Zusammensetzung

EAM-Lösungen

  • Marc Briol
  • Chief Executive Officer
  • Pictet Asset Services

„Das Family Office steht an der Schnittstelle von Wealth Management, Asset Management und Asset Servicing“

Zwischen dem Anspruch auf Vertraulichkeit, der Diversifizierung der Dienstleistungen und zunehmender technologischer Raffinesse treiben die Family Offices – sowohl Single als auch Multi – ihre Professionalisierung voran. Sie überarbeiten ihre Modelle, formulieren neue Erwartungen und treiben die Vermögensverwaltung in Richtung einer immer stärkeren Institutionalisierung.

Von Jérôme Sicard

Welche Bedürfnisse haben Family Offices heutzutage?

Zunächst muss man unter­scheiden: Es gibt Single Family Offices, die für eine einzelne Familie oder einen engen Kreis gegründet wurden, und Multi Family Offices, die die Interessen mehre­rer Familien verwalten. Für beide beob­achten wir fünf zentrale Bedürfnisse. An erster Stelle steht das absolute Verlangen nach Diskretion und Vertraulichkeit. Hinzu kommt ein Best-in-Class-Investmentan­satz, modular aufgebaut und individuell kombinierbar. Ebenso wichtig ist der Wunsch, die operative und technologi­sche Belastung so weit wie möglich zu reduzieren, damit die Strukturen einfach funktionieren und mit minimalem Aufwand betrieben werden können. Daneben erwarten die Familien Zugang zu einem sehr breiten Spektrum an Dienstleistun­gen – von Steuerfragen über Philanthro­pie, Konsolidierung und Reporting bis hin zu Private Equity. Schliesslich wollen sie Leistungen auf institutionellem Niveau, sowohl in der Servicequalität als auch in der Preisgestaltung.

Worin unterscheiden sich die operativen Herausforderungen von Family Offices gegenüber unabhängigen Vermögensverwaltern?

Es gibt viele Überschneidungen, aber auch wesentliche Unterschiede. Wie unab­hängige Vermögensverwalter arbeiten auch Family Offices mit Depotbanken und benötigen eine konsolidierte Sicht auf ihre Portfolios. Die meisten entscheiden sich allerdings für eine einzige Depotbank, was die Beziehung vereinfacht. Unabhängige Vermögensverwalter hingegen müssen oft mit zahlreichen Gegenparteien umgehen, da sie die Kunden meist mit deren beste­hender Bank übernehmen. Dadurch wird ihre Organisation komplexer. Bei den gewünschten Dienstleistungen – Perfor­manceanalyse, Reporting, Transparenz – sind die Bedürfnisse jedoch sehr ähnlich.

Muss ein Family Office oder Multi Family Office die Verwaltung der Finanzanlagen zwingend auslagern?

Historisch gesehen war das der Ansatz. Die Auswahl von Vermögensverwaltern stand im Zentrum, und die Verwaltung wurde deshalb delegiert. Heute sehen wir jedoch einen Wandel. Immer mehr Struk­turen übernehmen Teile des Asset Manage­ments selbst, insbesondere die grösseren, die in der Lage sind, Spezialisten aus Ban­ken oder Asset-Managern einzustellen. Das Modell wird damit hybrid: Ein Teil der Allokationen wird direkt verwaltet, ein anderer Teil extern vergeben. Was man kaum noch findet, sind Strukturen, die ent­weder alles auslagern oder alles intern abwickeln. Die Zeit, in der eine einzige Bank sämtliche Bedürfnisse abdecken konnte, ist vorbei.

Wie positionieren Sie sich heute gegenüber Family Offices?

Wir können mehrere Dimensionen abde­cken. Dazu gehört die Strukturierung der Vermögenswerte – sei es durch die Schaf­fung dedizierter Fonds oder durch kom­plexe Lösungen. Dieses Know-how haben wir im Umgang mit institutionellen und internationalen Kunden aufgebaut. Hinzu kommt die Umsetzung von Strategien über unsere institutionellen Trading-Desks, mit einer breiten Ausführung über alle Anlageklassen hinweg, sowohl für bei Pictet als auch bei anderen Depotbanken geführte Konten. Eine dritte Dimension ist die Technologie: Unsere Lösung Pictet Connect ermöglicht eine nahtlose Integ­ration mit marktüblichen PMS-Systemen und erleichtert so Reporting, Konsolidie­rung und Datentransfer. Spezialisierte Teams liefern hochgranulare Informatio­nen, die für Family Offices entscheidend sind. Schliesslich bieten wir privilegierten Zugang zur Expertise der Pictet-Gruppe – von Fonds und Mandaten über Private Equity und Hedgefonds bis hin zu alterna­tiven Strategien und thematischen Invest­ments. Ziel ist es, diese Elemente flexibel und kohärent auf die Bedürfnisse jedes Family Offices abzustimmen.

Family Offices wollen ihre IT-Belastung reduzieren.. Welche digitalen Lösungen bieten Sie an?

Unsere Lösungen basieren auf Pictet Con­nect, das strategisches Reporting, Perfor­manceanalysen und Tools für das Monito­ring von Vermögensverwaltern bereitstellt. Die Family Offices haben direkten Zugang zu unserem Trading-Floor, der sie bei Aus­wahl und Überwachung von Börsen-Trans­aktionen unterstützt. Unsere Trader agieren als ausgelagertes Buy-Side-Team ohne Eigenpositionen, sodass Family Offices keine teure Infrastruktur aufbauen müssen. Da wir uns nahtlos in ihre Systeme integrie­ren, reduzieren sich die Automatisierungs­kosten erheblich und die interne Organi­sation wird vereinfacht.

Wie können unabhängige Vermögens­verwalter heute mit Family Offices zusammenarbeiten?

Es gibt verschiedene Modelle. Manche unabhängige Vermögensverwalter mit hoher Spezialisierung werden von Family Offices für ihre Expertise in einer bestimmten Anlageklasse oder einem spezifischen Markt ausgewählt. Umge­kehrt entwickeln sich immer mehr unab­hängige Vermögensverwalter in Richtung Multi Family Office, indem sie ihr Service­angebot erweitern und institutionelle Funktionen integrieren. Die Grenze ist fliessend. Das Wesentliche eines Family Office bleibt jedoch der offene Architek­turansatz und die Fähigkeit, unterschiedli­che Dienstleister um die Bedürfnisse der Familie herum zu orchestrieren.

Wie stark ist der Bedarf nach massgeschneiderten Lösungen?

Sehr stark. Jede Struktur ist anders – nicht nur in der Grösse, sondern auch im Ent­wicklungsstadium. Manche befinden sich noch im Aufbau, mit einem Gründer, der stark in Investitionsentscheidungen invol­viert ist, während andere Organisationen mit mehreren Dutzenden oder Hundertenvon Mitarbeitenden und spezialisierten Abteilungen aufgebaut haben. Die Beglei­tung muss daher individuell erfolgen, von der Einrichtung einer Kreditlinie bis zum Zugang zu spezifischen Investment-Exper­tisen. Bei Pictet stellen wir für jede Familie eigene Teams und Lösungen zusammen. Das Family Office liegt an der Schnittstelle von Wealth Management, Asset Manage­ment und Asset Servicing, und diese Kom­plexität muss berücksichtigt werden.

Wie entwickeln sich die Segmente – Single Family Offices, Multi Family Offices und unabhängige Vermögens­verwalter – in der Schweiz?

Wir sehen mehrere Trends. Single Family Offices gewinnen an Bedeutung und übernehmen mehr Funktionen intern. Multi Family Offices wachsen rasant, oft durch Fusionen, die globale Akteure mit Hunderten Milliarden an verwaltetem Ver­mögen entstehen lassen. Diese Strukturen setzen konsequent auf offene Architektur und suchen Partner, die sie in dieser Logik begleiten können. Für unabhängige Ver­mögensverwalter bleibt die Spezialisie­rung und die Vertrauensbeziehung ihre grösste Stärke. Manche von ihnen ­orien­tieren sich jedoch ebenfalls stärker an ins­titutionellen Standards und erweitern ihr Angebot, um Zugang zu neuen Anlage­klassen zu erhalten.

Werden Family Offices derzeit ähnlich professionalisiert wie unabhängige Vermögensverwalter?

Absolut. Viele Family Offices rekrutie­ren Fachkräfte aus grossen Investment­banken oder internationalen Asset-Ma­nagern. Diese Teams kennen die Markt­preise sehr genau und wissen, welche Dienstleistungen sie erwarten können. Zudem sind sie äusserst schnell in der Entscheidungsfindung. Insgesamt sehen wir eine klare Institutionalisierung des Wealth Managements, sowohl bei den unabhängigen Vermögensverwaltern als auch bei den Family Offices.

Marc Briol

Pictet Asset Services

Marc Briol kam 1995 zu Pictet.Er ist CEO von Pictet Asset Services, einem Geschäftsbereich, der Dienstleistungen im Bereich Verwahrung, Fondsadministration und governance für unabhängige Vermögensverwalter, Fondsmanager und institutionelle Kunden erbringt. Bei Pictet war Briol zuvor als COO der Technology & Operations-Division tätig. Davor bekleidete er die gleiche Funktion bei Pictet Asset Management in London von 1997 bis 2008.

EAM-Lösungen
Roots

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

SPHERE

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Interview Chairman

Interview Chairman

  • Interview mit Markus Wintsch
  • Chief Executive Officer
  • swisspartners

„Es würde mich nicht überraschen, wenn die Zahl der Finanzdienstleister in drei bis fünf Jahren unter 1000 sinken würde“

Alternde Portfolios, ermüdete Geschäftsmodelle, regulatorischer und generationeller Druck: Markus Wintsch spricht offen über die tiefgreifenden Veränderungen, die das Umfeld unabhängiger Vermögensverwalter umgestalten. Seiner Einschätzung nach könnte der Markt in den kommenden Jahren über ein Drittel seiner Akteure verlieren. Die Konsolidierung erscheint ihm unausweichlich – doch sie lässt sich nicht verordnen. Nur wenige Anbieter sind darauf wirklich vorbereitet. Deshalb plädiert er für eine strategische Neuausrichtung: eine klare Positionierung, ein gezielter Ausbau der Dienstleistungen und der Aufbau sinnvoller Partnerschaften – mit Kohärenz, ohne zwanghaftem Streben nach Grösse.

Von Jérôme Sicard

Der Vermögensverwaltungs-sektor befindet sich im Umbruch. Dennoch lässt die Konsolidierung auf sich warten. Warum?

Sie haben Recht. Seit Jahren ist von Konsolidierung die Rede, doch sie bleibt sehr marginal. Ich denke, dass sich dies bald ändern wird, aber nicht aufgrund der Regulierung, auch wenn der neue Rahmen der FINMA bereits einige hundert Akteure zum Rückzug veranlasst hat. Was wirklich ins Gewicht fallen wird, ist die Demografie. Es ist die Alterung sowohl der Endkunden als auch ihrer Vermögens­verwalter. Viele Portfolios werden noch immer von Relationship Managern betreut, die kurz vor der Pensionierung stehen. Ein Übergabeprozess ist jedoch komplex und kostspielig. Es müssen geeignete Nachfol­ger gefunden werden, es muss sicherge­stellt werden, dass die Kunden diese akzep­tieren, und es muss ein Übergang finanziert werden, der mindestens drei bis fünf Jahre dauern wird. Viele kleine Strukturen verfü­gen einfach nicht über die entsprechenden Kapazitäten. Und genau das dürfte eine gro­sse Welle von Ausstiegen auslösen.

Nur wenige Vermögensverwalter sind struk­turell oder kulturell darauf vorbereitet. Einige sehen Chancen für externes Wachstum, aber viele konzentrieren sich zunächst auf ihr Überleben. Konsolidierung erfordert Weitblick – und Mut. Und diese beiden Eigenschaften sind noch recht selten. Es feh­len auch die Mittel: Kapital, operative Ener­gie, Zeit. Viele Strukturen sind vom Tagesge­schäft absorbiert und haben weder die Res­sourcen noch die Verfügbarkeit, um über einen tiefgreifenden Wandel nachzudenken.

Warum sind so wenige Manager in der Lage, zu fusionieren?

Da ist zunächst einmal die persönliche Dimension. Eine Fusion bedeutet, auf einen Teil seines Einkommens zu verzichten. Ausserdem macht sie nur Sinn, wenn eine echte Kompatibilität besteht – auf allen Ebe­nen: Teams, Kultur, Methoden. Und dann sind da noch die Egos, die es zu managen gilt, mit manchmal recht trivialen Überlegungen. Wer übernimmt den Posten des CEO? Wo wer­den die Büros sein? Welche Kaffeemaschine wird aufgestellt? Oft sind es solche Details, die schon vor der Diskussion über Investitio­nen zu Blockaden führen. Wenn die Grundla­gen nicht stimmen, scheitert die Fusion.

Hinzu kommt die Komplexität der Aktionärs­struktur. Viele Unternehmen befinden sich im Besitz mehrerer Gesellschafter mit sehr unterschiedlichen Ansichten. Einige wollen aussteigen, andere weitermachen, und die Jüngeren haben oft nicht die Mittel, um die Anteile zu kaufen. Das führt zu Blockaden. Schliesslich gibt es noch einen identitätsbe­zogenen Aspekt: Diese Unternehmen spie­geln ihre Gründer wider. Sie zu einer Fusion aufzufordern, bedeutet manchmal, sie zu bit­ten, einen Teil von sich selbst aufzugeben.

Können die Audits der FINMA als Auslöser dienen?

Nicht wirklich. Nach dem, was ich höre, laufen die Audits recht gut. Die Regulierung übt einen echten Druck auf die Strukturen aus, aber er bleibt überschaubar. Was den Sektor verändern wird, ist die Anhäufung: steigende Kosten, eine sich verschlech­ternde Vision, sich ändernde Kundenerwar­tungen. Es ist eher diese Kombination, die sich als entscheidend erweisen wird.

Was wird die Konsolidierung beschleunigen?

Mehrere Faktoren. Unter Druck stehende Einnahmen, immer strengere Compliance-Anforderungen und Depotbanken, die ein Mindestvolumen erwarten, um die Bezie­hung aufrechtzuerhalten. Einige ziehen es vor, Vermögensverwalter unterhalb einer bestimmten Betragsschwelle nicht mehr zu bedienen. Hinzu kommt der Generations­druck: Junge Kunden haben andere Erwar­tungen. Wenn Sie darauf nicht reagieren, schneiden Sie sich selbst ab.

Man muss auch über das Serviceniveau sprechen. Kunden wollen heute umfassen­dere Lösungen: Steuerberatung, grenz­überschreitende Verwaltung, Konsolidie­rung, Digitalisierung. Nur wenige Akteure können all das alleine anbieten. Das reak­tive Modell mit begrenztem Umfang wird – nicht mehr ausreichen.

Wenn nicht die Vermögensverwalter selbst, wer wird dann diese Konsolidierungsbewegung vorantreiben?

Ich sehe vier Arten von Akteuren.

Konsoli­dierer wie Quaestor Coach, Cinerius und Focus Financial Partners. Ihre Modelle sind unterschiedlich erfolgreich, und einige haben den Schweizer Markt sogar verlassen.

Private-Equity-Fonds mit einem offensive­ren Ansatz: kaufen, zusammenlegen, ratio­nalisieren, weiterverkaufen.

Depotbanken. Einige haben Übernahmen oder Beteiligungen an verschiedenen Unternehmen getätigt, aber es gibt keine wirklich bedeutenden Entwicklungen. Viele beobachten die Lage.

Und schliesslich Family Offices oder sogar Treuhänder. Diese sind oft die interessan­testen Akteure. Sie denken langfristig, brin­gen ihre Kunden und ihr Netzwerk mit, las­sen die Teams an Ort und Stelle und den­ken strategisch.

Die glaubwürdigsten Investoren auf lange Sicht sind diese Family Offices und Treu­händer, sofern sie eine gewisse Grösse haben. Sie verfügen über Geduld, Syner­gien und eine echte industrielle Logik.

Es gibt etwa 1’600 von der FINMA zugelassene unabhängige Vermögensverwalter. Wird ihre Zahl ebenso stark zurückgehen wie bei den Privatbanken in der Schweiz?

Es würde mich nicht überraschen, wenn sie in drei bis fünf Jahren unter die Marke von 1’000 fallen würde. Das ist meiner Meinung nach eine recht vorsichtige Schätzung. Es werden neue, hochwertige Strukturen mit sehr erfahrenen Profilen entstehen, aber der Trend wird eindeutig rückläufig sein.

Die erste Filterwelle erfolgte auf regulatori­scher Ebene über die Zulassungen. Die nächste wird ganz natürlich sein: Einige werden verschwinden, weil sie keine Nach­folger haben, andere, weil sie nicht skalie­ren können. Wieder andere werden sich dafür entscheiden, auszusteigen, anstatt in einem Umfeld weiterzumachen, das für sie zu restriktiv geworden ist.

Was wird aus diesen 600 Unternehmen, die verschwinden werden?

Die meisten werden schliessen. Die Kun­den werden zu Depotbanken wechseln. Einige Strukturen werden fusionieren, andere werden ihre Portfolios verkaufen. Das vorherrschende Szenario wird jedoch die Liquidation sein. Wenn ein Unterneh­men heute weder den Willen noch die Mit­tel hat, sich weiterzuentwickeln, bezweifle ich, dass es dies morgen tun kann.

Es wird auch schrittweise Ausstiege geben: Kundenberater werden reibungslos die Verantwortung abgeben, die Kunden wer­den sich anderswo neu orientieren, die Geschäftstätigkeit wird langsam auslaufen.

Welche Rolle will swisspartners in diesem Zusammenhang spielen?

Wir haben gerade eine Zürcher Finanz­boutique mit drei Kundenberatern integ­riert. Wir sind offen für alle Gespräche, für den Kauf kleiner Teams, von Unternehmen unserer Grösse oder sogar das Zusam­mengehen mit grösseren Strukturen. Vor allem aber müssen sie mit unserem Modell kompatibel sein, damit es Sinn macht. Die Kultur zählt: Kundschaft, Anlagestil, Werte. Ohne dies bleibt eine Transaktion nur eine Papierübung.

Wir wissen, dass die Unternehmensführung oft der Knackpunkt ist. Viele Unternehmen befinden sich im Besitz von geschäftsfüh­renden Gesellschaftern mit sehr unter­schiedlichen Visionen. Das macht jede Transaktion komplexer. Und oft sind die Preisvorstellungen realitätsfern. Man „ver­kauft” eine Kundenbeziehung nicht wie einen gewöhnlichen Vermögenswert.

Wir glauben an den Dialog. Wenn die Denkweisen, Ambitionen und Modelle übereinstimmen, dann lohnt es sich, weiter zu verhandeln. Aber wir jagen nicht nach Grösse. Was uns interessiert, ist, etwas Langfristiges auszubauen.

Und die Allianz Schweizer Vermögens­verwalter?

Die Allianz umfasst heute 42 Mitglieder, die alle mehr als eine Milliarde unter Verwaltung haben. Es handelt sich nicht um einen Berufs­verband, sondern um eine Interessenge­meinschaft. Die ursprüngliche Idee war, bewährte Praktiken auszutauschen, die Zusammenarbeit zwischen Gleichgesinnten zu stärken und eine gemeinsame Stimme zu entwickeln. Wir organisieren Arbeitsgrup­pen, erleichtern den Austausch mit Verwahr­stellen und IT-Anbietern und entwickeln gemeinsame Projekte. Angesichts ihrer Grö­sse und der Qualität ihrer Strukturen sind die Mitglieder der Allianz natürlich dazu aufge­rufen, eine zentrale Rolle bei der Konsolidie­rung zu übernehmen.

Welches Gewicht kann die Allianz bis 2030 erreichen?

Heute verwalten unsere Mitglieder gesamt­haft rund 150 Milliarden Franken und beschäf­tigen 1’800 Mitarbeiter. Bis 2030 könnten es 200 Milliarden sein. Aber über die Zahlen hinaus zählt der kollektive Einfluss: gegen­über Regulierungsbehörden, Dienstleistern und dem Arbeitsmarkt. Wenn wir dieses Segment der Branche gut strukturieren, kann es zu einer wichtigen Referenz werden.

Wie wird sich der Beruf über die Konsolidierung hinaus entwickeln?

Jeder Vermögensverwalter muss seine Strategie klar definieren. Alles beginnt mit drei Fragen: Wer sind Ihre Kunden, wo sind sie ansässig und was bieten Sie ihnen an? Dann muss man sich für ein Modell entschei­den. Entweder positioniert man sich als Spe­zialist und ist bestrebt sich als Brancheninti­mus in einem bestimmten Bereich – z.B. Schweizer Aktien, Private Equity, Kryptowäh­rungen usw. Zu etablieren. Aber das setzt eine überdurchschnittliche Performance voraus. Oder Sie sind ein Generalist, eine zentrale Anlaufstelle. Diese Entscheidung wurde bei swisspartners getroffen. Wir decken die Bereiche Vermögensverwaltung, Treuhand, Immobilien, Family-Office-Dienst­leistungen, Vermögenskonsolidierung und Versicherungen ab. Unsere Kundschaft ist überwiegend schweizerisch und vermö­gend. Hier liegt unser grösster Mehrwert.

Auch die Beziehung zum Kunden verändert sich. Was früher ein Pluspunkt war, ist heute Standard: digitale Tools, Transparenz, Unter­stützung in mehreren Rechtsordnungen.

Schliesslich hängt der Fortbestand des Unternehmens vom Team und der Qualität der Mitarbeiter ab, die es zusammen­bringt. Wir investieren in Bildung, Ausbil­dungsprogramme und Partnerschaften mit Schulen. Man muss in der Lage sein, die nächste Generation anzuziehen, auszubil­den und zu halten.

Was wird den Erfolg eines Schweizer Vermögensverwalters in den nächsten 10 Jahren ausmachen?

Die Fähigkeit, sich anzupassen, eine klare Vision zu haben und das Vertrauen ver­schiedener Kundengenerationen zu gewin­nen. Die Grösse kann helfen, aber sie ent­scheidet nicht alles. Was zählt, ist, relevant zu sein. Wer zu spät reagiert, wird überholt. Wer sich selbst hinterfragen und voraus­schauend handeln kann, bleibt im Rennen.

Markus Wintsch

swisspartners

Markus Wintsch ist CEO und Partner von swisspartners. Er trat 1995 in die Gruppe ein. Damals war er erst der sechste Mitarbeiter. Im Jahr 2001 wurde er zum CEO ernannt und übernahm die strategische Leitung des Unternehmens. Im Jahr 2017 übernahm er die Leitung des Group Management Board, das er bis heute leitet. Markus begann seine Karriere bei der UBS, wo er von 1992 bis 1995 als Senior Relationship Manager tätig war.

Er ist ausserdem Vizepräsident der Allianz Schweizer Vermögens­verwalter, einer Interessengemeinschaft, die Vermögensverwaltungs­gesellschaften mit einem Vermögen von über einer Milliarde vereint. Die Allianz hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch bewährter Praktiken zwischen den Mitgliedern zu fördern und den Dialog mit Verwahr­stellen, Dienstleistern und Aufsichtsbehörden in einer Branche zu strukturieren, die sich derzeit in einem Umbruch befindet.

 

EAM-Lösungen
Roots

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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SPHERE

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Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Instrument

EAM-Lösungen

  • Aurélie Léger
  • Leiterin des Bereichs Financing
  • Indosuez Wealth Management

„Für Vermögensverwalter ist der Kredit zu einem Instrument zur Gewinnung neuer Kunden geworden.“

In einem Umfeld, in dem finanzielle Flexibilität zu einem strategischen Hebel geworden ist, hat sich der Kredit zu einer Säule der Vermögensverwaltung entwickelt. Kreditlösungen sind vielfältiger und ausgefeilter geworden und haben sich zu einem echten Instrument zur Gewinnung neuer Kunden für Vermögensverwalter entwickelt. Aurélie Léger gibt hier einen Überblick.

Von Jérôme Sicard

Welche Kreditarten werden heute am häufigsten nachgefragt?
Das Flagschiffprodukt ist nach wie vor der Lombardkredit, mit dem Liquidität aus einem Portfolio von Finanzanlagen generiert werden kann. Er macht mehr als 80 % unseres Kreditvolumens aus. Diese Finanzierungen stützen sich insbesondere auf traditionelle Anlageportfolios, Private-Equity-/Kreditfonds oder Lebensversicherungsverträge.
Wir finanzieren auch Wohn- und Gewerbeimmobilien, hauptsächlich in der Schweiz, in Frankreich, Monaco, London und Singapur. Dank Crédit Agricole CIB, unserer Investmentbank, sowie unseren Schwestergesellschaften in den Benelux-Ländern und Südeuropa (Italien & Spanien) können wir unsere Finanzierungskapazitäten zusätzlich erweitern. Dieser Geschäftsbereich macht etwa 15 % unserer Ausleihungen aus. Wir stützen uns dabei auf den von einem zugelassenen externen Sachverständigen geschätzten Marktwert oder den Kaufpreis. Bei gewerblichen Vermögenswerten steht die Renditefähigkeit im Vordergrund.
Schliesslich sind wir auch im Bereich atypischer Finanzierungen tätig: Privatjets, Leasing-Yachten oder bestimmte nicht börsennotierte Unternehmen, die vorzugsweise bereits von der Gruppe betreut werden.

Wie hat sich das Angebot in den letzten Jahren entwickelt?
Wir haben uns darauf konzentriert, unser Angebot zu verfeinern. Unsere Kreditpolitik wurde überarbeitet, um die Belehnungswerte insbesondere bei Anleihen und strukturierten Produkten genauer zu bestimmen. Während wir früher relativ breite Raster nach Laufzeiten oder Ratings anwendeten, verfügen wir heute über sehr präzise Matrizen, was uns gegenüber der Konkurrenz wettbewerbsfähiger macht.
Zudem haben wir die Belehnungswerte im Bereich Private Equity, in dem Indosuez über ausgewiesene Expertise verfügt, erhöht. Dies ist ein Schwerpunkt, den wir künftig stärker hervorheben wollen. Wir haben auch neue Anlageklassen geprüft, etwa katarische und demnächst saudische Wertpapiere. Andere Anfragen – beispielsweise im Bereich Kunstwerke – führen dazu, dass wir die Machbarkeit neuer Produkte testen. Wir sagen nicht immer Ja, aber solche Anfragen fliessen in unsere strategischen Überlegungen ein.

Inwieweit ist Kredit heute zu einem festen Bestandteil der Vermögensverwaltung geworden?

Kredite sind zu einem unverzichtbaren Hebel geworden. Sie ermöglichen es, die Vermögensstruktur zu optimieren, zu diversifizieren, die Liquiditätsallokation zu verbessern, Investitionen zu finanzieren, ohne sich zu desinvestieren, Nachfolgelösungen vorzubereiten, die Steuerstruktur zu optimieren – und selbstverständlich die Portfolioperformance durch den Leverage-Effekt zu steigern.
Der Einsatz von Krediten hat sich stark verbreitet, insbesondere bei jüngeren Generationen, die ihn als ein natürliches Optimierungsinstrument betrachten. Ältere Kunden sind teilweise zurückhaltender – manche haben noch nie einen Kredit in Anspruch genommen –, aber der Trend ist eindeutig. Für Vermögensverwalter ist Kredit zu einem Akquisitionsinstrument und einem Differenzierungsfaktor geworden.

Warum ist es für einen Vermögensverwalter so wichtig, Kreditlösungen in sein Angebot zu integrieren?
Heute muss ein unabhängiger Vermögensverwalter in der Lage sein, den gesamten Bedarf seiner Kundschaft abzudecken – sei es, schnell Liquidität zu generieren, eine Immobilie im Ausland zu finanzieren oder komplexere Strukturen im Bereich Private Equity oder Nachfolge umzusetzen. Ohne diesen Baustein bleibt sein Angebot unvollständig, und er läuft Gefahr, dass der Kunde sich einer Bank oder einem anderen Verwalter zuwendet.

Die Integration von Kredit verändert die Natur der Beziehung: Sie ermöglicht es dem Verwalter, ein ganzheitlicher Partner zu werden, der den Kunden in entscheidenden Momenten begleitet. Sie ist ein starkes Instrument zur Kundenbindung, da eine Finanzierung auf Dauer verpflichtet und gleichzeitig ein strategischer Hebel ist, weil sie das Vertrauen stärkt. Darüber hinaus verschafft die Strukturierung eines Kredits dem Verwalter eine detailliertere Sicht auf das Gesamtvermögen und eröffnet neue Beratungsmöglichkeiten. Kurz gesagt: Wer Kreditlösungen anbietet, erweitert seine Kompetenz, sichert die Kundenbeziehung und schafft einen Mehrwert, den nur wenige unabhängige Anbieter heute liefern können.

Wie arbeiten Sie in diesem Bereich mit externen Vermögensverwaltern und Family Offices zusammen?
Wir arbeiten mit zahlreichen Vermögensverwaltern und Family Offices in der Schweiz, im Nahen Osten und in Asien zusammen – dort verfügen wir ebenfalls über ein spezialisiertes Team. So realisieren wir beispielsweise Hypothekarfinanzierungen in Europa für Kunden aus Singapur, Hong Kong Abu Dhabi oder Dubai.
Mit unseren Partnern setzen wir auf eine transparente Dreiecksbeziehung. Wir präsentieren ihnen regelmässig unser Angebot – sei es im Bereich Lombardkredite, Immobilienfinanzierungen oder atypische Finanzierungen –, damit sie unseren Handlungsspielraum genau kennen. Diese Zusammenarbeit schafft Mehrwert: Sie verschafft mehr Transparenz über das Gesamtvermögen des Kunden und ermöglicht, zusätzliche Lösungen anzubieten. Für Family Offices kann dies sogar so weit gehen, dass wir den Kunden an andere Abteilungen der Gruppe heranführen, etwa an unsere Investmentbank, wenn es um seine Unternehmen geht.

Wie sind die Finanzierungslösungen bei Indosuez Wealth Management strukturiert?
Individuell. Wir strukturieren unsere Finanzierungslösungen vollkommen massgeschneidert. Jeder Antrag wird eingehend geprüft – unter Berücksichtigung der gesamten Vermögenssituation des Kunden, seiner Ziele, seiner Bedürfnisse und der Art seiner Vermögenswerte. Wir analysieren sowohl die Besitzstruktur als auch die Liquidität oder Volatilität der Assets, um zu bestimmen, welche Kreditform geeignet ist. Dank unserer soliden Bilanz und unserer Engineering-Kompetenz – sowohl im Kreditbereich als auch in unseren Vermögensstrukturierungsteams – können wir Lösungen von der einfachsten bis zur hochkomplexen Ausgestaltung anbieten, gestützt auf ein breites Spektrum an Sicherheiten: finanzielle, immobilienbasierte oder auch nicht börsennotierte.

Bieten Sie auch Finanzierungen, die auf nicht börsennotierte Anlagen abgestützt sind?
Ja, das ist ein stark wachsendes Segment. Wir finanzieren Private-Equity- und Private-Debt-Fonds oder auch bestimmte direkte Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen, sofern diese gut strukturiert sind. Unsere sehr unternehmerisch geprägte Kundschaft ist naturgemäss oft in solchen illiquiden Vermögenswerten investiert. Diese Finanzierungen ermöglichen es ihr, Liquidität zu schaffen, zu diversifizieren oder Nachfolgelösungen vorzubereiten. Wir haben beispielsweise die Kinder eines Kunden finanziert, damit sie Familienbeteiligungen übernehmen konnten, oder auch einen Käufer bei einer Unternehmensnachfolge begleitet.

Welche spezifischen Herausforderungen sind mit dieser Art der Finanzierung verbunden?
Die grösste Schwierigkeit liegt in der Liquidität und der Bewertung. Anders als börsennotierte Titel, werden diese Vermögenswerte nicht täglich bewertet. Wir setzen daher Sicherungsmechanismen ein, so beispielsweise regelmässige unabhängige Bewertungen, Diversifikationsanforderungen sowie ein Mindestnettovermögen des Kunden. Wir analysieren auch Aktionärsverträge, da manche deren Zustimmung bei einer Verpfändung oder ihr Vorkaufsrecht beim Verkauf vorsehen. In bestimmten Fällen verlangen wir sogar, dass diese Verträge angepasst werden, um die Bank abzusichern.
Diese Vorsichtsmassnahmen gewährleisten die Stabilität der Strukturen. Dank der Qualität unserer Kunden und der Strenge unserer Überwachung haben wir nur sehr wenige problematische Fälle. Das bestätigt, dass diese Art von Finanzierung, wenn sie solide strukturiert ist, ein wirkungsvolles Instrument ist, um Unternehmer und ihre Familien langfristig zu begleiten.

Aurélie Léger

Indosuez Wealth Management

Aurélie Léger kam 2022 zum Finanzierungsteam von Indosuez Wealth Management. Sie begann ihre berufliche Laufbahn 2006 in Paris bei der Société Générale Corporate & Investment Banking in der Abteilung für gewerbliche Immobilienfinanzierung für Unternehmens- und institutionelle Kunden. Im Jahr 2008 wechselte sie in die Abteilung für Infrastrukturfinanzierungsberatung der Banque Edmond de Rothschild in Genf und kam 2011 als Spezialistin für die Strukturierung maßgeschneiderter Finanzierungen für UHNW-Kunden zu den Wealth Management-Teams von BNP Paribas (Schweiz). Aurélie Léger absolvierte eine Ausbildung an der ESSEC Business School mit Spezialisierung auf Finanzen.

 

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„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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Allianz

EAM-Lösungen

  • Nicole Curti
  • Präsidentin
  • ASV-ASWM

„Unser Berufsstand braucht ein stärkeres, glaubwürdigeres Image“

Die Allianz Schweizerischer Vermögensverwalter unter dem Vorsitz von Nicole Curti hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Image, die Glaubwürdigkeit und die Attraktivität des Berufsstands der unabhängigen Vermögensverwalter zu stärken. Professionalisierung, Ausbildung, Innovation, Synergien zwischen den Mitgliedern, institutionelle Anerkennung: All dies sind strategische Initiativen, welche die Allianz durchführt, um eine zunehmend engagierte Gemeinschaft zu vereinen.

Von Jérôme Sicard

Aufwertung des Berufs des unabhängigen Vermögensverwalters

Wir möchten dem Beruf des externen Vermö­gensverwalters ein professionelleres Image verleihen. Dieser Beruf verdient es, besser verstanden und respektiert zu werden. Die FINMA hat uns dabei sehr geholfen. Die neuen Vorschriften, die für unabhängige Vermögens­verwalter fast ebenso streng sind wie für Ban­ken, haben unsere Legitimität gestärkt. Früher konnten sich Menschen mit den unterschied­lichsten Hintergründen in der Vermögensver­waltung versuchen, ohne unbedingt über die erforderliche Erfahrung oder Struktur zu ver­fügen. Lange Zeit bildeten Vermögensverwal­ter eine recht heterogene Gruppe. Das ist heute nicht mehr der Fall.

Innerhalb der Allianz betrachten wir diese formelle Anerkennung als eine wesentliche Grundlage. Unsere Aufgabe ist es, sie zu fördern und zu verkörpern. Wir sind gewis­sermassen ihr institutioneller Vertreter. Auf unsere Weise möchten wir ein Schaufens­ter für den Beruf des unabhängigen Ver­mögensverwalters sein.

Dabei dürfen wir unsere Flexibilität jedoch nicht verlieren. Die DNA der Schweiz sind kleine und mittlere Unternehmen. Das Glei­che gilt für den Vermögensverwaltungs­sektor. Wir alle leiten kleine, sehr flexible und sehr effiziente Strukturen. Das macht übrigens die Stärke unseres Sektors aus. Wir wollen nicht alle zu Giganten werden. Ein unabhängiger Vermögensverwalter kann mit einem Vermögen von 1 Milliarde durchaus einen professionellen Service bieten. Man sollte nicht glauben, dass man 10 oder 15 Milliarden braucht, um seine Kompetenzen unter Beweis zu stellen.

Talente anziehen

Wir alle wollen Talente für unsere Struktu­ren gewinnen. Das ist eine der wichtigs­ten Herausforderungen, vor denen wir heute stehen. Wir würden uns beispiels­weise wünschen, dass die Relationship Manager in den Banken an uns denken, wenn sie einen Wechsel in Betracht zie­hen. Anstatt sich anderen Banken zuzu­wenden, würden wir es vorziehen, wenn sie die unabhängige Vermögensverwal­tung als eine durchaus legitime Alterna­tive mit ebenso attraktiven Perspektiven für sie betrachten würden.

Dazu muss unser Beruf jedoch ein stärke­res, glaubwürdigeres Image haben. Die Talente, die auf unserem Radar erschei­nen, müssen wissen, dass wir über solide Strukturen, hochmoderne Tools, einen regulatorischen Rahmen und eine starke Gemeinschaft verfügen, die hinter uns steht. Das ist es, was wir mit der Allianz erreichen wollen: den Wunsch wecken, sich uns anzuschliessen, attraktiv für die besten Profile zu sein – auch für die Jüngeren.

Synergien fördern

In der Allianz ist es zu einer Priorität gewor­den, die Mitglieder zusammenzubringen und Synergien zwischen uns zu fördern. Der Verband hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Von einem einfachen Zusammenschluss historisch konkurrieren­der Akteure hat er sich zu einer echten Gemeinschaft gewandelt. Es wurden kon­krete Instrumente eingeführt, um unseren Austausch zu erleichtern. Ich denke dabei beispielsweise an den Compliance Hub, in dem Compliance-Verantwortliche ihre Prak­tiken und Lösungen austauschen. Ausser­dem wurden Arbeitsgruppen zu Schlüssel­themen wie Investitionen, Regulierung, hauseigene Produkte oder technologische Instrumente eingerichtet. Und es werden informellere Kanäle in Betracht gezogen – wie ein gemeinschaftlicher Chat –, um die im Alltag auftretenden Probleme zu lösen.

Über diese Massnahmen hinaus hat sich eine ganze Mentalität etabliert: Solidarität, spontaner Austausch, der Reflex, einen Kol­legen anzurufen – egal, ob er ein Konkur­rent ist! –, um ihn um Rat zu fragen. Einige dieser Beziehungen haben sich zu Freund­schaften entwickelt. Heute treffen sich die Mitglieder zu Aperitifs in ihren Büros, zu Ver­anstaltungen wie dem CEO Summit oder einfach zu einem gemeinsamen Mittages­sen. Es hat sich eine echte kollektive Dyna­mik entwickelt, die sich deutlich von dem formellen Image unterscheidet, das man oft mit unserer Branche verbindet.

Kompetenzen entwickeln

Wir arbeiten intensiv am Thema Weiterbil­dung. In Zusammenarbeit mit BDO haben wir SAQ-zertifizierte Module entwickelt. Ausserdem wurden Webinare zu den The­men AML, Regulierung und Cybersicher­heit organisiert. Im Bereich Cybersicher­heit haben wir sogar Phishing-Kampagnen in den Teams simuliert, um die Reaktionen der Mitarbeitenden zu testen.

Parallel dazu haben wir Mikro-Weiterbil­dungen eingeführt. Alle zwei Wochen pro­duzieren wir ein kurzes Video mit zwei oder drei Fragen, um die Wachsamkeit unserer Mitarbeiter aufrechtzuerhalten. Das ist recht einfach, aber sehr effektiv. Und für alle Mitarbeiter, die Mitglieder der Alli­anz sind, kostenlos.

Wir haben auch Sitzungen angeboten, die sich ausschliesslich mit LinkedIn befassen. Wie optimiert man sein Profil? Wie lassen sich Unternehmenskonten und persönliche Konten miteinander vereinbaren? Wie macht man sich mit dem Algorithmus ver­traut? Wir möchten, dass jedes Mitglied seine Kompetenzen über den Finanzbe­reich hinaus weiterentwickeln kann, unter anderem in den Bereichen Kommunikation, Digitaltechnik und Technologie.

Innovation fördern

Wir alle haben viel in Tools investiert. Den­noch verwendet jedes Mitglied der Allianz ein anderes PMS oder CRM. Einige ver­wenden Wize, andere Expertsoft oder Infront, welches Assetmax übernommen hat. Die Liste ist lang. Deshalb haben wir Arbeitsgruppen nach PMS gebildet. Die Idee ist, die Bedürfnisse zu bündeln, sich über die gewünschten Entwicklungen abzustimmen und gemeinsam zu verhan­deln, um einen Service und eine digitale Lösung zu erhalten, die wirklich unseren Bedürfnissen entsprechen.

Das ist natürlich nicht einfach, aber es geht voran. Wir versuchen auch, als Schnittstelle zwischen den Anbietern und den Mitglie­dern zu fungieren, damit die Produkte wirklich unseren Bedürfnissen entspre­chen. Und genau diese Rolle kann die ASWM übernehmen, denn ein einzelnes Mitglied hätte allein nicht dieses Gewicht.

Stärkung der institutionellen Beziehungen

Die Allianz geniesst mittlerweile echte Glaubwürdigkeit bei den Institutionen. Wir treffen uns zweimal im Jahr auf deren Wunsch mit der FINMA. Wir sind für sie zu bevorzug­ten Gesprächspartnern geworden, da wir die einflussreichsten Vermögensverwalter des Finanzplatzes vertreten. Wir stehen auch in regelmässigem Austausch mit der Asset Management Association Switzerland und der Swiss Banking Association. Wir diskutie­ren sogar die Einrichtung einer speziellen Arbeitsgruppe für unabhängige Vermö­gensverwalter innerhalb der SBVg nach luxemburgischem Vorbild.

Auf internationaler Ebene unterhalten wir Verbindungen zur ABBL in Luxemburg sowie zu Dubai und Singapur… Dieser Aus­tausch ist sehr bereichernd. Langfristig möchten wir, dass die Allianz als Referenz­akteur in der Vermögensverwaltung in der Schweiz und auf internationaler Ebene anerkannt wird. Wir sind ein institutionelles Schaufenster für den Berufsstand und möchten in dieser Funktion Gehör finden.

Veranstaltungen organisieren, um die Sichtbarkeit und die Gemeinschaft zu stärken

Unsere Veranstaltungen geben der Allianz Gestalt. Wir treffen uns oft. Ich denke zum Bei­spiel an den CEO Summit, der zu einem unse­rer Höhepunkte geworden ist. In diesem Jahr haben wir das Bundeshaus in Bern besucht, Parlamentarier getroffen, eine Marktstudie von BCG entdeckt und ein Speed-Dating zwischen den Mitgliedern organisiert. Wir hatten auch das Glück, Sabine D’Amelio-Favez, Direktorin des Eidgenössischen Finanzdepartements, Patricia Danzi, Generaldirektorin des SECO, und Tim Radjy, Gründer und Präsident von AlphaMundi, bei uns zu haben.

Wir haben auch die Custody Bank Awards ins Leben gerufen, die ein grosser Erfolg sind. Sie haben in wenigen Jahren eine unglaubli­che Bedeutung erlangt, und die Depotbanken schätzen unseren Ansatz sehr.

In kleinerem Rahmen organisieren wir auch Apéros bei den Mitgliedern, die abwechselnd einladen, wodurch die Mitarbeiter die ande­ren Mitglieder besser kennenlernen und der Austausch zwischen ihnen erleichtert wird.

Und natürlich wird all diese Arbeit in den sozi­alen Netzwerken weiterverbreitet. Wir betrei­ben unseren LinkedIn-Auftritt und teilen die Veröffentlichungen unserer Mitglieder. Wir stellen ihre Teams und ihre Geschichten in den Vordergrund. Auch hier ist es unser Ziel, eine professionelle Community aufzubauen, sie lebendig, sichtbar und vernetzt zu machen.enster für den Berufsstand und möchten in dieser Funktion Gehör finden.

Nicole Curti

ASV-ASWM

Nicole Curti ist Managing Partnerin von Capital Y, der Genfer Boutique, und seit März 2022 Präsidentin der ASV-ASWM, der Allianz der Schweizer Vermögensverwalter. Sie ist seit 25 Jahren in der Vermögensverwaltung tätig. Zunächst arbeitete sie zehn Jahre lang bei Lombard Odier, insbesondere in der Abteilung Key Clients. Anschliessend gründete und leitete sie die Schweizer Tochtergesellschaft von Stanhope Capital, bevor sie zu Capital Y kam. Nicole gehört mehreren Verwaltungs- und Beiräten an und ist zudem Mitglied des Zentralausschusses von Swiss Athletics. Sie hat einen Bachelor in Politikwissenschaften der Universität Lausanne und einen MBA der ESADE Business School in Barcelona.

EAM-Lösungen
Roots

Roots

Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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Roots

Roots

Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

SPHERE

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Allround

EAM-Lösungen

  • Gzim Hasani
  • Gründer und CEO
  • smzh

„Zu viele Akteure denken in Segmenten oder Transaktionen. Wir denken in Entwicklungspfaden

Mit smzh macht Gzim Hasani das Family-Office-Modell einem breiteren Kundenkreis zugänglich. Die hybride Plattform deckt daher alle Bereiche des Vermögens ab: Vorsorge, Steuern, Immobilien und Hypotheken sowie Versicherungen. Der unabhängige Beratungsansatz, ist darauf ausgelegt, Kunden zu begleiten, deren persönliche Situation für die traditionelle Vermögensverwaltung zu komplex ist.

Von Jérôme Sicard

Warum haben Sie beschlossen, dass es an der Zeit war, Family-Office-Dienstleistungen einem breiteren Kundenkreis zugänglich zu machen?

Ich habe lange Zeit sehr vermögende Kunden beraten. Ich weiss also, wie ein erstklassiger Service aussieht, der gleichzeitig personalisiert, reaktions­schnell und ganzheitlich ist. Aber ich habe auch die andere Seite gesehen: Kundinnen und Kunden mit einem Vermögen von drei Millionen Franken, dazu nochmals drei Mil­lionen an Hypotheken und einer soliden Vorsorge, die an Callcenter weitergeleitet wurden. Das erschien mir immer absurd.

Diese Menschen sind jedoch keine Ausnah­men. Ihr finanzielles Leben ist komplex, sie sind bereit, für einen hochwertigen Service zu zahlen, aber sie bleiben unter den will­kürlichen Schwellenwerten, die von den Banken festgelegt wurden. Meiner Meinung nach sollte der Zugang zu einer hochwerti­gen Beratung von der Komplexität der Bedürfnisse abhängen und nicht nur von der Höhe des Vermögens. Und dieses Kunden­segment wird vielfach ausseracht gelassen.

Wie definieren Sie Ihr Modell eines «Family Office Light»?

Es basiert auf vier Säulen: Finanzplanung, Anlageberatung, Versicherungen und Immobilien/Hypotheken. Das Leben in der Schweiz ist von vornherein mit einer gewis­sen finanziellen Komplexität verbunden – Steuerfragen ab 18 Jahren, 3. Säule, Versi­cherungen, Hypotheken –, ohne dass man unbedingt über ein grosses Vermögen verfügen muss.

Wir haben eine einzigartige Plattform geschaffen, die es ermöglicht, alles integ­riert zu steuern. Normalerweise muss ein Kunde mit fünf Beratern jonglieren, von denen jeder sein eigenes Fachgebiet hat. Das führt zu Reibungsverlusten und blinden Flecken. Wir bieten hingegen eine einzige Schnittstelle, einen einzigen Ansprechpart­ner und eine kohärente Gesamtberatung.

Handelt es sich dabei nur um eine abgespeckte Version der Dienstleistungen, die UHNWI vorbehalten sind?

Nicht wirklich. Die Grundbedürfnisse sind sehr ähnlich. Jeder möchte gehört und verstanden werden, um seine Entscheidun­gen gelassener treffen zu können. Ob Sie nun 3 oder 300 Millionen verwalten, Sie kümmern sich genauso um Ihre Rente, Ihre Steuern, Ihre Anlagen und Ihre Versiche­rungen. Was sich ändert, ist der Umfang, nicht die Absicht.

Wir haben einfach die willkürliche Grenze aufgehoben, die besagte: «Diese Art von Service ist nur für Menschen mit über 20 Millionen Franken vorbehalten.»

Steht die Technologie im Mittelpunkt Ihres Modells?

Viele denken, dass es in erster Linie um Technologie geht. Das ist nicht der Fall – zumindest nicht am Anfang. Alles beginnt mit Vertrauen. Wir kommen aus der Welt der Ultra High Net Worth Individuals. Die Kunden kannten uns bereits, was uns einen privilegierten Zugang zu Banken und Versicherern verschaffte. Und natür­lich haben wir geliefert. Parallel dazu hat sich der Markt weiterentwickelt. Die Loya­lität gegenüber traditionellen Banken brö­ckelte im Laufe der Jahre. Heute erwarten Kundinnen und Kunden Gegenseitigkeit. Sie wollen gesehen, verstanden und prio­risiert werden. Diese Veränderung hat den Weg für Akteure wie uns geebnet.

Wie monetarisieren Sie Ihre Dienstleistungen über die Portfolioverwaltung hinaus?

Mit Bedacht. Wir verfolgen kein transakti­onsorientiertes Geschäftsmodell. Der Schlüssel liegt in der Tiefe und Langlebig­keit der Beziehung. Unser Modell basiert auf schlanken, wiederkehrenden Margen: Versicherungen, Hypotheken, Vorsorge, Beratung. Und wir wachsen gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden.

Die VZ Vermögenszentrum ist eine gute Referenz: Sie haben gezeigt, dass sich ein solches, auf mehrere Dienstleistungen aus­gerichtetes Modell in grossem Massstab umsetzen lässt. Unsere Version ist einfach moderner, dynamischer, aber das Prinzip bleibt dasselbe: Wir wollen wiederkehrende Werte schaffen, die auf Vertrauen basieren.

Was ist bei smzh möglich, was bei Credit Suisse oder Julius Bär nicht möglich war?

Unabhängigkeit. Das ist der wichtigste Unterschied. Als Banker wollte ich meine Kunden umfassend beraten, war aber dazu nicht in der Lage. Ich konnte ihnen keine Steuerberatung anbieten, ihnen nicht bei der Strukturierung ihrer Altersvorsorge helfen oder Perspektiven im Immobilien­bereich aufzeigen. Wir konnten nicht immer die relevantesten Empfehlungen aussprechen, da wir mit bestimmten Ein­schränkungen konfrontiert waren.

Heute, mit einer wirklich offenen Architektur, gibt es diese Einschränkungen nicht mehr. Ich kann die UBS für diesen Bedarf empfeh­len, die Allianz oder Lombard Odier, ohne dass es zu Interessenkonflikten kommt. Wir kümmern uns um die Due Diligence und der Kunde entscheidet. Diese Freiheit kommt dem Kunden zugute.

Welche Ihrer Services bringen aktuell den grössten Mehrwert?

Heute sind das eindeutig: Versicherun­gen, Hypotheken und Immobilienberatung. Das sind Bereiche, in denen wir über fun­diertes Fachwissen verfügen und unsere Glaubwürdigkeit weithin anerkannt ist. Wir begleiten beispielsweise Familien, die Immobilien im Wert von mehreren hundert Millionen verwalten – von der Finanzierung über die Strukturierung bis hin zum Risiko­management.

Aber die Zukunft gehört der Integration. Unser «CIO Office» wächst rasant. Mit smzh Invest bieten wir Zugang zu individu­ellen Anlagedepots ab einem Mindestbe­trag von 1’000 Franken an, die sowohl im Rahmen einer klassischen Anlage als auch im Rahmen der dritten Säule zugänglich sind. Darüber hinaus erweitern wir unser Angebot im Bereich Asset Allokation für Kundinnen und Kunden mit nicht-bankfähi­gen Vermögenswerten. Viele Unterneh­merinnen und Unternehmer haben bis zu 80 % ihres Vermögens im eigenen Unter­nehmen – eine grosse Konzentration im Kontext des Gesamtvermögens.

Was sind heute die wichtigsten Erwartungen Ihrer Kunden?

Klarheit und Einfachheit. Zwischen Zinssät­zen, Immobilien, Weltpolitik und Pensions­kassenreform fühlen sich viele überfordert. Ihre Fragen sind sehr konkret. Kann ich mir das leisten? Was ist, wenn ich 100 Jahre alt werde? Muss ich meine Immobilie als Sicherheit hinterlegen?

Wir erhalten auch immer mehr Anfragen nach «Zweitmeinungen». Die Kunden wol­len nicht unbedingt ihre Bank wechseln – aber sie wollen einen unabhängigen, externen und objektiven Blick. Genau da kommen wir ins Spiel.

An wen richtet sich smzh konkret?

An alle. Vom 19-Jährigen, der seine Haus­ratversicherung abschliesst, bis zur Fami­lie, die 14 Milliarden verwaltet. Das ist kein Slogan, das ist Realität. Wir glauben an eine Begleitung über den gesamten Lebens­zyklus hinweg.

Zu viele Akteure denken in Segmenten oder Transaktionen. Wir denken in Entwick­lungspfaden. Der Student von heute kann der grosse Unternehmer von morgen sein. Und an diesem Tag werden wir seine Geschichte bereits kennen.

Was ist Ihr Ziel für 2030?

Unsere Ziele sind klar. Wir streben mehr als 400 Mitarbeiter, rund 60’000 Kundinnen und Kunden und eine führende Position auf dem Schweizer Markt an – nicht nur als Finanzberatungsunternehmen, sondern als integrierte Plattform.

Wir verfügen über die Infrastruktur: 13 Standorte in der Schweiz, ein digitales Sys­tem, skalierbare Teams. Und wir arbeiten noch immer nur mit einem Bruchteil unse­rer Kapazität. Derzeit konzentrieren wir uns auf die Deutschschweiz, wo die Nachfrage sehr hoch ist.

Wir investieren entschlossen in Technolo­gie – nicht, um einem Trend zu folgen, son­dern um Mehrwert zu schaffen. Unsere Plattform Prisma ist im Prinzip ein Family Office in der Hosentasche: vollständige Transparenz über Anlagen, Versicherun­gen, Steuern, Vorsorge. Self-Service, wenn gewünscht, Expertenberatung, wenn nötig. Dieses hybride Modell – digital und menschlich – ist die Zukunft der Branche. Und wir sind schon dort.

Welche Art von Partnerschaften bevorzugen Sie?

Wir sind offen für alle Partnerschaften, die unseren Kundinnen und Kunden einen Mehrwert bieten und sich in unser Öko­system integrieren – Banken, Versicherun­gen, Krankenkassen, Steuerberater, Treu­händer usw.

Wir bieten bereits White-Label-Lösungen für externe Vermögensverwalter an, die sich an unsere Beratungsinfrastruktur anschliessen. Übernahmen sind nicht aus­geschlossen – unter der einzigen Voraus­setzung, dass die Unternehmenskulturen übereinstimmen. Viele wollen die Vergan­genheit monetarisieren. Wir bauen die Zukunft auf. Und wir suchen Partner, die diese Sicht teilen.

Gzim Hasani

smzh

Gzim Hasani leitet smzh, einen unabhängigen Finanzdienstleister, der in den Bereichen Anlagen, Vorsorge, Steuern, Immobilien, Versicherungen und Rechtsstrukturierung tätig ist. Er ist Gründer von Impegno & Partners, die sich der Vermögensberatung für sehr vermögende Kunden widmet. Seine Expertise basiert auf langjährige Erfahrung mit UHNWI-Kunden, insbesondere bei Credit Suisse und Julius Bär, wo er als Senior Relationship Manager tätig war.

EAM-Lösungen
Roots

Roots

Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

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Roots

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Antoine Blouin
Banque Heritage
„Man muss zum Sparring-Partner der unabhängigen Vermögensverwalter in mehreren Bereichen werden.“

SPHERE

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.