Ausbildung

  • Interview mit Mirjana Wojtal
  • CEO
  • CFA Society Switzerland

“CFA: Neue Ausbildungsgänge mit Schwerpunkt Vermögensverwaltung”

Mirjana Wojtal hat im vergangenen Jahr die Rolle als CEO der CFA Society Switzerland übernommen, mit einem dichten Programm, das über das reine Portfoliomanagement hinausgeht. Demnächst wird Empfehlungen für Pensionskassen im Bereich Investment Governance veröffentlicht und neue Schulungen für Vermögensverwalter in der Schweiz werden in Angriff genommen.

Sie haben im vergangenen Jahr das Amt als CEO übernommen. Was sind Ihre Hauptziele mit der CFA Society Switzerland?

Als grösste Berufsvereinigung von Investment Professionals in der Schweiz, die 3’500 Mitglieder vertritt, haben wir die Verantwortung, die Zukunft der Investmentbranche zu gestalten, indem wir uns für Professionalität, Ethik, Bildung und Integrität einsetzen – die wichtigsten Faktoren für das Vertrauen der Anleger. Wir wollen aber auch unsere strategischen Ziele erreichen, indem wir unseren Mitgliedern berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, Networking-Veranstaltungen und Bildungsressourcen bieten – damit sie der Zeit immer einen Schritt voraus sind.

Welches sind Ihre nächsten Schritte?

In Kürze veröffentlichen wir unser erstes Positionspapier zur Investment Governance bei Schweizer Pensionskassen. Es soll ihren Stiftungsräten eine pragmatische Orientierungshilfe bieten. Wir sind der festen Überzeugung, dass die in unserem Papier beschriebenen Best Practices den Interessen aller Beteiligten, insbesondere der Begünstigten von Pensionskassen, am besten dienen.

Ein CFA-Abschluss gilt nach wie vor als der Goldstandard in der Finanzausbildung. Wie können Sie diesen Standard aufrechterhalten?

Das CFA-Programm wird ständig weiterentwickelt, um den sich verändernden Finanzmärkten gerecht zu werden. Im Jahr 2023 haben wir wichtige Aktualisierungen eingeführt. In neuen Modulen, die Finanzmodellierung, Analystenfähigkeiten und Python für Investmentmanager abdecken, lernen die Kandidaten, das im Programm Gelernte direkt am Arbeitsplatz anzuwenden. Darüber hinaus haben wir auf der Level-III-Stufe spezielle Ausbildungsgänge eingeführt, die sich auf die private Vermögensverwaltung und die privaten Märkte konzentrieren, während der traditionelle Weg des Portfoliomanagements beibehalten wird.

Wie haben Sie auf den Rückgang der Zahl der Kandidaten reagiert, der weltweit zu verspüren ist? Oder tickt die Schweiz anders?

Nachdem die Zahl der CFA-Kandidaten während der Pandemie zurückgegangen war, steigen die Zahlen nun wieder an – in der Schweiz sind wir kurz davor, das Niveau von vor der Pandemie zu erreichen. Für alle, die noch nicht bereit sind, sich auf die CFA-Reise zu begeben, bietet das CFA Institute Lernoptionen für den Einstieg und relevante Kurse und Zertifikate an, um Investitionsfähigkeiten für jede Phase der Karriere zu erwerben.

Wie haben Finanzkrisen die Finanzausbildung verändert?

Finanzkrisen und die ungewisse Zukunft der Branche haben die Landschaft der Finanzausbildung erheblich verändert und die Notwendigkeit einer wachstumsorientierten Denkweise und Agilität unter den Anlageexperten hervorgehoben. Auch die rasanten technologischen Fortschritte und die zunehmende Bedeutung von KI, maschinellem Lernen und Big Data unterstreichen die Notwendigkeit von kontinuierlichem Lernen und Anpassung. Wir ermutigen unsere Mitglieder, T-förmige Fähigkeiten zu entwickeln, die tiefes Fachwissen mit einem breiten Verständnis verschiedener Wissensbereiche verbinden und sie auf die sich entwickelnden Anforderungen der Branche vorbereiten. Man muss sich ständig weiterbilden und neu qualifizieren!

Wie ermutigen sie junge Frauen, sich stärker im Finanzbereich zu engagieren?

In unserer Organisation setzen wir uns leidenschaftlich dafür ein, dass Frauen in der Finanzbranche Erfolg haben können. Wir wissen, dass eine vielfältige Belegschaft zu besseren Ergebnissen für alle Beteiligten führt. Deshalb haben wir es uns zur Priorität gemacht, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem Frauen nicht nur in den Beruf einsteigen, sondern sich auch durchsetzen und auszeichnen können. Eine unserer Vorzeigeinitiativen sind unsere Webinare für Frauen im Finanzwesen, die in Zusammenarbeit mit leitenden Angestellten durchgeführt werden. Zusätzlich zu unseren internen Bemühungen sind wir stolz darauf, im Laufe dieses Jahres gemeinsam mit dem CFA Institute einen umfassenden Kodex für Vielfalt, Gleichberechtigung und Einbeziehung in Europa zu erarbeiten.

Mirjana Wojtal

CFA Society Switzerland

Mirjana Wojtal ist seit Juni 2023 Chief Executive Officer der CFA Society Switzerland. Davor war sie Co-Leiterin des University Relations Commitee, wo sie für die Strategieentwicklung und Durchführung der CFA Institute Research Challenge verantwortlich war. Mirjana Wojtal ist ausgebildete Neurobiologin und hat zuvor als wissenschaftliche Beraterin und Programmleiterin in einer NPO, einem Family Office sowie an den Universitäten Zürich und Groningen gearbeitet.

 

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    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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    Supervision

    Digital Solutions

    • Visualisierung
    • Performance Watcher

    Automatisierte Lösungen für ein detailliertes Reporting

    Performance Watcher wurde ursprünglich entwickelt, damit Fondsmanager ihre Performance mit anderen Fondsmanagern vergleichen können. Seither bietet die Plattform immer mehr Reporting-Tools für Kunden an.

    Worum geht es?

    Performance Watcher ist eine vernetzte Plattform, auf der Asset Manager die Performance ihrer Portfolios mit anderen Portfolios, die das gleiche Risikobudget aufweisen, vergleichen, bewerten und überwachen können. Die Anwendung umfasst zahlreiche Funktionalitäten, darunter mehrere Warnsysteme und Reporting-Tools. Die Plattform ermöglicht ihren Nutzern den Zugriff auf die täglichen Vergleichstools, wobei die Anonymität als Standardeinstellung beibehalten wird. Personen ausserhalb der Organisation haben keinen Zugang zu Portfoliodaten. Stattdessen haben die Manager einen umfassenden Überblick über die aggregierte Performance und die Risiken für die gesamte Gemeinschaft.

    Wird Mehrwert erzielt?

    Mit Performance Watcher verfügen Portfoliomanager über eine sehr einfache und sichere Lösung, um ihren Kunden jederzeit Schlüsselinformationen über das Kontoverhalten zu vermitteln. Die klare und transparente Art und Weise, in der diese Informationen weitergegeben werden, ermöglicht eine auf Vertrauen basierende Beziehung zu den Kunden.

    Performance Watcher bietet auch eine rigorose Risikoüberwachung, indem es diesen Prozess durch tägliche Berechnungen und Warnungen rationalisiert und so das lästige Hantieren mit Tabellenkalkulationen überflüssig macht.

    Schliesslich bietet Performance Watcher mehrere vollautomatische Reporting-Lösungen, die sich intensiv mit der Leistungsanalyse, Visualisierung und Kommunikation befassen. Die detaillierten, modularen und anpassbaren Berichte ermöglichen es den Managern, ihre Portfolios gut in Szene zu setzen und die Performance anhand zahlreicher Parameter zu kontextualisieren.

    Welche Zielgruppe wird angesprochen?

    Performance Watcher richtet sich in erster Linie an professionelle Wealth-Manager in Banken, unabhängigen Vermögensverwaltern, Leiter von Family Offices und Treuhänder, die sich ihren Kunden gegenüber zu hoher Transparenz, zur engen Überwachung der Performance und zur effizienten Kontrolle des Risikos verpflichtet haben.

    Wer sind die Leiter?

    Performance Watcher wurde von Nicholas Hochstadter gegründet, der zunächst beim Credit Suisse und anschliessend bei der Bank Ferrier Lullin & Cie arbeitete. Beim Credit Suisse war er unter anderem für das PMnet-Projekt verantwortlich, das erste voll automatisierte System zur Implementierung des Portfoliomanagements. Mit der Auflegung von Performance Watcher wollte er diese Bewertungsmodelle in einer Konfiguration optimieren, die sowohl für die Portfoliomanager als auch für ihre Kunden besser zugänglich ist. Nach mehr als 25 Jahren im Asset Management, unter anderem als CIO von E.I.M., kam Eric Bissonnier vor zwei Jahren, um die Generaldirektion der Plattform zu übernehmen.

    Wie hoch sind die Kosten?

    Die Administratorlizenz ist ab 200 Franken pro Monat erhältlich. Darauf können mehrere zusätzliche Funktionen aufgesetzt werden, wie zum Beispiel Perfometer, Warndienste, Berichterstellung, dynamische Visualisierung von Leistung und Risiko oder die Erstellung von Composites.

    Weitere Informationen :

    Weitere Informationen Performance Watcher (performance-watcher.com)

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      ToolBox

      Digital Solutions

      • CRM
      • Odoo

      Eine Unternehmenssoftware mit einem interessanten CRM-Tool.

      Jede Woche möchten wir Ihnen digitale Lösungen vorstellen, die zur Optimierung der Prozesse, des Portfolioaufbaus oder der Kundenbeziehungen beitragen können. Diese Woche beschäftigen wir uns mit Odoo, einer sehr skalierbaren ERP-Software mit einem hervorragenden CRM-Tool, das man auch separat nehmen kann.

      Odoo gehört zur Familie der Enterprise Resource Planning (ERP)-Software, einer hochentwickelten Software, mit der Unternehmen eine Vielzahl ihrer Aktivitäten verwalten können. Dazu gehören beispielsweise die Buchhaltung, der Einkauf, der Geschäftsprozess, die Kundenbeziehung, die Personalabteilung, das Projektmanagement und die Logistik. “ERP-Systeme wie das von Odoo können heute alle Bedürfnisse eines Unternehmens abdecken”, erklärt Jean-Marc Vandel, CTO von Open Net, die auf die Implementierung der Software spezialisiert ist. “Sie ermöglichen es, die Prozesse flüssiger zu gestalten und viele Funktionen zu vereinfachen. Der Vorteil von Odoo, wenn man es mit Oracle oder SAP vergleichen müsste, ist, dass es besonders für kleine und mittelständische Unternehmen mit 10 bis 300 Mitarbeitern geeignet ist”.

      Eines der Merkmale von Odoo ist die Fähigkeit, sich an die Bedürfnisse eines Unternehmens anzupassen. Die Benutzer können die Module auswählen, die sie benötigen, und die Benutzeroberfläche an ihre speziellen Anforderungen anpassen. «Odoo ist heute in einem sehr fortgeschrittenen Stadium», fügt Jean-Marc Vandel hinzu. Es ist ergonomisch, flexibel, modular und bietet eine grosse Tiefe an Funktionen. Es ist in der Lage, den gesamten Geschäftsprozess abzudecken, vom CRM über den Kundendienst bis hin zum Helpdesk. Und es enthält auch Tools, mit denen eine Corporate-Website erstellt und verwaltet werden kann und die es ermöglichen, einen Online-Shop mit Zahlungssystemen zu vernetzen, die wiederum mit mehreren Banklösungen verbunden werden können.»

      Um bei der Vermögensverwaltung zu bleiben, hat Odoo einige spezifische Vorteile zu bieten. Privatbanken und Vermögensverwalter können es als integrierte Plattform nutzen, um unter anderem Kundenbeziehungen, Anlageportfolios zu verwalten und die Einhaltung von Vorschriften zu überwachen.

      Odoo verfügt zudem über eine Reihe von CRM-Funktionen, um Kundeninformationen zu verarbeiten, Interaktionen zu verfolgen und verschiedene Wege zur Kundengewinnung zu nutzen. “In der Tat ist es möglich, nur den CRM-Baustein von Odoo zu übernehmen”, sagt Jean-Mac Vandel. Man kann dann je nach Bedarf weitere Module hinzufügen. Es stimmt, dass das CRM von Odoo aufgrund seiner Benutzerfreundlichkeit viel im Rahmen der Kundenbeziehung leistet. Es enthält zum Beispiel ein Dubletten-Tool, damit die Datenbank ständig bereinigt wird und die Kunden- und Interessentendaten sauber bleiben. Mit dem CRM von Odoo kommt auch ein Newsletter-Tool mit Mailing-Informationen, die systematisch mit den Kunden- oder Interessentendaten verknüpft bleiben”.

      Über das CRM hinaus kann Odoo Vermögensverwalter auch bei der Überwachung von Portfolios, einschliesslich Kryptowährungen, der Leistungsanalyse oder der Erstellung von personalisierten Berichten unterstützen.

      Im LSFin/LEFin-Zeitalter kann Odoo schliesslich im Bereich der Compliance eine Rolle spielen. Es ist so ausgestattet, dass es verschiedene Compliance-Prozesse automatisieren und Compliance-Berichte erstellen kann, um sich an die Anforderungen der Regulierungsbehörden anzupassen, die in diesem Bereich immer gieriger werden.

      In Bezug auf die Kosten muss man zwischen der Betriebslizenz und der Implementierung der Software unterscheiden. Odoo ist ein Open-Source-ERP mit einer kostenlosen Community-Version und einer Enterprise-Version. Die Custom-Lizenz ist für Unternehmen gedacht und kostet etwa 40 Franken pro Monat. Hinzu kommen die Konfiguration der Software auf die Masse des Unternehmens und die Schulung der Mitarbeiter durch externe Anbieter. Je nach Grösse des Unternehmens und der Anzahl der benötigten Module muss mit einem jährlichen Aufwand von 5’000 bis 30’000 Franken pro Jahr gerechnet werden.

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        Gute Nachbarschaft

        • Interview mit Jürg Staub
        • Partner
        • Reichmuth & Co

        “Kernelement ist unser Konzept der Integralen Vermögensverwaltung”

        Reichmuth & Co sieht Wachstumspotenzial in Deutschland, da vermögende Kunden nach alternativen im Bereich Investments suchen. Deshalb hat die Luzerner Privatbank angekündigt, das Team in diesem Land auszubauen. Jürg Staub erklärt die Hintergründe der Strategie.

        Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Standorte in Deutschland auszubauen. Inzwischen zwei Standorte in München und Düsseldorf. Welchen Mehrwert bieten Sie deutschen Kunden?

        In Europa und insbesondere in Deutschland stockt die Wirtschaft, die politischen Konstellationen sind in massiver Bewegung und das Vertrauen in die Politik sowie den Staat sinkt. Die Konsequenz ist, dass die Kunden nach Alternativen suchen. Sie drohen mit Abwanderung ins Ausland, suchen neue Investments, verspüren aber gleichzeitig ein Gefühl für Verantwortung und Vertrauen in die eigene Kraft.

        Wir verstehen den Frust der Unternehmer und privaten Investoren. Sie müssen ihre Kreativität frei entfalten können und von Rahmenbedingungen profitieren, die dies unterstützen und nicht behindern. Als Schweizer Privatbankiers denken wir ähnlich und verbinden Swissness und Unternehmertum zu individuellen Lösungen für unsere Kunden.

        Welche Kundengruppen sprechen Sie an?

        Unser Zielmarkt ist das deutschsprachige Europa, insbesondere die Schweiz und Deutschland. Wir sprechen unternehmerische und vermögende Privatkunden an. Als inhabergeführtes Familienunternehmen mit persönlich haftenden Gesellschaftern sind wir bereit Verantwortung zu übernehmen und unsere Kunden einzuladen mit uns mitzuinvestieren. Kernelement ist unser Konzept der Integralen Vermögensverwaltung. Ausserdem haben wir starke Expertise in Infrastrukturanlagen, wo wir mit eigenen und Kundengeldern aktiv in den Umbau hin zu erneuerbarer Energieversorgung und umweltfreundlichen Transportsystemen investieren. Für diese Anlagen bearbeiten wir konkret auch den deutschen Markt institutioneller Investoren.

        In welchem Bereich sehen Sie die Nachfrage steigen, sowohl von Seiten der Kundenherkunft als auch von Produkteseite?

        Kern unserer DNA ist seit je her der Werterhalt, die Kaufkraft über Generationen und die Vermögensmehrung für unsere Kunden. Unsere gemeinsame Investmentphilosophie ist langfristig, realwertorientiert und global. Internationale Entwicklungen und Kapitalmarkttrends ordnen wir langfristig ein und unser Spektrum umfasst liquide und nicht liquide Assets. Neben den traditionellen Anlagen sehen wir Chancen von ergänzenden Realwertanlagen in den Bereichen Infrastruktur, Landwirtschaft, Private Equity bis hin zu Start-up Fonds. Seit vielen Jahren sind wir zudem in der Schweiz mit unserem Partnerunternehmen PensExpert mit innovativen beruflichen Altersvorsorgelösungen unterwegs. Angepasst auf die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland nehmen diese Lösungen auch in Deutschland Fahrt auf.

        Wie beurteilen Sie generell das Klima für Privatbanken in der Schweiz angesichts der Regulation aber auch im Hinblick auf eine neue Generation von Kunden?

        Die Regulation hat ihre guten und schlechten Seiten. Der Untergang der Credit Suisse zeigt, dass Regulierung nicht vorbehaltlos funktioniert. Regulierungsmassnahmen sind oft auch für unsere Kunden eine Belastung. Selbstverständlich müssen wir uns als Bank an die Regeln halten, sind aber bestrebt, dies stets so schlank und eigenverantwortlich wie möglich im Sinne der Kunden umzusetzen.

        Die junge Generation ist sicher viel aufgeklärter in Bezug auf Nachhaltigkeit und Technologie. Interessant ist aber die Feststellung, dass der persönliche und vertrauensvolle Kontakt bei vermögenden Jungen ebenso gefragt ist.

        Jürg Staub

        Reichmuth & Co

        Jürg Staub ist seit 2005 unbeschränkt haftender Gesellschafter der Luzerner Privatbank Reichmuth & Co. Er war von 2015 bis 2020 CEO und fokussiert sich nach der Übergabe des Amtes an Remy Reichmuth auf den Ausbau des Unternehmens in Deutschland. Insgesamt verwaltet die Privatbank mit ihren drei unbeschränkt haftenden Gesellschaftern Vermögen von etwa 13 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigt 130 Mitarbeitende. Jürg Staub startete seine Karriere als Börsenhändler bei der Zuger Kantonalbank und hatte später verschiedene Positionen bei Privatbanken inne.

         

         

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          Game changers

          Investment Lösungen

          • Pieter Busscher
          • Portfoliomanager
          • Robeco

          Investitionen in intelligente Materialien: Eine duale Strategie

          Die Nachfrage nach intelligente Materialien nimmt zu. Diese Werkstoffe, die ihre Eigenschaften verändern können, werden in der Automobilindustrie oder Medizintechnik benötigt. Sie stellen laut Pieter Busscher eine interessante Anlagemöglichkeit dar, der einen dualen Anlageansatz vorstellt.

          Francesco Mandala

          Der duale Ansatz bedeutet, dass Anleger nicht nur in Unternehmen, die Pionierarbeit bei der Entwicklung überlegener Materialien leisten (die ‘Produzenten’) investieren, sondern auch in solche, die eine effizientere Nutzung dieser Materialien ermöglichen (die ’Enablers’). Diese Strategie gewährleistet ein umfassendes Engagement über die gesamte Wertschöpfungskette der intelligenten Werkstoffinnovation. 90 % der Firmen, in die investiert werden kann, stammen aus den Sektoren IT, Industrie und Werkstoffe, aber der Schwerpunkt liegt auf themenrelevanten Aktien, nicht auf den “üblichen Sektornamen”.

          Trotz der Herausforderungen bewies die Strategie im Jahr 2023 Widerstandsfähigkeit. Diese Performance-Dichotomie unterstreicht das differenzierte Umfeld, in dem die Strategie tätig ist:

          • Produzenten: Der Cluster hatte mit Gegenwind aufgrund von Nachfragerückgang, Lagerabbau und sinkenden Rohstoffpreisen zu kämpfen, was sich negativ auf deren Performance auswirkte.

          • Enablers: Im Gegensatz dazu zeigten die Enablers eine aussergewöhnliche Leistung und profitierten von Fortschritten in der Technologie und Ausrüstung, die für die nächste Generation der Materialverwertung von zentraler Bedeutung sind.

          Das Potenzial freilegen – Asymmetrische Belohnungen

          Eine Investition in diese Sektoren ist jetzt besonders attraktiv, da sowohl die Produzenten als auch die Enabler ein asymmetrisches Ertragsprofil bieten.

          Für Produzenten: Das Aufwärtspotenzial ist sowohl strukturell als auch konjunkturell bedingt. Mit der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft ist die Verlagerung von fossilen Brennstoffen auf Metalle wie Lithium, Kupfer und Nickel unvermeidlich, angetrieben durch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und sauberen Energielösungen. Da die Metallpreise derzeit gedämpft sind, könnte eine bevorstehende Umkehr der Nachfrage diesen Rohstoffen erheblich zugute kommen. Da Gebäude die grössten Verursacher von Treibhausgasemissionen sind, besteht eine grosse Nachfrage nach Materialien zur Isolierung und Effizienzsteigerung.

          Für Enablers: Die Wachstumsaussichten werden von technologischen Fortschritten in den Bereichen Ausrüstung, Automatisierung und Software angetrieben, die für die Anwendung intelligenter Materialien der nächsten Generation entscheidend sind.

          Moderne Ausrüstung wie der Einsatz von KI erfordert anspruchsvollere Chiptechnologien, was den Bedarf an fortschrittlichen Halbleiteranlagen sowohl in naher als auch in ferner Zukunft erhöht. Zusätzlich zu dieser starken strukturellen Triebkraft wird der Abbau von Lagerbeständen in verschiedenen Endmärkten wahrscheinlich im Jahr 2024 enden, was zu einer Belebung der weit verbreiteten Nachfrage nach fortschrittlichen Geräten führen wird, wie etwa bei Life-Science-Tools und industriellen Testern.

          Die Industrieautomatisierung ist eine Reaktion auf die sinkende Bevölkerungszahl und auf die Notwendigkeit der Regierungen, strategische Lieferketten zu sichern (so bei der Batterieherstellung). Nach fast zwei Jahren dürfte die Talsohle bei den weltweiten Investitionen in der Fertigungsindustrie erreicht sein. Alle grossen Automatisierungsanbieter erwarten, dass die Nachfrage in diesem Jahr wieder anziehen wird. Es wird erwartet, dass die künstliche Intelligenz langfristig eine wichtige Rolle spielen wird.

          Begrenztes Abwärtsrisiko und Wachstumsaussichten

          Es ist wichtig, stets die strategische Positionierung zu berücksichtigen, um sowohl von unmittelbaren zyklischen Erholungen als auch von langfristigen strukturellen Verschiebungen in der Weltwirtschaft zu profitieren. Durch Investitionen in eine Mischung aus Produzenten und Enablers ergibt sich die Möglichkeit, die wachsende Nachfrage nach intelligenten Werkstoffen zu nutzen, die durch die Dekarbonisierung, den technologischen Fortschritt und den weltweiten Vorstoss in Richtung Nachhaltigkeit erforderlich ist.

          Pieter Busscher

          Robeco

          Pieter Busscher ist seit 2007 Portfoliomanager bei Robeco. Zuvor arbeitete er bei Credit Suisse Asset Management in Zürich. Pieter Busscher absolvierte den Bachelor in International Business an der RSM Erasmus Universität, den Master in Banking and Finance an der Universität St. Gallen und er ist CFA Charterholder.