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Sustainable Solutions Week

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  • WIFT 42 Lausanne

Women in FinTech 42 Lausanne: Erfolgreiche zweiten Ausgabe des Anlasses.

Die Veranstaltung Women in FinTech 42 Lausanne hatte das erklärte Ziel, die Vielfalt in der Finanz- und Hightech-Industrie zu fördern. Wir werfen einen Blick zurück auf ihre wichtigsten Momente.

Francesco Mandala

Women in FinTech an der Ecole 42 Lausanne fand zum zweiten Mal statt. Der Anlass brachte mehr als 100 leidenschaftliche Finanz- und Technologieexpertinnen zusammen. Die Veranstaltung, die von VAUD, Place Financière sowie BCV und AZQORE SA unterstützt wird, gibt Frauen aus der Bankenwelt, FinTech-Unternehmen und den Waadtländer Hochschulen die Möglichkeit, die Finanzwelt von morgen mitzugestalten. Einmal mehr wurde WIFT_42LAUSANNE seinem Ruf als inspirierende Zusammenkunft gerecht, die die Vielfalt in der Berufswelt fördert.

Einige Höhepunkte der diesjährigen Veranstaltung:

Denise Gubser, Digital Banking Consultant bei e.foresight, eröffnete den Tag. Sie ging in ihrem Referat auf die die transformativen Wirkungen der Technologie auf das Bankwesen ein. Dabei erwähnte sie die transformative Kraft der KI und der Blockchain. GenAI wird aus Ihrer Sicht an vorderster Front schon bald als Assistant Manager für Angestellte oder Finanzberater im Kundenkontakt eingesetzt. Ein weiterer Trend ist die Digitalisierung, die das Kundenerlebnis verbessert. Denise Gubser sprach auch über die jüngsten Innovationen im Bankensektor, insbesondere die Entwicklung von Neobanken und Kryptowährungen. Schliesslich wurde die Frage diskutiert, ob Banken dazu bestimmt sind, Tech-Unternehmen zu werden. Denn gleichzeitig versuchen „Big Techs“ wie Meta, Apple, Amazon und Alibaba ihrerseits, Bankgeschäfte zu betreiben.

Yevheniia Broshevan, Mitbegründerin von Hacken, beleuchtete anschliessend die Verbreitung von Phishing-Betrügereien und Cyberangriffen in der dezentralen Finanzwelt (DeFi) und betonte die entscheidende Bedeutung der Cybersicherheit. Sie erläuterte die wichtigsten Unterschiede zwischen Web2 und Web3, wobei die Dezentralisierung der Netzwerke und die aktive Rolle der Gemeinschaften im Web3 prägend sind. Yevheniia ging auch auf Hackerangriffe und die notwendigen Sicherheitsmassnahmen ein, wie das Management von Schlüsseln, Cyberhygiene und das Verständnis der Risiken von Smart Contracts.

Dessislava Leclere, Dozentin für Datenschutzrecht an der HSG – Genf, sprach über das schwierige Gleichgewicht zwischen „Know Your Customer“ (KYC) und dem Schutz der Rechte der Kundinnen und KUnden. Sie betonte, wie wichtig es ist, die Menge der gesammelten Daten zu minimieren und die Risiken während des gesamten KYC-Prozesses – von der Erhebung bis zur Löschung der Daten – im Griff zu behalten.

Rebeca Gelencser, Gründerin von Talent Factory Coaching, teilte wertvolle Ideen und Tipps zur Förderung des beruflichen Erfolgs auf dem Fintech-Markt. Sie betonte die entscheidende Bedeutung von Personal Branding, Strategien zur Optimierung von Inhalten und der Verteidigung der eigenen Werte in Vorstellungsgesprächen. Ausserdem ging sie auf Verhandlungsstrategien und Fallstricke für einen langfristigen Karrierefortschritt ein und forderte dazu auf, Chancen selbstbewusst zu ergreifen.

Myriam Reinle, CEO von SWIC Digital, betonte die transformative Wirkung von Blockchain-basierten Geschäftsmodellen bei der Förderung der finanziellen Inklusion. Sie stellte den Fall von Tukki vor, einer von einem Schweizer Unternehmen entwickelten und in Sri Lanka erhältlichen Anwendung, die einen globalen Marktplatz für Mikroinvestitionen für tokenisierte reale Finanzanlagen und andere digitale Anlagen schaffen soll.

Der Tag endete mit einer dynamischen Podiumsdiskussion über Frauen, die Fintech gestalten: Eva Selamlar-Leuthold vom Swiss Financial Innovation Desk, Luba Schoenig von UMushroom und Justine Lamberger von SwissBorg. Zahlreiche Netzwerke und Organisationen waren auf der Bühne vertreten, darunter Karin Wendt für SFTL – SwissFinTechLadies und Safia Agueni für Women in Tech® Switzerland. Es wurden Workshops über die Kunst des authentischen Auftretens und über generative KI, Prompting und die Nutzung von ChatGPT abgehalten.

Der Anlass hat gezeigt, dass es an der Zeit ist, Normen in Frage zu stellen und innovativ zu denken. Unternehmen müssen glaubwürdige Wege und Möglichkeiten für Frauen entwickeln, Strategien und Initiativen schaffen, um systemische Vorurteile zu bekämpfen. Indem sie eine grössere Vielfalt an Talenten, die unterschiedliche Perspektiven mitbringen, anziehen und halten, wird die Branche reicher werden.

Verantwortlich für die Organisation war Anais Salson, Partnerschaftsbeauftragte der Ecole 42 – eine der 50 renommiertesten IKT-Schulen (Informations- und Kommunikationstechnologie) der Welt und die erste in der Schweiz. Die Schule mit dem innovativen Ansatz eröffnet in Kürze auch ein Büro in Zürich. Im Hinblick auf das kommende Jahr – die dritte Ausgabe des Anlasses – wird schon jetzt nach einem Ort gesucht, der mehr Teilnehmer aufnehmen kann.

Weitere Informationen:

WIFT_42LAUSANNE

Engagement

Sustainable Solutions Week

  • Interview mit Yvan Renaud
  • Chief Executive Officer
  • Symbiotics Investments

Etwas bewirken mit Private-Debt-Lösungen in Schwellenländern

Seit der Gründung im Jahr 2005 ist Symbiotics ein Vorkämpfer im Impact-Investing und leistet Pionierarbeit für die nachhaltige Entwicklung in Schwellenländern und Frontier-Markets. Symbiotics konzipiert Anlagelösungen, die über finanzielle Renditen hinaus in vielen Gemeinschaften der Schwellenländer, in denen das Unternehmen tätig ist, greifbare positive Auswirkungen generieren, wie Yvan Renaud, CEO von Symbiotics Investments, erlaütert.

 

Francesco Mandala

Wie fördert man den Wandel durch einen zweigliedrigen Ansatz für Anleger?

Unser Ansatz basiert darauf, unseren professionellen Kunden die Möglichkeiten zu geben, in Finanzinstitutionen zu investieren, die sich mit Impact-Schlüsselthemen wie beispielsweise Unternehmensgründungen von Frauen oder saubere Mobilität beschäftigen. Ausserdem haben wir ein Angebot mit Direktanlagen ausgearbeitet, die auf innovative Unternehmen abzielen, welche zukunftsweisend für ganze Sektoren mit unmittelbaren Auswirkungen sind, beispielsweise FinTech- und AgTech-Unternehmen oder Anbieter sauberer Energietechnologien. Durch diese zweigliedrige Strategie wird sichergestellt, dass die Anlegen nicht nur solide finanzielle Renditen generieren, sondern auch messbare positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft haben. Indem Kunden unmittelbare Einblicke in die Auswirkungen ihrer Anlagen erhalten, gewährleisten wir, dass ihr Geld zu sinnvollem und nachhaltigem Wachstum beiträgt.

Wie findet man die Anlagegelegenheiten, die die grössten Auswirkungen generieren? 

Lokale Experten von Symbiotics spielen eine Schlüsselrolle. Unser grosses Experten- und Analystennetz in den Regionen spielt eine wesentliche Rolle bei der Erkennung der wertvollsten Anlagegelegenheiten und stellt sicher, dass die Erwartungen unserer Kunden in Bezug auf die angestrebten Auswirkungen und finanziellen Renditen erfüllt werden. Die Tatsache, dass wir den Markt seit über zwei Jahrzehnten tief durchdringen, zeugt von dem Engagement, mit dem wir uns für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.»

Muss man immer einen Kompromiss zwischen sozialen Auswirkungen und finanzieller Rendite eingehen?

Es gibt die Vorstellung, wonach finanzielle Renditen und soziale oder ökologische Auswirkungen sich gegenseitig ausschliessen. Unserer Erfahrung nach ist das aber nicht der Fall. Wir bei Symbiotics bieten massgeschneiderte Anlagegelegenheiten mit einer durchschnittlichen Bindungsdauer von drei bis vier Jahren, die ein interessantes Risiko-Rendite-Profil bieten. Unsere Schuldinstrumente konkurrieren unmittelbar mit traditionellen Anlagen, aber zusätzlich dazu haben sie den wesentlichen Vorzug, dass sie soziale oder ökologische Auswirkungen generieren.

Gibt es Innovationsfelder im Bereich Impact Finance? Die Rolle von FinTechs sowie Agri- und FoodTechs

Die Innovation bestimmt die Investmentlandschaft in den aufstrebenden Märkten von morgen. Angesichts des exponentiellen Anstiegs der Nutzung mobiler Technologien treiben FinTechs sowie Agri- und FoodTechs diesen Wandel massgeblich an. Ein anderer rapide wachsender Bereich ist saubere Energie. Symbiotics Investments hat erkannt, dass diese boomenden Sektoren eine unverzichtbare Rolle spielen, und sich dort strategisch positioniert. Unser Engagement geht über die Gegenwart hinaus, indem professionellen Anlegern Möglichkeiten für die Zukunft verschafft werden. Diese Investitionen zahlen sich nicht nur heute aus, sondern sind auf künftiges Wachstum ausgerichtet, wobei sie finanziellen Erfolg mit positiver Veränderung verbinden.

Was kommt als nächstes? Was ist die Zukunft des Impact-Investings?

Es besteht ein riesiger Bedarf an Impact-Investitionen, und gleichzeitig ist eine Vielzahl von attraktiven Gelegenheiten vorhanden. Symbiotics wird auch in Zukunft an seinem Ziel festhalten, durch gezielte Private-Debt-Lösungen noch grössere Auswirkungen zu erreichen und weltweit in Schwellenländer-Gemeinschaften zu transformativen Veränderungen beizutragen. Alles in allem fungiert Symbiotics Investments als Katalysator des Wandels und trägt dazu bei, die Lücke zwischen finanziellem Erfolg und messbaren Auswirkungen zu schliessen, und daran wird sich auch künftig nichts ändern.

Yvan Renaud

Symbiotics

Yvan ist seit 2005 bei Symbiotics. Er kam von BlueOrchard Finance, wo er als Chief Operations Officer tätig war. Davor war er Mikrofinanz-Berater in Peru und Berater für Kleinunternehmen in Westafrika und arbeitete als Fondsbuchhalter bei Capital International in Genf. Yvan besitzt einen Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität Genf und einen Master-Abschluss im Fach Social Policy and Planning der London School of Economics.

Symbiotics

Symbiotics ist die führende Marktzugangsplattform für Impact-Investing mit Schwerpunkten auf den Schwellenländern und den Frontier-Märkten. Die Gruppe bietet Dienstleistungen in den Bereichen Anlagen, Vermögensverwaltung und Kapazitätsaufbau. Seit 2005 hat Symbiotics Investments über 7800 Investitionen im Wert von über 9,9 Mrd. USD für 592 Unternehmen in 96 Ländern originiert.

 

Greenwashing

Sustainable Solutions Week

  • Céline Kohler
  • EU-RechtsAnwältin, Mitglied der Genfer Anwaltskammer
  • Kohler Gotzev

Green Mirage : Risikomanagement für Finanzfachleute in der Schweiz

Mit dem Volumen, das nachhaltige Investitionen annehmen, steigt auch das Risiko des Greenwashing, ein missbräuchliches Verfahren, das die Vermögensverwalter in ihren Allokationsrastern berücksichtigen müssen

 

Francesco Mandala

Der globale Finanzsektor orientiert sich zunehmend in Richtung Nachhaltigkeit, was auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein und die Nachfrage der Anleger nach grünen Investitionen zurückzuführen ist. Eine von Swiss Sustainable Finance (SSF) durchgeführte Studie unterstreicht diesen Trend und zeigt, dass die nachhaltigen Investitionen in der Schweiz im letzten Jahr um 31% auf 1,52 Billionen Schweizer Franken gestiegen sind. Dieses Wachstum hat jedoch zum Phänomen der „grünen Fata Morgana“ geführt – der Überbewertung von nachhaltigen Anlagen, die zu Greenwashing führt. Für die Schweizer Finanzintermediäre ist das Management dieser Risiken entscheidend, um das Vertrauen und die Compliance in einer sich ständig verändernden Regulierungslandschaft aufrechtzuerhalten.

Die Schweizer Finanzlandschaft
Die Schweiz hat sich schrittweise zu einem nachhaltigen Finanzwesen verpflichtet und sich den globalen Initiativen zur Förderung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) angepasst, indem sie ihren Regulierungsrahmen für Grossunternehmen, aber auch für Klima, Innovation und Energiesicherheit ausgebaut hat. Schweizer Finanzintermediäre werden durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) und das Bundesgesetz über die Finanzdienstleistungen (FinDAG) reguliert, was den Schutz der Anlegerinnen und Anleger gewährleistet. Ein Grossteil der Regeln zur nachhaltigen Transparenz unterliegt jedoch noch der Selbstregulierung der Branche.
Trotz dieser Bemühungen sieht sich der wachsende grüne Finanzsektor in der Schweiz mit einem erhöhten Geldwäscherisiko konfrontiert, und es stellt sich die berechtigte Frage, ob die derzeitigen Regulierungsmaßnahmen die Finanzintermediäre ausreichend vor den Gefahren falsch vermarkteter grüner Produkte schützen, die das Vertrauen und die Einhaltung der Regeln gefährden könnten. Eine Stärkung des regulatorischen Rahmens und der Compliance-Bemühungen ist von entscheidender Bedeutung, um diese Risiken zu mindern und die Transparenz und Rechenschaftspflicht der Akteure im Bereich des nachhaltigen Finanzwesens zu gewährleisten.
Greenwashing verstehen
Beim Greenwashing werden irreführende Aussagen über die Umweltvorteile eines Finanzprodukts, einer Dienstleistung oder einer Geldanlage gemacht, um eine „grüne Fata Morgana“ zu schaffen, die die Anleger täuscht. Zu den häufigsten Taktiken gehören vage Aussagen zur Nachhaltigkeit, selektive Offenlegung und oberflächliche Initiativen. Irreführende Bezeichnungen wie „grün“ oder „Impact Funds“ können zu aufsichtsrechtlichen Untersuchungen und Gerichtsverfahren führen, was die Notwendigkeit von Wachsamkeit und Due Diligence unterstreicht.
Rechtliche Risiken und Verantwortlichkeiten von Finanzintermediären
Für Finanzintermediäre in der Schweiz birgt Greenwashing neben dem Reputationsrisiko auch erhebliche rechtliche Risiken. Nach Schweizer Recht kann die Irreführung von Anlegern durch falsche Nachhaltigkeitsangaben schwere Strafen wie Geldbußen und Reputationsschäden nach sich ziehen. Artikel 69 des Schweizer Finanzdienstleistungsgesetzes (FinDG) verbietet ausdrücklich irreführende und falsche Angaben, und Artikel 90 beschreibt die Sanktionen für solche Verstöße, die Geldbußen und andere Strafen umfassen können.
Darüber hinaus enthält das FINMA-Rundschreiben 05/2021 detaillierte Leitlinien zu den Erwartungen und Anforderungen an die Transparenz und Genauigkeit von Nachhaltigkeitserklärungen. Es betont die Notwendigkeit, dass Finanzintermediäre klare und wahrheitsgetreue Informationen über die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Produkte und Dienstleistungen zur Verfügung stellen. Der Druck auf die Schweiz dürfte mit der Verabschiedung der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung (DDDDC) und der künftigen EU-Richtlinie über umweltbezogene Angaben (EGCD) weiter zunehmen. Diese Richtlinien zielen darauf ab, die Transparenz und Verantwortlichkeit von Nachhaltigkeitsangaben in der EU zu verbessern. Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, haben diese Vorschriften Auswirkungen auf Schweizer Finanzintermediäre, die auf dem EU-Markt tätig sind oder Geschäfte mit Kunden mit Sitz in der EU tätigen.

Strategien zur Risikominderung
Um die mit grünen Investitionen verbundenen Risiken zu vermeiden, stehen den Finanzintermediären verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um sich an die Best Practices anzupassen:
– Durchführung von Due-Diligence-Prüfungen bei allen grünen Investitionen, einschließlich unabhängiger Nachhaltigkeitsprüfungen.
– Transparenz gegenüber den Kunden durch klare und präzise Informationen über die Umweltauswirkungen der Investitionen.
– Sensibilisieren und schulen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in Bezug auf nachhaltiges Finanzwesen und Greenwashing-Taktiken.
– Nutzen Sie Verifizierungsdienste von Drittanbietern, um Nachhaltigkeitserklärungen zu authentifizieren.
– Kontinuierliche Überwachung der Investitionen, um sicherzustellen, dass sie den erklärten Nachhaltigkeitszielen entsprechen, und Korrektur von Abweichungen.

Schlussfolgerung.
Um die Reputation des Schweizer Finanzplatzes zu erhalten und zu schützen, ist es entscheidend, die Regulierung zu stärken und das Risiko von Geldwäscherei zu reduzieren, indem Transparenz und Datenintegrität Priorität erhalten. Trotz der Fortschritte im Bereich des nachhaltigen Finanzwesens erfordern die gestiegenen Risiken der Geldwäscherei kontinuierliche Anstrengungen zur Einhaltung der Vorschriften. Indem sich die Schweizer Finanzintermediäre zu angemessener Sorgfalt, vollständiger Transparenz und kontinuierlicher Weiterbildung verpflichten, können sie das Vertrauen der Anleger und die Glaubwürdigkeit des Finanzsektors stärken und sich gleichzeitig an eine sich ständig verändernde Regulierungslandschaft anpassen.

Céline Kohler

Kohler Gotzev

Céline Kohler ist die Gründerin der Anwaltskanzlei Kohler Gotzev, die in Luxemburg und Genf vertreten ist. Sie berät Investmentfonds, Verwaltungsgesellschaften und MIFID2/FIDLEG-Fachleute in rechtlichen, regulatorischen und Compliance-Fragen, die grenzüberschreitende Aspekte beinhalten. Ausserdem ist sie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Zusammenhang mit nachhaltigen Finanzen in Genf und Luxemburg tätig. Céline Kohler hat einen Master in internationalem Recht der Universität Paris 1 – Panthéon Sorbonne und einen LL.M. im Recht der Europäischen Union der Universität Lausanne. Sie ist bei der Anwaltskammer von Luxemburg und der Anwaltskammer von Genf zugelassen.

 

In der Nähe

Sustainable Solutions Week

  • Dimensionierung
  • Swiss Sustainable Finance

Schweiz – nachhaltige Investitionen im Wert von 1,6 Billionen Franken

Der Schweizer Markt für nachhaltigkeitsbezogene Anlagen hat sich im Laufe der Jahre zu einer festen Grösse entwickelt. Er beläuft sich gemäss SSF auf 1,6 Billionen Franken, mit einem deutlichen Schwerpunkt ESG-Standards.

 

Francesco Mandala

Nach wie vor gibt es keine allgemeingültigen Standards, was unter nachhaltigen Anlagen zu verstehen ist. Weder in der Schweiz noch in der Europäischen Union gibt es eine explizite Definition der Kriterien, die darüber entscheiden, ob eine Investition „nachhaltig“ ist. Um die Transparenz zu erhöhen, veröffentlicht Swiss Sustainable Finance jeweils einen Jahresbericht für die Marktteilnehmer. Er dient als Übersicht, mit dem sich die laufenden Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft in der Schweiz messen lassen.

Laut der jüngsten Studie von SSF belief sich das Gesamtvolumen der nachhaltigkeitsbezogenen Investitionen in der Schweiz Ende 2022 auf 1’610 Milliarden Franken, während es 2021 bei fast 2.000 Milliarden Franken liegen wird. Dieser Rückgang um fast 20% ist hauptsächlich auf die negaive Performance der Finanzmärkte zurückzuführen. Strengere Kriterien der Nachhaltigkeitskriterien haben ebenfalls zu diesem Rückgang beigetragen. Von den 1’610 Milliarden wurden 694 Milliarden in Fonds investiert. Damit machen sie fast die Hälfte des Schweizer Fondsmarktes aus.

Wendet man die strengeren Nachhaltigkeitskriterien der Asset Management Association Switzerland an, beläuft sich das Gesamtvolumen der nachhaltigen Anlagen auf 1,38 Milliarden Schweizer Franken. Hierzu zählen Anlagestrategien, die über die blosse Anwendung von Ausschlusskriterien hinausgehen .

In Bezug auf die Themen ist es interessant festzustellen, dass der Kampf gegen die globale Klimaerwärmung im Mittelpunkt steht. Swiss Sustainable Finance hat 2022 zum ersten Mal Daten zum Ansatz Ansatz der Klima-Ausrichtung erhoben, der sich auf die Reduzierung des CO2-Fussabdrucks eines Portfolios gemäss Vorgaben der Pariser Klimaziele konzentriert. Insgesamt werden in diesem Bereich 375 Milliarden Franken eingesetzt. Das sind etwa 23% des gesamten nachhaltigkeitsrelevanten Volumens. Eine weitere erwähnenswerte Zahl sind die 182 Milliarden, die im Jahr 2022 im Bereich Impact Investing investiert wurden. Im Jahresvergleich ist Impact Investing damit als Bereich um 80% gewachsen, ebenso wie die thematisch nachhaltigen Investitionen insgesamt, die von 191 auf 356 Milliarden gestiegen sind. Im Gegensatz dazu sind Investitionen, die sich auf Ausschlüsse oder die reine Integration konzentrieren, leicht zurückgegangen, was darauf hindeutet, dass die Anleger bereit sind, in Bezug auf nachhaltige Strategien neue Wege zu gehen.

 

Bestrebungen

Sustainable Solutions Week

  • Géraldine Monchau
  • Digital developer
  • SPHERE

Ökologische Nachhaltigkeit: eine Generationenpriorität

Die 13. Ausgabe der Gen Z and Millennial Survey von Deloitte befragte fast 23.000 Befragte Menschen in 44 Ländern, um ihre Erfahrungen, Erwartungen am Arbeitsplatz und ihre Beziehung zur Welt im Allgemeinen zu verstehen. Es zeigte sich, dass die ökologische Nachhaltigkeit weiterhin eines der Hauptanliegen der Generation Z und der Millennials ist.

Francesco Mandala

Trotz der grossen Umwälzungen – globale Pandemie, geopolitische Instabilität, historische Inflation und technologischer Wandel – halten die GenZ und die Millennials die ökologische Nachhaltigkeit auf ihrer Prioritätenliste ganz oben. So geben 62% der GenZ und 59% der Millennials an, dass sie sich Sorgen oder Ängste wegen des Klimawandels machen, das entspricht einem Anstieg von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Als Reaktion darauf ergreifen diese jüngeren Generationen konkrete Massnahmen, um ihre Umweltauswirkungen zu verringern, und fordern die Regierungen auf, eine aktivere Rolle zu spielen, indem sie die Unternehmen zum Handeln auffordern.

Die entscheidende Rolle der Unternehmen

Für die Generation Z und die Millennials haben die Unternehmen eine grosse Chance und einen grossen Einfluss, um den Wandel in Sachen Nachhaltigkeit voranzutreiben. Fast die Hälfte der Befragten der Generation Z (54%) und der Millennials (48%) gibt an, dass sie Druck auf ihre Arbeitgeber ausüben, damit diese Massnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. Dieser Trend ist im Vergleich zu 2022 gestiegen. Bei Untätigkeit ihres Unternehmens zögern einige nicht, den Arbeitsplatz oder die Branche zu wechseln. So haben beispielsweise 20% der Generation Z und 19% der Millennials bereits aus Umweltgründen den Arbeitsplatz gewechselt, und 26% bzw. 23% planen dies für die Zukunft.

Die Suche nach engagierten Arbeitgebern

Bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber prüft ein Viertel der befragten jungen Menschen die Umweltpolitik der Organisation, bevor sie eine Stelle annehmen, und ein weiteres Drittel plant, dies in Zukunft zu tun. Referenzen und Umweltpolitik sind für 72% der Generation Z und 71% der Millennials wichtig, wenn sie eine Stelle in Betracht ziehen. Zu den Bereichen, in die sie sich wünschen, dass ihr Arbeitgeber mehr Ressourcen investiert, gehören Bildung und Ausbildung, um sich nachhaltiger zu verhalten, Zuschüsse für nachhaltige Entscheidungen und die Renovierung von Büros, um sie umweltfreundlicher zu gestalten.

Umweltbewusste Verbraucher

Ausserhalb des beruflichen Umfelds legen die Generation Z und die Millennials ein verantwortungsbewusstes Konsumverhalten an den Tag. Viele meiden Fast-Fashion, reduzieren Flugreisen, entscheiden sich für eine vegetarische oder vegane Ernährung oder kaufen Elektrofahrzeuge. Darüber hinaus recherchieren 30% der Generation Z und 29% der Millennials die Umweltauswirkungen von Unternehmen, bevor sie deren Produkte oder Dienstleistungen kaufen. Etwa zwei Drittel sind bereit, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen. Ein Viertel hat seine Beziehungen zu Unternehmen mit nicht nachhaltigen Praktiken eingestellt oder reduziert.

Fortschritte notwendig, aber anerkannt

Obwohl sie der Meinung sind, dass noch weitere Fortschritte gemacht werden müssen, erkennt eine Mehrheit der Befragten die Bemühungen ihrer Arbeitgeber im Kampf gegen den Klimawandel an (59% der Generation Z und 58% der Millennials). Ein ähnlicher Prozentsatz stellt fest, dass ihre Arbeitgeber Schulungen anbieten, um ihre Mitarbeiter auf eine Wirtschaft mit geringem Kohlenstoffausstoss vorzubereiten. Dieser Druck zu mehr Nachhaltigkeit zeigt sich auch in ihren Konsumentscheidungen und beeinflusst die Unternehmen, umweltfreundlichere Praktiken einzuführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Generation Z und die Millennials die ökologische Nachhaltigkeit als eine Generationenpriorität betrachten. Ihr persönliches Engagement und ihr Einfluss auf Unternehmen zeigen einen klaren Willen, den Klimawandel zu bekämpfen und eine nachhaltigere Zukunft zu fördern.