Private Debt
Mirko Visco
Generation Alfa
„Private Debt erfordert einen wesentlich strengeren Ansatz als Private Equity.“
Zwanzig Jahre nachdem sein Vater Jacques das Unternehmen gegründet hat, übernimmt Benjamin Diwan die Leitung von Crescendo, mit Douglas Kalen an seiner Seite. Ein Generationswechsel – der noch von der Finma genehmigt werden muss -, der die derzeitige Erneuerung des Sektors sowohl bei den Kunden als auch bei den Vermögensverwaltern verdeutlicht.
Sie übernehmen die Leitung von Crescendo, zwanzig Jahre nachdem Ihr Vater das Unternehmen 2004 gegründet hat. Welche Ausrichtung möchten Sie dem Unternehmen in den nächsten 20 Jahren geben?
Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass ich die Leitung von Crescendo an der Seite von Douglas Kalen übernehme, der die Gruppe mitbegründet hat. Er und ich ergänzen uns sehr gut. Er bringt seine grosse Erfahrung im Bereich der Vermögensverwaltung in das Unternehmen ein, und ich komme mit einem NextgGen-Ansatz, der heute unverzichtbar geworden ist. Mein Vater bleibt im Übrigen im Verwaltungsrat und wir werden auf diese Weist noch weiter von seiner Erfahrung profitieren können.
Gemeinsam wollen wir die DNA von Crescendo und seine einzigartige Positionierung auf dem Markt bewahren, aber wir wollen auch ein neues Angebot entwickeln, das den Erwartungen der neuen Generation besser entspricht. Für mich bedeutet dies eine einfache, konsistente und transparente Verwaltung, die Themen einbezieht, mit denen sich die NextGen-Kunden sofort auseinandersetzen.
Auf einer anderen Ebene werden wir unsere Kapazitäten in Bezug auf Governance und Strukturierung von Finanzprodukten für unsere Privatkunden stärker zur Geltung bringen. Diese Dienstleistungen, die unsere Vermögensverwaltung ergänzen, entsprechen einem immer grösseren Bedarf.
Welche Prioritäten haben Sie heute?
In der nächsten Zeit setzen wir alles daran, einen perfekten Übergang in der Unternehmensführung zu gewährleisten. Gemeinsam mit Douglas nehmen wir uns dabei die Zeit, die wir brauchen, um unseren Kunden und Partnern unsere Vision und Strategien zu erklären.
Was gefällt Ihnen an der Welt der Vermögensverwaltung und an der Art und Weise, wie sie sich heute entwickelt?
Es ist eine Welt, die ich seit meiner Kindheit sehr gut kenne. Ich war schon immer fasziniert von den menschlichen Beziehungen, die zu den Kunden aufgebaut werden, und von dem echten Einfluss, den diese Beziehungen auf ihr Leben haben, und zwar über den rein finanziellen Aspekt hinaus. In einer Welt, in der das Digitale vorherrschend geworden ist, freue ich mich, dass die persönliche Beziehung zwischen einem Kunden und seinem Vermögensverwalter nach wie vor von grösster Bedeutung ist. Immer mehr Kunden werden sich dieses Mehrwerts bewusst, der durch die menschliche Dimension entsteht.
Wo muss man Neues einführen, um den Erwartungen und Bestrebungen der neuen Generationen gerecht zu werden?
Heutzutage sind Technologie oder der Zugang zu privaten Märkten keine Unterscheidungsmerkmale mehr, sondern „Must-haves“. Für mich besteht der Schlüssel darin, ein Mehrgenerationenteam zu haben, das den Erwartungen der neuen Generationen gerecht werden kann. Dazu gehört das Zuhören und Verstehen. In diesem Sinne denke ich, dass Crescendo nun über eine ausgezeichnete Grundlage verfügt.
Wie teilen sich Ihre Aktivitäten heute zwischen Asset Management und Wealth Management auf?
Wir konzentrieren uns überwiegend auf das Wealth Management. Unser Asset Management bedient die Bedürfnisse unserer Kunden sowie anderer Vermögensverwalter und Family Offices mit spezialisierten Strategien, vor allem in privaten Märkten, die nicht leicht zugänglich sind.
Auf welche Weise setzen Sie Endowment-Strategien bei der Verwaltung Ihrer Portfolios um?
Wir erreichen dies durch eine diversifizierte Asset Allocation, die alle Anlageklassen umfasst, sowohl auf öffentlich handelbaren als auch auf privaten Märkten. Wir haben Kompetenzen in den sogenannten privaten Anlageklassen entwickelt, die bei uns Private Debt, Immobilien und Private Equity umfassen.
Benjamin Diwan
Crescendo
Benjamin Diwan Crescendo group Benjamin Diwan kam 2018 zu Crescendo, wo er 2021 zum Chief Operating Officer ernannt wurde. Nachdem er im vergangenen Jahr in Partnerschaft mit einer luxemburgischen Gruppe ein Unternehmen gegründet hatte, das auf Family Governance und Vermögensstrukturierung spezialisiert ist, übernahm er im April 2024 die Position des Managing Partners von Crescendo an der Seite von Douglas Kalen, dem Mitbegründer der Gruppe. Benjamin begann seine Karriere in Kalifornien bei der Firma Genesis Capital als Leiter der Analyseabteilung und wechselte dann zum Investmentteam von Fundana, einem Schweizer Asset Manager, der sich auf Hedgefonds spezialisiert hat. Benjamin hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Richmond (Virginia, USA).
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Nach einem Rekordergebnis im Jahr 2023 und einer sehr guten Performance seit Jahresbeginn überdenkt Axiom-CIO David Benamou die Anlagethese des Sektors für 2024.
Erstes Quartal 2024: Höhere Ergebnisse
Der Marktkonsens ging ab dem vierten Quartal 2022 davon aus, dass der Höhepunkt der Zinsmargen im ersten Quartal 2023 erreicht sein würde, bevor sie zu sinken begannen. Dies war jedoch nicht der Fall. Erstens sind die Zinssätze nicht gesunken, da die Inflation und die Wirtschaftsindikatoren nicht mehr auf ein Soft Landing, sondern auf ein No Landing hindeuten. Das Deposit Beta, d.h. der Anteil der Einlagenzinsen, der an die Einleger zurückfliesst, sollte bei über 50% liegen und blieb bei < 25%. Schliesslich zog auch die Kreditvergabe wieder an. Gleichzeitig erholte sich das Provisionsgeschäft, insbesondere im Investmentbanking, und die grossen US-Banken gaben Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekannt, die deutlich über den Konsensschätzungen lagen. Die europäischen Banken veröffentlichten erneut steigende Ergebnisse und einige bemerkenswerte Entwicklungen, wie die Deutsche Bank, die ihr bisher bestes Quartal verzeichnete, oder die Nettozinsmarge der spanischen Banken, die weiter anstieg.
Im Jahr 2023 erreichte die Rentabilität des Sektors mit 0,63% die höchste Kapitalrendite seit 2007, und es wird erwartet, dass sie im ersten Quartal 2024 weiter steigen wird.
Risiken und Solvenz: Historisch niedrige Risikokosten und verbesserte Solvenz
Seit vielen Quartalen sind die Risikokosten im europäischen Bankensektor auf einem historischen Tiefstand. Die Quote der notleidenden Kredite in europäischen Banken sinkt weiter. Die gute Entwicklung der Wirtschaftsindikatoren im ersten Quartal 2024 deutet darauf hin, dass sich dieser Trend in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Dieses günstige Umfeld und die steigende Rentabilität haben es den europäischen Banken ermöglicht, ihre historisch hohen Aktienrückkaufprogramme mit Genehmigung der Aufsichtsbehörden fortzusetzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die historisch schwächsten Glieder des Sektors teilweise auf spektakuläre Weise in die Gewinnzone zurückkehrt sind: Banca Monte dei Paschi gehört 2023 zu den Klassenbesten!
Regulatorische Baustellen: Das Ende der grossen Arbeit
Am 25. April 2024 hat das Europäische Parlament das Banking Package, besser bekannt als Basel IV, offiziell verabschiedet. Diese Abstimmung stellt einen Schlusspunkt unter mehrere Baustellen dar, die fast 15 Jahre dauerten, um die Regulierungslandschaft neu zu gestalten. Einige der endgültigen Bestimmungen sind vorteilhafter als in den Entwürfen vorgesehen. So führte der «Dänische Kompromiss» zu einer Verringerung der regulatorischen Kapitalanforderungen für Allfinanzkonzerne, die einen wichtigen Teil des europäischen Finanzsektors darstellen.
Die Verabschiedung von Basel IV markiert das Ende einer langen Phase regulatorischer Unsicherheiten für den Sektor, der unter einem deutlichen Abschlag auf die Bewertungsmultiplikatoren gelitten hat. Die nun beginnende Phase der finanziellen Stabilität dürfte eine Neubewertung der Risikoprämien begünstigen.
Makroökonomischer und geopolitischer Hintergrund: Mehr Inflation, mehr Investitionen zu finanzieren
Nach einer langen Durststrecke ist das wirtschaftliche Umfeld für den europäischen Bankensektor wieder vorteilhafter geworden. Mittel- bis langfristig könnten zwei grosse neue wirtschaftliche Baustellen Europa dauerhaft aus dem vorherigen, durch die Globalisierung und eine niedrige Inflation geprägten Wirtschaftszyklus herausführen. Zunächst einmal schlug sich der COVID-Schock in dem politischen Willen nieder, Europa zu reindustrialisieren. Diese industrielle Neuausrichtung, die zahlreiche Investitionen erfordert, die finanziert werden müssen, wird zwar inflationär sein, ist aber auch ein Wachstumsfaktor für den europäischen Bankensektor, der über 70% der Wirtschaft in Europa finanziert. Die andere grosse Baustelle, die Energiewende, könnte in den nächsten Jahren bis zu 500 Mrd. Euro an Investitionen pro Jahr verschlingen. Die europäischen Banken werden bei der Finanzierung dieser Investitionen eine zentrale Rolle spielen.
Diese grossen Veränderungen deuten auf ein Umfeld hin, in dem die mittel- und langfristigen Zinssätze dauerhaft höher sind als im letzten Jahrzehnt, und – wie bei allen großen industriellen Veränderungen – auf ein Wachstum der damit verbundenen Finanzierungsaktivitäten.
Bewertungen: Attraktive Prämien
Die Aktien und Anleihen des Sektors weisen Renditeprämien auf, die vor dem Hintergrund steigender Gewinne und tiefgreifender Veränderungen des makroökonomischen Umfelds besonders attraktiv werden.
Die Aktien des Sektors werden etwa 50% unter ihrem historischen Durchschnitt bewertet. Was die Kreditinstrumente betrifft, so zeigt die folgende Grafik die Renditeaufschläge der von Banken ausgegebenen Anleihen gegenüber dem Unternehmenssektor mit gleichem Rating.
Bei gleichem Rating bieten von Banken ausgegebene Anleihen einen Aufschlag im Vergleich zu Unternehmensanleihen
Wir glauben, dass der Sektor in einem für ihn dauerhaft günstigeren wirtschaftlichen Umfeld wieder den Status einer strategischen Allokation in den Portfolios erlangen wird.
Quelle: Bloomberg. Performance am 07/05. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftige Wertentwicklung.
David Benamou
Chief Investment Officer
David Benamou war von 2000 bis 2011 stellvertretender Direktor der Abteilung Structured Capital Finance bei der Société Générale. Zuvor arbeitete er bei CDC Marchés in der Abteilung für Anleiheemissionen, wo er für die Erstellung von Anleiheprospekten zuständig war. David Benamou hat einen Master in Wirtschaftsrecht und Steuerrecht sowie einen Master in internationalem Wirtschaftsrecht und Management von der ESSEC.
David ist seit 2009 Aktionär und Gründer von Axiom Alternative Investments.
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Während die Welt auf eine Datenflut zusteuert, die bis 2025 voraussichtlich 175 Zettabyte erreichen wird, verändert die Verschmelzung von künstlicher Intelligenz und ESG-Kriterien die Unternehmenspraktiken in allen Branchen.
Im Mittelpunkt dieses Wandels steht die Fähigkeit der KI, komplexe Datenlandschaften zu navigieren und verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen, was die Art und Weise, wie wir Nachhaltigkeit angehen, grundlegend verändert.
Die Rolle der KI bei der ESG-Integration entschlüsseln
Von alltäglichen Chatbots bis hin zu ausgefeilten Algorithmen des maschinellen Lernens umfasst KI ein ganzes Spektrum von Technologien, die sich anschicken, Branchen zu revolutionieren. Über ihre konventionellen Anwendungen hinaus treibt KI Innovationen in Sektoren wie der intelligenten Landwirtschaft voran, indem sie die Zuteilung von Ressourcen wie Wasser oder Dünger optimiert, Kohlenstoffemissionen reduziert, nachhaltige Praktiken in allen Branchen fördert und die Praxis der Präzisionslandwirtschaft erleichtert.
Nutzung des Potenzials der KI zur Verbesserung der ESG
Das Potenzial der KI, die weltweiten Treibhausgasemissionen bis 2030 um 1,5 bis 4 % zu reduzieren, ist erstaunlich und spiegelt ihre zentrale Rolle im Umweltschutz wider. Ihre Auswirkungen gehen jedoch über die Emissionsreduzierung hinaus und erstrecken sich auch auf soziale und Governance-Aspekte. Durch die Automatisierung von Datenprozessen, die Verbesserung der Entscheidungsfindung und die Erleichterung der Einbindung von Stakeholdern ermöglicht KI den Unternehmen die Integration von Nachhaltigkeit in ihr betriebliches Ethos und gewährleistet Rückverfolgbarkeit und Transparenz für die Endverbraucher.
Die Schweiz ist führend bei KI-gesteuerten ESG-Lösungen
Die Schweiz, die für ihre Präzision und Innovation bekannt ist, steht an der Spitze der KI-gesteuerten ESG-Lösungen und antizipiert einen digitalen Wandel, der sowohl verantwortungsvoll als auch nachhaltig ist. Die Schweizer Initiativen sind ein Beispiel für die Konvergenz von Spitzentechnologie und Umweltbewusstsein. und antizipieren einen digitalen Wandel, der sowohl verantwortungsvoll als auch nachhaltig ist. AI Swiss bringt es auf den Punkt: „Die Zukunft gehört denjenigen, die AI verstehen“.
AI Swiss, eine Non-Profit-Organisation, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das öffentliche Bewusstsein für die zentrale Rolle der KI und ihre transformativen Fähigkeiten zu schärfen. Als entschlossene Verfechterin des Potenzials der Schweiz als Spitzenreiterin in der KI-Landschaft will AI Swiss das Land an die Spitze der KI-Innovation bringen. Die Mission von AI Swiss umfasst den Einsatz von KI als Katalysator für wirtschaftlichen Wohlstand, die Steigerung der Produktivität, die Förderung des gesellschaftlichen Wohlergehens, die Förderung der ökologischen Nachhaltigkeit und die Wahrung ethischer Grundsätze.
Bewältigung der regulatorischen Herausforderungen bei der Einführung von KI
Die zunehmende Verbreitung von KI bringt jedoch erhebliche Herausforderungen mit sich, darunter Bedenken in Bezug auf Voreingenommenheit, Transparenz, geistiges Eigentum und Rechenschaftspflicht. Die jüngste Verabschiedung des KI-Gesetzes der EU ist ein wichtiger Meilenstein bei der Definition und Regulierung von KI-Systemen und unterstreicht die Bedeutung von ethischem Design, Transparenz und menschlicher Aufsicht, um einen verantwortungsvollen Einsatz zu gewährleisten.
Die entscheidende Rolle von Qualitätsdaten in der KI-gestützten ESG-Berichterstattung
Da Unternehmen zunehmend KI für die ESG-Berichterstattung nutzen, wird die Gewährleistung der Richtigkeit und Konformität der Daten von grösster Bedeutung sein. Sollten KI-gesteuerte Berichterstattungssysteme der gleichen Prüfung unterzogen werden wie Kreditbewertungsmechanismen? Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Daten, insbesondere bei der Bewertung von Emissionen und Umweltauswirkungen, unterstreicht die Bedeutung von robusten rechtlichen Rahmenbedingungen und Konformitätsbewertungen.
Risiken beherrschen und Chancen ergreifen
Trotz der inhärenten Risiken sind weltweit konzertierte Anstrengungen im Gange, um das transformative Potenzial der KI verantwortungsvoll nutzbar zu machen. Die Anpassung an standardisierte Rahmenwerke wie ISO 23894 zu KI und Risikomanagement und die Förderung der internationalen Zusammenarbeit können Risiken mindern und gleichzeitig die Vorteile der KI-getriebenen ESG-Integration maximieren.
In dieser Ära des Fortschritts erfordert die Verschmelzung von KI und ESG eine ausgewogene Strategie, die Innovation und Regulierung miteinander verbindet. Die Digitalisierung stellt den ersten Schritt dar, der mit dem darauf folgenden Schritt der KI-Integration verflochten ist. Indem wir digitale Prozesse, ethische KI und regulatorische Rahmenbedingungen einbeziehen, ebnen wir den Weg für eine nachhaltige Zukunft, die auf Transparenz und verantwortungsvoller Innovation beruht.
Weitere Informationen über AI Swiss:
www.a-i.swiss
Céline Kohler
Kohler Gotzev
Céline Kohler ist die Gründerin der Anwaltskanzlei Kohler Gotzev, die in Luxemburg und Genf vertreten ist. Sie berät Investmentfonds, Verwaltungsgesellschaften und MIFID2/FIDLEG-Fachleute in rechtlichen, regulatorischen und Compliance-Fragen, die grenzüberschreitende Aspekte beinhalten. Ausserdem ist sie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Zusammenhang mit nachhaltigen Finanzen in Genf und Luxemburg tätig. Céline Kohler hat einen Master in internationalem Recht der Universität Paris 1 – Panthéon Sorbonne und einen LL.M. im Recht der Europäischen Union der Universität Lausanne. Sie ist bei der Anwaltskammer von Luxemburg und der Anwaltskammer von Genf zugelassen.
In den USA beschäftigte sich ein kürzlich erschienener Bericht des National Bureau of Economic Research mit der heiklen Situation bei gewerblichen Immobilienkrediten – den CRE Loans – und ihre möglichen Auswirkungen auf die Stabilität des US-Bankensystems. Corrado Varisco liefert hier eine Analyse des Berichts.
In den USA beschäftigte sich ein kürzlich erschienener Bericht des National Bureau of Economic Research mit der heiklen Situation bei gewerblichen Immobilienkrediten – den CRE Loans – und ihre möglichen Auswirkungen auf die Stabilität des US-Bankensystems. Corrado Varisco liefert hier eine Analyse des Berichts.
Der Markt für gewerblichen Immobilienkredite in den USA sorgt für Schlagzeilen. Viele Projekte weisen bereits negatives Eigenkapital – mit einem Loan to Value von über 100% – und/oder einen negativen Cashflow auf.
In den USA macht diese Art von Schulden mehr als 6’000 Milliarden Dollar aus, von denen die Banken fast die Hälfte halten. Nun muss in den nächsten zwei bis drei Jahren die Mehrheit dieser Schulden refinanziert werden. Allein für 2024, so Goldman Sachs, geht es um 929 Milliarden US-Dollar. Wenn sich nun die Zinsen für diese Kredite verdoppeln oder sogar verdreifachen werden, könnte die Situation für iele potenziell explosiv werden.
In unmittelbarer Zukunft verstärkt sich dadurch der Druck auf die Bilanzen amerikanischer Banken. Diese sind bereits im Nachgang der starken Straffung der Geldpolitik im Jahr 2022 geschwächt worden.
Die Korrektur des Marktwerts ihrers Vermögens wird auf mehr als 2´0000 Milliarden Dollar geschätzt. Die Bankenkrise vom März 2023 scheint für viele Anleger bereits in weiter Ferne, doch bei näherer Betrachtung stehen die Bilanzen vieler Banken immer noch auf der Kippe. Die nicht realisierten Verluste ihrer Anlagepapiere beliefen sich im vierten Quartal 2023 auf 478 Milliarden Dollar.
Hinzu kommen die nun die kurzfristigen Schwierigkeiten, welche die CRE-Kredite mit sich bringen. Diese leiden zusätzlich unter den Auswirkungen steigender Zinssätze auf ihren Nominalwert, aber auch unter der Erhöhung ihrer Finanzierungskosten, sowie dem Risiko einer Rezession, sowie eine sinkende Nachfrage nach Büros durch die Einführung hybrider Arbeitsmethoden.
Nach dem jüngsten Rückgang der Immobilienwerte ergab die Studie des National Bureau of Economic Research, dass etwa 14 % aller Kredite und 44 % der Kredite für Büroflächen eine „negative Eigenkapitalposition“ aufweisen. Darüber hinaus könnten rund ein Drittel aller Kredite und die Mehrheit der Bürokredite auf erhebliche Liquiditätsprobleme und Refinanzierungsschwierigkeiten stossen, nicht nur aufgrund der hohen Beileihungsquote, sondern auch aufgrund der niedrigen Deckungsquoten.
Wenn also die Zinssätze hoch bleiben und sich die Immobilienwerte nicht erholen, könnten die Ausfallraten möglicherweise Niveaus erreichen, die mit der Grossen Rezession vergleichbar oder sogar höher sind – also in der Grössenordnung von 10 bis 20% liegen. Beispielsweise würde ein Zinssatz von 10 % für Gewerbeimmobilienkredite zu zusätzlichen Bankverlusten in der Höhe von etwa 80 Milliarden US-Dollar führen. Wenn die Zinssätze jedoch auf das Anfang 2022 geltende Niveau zurückkehren würden, würde keiner dieser Kredite scheitern.
Die Analyse des NBER zeigt aber auch, dass die Schwierigkeiten der CRE Dutzende, wenn nicht sogar einige hundert eher kleine Regionalbanken dazu bringen können, sich den grösseren Banken anzuschliessen. Diese sind wiederum dem Risiko einer Solvenzkrise ausgesetzt, was die Stabilität des gesamten US-Bankensystems gefährden würde.
Diese Faktoren werden somit zwangsläufig starke Auswirkungen auf die Geldpolitik, die Überwachung von Bankrisiken und die Finanzstabilität haben. Ein solides Bankensystem ist für eine effiziente Übertragung der Geldpolitik unerlässlich.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Fed stärker auf die potenziellen Risiken einer zweiten Inflationswelle konzentriert oder ob sie ihre Zinsen senken wird und so die Risiken für das US-Bankensystem mildern kann.
Corrado Varisco
bridport & cie
Corrado Varisco bekleidet seit letztem Jahr die Position des Head of Research bei bridport & cie. Varisco verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung an den Anleihemärkten mit Schwerpunkt auf hochverzinslichen Anleihen und Schwellenländeranleihen. Er begann seine berufliche Laufbahn 2021 bei der BSI Bank in Lugano als Analyst. Später wurde er Co-Leiter des dezentralisierten Portfoliomanagements für das Lateinamerika-Team von BSI. Im Jahr 2011 wechselte Varisco zur CBH Bank in Genf, wo er als Leiter des Angebots und der Analyse von Anleihen tätig war. Dort war er auch als Portfoliomanager tätig.
Amaury Jordan, der Gründer von Avalor, ist dem Verwaltungsrat der Zürcher Private-Equity-Boutique Alpha Leonis Partners beigetreten. Es geht dabei darum, für die Boutique den Kundenstamm zu erweitern. Er selbst will die Gelegenheit nutzen, seine Kenntnisse von Privatmärkten zu vertiefen.
Was ist der Tätigkeitsbereich von Alpha Leonis?
Es handelt sich um einen Private-Equity-Spezialisten mit Sitz in Zürich und New York. Die Kern-aktivitäten umfassen Beratung, Co-Investitionen, Fondsbeteiligungen sowie ausgelagerte CIO-Dienstleistungen und Liquiditätslösungen rund um das Private-Equity Kerngeschäft. Ursprünglich wurde Alpha Leonis gegründet, um ein Stiftungsvermögen zu verwalten, dessen Ursprung im gesundheitlich/medizinischen Bereich liegt. Der Stiftungsrat hatte beschlossen, dass ein wesentlicher Teil des resultierenden Vermögens der Krebsforschung dienen soll. Das hat mich an diesem Abenteuer fasziniert.
Welche Rolle wollen Sie für Alpha Leonis wahrnehmen?
Seit der Gründung 2017 erzielt Alpha Leonis anlageseitig beachtlichen Erfolg; ihr Kundenstamm besteht jedoch weiterhin im Wesentlichen aus «Friends and Family.» Ziel ist es, mit dem Team Strategien zu entwickeln, um diesen Kundenstamm zu erweitern. Im Gegensatz zu den USA, wo Networking ein Grundprinzip des Venture Capital ist, scheint mir die Welt des Private Equity hier-zulande noch immer recht abgeschottet zu sein. Wir werden unter anderem versuchen, mit Ko-operationen den Kreis von Private Equity Investoren zu erweitern.
Was sind die Prioritäten von Alpha Leonis? Suchen Sie nach Investoren oder nach Unternehmen, in die Sie investieren wollen?
Ja, Alpha Leonis konzentriert sich auf beide Bereiche. Sie suchen sowohl Partner, die investieren wollen, als auch Unternehmen, die Finanzmittel für ihr Wachstum benötigen. Bisher galt ihre Aufmerksamkeit eher etablierten Unternehmen, welche dank hervorragender «Intellectual Property» branchenführend sind und Wachstum generieren. Einige neuere Mandate haben aller-dings einen stärkeren Fokus auf Start-ups.
Wie kann Avalor, der Vermögensverwalter, den Sie in Zürich gegründet haben, von dieser Verbindung mit Alpha Leonis profitieren?
Generell ist es für unabhängige Vermögensverwalter wichtig, mehr über die Besonderheiten von Private-Equity zu erfahren. Vermögensverwalter müssen diese Anlageklasse viel besser beherrschen und gangbare Wege finden, sie in den Portfolios der Kunden zu integrieren. Warum sage ich das? Nehmen Sie als Beispiel den markanten Rückgang börsenkotierter Gesellschaften in den USA. Unternehmer haben immer weniger Lust, sich an der Börse um Finanzierungen zu bemühen. Sie bleiben lieber in privaten Kreisläufen, wo viele Investoren nicht nur Geldgeber sind, sondern zusätzlich als strategische Partner dienen können, die in der Lage sind, zur Entwicklung der Firma beizutragen. Für Vermögensverwalter ist es unerlässlich, diese grossen Veränderungen zu verfolgen; es sind Themen, die ich mit Alpha Leonis, einem der führenden unabhängigen Akteure im Private Equity Sektor, vertiefen möchte.
Was ist Ihrer Meinung nach der beste Weg, um an Private Equity heranzukommen?
Es führen verschiedene Wege nach Rom. Am wichtigsten ist es jedoch zu verstehen, dass es sich um illiquide Investitionen handelt; mit diesem Aspekt der Langfristigkeit muss man sich ernsthaft auseinandersetzen. Zunehmend entscheiden Unternehmen, im privaten Besitz zu bleiben, um diesem langfristigen Rahmen besser Rechnung zu tragen. Zwar werden für Private Equity Sekundärmärkte und Handelsplattformen ausgebaut, um Anlegern, die mit dieser Langfristigkeit am Ende doch nicht mithalten können oder wollen, einen Ausstieg zu ermöglichen, aber man muss sich nichts vormachen: ein vorzeitiger Verkauf bedeutet fast zwangsläufig einen mehr oder weniger grossen Abschlag. Gebrauchsanweisungen für Private-Equity Anleger beginnen mit dem Stichwort «Geduld.»
Amaury Jordan
Alpha Leonis Partners
Amaury Jordan ist dem Vorstand von Alpha Leonis Partners beigetreten. Er ist ausserdem Gründer und Partner von Avalor, deren CEO er bis 2021 war. Heute verbringt er seine Zeit zwischen Singapur und Zürich und ist als aktives Vorstandsmitglied von TriLake Partners tätig, einem Vermögensverwalter, den er 2011 mitbegründet hat. Bevor er 2005 Avalor gründete, arbeitete er für Brown Brothers Harriman in New York und Zürich, danach für Lombard Odier und Infidar Vermögensberatung, wobei er in Zürich blieb. Darüber hinaus gründete er die Swiss CFA Society, deren Präsident er war, und war auch an der Gründung der Allianz der Schweizer Vermögensverwalter, der ASV/ASWM, beteiligt. Amaury Jordan ist Absolvent der American University of Paris und der Fletcher School of Law and Diplomacy.
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Pierre-Alexandre Rousselot
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