Plattform

EAM-Lösungen

  • Interview mit Carine Frick-Delaloye
  • Head Corporate & Business Development, Aquila
  • Head Aquila Bank

«Die Bereitschaft, bestimmte Funktionen zu delegieren, wird immer deutlicher spürbar»

Carine Frick-Delaloye, die ehemalige Leiterin des Bereichs EAM Core bei der Credit Suisse, ist seit diesem Jahr Mitglied der Geschäftsleitung von Aquila. Sie ist für die Entwicklung der Plattform zuständig und wurde zudem auch mit der Leitung der Depotbank betraut. Ihre wichtigsten Anliegen sind wettbewerbsfähigere Dienstleistungen und eine angemessenere Betreuung der externen Vermögensverwalter.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Beruf des Vermögensverwalters angesichts der neuen Vorschriften, der prudenziellen Aufsicht und der Digitalisierung verändern, was das Angebot und die Arbeitsabläufe anbelangt?

Der Markt für externe Vermögensverwalter wird sich vor allem aufgrund der steigenden Kosten und der zunehmenden Regulierung in den nächsten Jahren weiter konsolidieren. In Zukunft werden kleine Unternehmen mit ein oder zwei Mitarbeitern kaum noch profitabel bleiben können. Um sich eine grössere Kunden- und Ertragsbasis aufbauen zu können, bestehen neu gegründete Unternehmen derzeit in der Regel aus drei bis fünf Personen. Darüber hinaus wird immer deutlicher, dass die Unternehmen bestrebt sind, sich auf die Kundenbetreuung zu konzentrieren und bestimmte Funktionen zu delegieren.

Ausserdem sind die Vermögensverwalter mit einem Generationenwechsel bei ihren Kunden konfrontiert. Neben der Gewährleistung der Kontinuität des Kundenstamms müssen sie auch auf neue Erwartungen eingehen und beispielsweise auf mehr Transparenz bei Preisen und Dienstleistungen achten. Kundennähe und gute Leistungen reichen als Alleinstellungsmerkmal für die NextGen nicht mehr aus. Der Vermögensverwalter muss daher sein Angebot erweitern, wenn er attraktiv bleiben will.

Was ist der Kern des Vorschlags, den Sie heute unabhängigen Vermögensverwaltern machen, die sich Ihnen anschliessen könnten?

Im Gegensatz zu anderen Anbietern bietet Aquila externen Vermögensverwaltern eine Komplettlösung aus einer Hand an. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf verschiedene Outsourcing-Optionen, sondern wir sind in erster Linie «Teampartner» der unabhängigen Vermögensverwalter. Wir beraten sie in jeder Phase der Entwicklung ihres Unternehmens, von der Gründung bis zur Nachfolge. Ergänzt wird dies durch eine breite Palette an Dienstleistungen, die verschiedene Bereiche, von Rechtsfragen über die Treuhandverwaltung, IT, Personalwesen und Verwaltung bis hin zur Unternehmensführung, abdecken.

Die Vermögensverwalter haben auch die Möglichkeit, Konten für ihre Kunden bei unserer eigenen Depotbank für Schweizer UVV, der 2012 gegründeten Aquila Bank, zu eröffnen, unabhängig davon, ob sie Aquila angeschlossen sind oder nicht. Unser Investment & Wealth Management-Team unterstützt die Vermögensverwalter bei allen Aspekten von Finanzanlagen. Die Dienstleistungen können Beratung, Marktanalysen oder konsolidierte Risiko- und Performanceberichte umfassen.

Auf welche Wachstumstreiber für Aquila werden Sie in den nächsten Jahren setzen?

Viele Vermögensverwalter befinden sich in einer Phase des Umbruchs, in der sich die Frage nach ihrer eigenen Nachfolge stellt. Diese Entwicklung beobachten wir übrigens auch bei Aquila selbst und widmen ihr immer mehr Zeit. Meiner Meinung nach gibt es auf dem gesamten Schweizer Markt sehr viel Potenzial. Das ist aber ein Thema, das nicht immer einfach anzusprechen und zu behandeln ist. Es erfordert Taktgefühl und Erfahrung. Angesichts der Grösse unseres Netzwerks, das heute 90 Partner umfasst, haben wir uns jedoch im Laufe der Jahre ein beachtliches Fachwissen angeeignet.

Ein weiterer Wachstumstreiber sind aus unserer Sicht die neuen unabhängigen Vermögensverwalter, denn sie haben angesichts des branchenweiten Kostenanstiegs Interesse an einer Service-Plattform wie unserer. Ob Rechtsangelegenheiten, Cybersicherheit, IT, Revision oder Digitalisierung: Der Anstieg betrifft sämtliche Bereiche und erfordert immer höhere Budgets. Deswegen macht eine Plattform wie die von Aquila Sinn. Sie ermöglicht es, Kosten aufzuteilen und sich gleichzeitig allmählich an die neuen Standards anzupassen, die in der Branche gelten. Die Verwalter erhalten also Komplettservice aus einer Hand zu einem Preis, der sich an den Marktentwicklungen orientiert. Dies erleichtert es ihnen, sich auf die Kundenbetreuung zu konzentrieren.

Welche Pläne verfolgen Sie für Aquila auf einem Markt, auf dem Sie weniger präsent sind, nämlich in der Westschweiz?

Wir haben zwar bereits mehrere Partner in Genf und Lausanne, aber Aquila ist in der Romandie in der Tat weniger sichtbar. Meines Erachtens unterscheiden sich die Bedürfnisse der unabhängigen Vermögensverwalter in der Westschweiz jedoch kaum von denen ihrer Kollegen im Tessin oder in der Deutschschweiz. Als Romande bin ich mir sicher, dass das Modell von Aquila auch jenseits des Röstigrabens sehr gut funktionieren kann. Ich freue mich daher darauf, Aquila in den nächsten Jahren in der Westschweiz weiter voranzubringen. Dies sind Vorhaben, die mir persönlich sehr am Herzen liegen.

Carine Frick-Delaloye

Aquila

Carine Frick-Delaloye begann ihre berufliche Laufbahn bei der Credit Suisse im Jahr 1995. Ab Juni 2008 hatte sie verschiedene Führungspositionen in den Divisionen Retail und Private Banking inne. Im Jahr 2013 übernahm sie die Leitung des Bereichs Personal & Business Banking für das Marktgebiet Rhein in Zürich, bevor sie ins Wealth Management wechselte, wo sie zur Leiterin der Market Area EAM Core ernannt wurde. Carine Frick-Delaloye hat u.a. ein DAS in Banking vom Swiss Finance Institute – Universität Bern und einen CAS Digital Banking von der Kalaidos University of Applied Sciences in Zürich.

Beta

Investment Lösungen

  • Interview mit Michael Geke
  • Gründer & CEO
  • Quantmade

„Die Nachfrage nach quantitativen Modellen nimmt zu“

Die Entwicklung moderner quantitativen Modelle zielt auf Market Phase Neutrality (MPN) ab. Das ermöglicht es, Muster auch in kleineren Zeiteinheiten aus grossen Datensätzen zu erkennen und Tradeentwicklungen zu prognostizieren, wie Michael Geke ausführt.

Francesco Mandalà

Wie haben sich quantitative Modelle in den vergangenen Jahren entwickelt?

Quantitative Modelle zur Identifikation von Trading-Möglichkeiten haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere durch die Integration von Big Data und maschinellem Lernen. Abgesehen von Quants im High Frequency Trading nutzen viele algo-basierte Modelle jedoch immer noch einfache statistische Methoden, häufig im Bereich der Trendfolge.

Die Entwicklung moderner Quant-Modelle zielt zunehmend auf Market-Phase Neutrality (MPN) ab. Das Hauptziel ist es hier, die Korrelationen in der Performanceentwicklung zu reduzieren und präzisere Trades durchzuführen, um bessere risiko-adjustierte Performancekennzahlen zu erzielen. Heutige Modelle sind in der Lage, Muster auch in kleineren Zeiteinheiten aus grossen Datensätzen zu erkennen und mit vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit Tradeentwicklungen zu prognostizieren. Somit können etwa Portfolio-Beta-Werte von unter 0.1 mit Long-Only-Systemen im Aktienbereich erreicht werden. Signifikante Fortschritte in der Rechenleistung ermöglichen es, mehr Daten effizienter auszuwerten, was zu robusteren Vorhersagen führt.

Wie sehen Sie die Nachfrage aus Sicht der Anleger und welche Überlegungen spielen angesichts des derzeitigen Marktumfelds eine Rolle?

Das aktuelle Marktumfeld ist immer eine Interpretationsfrage. Tatsache ist, dass viele Anleger das Risiko scheuen, aber gleichzeitig nach überdurchschnittlichen Renditen streben – idealerweise auf einem Zeithorizont von 3-5 Jahren hinaus. Es bedarf deshalb eines aktiven Portfoliomanagements auf Einzeltitelbasis. Hier kommen die Quants in Spiel, die durch aktives Portfoliomanagement die Risiken und Schwankungen im Portfolio reduzieren können. Diese Robustheit über verschiedene Marktphasen hinweg hat zu einer erhöhten Nachfrage nach quantitativen Modellen geführt, da diese konsistenten, systembasierten und damit emotionslosen Entscheidungen ermöglichen.

Wie setzen Sie als Asset Manager Quant-Modelle ein?

Wir nutzen Quant-Modelle, um die Asset-Allokation zwischen low-beta- und higher-beta-Systemen zu berechnen. Wir umgehen somit die Problematik mit der Bewertung des Marktumfelds und der -entwicklung, indem unsere Quant-Modelle sich adaptiv und systemisch auf Veränderungen einstellen. Als Anlageuniversum dienen uns vorwiegend hoch-liquide US-Einzeltitel aus dem S&P 100 und dem NASDAQ 100-Index. Insgesamt berechnen wir sechs Portfolios mit unterschiedlichen alpha- und beta-Werten. Somit sind wir in der Lage, abgestimmt auf die Anforderungen des Kunden sowie das Marktumfeld, durch geschickte Kombination von Systemen, die Rendite, das Risiko sowie die Korrelationen zu designen.

Wie soll ein Portfolio zusammengestellt werden, welches Quants umfasst?

Quants stehen somit nicht im Konflikt zum fundamentalen Ansatz, sondern stehen bei einem professionell und gut geführten Investment Depot immer als Baustein neben den klassischen Methoden. Über die Gewichtung muss dann jeder Anleger selbst entscheiden.

Welche primären Datenquellen verwenden Sie für Ihre quantitativen Modelle, und wie stellen Sie die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieser Daten sicher?

Unsere primären Datenquellen sind die langfristigen, historischen Kursdaten der Einzelaktien. Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit dieser Daten stellen wir durch mehrere Massnahmen sicher: Wir arbeiten mit renommierten Datenanbietern zusammen, verwenden Datenbereinigungs- und Validierungstechniken und haben einen digitalen Qualitätssicherungsprozess.

Inwiefern haben maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz Ihre quantitativen Anlagestrategien beeinflusst?

Maschinelles Lernen haben unsere quantitativen Anlagestrategien systemseitig erweitert, indem sie es ermöglichen, komplexe Muster und Beziehungen in Kursdaten zu erkennen, weiterführende Korrelationsmuster zu bewerten, die traditionelle Methoden übersehen könnten. Vor allem bei der gleichzeitigen Bewertung verschiedener Zeitebenen ist das wichtig.

Dies hat zu einer besseren risiko-adjustierten Performance der Quant-Portfolios geführt, indem wir die Schwankungen noch besser durch einen verbesserte Tradeselektion managen können. Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz sind jedoch Methoden und wir haben das Ziel, attraktive Renditen bei minimalen Schwankungen zu erzielen. Darum sind wir nicht per se darauf fokussiert, unbedingt ML oder KI in den Quant-Systemen einzusetzen, nur weil es gerade Hype ist. Wir haben schon einige Systemen gesehen, die KI nutzen aber deutlich schlechtere Ergebnisse erzielen.

Michael Geke

Quantmade

Michael Geke ist seit 2018 CEO und Gründer des Wealthtechs Quantmade. Während seiner Promotion an der ETH Zürich hat er sich intensiv mit mathematischen Simulationsmodellen beschäftigt. . Bereits vor der Gründung von Quantmade baute er erfolgreich zwei Unternehmen auf. Nach seinem letzten Exit im Jahr 2012 war er bis Ende 2014 Partner bei KPMG.

Referenzsystem

  • Interview mit Victor Cianni
  • Chief Investment Officer
  • Alpian

„Die Partnerschaft mit Performance Watcher geht über das Benchmarking hinaus“.

Im Interesse ihrer Kunden ist Alpian eine Partnerschaft mit der Plattform Performance Watcher eingegangen, um zum einen ein effektiveres Referenzsystem bereitzustellen und zum anderen die Verwaltung seiner Portfolios insbesondere im Bereich des Risikomanagements zu optimieren. Victor Cianni, der CIO des Unternehmens, erläutert das Vorhaben.

Wie wichtig ist es für Alpian, sich auf der Performance Watcher-Plattform zu etablieren?

Alpian wurde im Oktober 2022 eingeführt. In der Schweizer Bankenwelt sind wir so etwas wie das jüngste Kind einer riesigen Community mit älteren Geschwistern, die teilweise auf eine mehr als zweihundertjährige Geschichte zurückblicken können. Um das Vertrauen unserer Kunden zu gewinnen, müssen wir uns daher doppelt so stark anstrengen. Eine gewisse Bestätigung und Anerkennung von Dritten zu erhalten, ist für uns natürlich sehr wichtig. Im Gegensatz zur Vermögensverwaltung, die auf sehr viele Daten zurückgreifen kann, gibt es für die Vermögensverwaltung ausser Performance Watcher eigentlich keine Benchmark. Dem Unternehmen ist es gelungen, einen neutralen Raum zu schaffen, in dem sich jeder Vermögensverwalter anonym mit seinen Kollegen vergleichen kann. Aber neben dem Benchmarking hat Alpian Zugriff auf ein grösseres Angebot. Performance Watcher umfasst weitere Funktionen, die uns einen kritischen Blick auf unser Portfoliomanagement ermöglichen, wie es eine Aufsichtsperson oder ein Beratungsgremium tun würde.

Um welche Funktionen handelt es sich dabei?

Ich mag das Perfometer von Performance Watcher mit seinem Wetterpiktogramm, das Ihnen auf einen Blick zeigt, wo Sie mit Ihrem Management stehen. Noch viel stärker achte ich jedoch auf die Entwicklung des relativen Risikos. Die Märkte waren in den letzten Jahren, gelinde gesagt, kompliziert. Daher traf man schnell nicht besonders kluge Entscheidungen, die zu niedrigeren Renditen als bei vergleichbaren Unternehmen führten. Die Diagramme von Performance Watcher ermöglichen es uns, dieses Risiko zu visualisieren, um genau festzustellen, wo wir im Vergleich zu anderen Vermögensverwaltern stehen.

Es gibt noch einen weiteren Punkt, den ich erwähnen möchte: Bei Alpian haben wir uns von Anfang an entschieden, auf Managementraster zu verzichten. Daher haben wir so viele Portfolios, wie wir Kunden haben. Performance Watcher hat uns jedoch dabei geholfen, Bezugspunkte zu setzen und uns den Standards anzunähern, auf denen die Branche ihre Vergleiche basiert.

Aus welchen Gründen betonen Sie das Transparenzprinzip gegenüber Ihren Kunden so sehr?

Die Anlageentscheidungen eines Kunden sind keine harmlosen Entscheidungen. Die Kunden haben das Recht, selbst Fragen zu dem von ihnen ausgewählten Vermögensverwalter zu stellen. Ist er ausreichend qualifiziert? Bin ich übermässige Risiken eingegangen? Werde ich zu hohe Gebühren zahlen? Werden die Produkte wirklich in meinem Interesse ausgewählt? Wie kann ich die Qualität der Performance beurteilen? Transparenz bedeutet, dass wir unseren Kunden Antworten auf all diese Fragen geben können. Und wir haben beschlossen, auf Performance Watcher zu setzen, um genau diese Antworten formulieren zu können.

In der Pressemitteilung, in der Sie Ihre Partnerschaft mit Performance Watcher ankündigen, ist von neuen Standards, neuen Praktiken die Rede. Worum handelt es sich dabei?

Im Bereich der Vermögensverwaltung bedeutet die Digitalisierung für die Anleger einen besseren Zugang zu Informationen, ein grösseres Anlageuniversum, Abwärtsdruck auf die Kosten und intensivere Interaktionsformen. Im Bereich der Verwaltung gibt es inzwischen aussergewöhnliche Angebote, beispielsweise eine extrem vereinfachte und standardisierte Verwaltung mithilfe von Robo-Advisors oder Handelsplattformen, wo die Millionen von angebotenen Gelegenheiten die Nutzer leicht in die Irre führen können.

Bei Alpian wollten wir uns wieder auf die Beratung und die Personalisierung konzentrieren, die beide in letzter Zeit etwas in den Hintergrund getreten sind, und die Kosten dank der Digitalisierung weiter drücken. Was den Preis betrifft, sind mit einem Robo-Advisor etwa 56 Basispunkte fällig. Eine Privatbank liegt laut Moneyland im Durchschnitt bei 1,25. Wir bei Alpian verlangen 75 Basispunkte, inklusive Beratern, die Ihnen zur Seite stehen und Ihnen verschiedene Alternativen aufzeigen können.

Welche Zukunftspläne verfolgen Sie für die Partnerschaft mit Performance Watcher?

Vorerst werden wir Performance Watcher nutzen, um unsere internen Prozesse zu optimieren. Längerfristig möchten wir unseren Kunden einen direkten Zugang zu den Reporting-Tools von Performance Watcher ermöglichen, sodass sie jederzeit die Performance ihres Portfolios bewerten und vergleichen und so die Qualität unseres Managements beurteilen können.

Victor Cianni

Alpian

Victor Cianni ist seit 2021 CIO von Alpian. Er ist ausgebildeter Ingenieur, besitzt eine FRM-Zertifizierung und verfügt über fast zwanzig Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung. Bevor er zu Alpian kam, hatte er mehrere Schlüsselpositionen in den Investmentabteilungen von CA Indosuez, Lombard Odier und Citi Private Bank inne.

 

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    • Interview mit Alban Janssens de Bisthoven
    • Partner, Leiter für Vermögensplanung
    • Forum Finance

    „Wir müssen uns in Richtung mehr Modernität bewegen“

    Als junger Partner von Forum Finance verkörpert Alban Janssens de Bisthoven die Generation von Vermögensverwaltern, welche eine neue Generation von Kunden bedienen wird. Eine wertvolle Verstärkung für eine Gruppe, die in diesem Jahr ihr dreissigjähriges Bestehen feiert und der Erneuerung ihrer Führungskräfte besondere Aufmerksamkeit schenkt.

    Wie beurteilen Sie den gegenwärtigen Stand Vermögensverwaltung und welche Entwicklungen muss die Branche Ihrer Meinung nach durchlaufen ?

    Sie muss sich in der Tat weiterentwickeln, weil wir auf die eine oder andere Weise mit dem Tempo Schritt halten müssen, welches unsere Kunden vorgeben. Dieses Tempo wird mit Sicherheit noch schneller. Wir müssen uns deshalb stärker auf die Leistung konzentrieren, als Berater verfügbarer werden und die Werkzeuge nutzen, mit denen unsere Kunden selbst arbeiten. Ich denke dabei auch an die Digitalisierung und all ihre Anwendungen.

    Wir müssen uns in Richtung mehr Modernität bewegen, bis hin zu den Anlagelösungen, wo wir mehr Grundlagen abdecken müssen, wie zum Beispiel Impact, ESG, aber auch Private Equity und Digital Assets. Wir spüren diese Erwartungen deutlich bei den jüngsten unserer Kunden, denjenigen, die jünger als 50 Jahre sind.

    Wie sieht das Kundenprofil von morgen aus?

    Einige haben das Vermögen im Rahmen einer Vermögensübertragung erhalten, sei es in Form von Schenkungen, Lebensversicherungen, Trusts oder auch Stiftungen. Wir sehen aber auch eine neue Generation von Unternehmern. Diese hat ihr Vermögen und ihren Besitz selbst aufgebaut, indem sie ihr Unternehmen entwickelt und dann gut verkauft haben. Sie machen einen grossen Teil des Kundenportfolios von Forum Finance aus. Das ist auch unser Markenzeichen.

    Die Erneuerung der Partner bei Forum Finance geht also mit der Erneuerung der Klientel einher?

    Ja, diese Erneuerung findet auf natürliche Weise statt. Die jungen Partner ziehen recht logisch jüngere Kunden an. Es gibt eine gewisse Jugendlichkeit, die von Forum Finance ausgeht. Die Kunden spüren das und ich glaube, das gefällt ihnen. Heute sind alle Altersgruppen im Gesellschafterkollegium vertreten. Sie haben 40-Jährige, 50-Jährige und natürlich 60-Jährige, die bereit sind, den Stab in einigen Jahren weiterzugeben, und die sich entsprechend organisiert haben.

    Investieren die jüngeren Generationen anders in Finanzdienstleistungen als die älteren?

    Abgesehen von Krypto, NFTs und Impact merke ich, dass der Teil der neuen Generation viel stärker auf die Renditen achtet, der das Vermögen selber erwirtschaftet hat. Sie verlangen von ihren Vermögensverwaltern auch eine bessere Verfügbarkeit und eine stärkere Reaktionsfähigkeit, da sie mit der Unmittelbarkeit aufgewachsen sind. Die Enscheidung ist nur einen Mausklick entfernt.

    Welche neuen Dienstleistungen möchten Sie im Blick auf diese neue Generation einführen?

    Wir haben zunächst eine Bildungs- und Informationspflicht. Wir müssen diese Kunden auch für die Vermögensverwaltung und den Wert, den sie generieren können, sensibilisieren. Wir müssen sie auch auf die Verwaltung ihres Vermögens vorbereiten, die im Laufe der Zeit immer komplexer geworden ist. Wir widmen diesen Fragen viel Zeit. Wir organisieren viele Treffen mit unseren Kunden, um all diese Punkte anzusprechen. Wir haben sogar unsere eigenen NextGen-Sessions ins Leben gerufen, die uns im Gegenzug helfen, die Wünsche unserer Kunden besser zu verstehen. Wir wollen ihnen so gut wie möglich zuhören und der Austausch, den wir mit ihnen entwickeln, ist für uns unerlässlich.

    Was ist das typische Profil eines neuen Vermögensverwalters, der diese neue Klientel betreuen kann?

    Ich glaube wirklich, dass die Fähigkeiten in Bezug auf die Technologie, den man sich im Laufe der Zeit durch den Kontakt mit anderen Fachleuten aneignet, an zweiter Stelle stehen sollte. Für mich ist es eher eine Frage der Einstellung, des Temperaments und des Verhaltens. Es nützt nichts, ein enzyklopädisches Wissen über die Märkte zu haben, wenn Sie nicht in erster Linie dynamisch, enthusiastisch und neugierig sind. Die Neugierde ist sehr wichtig. Sie entscheidet über die Qualität der Beziehung, die Sie zu Ihren Kunden aufbauen, und über das Vertrauen, das Sie bei ihnen erwecken können. Wenn Sie Empathie für Ihre Kunden empfinden, können Sie ihre Probleme besser antizipieren und leichter die richtigen Lösungen umsetzen.

    Alban Janssens de Bisthoven

    Forum Finance

    Alban Janssens de Bisthoven ist Leiter Abteilung Vermögensplanung bei Forum Finance. Er trat 2018 in die Gruppe ein und wurde 2021 zum Partner ernannt. Alban Janssens de Bisthoven begann seine Karriere als Anwalt in den Niederlanden und Belgien und verbrachte dann 11 Jahre im Wealth Planning Team bei Julius Bär in Genf. Er hat einen Master in Rechtswissenschaften, einen Master in Wirtschaftsrecht und einen Master in Steuerrecht.

    Compliance

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    • RegTech
    • Indigita

    Digitale Lösungen für Cross-Border und Compliance.

    Indigita ist ein Regtech, das sich mit den Bedürfnissen der Finanzindustrie in Bezug auf Compliance und Regulierung befasst. Beispielsweise vereinfachen oder automatisieren die Lösungen, die sie bereits seit mehreren Jahren entwickelt, die Entscheidungsprozesse in den Bereichen grenzüberschreitende Compliance, steuerliche Behandlung und Angemessenheit.

    Worun geht es?

    Indigita inApp, eine modulare, webbasierte Anwendung, auf die über Handy oder Desktop zugegriffen werden kann, bietet sofortige und kontextbezogene Antworten auf Fragen zur grenzüberschreitenden Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Die Nutzer werden darüber aufgeklärt, welche Massnahmen sie ergreifen sollten und welche nicht, wie sie ihre Produkte platzieren sollten und ob sie steuerlich geeignet sind – alles durch die einfache Eingabe eines ISIN-Codes.

    Indigita inApp Tax, eine weitere Webanwendung, ermöglicht es Finanzplanern, Anlageberatern und Portfoliomanagern, die steuerlichen Auswirkungen eines gesamten Portfolios unter Berücksichtigung verschiedener geografischer Märkte und spezieller Steuersysteme zu bewerten.

    Indigita inApp Products bietet Antworten auf Fragen der grenzüberschreitenden Produktplatzierung und des Marketings mit einer erweiterten Abdeckung von über 120 Ländern. So können Fachleute Entscheidungen treffen, die stets mit den ständigen Veränderungen in der internationalen Landschaft der grenzüberschreitenden Produktplatzierung in Einklang stehen.

    Indigita API integriert nahtlos Kontroll- und Prüfsysteme für grenzüberschreitende Produktplatzierung, steuerliche Angemessenheit und Produktangemessenheit in Core-Banking-Systeme, PMS und CRM.

    Indigita e-Learning. Indigitas E-Learning-Kurse sind digitale Schulungen zu Themen wie Compliance, Risiko, Corporate Governance und ESG, die darauf abzielen, Geschäftsrisiken zu mindern.

    Wird Mehrwert erzielt?

    Die Lösungen von Indigita ermöglichen es Finanzinstituten und Vermittlern, ihre Geschäfte mit im Ausland ansässigen Kunden in einem zunehmend komplexen regulatorischen Umfeld sicher und konform durchzuführen.

    Um dies zu erreichen, hat Indigita die Einfachheit in den Mittelpunkt seiner Entwicklungen, seiner Arbeitsweisen und der Dienstleistungen für seine Kunden gestellt. Diese Einfachheit spiegelt sich in der Konzeption und Nutzung der Lösungen wider, die von jedem Ort und zu jeder Zeit zugänglich sind. Sie wurden entwickelt, um selbst bei sehr komplexen Szenarien klare, sofortige und verwertbare Antworten zu liefern.

    Welche Zielgruppe wird angesprochen?

    Der Kundenstamm von Indigita umfasst derzeit 300 Banken und 1.200 Vermögensverwalter, von grossen Bankkonglomeraten bis hin zu Privatbanken und Vermögensverwaltungsgesellschaften. Die Endnutzer sind vor allem Relationship Manager, Legal & Compliance Manager, Risikomanager und HR-Manager.

    Einige obligatorische Lernkurse – zum Beispiel zum Thema Cybersicherheit – werden auf allen Ebenen der Organisation eingesetzt.

    Wer steht dahinter?

    Indigita wird von Achille Deodato geleitet und gehört zur BRP-Gruppe, die sich auf Compliance-Lösungen im Bereich der Banken- und Finanzregulierung spezialisiert hat. BRP deckt mehr als 190 Gerichtsbarkeiten ab und arbeitet mit mehr als 250 internationalen Anwaltskanzleien zusammen.

    Wieviel kostet es?

    Alle Indigita-Lösungen werden in Form von Jahresabonnements mit einer anfänglichen Laufzeit von drei Jahren angeboten, die anschliessend jährlich verlängert werden können. Die Kosten belaufen sich auf mehrere Tausend Franken pro Jahr. Sie sind entweder als eigenständige Schaltung verfügbar – dann erfordert sie keine IT-Entwicklung oder Implementierungsprozesse – oder über eine direkte Integration in die Systeme der Kunden.

    Ein „Pay-per-Click“-Ansatz ist ebenfalls verfügbar.

    Weitere Informationen :

    www.indigita.ch

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