollar, eine florierende Wirtschaft und hohe Zinssätze. Gold kann an Wert gewinnen, zahlt aber, wie bereits erwähnt, keine Zinsen. Folglich gehen mit dem Halten von Gold Opportunitätskosten einher, die umso höher sind, je höher die Leitzinsen der Fed sind. Diese Korrelation hat es schon immer gegeben. Der Goldpreis neigt dazu zu sinken, wenn die Fed die Zinsen anhebt.
Heute ist dies weniger offensichtlich. Gold hat Trumps Ankunft nicht begrüsst, aber sein Preis ist in Wirklichkeit nicht stark gefallen. Aus makroökonomischer Sicht ist klar, dass die Kosten für den Abbau von Gold mit den steigenden Energie- und Arbeitskosten, wie sie derzeit der Fall sind, zunehmen. Dies treibt den Preis in die Höhe und verringert die geförderten Mengen. Hinzu kommen geopolitische Spannungen, vor allem zwischen China und den USA, die zusätzliche Unsicherheiten schaffen und zur Aufwertung von Gold beitragen.
Heute folgt der Goldmarkt mehr denn je einer Vielzahl von Faktoren, die jeweils die Preisgestaltung beeinflussen. Die Geldpolitik spielt eine Rolle, ist aber nicht der einzige Einflussfaktor.
Werden die Zentralbanken angesichts ihrer aufgebauten Reserven neue Finanzprodukte entwickeln, die mit Gold unterlegt sind?
Das ist schwer vorstellbar. Es gab eine Zeit, in der alle Zentralbanken ihre Währungen an Gold ankoppelten, was jedoch weder unterstützt noch tragfähig war. Dennoch bleibt die Frage aus theoretischer Sicht interessant: Sollte das Wachstum der Geldmenge kleiner, gleich oder grösser sein als das Wirtschaftswachstum? Im Falle einer an Gold gekoppelten Währung wird diese Frage noch heikler, da kein Land die Menge an Gold kontrollieren kann, die es abbaut, und somit auch nicht die Geldmenge steuern kann.
Es ist wenig wahrscheinlich, dass wir zu goldgedeckten Währungen zurückkehren. Zentralbanken könnten jedoch Interesse an anderen Produkten zeigen, wie denen, die mit der Entwicklung von Blockchain und Kryptowährungen entstehen. Ich denke hier vor allem an Stablecoins. Diese sind in der Regel an den US-Dollar gekoppelt, aber immer mehr Emittenten wie Tether fügen Gold in ihre Reserven ein, um diese zu stärken. In diesem Fall sieht man klar, dass Innovationen nicht von den Zentralbanken ausgehen. Der Markt ergreift die Initiative – so war es schon immer. Angesichts der positiven Dynamik, in der sie sich bewegen, haben Stablecoins Potenzial für weiteres Wachstum. Die Zentralbanken könnten eines Tages auf sie zurückgreifen, aber im Moment bezweifle ich, dass sie Interesse daran haben, diese Bewegung aktiv zu fördern.
Frédéric Dawance
De Pury Pictet Turrettini
Frédéric ist seit 2016 bei de Pury Pictet Turrettini. Er beteiligt sich aktiv an der Governance des Unternehmens, indem er im Vorstand, im Strategie- und im Prüfungsausschuss sitzt. Seine Karriere begann er bei Pictet in Genf, dann bei CSFB in Zürich und London und weiter bei Exane in Paris. Nach zwei Jahren als CFO eines Technologieunternehmens kam er 2004 zu Lombard Odier & Cie, zunächst als Leiter des Tradings, danach als Co-Leiter für Anlageprodukte und schließlich als Leiter einer grossen Gruppe von Privatbankiers. Er besitzt einen HEC-Abschluss der Universität St. Gallen und einen Master in Wirtschaftswissenschaften der Universität Köln.
Thierry Zen Ruffinen
De Pury Pictet Turrettini
Thierry Zen Ruffinen verfügt über eine umfangreiche Erfahrung im Investmentbereich. Er kam 2021 als Leiter des Vertriebs zu de Pury Pictet Turrettini, wo er sich auf die Beratung institutioneller Kunden konzentrierte. Thierry war zuvor für den Vertrieb der Fonds und Mandate von Mirabaud Asset Management an institutionelle Kunden in der Romandie verantwortlich. Er begann seine Karriere 2004 bei der Nouvelle Compagnie de Réassurance als Tarifierungsaktuar. Thierry verfügt über einen Master in Versicherungsmathematik der HEC Lausanne.
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Best Practice beleuchtet verschiedene Lösungen für das Wealth Management und wie sie am besten eingesetzt werden können. Diese Woche berichtet Petra Kordosova über die Einführung des neuen CRM, das zusammen mit BS-Team für Telomere Capital entwickelt wurde. Dabei wurden verschiedene Ziele verfolgt.
Von Jérôme Sicard
Wozu sollte ein CRM heute für einen Vermögensverwalter wie Telomere dienen?
Ein CRM ist ein strategisches Instrument, das es uns ermöglicht, die Kommunikation mit unseren Kunden weiter zu optimieren und zu professionalisieren. Es handelt sich um eine zentrale Plattform, auf der wir unsere Interaktionen strukturieren, genau nachverfolgen und Aufgaben automatisieren können, während wir gleichzeitig das Kundenerlebnis verbessern. Im Gegensatz zu einem klassischen Manager, der immer noch mit eher fragmentierten Werkzeugen arbeitet, nutzen wir das CRM, um einen proaktiven Ansatz zu verfolgen, unsere Kommunikation stärker zu personalisieren und eine Servicequalität auf dem neuesten Stand der Technik zu gewährleisten.
Mit dem CRM, das wir gerade installiert haben, erweitern und verstärken wir den gezielten Versand unserer verschiedenen Publikationen, sodass unsere Kunden besonders relevante Inhalte erhalten, die auf ihre Interessen zugeschnitten sind. Es handelt sich nicht nur um ein Verwaltungsinstrument, sondern um einen strategischen Hebel, der unsere Fähigkeit, Wert für unsere Kunden zu schaffen und ihre Bedürfnisse zu antizipieren, stärkt.
Welche Probleme wollten Sie mit der Implementierung des CRM lösen?
Unser Hauptziel war nicht die Behebung von Schwachstellen, sondern die Optimierung und Weiterentwicklung unserer bestehenden Prozesse mit einem fortschrittlicheren Ansatz. Wir hatten bereits eine effiziente Struktur, aber das neue CRM ermöglicht es uns, noch einen Schritt weiter zu gehen, was Personalisierung und Effizienz angeht.
Hier sind die wichtigsten Ziele, auf die wir uns konzentrieren :
. Automatisierung und Verfeinerung unserer Kommunikation, um unsere Kunden mit exklusiven und relevanten Inhalten gezielter anzusprechen.
Welche Gewinne erwarten Sie für Telomere?
Die Implementierung des CRM bringt uns konkrete Vorteile, die uns von herkömmlichen Managern unterscheiden. Neben einer besseren und gezielteren Kommunikation mit unseren Kunden streben wir eine kontinuierliche Verbesserung unserer Dienstleistungen durch Umfragen und Analysen der Kundenzufriedenheit an, die es uns ermöglichen, unsere Vorgehensweise in Echtzeit anzupassen.
Gleichzeitig erreichen wir eine intelligentere Datenverwaltung, die uns eine optimale Reaktionsfähigkeit und eine bessere Antizipation der Erwartungen unserer Kunden garantiert, sowie eine höhere Effizienz durch eine bessere interne Koordination und eine Vereinfachung der Verwaltungsprozesse.
Welche Gewinne erwarten Sie für Ihre Kunden?
Die Kunden profitieren auf mehreren Ebenen. Sie profitieren von einem extrem personalisierten Service, der auf einer genauen Analyse ihrer Vorlieben und Interaktionen beruht. Sie haben Anspruch auf eine reibungslose Kommunikation mit einfacherem Zugang zu den wichtigen Informationen. Ihre Kundenerfahrung verbessert sich auch durch die Rückmeldungen und Umfragen, die wir regelmässig einbeziehen, um unsere Dienstleistungen zu verfeinern.
Wie wird das CRM die Beziehungen zu Ihren Kunden verändern?
Dank dieser Lösung gehen wir von einer klassischen, traditionellen Beziehung zu einem dynamischeren und interaktiveren Ansatz über. Wir können die Erwartungen unserer Kunden besser verstehen und unsere Angebote dementsprechend anpassen. Wir können ihnen einen reaktionsschnelleren Service bieten, der über die branchenüblichen Standards hinausgeht. Wir können die Kundenerfahrung stärker aufwerten, indem wir das Feedback unserer Kunden einbeziehen und eine stärkere Bindung zu ihnen aufbauen, indem wir ihnen Inhalte und Empfehlungen zur Verfügung stellen, die auf ihr Profil zugeschnitten sind.
Wie sind Sie bei der Integration in Ihre IT-Plattform vorgegangen? Wie lange hat die Implementierung gedauert?
Die Integration folgte einem strukturierten Prozess in mehreren Schritten :
. Bedarfsanalyse und Auswahl der CRM-Lösung, die am besten zu unserer IT-Umgebung passt.
. Anpassung und Integration mit unseren bestehenden Tools, einschliesslich unseres PMS und unserer Berichtsplattform.
. Migration der Daten unter Gewährleistung ihrer Integrität und Aktualität.
. Die Schulung der Teams.
. Die Testphase und Anpassungen vor der vollständigen Einführung.
Dieser Prozess dauerte etwa 10 Monate, einschliesslich einer Pilotphase, um einen optimalen Einsatz zu gewährleisten. Wir wurden dabei von BS-Team unterstützt, das wir aufgrund seiner profunden Kenntnisse des Microsoft-Ökosystems ausgewählt hatten. Sie beherrschen Dynamics perfekt, insbesondere in Schlüsselbereichen wie Datenintegration, Digital Workplace und Sicherheit. Sie haben uns also während der gesamten Strukturierung, Steuerung und Implementierung unseres Projekts begleitet.
Welches Budget haben Sie dafür bereitgestellt?
Le budget alloué s’est élevé à environ 80’000 francs. Il couvre l’acquisition et la personnalisation de la solution, l’intégration avec notre infrastructure IT, la formation des équipes, le support et les améliorations continues post-déploiement.
Was waren die kritischen Phasen bei der Implementierung?
Einige Phasen erwiesen sich als besonders komplex. Dies gilt zum Beispiel für
die Definition der Anforderungen und die Anpassung, damit sich das Tool perfekt an unseren Ansatz anpasst und nicht umgekehrt. Dasselbe galt für die Integration mit unseren anderen Systemen, um einen reibungslosen Ablauf unserer Prozesse zu gewährleisten.
Die kontinuierliche Optimierung ist ebenfalls als eine kritische Phase zu sehen, da wir Indikatoren und Kundenfeedback nutzen, um die Effektivität unseres CRM ständig zu verbessern.
Ich möchte noch einmal betonen, dass diese CRM-Lösung mehr ist als nur die Verwaltung von Kontakten. Sie ist ein echtes Unterscheidungsmerkmal für Telomere. Sie ermöglicht es uns, uns als Vermögensverwalter der nächsten Generation zu positionieren, der einen intelligenteren, persönlicheren und effizienteren Service anbietet als die üblichen Standards, die heute in der Welt der UVVs gelten.
Petra Kordosova
Telomere Capital
Petra Kordosova ist Finanzdirektorin und Leiterin des Risikomanagements bei Telomere Capital, einer unabhängigen Vermögensverwaltungsgesellschaft mit starker Family-Office-Komponente. Sie ist ausserdem Mitbegründerin des Unternehmens. Die Gründung von Telomere Capital geht auf das Jahr 2015 zurück. Bevor sie sich für dieses Unternehmensprojekt entschied, arbeitete Petra fast zehn Jahre lang für UBS Wealth Management in Genf als Kundenberaterin mit Schwerpunkt auf dem Schweizer Markt. Sie ist Absolventin des Institut Supérieur de Gestion et de Communication in Genf und hat zahlreiche Schulungen in Bereichen wie Compliance, Finanzverwaltung und Bankmanagement absolviert.
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Decalia feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Ihr Mitbegründer, Alfredo Piacentini, blickt in diesem Interview auf ein Jahrzehnt zurück, das mit dem ständigen Willen zur Innovation angegangen wurde. Dies spiegelt sich insbesondere in der Entwicklung der Private Markets Linie wider, die heute zum Markenzeichen von Decalia geworden ist.
Von Jérôme Sicard
Welche Bilanz ziehen Sie aus dem vergangenen Jahrzehnt, in dem Decalia sein zehnjähriges Bestehen feiert?
Zunächst einmal das zunehmende Gewicht der Regulierung. Innerhalb von zehn Jahren hat sich das Umfeld stark verändert, sei es in Bezug auf den rechtlichen Rahmen, die Normen oder die Typologien der Akteure. Dies hat die Situation sowohl für die Banken als auch für die Verwaltungsgesellschaften grundlegend verändert, und zwar nicht unbedingt zum Besseren. Die private Vermögensverwaltung unterliegt heute viel stärkeren Rahmenbedingungen, und der Dialog mit den Kunden ist komplexer geworden. Wir unterliegen europäischen Vorschriften, die für Märkte konzipiert sind, in denen die Finanzkenntnisse der Kunden geringer sind als in der Schweiz, was die Verwaltung rigider macht, mit einem tendenziell geringeren Grad an Personalisierung. Ehrlich gesagt nähert sich der Verwaltungsaufwand einer Schwelle, die kaum noch tragbar ist.
Was die Märkte angeht, so hat die Entwicklung sozialer Netzwerke und Online-Plattformen zu einer gewissen Demokratisierung geführt, aber auch zu mehr Volatilität, Verzerrungen und Emotionalität. Das sind Phänomene, die es vor zehn Jahren noch nicht gab und mit denen wir daher auch nicht umgehen mussten.
Und wie blicken Sie speziell für Decalia auf diese zehn Jahre zurück?
Wir haben es geschafft, uns an neue Marktstandards und die Veränderungen in der Branche anzupassen. Einer unserer grössten Erfolge ist die Entwicklung der Produktlinie Private Markets, die sich an eine anspruchsvolle Klientel richtet, die mittel- bis langfristige Anlagen sucht, die weniger anfällig für Marktverwerfungen sind. Insbesondere bei den kreditbezogenen Strategien haben wir Pionierarbeit geleistet. Insgesamt waren die letzten zehn Jahre sehr konstruktiv: Wir haben eine Struktur aufgebaut, die heute einen differenzierten Ansatz bietet.
Worauf sind Sie am meisten stolz?
Darauf, dass wir ein starkes Team um fünf Partner versammelt haben, die sich voll und ganz für die Entwicklung von Decalia einsetzen: Rodolfo De Benedetti, Sébastien Demole, Xavier Guillon, Nicolò Miscioscia und ich. Wir verstehen uns gut, wir arbeiten in die gleiche Richtung und vor allem lieben wir, was wir tun. Wir haben Google nicht aufgebaut, aber wir haben 70 talentierte Mitarbeiter zusammengebracht, die Freude daran haben, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.
Ihr grösster Erfolg?
Ohne Zögern : die Private Markets Line. In diesem Bereich haben wir in zehn Jahren fast zwei Milliarden Franken aufgebracht. Als wir anfingen, war dieser Sektor gerade erst im Entstehen begriffen. Damals, nach der Finanzkrise, konnten wir vom Rückzug der Banken profitieren, die ihn für zu komplex oder zu kapitalintensiv hielten.
Und Ihr grösster Misserfolg?
Es ist uns nicht gelungen, einen echten „Blockbuster“ unter unseren Long-only-Fonds zu kreieren, ein Vorzeigeprodukt, das einen Bruch markiert und unser Wachstum beschleunigt hätte. Dennoch haben wir innovative und avantgardistische Strategien zu Themen wie Millennials oder Kreislaufwirtschaft aufgelegt. In den letzten drei Jahren haben wir unseren Rhythmus gefunden, aber es hat lange gedauert, bis wir ihn erreicht haben.
Sie haben vor Decalia Syz geleitet. Inwiefern unterscheidet sich das Management einer Verwaltungsgesellschaft von dem einer Bank?
Ich habe Syz vor über zehn Jahren mitgeleitet. Seitdem ist klar, dass die Führung einer Bank noch anstrengender geworden ist. Ich dachte, dass eine Verwaltungsgesellschaft daher leichter zu führen wäre, aber in Wirklichkeit ist der Grad der Komplexität fast derselbe wie bei einer Bank im Jahr 2015. Abgesehen von der Bankinfrastruktur gibt es heute kaum noch Unterschiede zwischen der Verwaltung eines Fünf-Milliarden-Instituts und der eines unabhängigen Vermögensverwalters gleicher Grösse.
Welche Erfahrung, die Sie bei Syz gesammelt haben, hat Ihnen am meisten geholfen?
Zunächst einmal die Menschenführung. Man darf nie vergessen, dass es sich um unseren Rohstoff handelt. Es ist von grundlegender Bedeutung, die Menschen zu führen und sie dazu zu bringen, ihr Bestes zu geben, sowohl individuell als auch im Team. Teamarbeit ist in einer Struktur wie der unseren eine grundlegende Triebfeder. Das habe ich bei Syz gelernt, wo wir immerhin 500 Mitarbeiter zusammengebracht hatten, die gut zusammen funktionierten.
Ich habe auch aus meinen Misserfolgen gelernt. Ich habe einen überlegteren Umgang mit Risiken und der Entscheidungsfindung entwickelt. Heute nehme ich mir die Zeit, die Dinge gründlich zu analysieren, was mir manchmal vorgeworfen wird, sich aber oft als vorteilhaft erweist.
Schliesslich habe ich gelernt, mit meinen Partnern zusammenzuarbeiten, ihre Erwartungen anzuhören, ihre Entscheidungen zu respektieren und, wenn nötig, Kompromisse zu finden, um den reibungslosen Betrieb von Decalia sicherzustellen. Das ist eine ziemliche Kunst. Andere als ich wären eher dazu geneigt gewesen, die Macht im Alleingang auszuüben.
Worin haben Sie sich Ihrer Meinung nach am meisten hervorgetan?
Ich hoffe, dass wir heute das Bild einer Struktur vermitteln, die sich von den meisten unabhängigen Vermögensverwaltern unterscheidet. Wir wollten unsere Identität immer auf Analyse, Fundamentalforschung und einer starken makroökonomischen Vision aufbauen. Ziel ist es, dass Decalia als eine rigorose, durchdachte Organisation wahrgenommen wird, die in der Lage ist, vorausschauend zu handeln.
Wo liegt die Innovation bei Decalia heute?
In der privaten Vermögensverwaltung, die immer noch ein recht traditioneller Sektor ist, liegt die Innovation vor allem in der Kundenbeziehung und der Kommunikation. Die Art und Weise, wie wir mit unseren Kunden interagieren, entwickelt sich aufgrund der Fortschritte, die mit der Digitalisierung einhergehen, grundlegend weiter.
Bei der Gründung von Decalia waren es die Themen, bei denen wir wirklich innovativ waren, obwohl sie heute ein wenig überstrapaziert werden, wie übrigens auch der Sektor. Wenn die Tulpenmanie eines Themas irgendwann ausläuft und der Modeeffekt verschwindet, verliert es seine Attraktivität als Anlage. Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der natürlichen Entwicklung eines Themas und der eher künstlichen Entwicklung der Bewertung seiner zugrunde liegenden Vermögenswerte. Ein Thema ist langfristig angelegt, aber die Finanzindustrie sucht oft nach einer unmittelbareren Rendite.
Darüber hinaus ist es einfacher geworden, Anlagestrategien zu kopieren. Einer Idee zu folgen reicht nicht mehr aus, um innovativ zu sein. Wenn man heute eine Strategie oder ein Produkt einführt, muss man sicherstellen, dass es nicht sofort von einem Konkurrenten repliziert werden kann. Die Eintrittsbarrieren sind zu niedrig.
Wie sieht es mit Private Markets aus?
Das ist etwas anderes. Das Kopieren eines Modells in Private Markets ist auf andere Weise komplexer und zeitaufwendiger. Die Eintrittsbarrieren sind höher. Es ist umso schwieriger, ein Team aufzubauen, als es sich um einen relativ neuen Beruf handelt, der sehr hohe technische Fähigkeiten erfordert. In diesem Bereich haben wir einen klaren Vorsprung erlangt, indem wir uns frühzeitig positioniert und originelle Strategien entwickelt haben.
Wir sind in der Lage, anspruchsvollen Anlegern Lösungen mit sehr attraktiven Risiko-Rendite-Verhältnissen und kürzeren Investitionszyklen als bei klassischen Private-Equity-Anlagen anzubieten. Wir sprechen hier eher von fünf bis sieben Jahren als von zehn bis fünfzehn Jahren.
Wir haben es geschafft, innovativ zu sein und wollen es auch bleiben. Die privaten Märkte haben mit dem relativen Rückzug der Banken ihr immenses Potenzial noch lange nicht entfaltet.
Alfredo Piacentini
Decalia
Alfredo Piacentini hat Decalia mitgegründet und ist der geschäftsführende Partner. Darüber hinaus ist er Mitglied des Verwaltungsrats, des Vorstands und des Strategie- und Anlageausschusses von Decalia. Er war neun Jahre bei Lombard Odier in Genf und London zunächst als Finanzanalyst und später als Fondsmanager tätig, bevor er 1995 die Banque SYZ mitgründete. Als Partner und Generaldirektor der Gruppe war er für das Private Banking, die zentrale Verwaltung und das Fondsgeschäft verantwortlich. Im Laufe seiner Laufbahn hat er mehrere Fonds verwaltet, darunter Schwellenländerfonds, Fonds mit Anlageschwerpunkt Mittelmeerraum, Italien und eine globale Long/Short-Strategie. Alfredo Piacentini verfügt über einen Master-Abschluss in Internationalen Beziehungen des Institut des Hautes Etudes Internationales in Genf.
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In diesem ersten Teil von Die komplette Reihe, einer Interviewserie, die ein und dasselbe Thema vertiefen, zeigen uns Frédéric Dawance und Thierry Zen Ruffinen den Goldmarkt aus allen Blickwinkeln. Zum Auftakt der Reihe definieren sie hier die Grundzüge.
Von Jérôme Sicard
Welche neuen Trends in der Goldproduktion und -versorgung könnten sich auf den Preis auswirken?
Natürlich werden neue Goldvorkommen entdeckt, aber es gibt bereits einen grossen Bestand an nicht ausgebeuteten Goldvorkommen. Der entscheidende Faktor sind die Kosten für den Abbau. Wenn die Produktionskosten steigen und der Goldpreis sinkt, könnte dies die Produktion verringern. Derzeit ist jedoch bei stabilen Energiepreisen, moderaten Arbeitskosten und einem steigenden Goldpreis mit einem Anstieg der Produktion zu rechnen. Auch die Zinssätze spielen eine Rolle: Die CAPEX sind stark an die Zinssätze gekoppelt, was die Produktion ebenfalls beeinflussen kann. Alles in allem könnten wir eine steigende Produktion sehen, aber alles hängt davon ab, wie sich diese Variablen entwickeln.
Wie gehen die Anleger heute mit Gold um?
Für Privatanleger und ihre Banker ist physisches Gold nach wie vor eine bevorzugte Wahl. Goldfonds sind sehr beliebt, weil sie einfach zu verwalten sind und die Garantie haben, dass dahinter greifbares Gold steht. Es ist einfach zu kaufen und zu verkaufen und bleibt bei denjenigen beliebt, die eine gewisse Sicherheit suchen. Dann gibt es das Aufkommen der auf Gold basierenden Token oder der Stablecoins, die wir bereits erwähnt haben. Diese Form des digitalen Investierens zieht immer mehr an. Es gibt auch Fonds, die Aktien von Bergbauunternehmen beinhalten oder Derivate einsetzen, um die Lager- und Logistikkosten auszugleichen, während sie gleichzeitig versuchen, die Rendite zu maximieren. Diese Produkte können riskanter sein, sie ergänzen aber das Angebot auf originelle Art und Weise. Wenn Sie die Reinheit Ihrer Anlage bewahren möchten, ist ein Fonds, der ausschliesslich durch physisches Gold unterlegt ist, nach wie vor die sicherste Lösung.
Wie hat sich Gold seit dem Ende des Bretton-Woods-Abkommens im Jahr 1971 entwickelt?
Das Ende des Bretton-Woods-Abkommens mit der Aussetzung der Konvertibilität des Dollars in Gold war eindeutig ein Wendepunkt. Seit dieser Zeit ist der Goldpreis förmlich explodiert. Im Jahr 1971 kostete eine Unze 35 US-Dollar. Heute liegt sie bei über 2.700 US-Dollar. Seine annualisierte Rendite nähert sich also 8 %. Man kann von einer starken Wertsteigerung sprechen. Gold hat die meisten Anlageklassen übertroffen und seine Performance gleicht sich fast der des S&P500 an. Seit 1971 hat der S&P eine annualisierte Rendite von 9% erwirtschaftet. Hätten Sie Ihre Dividenden Jahr für Jahr reinvestiert, hätte sich die Rendite auf 11% belaufen. Das Verhalten von Gold ist also weiterhin sehr beeindruckend.
Wie sieht die weltweite Produktion heute aus?
Derzeit liegt sie bei etwa 3’000 Tonnen pro Jahr, was einem Würfel von 5 Metern Höhe entspricht und somit einen Wert von 300 Milliarden Dollar hätte. Die grössten Produzenten weltweit sind China, Russland und Australien. Sie produzieren jeweils mehr als 300 Tonnen. Danach folgen die USA und Kanada, die sich beide um die 200 Tonnen bewegen. Es gab eine Zeit, in der Südafrika diesen Markt vollständig beherrschte. In den 1980er Jahren produzierte es fast 1.000 Tonnen pro Jahr, was 70 % der Weltproduktion entsprach. Seitdem hat es einen deutlichen Rückgang erlebt. Ihre Produktion ist auf etwa 130 Tonnen pro Jahr gesunken, was einem Rückgang von 87 % entspricht. Laut einer aktuellen Studie von Swissaid könnte sich die Goldproduktion auf dem afrikanischen Kontinent auf 800 Tonnen pro Jahr belaufen, wenn man die handwerkliche Produktion miteinbezieht. Diese ist jedoch oft inoffiziös und taucht daher nicht in den offiziellen Statistiken auf.
Und wer sind heute die grössten Goldkäufer?
Die Zentralbanken sind nach wie vor die grössten Käufer, vor allem in Ländern wie China, Russland und der Türkei. Mit dem einzigen Unterschied, dass ihre Reserven im Vergleich zu denen der westlichen Länder immer noch sehr gering sind. In den letzten zehn Jahren hat China mehr als 1’000 Tonnen Gold gekauft und Russland etwa 1’500 Tonnen. Abgesehen von den Zentralbanken sind China und Indien mit Käufen von jeweils über 1’000 Tonnen bei weitem die grössten privaten Verbraucher. In letzter Zeit wurde die Nachfrage in China zum Teil durch die Unsicherheiten im Immobiliensektor gestützt. Schliesslich auf Unternehmensebene kauft ein Luxusgüterriese wie Richemont jährlich etwa 40 Tonnen Gold, um seine verschiedenen Marken zu versorgen.
Was sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Faktoren, die die Entwicklung des Goldpreises bestimmen werden?
Geopolitische Spannungen und wirtschaftliche Unsicherheiten dürften den Goldpreis weiterhin beeinflussen. Die inflationäre Wirtschaftspolitik, insbesondere in den USA, wo die Gelddruckmaschine auf Hochtouren läuft, um Defizite zu finanzieren, dürfte die Nachfrage ebenfalls stützen. Wenn die USA mit Defiziten von 8 % kokettieren und die europäischen Volkswirtschaften weiterhin Geld ausgeben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, dürfte Gold die Nase vorn haben. Angesichts der Konjunkturpolitik in China und der Unberechenbarkeit, die derzeit herrscht, könnte Gold in den nächsten zwei Jahren oder sogar noch in diesem Jahr die Marke von 3.000 USD pro Unze überschreiten.
Und schliesslich: Wie verhält sich der Goldmarkt im Vergleich zu anderen Finanzmärkten?
Der weltweite Goldhandel zwischen Spotmärkten, Terminkontrakten und physischen Transaktionen beläuft sich täglich auf etwa 100 bis 150 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Der Handel auf den Aktienmärkten beträgt weltweit etwa 150 bis 200 Milliarden US-Dollar. Gold stellt also einen riesigen Markt dar, der noch dazu für Investoren und Zentralbanken von entscheidender Bedeutung ist. Es ist ein sehr liquider Markt, der vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten eine entscheidende Rolle bei der Diversifizierung von Portfolios spielt. Um es mit den Worten von John Pierpont Morgan zu sagen: „Gold is money, everything else is credit“.
Frédéric Dawance
De Pury Pictet Turrettini
Frédéric ist seit 2016 bei de Pury Pictet Turrettini. Er beteiligt sich aktiv an der Governance des Unternehmens, indem er im Vorstand, im Strategie- und im Prüfungsausschuss sitzt. Seine Karriere begann er bei Pictet in Genf, dann bei CSFB in Zürich und London und weiter bei Exane in Paris. Nach zwei Jahren als CFO eines Technologieunternehmens kam er 2004 zu Lombard Odier & Cie, zunächst als Leiter des Tradings, danach als Co-Leiter für Anlageprodukte und schliesslich als Leiter einer grossen Gruppe von Privatbankiers.
Er besitzt einen HEC-Abschluss der Universität St. Gallen und einen Master in Wirtschaftswissenschaften der Universität Köln.
Thierry Zen Ruffinen
De Pury Pictet Turrettini
Thierry Zen Ruffinen verfügt über eine umfangreiche Erfahrung im Investmentbereich. Er kam 2021 als Leiter des Vertriebs zu de Pury Pictet Turrettini, wo er sich auf die Beratung institutioneller Kunden konzentrierte. Thierry war zuvor für den Vertrieb der Fonds und Mandate von Mirabaud Asset Management an institutionelle Kunden in der Romandie verantwortlich. Er begann seine Karriere 2004 bei der Nouvelle Compagnie de Réassurance als Tarifierungsaktuar. Thierry verfügt über einen Master in Versicherungsmathematik der HEC Lausanne.
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