Strategie

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  • Interview mit Iavor Tzolov
  • Gründer
  • Mercury Metrics

„Den Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften dabei helfen, ihre Relationship Manager besser zu verwalten“

Mercury Metrics bietet Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften analytische Lösungen, mit denen sie die Leistung und die Kompetenzen ihrer Beziehungsmanager besser beurteilen können. Eine komplexe Aufgabe, die für die Entwicklung einer Geschäftsstrategie unerlässlich geworden ist.

Von Jérôme Sicard

Wie würden Sie heute den Posten oder die Funktion des Relationship Managers definieren?

Der heutige Relationship Manager ist viel mehr als nur ein Banker: Er ist das Rückgrat der Kundenstrategie und ein Schlüsselakteur für den geschäftlichen Erfolg von Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften. Heute bewegt er sich in einem streng strukturierten Rahmen. Seine Hauptaufgabe besteht nicht mehr darin, Finanzprodukte auszuwählen oder die Märkte zu beobachten, sondern als zentraler Dreh- und Angelpunkt der Kundenbeziehung zu agieren. Er muss komplexe Lösungen koordinieren, manchmal implizite Bedürfnisse in konkrete Möglichkeiten umsetzen und den Mehrwert für jeden Kunden maximieren.

Wie hat sich diese Rolle im Laufe der Zeit verändert?

Früher waren Relationship Manager in erster Linie Finanzmarktexperten. Sie verbrachten einen Grossteil ihrer Zeit damit, Anlagemöglichkeiten zu analysieren und ihre Kunden davon zu überzeugen, ihren Empfehlungen zu folgen. Diese Zeiten sind einer viel komplexeren Realität gewichen. Aufgrund der regulatorischen Änderungen, die im Zuge der Finanzkrise von 2008 eingeführt wurden, müssen sich die Relationship Manager mit einem wachsenden Verwaltungsaufwand und standardisierten Prozessen auseinandersetzen. Ihre Fähigkeit, ihre Ansätze individuell zu gestalten und sich voll und ganz auf die Kundenbeziehung zu konzentrieren, wird dadurch eingeschränkt.

Was sind die grössten Herausforderungen, denen sich RM heute stellen müssen?

Relationship Manager spielen eine strategische Rolle für Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften, aber sie bewegen sich in einem immer anspruchsvolleren Umfeld. Es gibt drei grosse Herausforderungen, die ihren Alltag erschweren.

Die erste und wahrscheinlich frustrierendste Herausforderung ist das Zeitmanagement. Zwischen administrativen Verpflichtungen, regulatorischen Anforderungen und Compliance-Prozessen wird ein erheblicher Teil ihres Tages mit Aufgaben verbracht, die für die Kunden nur einen geringen Mehrwert haben. Dies hindert sie oft daran, sich voll und ganz auf die Kundenbeziehung zu konzentrieren, die doch das Herzstück ihrer Aufgabe bleiben sollte.

Zweitens erschweren der Wettbewerbsdruck und die Marktsättigung ihre Fähigkeit, sich zu differenzieren. Die Kunden werden heute von einer Vielzahl von Anbietern mit sehr ähnlichen Lösungen überfordert. Um zu überzeugen, muss ein RM nicht nur die spezifischen Bedürfnisse seiner Kunden genau verstehen, sondern auch in der Lage sein, einen greifbaren und differenzierten Wert aufzuzeigen.

Schliesslich ist da noch die erodierende Rentabilität, ein Problem, das in der Schweiz besonders akut ist. Die Margen sinken aufgrund der Kombination aus niedrigen Zinssätzen und zunehmenden regulatorischen Auflagen. Vor diesem Hintergrund muss jede Kundeninteraktion optimiert werden, nicht nur um die aktuelle Leistung aufrechtzuerhalten, sondern auch um die Nachhaltigkeit der Beziehungen langfristig zu sichern.

Anhand welcher Kriterien sollten RM heute bewertet werden?

Traditionelle Kriterien wie der erzielte Umsatz oder das Volumen des verwalteten Vermögens reichen nicht mehr aus, um den wahren Wert eines Relationship Managers zu messen. Diese Indikatoren sind zwar nützlich, erfassen aber nicht die Komplexität und den strategischen Einfluss ihrer Rolle.

Heute ist es entscheidend, RMs zu bewerten, indem man sich auf ihre Fähigkeit konzentriert, starke und dauerhafte Beziehungen zu ihren Kunden aufzubauen. Man muss über die Zahlen hinausgehen, um die Qualität dieser Beziehungen und die Tiefe des Vertrauens, das sie aufbauen können, zu verstehen.

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Zufriedenheit und Treue der Kunden. Insbesondere die Treue ist ein Schlüsselindikator, da sie die Fähigkeit des RM widerspiegelt, eine geschäftliche Interaktion in eine langfristige Partnerschaft zu verwandeln.

Schliesslich ist ihre Fähigkeit, im Team zu arbeiten oder mit anderen Spezialisten zusammenzuarbeiten, entscheidend. In einer Welt, in der die Lösungen immer komplexer werden, muss ein Relationship Manager in der Lage sein, verschiedene Ressourcen zu mobilisieren, um einen integrierten und kohärenten Service zu bieten.

Welchen Ansatz verfolgt Mercury Metrics, um die Effektivität von Beziehungsmanagern zu messen?

Bei Mercury Metrics haben wir die Art und Weise, wie die Leistung von Beziehungsmanagern gemessen wird, von Grund auf neugestaltet, indem wir einen datenbasierten Ansatz verwenden. Unser Ansatz basiert auf über 50 Schlüsselindikatoren, die eine 360°-Sicht auf die Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten von Beziehungsmanagern bieten. Diese Indikatoren decken sowohl quantitative Dimensionen wie die Rentabilität als auch qualitative Dimensionen wie die Tiefe und Qualität der Kundenbeziehungen ab.

Unsere Methode beschränkt sich nicht auf eine statische Bewertung. Sie beinhaltet Prognoseinstrumente, die Banken und Vermögensverwaltungsgesellschaften dabei helfen, den künftigen Weg der RMs zu antizipieren, sei es die Entwicklung ihrer Portfolios oder ihr Beitrag zur Gesamtstrategie. Indem wir diese Analysen in Geschäftspläne und massgeschneiderte Aktionspläne umsetzen, bieten wir den Institutionen die nötige Klarheit, um Entscheidungen in Bezug auf die Rekrutierung, Verwaltung und Entwicklung ihrer RMs zu treffen.

Was möchten Sie mit Mercury Metrics erreichen?

Wir wollen Banken und unabhängigen Vermögensverwaltern helfen, ihre Beziehungsmanager besser zu verstehen und zu managen. Mithilfe von datengestützten Geschäftsplänen können sie zukünftige Bedürfnisse besser antizipieren und klare Strategien entwickeln, um die Beiträge ihrer RMs zu maximieren.

Ergänzend dazu entwickeln wir konkrete Aktionspläne, die direkt auf die strategischen Prioritäten der jeweiligen Institution abgestimmt sind. Diese Pläne setzen die Ziele der Geschäftspläne in praktische, umsetzbare Massnahmen um und helfen den RMs dabei, ihre Kundenbeziehungen zu stärken und neue Möglichkeiten zu entwickeln, um ihre Wirkung zu maximieren.

Letztendlich liefern wir eine strukturierte, pragmatische Methode, die den Institutionen hilft, ihre Talente effektiv zu managen und in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld zu gedeihen.

Iavor Tzolov

Mercury Metrics

Iavor Tzolov ist der Gründer von Mercury Metrics, einer analytischen Lösung, mit der Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften die Fähigkeiten ihrer Beziehungsmanager im Bereich Beziehungsmanagement bewerten und vergleichen können. Nach seiner Tätigkeit als Strategie- und Entwicklungsleiter bei Piguet Galland in Genf gründete er Ortogon, eine Einrichtung, die sich der Begleitung von Entscheidungsträgern und Unternehmern bei der Bewältigung komplexer strategischer und operativer Herausforderungen widmet. Iavor ist ausserdem Mitbegründer von Venture Mills, einer Initiative zur Unterstützung von Start-ups in den Bereichen Fintech und digitale Transformation.

 

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Segmentierung

  • Interview mit Simon Morgenthaler
  • Zurich Branch Manager
  • Swissquote

„Die Erwartungen der institutionellen Kunden konzentrieren sich auf unsere Plattform“

Swissquote belegt in der neuesten Studie von Colombus Consulting über die Digitalisierung des Kundenerlebnisses einen guten vierten Platz. Diese Kunden werden, im Übrigen, immer jünger, immer reicher und immer institutioneller, wie Simon Morgenthaler aus Zürich berichtet.

Von Levi-Sergio Mutemba

Wie hat sich die individuelle Kundschaft in den letzten Jahren und insbesondere seit dem Covid verändert?

Die erste, eher strukturelle Entwicklung ist demografischer Natur. Immer jüngere Anleger bilden eine immer wichtigere Kundengruppe, auch wenn die Senioren oder Einzelhandelskunden über fünfzig Jahre überwiegen. Diese aufstrebende Klientel ist der Grund für die 2021 mit PostFinance eingegangene Partnerschaft über die Plattform YUH, die sich an junge, sehr mobile Anleger richtet, die wahrscheinlich noch nie zuvor investiert haben. Die Pandemie hat diesen Zustrom von Privatkunden, die noch nie investiert haben, sozusagen beschleunigt. Davon haben vor allem digitale Vermögenswerte und Kryptowährungen profitiert.

Und wie sieht es mit vermögenden Kunden aus?

Als ich 2003 zu Swissquote kam, war unser Ruf noch nicht gut genug, um diese Kunden anzuziehen. Heute haben sie die digitalen Banken weitgehend akzeptiert und integriert. Das durchschnittliche Vermögen unserer Kunden liegt bei über 100’000 Franken, aber diese Zahl sagt wenig über die Vielfalt der Profile aus. Wir haben Kunden, die im zweistelligen Millionenbereich reich sind, und andere, die weniger als 5’000 Franken besitzen.

Auch die institutionelle Kundschaft scheint sich stark verändert zu haben. Was bedeuten sie heute für Swissquote?

Wir haben eine deutliche Veränderung dieser Kundengruppe festgestellt, die derzeit etwa 30% unserer Einnahmen ausmacht. Dabei kann es sich um eine institutionelle Beziehung, eine klassische B2B-Beziehung oder eine B2B2C-Beziehung handeln, bei der unsere institutionellen Kunden ihre Lösungen für ihre eigenen Kunden mit unseren kombinieren. Es sei daran erinnert, dass unser Büro in Singapur ausschliesslich institutionelle Kunden betreut, während unsere Vertretung in Malta sich auf Investmentfonds und kollektive Anlagen konzentriert.

Was erwarten diese Kunden von einer digitalen Bank, die ihren Aufschwung vor allem Privatanlegern zu verdanken hat?

Die Erwartungen der institutionellen Anleger konzentrieren sich hauptsächlich auf die technologische Effizienz unserer Plattform als Ganzes. Sie wünschen sich eine hochentwickelte Handelsplattform, wie sie in unserer Benutzeroberfläche zum Ausdruck kommt, sowie eine sehr moderne Infrastruktur. Diese Kunden wollen auch Zugang zu praktisch allen Anlageklassen und Finanzprodukten an einem einzigen Ort haben. Unsere Plattform bietet Zugang zu mehr als drei Millionen Vermögenswerten oder Finanzprodukten. Dies ist besonders wichtig, da die Kunden nicht mehrere Anbieter für verschiedene Anlageklassen oder Produkte suchen möchten. Natürlich ist damit noch nicht die Liquidität gemeint, die für eine möglichst wettbewerbsfähige Preisgestaltung von grundlegender Bedeutung ist.

Wenn Sie über neue Technologien sprechen, wie wird künstliche Intelligenz in Ihre Geschäftstätigkeit integriert?

Sie ist besonders wichtig für die Kundenbetreuung und den Kundensupport. Unsere Mitarbeiter sollen sich auf die komplexesten Fragen oder Probleme konzentrieren, die Kunden haben könnten. Unsere automatisierten Systeme hingegen sind in der Lage, auf relativ einfache Anfragen zu reagieren. Ebenso entscheidend ist die Kontinuität der Unterstützungsdienste und der Kundenbetreuung.

Ich denke, wir bewegen uns ziemlich schnell auf eine Gesellschaft zu, in der Unternehmen den Support und die Betreuung von Kunden rund um die Uhr und sieben Tage die Woche aufrechterhalten. Noch vor weniger als zehn Jahren konnte ein Kunde zu Recht davon ausgehen, dass er mehrere Tage warten musste, bis er eine Rückmeldung zu einer Frage oder einem Problem erhielt. Das ist heute nicht mehr der Fall. Der Kunde erwartet eine sofortige Antwort in Echtzeit, wenn man bedenkt, was die KI an Prozessverbesserungen ermöglicht hat.

Wenn man bedenkt, dass Ihr Kerngeschäft das Brokerage ist, ändert das etwas an der regulatorischen Belastung im Vergleich zu einer traditionellen Bank?

Die Tatsache, dass wir eine FINMA-Lizenz haben, setzt uns denselben regulatorischen Anforderungen aus, denen alle anderen Banken unterliegen. Um Ihnen die Auswirkungen der regulatorischen Neugestaltung der Finanzdienstleistungsbranche zu veranschaulichen: Als ich vor etwas mehr als zwanzig Jahren zu Swissquote kam, waren weniger als zehn Personen für die Bereiche Regulierung und Compliance zuständig. Heute ist es praktisch eine Armee von Spezialisten, die Swissquote einsetzt, um die vollständige Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.

Darüber hinaus erwarten die Kunden, und zwar nicht nur die institutionellen, dass wir sie bei den regulatorischen Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Das Onboarding von Neukunden ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte. Für uns ist es daher unerlässlich, zahlreiche Überprüfungen und intensive Kontrollen durchzuführen. Dank einer hochmodernen technologischen Infrastruktur ist dies zwar relativ reibungslos möglich, aber ich betone, es bleibt dennoch komplex.

Simon Morgenthaler

Swissquote

Simon Morgenthaler kam im März 2003 zu Swissquote und hatte zunächst die Aufgabe, ein Dienstleistungsangebot für unabhängige Vermögensverwalter zu schaffen. Er konzipierte und leitete erfolgreich mehrere grosse Projekte in verschiedenen Geschäftsbereichen, wie zum Beispiel OTC-Derivatehandel, White-Label-Partnerschaften und das Angebot von Kryptowährungen. Heute ist er als Geschäftsführer des Büros in Zürich für den Verkauf an Retail- und institutionelle Kunden in der Region Deutschland-Österreich-Schweiz verantwortlich. Ausserdem beaufsichtigt er die Kundenbeziehungen und die Einheiten zur Kundenbetreuung. Er ist auch Mitglied des Verwaltungsrats von Swissquote Financial Services (Malta).

 

 

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    Haben die Amerikaner einen neuen Trump gewählt?

    Kamala Harris konnte als relativ Unbekannte Persönlichkeit nur einen dreieinhalb Monate dauernden Wahlkampf führen. Sie hatte nur eine begrenzte Chance, gegen einen ehemaligen Präsidenten zu gewinnen, der seit Jahrzehnten die Aura eines Stars geniesst. Dazu kam die fade Botschaft der Linken, die nicht in der Lage waren, die Fehler einer unbeliebten Biden-Präsidentschaft zu erkennen. Dies angesichts einer kriegerischen und erobernden Rhetorik von Donald Trump.

     

    Sowohl linke als auch rechte Medien berichteten von einem engen Kampf und einer Auszählung der Stimmen, die mehrere Tage in Anspruch nehmen würde. Doch am Tag nach dem 5. November waren die Ergebnisse zwar noch vorläufig, liessen aber keinen Raum für Zweifel. Es ging nicht mehr darum, wer gewinnen würde, sondern darum, um wie viele Stimmen Donald Trump gewinnen würde. Innerhalb kürzester Zeit war auch der Senat in republikanischer Hand, gefolgt vom Repräsentantenhaus.

    Man ging zwar davon aus, dass der ehemalige Präsident die Unterstützung einer vor allem älteren, männlichen, weissen und wenig gebildeten Wählerschaft erhalten würde. Doch muss man feststellen, dass er weit über diese Klischees hinaus ansprechen konnte – vor allem junge Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen, Hispanics und Asiaten sowie Menschen mit niedrigen Löhnen.

    Aufgereihte Planeten

    Der Donald Trump des Jahres 2024 ist bei weitem nicht so versöhnlich wie der von 2016 oder gar 2020. Als Bewunderer von autoritären Politikern wie Wladimir Putin, Kim Jong-Un oder Viktor Orban scheint Trump entschlossen zu sein, das Land nach seinen Vorstellungen zu führen und jede abweichende Stimme zum Schweigen zu bringen. Die ersten Nominierungen deuten darauf hin, dass unerschütterliche Loyalität gefordert sein wird.

    Neben dem Senat, der dem gewählten Präsidenten einen komfortablen Vorsprung von sechs Stimmen bietet, ist auch das Unterhaus in republikanischer Hand. Zudem sind sechs der neun Richter des Obersten Gerichtshofs konservativ. Die drei fundamentalistischsten Richter wurden vom künftigen Präsidenten selbst ausgewählt.

    Nach Ablauf der neuen Amtszeit kann Donald Trump nicht erneut kandidieren. Der Mann, der am ersten Tag seiner Präsidentschaft versprach, ein Diktator zu sein, wird in den nächsten vier Jahren vermutlich eine Politik des Absolutismus verfolgen. Er wird die Steuern für Firmen und Privatpersonen senken, die Einwanderung stoppen und drastische Zollschranken einführen.

    Eine Schlankheitskur

    Mit der Mehrheit im Kongress werden die Republikaner freie Hand haben, um die von Donald Trump propagierten Sachen umzusetzen. Die Senkung der Firmensteuern von 21% auf 15% wird wahrscheinlich ein grosses Loch in die Staatsfinanzen reissen, ohne den Steuerzahlern Vorteile zu bringen. Zur Erinnerung: 2017 hatten 81% der Steuersenkungen Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen finanziert (Center on Budget and Policy Priorities).

    Wie kann das Defizit beglichen werden? Elon Musk hat es angekündigt: Dem US-Volk stehen harte Zeiten bevor. Zum Leiter der neu geschaffenen Abteilung für Regierungseffizienz ernannt, ist die Reduktion der Staatsangestellten eine Priorität. Wichtige Sozialprogramme wie Obamacare, Medicaid und die Sozialversicherung, die schon seit langem im Visier der Republikaner sind, werden zwangsläufig gekürzt, um die Bundesfinanzen zu sanieren.

    ‘America First’

    Die Entscheidung über die Einführung von Zöllen liegt weitgehend im Ermessen des Präsidenten. Das Versprechen, einheitlich 10% und bis zu 60% auf chinesische Importe zu erheben, könnte daher schnell Realität werden. Das würde logischerweise zu einer erheblichen Inflation führen. Der gewählte Präsident ist zwar der Meinung, dass Zölle die Staatskasse füllen und Arbeitsplätze schaffen werden, weil sie die Firmen dazu bringen, in den USA zu produzieren. Aber diese Rationalität berücksichtigt nicht die potenziellen Vergeltungsmassnahmen und den Mangel an Arbeitskräften. Diese beiden Punkte ausser Acht zu lassen, bedeutet, die daraus resultierende Preis- und Lohninflation und damit eine mögliche Rückkehr zur restriktiven Politik der Fed zu verschweigen.

    Die Zukunft der Republikaner

    Die heutige Republikanische Partei hat kaum noch etwas gemeinsam mit der Partei von Ronald Reagan oder George Bush, Vater und Sohn. Viele Kongressabgeordnete bezeichnen sich selbst als „MAGA-Republican“ und sind eher dem Personenkult als der Verteidigung konservativer Ideale zugetan. Die von Donald Trump initiierte Bewegung hat nicht nur Sympathisanten. Das zeigt sich daran, dass während des Wahlkampfs mehrere prominente Parteifunktionäre zu den Demokraten übergelaufen sind. Heisst das, dass bei den Präsidentschaftswahlen 2028 eine dritte Partei entstehen wird, die endlich in der Lage ist, auf Augenhöhe mit den beiden Giganten zu konkurrieren? Die Demokratie würde davon profitieren, aber sicher ist das nicht.

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      • Interview mit Vivien Jain
      • Chief Executive Officer
      • Aquila

      «Ein erfolgreicher Nachfolgeprozess kann 3 bis 5 Jahre in Anspruch nehmen».

      Unabhängigen Vermögensverwaltern, die einen Nachfolger suchen, stehen heute mehrere Optionen zur Verfügung. Viele von ihnen befinden sich heute in dieser Situation. Vivien Jain untersucht hier die verschiedenen Szenarien mit ihren Vor- und Nachteilen. Unabhängig davon, für welche Lösung man sich entscheidet, spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle in diesem Prozess.

      Von Jérôme Sicard

      Warum ist das Thema Nachfolgeplanung für Sie momentan besonders relevant?

      Unsere Erfahrungen sowie Marktdaten zeigen, dass in den nächsten Jahren etwa 20 bis 30 % der Vermögensverwalter das offizielle Rentenalter von 65 Jahren erreichen werden. Viele Experten sind sich einig, dass ein erfolgreicher Nachfolgeprozess 3–5 Jahre in Anspruch nimmt. Daher ist es entscheidend, sich als Unternehmer frühzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und einen Masterplan im Kopf zu haben. Es geht dabei nicht nur um das Unternehmen selbst, sondern auch um die Kunden, die sich eine nachhaltige Lösung wünschen und eine solche auch verdienen. Ohne Kunden wäre die Gesellschaft – etwas überspitzt formuliert – kaum etwas wert. Da wir in einem höchst persönlichen und schwer austauschbaren Geschäft tätig sind, muss dieser Prozess mit grosser Sorgfalt durchgeführt werden.

      Welche Optionen sollten unabhängige Vermögensverwalter heute in Betracht ziehen, wenn es um ihre Nachfolge geht?

      Es gibt zwei Kernfragen, die sich stellen: Kann ich die Nachfolge intern, vielleicht durch jüngere Partner oder sogar eigene Kinder, regeln, oder muss ich eine externe Lösung suchen? Eine interne Nachfolgelösung kann durch frühzeitige Stellvertretungen in der Kundenbetreuung vorbereitet werden. Für eine externe Lösung muss zunächst der passende Übernehmer gefunden werden, was oft komplizierter und zeitintensiver ist, als man denkt.

      Ein weiterer Weg ist die Konsolidierung – wenn man keinen geeigneten Nachfolger findet, bleibt die Möglichkeit, sich mit einer anderen Gesellschaft zusammenzuschliessen. Allerdings erfordert das die Aufgabe der eigenen Firma und die Integration in eine andere Unternehmenskultur, was nur funktionieren kann, wenn die Werte und Arbeitsweisen übereinstimmen. Ausserdem ist die Bereitschaft, loszulassen, entscheidend für den Erfolg einer Nachfolge.

      Welche wäre Ihrer Meinung nach die beste Nachfolgelösung?

      Eine allgemeingültige «beste» Lösung gibt es nicht. Es hängt immer von der individuellen Situation des Unternehmens ab: Wie ist die Struktur? Welche Erwartungen haben die Eigentümer? Wie ist das Mindset und der Risikoappetit der Beteiligten? Und wie lange möchte der Inhaber noch aktiv sein? In vielen Fällen läuft es heutzutage auf eine Konsolidierung hinaus – schon aus regulatorischen und kostentechnischen Gründen. Der Einzelkämpfer hat es heute schwerer, weshalb Partnerschaften mit gleichgesinnten Unternehmen oft die bessere Wahl sind. Am Ende des Tages ist die beste Lösung immer die, mit der die Kunden zufrieden sind.

      Was sind die Hauptunterschiede zwischen Asset Deals und Share Deals?

      Für den Verkäufer ist ein Share Deal oft vorteilhafter, da es steuerliche Vorteile gibt und die Firma nicht liquidiert werden muss. Der Käufer übernimmt jedoch die gesamte Gesellschaft, inklusive aller Verpflichtungen, weshalb eine gründliche Due Diligence notwendig ist. Experten im Markt geben an, dass sich die Kosten für eine nachhaltige Due Diligence erste ab einem Assetvolumen von etwa CHF 1 Milliarde wirklich lohnen. Bei kleineren Vermögen kann der Aufwand unverhältnismässig hoch sein.

      Ein Asset Deal hingegen bedeutet, dass die Kundenbeziehungen neu übertragen werden müssen, was für den Kunden sichtbarer ist. Der Vorteil für den Käufer ist, dass er nur jene Kunden übernimmt, die auch wirklich zu ihm passen. In der Aquila Gruppe haben wir beide Varianten schon erlebt, was uns eine gewisse Flexibilität im Umgang mit Nachfolgelösungen gibt.

      Was wäre Ihrer Meinung nach das schlimmste Szenario in einem Nachfolgeprozess?

      Ein Worst-Case-Szenario wäre, wenn die Rollenverteilung zwischen Übernehmer und Übergeber nicht klar definiert ist. Auch wenn sich Anlagestrategien zu stark unterscheiden oder gesundheitliche Einschränkungen den Prozess beschleunigen müssen, können grosse Probleme entstehen. Der schlimmste Fall ist jedoch, wenn jemand nicht loslassen kann. Es ist entscheidend, dass die Spielregeln frühzeitig und verbindlich festgelegt werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

      Wie unterstützt Aquila Unternehmen, die sich in die Nachfolgephase begeben?

      Wir begleiten unsere Partner durch alle Phasen ihrer Unternehmensentwicklung, von der Gründung über den Ausbau bis hin zur Nachfolgeplanung. Unser breites Netzwerk und unsere langjährige Erfahrung helfen dabei, den idealen Match für eine Nachfolge zu finden.

      Wir konnten bereits einige erfolgreiche Nachfolgelösungen umsetzen, sei es durch interne Übergaben, Fusionen oder die Integration externer Partner. Dabei sind wir nicht nur für Aquila-Gesellschaften aktiv, sondern bieten unsere Expertise dem gesamten Markt an.

      Welche Schritte sollten Vermögensverwalter im Vorfeld unternehmen, um eine erfolgreiche Nachfolge zu gewährleisten?

      Der wichtigste Schritt ist, frühzeitig einen Masterplan zu entwickeln und diesen regelmässig zu überprüfen. Die Familie oder der Lebenspartner sollten ebenso in den Prozess einbezogen werden wie die Kunden, denn ihre Erwartungen spielen eine grosse Rolle.

      Wie lange sollte man für eine erfolgreiche Nachfolge einplanen?

      Wenn alles reibungslos verläuft, dauert der Prozess in der Regel 2–3 Jahre. Wenn man jedoch noch den passenden Nachfolger suchen muss, kann es bis zu 5 Jahre dauern. Je länger man sich für die Planung Zeit nimmt, desto mehr Möglichkeiten stehen einem offen.

      Wie sollten Kunden in den Nachfolgeprozess eingebunden werden?

      Die Kunden sollten frühzeitig informiert und in den Prozess integriert werden. Zum Beispiel durch Tandem-Besuche mit dem Nachfolger, um das Vertrauen zu stärken. Eine Übergabephase von rund 2 Jahren halte ich für ideal, damit die Kontinuität für den Kunden spürbar ist.

      Was wird im Nachfolgeprozess oft übersehen?

      Häufig werden die menschlichen Faktoren unterschätzt. Viele fragen sich nicht rechtzeitig, wie ihre Rolle nach der Übergabe aussehen soll und wie sie die gewonnene Zeit verbringen möchten. Das Loslassen wird oft als emotionaler Prozess unterschätzt, und finanzielle Aspekte werden überbewertet.

      Vivien Jain

      Aquila

      Viven Jain lenkt seit 2021 als CEO die Geschicke der Aquila und trat damit in die Fussstapfen des Firmengründers Max Cotting, der den Vorsitz im Verwaltungsrat übernommen hat. Die 39-jährige gehört bereits seit 2014 zur Aquila-Familie und übernahm 2016 die Verantwortung für die Bereiche Legal, Compliance und Risk. Mit ihrer kanadisch-schweizerischen Doppelbürgerschaft und ihren indischen Wurzeln bringt sie eine facettenreiche Perspektive mit. Vivien Jain war nach Abschluss ihres Jurastudiums in mehreren Positionen bei Anwaltskanzleien im In- und Ausland tätig, darunter beim Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC in Zürich.

       

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      • Interview mit Taulant Avdija
      • Leiter Regulatory & Compliance
      • BDO Schweiz

      „Ein Kurs, der als Initiative von Praktikern für Praktiker gedacht ist“

      BDO und die Geneva Compliance Group haben ihre Kräfte gebündelt, um Vermögensverwaltern einen zertifizierten Lehrgang zu den Aspekten Bewilligung, Aufsicht, Compliance und Risikomanagement anzubieten. Taulant Avdija erläutert hier die Konturen.

      Von Levi-Sergio Mutemba

      Was sind die Schwerpunkte der Regulierung rund um die Ausbildung von Vermögensverwaltern in der Schweiz?

      Die FINMA betont, dass die Finanzinstitute ihre Ausbildungspläne im Sinne des Geistes der FINIG und der FIDLEG an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen müssen. Sie stellte jedoch auch klar, dass die Aufsichtsorgane nicht über die gesetzliche Kompetenz verfügen, verbindliche Ausbildungsstandards festzulegen. Letztendlich wurde der zuvor bestehende Konsens zwischen den SO über die Mindestanforderungen an die Ausbildung aufgegeben, was zu einer komplexen Situation führte.

      In der Zwischenzeit haben wir beschlossen, die aus diesem ursprünglichen Konsens hervorgegangenen Standards und Praktiken weiterhin anzuwenden, um Lücken im Regulierungsansatz zu vermeiden. Eine Klarstellung seitens der FINMA wäre jedoch willkommen, um die Erwartungen zu vereinheitlichen. Das Phänomen des „SO-Shopping“, bei dem einige Akteure SO mit weniger anspruchsvollen Standards bevorzugen könnten, ist problematisch, da das Gesetz und seine Anwendung für alle gleich bleiben sollten.

      Inwiefern kann Ihr Studiengang diese regulatorische Unsicherheit überbrücken? Was werden Vermögensverwalter dort lernen?

      Unser Ziel ist es, einen pragmatischen, ergebnisorientierten Lehrgang anzubieten, der auf unserer Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung sowie unserem Fachwissen über Compliance- und Risikokontrollpraktiken basiert. Dank unserer Marktabdeckung verfügen wir über eine Benchmark, die es uns ermöglicht, die konkreten Probleme zu identifizieren, mit denen Vermögensverwalter und Trustees konfrontiert werden. Daher können wir ihnen direkt anwendbare Lösungen vorschlagen.

      Die Schulung behandelt die wichtigsten regulatorischen Aspekte wie das GwG, das FIDLEG und das FINIG, legt aber auch den Schwerpunkt auf verwandte, aktuelle Themen wie Sanktionen oder den Datenschutz. Darüber hinaus erforschen wir Schlüsselfragen wie die strategische Rolle der Compliance-Funktion und Best Practices zur effektiven Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken. Auf diese Weise erfüllen wir die Erwartungen der Regulierungsbehörden und die operativen Bedürfnisse der Teilnehmer. Indem wir Präsenzveranstaltungen anbieten, fördern wir den direkten und konstruktiven Austausch mit den Teilnehmern. Diese Interaktion verstärkt die Relevanz des Programms und ermöglicht es, das Feedback jedes Einzelnen zu nutzen. So entsteht eine praxisbezogene Lerndynamik.

      Wie haben Sie diesen Studiengang entwickelt?

      Die Entwicklung dieses Studiengangs basiert direkt auf unserer Erfahrung und unserer täglichen Praxis im Finanzsektor. Es war eine natürliche Entwicklung für uns, eine vollständig beherrschte Lösung anzubieten, die auf unsere umfassenden Marktkenntnisse abgestimmt ist.

      Wir haben diesen Kurs als eine Initiative von Praktikern für Praktiker konzipiert. Sie konzentriert sich auf konkrete und aktuelle Problemstellungen, mit einem Inhalt, der die Schlüsselpunkte detailliert beschreibt, die es zu beherrschen gilt, um eine effektive Compliance und ein optimales Risikomanagement zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit der Geneva Compliance Group, die diesen pragmatischen Ansatz teilt, haben wir darauf geachtet, eine Lösung anzubieten, die sich an den spezifischen Bedürfnissen orientiert und direkt anwendbar ist.

      Inwiefern ist ein Wirtschaftsprüfer wie BDO legitimiert, diese Ausbildung anzubieten?

      Wir haben schon immer eine starke Nähe zur Branche und ihren Fachleuten gepflegt, sind in Berufsverbänden aktiv und pflegen enge Beziehungen zu den Behörden. Diese doppelte Nähe – zum Markt auf der einen Seite und zu den Behörden auf der anderen – ermöglicht es uns, eine Ausbildung anzubieten, die in der täglichen Realität der Marktteilnehmer verankert ist und gleichzeitig die Erwartungen der Regulierungsbehörden integriert.

      Wie haben die SOs auf Ihre gemeinsame Initiative mit der Geneva Compliance Group reagiert?

      Einige SOs zeigten sich besorgt und befürchteten, dass wir in Richtung einer Nivellierung nach unten bei den Ausbildungsstandards gehen würden. Wir haben diesen Ansatz klar widerlegt, indem wir die alten Konsense beibehalten haben, die ein hohes Qualitätsniveau garantieren. Wir haben auch klargestellt, dass sich unsere Ausbildung ausschliesslich auf die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen konzentriert. Die Teilnehmer sollten sich weiterhin bei Berufsverbänden oder anderen spezialisierten Organisationen zu fachlichen Aspekten fortbilden.

      Wir haben unsere Absichten von Anfang an transparent gemacht: Unsere Initiative soll nicht mit den bestehenden Berufsverbänden konkurrieren, sondern eine ergänzende, in der Praxis verankerte Lösung bieten. Sie ermöglicht es Vermögensverwaltern und Trustees, mit den regulatorischen Erwartungen Schritt zu halten und sich gleichzeitig mit Instrumenten auszustatten, mit denen sie ihre Verantwortung effektiv wahrnehmen können.

      Taulant Avdija
      BDO Schweiz

      Taulant Avdija ist Leiter Regulatory & Compliance für die Schweiz beim Wirtschaftsprüfer BDO in Genf, wo er seit fast neun Jahren verschiedene Positionen innehat, darunter von 2016 bis 2019 Manager – Legal Counsel, Regulatory & Compliance. Im Jahr 2023 wurde er zum Partner ernannt. Taulant Avdija besitzt ein Anwaltspatent und hat an der Universität Lausanne einen Master in Wirtschaftsrecht sowie an der Universität Genf einen Abschluss in Digitalrecht und Finanzregulierung erworben.

       

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      „Wir sind sowohl Vermögensverwalter als auch Wealth Manager“.

      EAM-Lösungen
      Doppelt

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      Sébastien Berthoud
      Mirante Fund Management
      „Wir sind sowohl Vermögensverwalter als auch Wealth Manager“.

      Sphere

      The Swiss Financial Arena

      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.