Addition
Oliver Amstad
SI Wealth Management
«Die Zugehörigkeit zu Cinerius verschafft uns sowohl Grösse als auch Glaubwürdigkeit.»
Der Einbruch der grössten Volkswirtschaft Europas hat die Märkte aufgeschreckt. Thomas Heller, CIO von Belvédère Asset Management ordnet den Einbruch ein. Er rechnet nicht mit drastischen Zinsschritte durch die Nationalbanken.
èie deutsche Wirtschaft ist auch im dritten Quartal leicht geschrumpft. Was sind hier die Gründe?
Die deutsche Wirtschaftsleistung ist im dritten Quartal gemäss ersten Berechnungen tatsächlich leicht zurückgegangen, und zwar um 0.1% zum Vorquartal. Der Rückgang war allerdings geringer als erwartet (-0.3%) und das Vorquartal wurde leicht nach oben revidiert (von 0.0% auf +0.1%). Die Details zu den Drittquartalszahlen sind noch nicht bekannt, diese folgen erst mit der zweiten Schätzung Ende November. Gemäss Mitteilung des Statistischen Bundesamtes belastete insbesondere der rückläufige private Konsum die konjunkturelle Entwicklung.
Einige sprechen schon von Deutschland als kranken Mann Europas? Ist das gerechtfertigt?
Deutschland ist wachstumsmässig innerhalb Europas ein „Nachzügler“, leidet unter Chinas Wachstumsschwäche, dem derzeit zu beobachtenden Lagerabbau und den hohen Energiepreisen. Die schwächere Verfassung Deutschlands zeigt sich auch im Rückgang des Leistungsbilanzüberschusses, der mit über 4% aber immer noch beachtlich ist. Zudem stehen über alles betrachtet andere EU-Länder wie Italien oder Frankreich nicht wirklich besser da. Das Bild Deutschlands als „kranker Mann“ ist wohl weniger eine Folge des zyklischen Abschwungs sondern entsteht eher unter dem Eindruck der teilweise in die Jahre gekommenen Infrastruktur, missglückter Grossprojekte wie des Berliner Flughafens oder der notorischen Verspätungen der Deutschen Bahn.
Was heisst das insgesamt in Bezug auf die Geldpolitik der EZB und der SNB?
Natürlich halten sich die Notenbanken alle Optionen offen, das heisst sie schliessen weitere Zinserhöhungen nicht explizit aus. Dennoch ist davon auszugehen, dass es angesichts der Wachstumsverlangsamung und der rückläufigen Inflation zu keinen weiteren Leitzinserhöhungen mehr kommen wird. Es gilt auch die Auswirkungen der markanten und rasanten Anhebungen der letzten anderthalb Jahre – die mit Verzögerung in der Realwirtschaft ankommen – zu beobachten. Der nächste Zinsschritt wird eher einer nach unten sein, nicht nach oben. Allerdings kaum vor Mitte des nächsten Jahres.
Welche Folgen hat dies aus Sicht der Anleger?
Solange die konjunkturelle Schwächephase anhält, hat es ein zyklischer Markt wie der deutsche relativ zu weniger konjunktursensitiven Märkten schwer. Wobei: Unter der Annahme, dass die konjunkturelle Talsohle in den nächsten 1-2 Quartalen erreicht ist und die Märkte eine Erholung antizipieren, könnte sich das Blatt bald zugunsten Deutschlands wenden.
Thomas Heller
Belvédere Asset Management
Biografie Thomas Heller ist seit April 2022 CIO bei Belvédère Asset Management. Davor machte er sich als Leiter Research und Chief Investment Officer (CIO) der Schwyzer Kantonalbank (SZKB) einen Namen. Thomas Heller studierte Volkswirtschaft an der Universität Zürich und ist eidg. diplomierter Finanzanalytiker und Vermögensverwalter.
Fabian Charlier
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„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
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„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
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Seit ihrer Gründung in Zug im Jahr 2001 konzentriert sich Progressive Capital Partnners auf alternative Anlagen. Im Moment ist es die Nachfrage der Anleger nach Absicherungs-Strategien aufgrund des starken Zinsanstiegs und der geopolitischen Spannungen, die seine volle Aufmerksamkeit erfordert, wie Daniel Germann erklärt.
Liquid Alternatives und Long Volatility waren bisher eher nur Spezialisten ein Begriff. Mit dem starken Zinsanstieg hat sich das spätestens im vergangenen Jahr verändert? Was war der Grund?
Die geopolitischen Krisen sowohl im Jahr 2022 als auch 2023, der Aktienmarkt-Rückgang im 2022 als auch die generell erhöhten Schwankungen an den Märkten haben vielen institutionellen Investoren wieder die Daseinsberechtigung von Absicherungs-Strategien in Erinnerung gerufen. Gleichzeitig hat der Marktrückgang 2022 aber auch gezeigt, dass ein nicht ausreichend diversifizierter Absicherungs-Ansatz das Potential für Enttäuschungen birgt.
Absicherungen, das klingt immer wieder auch nach Kosten. Wie sehen Sie das?
Natürlich ist das immer wieder ein Thema. Unser Ansatz bleibt jedoch klar auf sogenannte carry-neutral basierten Absicherungen fokussiert. Das heisst, wir sind grundsätzlich «long» auf realisierten und impliziten Volatilitäten – und das über unsere insgesamt 11 Unter-Strategien hinweg, diversifiziert über alle Asset-Klassen sowie Regionen.
Kosten sind für uns allerdings immer auch im Kontext der gelieferten Umsetzungs-Qualität der spezialisierten Portfoliomanager zu sehen – vermeintlich «günstig» kann also im Endeffekt teilweise sogar deutlich teurer sein als qualitativ hochwertige Lösungen mit beschränkter Kapazität und einem entsprechenden Preisschild. Wir stellen immer wieder fest, dass es unter den sehr heterogenen Absicherungs-Ansätzen erhebliche Diversifikations-Potentiale zu nutzen gibt. Zudem, und dies ist für uns zentral, steigt mit einem breiten gefächerten Netz an Absicherungen die Verlässlichkeit mit Hinblick auf unterschiedliche Krisen-Szenarien.
In Zeiten, in welchen die Aktienmärkte performten, haben Sie also weniger starke Returns gesehen?
Genau, insbesondere Long Volatility ist eine Strategie, die in Zeiten von tiefer Volatilität weniger zum Tragen kommt. Sie spielt für unsere Kunden primär die Rolle als Absicherung gegen Krisen. Und die haben wir derzeit wahrlich zu genüge. Für uns selber dominiert allerdings nach wie vor der «Value»-Aspekt dieser selektiven, und aktiv bewirtschafteten Long Volatility Exposures – den wir können diese typischerweise in den untersten 5-25% der langfristigen historischen Bandbreiten erwerben, was in sich schon ein gewisses Aufwärtspotential birgt, selbst ohne grössere Krisen.
Die makroökonomischen Unsicherheiten bleiben bestehen. Was heisst das aus Sicht des Anlegers?
Wir werden tendenziell weiter höhere Volatilitäten sehen. Die Zeiten von tiefer Inflation sind vorbei. Die Puts, welche durch die Zentralbanken gesprochen wurden, existierten so nicht mehr. Die Transition in ein neues «Makro-Regime» ist in vollem Gange, auch wenn die Zinsen nun nicht mehr so stark ansteigen werden, es da und dort sogar zu einem Halt gekommen ist. Zudem erleben wir eine stärkere Regulation und höhere Kosten im Arbeitsmarkt – alles tendenziell positiv für anhaltend erhöhte Volatilitäten.
Was heisst das alles für Progressive Capital Partners?
Nun, wir sehen uns in unserer Strategie als fokussierter Nischenanbieter bestätigt. Die Nachfrage nach Absicherungsmöglichkeiten insbesondere im Bereich der Volatilität steigt. Wer diversifiziert und auf tiefe, idealerweise negative Korrelationen achtet, insbesondere auch im Bereich der Liquid Alternatives, dürfte belohnt werden in diesen Zeiten.
Daniel Germann
Progressive Capital Partners
Daniel Germann stiess 2019 zu Progressive Capital Partners. Davor arbeitete er bei Vontobel Asset Management, wo er sich ebenfalls auf Global Macro und Systematic Trading Strategien fokussierte. Er war Mitglied des Alternative Investment Committee und arbeitete sowohl an diskretionären als auch an beratenden alternativen Anlagemandaten. Vor seiner Tätigkeit bei Vontobel war Daniel Germann bei der Raiffeisen Schweiz sowie und ihrer Tochtergesellschaft Notenstein La Roche Privatbank tätig. Daniel Germann verfügt über einen Master of Arts in Banking and Finance der Universität St. Gallen (HSG).
Für die Zürcher Privatbank Maerki Baumann werden die Beziehungen zu unabhängigen Vermögensverwaltern immer wichtiger. Für diejenigen UVVs, die keine Lizenz beantragten hatten, aktivierte Maerki Baumann schnell sein eigenes Netzwerk, um Lösungen zu finden und Nachfolgepläne umzusetzen.
Wie würden Sie den heutigen Zustand der Branche der UVVs beschreiben?
In den vergangenen Jahren waren neben den marktseitigen Herausforderungen, dem technologischen Wandel sowie den Veränderungen bei Kundenverhalten und -bedürfnissen vor allem die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen prägend. Dies erforderte nicht nur einmalig, sondern auch in Zukunft erhebliche Anstrengungen und Ressourcen, die in die Geschäftsmodelle und -strategien integriert werden müssen, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Hier haben die unabhängigen Vermögensverwalter aufgrund ihrer überschaubaren Grösse hohe Agilität und damit einen entscheidenden Vorteil.
Wie sehen Sie die Weiterentwicklung der Branche?
Die seit Anfang 2023 geltende FINMA-Lizenzierung stellt nicht nur eine einheitliche Aufsicht sicher, sondern ist auch ein Gütesiegel für Professionalität und Transparenz. Die jüngsten Unsicherheiten auf dem Bankenplatz Schweiz haben zudem gezeigt, wie wichtig Unabhängigkeit und eine starke Kundenbindung sind, weshalb die UVVs weiterhin bedeutungsvolle Akteure in der Finanzbranche bleiben. Die Unabhängigkeit der UVVs und jene von uns als Familienunternehmen mit einem persönlich fassbaren Aktionariat, sind eine gute Gemeinsamkeit für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Mit der Einführung des neuen Regulierungsregimes – FIDLEG und FINIG – war in der Industrie hierzulande viel Nervosität zu spüren. Wie sehen Sie das?
Natürlich war eine gewisse Anspannung zu spüren. Wir arbeiten mit sehr erfahrenen, professionellen UVVs zusammen, die sich nicht vor dem Bewilligungsprozess «fürchten» mussten. Einige unserer Partner haben uns auch als Referenz auf ihrem FINMA-Gesuch angegeben, was uns natürlich gefreut hat. Dennoch haben sich gewisse unserer UVVs entschieden, keine Lizenz zu beantragen. Wir haben ihnen bei der Nachfolgeplanung geholfen und unser Netzwerk spielen lassen. So haben wir durch den geordneten Generationenwechsel keine Endkunden verloren. So haben wir durch den geordneten Generationenwechsel keine Endkunden verloren.
Im Zentrum Ihres Angebots für UVVs steht ein modulares Produkte-Angebot. Was steckt dahinter?
Unsere modulare Anlagelösung bietet den UVVs die Möglichkeit, ihren betreuten Portfolios attraktive Bausteine beizumischen, und zwar nicht im Kleid eines Fonds, sondern als Basiswerte, die der Endkunde in seinem Portfolio hält. Dies ermöglicht den UVVs, sich auf ihre Asset Allocation sowie ihre eigenen Spezialitäten zu konzentrieren und weitere Märkte und Anlageklassen durch uns als Partner verwalten zu lassen. Besonders beliebt bei den UVVs sind auch die erwähnten Module aus dem Segment der Privatmarktanlagen wie Private Equity, Venture Capital oder Krypto. Aber auch spezifische Segmente wie beispielsweise Nebenwerte Schweiz werden gerne als Ergänzung und anstelle von kostenintensiven Fonds beigemischt. Dazu unterstützen wir die UVVs mit einem direkten Zugang zu unserer Anlageexpertise.
Yara Lavanga
Maerki Baumann & Co
Yara Lavanga ist seit Anfang 2023 Leiterin der Abteilung Externe Vermögensverwalter bei der Privatbank Maerki Baumann & Co. In dieser Funktion ist sie mit mit ihrem fünfköpfigen Team für die Betreuung der unabhängigen Vermögensverwalter zuständig. Bevor sie vor rund zwei Jahren zu Maerki Baumann stiess, war sie acht Jahre bei der UBS Switzerland AG tätig und hat berufsbegleitend Betriebswirtschaft studiert.
Fabian Charlier
AWAP
„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
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