Kraft

EAM-Lösungen

  • Claude Suter
  • Stellvertretender Direktor, Leiter der Abteilung für EAM
  • Bank Bonhôte

« UVV brauchen Systeme, welche den Anforderungen einer modernen Welt gerecht werden »

Mit der Einführung der Plattform WIZE und des FIX-Protokolls, die speziell für Vermögensverwalter und EAM entwickelt wurden, erreicht Bonhôte einen wichtigen Meilenstein in ihrer technologischen Transformation. Claude Suter erläutert, wie diese Entwicklungen darauf abzielen, den unabhängigen Vermögensverwaltern ein reibungsloseres, auf das Wesentliche fokussiertes Arbeitserlebnis zu bieten.

Von Levi-Sergio Mutemba

Welchen Zweck erfüllt WIZE für Bonhôte und ihre EAM-Kunden?

Bislang verfügten wir über keine transaktionale E-Banking-Plattform für unabhängige Vermögensverwalter. Ihre Börsenaufträge wurden telefonisch oder per E-Mail erteilt. Daher haben wir zunächst den automatischen Datenfeed der Portfolio-Management-Systeme (PMS) implementiert, der unter anderem die Positionen und Transaktionen des Vortages enthält. Mit dem Wachstum unserer EAM-Kundschaft, die heute zwischen 20 % und 25 % des von der Bank verwalteten Vermögens ausmacht, wurde immer deutlicher, dass wir eine E-Banking-Plattform benötigen, die es den UVV ermöglicht, globale Börsenaufträge für ihre gesamte Kundschaft zu erteilen.

Warum haben Sie sich für WIZE entschieden und nicht für eine andere Plattform?

Weil die Gründer von WIZE aus der Vermögensverwaltungs- und Privatbankbranche stammen. Sie kennen die Erwartungen der unabhängigen Vermögensverwalter genau und sprechen dieselbe Sprache. Deshalb erfüllt diese Lösung ihre Bedürfnisse besonders gut – im Gegensatz zu anderen Plattformen, die sich oft auf den Vertrieb oder die Produktentwicklung konzentrieren.

Was kann Bonhôte technologisch besser bieten als eine Grossbank?

Unsere Grösse erlaubt uns, flexibel, reaktionsschnell und dynamisch zu bleiben. Auch wenn die Mehrheit unserer Kunden in der Schweiz ansässig ist, können wir dennoch internationale Märkte bedienen, die von anderen Banken kaum abgedeckt werden – etwa das subsaharische Afrika. Ich denke, man kann sagen, dass Vermögensverwalter, egal aus welcher Region, unsere Fähigkeit anerkennen, ihre spezifischen Bedürfnisse zu verstehen und individuell darauf einzugehen.

Ein Beispiel: Es gibt in der Branche eine Art ungeschriebene Regel, keine Kunden mit Sitz in Madagaskar anzunehmen. Bei uns ist das anders. Die WIZE-Plattform wird uns gerade dabei helfen, unsere Kundschaft zu erweitern – sei es in der Schweiz oder auf Mauritius – dank der Automatisierung der Börsenaufträge und der Verringerung des Fehlerrisikos.

Führt diese Plattform zu neuen Fragen beim Datenschutz?

Je stärker die Vernetzung, desto höher das Risiko von Datenlecks – das ist eine Realität. Allerdings speichert WIZE nur sehr wenige Kundendaten: den Vornamen, den Anfangsbuchstaben des Nachnamens sowie die Kontonummer. Das sind die einzigen personenbezogenen Informationen.

WIZE ist zudem zertifiziert und extern auditiert, was den Datenschutz betrifft. Die eigenen Mitarbeitenden von WIZE haben keinen Zugriff auf die von uns eingegebenen Daten. Die Qualität der Verschlüsselung war eines der entscheidenden Kriterien für unsere Wahl dieser Softwarelösung.

Welche konkreten Veränderungen bringt die Integration des FIX-Protokolls?

Das FIX-Protokoll ist ein internationaler Standard für Echtzeitkommunikation und -nachrichten zwischen Finanzinstituten. Man kann sagen, FIX ist für Börsenorders, was SWIFT für den Zahlungsverkehr ist.
Dank dieses Protokolls können über die WIZE-Plattform Börsenaufträge direkt an unsere Händler und an die Schweizer Börse übermittelt werden.

Der Hauptvorteil besteht in der deutlichen Reduktion des Fehlerrisikos, da die Abhängigkeit von manuellen Prozessen sinkt. FIX ist zudem schneller und kostengünstiger, da deutlich weniger Personal in den Ablauf eingebunden ist.

Welche Vorteile ergeben sich für Ihre EAM-Partner?

Da die mit der neuen Plattform verbundenen administrativen Kosten von der Depotbank getragen werden, können sich die unabhängigen Vermögensverwalter wieder stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren – die Portfolioverwaltung, die Kundenbetreuung und die Akquisition neuer Kunden.

Sie profitieren ausserdem von höherer Sicherheit, da ihre Aufträge korrekt und regelkonform ausgeführt werden, und gleichzeitig von einer schnelleren Abwicklung. Sie kommen somit in den Genuss unserer regulatorischen Verpflichtung zur Best Execution, also der bestmöglichen Auftragsausführung zu einem gegebenen Zeitpunkt.

Zudem können die Kunden grössere Volumen handeln und ihre Portfolios professioneller verwalten – in einer Zeit, in der unabhängige Vermögensverwalter zunehmend an Grösse und Struktur gewinnen müssen. Sie brauchen daher Systeme, die den Anforderungen einer modernen, transparenten und professionellen Umgebung gerecht werden.

Kann eine solche Struktur den regulatorischen Druck auf die EAM verringern?

Dank der bestmöglichen Auftragsausführung werden Audits tatsächlich erheblich vereinfacht. Die Aufsichtsbehörden können sicher sein, dass die Orders gemäss den geltenden Standards abgewickelt werden – ohne Manipulationen oder unzulässige Praktiken wie Front Running. Ich denke, der Regulator kann solche technologischen Entwicklungen nur begrüssen.

Wie wird sich das technologische Angebot von Bonhôte weiterentwickeln?

Wir konzentrieren uns vor allem auf Technologien, die durch Konnektivität manuelle Prozesse reduzieren. Gleichzeitig entwickeln wir ein eigenes PMS-System für multibankfähige Konsolidierung, dessen Eigentümer wir sind.
Diese Lösung soll nicht nur die interne Vernetzung innerhalb der Banque Bonhôte verbessern, sondern auch vermögende Familien ansprechen, deren Assets über mehrere Banken verteilt sind und die eine konsolidierte Übersicht wünschen. Dieses Angebot geht über das EAM-Geschäft hinaus und kann ebenso gut in einem Family Office eingesetzt werden – mit der vom Kunden gewählten Depotbank.

Welche Hauptherausforderungen sehen Sie derzeit für unabhängige Vermögensverwalter?

Die grösste Herausforderung liegt in der zunehmenden administrativen Belastung durch regulatorische Vorgaben – besonders für kleinere EAM kann dies sehr schwer wiegen. Hinzu kommt der Wettbewerbsdruck durch ausländische Anbieter und Online-Plattformen mit aggressiver Preisgestaltung.
Mit ihrer stärkeren Vernetzung ermöglicht die Banque Bonhôte den UVV, grössere Volumen zu verwalten, die Kosten zu senken und sich wieder auf das zu konzentrieren, was ihr Geschäft ausmacht.
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Claude Suter

Bank Bonhôte

Claude Suter leitet seit 2014 die Abteilung für unabhängige Vermögensverwalter bei der Banque Bonhôte. Zuvor war er als Vermögensverwalter bei Lombard Odier und als Fondsmanager bei der Bank of China tätig, bevor er zu Bruellan in Genf wechselte.
Er hat einen Abschluss des Genfer Institut de hautes études internationales et du développement und ist zertifizierter Certified International Investment Analyst (CIIA) sowie Certified Wealth Management Advisor (CWMA).

 

 

EAM-Lösungen
Roots

Roots

Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

SPHERE

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Indizes

EAM-Lösungen

  • Jean-Sylvain Perrig
  • Gründer und CEO
  • Premyss

Ein Feuerwerk zum dritten Quartal 2025

Nach dem Sturm im Frühjahr haben es die Märkte wieder zu einer fast euphorischen Dynamik zurückgefunden. Unter dem Einfluss der nachlassenden Sorgen um den US-Haushalt und der Nachfrage nach Technologie haben die Portfolios wieder solide Renditen erzielt. Hinter der Euphorie zeichnet sich jedoch bereits eine monetäre und strukturelle Neugewichtung ab.

Das dritte Quartal 2025 erwies sich für Anleger erneut als günstig: Nach einer Phase der Volatilität im Frühjahr legten die Anlageklassen insgesamt zu. In den Vereinigten Staaten verzeichneten die breiten Indizes fünf Monate in Folge einen Anstieg. Im September legte der S&P 500 um 3,6 % zu. Diese Entwicklung griff auch auf zyklischere Segmente über: Der Small-Cap-Index Russell 2000 stieg im Quartalsverlauf um 12,4 %.

Nur zwei Kategorien verzeichneten einen Rückgang: langfristige Anleihen mit Laufzeiten von mehr als 10 Jahren in Europa und Grossbritannien sowie Aktien aus dem Lebensmittelsektor. Im Gegensatz dazu legte der MSCI China Index im Berichtszeitraum um 19,7 % und Gold um 16,9 % zu, was einem Anstieg von fast 50 % seit Jahresbeginn entspricht – ein Rekord seit 1979. Der MSCI-Technologieindex stieg trotz der Euphorie um künstliche Intelligenz in drei Monaten „nur” um 12,35 %.

Vor diesem Hintergrund stieg die Performance der Portfolios der Manager auf der Plattform Performance Watcher zwischen Ende Juni und Ende September weiter an, wobei die Performance zwischen 1,71 % für das risikoarme CHF-Profil und 5,56 % für das risikoreiche USD-Profil lag.

Die historischen Volatilitäten der Portfolios sind weiter zurückgegangen. Über einen unebenen Zeitraum von drei Monaten weisen die risikoärmsten Profile nun eine geringere Volatilität auf als ein Anleihenindex, und selbst die Profile mit hohem Risiko verzeichnen die geringsten täglichen Schwankungen seit Jahren.

Was für ein Kontrast zum April und dem berühmten „Liberation Day” in den Vereinigten Staaten! Sechs Monate nach dem Tiefpunkt der Aktienmärkte am 7. April 2025 liegen die kumulierten Gewinne der Portfolios der PW-Community zwischen 5,5 % und 9,7 % für defensive Profile und zwischen 9,4 % und 14 % für Profile mit mittlerem Risiko. Das ist eine spektakuläre Erholung.

Angesichts der starken politischen Instabilität und des beunruhigenden internationalen Kontexts sind diese Ergebnisse umso bemerkenswerter. Zu Beginn des Jahres befürchteten die Märkte, dass die neue US-Regierung unter dem Einfluss des Department of Government Efficiency eine restriktive Haushaltspolitik verfolgen und gleichzeitig hohe Zölle einführen würde, was zu einem Umfeld der Stagflagtion, d. h. zu geringem oder gar keinem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation, hätte führen können. Mit dem Verschwinden des DOGE und der Kehrtwende des Weissen Hauses in Bezug auf die Zölle wurden diese Befürchtungen am 7. April ausgeräumt.

In den Vereinigten Staaten bleibt der private Konsum robust, die Preise steigen moderat, die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig und die Unternehmensgewinne werden regelmässig nach oben korrigiert. Selbst das Wachstum in Europa wird nach oben korrigiert und dürfte besser ausfallen als zu Jahresbeginn erwartet, bevor die US-Zölle Realität wurden. Die Zentralbanken haben die Zinsen gesenkt, darunter auch die Federal Reserve im September. Gleichzeitig verfolgen die westlichen Staaten weiterhin eine expansive Fiskalpolitik. Die Kehrtwende Deutschlands in Bezug auf die öffentlichen Defizite ist historisch, und die Aufrüstung des Landes verdeutlicht die tiefgreifenden Veränderungen, die sich derzeit in der Weltordnung vollziehen.

Ein weiterer Marktmotor ist die Begeisterung für künstliche Intelligenz. Die Investitionen sind gigantisch und werden voraussichtlich auch in den nächsten Jahren anhalten. Paradoxerweise führt dies jedoch dazu, dass Technologieunternehmen kapitalintensiver und damit zyklischer werden. In einem Umfeld, das von schneller Obsoleszenz und hartem Wettbewerb geprägt ist, besteht ein hohes Risiko dafür, dass die erwarteten Renditen dieser Investitionen enttäuscht werden. Dies allerdings nicht im Jahr 2025. Es schmälert jedoch nicht das Transformationspotenzial von KI-Modellen wie LLM. Ein Gefühl von Déjà-vu entwickelt sich.

Die auf PW vertretenen Portfolios profitierten von den aufeinanderfolgenden Kursanstiegen der Finanzanlagen. Bis zum 30. September lagen alle Profile im positiven Bereich, selbst das risikoarme Profil in CHF legte trotz niedriger Anleiherenditen, der Stärke der Schweizer Währung und der bescheidenen Performance der Schweizer Aktien um 2,1 % zu. Die risikoreichsten Portfolios mit Dollar-Basis legten im Durchschnitt um 9,6 % zu. Es ist anzumerken, dass die Streuung der Wertentwicklungen zwischen grossen und kleinen Portfolios in diesem Jahr gering ist, da der Durchschnitt und der Median der Wertentwicklungen über alle Profile hinweg ähnlich sind.

Eine Währungsstrategie zum Überdenken

Nach der deutlichen Abschwächung des US-Dollars seit Jahresbeginn hätte man auf den USD-Konten höhere Renditen erwarten können. Der Anstieg des Euro hat die in Dollar ausgedrückten Erträge europäischer Anlagen zusätzlich verstärkt: Der EuroStoxx 600 legte in neun Monaten um 29,1 % in USD zu, der DAX gar um 37 %. Selbst der in diesem Jahr eher träge Schweizer Markt gewann für einen amerikanischen Anleger 23,5 % – mehr als der S&P 500 seit Jahresbeginn.

So verzeichneten die auf den Dollar lautenden Portfolios mit mittlerem Risiko in den ersten neun Monaten des Jahres ein Plus von 6,9 %. Der Private Banking Index, der als Referenz für die Ergebnisqualität dient und zu 50 % aus Aktien besteht, davon 30 % (15 % des Gesamtportfolios) in Fremdwährungen, stieg im selben Zeitraum um 10,6 %. Der Abstand ist in Euro deutlich geringer: Die PW-Community erzielte 4,39 % für ein mittleres Risikoprofil gegenüber 5,15 % für den Private Banking Index.
Da nur die Nettoinventarwerte berücksichtigt werden, lässt sich die durchschnittliche Allokation der Portfolios nicht genau bestimmen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass – in einem fast reflexartigen „pavlovschen“ Verhalten – die Fremdwährungsquote in den Dollar-Konten sehr niedrig blieb, wie es in den letzten Jahren üblich war. Umgekehrt wurde der Dollar in den Euro-Konten kaum abgesichert, was das Endergebnis belastete.

Vor dem Hintergrund einer grundlegenden Neubewertung des Dollars und seiner Rolle wird es in den kommenden Monaten notwendig sein, die Währungsallokationen und Absicherungsstrategien zu überdenken.

Ein gutes Jahr

2025 dürfte sich für Anleger als gutes Jahr erweisen, da sich der positive Trend der vergangenen Monate fortzusetzen scheint. Die Portfolios der PW-Community weisen komfortable Zuwächse auf – trotz niedriger Anleiherenditen und der Stärke der Schweizer und europäischen Währungen.

Jean-Sylvain Perrig

Premyss

Jean-Sylvain Perrig ist der Gründer und CEO von Premyss, das unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices bei der Vermögensallokation, der Portfoliostrategie und der Marktanalyse unterstützt. Jean-Sylvain verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung und Strategieberatung. Er hatte leitende Funktionen in führenden Schweizer Bankinstituten inne, unter anderem als Chief Investment Officer. Ausserdem war er Präsident der Swiss Financial Analysts Association (SFAA), deren Ziel die finanzielle Bildung von Investmentprofis ist. Jean-Sylvain hat einen Master in Betriebswirtschaftslehre der HEC Lausanne und ist eidgenössisch zertifizierter Finanzanalyst.

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Roots

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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SPHERE

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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  • Jean-Sylvain Perrig
  • Gründer und CEO
  • Premyss

Ein Feuerwerk zum dritten Quartal 2025

Nach dem Sturm im Frühjahr haben es die Märkte wieder zu einer fast euphorischen Dynamik zurückgefunden. Unter dem Einfluss der nachlassenden Sorgen um den US-Haushalt und der Nachfrage nach Technologie haben die Portfolios wieder solide Renditen erzielt. Hinter der Euphorie zeichnet sich jedoch bereits eine monetäre und strukturelle Neugewichtung ab.

Das dritte Quartal 2025 erwies sich für Anleger erneut als günstig: Nach einer Phase der Volatilität im Frühjahr legten die Anlageklassen insgesamt zu. In den Vereinigten Staaten verzeichneten die breiten Indizes fünf Monate in Folge einen Anstieg. Im September legte der S&P 500 um 3,6 % zu. Diese Entwicklung griff auch auf zyklischere Segmente über: Der Small-Cap-Index Russell 2000 stieg im Quartalsverlauf um 12,4 %.

Nur zwei Kategorien verzeichneten einen Rückgang: langfristige Anleihen mit Laufzeiten von mehr als 10 Jahren in Europa und Grossbritannien sowie Aktien aus dem Lebensmittelsektor. Im Gegensatz dazu legte der MSCI China Index im Berichtszeitraum um 19,7 % und Gold um 16,9 % zu, was einem Anstieg von fast 50 % seit Jahresbeginn entspricht – ein Rekord seit 1979. Der MSCI-Technologieindex stieg trotz der Euphorie um künstliche Intelligenz in drei Monaten „nur” um 12,35 %.

Vor diesem Hintergrund stieg die Performance der Portfolios der Manager auf der Plattform Performance Watcher zwischen Ende Juni und Ende September weiter an, wobei die Performance zwischen 1,71 % für das risikoarme CHF-Profil und 5,56 % für das risikoreiche USD-Profil lag.

Die historischen Volatilitäten der Portfolios sind weiter zurückgegangen. Über einen unebenen Zeitraum von drei Monaten weisen die risikoärmsten Profile nun eine geringere Volatilität auf als ein Anleihenindex, und selbst die Profile mit hohem Risiko verzeichnen die geringsten täglichen Schwankungen seit Jahren.

Was für ein Kontrast zum April und dem berühmten „Liberation Day” in den Vereinigten Staaten! Sechs Monate nach dem Tiefpunkt der Aktienmärkte am 7. April 2025 liegen die kumulierten Gewinne der Portfolios der PW-Community zwischen 5,5 % und 9,7 % für defensive Profile und zwischen 9,4 % und 14 % für Profile mit mittlerem Risiko. Das ist eine spektakuläre Erholung.

Angesichts der starken politischen Instabilität und des beunruhigenden internationalen Kontexts sind diese Ergebnisse umso bemerkenswerter. Zu Beginn des Jahres befürchteten die Märkte, dass die neue US-Regierung unter dem Einfluss des Department of Government Efficiency eine restriktive Haushaltspolitik verfolgen und gleichzeitig hohe Zölle einführen würde, was zu einem Umfeld der Stagflagtion, d. h. zu geringem oder gar keinem Wirtschaftswachstum und hoher Inflation, hätte führen können. Mit dem Verschwinden des DOGE und der Kehrtwende des Weissen Hauses in Bezug auf die Zölle wurden diese Befürchtungen am 7. April ausgeräumt.

In den Vereinigten Staaten bleibt der private Konsum robust, die Preise steigen moderat, die Arbeitslosigkeit bleibt niedrig und die Unternehmensgewinne werden regelmässig nach oben korrigiert. Selbst das Wachstum in Europa wird nach oben korrigiert und dürfte besser ausfallen als zu Jahresbeginn erwartet, bevor die US-Zölle Realität wurden. Die Zentralbanken haben die Zinsen gesenkt, darunter auch die Federal Reserve im September. Gleichzeitig verfolgen die westlichen Staaten weiterhin eine expansive Fiskalpolitik. Die Kehrtwende Deutschlands in Bezug auf die öffentlichen Defizite ist historisch, und die Aufrüstung des Landes verdeutlicht die tiefgreifenden Veränderungen, die sich derzeit in der Weltordnung vollziehen.

Ein weiterer Marktmotor ist die Begeisterung für künstliche Intelligenz. Die Investitionen sind gigantisch und werden voraussichtlich auch in den nächsten Jahren anhalten. Paradoxerweise führt dies jedoch dazu, dass Technologieunternehmen kapitalintensiver und damit zyklischer werden. In einem Umfeld, das von schneller Obsoleszenz und hartem Wettbewerb geprägt ist, besteht ein hohes Risiko dafür, dass die erwarteten Renditen dieser Investitionen enttäuscht werden. Dies allerdings nicht im Jahr 2025. Es schmälert jedoch nicht das Transformationspotenzial von KI-Modellen wie LLM. Ein Gefühl von Déjà-vu entwickelt sich.

Die auf PW vertretenen Portfolios profitierten von den aufeinanderfolgenden Kursanstiegen der Finanzanlagen. Bis zum 30. September lagen alle Profile im positiven Bereich, selbst das risikoarme Profil in CHF legte trotz niedriger Anleiherenditen, der Stärke der Schweizer Währung und der bescheidenen Performance der Schweizer Aktien um 2,1 % zu. Die risikoreichsten Portfolios mit Dollar-Basis legten im Durchschnitt um 9,6 % zu. Es ist anzumerken, dass die Streuung der Wertentwicklungen zwischen grossen und kleinen Portfolios in diesem Jahr gering ist, da der Durchschnitt und der Median der Wertentwicklungen über alle Profile hinweg ähnlich sind.

Eine Währungsstrategie zum Überdenken

Nach der deutlichen Abschwächung des US-Dollars seit Jahresbeginn hätte man auf den USD-Konten höhere Renditen erwarten können. Der Anstieg des Euro hat die in Dollar ausgedrückten Erträge europäischer Anlagen zusätzlich verstärkt: Der EuroStoxx 600 legte in neun Monaten um 29,1 % in USD zu, der DAX gar um 37 %. Selbst der in diesem Jahr eher träge Schweizer Markt gewann für einen amerikanischen Anleger 23,5 % – mehr als der S&P 500 seit Jahresbeginn.

So verzeichneten die auf den Dollar lautenden Portfolios mit mittlerem Risiko in den ersten neun Monaten des Jahres ein Plus von 6,9 %. Der Private Banking Index, der als Referenz für die Ergebnisqualität dient und zu 50 % aus Aktien besteht, davon 30 % (15 % des Gesamtportfolios) in Fremdwährungen, stieg im selben Zeitraum um 10,6 %. Der Abstand ist in Euro deutlich geringer: Die PW-Community erzielte 4,39 % für ein mittleres Risikoprofil gegenüber 5,15 % für den Private Banking Index.
Da nur die Nettoinventarwerte berücksichtigt werden, lässt sich die durchschnittliche Allokation der Portfolios nicht genau bestimmen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass – in einem fast reflexartigen „pavlovschen“ Verhalten – die Fremdwährungsquote in den Dollar-Konten sehr niedrig blieb, wie es in den letzten Jahren üblich war. Umgekehrt wurde der Dollar in den Euro-Konten kaum abgesichert, was das Endergebnis belastete.

Vor dem Hintergrund einer grundlegenden Neubewertung des Dollars und seiner Rolle wird es in den kommenden Monaten notwendig sein, die Währungsallokationen und Absicherungsstrategien zu überdenken.

Ein gutes Jahr

2025 dürfte sich für Anleger als gutes Jahr erweisen, da sich der positive Trend der vergangenen Monate fortzusetzen scheint. Die Portfolios der PW-Community weisen komfortable Zuwächse auf – trotz niedriger Anleiherenditen und der Stärke der Schweizer und europäischen Währungen.

Jean-Sylvain Perrig

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Jean-Sylvain Perrig ist der Gründer und CEO von Premyss, das unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices bei der Vermögensallokation, der Portfoliostrategie und der Marktanalyse unterstützt. Jean-Sylvain verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung und Strategieberatung. Er hatte leitende Funktionen in führenden Schweizer Bankinstituten inne, unter anderem als Chief Investment Officer. Ausserdem war er Präsident der Swiss Financial Analysts Association (SFAA), deren Ziel die finanzielle Bildung von Investmentprofis ist. Jean-Sylvain hat einen Master in Betriebswirtschaftslehre der HEC Lausanne und ist eidgenössisch zertifizierter Finanzanalyst.

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Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Verstärkung

PubliSphere

    • Carel Huber
    • Global Head Independent Asset Managers
    • Mirabaud

Der Referenzpartner für unabhängige Vermögensverwalter bleiben

Mit einem erweiterten Angebot, einer verstärkten internationalen Präsenz und einer konsequenten Nähe zu seinen Partnern bestätigt Mirabaud seine Position als strategischer Partner der unabhängigen Vermögensverwalter (UVV). Ein Gespräch mit Carel Huber, Global Head Independent Asset Managers.

Können Sie uns das Angebot von Mirabaud für UVV und dessen jüngsten Entwicklungen vorstellen?

Die Abteilung, die wir rund um die unabhängigen Vermögensverwal­ter aufgebaut haben, steht im Zentrum der DNA von Mirabaud. Wir wissen, dass die UVV selbst eine zunehmend anspruchs­volle Kundschaft betreuen, die transparente, massgeschneiderte und hochentwickelte Lösungen erwartet. Unsere Aufgabe ist es, einen konkreten Mehrwert zu schaffen, der es ihnen ermöglicht, sich in einem stark kompetitiven Umfeld zu differenzieren – sei es durch unser Angebot, unsere Expertise oder die enge Partnerschaft, die wir täglich pflegen.

Ein entscheidendes Differenzierungs­merkmal ist unser internationales Netz­werk. Wir stellen Booking Centres in der Schweiz (Genf und Zürich), in Luxem­burg, Dubai und Montréal zur Verfügung. In Dubai verfügen wir seit 2010 über eine Banklizenz, und in Kanada feiern wir dieses Jahr unser 40-jähriges Jubiläum. Diese Booking Centres erlauben es Ver­mögensverwaltern, ihre Kunden in meh­reren Jurisdiktionen zu begleiten – mit einer soliden Infrastruktur und einem passenden regulatorischen Rahmen. Das ist eine wertvolle Flexibilität für ihre inter­nationalen Aktivitäten und für die zuneh­mend komplexen Bedürfnisse im Bereich Vermögensstrukturierung.

Darüber hinaus haben wir zwei Angebote ausgebaut. Einerseits den privilegierten Zugang zu unserer Private-Equity- Plattform, mit exklusiven Club-Deal-Möglichkeiten in zukunftsträchtigen Sek­toren wie technologischer Innovation oder Gesundheitsdienstleistungen. Anderer­seits sind es innovative Lösungen wie Advimation, eine digitale Plattform, die es Vermögensverwaltern erlaubt, das Portfo­lio-Controlling zu optimieren, die Administ­ration zu vereinfachen und von leistungsfä­higen Reporting-Tools zu profitieren.

Können Sie uns mehr über diese Lösung Advimation erzählen?

Advimation– eine Wortschöpfung aus Advisory und Animation – basiert auf drei Säulen: gezielte Research-Dienstleistun­gen, massgeschneiderte Reports und taktische Investmentideen. Unsere Kunden profitieren von direktem Aus­tausch mit einem Berater, von personali­sierten Reporting-Tools – unter anderem mit der Möglichkeit zur Konsolidierung sämtlicher Konten bei Mirabaud – sowie von einem internen Algorithmus, der Marktsignale in ihren Portfolios analysiert. Zudem übersetzen wir die wichtigsten aktuellen Themen in echte Investment-Thesen und bieten damit eine Begleitung, die menschlich, technologisch und strate­gisch ist.

Wie zeigt sich das Wachstum Ihres Bereichs heute, und welche Ambitionen haben Sie für die kommenden Jahre?

In den letzten Jahren haben wir ein steti­ges Wachstum unserer Assets under Management verzeichnet. Diese Entwick­lung spiegelt das Vertrauen wider, das uns unsere Partner entgegenbringen – ebenso wie die konstante Arbeit unserer Teams. Wir haben zudem unsere Ver­triebskapazitäten in allen UVV-Einheiten verstärkt. In Zürich, wo das Netz unab­hängiger Vermögensverwalter beson­ders dicht ist, sehen wir eine wachsende Nachfrage nach anspruchsvollen Lösun­gen wie Private Equity oder digitalen Tools. Insgesamt ermöglicht uns die Ein­führung unserer neuen IT-Plattform, eine persönliche, menschliche Betreuung mit modernster Technologie zu verbinden und damit die Erwartungen einer neuen Generation von Investoren zu erfüllen.

Der Markt für UVV befindet sich im Wandel – wie sehen Sie die Entwicklung?

Wir beobachten einerseits eine schritt­weise Konsolidierung der bestehenden Gesellschaften, andererseits aber auch nach der Neugestaltung des regulatori­schen Rahmens, eine sehr dynamische Entwicklung mit zahlreichen neuen Akteu­ren. Dies zeigt sich in den stetig wachsen­den verwalteten Vermögen seit vielen Jahren. Es besteht kein Zweifel, dass das Modell des unabhängigen Vermögens­verwalters solide ist und bestehen wird. Seine Kundennähe, seine Agilität und seine Fähigkeit, einen massgeschneider­ten Service anzubieten, sind unbestreit­bare Stärken.

Eine Bank wie Mirabaud passt perfekt in dieses Geschäftsmodell. Wir bringen die Stabilität einer internationalen Gruppe, eine robuste Plattform und innovative Lösungen ein – und respektieren gleich­zeitig vollumfänglich die Unabhängigkeit der UVV. Dieses Gleichgewicht ist ent­scheidend, und wir legen grossen Wert darauf.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Bereichs und welche Prioritäten haben Sie für die kommenden Jahre?

Unsere Prioritäten sind klar: Wir werden weiterhin in Talente, Technologien und differenzierende Anlagelösungen inves­tieren. Unsere neue IT-Plattform wird uns zusätzliche Agilität verleihen und die Unabhängigkeit des Vermögensverwal­ters weiter stärken. Zudem wollen wir den Mehrwert, den wir den UVV bieten, konti­nuierlich steigern – sowohl in der Schweiz als auch international.

Unabhängigkeit, Exzellenz und eine lang­fristige Vision sind seit über 200 Jahren Teil unserer Kultur. Auf diesem Funda­ment bauen wir die Zukunft – mit einem einfachen Ziel: der Referenzpartner für unabhängige Vermögensverwalter zu bleiben.

Wealth Management, unabhängige Vermögensverwalter | Mirabaud Group | Mirabaud Group

 

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    Plattform

    EAM-Lösungen

    • Joël Schüepp
    • Chief Executive Officer
    • Cinerius Financial Partners

    „Unsere Stärke liegt darin, ein Modell für Unternehmer entwickelt zuhaben“

    In nur vier Jahren hat die Plattform Cinerius Mehrheitsbeteiligungen an bereits zehn unabhängigen Vermögensverwaltern in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg erworben. Joël Schüepp erläutert die Dynamik dahinter und erklärt das Modell, das gezielt auf unternehmerisch denkende Partner ausgerichtet ist: mit Autonomie, gemeinsamen Hebeln, Nachfolgelösungen, digitalem Marketing und zentraler Unterstützung bei Schlüsselaufgaben.

    Von Jérôme Sicard

    Wo steht Cinerius heute in seiner Entwicklung?

    In nur vier Jahren haben wir 15 Milliarden an verwalteten Vermögen erreicht und sind gemessen an den Assets under Management zur grössten Plattform für unabhängige Vermögensverwalter im DACH-Raum geworden. Aber dabei wol­len wir es nicht belassen. Wir stehen kurz vor dem Abschluss unserer ersten Trans­aktion in Luxemburg und damit vor dem Eintritt in einen neuen Markt.

    Unsere Stärke liegt darin, ein Geschäftsmo­dell für Unternehmer entwickelt zu haben. Wir gewähren unseren Partnern Autonomie in der Markenführung, in der Kundenbetreu­ung und im Portfoliomanagement. Gleichzei­tig stellen wir einen Werkzeugkasten zur Ver­fügung mit partnerschaftlich entwickelten Services, die ihr Wachstum fördern und es ihnen ermöglichen, sich noch stärker auf ihre Kundinnen und Kunden zu konzentrieren.

    Dank dieses Modells lag unser annualisier­tes organisches Nettoneugeldwachstum im ersten Halbjahr bei 8 % auf Basis unserer Kundenvermögen. Mit der Marktdynamik und den laufenden Akquisitionen peilen wir bis Ende 2025 ein Gesamtwachstum von 15 bis 20 % an. Unser Fokus bleibt dabei zwei­gleisig: Einerseits werden wir durch weitere Zukäufe wachsen. Andererseits werden wir mit steigender Grösse unser Leistungsan­gebot weiter ausbauen und dadurch das organische Wachstum weiter unterstützen.

    Wie sieht Ihr idealer Partner im Bereich der unabhängigen Vermögensverwalter aus?

    Wir konzentrieren uns auf erfolgreiche Vermögensverwalter, die ihre Fähigkeit zu organischem Wachstum bereits unter Beweis gestellt haben. Geografisch fokus­sieren wir uns aktuell auf die DACH-Region und Luxemburg. Die Vermögensverwal­tung soll das Kerngeschäft darstellen – sie soll nicht einfach eine von vielen Aktivitä­ten, sondern das eigentliche Rückgrat des Unternehmens sein.

    Doch am wichtigsten ist der menschliche Faktor. Bei Cinerius stehen die Menschen im Mittelpunkt, und die Chemie muss stim­men. Für eine erfolgreiche Zusammenar­beit ist es entscheidend, dass die Bezie­hung auf gegenseitigem Vertrauen beruht. Generell müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein, aber wir bleiben anspruchsvoll bei unseren Auswahlprozessen.

    Was sind die Hauptgründe, warum sich Vermögensverwalter mit Cinerius austauschen?

    Vier Motive tauchen immer wieder auf. Erstens das Alter der Gründer. Viele sind sehr aktiv, aber beginnen verständlicher­weise, über ihre Nachfolge nachzudenken. Dafür bieten wir ein Nachfolgemodell, das auf Unternehmerinnen und Unternehmer zugeschnitten ist – mit Respekt für ihr Tempo und ihre Vision.

    Zweitens das Wachstum. Manche möchten den nächsten Entwicklungsschritt machen und weiterkommen. Wir bringen dafür Kapital, Know-how, Möglichkeiten für Zukäufe und konkrete Ideen für mehr orga­nisches Wachstum mit. Die Kundenerwar­tungen verändern sich, die Digitalisierung wird zum Muss – auch auf diesen Feldern unterstützen wir unsere Partner aktiv.

    Drittens die zunehmenden regulatori­schen Anforderungen. Sie werden kom­plexer und anspruchsvoller, hier entlasten wir ganz gezielt.

    Und viertens das Thema Governance. In manchen Firmen ist das Aktionariat sehr fragmentiert. Wenn wir eine Beteiligung eingehen, schaffen wir auch hier klarere Strukturen.

    Mit welchen Partnern haben Sie bereits eine Nachfolgelösung umgesetzt?

    Wir haben bereits mehrere Nachfolgelö­sungen begleitet und dabei wertvolle Erfahrung gesammelt. Bei KSW Vermö­gensverwaltung beispielsweise haben drei neue, intern ausgewählte Geschäftsführer die Leitung übernommen. Bei BV&P Ver­mögen sind zwei interne Geschäftsführer zum Gründer gestossen, um Kontinuität zu gewährleisten. Bei HP&P und B&K haben wir ergänzend externe Lösungen gewählt und erfolgreich Führungskräfte von ausser­halb eingesetzt.

    Jede Situation erfordert eine individuelle Herangehensweise. Manche möchten nur etwas kürzertreten, die Geschäftsführung erweitern oder dem Verwaltungsrat beitre­ten. Andere bevorzugen einen klaren Schnitt – was nicht immer leichtfällt. Unser Ziel ist in jedem Fall dasselbe: eine erfolg­reiche Zukunft für das Unternehmen zu sichern und das zu bewahren, was seinen Wert ausmacht – nämlich die langjährigen Kundenbeziehungen und Mitarbeitenden.

    Wie würden Sie Ihr Leistungs-versprechen beschreiben?

    Unsere Partner sind etablierte, grosse Häuser, die das bewahren sollen, was sie erfolgreich gemacht hat. Deshalb lassen wir ihnen Freiheit in der Betreuung der Kundschaft und im Portfoliomanagement.

    Ergänzend kommt der Beitrag von Cine­rius hinzu. Wir bieten eine strukturierte Begleitung, um sie beim Wachstum zu unterstützen und operativ zu entlasten. Wir bieten den besagten Werkzeugkasten und zusammen mit jeder Gesellschaft wählen wir die für sie passenden Leistungen aus, je nach Bedarf und Priorität.

    Beim Thema Wachstum unterstützen wir gezielt im Bereich Digital Marketing, beim Recruiting von Relationship Managern sowie bei der Erweiterung des Angebots – etwa mit Private-Markets-Expertise oder digitalen Assets. Und wenn es um externes Wachstum geht, begleiten wir unsere Part­ner auch bei Add-on-Transaktionen.

    Auf der Supportseite können wir zentral die Bereiche Compliance, regulatorische Anforderungen, IT und HR begleiten oder übernehmen. So gewinnen unsere Part­ner wertvolle Zeit, die sie ihren Kunden widmen können.

    Welche Modelle gibt es aktuell, um Teil von Cinerius zu werden? Bieten sie nur die komplette Integration als Add-on an, wie Sie es erwähnt haben?

    Nein, wir bieten zwei Wege, um Teil des Cinerius-Verbunds zu werden. Der erste ist, als eigenständiger ‘Hub’ mit eigener Struktur und Identität in die Plattform einzu­treten. Die zweite, neuere Option ist die Integration in eine bestehende Gesell­schaft innerhalb des Verbunds – dies bezeichnen wir als ‘Add-on’.

    Dieses Format entspricht einer Entwick­lung, die wir im Markt beobachten: Unsere bestehenden Partner erhalten so die Möglichkeit, gezielte externe Wachs­tumsoptionen zu verfolgen. Wir beglei­ten sie durch den gesamten Prozess – Finanzierung, Strukturierung und Integ­ration neuer Teams. In diesem Jahr haben in Zürich Huber & Partner und Monaval diesen Weg gewählt und sich im Rahmen eines Add-ons der bestehenden Grup­pengesellschaft SSI angeschlossen.

    Sie haben Ihren Beitrag im digitalen Marketing erwähnt. Was heisst das konkret?

    Digital Marketing ist ein Sammelbegriff, der vieles bedeuten kann. Bei Cinerius steht er für sehr konkrete Aktivitäten. Unsere Grösse erlaubt uns Investitionen in Wachstumsträger, die für einzelne Gesellschaften schwer umsetzbar wären. Genau so ist unser digitales Marketing entstanden. Wir haben intern eigene Kompetenzen aufgebaut, wodurch wir spezifische Programme entwickeln und umsetzen. Das umfasst LinkedIn- Kampagnen mit Fokus auf Unternehmer, Google Ads mit branchenspezifischen Keywords, SEO sowie umfassende Opti­mierungen der Websites unserer Partner.

    Das ist kein Selbstzweck – im Gegenteil: Bereits in diesem Jahr haben diese Kampa­gnen neue Kunden generiert und jüngere Zielgruppen erreicht, die über klassische Wege kaum angesprochen werden. Und wir testen bereits neue Kanäle wie Insta­gram oder YouTube.

    Alle diese Massnah­men erfolgen unter der Marke und dem Auftritt der jeweiligen Partnergesellschaft.

    Wie sieht Ihre Erfolgsbilanz beim Recruitment von Relationship Managern aus?

    In diesem Markt sucht jeder nach Talen­ten – aber nur wenige wissen, wie aufwen­dig das tatsächlich ist. Es braucht viel Ener­gie, Struktur und Durchhaltevermögen.

    Wenn eine Rekrutierung nicht über das persönliche Netzwerk erfolgt, wird der Prozess schnell sehr anspruchsvoll. Man muss zahlreiche Kontakte knüpfen, Gesprä­che führen, Interviews organisieren – oft mit geringer Abschlussquote. Um hier effi­zienter zu werden, haben wir eine eigene HR-Einheit aufgebaut. Damit konnten wir in den vergangenen zwölf Monaten 25 neue Talente für unsere Gruppe gewinnen.

    Joël Schüepp

    Cinerius Financial Partners

    Joël Schüepp ist seit letztem Jahr CEO der Cinerius Financial Partners AG. Er verbindet langjährige internationale Erfahrung im Wealth Management mit strategischer Innovationskraft. Mit Stationen als Managing Director bei Credit Suisse und UBS sowie als Partner bei Boston Consulting Group hat er Wealth Management Geschäfte verantwortet und zu nachhaltigem Wachstum geführt, digitale & analytics-basierte Innovationen vorangetrieben und Unternehmen erfolgreich transformiert.

    Joël Schüepp hat sein Studium in Banking & Finance an der Universität Zürich abgeschlossen und einen internationalen MBA im Austauschprogramm zwischen der Tsinghua University und der MIT Sloan School of Management absolviert.

     

    EAM-Lösungen
    Roots

    Roots

    Antoine Blouin
    Banque Heritage
    „Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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    Roots

    Roots

    Antoine Blouin
    Banque Heritage
    „Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

    SPHERE

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.