Kurier

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«Ein sicheres und compliant Instant Messaging für EAM und Finanzinstitute»

Eine neue App ist ab Ende November in der Wecan Comply Suite verfügbar. Wecan Connect ist nichts anderes als ein Whatsapp-ähnliches Instant-Messaging-System, das neu programmiert wurde, um den Sicherheits- und Vertraulichkeitsanforderungen von Vermögensverwaltern gerecht zu werden. Es soll als ein weiteres Instrument zur Optimierung der Kundenbeziehung sein.

Worin besteht Wecan Connect, der neue Blockchain-basierte Instant-Messaging-Dienst, den Sie ab Ende November anbieten?

WhatsApp wurde für Banken und regulierte Finanzintermediäre verboten, obwohl es von allen genutzt wird. Unsere Kunden haben uns daher gebeten, ein institutionelles, sicheres und regulierungskonformes Instant Messaging in die Wecan Comply Suite zu integrieren. Ende November werden etwa zehn Privatbanken und hundert unabhängige Vermögensverwalter direkt und sicher mit den Mitgliedern des Netzwerks der Blockchain Association for Finance, aber auch mit ihren Teams und ihren Kunden kommunizieren können.

Was sind die Hauptfunktionen?

Vermögensverwalter und Banken werden in die Lage versetzt, Benutzer und Gruppen selbst zu verwalten. Sobald ein neuer Mitarbeiter hinzukommt, kann für ihn ein Konto erstellt werden, und ebenso einfach ist es wieder zu löschen. So wird verhindert, dass ehemalige Mitarbeiter immer noch Zugang zu vertraulichen Diskussionsgruppen haben. Es besteht auch die Möglichkeit zur Einrichtung von Kontaktpunkten für mehrere Nutzer, die im Falle der Abwesenheit eines Nutzers auf Nachrichten antworten können.

Und dann werden die Daten in der Schweiz sicher aufbewahrt. Bei WhatsApp gehen alle Daten in die USA, auf den Server von meta. Daraus ergeben sich erhebliche Compliance- und Sicherheitsprobleme. Hier hat jeder unserer Kunden seinen eigenen Speicherplatz, «on premise» oder in der Cloud, mit der gesamten Kommunikationshistorie. Es gibt eine echte Kontinuität beim Zugang zu Informationen, wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter das Unternehmen verlässt, aber auch ein unübertroffenes Sicherheitsniveau, da die Daten verteilt sind.

Eine weitere Schlüsselfunktion: Jeder digitale Fingerabdruck einer Nachricht wird in der Blockchain gespeichert. Die Authentizität einer Nachricht ist garantiert, und zwar unveränderlich. Es ist also möglich, Aufträge anzunehmen, Dokumente zu empfangen, aber auch zu übertragen. Ein Kunde kann eine Order an seinen Vermögensverwalter senden, der sie dann an die Bank weiterleitet, ohne dass ein Callback erforderlich ist. Die Blockchain wird zu einer Lösung für digitale Unterschriften und zu einem Beweisregister im Streitfall.

Alles wird von Ende zu Ende verschlüsselt und bietet daher optimale Sicherheit. Niemand ausser den Personen und Unternehmen, die miteinander kommunizieren, hat Zugang zu den per Wecan Connect gesendeten Nachrichten. Nicht einmal die Mitarbeiter von Wecan Group.

Zudem kann ein Unternehmen, wenn es sich dazu entschliesst, externen Personen erlauben, einen öffentlichen Nachrichtenstrom zu abonnieren und so innerhalb des Netzwerks an Sichtbarkeit zu gewinnen.

Zu welchem Zweck können EAM oder Banken den Messenger einsetzen?

Eine der grössten Herausforderungen ist heute natürlich die Cybersicherheit. Wecan Connect ist ein Mittel – so einfach wie WhatsApp – um universell mit Kunden, Verwahrern und Partnern zu kommunizieren – in einer sicheren Umgebung, die den neuen Vorschriften entspricht.

Dank der Integration in unsere Suite können ausserdem alle sensiblen Daten viel leichter in der Schweiz gespeichert werden.

Welche Aktionen sind für das Installieren und Funktionieren der App erforderlich?

Die Installation der mobilen App ist sehr einfach, man braucht nur den App Store oder Google Play aufzurufen und nach Wecan Connect zu suchen. Die mobile App erhalten Sie derzeit nur auf Einladung. Sie müssen uns um einen Empfehlungscode bitten oder sich an Ihre Depotbank wenden, sofern diese Mitglied des Netzwerks ist. Bisher trifft dies auf folgende Institute zu: Pictet, Lombard Odier, Edmond de Rostschild, Julius Baer, Mirabaud, Syz, Gonet, BIL, Héritage, Cramer, Sygnum und Hyposwiss.

Wie sehen Sie die Entwicklung der Kommunikationsweisen zwischen Privatbanken, unabhängigen Vermögensverwaltern und ihren Kunden?

In den letzten Jahren haben sich die Kommunikationsweisen radikal verändert, und die Pandemie hat diesen Trend noch beschleunigt. Heute nutzt jeder, unabhängig von Alter oder sozialer Schicht, jeden Tag ein Instant Messaging. Für diejenigen, die diese Tools zu nutzen wissen, wird dies mehr Geschäftschancen generieren und die Optimierung vieler Prozesse erleichtern. Wir haben erkannt, dass die Sicherheit ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements ist. Daher werden wir weiterhin Lösungen in diesem Bereich entwickeln – für die unabhängigen Vermögensverwalter wie für die Bankiers, für die Schweiz und im internationalen Geschäft.

 

Vincent Pignon

Wecan Group

Vincent Pignon ist Gründer und CEO der Wecan Group, einem Publisher von Blockchain basierter Software. Zuvor lehrte Vincent Pignon an der Haute Ecole de Gestion in Genf, wo er das Executive Entrepreneurship Program begründete, sowie am Institut Supérieur de la Formation Bancaire. Darüber hinaus war er als Berater des Staatsrats Genf im Bereich der neuen Technologien tätig. Seit Januar 2019 leitet er den Kurs «Blockchain-Strategie», den er an der CREA in Genf initiiert hat. Vincent Pignon studierte an der Pariser Hochschule Mines ParisTech, die er mit einem Master und einer Promotion im Fachbereich „Institutionen, Organisationen, Wirtschaft und Gesellschaft“ abschloss.

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Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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KI-Lösungen

Digital Solutions

  • Stefan Klauser
  • CEO
  • Aisot Technologies

«KI-optimierte Portfolios werden zu handelbaren Investmentprodukten»

Aisot Technologies ist ein Spinoff der ETH Zürich und entwickelt künstliche Intelligenz (KI) für Vermögensverwalter, Finanzberater und Fonds-Manager. Mit der von aisot entwickelten KI-Plattform, der “AI Insights Plattform“, haben Nutzer die Möglichkeit, auf einer interaktiven Plattform direkt Zugang zu modernsten KI- und Quant-Tools zu erhalten, erklärt Stefan Klauser.

Wie können Vermögensverwalter Ihre Plattform nutzen?

Vermögensverwalter können damit effizient neue Strategien erstellen und personalisieren sowie bestehende und neue Portfolios fortlaufend anhand von Informationen aus den Märkten und alternativer Quellen optimieren.

Welche Technologien setzen Sie?

Wir nutzen die Technologien, die von den Pionieren der künstlichen Intelligenz entwickelt wurden. Die Personalisierung erlaubt es, unter einer weiten Auswahl an Elementen zu wählen – zum Beispiel Volatilitäts-Ziele, Gewichtung der verschiedenen Assets, Turnover-Raten und ESG Faktoren – sowie individuelle Empfehlungen bis auf die Ebene von Einzeltiteln.

Über das sogenannte “Product Launch Pad” können KI-optimierte Portfolios in handelbare Investmentprodukte verwandelt werden. Die Nutzer haben weiter die Möglichkeit, den Auftrag für das Vermögensmanagement zu delegieren und eine ausgereiftere Verwaltung ihrer Portfolios sicherzustellen. Damit können sie sich zum Beispiel auf Spezialisierungen, Satellit-Portfolios oder ihre eigene Kundenakquise fokussieren. Unsere Plattform kann zudem für die Implementierung von eigenen oder White-Label-Investmentprodukten genutzt werden.

Was ist Ihre Zielgruppe?

Unsere Produkte werden derzeit von verschiedenen Akteuren eingesetzt: Vermögensverwalter, Fonds, Family Offices, Finanzberater und Broker in den Schlüsselregionen Europa, dem Nahen Osten, Asien und den USA. Auch besonders viele Boutique-Vermögensverwaltungsgesellschaften zählen zu unseren Kunden. Sie nutzen die Funktionen der KI-Plattform nicht nur bei der Erstellung personalisierter Portfolios, sondern auch bei der Analyse und Reaktion auf Markttrends.

Wer steckt hinter Aisot?

Gemeinsam mit Nino Antulov-Fantulin und Tian Guo habe ich 2019 Aisot Technologies gegründet. Als Technologie-Chef (CTO) wirkt Roger Peyer, der zuvor bei Avaloq und Vontobel gearbeitet hat. In den letzten Monaten konnten wir Talente von Branchenführern wie Google, InvestCloud und GenTwo anziehen. Als ETH-Spinnof sind wir weiterhin eng mit der ETH Zürich verbunden, unter anderem als Mitglied des AI Centers und des FinsureTech Hubs.

Wie sieht die Kostenstruktur aus?

Unsere Subskriptions-Gebühren richten sich nach den Bedürfnissen der Kunden und der Komplexität der gefragten Produkte. Momentan gibt es einen Zugang zu unserer Plattform bereits ab weniger als CHF 2000 pro Monat. Für die noch zu lancierenden Investment-Produkte richten sich die Preise nach der Produktkategorie, den darüber verwalteten Vermögen und den Gebühren, die unsere Kunden für die Produkte veranschlagen.

 

Weitere Informationen:

www.aisot.com

Stefan Klauser

Aisot Technologies

Stefan Klauser Stefan Klauser ist CEO von Aisot Technologies, der KI der nächsten Generation, die auf das Asset Management angewendet wird. Bevor er Aisot gründete, arbeitete Stefan als Projektleiter für Finance 4.0 an der ETH Zürich. Er ist Mitautor und Herausgeber einer Reihe von Büchern an der Schnittstelle von Fintech und Nachhaltigkeit. Stefan hat einen Masterabschluss der Universität Zürich und Postgrad-Abschlüsse in Leadership sowie Entrepreneurship- und Innovationsmanagement der London School of Economics. Am MIT absolvierte er das Programm «Fintech and the Future of Markets».

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    Cross-border

    • EAM-Lösungen
    • Interview mit Achille Deodato
    • Chief Executive Officer
    • Indigita

    «UVV müssen ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten genau überwachen»

    Das regulatorische Umfeld für externe Vermögensverwalter hat sich erheblich verändert, was sich in einer Ausweitung ihrer aufsichtsrechtlichen Pflichten niederschlägt. Dieser Trend hat die Unterscheidung, die UVVs früher von traditionellen Bankinstituten trennte, effektiv abgeschwächt, wie Achille Deodato ausführt.

    In der Schweiz haben UVVs das erste Jahr unter der neuen Regulierung hinter sich. Was sind die Folgen auch bezüglich des Crossborder-Geschäfts?

    Die Auswirkungen des FINMA-Regimes auf externe Vermögensverwalter werden immer deutlicher. Tatsächlich stellt die neue Regulierung strenge Anforderungen an die UVVs bezüglich des Managements von grenzüberschreitenden Risiken. Erstens müssen die UVVs nachweisen, dass sie die grenzüberschreitenden Vorschriften in den ausländischen Märkten, auf die sie abzielen oder in denen sie Kunden haben, genau kennen. Dies bedeutet, dass sie sich über die Entwicklungen im Bereich der Rechtsvorschriften auf dem Laufenden halten und deren Einhaltung gewährleisten müssen. Darüber hinaus müssen die UVVs eine umfassende grenzüberschreitende Politik aufstellen, in der die wichtigsten Grundsätze für grenzüberschreitende Aktivitäten festgelegt sind und die unter anderem Themen wie Zielmärkte, Reisegenehmigungen und Verfahren für Ausnahmen von der Politik umfasst. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erwartungen der FINMA ist die regelmässige Schulung der Mitarbeiter der UVVs, um sicherzustellen, dass sie gut informiert sind und den regulatorischen Rahmen einhalten.

    Es bleibt nicht nur bei dieser Regulierung. Neue Datenschutz-Vorschriften kommen nun hinzu. Was heisst das konkret?

    Die Einführung des Bundesgesetzes über den Datenschutz (DSG) stellt für die UVVs in den kommenden Monaten einen zusätzlichen Schwerpunkt dar. Die UVVs werden ihre Verfahren zum Schutz personenbezogener Daten überprüfen und gegebenenfalls anpassen müssen, um sie an die neuen gesetzlichen Anforderungen anzupassen. Auch die Kunden müssen über diese Massnahmen informiert werden, um Transparenz und die Einhaltung der Datenschutzgesetze zu gewährleisten. In Anbetracht dieser Entwicklungen sehen sich die UVVs mit einer sich wandelnden Regulierungslandschaft konfrontiert, die eine kontinuierliche Anpassung und ein ausgeprägtes Bewusstsein für die sich entwickelnden Regulierungsstandards erfordert, um ihren Betrieb effektiv und gesetzeskonform zu halten.

    Sie beobachten auch die Regulierungen in anderen Ländern. Was tut sich hier auf Europäischer Ebene, das für Schweizer Vermögensverwalter relevant sein kann?

    Eine bemerkenswerte Entwicklung in diesem Zusammenhang ist die von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) in Zusammenarbeit mit den nationalen Aufsichtsbehörden eingeleitete Initiative. Die ESMA hat eine Untersuchung der Marketingkommunikation über verschiedene Medien, einschliesslich sozialer Medien, eingeleitet, die sich speziell auf die Ansprache europäischer Privatkunden konzentriert. Die Untersuchung dreht sich um zwei zentrale Dimensionen: erstens eine Untersuchung der Strategien der Unternehmen für die Zielgruppenansprache und zweitens eine Bewertung der Qualität der Marketingkommunikation, einschliesslich der Werbematerialien.

    Das übergeordnete Ziel ist es, sicherzustellen, dass die öffentlich verbreiteten Informationen angemessen, klar und frei von irreführenden Inhalten sind, wobei der Schwerpunkt auf der Verhinderung von Greenwashing-Praktiken liegt. Es wird erwartet, dass diese Studie die regulatorische Haltung der europäischen Behörden in Bezug auf Marketingkommunikation stärkt. Folglich müssen Schweizer UVVs, die sich mit derartigen Mitteilungen an europäische Kunden wenden, ihre Praktiken an die von diesen Behörden aufgestellten Grundsätze anpassen.

    Neue Regulierungen, neue Crossborder-Risiken. Was heisst das für die Plattformen von Indigita?

    Indigita befindet sich auf einem soliden Wachstumspfad und erzielt jährlich eine Steigerung von 20 % bei Umsatz, Rentabilität und Vollzeitbeschäftigten. Für das kommende Jahr planen wir die Erschliessung neuer geografischer Märkte, wobei der Schwerpunkt auf der Expansion nach Italien, Frankreich und Grossbritannien liegt. 2023 führte wir für UVVs eine neue Lösung ein, die unter dem Namen inApp Tax bekannt ist und für den komplizierten Bereich der Steuereinhaltung entwickelt wurde. Dieses Tool, das in Zusammenarbeit mit BRP Tax SA entwickelt wurde, gibt den Benutzern die Möglichkeit, die Portfolio-Performance aus steuerlicher Sicht in verschiedenen Ländern zu vergleichen. Dieses umfassende Tool deckt alle Anlageklassen ab und funktioniert als eigenständige Lösung, so dass keine komplexe IT-Integration erforderlich ist, was es zugänglich und benutzerfreundlich macht.

    Achille Deodato

    Indigita

    Achille Deodato verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Bank- und Beratungsbranche. So hatte er beispielsweise verschiedene Führungspositionen in den Bereichen Business Development, Marketing, Governance, Audit, Risikomanagement und Compliance inne. Seit 2019 ist Achille Deodato CEO von Indigita, einem Regtech-Unternehmen, das sich auf Cross-Border-Compliance spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft von BRP Bizzozero & Partners. Zuvor war Achille Deodato unter anderem CEO bei Procivis und als CCO bei der indischen Auslandsbank Hinduja Bank Switzerland tätog. Er hält einen MBA von der IMD Business School und einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der LUISS Universität in Rom.

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    Nachbarschaft

    Investment Lösungen

    • Interview mit Thomas Heller
    • Chief Investment Officer
    • Belvédère Asset Management

    «Das Blatt könnte sich bald zugunsten Deutschlands wenden»

    Der Einbruch der grössten Volkswirtschaft Europas hat die Märkte aufgeschreckt. Thomas Heller, CIO von Belvédère Asset Management ordnet den Einbruch ein. Er rechnet nicht mit drastischen Zinsschritte durch die Nationalbanken.

    -

    èie deutsche Wirtschaft ist auch im dritten Quartal leicht geschrumpft. Was sind hier die Gründe?

    Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal gemäss ersten Berechnungen tatsächlich leicht zurückgegangen, und zwar um 0.1% zum Vorquartal. Der Rückgang war allerdings geringer als erwartet (-0.3%) und das Vorquartal wurde leicht nach oben revidiert (von 0.0% auf +0.1%). Die Details zu den Drittquartalszahlen sind noch nicht bekannt, diese folgen erst mit der zweiten Schätzung Ende November. Gemäss Mitteilung des Statistischen Bundesamtes belastete insbesondere der rückläufige private Konsum die konjunkturelle Entwicklung.

    Einige sprechen schon von Deutschland als kranken Mann Europas? Ist das gerechtfertigt?

    Deutschland ist wachstumsmässig innerhalb Europas ein „Nachzügler“, leidet unter Chinas Wachstumsschwäche, dem derzeit zu beobachtenden Lagerabbau und den hohen Energiepreisen. Die schwächere Verfassung Deutschlands zeigt sich auch im Rückgang des Leistungsbilanzüberschusses, der mit über 4% aber immer noch beachtlich ist. Zudem stehen über alles betrachtet andere EU-Länder wie Italien oder Frankreich nicht wirklich besser da. Das Bild Deutschlands als „kranker Mann“ ist wohl weniger eine Folge des zyklischen Abschwungs sondern entsteht eher unter dem Eindruck der teilweise in die Jahre gekommenen Infrastruktur, missglückter Grossprojekte wie des Berliner Flughafens oder der notorischen Verspätungen der Deutschen Bahn.

    Was heisst das insgesamt in Bezug auf die Geldpolitik der EZB und der SNB?

    Natürlich halten sich die Notenbanken alle Optionen offen, das heisst sie schliessen weitere Zinserhöhungen nicht explizit aus. Dennoch ist davon auszugehen, dass es angesichts der Wachstumsverlangsamung und der rückläufigen Inflation zu keinen weiteren Leitzinserhöhungen mehr kommen wird. Es gilt auch die Auswirkungen der markanten und rasanten Anhebungen der letzten anderthalb Jahre – die mit Verzögerung in der Realwirtschaft ankommen – zu beobachten. Der nächste Zinsschritt wird eher einer nach unten sein, nicht nach oben. Allerdings kaum vor Mitte des nächsten Jahres.

    Welche Folgen hat dies aus Sicht der Anleger?

    Solange die konjunkturelle Schwächephase anhält, hat es ein zyklischer Markt wie der deutsche relativ zu weniger konjunktursensitiven Märkten schwer. Wobei: Unter der Annahme, dass die konjunkturelle Talsohle in den nächsten 1-2 Quartalen erreicht ist und die Märkte eine Erholung antizipieren, könnte sich das Blatt bald zugunsten Deutschlands wenden.

     

    Thomas Heller

    Belvédere Asset Management

    Biografie Thomas Heller ist seit April 2022 CIO bei Belvédère Asset Management. Davor machte er sich als Leiter Research und Chief Investment Officer (CIO) der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) einen Namen. Thomas Heller studierte Volkswirtschaft an der Universität Zürich und ist eidg. diplomierter Finanzanalytiker und Vermögensverwalter.

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