Indizes
Eric Bissonnier
Performance watcher
PW+ Indizes August: Geringe Volatilität in CHF-Portfolios
Nachdem Cédric Dingens letzten Monat eine Bilanz der Hedgefonds für 2024 gezogen hat, gibt er nun einen Ausblick auf 2025 und erläutert die Strategien, die das grösste Potenzial in einem sich entwickelnden Sektor aufweisen.
Von Jérôme Sicard
Wo halten Sie es im kommenden Jahr für denkbar, Alpha zu generieren?
Globale Makrostrategien werden weiterhin ihre Stärken ausspielen, auch wenn es nicht einfach sein wird. Relative-Value-Strategien im Zinsbereich haben in diesem Jahr nicht gut funktioniert und ich denke, dass sie 2025 wieder an Bedeutung gewinnen werden. Die Kombination aus hoher Verschuldung und politischen Unsicherheiten in einigen Ländern begünstigt sprunghafte Zinsentwicklungen. Da die Kredit-Spreads vor dem Hintergrund der Konjunkturabschwächung in Europa nahezu historische Tiefststände erreicht haben, dürften Credit-Long/Short-Strategien zudem attraktive risikoadjustierte Renditen bieten. Generell sind die Voraussetzungen für eine weiterhin gute Performance von Hedgefonds gegeben: standardisierte Zinssätze, eine starke sektorale und geografische Streuung und eine anhaltende Volatilität der verschiedenen Anlageklassen.
Wie sieht die Welt der Hedgefonds heute aus?
Mit Assets von über 4’500 Milliarden Dollaren ist der Bereich der Hedgefonds kompakt, vielfältig und interessant. Plattformen mit mehreren Asset Managern haben in den letzten drei bis vier Jahren viel Vermögen auf sich vereint und machen heute mehr als 20 % der Branche aus. Sie vergeben immer mehr Kapital an externe Asset Manager mit einer historisch einmaligen Schlagkraft. Dies zeigt sich in den restriktiveren Liquiditätsbedingungen, die den Anlegern auferlegt werden – hier kann man eine Form der Konvergenz zwischen der Welt der Hedgefonds und der Private-Equity-Branche sehen –, und in den Kostenstrukturen der «Pass-Through-Ausgaben». Im Hinblick auf den letzten Punkt erstatten die Anleger direkt bestimmte spezifische Ausgaben, die mit der Verwaltung und dem Betrieb des Fonds verbunden sind, zusätzlich zu den traditionellen Kosten für die Verwaltung und Performance. Der Grund dafür ist einfach: Sie wollen die besten Trader gewinnen. Letztendlich geht es darum, richtig einzuschätzen, ob sich der Aufwand lohnt.
Aber wir sollten und nicht täuschen lassen: Wir finden erstklassige Asset Manager mit hohem Mehrwert in allen Arten von Strategien – Global Macro, Equity Long/Short, Event-Driven, Credit Long/Short, Systematic – mit unterschiedlichen Umfängen. Die Unternehmenskultur ist wichtig, damit sich die Trader entfalten können. Die Kenntnis des Ökosystems und die Suche sind nach wie vor wesentliche Faktoren für den Aufbau eines hochwertigen Portfolios.
Wie wird sich dieser Bereich Ihrer Meinung nach weiterentwickeln?
Die Hedgefonds-Branche ist relativ ausgereift, aber in ständiger Entwicklung begriffen. Ich sehe aus mehreren Gründen eine positive Tendenz.
Erstens sehen wir zwar den unaufhaltsamen Aufstieg des passiven Managements, der in vielerlei Hinsicht gerechtfertigt ist, doch die Nachfrage nach ausgefeilteren Strategien, die Alpha generieren und einen grösseren «psychologischen Komfort» bieten, wird weiter zunehmen. Privatkunden ab einer gewissen Grösse haben in der Regel eine Allokation im Bereich der alternativen Anlagenverwaltung.
Zweitens, ohne der Entwicklung der Aktienmärkte vorgreifen zu wollen, befinden wir uns jetzt in einem «Bullenmarkt», der seit über zehn Jahren andauert. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, dass es Zyklen gibt und dass wir vor komplizierteren Zeiten nicht gefeit sind. Zudem hat ein Grossteil der Strategien ein Profil, das eine interessante Alternative zu einer Anleihenallokation darstellt, und die kurzfristigen Zinsen sind eher rückläufig.
Und schliesslich gab es in den letzten Jahren eine zunehmende Angst vor gesetzlichen Vorschriften. Dennoch geht die Wahl Trumps in den USA und die Ernennung von Scott Bessent zum US-Finanzminister – einem Hedgefondsmanager, der einen Grossteil seiner Karriere bei George Soros verbracht hat und den wir gut kennen – in die richtige Richtung.
Letztendlich ist es eine Frage der Anlagephilosophie und ob wir ein aktiv verwaltetes Portfolio in Bezug auf das Risiko haben wollen oder nicht. Ferner bleibt die Angleichung der Interessen der Eckpfeiler jeder Hedgefonds-Investition.
Wie suchen alternative Asset Manager heute nach Innovationen, um ihre «Hightech»-Dimension zu bewahren?
Sie zögern nicht, sich die beste IT/Cloud-Infrastruktur für ihr Arbeitsumfeld zu nutzen. Der Besitz eines leistungsfähigen IT-Systems ermöglicht den Zugriff auf Daten in Echtzeit, eine optimale Modellierungs-, Ausführungs- und Risikomanagementfähigkeit.
Hedgefonds zählten zu den Vorreitern bei der Nutzung von Big Data und insbesondere von innovativen alternativen Daten, um Trends früher als andere am Markt zu erkennen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit und die Suche kann hier einen Unterschied machen. Obwohl sie unter einem harten Wettbewerb seitens der Tech-Unternehmen um die besten Talente – die Geeks unter den Geeks! – zu leiden hatten, geht der Trend nun eher in Richtung Zusammenarbeit.
Letztendlich führt der Einsatz von KI zu Zeitersparnis und einer besseren Analysefähigkeit in komplexen Datensätzen. Algorithmen des maschinellen Lernens helfen dabei, verschiedene Strategien in Echtzeit zu modellieren und zu testen, wodurch die Vorhersagbarkeit von Marktbewegungen verbessert wird.
Cédric Dingens
NS Partners
Cédric Dingens leitet den Bereich „Investment Solutions & Institutional Clients“ bei NS Partners. Cédric begann seine Karriere 2001 bei der Banque du Luxembourg. Im darauffolgenden Jahr wechselte er als Portfoliomanager zu Notz Stucki in Luxemburg. Er entwickelte das interne Rahmenwerk für quantitatives Risikomanagement, bevor er 2010 zum Leiter des Risikomanagements in Genf ernannt und 2016 in seine aktuelle Position befördert wurde. Er hat einen Abschluss in Quantitative Finance von der École nationale supérieure des mines de Nancy (Frankreich) und ist Chartered Alternative Investment Analyst.
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Durch die Ergänzung ihres Dienstleistungsangebots um Vorsorgelösungen können unabhängige Vermögensverwalter ihren Kunden eine umfassendere und ganzheitlichere Betreuung bieten, wie Elias Wittlin, ein Spezialist auf diesem Gebiet, hier erläutert.
Elias Wittlin, was sind derzeit die grössten Herausforderungen für Pensionskassen und wie lassen sie sich bewältigen?
Der demografische Wandel und das anhaltende Niedrigzinsumfeld stellen erhebliche Herausforderungen für Vorsorgeeinrichtungen dar. Die BVG-Reform wurde in der Volksabstimmung vom September 2024 abgelehnt. Ein zentrales Element dieser Reform war die viel diskutierte Senkung des Umwandlungssatzes im obligatorischen Teil von 6,8% auf 6,0%. Trotz der Dringlichkeit bleiben die Pensionskassen aufgrund der Ablehnung der Reform durch das Schweizer Volk weiterhin mit unveränderten Rahmenbedingungen konfrontiert.
Der Reformstau hält indessen an, und der gesetzlich festgelegte Umwandlungssatz von 6,8% entspricht weiterhin nicht der Realität; er impliziert bei der heutigen Lebenserwartung eine Zinsgarantie von rund 5%. Es ist jedoch anzumerken, dass Pensionskassen im überobligatorischen Bereich freier in der Gestaltung der Leistungen sind, unter anderem können sie die Umwandlungssätze tiefer ansetzen. Der durchschnittliche Umwandlungssatz im Jahr 2023 lag bei rund 5,3%, was zeigt, dass die Pensionskassen von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Dennoch stellen die gesetzlich verankerten Umwandlungssätze die Pensionskassen vor grosse Herausforderungen. Sie müssen Rückstellungen für künftige Pensionierungsverluste bilden, die wiederum die Verzinsung der Guthaben der aktiven Versicherten belasten. Die jüngeren, noch erwerbstätigen Versicherten tragen diese Belastung, indem sie eine geringere Verzinsung ihrer überobligatorischen Altersguthaben in Kauf nehmen müssen.
Eine Möglichkeit, diese systemfremde Umverteilung zu vermeiden, bietet sich im überobligatorischen Bereich der beruflichen Vorsorge. So können Unternehmen beispielsweise Angestellte mit Löhnen über CHF 136 080 (ab 2025) vor der Umverteilung schützen, indem sie ihnen eine 1e-Vorsorgelösung anbieten. Dies ermöglicht es den Versicherten, ihr Altersguthaben entsprechend ihrem individuellen Risikoprofil anzulegen. Die erzielte Rendite, ob positiv oder negativ, wird direkt dem individuellen Vorsorgeguthaben gutgeschrieben oder belastet.
Welche Vorteile bietet eine 1e-Vorsorgelösung für den Arbeitgeber?
Eine 1e-Vorsorgelösung kann ein wichtiger Bestandteil eines wettbewerbsfähigen Vergütungspakets sein, um sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren zu können. Bei einem Stellenwechsel achten Arbeitnehmende immer mehr auf die Ausgestaltung der Pensionskasse des Arbeitgebers. Eine 1e-Vorsorgelösung kanndazu beitragen, die besten Talente zu gewinnen. Ein weiterer Vorteil einer 1e-Vorsorgelösung besteht darin, dass sie keine Sanierungsrisiken für den Arbeitgeber birgt, da eine Unterdeckung nicht möglich ist. Nicht zuletzt sind die Kosten für die Risikoleistungen bei solchen Lösungen oft geringer.
Was bietet Julius Bär externen Vermögensverwaltern (EAMs) in diesem Bereich an?
Julius Bär arbeitet mit verschiedenen Vorsorge- und Freizügigkeitsstiftungen zusammen, die es den externen Vermögensverwaltern erlauben, Vorsorgevermögen ihrer Kundinnen und Kunden zu verwalten. Wir fungieren als Depotbank, während unsere Partner den vorsorgerechtlichen Teil abdecken.
Was sind die Vorteile für EAMs?
Die Erweiterung ihres Dienstleistungsangebots um Vorsorgelösungen ermöglicht es EAMs, ihre Kundschaft gesamtheitlich zu beraten. Des Weiteren kann die Anlagestrategie im Vorsorgebereich auf die im Privatvermögen abgestimmt werden. Der Kundschaft kann dadurch eine umfassende Lösung aus einer Hand geboten werden. Ein Beispiel aus der Praxis: Aus steuerlicher Sicht kann es sinnvoll sein, dividendenstarke Aktien innerhalb der Vorsorge zu halten, während Anlagevehikel mit Kapitalgewinnpotenzial im Privatvermögen gehalten werden sollten. Bei unseren Lösungen kann der EAM die Anlagestrategie individuell anpassen, und es besteht auch die Möglichkeit, direkt in Aktien und Anleihen zu investieren.
Gibt es spezielle Anlagerichtlinien, die bei der Verwaltung von Vorsorgegeldern beachtet werden müssen?
Für die Verwaltung von Vorsorgegeldern gelten die Anlagevorschriften der Verordnung über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVV 2). Auf Basis dieser Anlagevorschriften erstellt der Stiftungsrat der Vorsorge- oder Freizügigkeitsstiftung ein Anlagereglement, das bei der Anlage der Vorsorgegelder eingehalten werden muss. Die Verordnung BVV 2 sieht zwar Kategorienbegrenzungen vor, wie zum Beispiel eine maximale Aktienquote von 50%. Vorsorge- oder Freizügigkeitsstiftungen können jedoch in ihren Reglementen davon abweichen und höhere Aktienquoten zulassen, solange der Grundsatz der angemessenen Risikoverteilung gewahrt bleibt. Tatsächlich bieten viele 1e-Vorsorge- und Freizügigkeitsstiftungen den Versicherten heute die Möglichkeit, bis zu 85% oder mehr ihres Vorsorgekapitals in Aktien zu investieren.
Elias Wittlin
Bank Julius Bär
Elias Wittlin ist ein erfahrener Spezialist für Vorsorgelösungen bei Julius Bär. Er entwirft personalisierte Vorsorgestrategien, die auf die individuellen finanziellen Ziele der jeweiligen Kundin oder des jeweiligen Kunden abgestimmt sind. Als Finanzplaner mit eidgenössischem Fachausweis kennt er sich bestens mit komplexen Vorsorgesystemen und Anlagemöglichkeiten aus. Elias Wittlin unterstützt unsere Kundinnen und Kunden bei der Optimierung ihrer Vorsorge mit innovativen Lösungen wie 1e-Vorsorgeplänen zur Verbesserung ihrer finanziellen Absicherung. Er ist bestrebt, in der sich ständig verändernden Vorsorgelandschaft zukunftsweisende Strategien zu entwickeln und für seine Kundinnen und Kunden langfristige Werte zu schaffen.
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Der in Zürich ansässige Vermögensverwalter Green Wealth Partners wurde zu LeoVest Partners umfirmiert. Sein Geschäftsführer, Stephan Matti, berichtet über eine strategische Übernahme, die aus einer bescheidenen Einheit einen bedeutenden Akteur mit weitreichenden Möglichkeiten machte. Eine Frage des Überlebens.
Von Levi-Sergio Mutemba
Was hat Sie dazu bewogen, einen unabhängigen Vermögensverwalter zu kaufen und ein Rebranding durchzuführen?
Der Grund für die Übernahme von Green Wealth war, dass der externe Vermögensverwalter bereits über eine FINMA-Lizenz verfügte. Es handelte sich um eine kleine Einheit mit zwei Mitarbeitenden und einem verwalteten Vermögen von rund 50 Millionen Franken. Sie hatte klar erkannt, dass das Erreichen einer gewissen Grösse eine wesentliche Voraussetzung für ihr Überleben war.
Ab Januar 2024 hatten wir das Team mit sieben Relationship Managern erweitert, von denen fünf Partner wurden. LeoVest hat heute 20 Mitarbeiter, darunter 17 RMs, mit einem verwalteten Vermögen von nunmehr 1,4 Milliarden Franken. Unter den 20 Mitarbeitern befinden sich heute 11 Partner. Schliesslich wurde das Rebranding zugunsten der Marke LeoVest durch das Zürcher Wappentier, dem Löwen inspiriert, und in Form von «Leo» mit dem Wort «Invest» kombiniert.
Worin bestanden die wichtigsten Investitionen nach der Übernahme von Green Wealth Partners?
Wir haben vor allem in die technologische Infrastruktur investiert. Es war für uns wichtig, in Zusammenarbeit mit unserem IT Anbieter UMB eine sichere, cloudbasierte Infrastruktur zu implementieren. So haben wir zum Beispiel jedem Mitarbeiter Laptops zur Verfügung gestellt, damit er von zu Hause oder von einem anderen Ort aus arbeiten kann. Nebst unserer modernen und sicheren Cloud-Infrastruktur, insbesondere in das System zur Verwaltung von Portfolios und Kundenbeziehungen. Wir nutzen Evooq, welches auf die Technologie von Assetmax und Edgelab zugreift, wodurch sich die Anzahl der Funktionen beträchtlich erhöht hat. Wir haben das PMS mit unserer Depotbanken verbunden, um die Daten dieser Banken zu nutzen und weiterzuverarbeiten. Zudem haben wir begonnen bidirektionale Order-Schnittstellen aufzubauen.
Die Gewährleistung der IT-Sicherheit stellt ebenfalls ein grosses, aber notwendiges Budget dar, wie die zahlreichen Cyberangriffe auf den Finanzsektor und andere Sektoren in jüngster Zeit zeigen. Optimiert haben wir auch unseren Neukundenprozess. So hat z.B. das Unternehmen Signeer für uns Anwendungen entwickelt, die sowohl das digitale Onboarding als auch die digitale Identifikation von Kunden unterstützen. Die Kunden können nun mit einem einzigen Klick Verträge digital mit uns abschliessen. Ausserdem wollen wir diese Möglichkeit auch auf unsere Depotbanken ausweiten.
Was ist Ihre wichtigste Anforderung an ein PMS angesichts des schnellen technologischen Wandels?
Es muss eine effiziente Schnittstelle zu den Depotbanken haben. Denn von dort erhalten wir den Grossteil der Daten. Ausserdem ist es wichtig, dass der Datenaustausch vollständig automatisiert ist. Das zweite Hauptkriterium für die Wirksamkeit ist die Übereinstimmung des PMS mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Das PMS muss in der Lage sein, das Risikoprofil des Kunden zu berücksichtigen, die notwendigen Eignungs- und Angemessenheitsprüfung und weitere Kontrollen im Zusammenhang mit Pre- und Post-Trade-Transaktionen durchzuführen, eine aussagekräftige KYC-Dokumentation bereitzustellen und so weiter. Wir brauchen nicht das ausgeklügeltste PMS der Welt, sondern einfach ein PMS, das für unsere Relationship Manager und für das regulatorische Management einfach zu bedienen ist.
Wie wichtig sind nicht-finanzielle Dienstleistungen für einen Vermögensverwalter?
Wir verfügen dank unseres Netzwerks an externen Spezialisten über eine breite Expertise in der Finanz- und Nachlassplanung. Ausserdem verlassen einige britische Kunden das Vereinigte Königreich, um sich z.B. in der Schweiz, in Italien oder in Dubai niederzulassen. Obwohl wir ihnen keine Steueroptimierungslösungen anbieten dürfen, begleiten wir sie dennoch bei ihrem Umzug, indem wir sie an unser Netzwerk von Steuerberatern und Spezialisten verweisen, um sie von der Abreise bis zur Ankunft zu unterstützen.
Schliesslich stellen wir unseren Kunden ein konsolidiertes Reporting zur Verfügung, das ihnen einen vollständigen Überblick über ihre Vermögensallokation unter Einbeziehung der nicht liquiden Vermögenswerte verschafft. Ich stelle auch fest, dass die Bilanzstärke von Privatbanken oder anderen Vermögensverwaltern in den Augen der Kunden zu einem der grundlegendsten Kriterien wird. Wir helfen ihnen bei der Auswahl der richtigen Depotbank.
Stephan Matti
LeoVest
Stephan Matti ist Mitbegründer und CEO von LeoVest, einem in Zürich ansässigen Vermögensverwalter mit internationaler Präsenz. Zuvor war Stephan Matti Mitglied des Führungsteams der Quintet Private Bank Gruppe, wo er das institutionelle Geschäft in Europa leitete. Während seiner 25-jährigen Tätigkeit bei der UBS Bank hatte Stephan Matti Schlüsselpositionen inne, darunter die des Leiters der Finanzintermediäre in der Schweiz sowie des Leiters der südostasiatischen Märkte in Hongkong und Singapur. Stephan hat einen Executive MBA vom IMD, Lausanne, und einen Bachelor in Business Administration von der Berner Fachhochschule.
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Die FINMA hatte in einem ersten Schritt sieben Hauptrisiken identifiziert, die die Schweizer Finanzinstitute bedrohen. Seit letztem Jahr ist die Liste um Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiken sowie Risiken im Zusammenhang mit der Auslagerung von operativen Tätigkeiten erweitert worden, mit denen sich Hossein Fezzazi besonders befasst.
Für viele Schweizer Finanzunternehmen, die auf einem sich schnell verändernden Markt wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist das Outsourcing zu einem der Hauptpfeiler der operativen Strategie geworden. Da die Unternehmen bei kritischen Dienstleistungen jedoch zunehmend auf Drittanbieter angewiesen sind, wachsen die damit verbundenen Risiken gleichzeitig in einem alarmierenden Tempo.
Mit der Digitalisierung und der Notwendigkeit, sich auf die Kernaktivitäten zu konzentrieren, steigt zwangsläufig auch die Zahl der Subunternehmer. Wie die FINMA kürzlich feststellte, stellt das Outsourcing mittlerweile ein grosses operationelles Risiko dar. Die FINMA weist darauf hin, dass ein Drittel der Cyberangriffe auf Finanzinstitute zunächst auf Drittanbieter abzielen. Etwas alarmierend fügt die FINMA hinzu, dass Störungen oder Ausfälle von Dienstleistungen, die von Drittanbietern verwaltet werden, im Extremfall die Stabilität der Finanzmärkte gefährden könnten. Nicht weniger.
In diesem Sinne legt die FINMA also weiterhin den Schwerpunkt auf die zunehmende Komplexität der Lieferketten und betont die Notwendigkeit, Rahmenwerke für das Management von Grossrisiken zu schaffen.
Die Einhaltung von Vorkehrungen wie dem FINMA-Rundschreiben 2018/3 ist von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, Risiken im Zusammenhang mit Outsourcing wirksam zu managen. Vermögensverwalter sollten beispielsweise Prüfberichte wie ISAE 3000 einholen, um sicherzustellen, dass die ausgelagerten Dienstleistungen den rechtlichen und betrieblichen Standards entsprechen. ISAE 3402 Typ II bietet zusätzliche Sicherheiten in Bezug auf die Solidität der IT-Governance und des Risikomanagements.
Wie die FINMA wiederholt feststellte, darf Compliance nicht einfach ein Ausfüllen von Kästchen sein. Die Institute müssen die regulatorischen Anforderungen in ihre Geschäftsprozesse integrieren und Compliance-Lücken laufend überwachen.
Die Nichteinhaltung dieser Standards kann erhebliche Auswirkungen haben, darunter Geldstrafen, Rufschädigung und Vertrauensverlust bei den Kunden. Das Risiko erhöht sich, wenn Institutionen ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht vollständig verstehen oder bei der Einbindung von Lieferanten nicht die notwendigen Überprüfungen vornehmen. Rechtliche Streitigkeiten über Service Level Agreements (SLAs) können betriebliche Störungen verschlimmern, was die Bemühungen um ein Risikomanagement zusätzlich erschwert.
Outsourcing: Strategien zur Risikominderung
Um diese Herausforderungen zu meistern, müssen die Schweizer Finanzunternehmen einen proaktiven Ansatz für das Risikomanagement im Zusammenhang mit Outsourcing verfolgen. Die wichtigsten Strategien sind folgende:
Während das Outsourcing unbestreitbare Vorteile bietet, birgt es auch erhebliche Risiken, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Die zunehmende Komplexität der Lieferketten in Verbindung mit erhöhten Cybersicherheitsbedrohungen und regulatorischen Anforderungen verlangt von den Managern einen soliden und dynamischen Ansatz für das Risikomanagement. Indem sie die Überwachung verbessern, die Transparenz fördern und die Einhaltung von Vorschriften priorisieren, können sie die Risiken des Outsourcings mindern und gleichzeitig die betrieblichen Vorteile nutzen.
Hossein Fezzazi
Penta
Hossein Fezzazi ist seit dem Jahr 2010 Chief Operating Officer von Penta und daher für die Strategie, die Finanzen und die Verwaltung der Konten des Unternehmens in Genf und in Dubai zuständig. Für diese Aufgaben bringt er seine solide Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung während der Ausschreibungs-, Vorverkaufs- und Produktionsphase von Projekten ein.
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Das Jahr 2024 neigt sich dem Ende zu, und Hedgefonds haben eine sehr positive Bilanz vorzuweisen. Dies gilt insbesondere für Long-Short-Strategien. Sie erzielten hervorragende Ergebnisse, da das Ende des free money und die Rückkehr zu den Grundprinzipien dazu beitrugen, Alpha sowohl bei Long- als auch bei Short-Books zu generieren.
Von Jérôme Sicard
Welche Strategien im Hedgefonds universum haben in diesem Jahr die beste Performance erzielt?
Alle Strategien haben sich in diesem Jahr recht gut entwickelt. Mit einer guten Auswahl an Managern waren die Renditen sogar hervorragend.
Am besten schnitt die Strategie Global Equity Long/short. Im Haussmann Fonds stieg sie um +18,2% year-to-date, per 30. November, nach Gebühren, verglichen mit dem 20% Anstieg des MSCI World Index. Manager mit einem europäischen Bias haben sich ebenfalls gut entwickelt. Sie gewinnen +15,5% year-to-date in Euro, während der MSCI Europe Index bei +6,3% bleibt. Und auch die auf Asien konzentrierten Manager übertreffen die Indizes – +14,0% year-to-date in Dollar gegenüber +8,3% für den MSCI AC Asia Pacific – und weisen dabei deutlich niedrigere Volatilitätsniveaus auf.
Die globale Makrostrategie mit Ermessensspielraum erzielte mit +15,2% ebenfalls eine gute Performance, auch wenn sich die Streuung zwischen den Managern als grösser erwies. Das Marktumfeld mit einer erhöhten Volatilität in allen Anlageklassen – Zinsen, Währungen, Rohstoffe und in geringerem Masse Aktien – ist für Makrohändler günstig.
Wer waren die schlechten Schüler der Hedgefonds-Klasse im Jahr 2024?
Diejenigen, die am meisten gelitten haben, sind die systematischen/CTA-Manager, die „trend following“-Modelle einsetzen. Sie starteten recht gut ins Jahr, korrigierten dann aber deutlich und lagen nur noch +1,1% im Plus, wenn man den SG CTA Index zugrunde legt. Rohstoffmanager hatten im Allgemeinen ein schwieriges Jahr, auch wenn sie nicht selten ihren Gewinn und Verlust des Jahres innerhalb weniger Wochen erzielten und das Jahr noch nicht vorbei ist.
Die Performance von Multi-Strategie-Fonds mit mehreren Managern kann ebenfalls als enttäuschend angesehen werden, mit einer Performance von etwa +6/+8 % je nach Index, im Vergleich zu USD-Money-Market-Fonds, die in diesem Jahr um fast 5 % gestiegen sind. Dies ist insofern keine grosse Überraschung, als diese Plattformen seit COVID viel Geld angezogen haben. Vor dem Hintergrund des Talentwettkampfs um die besten Trader erweist sich die Verdauung dieser Vermögenswerte als schwierig, was sich negativ auf die Alpha-Generierung auswirkt.
Welche Strategien haben die Anleger in diesem Jahr tendenziell bevorzugt?
Die Anleger neigten dazu, einerseits Multi-Strategie-Fonds mit mehreren Managern zu bevorzugen, um stabile, von den Märkten losgelöste Renditen zu erzielen, und andererseits Global-Macro-Fonds in einem weniger klaren makroökonomischen Umfeld.
Es gibt eine natürliche menschliche Verzerrung, die dazu führt, dass Strategien und Manager mit überdurchschnittlichen Renditen in letzter Zeit bevorzugt werden, während es oftmals sinnvoll ist, einen konträren Ansatz zu verfolgen, der von einer guten Auswahl ausgeht.
Nach der hervorragenden Performance der CTAs im Jahr 2022, vor dem Hintergrund eines allgemeinen Rückgangs der Aktien- und Anleihemärkte, erhöhten viele Anleger ihr Engagement in ihnen, obwohl dies nicht der richtige Zeitpunkt war. Der SG CTA Index hat seit dem 1. Januar 2023 tatsächlich 2,2% verloren.
Warum war das aktuelle Umfeld für Long-Shorts so günstig?
Long/Short-Equity-Manager erzielen seit über zwei Jahren sehr gute risikobereinigte Renditen, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist.
Nach einer längeren Phase sehr niedriger Zinsen sind wir endlich zu einem normalisierten Zinsumfeld zurückgekehrt. Obwohl die grossen Zentralbanken, mit der bemerkenswerten Ausnahme Japans, begonnen haben, ihre Zinsen zu senken, ist nicht damit zu rechnen, dass sie sich der 0%-Marke annähern werden, es sei denn, es kommt zu einem schweren Paukenschlag.
Wir werden also wieder dafür bezahlt, Wertpapiere mit einer bestimmten Laufzeit zu „shorten“ oder leer zu verkaufen, was die Situation grundlegend verändert. So brachten Dollar-Short-Books in diesem Jahr etwa 4,5 % ein.
Noch wichtiger ist, dass die Ära des kostenlosen Geldes zu Ende geht und dieses Ende beginnt, seine Auswirkungen auf eine Reihe von schlecht geführten Unternehmen in angeschlagenen Branchen zu zeigen. Dies zeigt sich an der grossen Diskrepanz zwischen der Performance des S&P 500 „cap-weighted“ und des S&P 500 „equally-weighted“. Viele US-Unternehmen mussten daher in diesem Jahr Kursverluste hinnehmen, und die Manager verdienten mit ihren Short-Books Geld.
Auch die Long/Short-Manager haben mit ihren Long-Books Alpha generiert. Es gelang ihnen, in den ersten elf Monaten des Jahres 2024 ein positives Alpha für zehn Monate zu verzeichnen. Angesichts der höheren Volatilität und der grösseren Streuung zwischen Sektoren und Unternehmen ist der Markt sowohl für Long- als auch für Short-Picking günstig, und die Wahl Trumps hat dieses Phänomen nur noch verstärkt.
Wenn wir uns auf den S&P500 beschränken: In welchen Sektoren ist die Streuung heute am grössten?
Alle Sektoren des S&P 500 weisen Dispersionsniveaus auf, die über ihrem historischen Durchschnitt liegen, aber die Sektoren Industrie, Energie und öffentlichen Versorger stechen heute am stärksten hervor. Es ist kein Zufall, dass die Industrieunternehmen die grösste Sektorallokation nach Bruttogewicht in einem Fonds wie Haussmann darstellen. Darüber hinaus haben wir eine Reihe von Managern ausgewählt, die im Energiesektor aktiv sind und in den letzten drei Jahren einen echten Long/Short-Ansatz verfolgt haben. Die gute Nachricht ist wieder einmal, dass wir in allen Sektoren eine Streuung sehen, und Phänomene wie die KI werden diesen Trend nur noch verstärken.
Was haben Sie selbst von diesem Geschäftsjahr 2024 gelernt?
Es ist noch nicht vorbei! Dennoch ist 2024 ein positives Jahr für Hedgefonds. Die absolute und relative Performance ist entscheidend, aber noch wichtiger ist die Art und Weise, wie sie erzielt wurde. Long/Short-Manager haben gut abgeschnitten und dabei ein vernünftiges Nettomarktrisiko beibehalten, und das auch noch mit einem nach Sektoren und Wertpapieren diversifizierten Portfolio. In diesem Sinne hebt sich ein solches Portfolio heute deutlich von der Konzentration der Aktienindizes ab. Dank dieser Positionierung, die sich im Laufe der Zeit verändert hat, haben wir weniger Angst vor Szenarien mit starken Rotationen zwischen den Sektoren „Growth“ und „Value“. Der beste Beweis dafür ist die sehr gute Performance der Manager seit der Wahl Trumps.
Ein zweiter Aspekt, den wir hervorheben können, ist das wiedererwachte Interesse von Privatkunden an Hedgefonds. Nachdem sie gute Jahre mit Private Equity erlebt haben, äussern einige den Wunsch, sich zu diversifizieren, indem sie sich verschiedenen Strategien aussetzen.
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Cédric Dingens leitet den Bereich „Investment Solutions & Institutional Clients“ bei NS Partners. Cédric begann seine Karriere 2001 bei der Banque du Luxembourg. Im darauffolgenden Jahr wechselte er als Portfoliomanager zu Notz Stucki in Luxemburg. Er entwickelte das interne Rahmenwerk für quantitatives Risikomanagement, bevor er 2010 zum Leiter des Risikomanagements in Genf ernannt und 2016 in seine aktuelle Position befördert wurde. Er hat einen Abschluss in Quantitative Finance von der École nationale supérieure des mines de Nancy (Frankreich) und ist Chartered Alternative Investment Analyst.
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