• Interview mit Victor Cianni
  • CIO
  • Alpian

«Wir brauchten einen Track Record, der unseren Mehrwert bestätigt»

Knapp zwei Jahre nach der Gründung hat Alpian eine solide Performance der Vermögensverwaltung erbracht, die es der Bank erleichtert, ihre eher anlageorientierten Kunden zu erreichen. Victor Cianni, der CIO, erklärte, dass dies eine bevorzugte Entwicklungsrichtung sei.

Welche Segmente des Marktes für Mass Affluent, auf den Sie mit Alpian abzielen, sprechen am ehesten auf Ihr Angebot an?

Wir haben eine recht vielfältige Basis, sowohl geografisch als auch demografisch, mit einer Altersgruppe von 18 bis 92 Jahren – einem Durchschnitt von etwa 40. Wir sehen jedoch eine klarere Segmentierung in der Art und Weise, wie unsere Kunden unsere Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Es gibt drei wesentliche Nutzungsarten. Zunächst haben wir eher internationale Profile, die in erster Linie unser Konto mit mehreren Währungen und unsere recht wettbewerbsfähigen Wechselkurse nutzen. Dann haben wir Kunden, die Ersparnisse aufbauen wollen und dafür unsere Girokonten nutzen, die im Marktvergleich recht grosszügig verzinst werden. Und schliesslich, der am häufigsten vorkommende Fall, die Investoren, die nach Finanzierungspartnern für relativ hohe Beträge suchen. Sie gehören immer noch zu den Mass Affluent. Sie verfügen jedoch allmählich über ein gewisses Vermögen, sagen wir zwischen 500.000 und 1 Million CHF. Es handelt sich um Erben, Unternehmer, Führungskräfte oder junge Rentner. Sie brauchen Lösungen, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen und eine persönliche Betreuung beinhalten. Das ist der Punkt, an dem wir heute den Unterschied machen können.

Welche Gründe motivieren sie am meisten, ein Konto bei Alpian zu eröffnen?

Zu unseren drei Einstiegspunkten gehören die Wechselkurse, das Konto mit mehreren Währungen und das Investmentangebot, welches am beliebtesten ist.

Apropos Angebot: Wie hat sich dieses seit dem Start von Alpian entwickelt?

Als wir Alpian ins Leben riefen, war es uns wichtig, ein einfaches Angebot mit Ermessensspielraum zu machen, das sogenannte «Managed by Alpian», das in gewisser Weise unsere Handlungsvollmacht war. Aufgrund der eingesetzten technologischen Mittel können wir dieses Angebot zu sehr attraktiven Preisen anbieten, wobei wir keine Standardtarife haben, in die wir unsere Kunden zwingen. Wir verwenden eher ein semi-passives Modell für eine langfristige Vermögensverwaltung, wodurch wir die Kosten begrenzen können – und auch eventuelle Fehler! Insgesamt sehen wir Monat für Monat, dass die Ergebnisse zufriedenstellend sind.

Dies war uns besonders wichtig. Bevor wir überhaupt daran denken konnten, das Angebot weiterzuentwickeln, mussten wir es schaffen, eine Erfolgsbilanz aufzubauen, die unseren Mehrwert rechtfertigt. Alpian besteht seit fast zwei Jahren und wir brauchen uns für unsere Leistungen nicht zu schämen. Zwischen dem 30. Dezember 2022 und dem 31. August 2024 erwirtschaftete unser Balanced-Portfolio eine Rendite von 12,85 % bei einem Risiko von 6,59 %. Zum Vergleich: Der Performance Watcher-Index liegt bei identischem Vermögensverwaltungsprofil bei 10 % mit einem Risiko von 5,65 %.

Nachdem wir uns vergewissert hatten, dass das diskretionäre Mandat Bestand hatte, richteten wir im Oktober letzten Jahres ein Beratungsmandat ein. Es gibt nur sehr wenige davon im digitalen Format, was zum Teil das grosse Interesse unserer Kunden erklärt.

Inwieweit können Sie durch die digitale Dimension von Alpian eine grössere Nähe zu Ihren Kunden schaffen?

Die grundlegenden Trends in der Branche gehen heute eher dahin, die Kundeninteraktionen zu reduzieren und Kundenberater in reine Produktverkäufer zu verwandeln! Mit Alpian haben wir eine Strategie, die diesen Trends entgegenwirkt. Über die von uns geschaffene digitale Plattform haben unsere Kunden einen schnellen und umfassenden Zugang zu unseren Beratern über verschiedene Kanäle: Chats, Videokonferenzen und sogar Telefonanrufe. Der Chat steht von 8.30 bis 19.30 Uhr zur Verfügung. Wir führen jeden Monat mehrere tausend Interaktionen durch. Zudem ist das Interaktionsmodell nicht verzerrt. Unsere Berater werden in keiner Weise durch den Verkauf von Produkten entlohnt.

Mit welchen Entwicklungen beschäftigen Sie sich momentan?

Innerhalb von sechs Monaten oder einem Jahr werden wir unsere Bankdienstleistungen weiter ausbauen und uns dem Angebot traditioneller Banken annähern. Im Anlagebereich werden wir unsere Dienstleistungen weiterhin so zugänglich wie möglich gestalten und dabei unseren Grundsätzen treu bleiben: keine überflüssigen Produkte, keine unnötigen Risiken und keine überhöhten Gebühren. Und schliesslich werden wir die digitale Karte maximal ausspielen, da wir in diesem Bereich keine «Legacy» haben. Ich denke zum Beispiel an die Lösungen, die wir mithilfe künstlicher Intelligenz entwickeln können. Es wird für uns sehr einfach sein, sie zu integrieren. Dies sind die drei Aspekte, an denen wir arbeiten werden.

Victor Cianni

Alpian

Victor Cianni ist seit 2021 CIO von Alpian. Er ist ausgebildeter Ingenieur, besitzt eine FRM-Zertifizierung und verfügt über fast zwanzig Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung. Bevor er zu Alpian kam, hatte er mehrere Schlüsselpositionen in den Investmentabteilungen von CA Indosuez, Lombard Odier und Citi Private Bank inne.

 

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