Leaders
- Florian Rais
- Gründer und CEO
- Criptonite Asset Management
„Der bevorzugte Partner für Krypto-Hedgefonds auf den wichtigsten Märkten werden“
Das auf digitale Vermögenswerte spezialisierte Genfer Unternehmen Criptonite Asset Management ist eine strategische Partnerschaft mit 3iQ eingegangen, dem kanadischen Pionier für Krypto- und Blockchain-Fonds. Ziel der Kooperation ist es, regulierte und institutionstaugliche Anlagelösungen für die Schweizer und europäischen Märkte anzubieten.
Von Jérôme Sicard
Worin besteht die Partnerschaft mit 3iQ?
Tatsächlich handelt es sich um eine natürliche Annäherung zwischen zwei Unternehmen, die im gleichen Bereich tätig sind. Beide selektieren und begleiten Asset Manager, die sich auf digitale Vermögenswerte spezialisiert haben. Criptonite hatte sich von Anfang als Ziel gesetzt, eine Infrastruktur für Hedgefonds aufzubauen, die sich auf die Verwaltung digitaler Assets konzentrieren. Für Criptonite zeichnet diese Partnerschaft daher einen wichtigen Meilenstein aus, denn wir schliessen uns mit einem Partner zusammen, der über internationale Reichweite und eine solide institutionelle Verankerung verfügt. 3iQ wurde kürzlich in die Monex Group integriert, ein an der Tokioter Börse notierter japanischer Finanzkonzern, was seine Glaubwürdigkeit weiter stärkt. Gemeinsam können wir nun eine robuste, regulierte Plattform anbieten. Was wir derzeit beobachten, ist die rasante Institutionalisierung des Marktes für digitale Vermögenswerte: Die Manager, die sich heute dafür interessieren, stammen zunehmend aus Häusern wie Citadel oder Brevan Howard. Die Partnerschaft mit 3iQ erlaubt es uns, diesen Wandel auf einer neuen Grössenskala zu begleiten.
Wie sind die Aufgaben zwischen Criptonite und 3iQ aufgeteilt?
Die Partnerschaft beruht auf drei Säulen. Erstens die Auswahl der Asset Manager. 3iQ verfügt heute über eine internationale Plattform, die sehr anspruchsvolle Manager anzieht – mit hohen Standards in Bezug auf Betrieb, Regulierung und Technologie. Zweitens die Produktstrukturierung: Wir entwickeln unsere eigene Plattform in Genf weiter, mit AMCs und demnächst auch Fonds mit Domizil in Luxemburg oder anderen Jurisdiktionen, um den Bedürfnissen der Märkte in der Schweiz, Europa und dem Nahen Osten gerecht zu werden. Drittens der Vertrieb: Hier spielen wir eine Schlüsselrolle im direkten Kontakt mit den Investoren. Vor Ort präsent zu sein und die spezifischen Erwartungen der Schweizer und europäischen Märkte zu verstehen, ist entscheidend. Amerikanische Manager unterschätzen diesen Aspekt häufig.
Auf welche Arten von Strategien konzentrieren Sie sich?
Der Markt hat sich stark verändert. Vor fünf Jahren wurde Krypto hauptsächlich als kurzfristige, richtungsabhängige Wette gesehen. Heute haben wir Strategien, die denen der traditionellen Finanzwelt ähneln: Relative Value, Long/Short, Arbitrage, systematische Ansätze. Das Beispiel Öl ist aufschlussreich: Die grössten Gewinne wurden nicht mit Spot-Käufen erzielt, sondern durch das Ausnutzen von Ineffizienzen über die Zeit hinweg. Dasselbe gilt für den Kryptobereich, wo die Kombination aus Volatilität, Liquidität und Markttiefe ein ideales Spielfeld für Hedgefonds schafft.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?
Wir haben kürzlich ein multifaktorielles AMC aufgelegt, das sich ausschliesslich auf Bitcoin und Ethereum konzentriert. Es basiert auf etwa fünfzehn proprietären Indikatoren. Es handelt sich um eine rein systematische Strategie, konzipiert als Long/Short-Signal auf BTC und ETH – sehr ähnlich zu den Strategien traditioneller CTAs. Dieses Produkt veranschaulicht gut, welche Art von Managern wir fördern möchten: Solche, die bereits mit Forex, Indizes oder Rohstoffen gearbeitet haben und nun ihr Know-how auf den Kryptobereich übertragen.
Welche Strategien erscheinen Ihnen derzeit besonders geeignet?
Wir konzentrieren uns auf Manager mit einem Long/Short- oder Relative-Value-Ansatz. Warum? Weil wir davon ausgehen, dass der Markt volatil bleiben wird – ohne klaren Trend oder linearen Wachstumsphasen. In solchen Marktumfeldern entfalten alternative Strategien ihr volles Potenzial.
Wie entwickelt sich die Nachfrage in der Schweiz für solche Produkte?
Der Narrativ hat sich eindeutig gewandelt. Man spricht nicht mehr von „Krypto-Fonds“, sondern von „Hedgefonds, die den Krypto-Bereich als Investment-Universum nutzen“. Dieser Wandel ist entscheidend. Die Assetklasse ist heute Bestandteil alternativer Portfolios – neben traditionellen alternativen Strategien oder Private Equity. Wir sprechen zunehmend mit Family Offices, Privatbanken und institutionellen Investoren, die bereits Krypto-Allokationen haben – und diese nun mit strukturierten, regulierten Produkten von professionellen Managern optimieren wollen.
Wie haben Sie Criptonite seit 2018 weiterentwickelt?
Als ich das Unternehmen gründete, war ich überzeugt, dass digitale Assets denselben Weg einschlagen würden wie die Dotcoms: erst eine spekulative Phase, dann die Institutionalisierung. Und diese Phase verlangt dieselben Voraussetzungen wie überall: kritische Grösse, solide regulatorische Struktur, internationale Präsenz. Criptonite wurde mit dieser Vision aufgebaut: Von einer lokalen Initiative zu einer globalen Infrastruktur zu werden, die in der Lage ist, die künftigen führenden Manager im Bereich alternativer, digitaler Anlagen zu beherbergen.
Was sind Ihre Entwicklungsziele für die nächsten 18 Monate?
Wir befinden uns in einem einzigartigen strategischen Zeitfenster. Nur wenige Akteure tun das, was wir tun – und noch weniger mit unserem Grad an Strukturierung. Wir können der bevorzugte Partner für Krypto-Hedgefonds auf den grossen Märkten werden: in der Schweiz, in Europa, in Nordamerika und im Nahen Osten. Zu den Partnern von 3iQ zählen Ark Invest oder SkyBridge – sie sehen uns als zentrales Element dieser Transformation. Und vor allem haben wir eine klare Positionierung: Wir wollen kein Market Maker oder Broker sein, wie viele andere grosse Player. Wir wollen ein reiner alternativer Asset Manager sein, ein Inkubator für Strategien, der zentrale Ansprechpartner für die anspruchsvollsten Investoren.
Florian Rais
Criptonite Asset Management
Florian ist Gründer und CEO von Criptonite Asset Management. Er begann seine Karriere bei der Banque Pictet, zunächst in Genf, dann in London, wo er die Investment-Management-Abteilung leitete. 2005 gründete er eine eigene Investmentgesellschaft mit Fokus auf klassische Anlagen und Private Equity. Dieser Weg führte ihn in Verwaltungsräte und Managementteams zahlreicher Unternehmen in Ländern wie Russland, der Ukraine, den USA, Israel und China. Florian Rais studierte an der HEC Lausanne, wo er mit einem MBA abschloss.
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