Indizes
Jean-Sylvain Perrig
Premyss
Die Performance Watcher-Indizes im 2. Quartal
BDO und die Geneva Compliance Group haben ihre Kräfte gebündelt, um Vermögensverwaltern einen zertifizierten Lehrgang zu den Aspekten Bewilligung, Aufsicht, Compliance und Risikomanagement anzubieten. Taulant Avdija erläutert hier die Konturen.
Von Levi-Sergio Mutemba
Was sind die Schwerpunkte der Regulierung rund um die Ausbildung von Vermögensverwaltern in der Schweiz?
Die FINMA betont, dass die Finanzinstitute ihre Ausbildungspläne im Sinne des Geistes der FINIG und der FIDLEG an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassen müssen. Sie stellte jedoch auch klar, dass die Aufsichtsorgane nicht über die gesetzliche Kompetenz verfügen, verbindliche Ausbildungsstandards festzulegen. Letztendlich wurde der zuvor bestehende Konsens zwischen den SO über die Mindestanforderungen an die Ausbildung aufgegeben, was zu einer komplexen Situation führte.
In der Zwischenzeit haben wir beschlossen, die aus diesem ursprünglichen Konsens hervorgegangenen Standards und Praktiken weiterhin anzuwenden, um Lücken im Regulierungsansatz zu vermeiden. Eine Klarstellung seitens der FINMA wäre jedoch willkommen, um die Erwartungen zu vereinheitlichen. Das Phänomen des „SO-Shopping“, bei dem einige Akteure SO mit weniger anspruchsvollen Standards bevorzugen könnten, ist problematisch, da das Gesetz und seine Anwendung für alle gleich bleiben sollten.
Inwiefern kann Ihr Studiengang diese regulatorische Unsicherheit überbrücken? Was werden Vermögensverwalter dort lernen?
Unser Ziel ist es, einen pragmatischen, ergebnisorientierten Lehrgang anzubieten, der auf unserer Erfahrung in der Wirtschaftsprüfung sowie unserem Fachwissen über Compliance- und Risikokontrollpraktiken basiert. Dank unserer Marktabdeckung verfügen wir über eine Benchmark, die es uns ermöglicht, die konkreten Probleme zu identifizieren, mit denen Vermögensverwalter und Trustees konfrontiert werden. Daher können wir ihnen direkt anwendbare Lösungen vorschlagen.
Die Schulung behandelt die wichtigsten regulatorischen Aspekte wie das GwG, das FIDLEG und das FINIG, legt aber auch den Schwerpunkt auf verwandte, aktuelle Themen wie Sanktionen oder den Datenschutz. Darüber hinaus erforschen wir Schlüsselfragen wie die strategische Rolle der Compliance-Funktion und Best Practices zur effektiven Identifizierung, Bewertung und Steuerung von Risiken. Auf diese Weise erfüllen wir die Erwartungen der Regulierungsbehörden und die operativen Bedürfnisse der Teilnehmer. Indem wir Präsenzveranstaltungen anbieten, fördern wir den direkten und konstruktiven Austausch mit den Teilnehmern. Diese Interaktion verstärkt die Relevanz des Programms und ermöglicht es, das Feedback jedes Einzelnen zu nutzen. So entsteht eine praxisbezogene Lerndynamik.
Wie haben Sie diesen Studiengang entwickelt?
Die Entwicklung dieses Studiengangs basiert direkt auf unserer Erfahrung und unserer täglichen Praxis im Finanzsektor. Es war eine natürliche Entwicklung für uns, eine vollständig beherrschte Lösung anzubieten, die auf unsere umfassenden Marktkenntnisse abgestimmt ist.
Wir haben diesen Kurs als eine Initiative von Praktikern für Praktiker konzipiert. Sie konzentriert sich auf konkrete und aktuelle Problemstellungen, mit einem Inhalt, der die Schlüsselpunkte detailliert beschreibt, die es zu beherrschen gilt, um eine effektive Compliance und ein optimales Risikomanagement zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit der Geneva Compliance Group, die diesen pragmatischen Ansatz teilt, haben wir darauf geachtet, eine Lösung anzubieten, die sich an den spezifischen Bedürfnissen orientiert und direkt anwendbar ist.
Inwiefern ist ein Wirtschaftsprüfer wie BDO legitimiert, diese Ausbildung anzubieten?
Wir haben schon immer eine starke Nähe zur Branche und ihren Fachleuten gepflegt, sind in Berufsverbänden aktiv und pflegen enge Beziehungen zu den Behörden. Diese doppelte Nähe – zum Markt auf der einen Seite und zu den Behörden auf der anderen – ermöglicht es uns, eine Ausbildung anzubieten, die in der täglichen Realität der Marktteilnehmer verankert ist und gleichzeitig die Erwartungen der Regulierungsbehörden integriert.
Wie haben die SOs auf Ihre gemeinsame Initiative mit der Geneva Compliance Group reagiert?
Einige SOs zeigten sich besorgt und befürchteten, dass wir in Richtung einer Nivellierung nach unten bei den Ausbildungsstandards gehen würden. Wir haben diesen Ansatz klar widerlegt, indem wir die alten Konsense beibehalten haben, die ein hohes Qualitätsniveau garantieren. Wir haben auch klargestellt, dass sich unsere Ausbildung ausschliesslich auf die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen konzentriert. Die Teilnehmer sollten sich weiterhin bei Berufsverbänden oder anderen spezialisierten Organisationen zu fachlichen Aspekten fortbilden.
Wir haben unsere Absichten von Anfang an transparent gemacht: Unsere Initiative soll nicht mit den bestehenden Berufsverbänden konkurrieren, sondern eine ergänzende, in der Praxis verankerte Lösung bieten. Sie ermöglicht es Vermögensverwaltern und Trustees, mit den regulatorischen Erwartungen Schritt zu halten und sich gleichzeitig mit Instrumenten auszustatten, mit denen sie ihre Verantwortung effektiv wahrnehmen können.
Taulant Avdija
BDO Schweiz
Taulant Avdija ist Leiter Regulatory & Compliance für die Schweiz beim Wirtschaftsprüfer BDO in Genf, wo er seit fast neun Jahren verschiedene Positionen innehat, darunter von 2016 bis 2019 Manager – Legal Counsel, Regulatory & Compliance. Im Jahr 2023 wurde er zum Partner ernannt. Taulant Avdija besitzt ein Anwaltspatent und hat an der Universität Lausanne einen Master in Wirtschaftsrecht sowie an der Universität Genf einen Abschluss in Digitalrecht und Finanzregulierung erworben.
Mirko Visco
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„Private Debt erfordert einen wesentlich strengeren Ansatz als Private Equity.“
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Yoann Ignatiew und Emmanuel Petit, geschäftsführende Partner bei Rothschild & Co Asset Management, sind am Donnerstag, den 28. November, in Genf, um ihren Ausblick 2025 für die Aktien- und Fixed-Income-Märkte vorzustellen. Die Gelegenheit, vorab mit Emmanuel Petit auf die Entwicklung des Anleihensegments im Jahr 2024 einzugehen, während sich das Jahr dem Ende zuneigt.
Von Jérôme Sicard
Was sollte man aus dem sich zu Ende neigenden Jahr in Bezug auf die Verwaltung von Anleihen lernen?
Ich fand, dass es ein interessantes Jahr war, insbesondere in Bezug auf die Art und Weise, wie die Menschen das Umwelt wahrnehmen. Der allgemeine Eindruck ist, dass die Zinsen gesunken sind, aber es handelt sich dabei nur um die kurzfristigen Zinsen. Die langfristigen Zinssätze steigen. Der einzige wirkliche Rückgang erfolgte im letzten Jahr. Im Jahr 2024 erlebten wir vor allem eine Versteilerung der Kurven, welche bei allen langfristigen Zinssätzen, fünf Jahre und länger anstiegen. Wir sehen somit Unsicherheiten aufkommen über die Fähigkeit der Zentralbanken, ihr Inflationsziel zu erreichen. Wenn man sich die europäische Kurve ansieht, ist diese Versteilerung doch recht markant.
Ausserdem sollte man ebenfalls die Dekorrelation der Geldzyklen festhalten und damit die Zinsbewegungen in Japan, das in eine Phase der Desynchronisation eingetreten ist. Ich glaube übrigens, dass wir sehen werden, wie dieses gleiche Phänomen der Desynchronisation in den USA und dem Rest der Welt Gestalt annehmen wird.
Zum Schluss möchte ich noch auf den Kreditsektor eingehen, wo sich mit dem Zusammenbruch der Spreads zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen ein echter Paradigmenwechsel vollzogen hat. Der Spread ist enorm gesunken und hat dabei die relative Qualität der beiden Segmente neu definiert.
Was sind für Sie die langfristigen Auswirkungen?
Die Platzierung des relativen Kreditmarkts gegenüber dem Staatsmarkt steht vor einem Umschwung. Unternehmensanleihen guter Bonität könnten im Laufe der Zeit zu einer attraktiveren Benchmark werden, wenn sich die Verschlechterung der Staatsverschuldung fortsetzt.
Inwieweit haben Sie in den letzten fünf Jahren, die von erheblichen Umbrüchen geprägt waren – Covid-19, Nullzinsen, finanzielle Repression, galoppierende Inflation und geopolitische Spannungen – Ihre Anlagestrategien angepasst?
Unsere DNA als aktive, flexible Assetmanager besagt, dass wir uns an sehr unterschiedliche Marktbedingungen anpassen können, auch wenn wir dafür unsere Software regelmässig wechseln müssen. Ich möchte dazu zwei Beispiele anführen. 2021 hatten wir wirklich eine eher grundlegende Perspektive auf die Zinsen und antizipierten einen möglichen Inflationsschub, der auf den Übergang zu negativen Zinsen folgen würde. In diesem Jahr verfolgten wir einen eher taktischen Ansatz und haben die Steigung entsprechend den Markterwartungen hinsichtlich der EZB-Senkungen gehandhabt. Wir haben also eine kurzfristige Perspektive angenommen, die letztlich im Einklang mit den Makrodaten steht, die von Monat zu Monat schwanken können, was die Banken „datenabhängig“ macht – eine elegante Art zu sagen, dass sie ohne grosse Sichtbarkeit agieren.
Und ich habe noch ein drittes Beispiel. Zum Zeitpunkt der Covid-19-Pandemie musste man opportunistisch sein und angesichts der Heftigkeit des Schocks in der Lage sein, sich dem Markt mit einer beeindruckenden Schnelligkeit gegenüberzustellen. Es war von solcher Gewalt. Das Fenster schloss sich schnell wieder, als die Zentralbanken eingriffen, aber es gab immer noch Möglichkeiten, die man nutzen konnte, wenn man sehr, sehr reaktiv war. Dies setzt voraus, dass der für die Verwaltung zuständige Bereich perfekt organisiert ist, was eigentlich das Merkmal von flexiblen Assetmanagern ist.
Gehen wir noch einmal auf die von Ihnen vorhin erwähnte Desynchronisation der USA mit dem Rest der Welt.
Diese Desynchronisation der Volkswirtschaften auf globaler Ebene wird mit einer Desynchronisation der Geldzyklen und der Zinspolitik einhergehen. Wir werden aus unserer Komfortzone verlassen, in der bislang alle Zentralbanken mehr oder weniger auf die amerikanische Zugmaschine ausgerichtet waren. Morgen könnte diese Korrelation verloren gehen und Europa könnte sogar zusammenbrechen, wenn die EZB zu akkommodierend sind.
So viel zur kurzfristigen Perspektive. Auf lange Sicht treten andere Gefahren auf. Die Situation hält so lange es keine Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der US-Schulden und ihrer Bedienung gibt. Sollte Trump jedoch zu massive fiskalische Impulse setzen, könnten die langfristigen Zinssätze in die Höhe schnellen und de facto einen Marktschock auslösen.
Was erwarten Sie heute von den Zentralbanken?
In den USA, mit einem widerstandsfähigen makroökonomischen Umfeld und einer gedämpften Inflation, sind Zinserhöhungen im nächsten Jahr zwangsläufig möglich. In Europa bewegen wir uns in die entgegengesetzte Richtung. Die EZB wird ihre Zinsen weiter senken müssen, um die immer schwächer werdende Wirtschaft zu stützen. In dieser Hinsicht stellt die Wahl von Donald Trump alle unsere Orientierungspunkte auf den Kopf.
Welche Optionen bevorzugen Sie in diesem turbulenten Umfeld für 2025?
In einem derart unsicheren Zinsumfeld wird es schwierig, Durationen zu beziehen. Die Sichtbarkeit ist nicht besonders gut. Hinzu kommt ein Makrorisiko, das etwas mehr zur Vorsicht mahnt. Der Kredit, der zwischen Aktien und Staatsanleihen notiert ist, kommt mit diesen unklaren Situationen, diesen Grauzonen, denen es eindeutig an Dynamik mangelt, recht gut zurecht.
In diesem Jahr haben wir uns sehr stark im mittleren Teil der Kurve positioniert, um von ihrer Steilheit zu profitieren. Bei einer steilen Kurve ist es nun einfacher, nach etwas längeren Papieren mit guter Qualität zu suchen, die angesichts der Widerstandsfähigkeit der Bilanzen gut bewertet sind. Wir werden uns auch auf nicht-zyklische Unternehmen konzentrieren, da zyklische Unternehmen im Falle einer Rezession eine Menge Turbulenzen durchmachen werden.
Emmanuel Petit
Rothschild & Co Asset Management
Emmanuel Petit begann seine Laufbahn 1998 bei HSBC Asset Management auf dem Gebiet der AIMR-GPIS-Performance-Attribution und war dort ab 2001 als Kredit-Analyst tätig. 2006 geht er als Anleihenmanager (Unternehmensanleihen) zu Rothschild Co Asset Management und wird 2011 zum Leiter Anleihenmanagement ernannt. Emmanuel Petit ist Inhaber eines DESS in „Unternehmensfinanz“ und Mitglied des SFAF (Französischer Verband der Finanzanalysten).
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Für unabhängige Vermögensverwalter hat Private Equity den Vorteil, dass es sich in langfristig ausgerichtete Anlagestrategien einfügen lässt. Und, wie Alain Gallati anmerkt, handelt es sich um eine Anlageklasse, die zwar immer noch komplex ist, aber zunehmend zugänglicher für Individualkunden wird.
Von Jérôme Sicard
Wie haben sich die strategischen Allokationen der externen Vermögensverwalter, mit welchen Sie zusammenarbeiten, in den letzten Jahren entwickelt?
Auf strategischer Ebene haben wir keine grösseren Veränderungen festgestellt. Dies macht Sinn, da die Vermögensverwalter für ihre Kunden langfristige Strategien entwickeln. Andererseits beobachten wir, dass die Private-Equity-Allokationen in den Portfolios langsam aber sicher steigen. Hier zeichnet sich ein grundlegender Trend ab. Noch vor einigen Jahren war Private Equity nur für grosse institutionelle Investoren interessant. Heute gewinnt Private Equity in den Segmenten HNWI und UHNWI zunehmend an Bedeutung. Dies ist umso sinnvoller, da es sich um ebenfalls langfristig orientierte Investitionen handelt. Was die Allokation angeht, sind wir noch nicht bei den 5 bis 10 % der institutionellen Portfolios angelangt, aber es kommt.
Wie erklären Sie sich diese Begeisterung für Private-Equity-Produkte?
Zunächst einmal handelt es sich um einen Markt mit einer sehr positiven Dynamik. In den letzten zehn Jahren ist er stark gewachsen, dass er heute einem Volumen von fast 6 Billionen US-Dollar entspricht. Einige spezialisierte Unternehmen gehen sogar davon aus, dass sich der Markt bis 2030 noch einmal verdoppeln wird. Der Markt profitiert von bedeutenden strukturellen Veränderungen. Private Unternehmen werden immer besser finanziert und bleiben länger in Privatbesitz, während die Zahl der an den Börsen kotierten Unternehmen abnimmt. Dieser Grundtrend spiegelt sich auch in der zunehmenden Bedeutung von Private Equity wider.
Es ist klar, dass Private-Equity-Investitionen weniger flexibel sind. Das Kapital wird über mehrere Jahre gebunden, jedoch wird die Anlageklasse als Ganzes Jahr für Jahr leichter zugänglich.Die Entstehung eines Sekundärmarktes verbessert auch die Liquidität.
Was sind die Herausforderungen für unabhängige Vermögensverwalter beim Aufbau und der Verwaltung ihrer Private-Equity-Anteile?
Die erste Aufgabe besteht darin, über alle notwendigen Informationen zu verfügen, um die besten Fondsmanager zu identifizieren. Das ist eine schwierige Aufgabe. Wie bei Hedgefonds kann es auch bei vergleichbaren Strategien grosse Leistungsunterschiede zwischen den einzelnen Fondsmanagern geben. Die zweite Aufgabe besteht darin, über ein ausreichend grosses Netzwerk zu verfügen, um Zugang zu diesen Fondsmanagern zu erhalten, die häufig nicht dazu bereit sind, neue Investoren aufzunehmen, da sie bereits über ein gut gefülltes Kundenbuch verfügen. Die dritte Aufgabe besteht darin, genügend Kapital freizusetzen, um die manchmal sehr hohen Mindestanforderungen zu erfüllen. Schlussendlich ist es wichtig, den Markt ständig zu beobachten, die Entwicklungen zu verfolgen und aufstrebende Talente mit frischen und innovativen Ideen zu finden, die wertvolle Chancen bieten können. Die Kunst liegt darin, ein Private-Equity-Buch richtig zu steuern
Wie begleiten Sie selbst unabhängige Vermögensverwalter im Bereich von Private-Equity?
Zunächst lassen wir sie von der enormen Erfahrung profitieren, die die Gruppe in über 30 Jahren gesammelt hat. Die erste Private-Equity-Investition, die Pictet getätigt hat, geht auf das Jahr 1989 zurück. Seitdem, um nur ein Beispiel zu nennen, waren wir an über 400 Investitionen beteiligt und haben über 90 aktive Beziehungen zu externen Private-Equity-Managern. Wir haben Teams, die sich ausschliesslich mit dieser Anlageklasse befassen. Pictet verwaltet derzeit über 25 Mrd. USD an Vermögenswerten im Private-Equity-Segment. Darüber hinaus konnten wir eine solide Expertise in verschiedenen weiteren Themenbereichen aufbauen.
Die Vermögensverwalter, mit denen wir zusammenarbeiten, haben Zugang zu unseren Fonds – beispielsweise haben wir heute acht Fonds zur Zeichnung offen, in den Bereichen Private Debt, Private Equity und Private Real – aber was unsere Kunden am meisten schätzen, sind unsere Expertise und unsere Partnerschaft.
Welche Elemente des Angebots von Pictet können unabhängige Vermögensverwalter am attraktivsten finden?
Wir verstehen Private Equity in all seinen Formen: Buy-out-Fonds, Dachfonds, Themenfonds, Co-Investments über Multi-Manager-Fonds, sowie «Elevator»-Fonds, bei denen das Kapital in Etappen investiert wird, sprich, wir decken das gesamte Spektrum ab.
Um in einen unserer Fonds zu investieren, reichen heute 140.000 Franken aus. Wir sind jedoch auch in der Lage, massgeschneiderte Lösungen für grossvolumige Investitionen und strategische Kunden zu strukturieren.
Alain Gallati
Pictet Asset Services
Alain Gallati ist für den deutschsschweizer Markt von Pictet Asset Services verantwortlich. Nach 25 Jahren bei der UBS, kam er 2019 zur Pictet-Gruppe. Bei der UBS hatteer verschiedene Funktionen inne, in den Bereichen Investment- und Privatbanking in Asien und der Schweiz. Vor seinem Wechsel zu Pictet war er für die Finanzintermediäre in der Deutschschweiz zuständig.
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Die Wahl von Donald Trump, der fest entschlossen ist, die USA zu einer „globalen Bitcoin-Supermacht“ zu machen, hat dem Kryptowährungsmarkt einen deutlichen Aufschwung gegeben. Seine Absicht, Bitcoin im amerikanischen Wirtschaftsmodell zu verankern, könnte tiefgreifendere strukturelle Veränderungen einleiten.
Die Marktkapitalisierung von Bitcoin hat mittlerweile 1,7 Billionen US-Dollar überschritten. Das Handelsvolumen für Bitcoin-ETFs erreicht Rekordhöhen. Der von BlackRock Anfang Jahres eingeführte IBIT, hat den Gold-ETF, den IAU, der 2005 eingeführt wurde, in Bezug auf das Nettovermögen überholt. Bei einem Bitcoin-Kurs von 88.000 US-Dollar beläuft sich das Vermögen des IBIT mit Bitcoin nun auf 34,3 Milliarden US-Dollar gegenüber 32,4 Milliarden US-Dollar des IAU. Eine solche Euphorie über Bitcoin und Kryptos bedarf einiger Erklärungen.
Die Rallye ist zum Teil auf einige subtile, aber revolutionäre Versprechen zurückzuführen, die der ehemalige Präsident Donald Trump gemacht hat. Diese Versprechen, gepaart mit den erwarteten politischen Veränderungen, haben eine bullishe Stimmung auf den Kryptomärkten erzeugt und Bitcoin für eine mögliche Jahresendrallye positioniert. Trump hat eine Vision: die USA zur „globalen Bitcoin-Supermacht“ aufsteigen zu lassen. Seine Vorschläge könnten tiefgreifende Auswirkungen auf den Wert von Bitcoin haben, da Analysten sein Potenzial bis 2025 auf 150.000 US-Dollar oder sogar mehr schätzen. Aber ist das realistisch?
Ein Satz fasst Trumps Ambitionen zusammen: „Crypto Made in America“. Sein Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass die USA eine unangefochtene Führungsposition im Bereich der Finanztechnologie einnehmen, wobei Bitcoin im Mittelpunkt steht. Er behauptet, dass dieses Projekt nicht nur den Bitcoin auf neue Höhen treiben, sondern auch den Weg für aufstrebende Unternehmen ebnen könnte, die auf der Blockchain-Technologie basieren und mit Milliarden von Dollar bewertet werden.
Darüber hinaus plant Trump mit der Schaffung einer „Strategic Bitcoin Reserve“ ein Reservesystem mit Bitcoin, das eine radikale Alternative zu dem auf Fiat-Geld basierenden Reservemodell bietet. Senatorin Cynthia Lummis hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, demzufolge die US-Regierung über einen Zeitraum von fünf Jahren jährlich 200.000 Bitcoins kaufen soll, was insgesamt einer Million BTC entspricht. Obwohl ein solcher Vorbehalt eine spezielle Gesetzgebung erfordert und möglicherweise nicht vor 2025 zustande kommt, ist für uns, wie Gautam Chhugani, Senior Analyst für digitale Vermögenswerte bei Bernstein, betont, „die Richtung, in die wir uns bewegen, mit dem Bitcoin der zu einem Cash-Asset wird, das von Unternehmen, Regierungen und Institutionen gehalten wird, ist offensichtlich“.
Dieser Ansatz würde einen Paradigmenwechsel im amerikanischen Währungssystem einleiten, das von ständig steigenden Schulden und immer höheren Staatsausgaben geprägt ist.
Die Präsidentschaftswahlen hatten in der Tat eine kristallisierende Wirkung auf die Märkte. Die Rallye der Kryptowährungen und der damit verbundenen Aktien gehört zu dem, was heute als „Trump Trade“ nach der Wahl bezeichnet wird. Unter den Einzelaktien erlebte Tesla eine spektakuläre Erholung, was grösstenteils auf die Freundschaft zurückzuführen ist, die sich in letzter Zeit zwischen Elon Musk und Donald Trump entwickelt hat. Tesla ist seit Jahresbeginn um mehr als 40 % gestiegen. Der Kurs von MicroStrategy, der mittlerweile eng mit der Performance von Bitcoin verknüpft ist, erreicht erneut Rekordhöhen.
Seit Trumps Wahlsieg hat die Kapitalisierung des Kryptomarktes wieder Höchststände erreicht. Dogecoin sticht mit einem beeindruckenden Sprung von 109 % in der letzten Woche hervor. Im gleichen Zeitraum stieg Ether um fast 40 %, auch wenn er noch weit von seinen historischen Höchstständen entfernt ist. Solana seinerseits, ebenfalls um 40 % gestiegen, nähert sich rasch seinem Höchststand von 2021 und schliesst sich dem Club der Bewertungen von über 100 Mrd. USD an.
Während sich die USA in einer prekären finanziellen Lage befinden, mit einer anschwellenden Staatsverschuldung und jährlichen Zinszahlungen von mehr als 1 Billion US-Dollar, sieht Trump in Bitcoin einen möglichen Ausweg. Er argumentiert, dass Bitcoin als Absicherung gegen Inflation, als alternativer Reservewert und als Instrument zur Begradigung des US-Schuldenpfades dienen könnte. Darin stimmt er mit den Wall-Street-Titanen Larry Fink, CEO von BlackRock, dem legendären Stanley Druckenmiller und dem renommierten Paul Tudor Jones, überein. Sie alle sehen in Bitcoin einen modernen Ersatz für Gold mit einem echten Potenzial, Portfolios vor Inflation zu schützen.
Trumps Versprechungen sind zwar gewagt, spiegeln aber die wachsende Anerkennung des Potenzials von Bitcoin zur Neugestaltung der globalen Finanzdynamik wider. Die Welt schaut zu. Während Amerika seine nächsten Schritte auf diesem Weg plant, könnte der Wert von Bitcoin bald nicht nur die Marktstimmung widerspiegeln, sondern auch eine tiefgreifendere Veränderung in unserer Wahrnehmung von Geld, Macht und Reichtum. Wenn Trumps Pläne Wirklichkeit werden, könnten wir vor einem historischen Moment stehen, in dem der Aufstieg von Bitcoin nicht nur den Markt für Kryptowährungen, sondern auch die Zukunft der globalen Finanzwelt neu definiert.
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Next Gen PMS versprechen in den kommenden Jahren grosse Fortschritte, insbesondere durch KI. Laut Pierre Dupont sind jedoch tiefgreifendere Veränderungen in der Art und Weise, wie unabhängige Vermögensverwalter dieses Instrument nutzen, zu erwarten, da sie es heute weit unter seinem Potenzial brauchen
Von Jérôme Sicard
Inwiefern werden sich die PMS von morgen im Vergleich zu dem, was sie heute bieten, radikal verändern?
Ich glaube nicht an eine radikale Veränderung, sondern eher an eine massvolle Entwicklung. Nach bald zwei Jahren hat das FIDLEG für die unabhängigen Vermögensverwalter mehr Kosten als zusätzliche Einnahmen verursacht. Die Verwaltung dieser Kosten wird für sie zu einer Priorität und in diesem Zusammenhang wird es ihnen leichter fallen, eine wachsende Zahl von Aufgaben und Bedürfnissen zu bewältigen.
Aus meiner Sicht wird das PMS 90% der Bedürfnisse der Vermögensverwalter abdecken müssen. Die radikale Veränderung wird eher in der Art und Weise liegen, wie sie ihr PMS betreiben. Heute sind sie oft weit davon entfernt, die funktionale Tiefe des Systems zu nutzen.
Was können UVV morgen mit einem PMS tun, was sie heute noch nicht können?
Eigentlich könnten sie schon heute viel mehr damit anfangen. Oftmals nutzen sie es nur wie ein iPhone, mit 10-20% seiner maximalen Kapazität. Die Manager erledigen immer noch viele Aufgaben manuell, obwohl sie diese an das PMS delegieren sollten. Ich nehme ein Beispiel. Ich verwalte ein Konto im Ausland bei einer Bank, die nicht die Tochtergesellschaft einer Schweizer Bank ist, und muss die Briefmarke in Rechnung stellen. Heute berechnen die Verwalter dies manuell, während das PMS es automatisch erledigt. Beispiele dieser Art habe ich leider zuhauf….
Ich bestehe ebenfalls auf diese 90-10-Regel. Für PMS-Hersteller ist es heute entscheidend, sich zu positionieren, indem sie zu definieren wissen, was ihr Kerngeschäft ist. Was es nicht ist, werden die Kunden so nahtlos wie möglich in Form von APIs in ihr PMS integrieren müssen.
Welche Art von APIs können – oder sollten – gerade unabhängige Vermögensverwalter nutzen, um ihr Portfoliomanagement zu optimieren?
APIs betreffen alle Arten von Daten, sowohl eingehende als auch ausgehende. Die Qualität der eingehenden Daten wird sich enorm verbessern. Zur Erinnerung: Von unseren fünfzig Mitarbeitern arbeiten zehn Vollzeitkräfte daran, die von den Banken erhaltenen Daten abzugleichen. Erstaunlicherweise ist das auch in 2024 noch eine Realität. In den APIs, die sich mit den eingehenden Daten befassen, werden wir ebenfalls enorme Fortschritte dank der KI bei bestimmten börsennotierte und nicht börsennotierte Vermögenswerten sehen, die heute noch manuell bearbeitet werden.
Für mich werden sich die wichtigsten Entwicklungen bei den APIs jedoch auf die ausgehenden Daten beziehen. Das FIDLEG verpflichtet die Vermögensverwalter nun, Pre-Trade-Checks durchzuführen, indem sie ihre Aufträge in das PMS eingeben, um vor der Ausführung verschiedene Kontrollen durchzuführen. Ich bezweifle jedoch, dass ein Vermögensverwalter seine Aufträge ein zweites Mal in eine andere Plattform eingeben möchte.
Schliesslich muss das PMS der Zukunft in der Lage sein, die Daten des Customer Lifecycle Management zu organisieren und zu verteilen. Es muss den Banken in einer möglichst geringen Anzahl von Iterationen die Informationen zukommen lassen, die sie für die Due-Diligence-Bemühungen für alle Arten von Konten benötigen. Dies wird eine grundlegende neue Dimension in den PMS der nächsten Generation sein.
Wie müssen PMS neu konzipiert, umgestaltet werden, um diese APIs zu integrieren?
Wir kommen auf die ursprüngliche Frage zurück. Das PMS der Zukunft wird zwangsläufig einen All-in-Ansatz haben, um 90% der Bedürfnisse der Vermögensverwalter abzudecken. Es wird auch einen Ansatz mit offener Architektur haben, um alle denkbaren APIs zu integrieren, die die restlichen 10% sicherstellen, wie zum Beispiel spezifische Reporting- oder Stresstestsysteme.
Ohne APIs wird ein PMS schnell veraltet sein, denn letztendlich ist es die Aufgabe eines PMS, 100% der Bedürfnisse des Vermögensverwalters auf die eine oder andere Weise abzudecken, mit viel Flexibilität für alles, was nicht zum Kerngeschäft des PMS gehört. Name-Checking-Software ist ein gutes Beispiel für diesen Punkt. Es gibt keinen Anreiz für einen PMS-Hersteller, diese Art von Anwendung zu entwickeln, wenn es so viel einfacher ist, sich an spezialisierte Fintechs zu wenden.
Welchen Platz wird die KI in den NextGen-PMS einnehmen?
Zunächst einmal wird sie die Qualität der Daten, die hauptsächlich von den Depotbanken eingehen, optimieren. Auf einer allgemeineren Ebene wird die KI eine Reihe von ein- und ausgehenden Daten anreichern, was letztendlich die manuelle Arbeit, die mit dem Datenabgleich verbunden ist, verringern wird.
Je nach makroökonomischen Ereignissen, welche im Untersuchungszeitraum stattgefunden haben, kann KI auch eine wichtige Rolle in dem Narrativ spielen, das die Berichterstattung begleitet.
Und morgen wird es dank KI möglich sein, mit seinem PMS so zu sprechen, wie man heute auf seinem iPhone mit Siri spricht.
Pierre Dupont
WIZE by Teamwork
Pierre ist Managing Partner bei Wize by TeamWork, einer „All-in-One“-Lösung mit Schwerpunkt Wealth & Asset Management. Seine Expertise erstreckt sich sowohl auf IT-Plattformen als auch auf Bankgeschäfte. Bevor er zu Wize kam, leitete er die Geschäftsentwicklung der Global Custody und Reporting Services der Bank Lombard Odier und war 10 Jahre lang Private Banking Client Executive bei IBM Genf. Seine Rolle während seiner gesamten Karriere bestand darin, die operativen Schwierigkeiten der Kunden zu verstehen, sie an die Experten zu übersetzen, die sie lösen können, und das richtige Mass an Erwartungen auf beiden Seiten zu definieren.
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