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«Robo-Advisors werden so zu wichtigen Unterstützungsinstrumenten»

In diesem Herbst dockte der Lausanner Vermögensverwalter Finstoy an die Pleion-Gruppe an, die nun sieben Büros in der Schweiz hat. Finstoy hat die Besonderheit, dass er einer der wenigen EAMs in der Schweiz ist, die den Robo-Advisor von Swissquote betreiben. Florian Schefer erklärt hier das Wie und Warum.

Wo stehen wir mit diesen Robo-Advisors, die vor einigen Jahren die Welt der Vermögensverwaltung umkrempeln sollten?

Zur Erinnerung: Ein Robo-Advisor ist ein automatisiertes Vermögensverwaltungssystem, das auf der Grundlage von Algorithmen mit einer bestimmten Strategie arbeitet. Es handelt sich nicht um einen Zauberstab. Robo-Advisor investieren wie alle anderen Anleger in die Märkte und erleben dabei die gleichen Unwägbarkeiten. Stattdessen halten sie sich strikt an die festgelegte Strategie, analysieren Daten in Rekordzeit, übermitteln Aufträge ebenso schnell und verwalten das Risiko, das mit der gewählten Strategie einhergeht, optimal.

Robo-Advisors werden somit zu wichtigen Unterstützungsinstrumenten für Manager. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die menschliche Beziehung immer das zentrale Element in der Vermögensverwaltung bleiben wird. Kunden sprechen nach wie vor gerne mit echten Menschen, vor allem in unsicheren Zeiten.

Eröffnet der zunehmende Einsatz von KI neue Möglichkeiten für diese Robo-Advisors?

Ja, das ist offensichtlich! KI – und genauer gesagt “Machine Learning” – wird Robo-Advisors leistungsfähiger machen. Sie werden in der Lage sein, Investitionsentscheidungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt “T” unter bestimmten Marktbedingungen nicht vorteilhaft waren, im Gedächtnis zu behalten, um sie in Zukunft nicht zu wiederholen. Dies ist eine Optimierung durch Erfahrung. In unseren Gesprächen mit Swissquote über die Entwicklung des Robo-Advisors konzentriert sich die Entwicklung vor allem auf die KI.

Welches Potenzial haben Robo-Advisor als Management-Assistenten für Vermögensverwalter?

Sie ermöglichen bereits heute eine extrem schnelle Anlageauswahl, Portfoliorisikomanagement und liefern sehr genaue Berichte und Daten. Dadurch entlasten sie die Vermögensverwalter, die mehr Zeit für die Beziehung zu ihren Kunden und Interessenten aufwenden können. Ich bin jedoch überzeugt, dass sie Werkzeuge bleiben und nicht die Rolle des Vermögensverwalters übernehmen werden, da sie niemals die Gefühle und die Psychologie der Kunden verstehen können.

In welchen Bereichen zeigen Robo-Advisors das grösste Potenzial?

Da Robo-Advisors mit Algorithmen arbeiten und Algorithmen Daten benötigen, um zu funktionieren, sind sie am relevantesten auf dem Aktienmarkt. Dank der Börsen ist es möglich, auf eine grosse Menge an historischen Daten über die Aktienmärkte zuzugreifen. Bei Anleihen ist dies deutlich schwieriger, da diese häufig über OTC gehandelt werden. Je mehr Daten Sie haben, desto genauer arbeitet Ihr Algorithmus.

Auf welche Weise können Sie diese in ein Managementangebot integrieren?

Bei Finstoy haben wir zwei Möglichkeiten, den Robo-Advisor von Swissquote für die Verwaltung von Privatkunden einzusetzen: Im ersten Fall nutzen wir den Robo-Advisor für die Verwaltung des gesamten Kundenportfolios. Im zweiten Fall konzentrieren wir den Einsatz des Robo-Advisors auf ein bestimmtes Segment der Allokation, hauptsächlich Aktien. Anschliessend konsolidieren wir es mit dem Rest des Portfolios. Diese beiden Möglichkeiten werden künftig auch den Kunden von Pleion angeboten, die dies wünschen.

Florian Schefer

Finstoy

Florian Schefer ist der Gründer und seit November 2010 Geschäftsführer von Finstoy. Er ist ausserdem Mitglied des Verwaltungsrats mehrerer Unternehmen in der Schweiz. Von 1998 bis 2010 arbeitete er für Credit Suisse hauptsächlich in Genf im Private Banking als Vermögensverwalter in verschiedenen Märkten.

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