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Drei Schritte zur Entwicklung einer digitalen Strategie

Die Digitalisierung und die digitale Transformation gleicht für viele einem Hindernislauf. Um sich einige Komplikationen zu ersparen, schlägt Brewen Latimier daher vor, einen konstruktiveren Ansatz im Vorfeld zu bevorzugen.

Die Schweizer Privatbanken haben viel in die Verbesserung des Kundenerlebnisses und der betrieblichen Effizienz investiert, und zwar durch digitale Transformationsprojekte, die sich mit der Automatisierung, Digitalisierung und Auslagerung von Prozessen befassen. Neue Technologien, insbesondere KI und die Hybrid-Cloud, bieten nun auch unabhängigen Vermögensverwaltern Zugang zu denselben Lösungen. KI ermöglicht es beispielsweise, die Grössenunterschiede zwischen Institutionen zu verringern, indem sie Teams simuliert, die rund um die Uhr arbeiten. Damit bietet sie denjenigen, die sie schnell einführen, einen grossen Wettbewerbsvorteil. Andererseits werden es Vermögensverwalter, die diesen Trends nur zögerlich folgen, schwer haben, in einem Umfeld mit zunehmender Regulierung und wachsendem Druck auf die Gewinnspannen zu überleben.

Um sicherzustellen, dass sie wettbewerbsfähig bleiben, sollten UVVs ihre digitale Strategie in drei Schritten überdenken:

  1. 1. Die Bestandsaufnahme und die Definition der angestrebten Ziele.
  2. 2. Die operative Umsetzung der Ziele und die Erstellung einer Roadmap.
  3. 3. Die Umsetzung der Transformationsprojekte

Natürlich muss die Digitalisierung gut überlegt sein und das Budget wird von den verfolgten Ambitionen abhängen.

Für jede dieser drei Phasen sind hier die wichtigsten Grundsätze aufgeführt.

  1. 1. Ausgangspunkt und Ziele:

Bei jeder digitalen Transformation muss man zunächst eine Bestandsaufnahme machen und sich dann Ziele setzen. Dies erfordert eine klare Formulierung der Unternehmensvision, die je nach Profil und Ambitionen der GFI völlig unterschiedlich ausfallen kann. Diese Klarstellung erfordert oftmals viel Zeit zum Nachdenken, die auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte, da sie die Strategie für die nächsten drei bis fünf Jahre diktieren wird.

Sobald diese Vision ausgedrückt ist, muss sie in strategische Ziele unterteilt werden, die sich alle an ihr orientieren müssen. Diese Ziele konzentrieren sich einerseits auf die Kunden – Zielmärkte, User Experience, Berichterstattung – und andererseits auf die internen Ziele – Arbeitsweisen, Risikomanagement, Marktanalyse, Verbesserung der Gewinnspanne usw.

  1. 2. Umsetzung der Strategie in Aktionspläne

Die Aktionspläne hängen stark von der Reife des jeweiligen Managers ab. Idealerweise sollten sie umgesetzt werden, indem man mit den sogenannten “Quick-Win”-Projekten beginnt, die dank sehr kurzer Investitionsrenditen die Finanzierung von “schwereren” Projekten mit hoher Wertschöpfung ermöglichen.

Eine typische Roadmap kann mit der Optimierung von Prozessen und der Digitalisierung der Dokumentation beginnen. Sie geht weiter mit dem Einsatz moderner CRM-Tools zur besseren Kundenverwaltung und PMS-Modellen, die zahlreiche Funktionen wie Risikomanagement, Reporting oder dynamisches Rebalancing berücksichtigen. Sie endet mit der Umsetzung von Initiativen, die durch künstliche Intelligenz ermöglicht werden, um die Kundenpersonalisierung oder die Auswahl und Analyse von Finanzprodukten zu verbessern.

Mit einem CRM-Tool, um nur ein Beispiel zu nennen, zentralisieren die UVVs die Kundeninformationen und erhöhen deren Sicherheit. Ausserdem profitieren sie von zahlreichen Funktionen, mit denen sie die Kundenerfahrung verbessern und Prozesse oder Compliance-Kontrollen besser verwalten können. Vor allem aber müssen sie weniger Zeit für Verwaltungsaufgaben aufwenden, die sie dann ihren Kunden widmen können.

  1. 3. Umsetzung von Transformationsprojekten

Dank des technologischen Fortschritts ist das, was vor drei Jahren noch undenkbar war, heute für die meisten Vermögensverwalter möglich. Diese Projekte erfordern Geld und Zeit, aber die Rendite ist schnell erreicht. Ausserdem verschaffen sie Wettbewerbsvorteile und treiben gleichzeitig die Bewertungen in die Höhe.

Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Instrumente von den Mitarbeitern nicht zu wenig genutzt werden, weil die Akzeptanz fehlt. Dies würde den Ablauf künftiger Transformationsinitiativen stören. Der Schulungsteil und die Steuerung des Wandels dürfen daher nicht vernachlässigt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umsetzung digitaler Projekte bei unabhängigen Vermögensverwaltern einen ganzheitlichen Ansatz erfordert, der sich an den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens und dem Engagement der Mitarbeiter orientiert. Mit einer sorgfältigen Planung und einer effizienten Umsetzung können sie die Vorteile der digitalen Transformation wirklich nutzen, um ihre betriebliche Effizienz und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu verbessern. Dieser Übergang ist ohnehin zu einem Muss geworden. Manager, die sich schnell auf diese Dynamik einlassen, werden einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil haben, während diejenigen, die zögern, Gefahr laufen, in einem sich ständig verändernden Umfeld ins Hintertreffen zu geraten.

Brewen Latimier

Colombus Consulting

Brewen Latimier ist als Manager bei Colombus Consulting tätig, wo er für den Finanzdienstleistungssektor in der Schweiz zuständig ist. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in diesem Sektor. Nachdem er seine Karriere in der Finanzabteilung einer Bank begonnen hatte, wechselte er in die Welt der Beratung, wo er an zahlreichen Projekten zur digitalen Transformation in ganz Europa und der Schweiz für Finanzinstitute beteiligt war. Zuletzt hat er für seine Kunden verschiedene Digital- und Datenstrategien umgesetzt.

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René Brunner
Valterna
«„Als unabhängiger Vermögensverwalter haben wir eine schöne Zukunft vor uns“»

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