Tech Talk
Dimitri Petruschenko
Petruschenko Consulting
IT ist das Fundament – und der strategische Hebel für unabhängige Vermögensverwalter
Das Datenmanagement – die Erfassung und Auswertung von Daten – wird für unabhängige Vermögensverwalter aufgrund der zunehmenden Komplexität der Finanzmärkte, der sich ändernden Vorschriften und der Personalisierung der Portfolios immer wichtiger. Angesichts der Probleme, die damit gelöst werden können, ist ein zunehmend zielgerichteter Ansatz erforderlich.
Das Problem der Datenfragmentierung
Kundendaten, Details zu Portfolios, Marktinformationen und Betriebsdaten sind oft über verschiedene Systeme, Tabellenkalkulationen und sogar über die individuellen Notizen der Berater verstreut. Dieser fragmentierte Ansatz erschwert den Überblick über jeden einzelnen Kunden und schränkt damit die persönliche Beratung und die strategische Entscheidungsfindung ein.
Die Auswirkungen :
Lösungen für das Problem
Eine einheitliche Datenverwaltungsplattform konsolidiert Daten aus unterschiedlichen Quellen in einem einzigen zentralen Repository. Es ist nicht mehr nötig, zeitraubende Suchvorgänge in mehreren Systemen durchzuführen, da die Berater auf einen Blick eine umfassende und genaue Übersicht über jeden Kunden erhalten. Mit einer einzigen Informationsquelle können sie fundiertere Entscheidungen treffen, Investitionsstrategien an individuelle Bedürfnisse anpassen und proaktiv Cross-Selling- oder Up-Selling-Möglichkeiten identifizieren.
Das Problem manueller und zeitraubender Prozesse
Vermögensverwalter verbringen oft zu viel Zeit mit manuellen Aufgaben wie Dateneingabe, Berichterstellung und Compliance-Prüfungen. Diese Belastung zehrt an ihren Ressourcen und hindert sie daran, sich auf wertschöpfende Tätigkeiten wie den Aufbau von Kundenbeziehungen und die Entwicklung von Investitionsstrategien zu konzentrieren.
Die Auswirkungen :
Lösungen für das Problem
Die Automatisierung von Routineaufgaben wie Dateneingabe, Berichterstellung und Compliance-Prüfungen auf der Verwaltungsplattform spart wertvolle Zeit. Diese Zeit kann dann für Kundenbeziehungen, die Entwicklung individueller Anlagestrategien und für Beratung, die stärker auf die Antizipation von Bedürfnissen ausgerichtet ist, genutzt werden. Die Automatisierung verringert auch das Risiko menschlichen Versagens und gewährleistet die Genauigkeit und Konsistenz der Daten.
Das Problem der betrieblichen Ineffizienz
Wenn ein Unternehmen wächst, steigen Datenvolumen und -komplexität exponentiell an. Altsysteme und manuelle Prozesse können nicht Schritt halten, was zu Engpässen, Verzögerungen und einem erhöhten Fehlerrisiko führt.
Die Auswirkungen :
Lösungen für das Problem
Eine robuste Datenverwaltungsplattform ist für die Verwaltung grosser Datenmengen ausgelegt und kann im Zuge des Unternehmenswachstums leicht skaliert werden.
Das Problem der Anfälligkeit für Cyberverletzungen
Der Finanzsektor ist aufgrund der sensiblen Finanzinformationen, die er verarbeitet, ein beliebtes Ziel für Cyberangriffe. Fragmentierte Datensysteme, geringe Zugriffskontrollen und unzureichende Sicherheitsmassnahmen erhöhen das Risiko von Datenverstössen, Diebstahl von Kundeninformationen und finanziellen Verlusten.
Die Auswirkungen :
Lösungen für das Problem
Eine einheitliche Datenverwaltungsplattform verfügt über integrierte Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, Zugriffskontrollen und Bedrohungserkennung, um sensible Kundeninformationen zu schützen.
In einer Branche, in der Daten einen echten Wettbewerbsvorteil darstellen, können Unternehmen nicht riskieren, durch fragmentierte Systeme und manuelle Prozesse gebremst zu werden. Eine umfassende Datenverwaltungsstrategie rationalisiert nicht nur die Abläufe und erhöht die Sicherheit, sondern ermöglicht es den Beratern auch, den persönlichen und proaktiven Service zu bieten, den die Kunden erwarten. Mit einer einheitlichen Datenverwaltungsplattform können Vermögensverwaltungsgesellschaften ihr Wachstum beschleunigen und sich leichter in einem immer komplexeren Markt bewegen.
Eric Gagnaux
KeyIT
Der IT-Spezialist Eric Gagnaux ist Direktor für Vertrieb und Business & Data Analytics bei keyIT, einem Unternehmen, das sich auf die Verwaltung von IT-Infrastrukturen, Datenmanagement und Lösungen für künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Im Laufe seiner Karriere bekleidete er verschiedene Führungspositionen in Europa und im asiatisch-pazifischen Raum, wo er ein solides Fachwissen in den Bereichen strategische Planung, technologische Lösungen und Entwicklung von Vertriebskanälen erwarb. Eric Gagnaux ist Absolvent der Ingenieurschule Freiburg.
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WealthArc setzt die Diversifizierung seines Angebots mit der Einführung eines neuen PMS, Essentials, fort, welches sich insbesondere an unabhängige Vermögensverwalter mit einem Vermögen von weniger als 100 Millionen richtet. Mit dem Ziel, ihnen eine einfache und erschwingliche Lösung in die Hand zu geben, wie Etienne de Béjarry erläutert.
Von Jérôme Sicard
Warum haben Sie sich entschieden, EAMs unter 100 Millionen ins Visier zu nehmen?
Unabhängige Vermögensverwalter bewegen sich in einem schwierigen Umfeld: volatile Finanzmärkte, nicht mehr nur lokale, sondern auch internationale Konkurrenz, allgemein steigende Betriebskosten, sinkende Margen… Das FinfraG/FINIG macht ihren Alltag noch komplizierter. Die FINMA wird nun sicherstellen, dass sie die notwendigen Compliance-Massnahmen umgesetzt haben, sei es die Kundenklassifizierung, die Bewertung des Risikoprofils, das Risikomonitoring oder die GwG-Prüfungen. Daher ist es für UVVs fast unmöglich, weiterhin auf Papier oder mit dezentralen Tools zu arbeiten.
Mittlere und grössere Vermögensverwalter konnten in angemessene Tools investieren, aber es gibt in der Schweiz etwa tausend unabhängige Vermögensverwalter mit einem Vermögen von weniger als 100 Millionen Franken, die nicht über die Ressourcen verfügen, um diese Art von Investitionen zu tätigen. Dieser Kontext hat uns dazu veranlasst, Essentials auf den Markt zu bringen, eine einfache und erschwingliche PMS-Lösung, mit der es möglich sein wird, alle Kunden- und Portfoliodaten zu zentralisieren, um die Anforderungen der FINMA zu erfüllen.
Wie wird der funktionale Umfang von Essentials aussehen?
Essentials wird eine Schnittstelle zu bis zu drei Depotbanken haben, um Bankdaten auf täglicher Basis automatisch zu aggregieren und abzustimmen. Diese Daten werden mit einem CRM-Tool verknüpft, das ein vollständiges Kunden-Onboarding, Dokumentenmanagement und Korrespondenzverfolgung ermöglicht. Nicht zu vergessen die Kontrolle und das Monitoring von Risiken. Das Modul zur Überwachung der Anlagestrategien informiert den Fondsmanager automatisch über Abweichungen. Transaktionen mit erhöhtem Risiko werden automatisch überwacht und das Audit-Modul erleichtert die jährlichen Audits.
Inwiefern glauben Sie, dass Sie eine Marktlücke schliessen können?
Die grosse Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz nutzt keine geeigneten Tools, weil sie sich diese nicht leisten können und weil diese Tools nicht ihren Bedürfnissen entsprechen. Die bestehenden PMS-Lösungen sind zu komplex. Sie erfordern eine zu lange Implementierungszeit und sind zu teuer. Essentials ist die erste Lösung auf diesem Markt, die wirklich durchdacht und auf kleine, unabhängige Manager zugeschnitten ist.
Wie viel wird Essentials kosten?
Essentials kostet 10.000 CHF pro Jahr. Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Qualität der Daten genau dieselbe ist wie bei WealthArc Exclusive, unserer Lösung für mittlere und höhere Vermögensverwalter.
Wie lange dauert es, Essentials zu implementieren?
Die Installation von Essentials wird dank unserer Cloud-Infrastruktur und unseres strukturierten Onboarding-Prozesses drei bis vier Wochen dauern. Für die Giganten war es wichtig, dass Essentials eine schnell zu implementierende Lösung ist. Dies waren die Punkte, auf die wir uns konzentriert haben.
Wie passt Essentials in die umfassendere Strategie von WealthArc?
Ich möchte daran erinnern, dass WealthArc ein Schweizer Wealth-Tech ist, welches 2015, also vor bald zehn Jahren, gegründet wurde. Bevor WealthArc eine Verwaltungsplattform für Drittverwalter und Family-Offices wurde, konzentrierte sich das Unternehmen zunächst auf die automatische Aggregation von Bankdaten. Unsere Wealth Data Box Lösung ist heute mit 130 Depotbanken verbunden, um die Automatisierung der täglichen Aggregation von Datenströme und den automatischen Datenabgleich zu ermöglichen.
Parallel dazu haben wir auch unsere Software für das Portfoliomanagement weiterentwickelt, um unser Angebot ausreichend zu diversifizieren, damit wir verschiedene Kundensegmente oder geografische Märkte abdecken können. Unser Flaggschiff ist nach wie vor WealthArc Exclusive, eine Verwaltungslösung für Vermögensverwalter mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Franken und in einigen Fällen bis zu einigen Milliarden Franken.
Wir haben auch WealthArc Family-Office entwickelt, das, wie der Name es schon sagt, speziell auf die Bedürfnisse von Family-Offices und Multi-Family-Offices zugeschnitten ist. Es bietet weitaus fortschrittlichere Reporting- und Konsolidierungswerkzeuge als gewöhnliche PMS.
Wir bringen also heute WealthArc Essentials auf den Markt, um uns auf intelligente Weise bei diesen Managern mit weniger als 100 Millionen zu positionieren. In dieser Logik bauen wir unser Wertversprechen auf. Wir wollen, dass unsere Produkte zunehmend segmentierte Märkte in der Schweiz, aber auch international abdecken können.
Etienne de Bejarry
WealthArc
Etienne de Bejarry ist Leiter der Geschäftsentwicklung bei WealthArc. Mit seiner Berufserfahrung in der Geschäftsentwicklung, die er vorwiegend in der Unternehmensberatungsbranche erworben hat, kam Etienne de Bejarry 2020 als Sales Manager zu WealthArc. Er ist nun für die Erarbeitung und Umsetzung der Verkaufsstrategie der Fintech verantwortlich.
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Swiss4 ist eines der wenigen von der FINMA zugelassenen Fintechs in der Schweiz und verschmilzt Wealth Management und Lifestyle in einer vollständig digitalisierten Erfahrung, die der Vermögensverwaltung eine moderne und vernetzte Vision verleiht.
Wozu dient es?
Die Swiss4-App wurde vollständig in der Schweiz auf der Grundlage einer eigenen Technologie entwickelt und verbindet Finanzdienstleistungen mit einem digitalen Premium-Concierge-Service, der rund um die Uhr verfügbar ist. Die App ist in der ganzen Schweiz zugänglich und bietet Zahlungs- und Devisenlösungen sowie Lifestyle-Dienstleistungen nur für Mitglieder. Diese beinhalten unter anderem Reisen, Gastronomie und Zugang zu prestigeträchtigen kulturellen, sportlichen oder privaten Veranstaltungen.
Swiss4 funktioniert mit der World Elite Card von Mastercard. Das dazugehörige Konto mit mehreren Währungen ermöglicht tägliche weltweite Transaktionen ohne hohe Wechselkursgebühren. Swiss4 ist übrigens die einzige Anbieterin in der Schweiz, der die World Elite Metallic-Karte herausgibt, die keine sichtbare Nummer hat und exklusive Vorteile ohne Gebühren oder Ausgabenlimits bietet.
Was ist der Mehrwert?
Swiss4 ist vor allem in puncto Sicherheit unnachgiebig. Die Einlagen der Kunden in Schweizer Franken werden bei der Schweizerischen Nationalbank aufbewahrt, während die Euro-Einlagen der Swiss Euro Clearing Bank anvertraut werden.
Swiss4 zeichnet sich durch ihre proprietäre „SwissCore“-Technologie aus, die ihr die vollständige Kontrolle über ihre Infrastruktur verschafft, die Betriebskosten deutlich senkt und eine grössere Agilität bei der Entwicklung ihrer Dienstleistungen gewährleistet. Swiss4 setzt parallel dazu künstliche Intelligenz als Teil ihrer Lifestyle-Plattform ein, um das Verhalten und die Vorlieben der Kunden genau zu analysieren und ihnen massgeschneiderte Empfehlungen zu geben.
An wen richtet sich das?
Swiss4 zielt einerseits auf „Mass Affluent“ mit einem Vermögen von 50’000 bis 1 Million Franken und andererseits auf High Net Worth Individuals. Swiss4 verlangt keinen Mindestbetrag für die Nutzung der Anwendung, solange die Mitgliedsgebühren beglichen werden. Dies ermöglicht eine grössere Flexibilität für die Nutzer, da die Dienstleistungen ohne Zwang zu einer Ersteinlage zugänglich sind.
Die App erfüllt die Bedürfnisse dieser Kunden, indem sie ihnen Premium-Dienstleistungen anbietet, die normalerweise wohlhabenderen Kunden vorbehalten sind und dies zu einem erschwinglichen Preis.
Wer sind die Leiter?
Zhina Asmaei übernimmt die Funktion der Geschäftsführerin bei Swiss4. Nach ihrem Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften spezialisierte sie sich auf den Bereich der Vermögensverwaltung und absolvierte einen Master in Wealth Management an der Universität Genf. Ihre Masterarbeit befasste sich mit digitalen Bankdienstleistungen in der Schweiz und in Europa, und sie ist eine anerkannte Expertin in der Fintech-Industrie. Das Führungsteam von Swiss4 besteht aus Spezialisten aus verschiedenen Bankinstituten, die zusammengebracht wurden, um das Wachstum und die Entwicklung von Swiss4 zu unterstützen.
Wieviel kostet es?
Die Mitgliedschaft bei Swiss4 wird zu einem Jahrespreis von 1’400 Franken angeboten. Das Angebot umfasst ein umfassendes Mehrwährungskonto, die Swiss4 World Elite Card und einen unbegrenzten Zugang zur Online-Concierge-Plattform. Mit dem Treueprogramm Elevate by Swiss4 können Swiss4-Mitglieder bei ihren Interaktionen mit der Plattform Punkte sammeln, die sie später in mehrere Rabatte oder einen Kredit für den Preis der Mitgliedschaft umwandeln können.
Weitere Informationen :Swiss4.com
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Die Umstellung auf digitale Lösungen und die Nutzung des Potenzials dieser Technologien ist nicht länger eine einfache Aufgabe. Angesichts der Komplexität der Herausforderungen und Aufgaben ist es besser, sich an einen konkreten strategischen Plan zu halten, der zu mehr Effizienz und einem höheren Mehrwert für die Kunden führen kann.
Wenn von digitaler Transformation die Rede ist, haben viele sofort riesige Projekte vor Augen, die viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Viele UVVs sind daher der Ansicht, dass sie keinen Zugang zu den technologischen Lösungen haben, die für ihre Entwicklung erforderlich sind. Sie bremsen sich in gewisser Weise selbst. Denn diese Lösungen sind eigentlich für die meisten Institutionen verfügbar, unabhängig von ihrer Grösse. Die digitale Transformation ist kein Trugbild und ihre Umsetzung führt schnell zu Ergebnissen, sei es in Bezug auf die Effizienz oder die Bereicherung des Kundenerlebnisses. So entstehen Wettbewerbsvorteile.
Natürlich haben die unabhängigen UVVs unterschiedliche Ausgangspunkte. Aufgrund der diversen Kundensegmente, auf die sie sich konzentrieren, der verschiedenen Strukturen, die sie geschaffen haben, oder der unterschiedlichen Tools, die sie einsetzen, bilden sie eine recht heterogene Gruppe.
Sie verfolgen jedoch viele gemeinsame Ziele, wie z. B. sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern, indem sie sowohl die Qualität ihrer Dienstleistungen als auch ihre Gewinnspannen verbessern.
Im Folgenden finden Sie eine Roadmap, wie diese beiden Ziele erreicht werden können.
Eine solide Grundlage schaffen, rentable Projekte anvisieren, um die nächsten Schritte zu finanzieren
a. Der erste Schritt besteht in der Digitalisierung der umfangreichsten Dokumente, die regelmässig aktualisiert werden müssen.
Die Digitalisierung von Onboarding-Formularen, Auftragserteilungen und der Austausch mit den Depotbanken führt zu sofortigen Zeit- und Kosteneinsparungen. Zudem ergeben sich erhebliche Einsparungen bei den Kosten für die Aufbewahrung physischer Dokumente. Dieser Schritt erleichtert auch die Audits, indem er eine zugängliche und strukturierte Dokumentationsbasis bietet.
Nicht zuletzt wird hier die Grundlage für interessantere Initiativen wie die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen geschaffen, sei es beim Onboarding, der Compliance oder der Dokumentenproduktion.
b. Die Digitalisierung von Prozessen und die Einführung von Automatismen.
Sobald die Dokumente strukturiert und digitalisiert sind, kann die Verbesserung von Prozessen erheblich vereinfacht werden. Die Abläufe und Workflows, welche während des gesamten Lebenszyklus des Kunden ausgelöst werden, können dann verwaltet werden. Es wird natürlich mit dem Onboarding begonnen. Anstatt sich systematisch darüber Gedanken zu machen, welche Dokumente erfasst oder welche Kontrollen durchgeführt werden müssen, können all diese Fragen in ein «intelligentes» Prozessmanagement integriert werden. Das System führt die Vermögensverwalter durch die Unterlagen, es zeigt ihnen Kontrollpunkte, Warnungen oder einfach nur fehlende Schriftstücke an. Dadurch wird die Qualität verbessert und die Fristen verkürzt.
Neben dem Onboarding sind auch automatisierte Prozesse denkbar, die sofort Aufzeichnungen erstellen, die Einrichtung dynamischer Formulare, die sich je nach den gegebenen Antworten anpassen, oder die automatische Versendung von Informationsmaterial und Prospekten an den Kunden.
Letztendlich kann die Digitalisierung von Prozessen auch die Compliance betreffen. Hierfür ist ein eigenes Programm erforderlich. Die Kontrollen, die beim Onboarding oder bei den regelmässigen Überprüfungen durchgeführt werden, sind zeitaufwändig. Aber sie können nun zumindest für die Erfassung und Zusammenfassung der Dokumente automatisiert werden. Auch das Management von AML-Warnungen könnte von der Automatisierung profitieren. Wenn die Suche und Kategorisierung der Datenströme maschinell durchgeführt wird, können sich die Analysten auf eine umfassendere Analyse konzentrieren, was die Qualität der Untersuchung erheblich verbessern würde.
Ihr Geschäft mit Projekten mit hoher Wertschöpfung ausbauen
a. Einführung eines PMS
In den von UVVs betriebenen Strukturen dient das PMS als Grundstein. Von der Überwachung und Steuerung der Portfolios über die Auftragserteilung bis hin zur Abstimmung ist das PMS das Tool, mit dem der Vermögensverwalter seine betriebliche Effizienz optimieren kann. Daher sollte die Wahl sorgfältig getroffen werden, wobei der Schwerpunkt auf den Bedürfnissen der Benutzer, Portfoliomanager und Relationship Manager liegen sollte.
Die Kapazitäten von PMS werden kontinuierlich erweitert. Sie beinhalten heute Funktionen, die bisher nur grossen Vermögensverwaltern vorbehalten waren. Dynamisches Rebalancing unter Berücksichtigung von kundenspezifischen Einschränkungen, Portfolioerstellung nach Kundenzielen und vereinfachte Schnittstellen zu Depotbanken sind Elemente, die die UVVs entlasten. So können sie die Beziehungen zu ihren Kunden und auch Depotbanken ausbauen und gleichzeitig ihre betriebliche Effizienz steigern.
b. Kontoaggregation und ganzheitliches Reporting
Die Zusammenführung von Konten und die ganzheitliche Vision sind Themen, die alle UVVs und vielleicht besonders die Family Offices betreffen. Bei Kunden mit mehreren Banken muss viel Arbeit geleistet werden, um einen Überblick über ihre finanziellen und sonstigen Vermögenswerte zu erhalten. Die Entwicklung von Konsolidierungstools – und insbesondere von Visualisierungstools – wird erheblich an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus werden die Vermögensverwalter bessere Entscheidungen treffen können, da sie Zugang zu allen Vermögenswerten erhalten und die Wahl haben, bestimmte Positionen zu stärken oder eine Diversifizierung zu bevorzugen.
Langfristig planen
a. Aufbau eines Netzwerks
Vor dem Hintergrund der Gewinnung neuer Kunden und des «grossen Vermögenstransfers» zwischen den Generationen muss die Kundenkenntnis gestärkt und auf einen grösseren Kreis ausgeweitet werden. Die Einführung eines CRM-Tools, das auch die Akquise einschliesst, ermöglicht es UVVs, sich auf die Menschen und ihre Beziehungen zu konzentrieren, um neue Entwicklungsmöglichkeiten zu erschliessen und ihre bestehenden Kunden in einer langfristigen Beziehung zu binden.
Für UVVs mit einem umfangreicheren Geschäftsvolumen können recht ausgefeilte Beziehungsprogramme eingesetzt werden. Die «Marketing Automation» hilft z. B. bei der Erstellung individueller Strategien auf der Grundlage der Kundensegmentierung, gefolgt von teilweise automatisierten Kundenbindungsplänen, die den gewünschten kommerziellen Druck und die Verhaltensanalyse berücksichtigen.
b. Künstliche Intelligenz für aktives Portfoliomanagement, Unterstützung von regulatorischen und Cross-Border-Auflagen
Zum Abschluss dieses Artikels sollte natürlich der Beitrag der künstlichen Intelligenz nicht unerwähnt bleiben. Die ersten Anwendungsfälle sind bereits bekannt. Sie reichen von der Generierung kundenspezifischer, vorausgefüllter Dokumente bis hin zur Personalisierung der Inhalte, die an die Kunden übermittelt werden. Sie beinhalten Vorschläge für den Vermögensverwalter, welche Massnahmen er als Nächstes bei seinen Kunden ergreifen sollte, die Transkription von Telefonaten und E-Mails der Kunden in das CRM sowie die unterstützte Überwachung der Märkte zur besseren Entscheidungsfindung.
Der Weg mag steinig erscheinen, aber wenn sich jeder UVV auf sein Geschäftsmodell konzentriert und sich Prioritäten sowie klare Ziele setzt, kann er kurz- und mittelfristige Verbesserungen anstreben. Dadurch kann er wachsen, sich auf eine Marktkonsolidierung vorbereiten und eine mögliche regulatorische Verschärfung bewältigen.
Diese Roadmap muss sowohl ambitioniert als auch realistisch sein. Um die Auswirkungen zu sehen, muss sie vor allem mit Feingefühl, Agilität und Pragmatismus in jedem einzelnen Bereich umgesetzt werden.
Brewen Latimier
Colombus Consulting
Brewen Latimier ist als Manager bei Colombus Consulting tätig, wo er für den Finanzdienstleistungssektor in der Schweiz zuständig ist. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in diesem Sektor. Nach einer anfänglichen Karriere in der Finanzabteilung einer Bank wechselte er in die Beratungsbranche, in der er an zahlreichen Projekten zur digitalen Transformation in ganz Europa und der Schweiz für Finanzinstitute beteiligt war. Zuletzt hat er für seine Kunden verschiedene Digital- und Datenstrategien umgesetzt.
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Wenn sie es nicht schon ist, wird die Cybersicherheit in den nächsten Jahren zu einem der Hauptanliegen von Vermögensverwaltern werden. Angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen werden die Integrität der Kundendaten und der Schutz der Systeme zu klaren Prioritäten. Hossein Fezzazi stellt hier einige der wichtigsten Punkte vor.
Verwaltungsgesellschaften erscheinen immer häufiger auf dem Radar von Cyberkriminellen, die natürlich die sensiblen Finanzdaten der Kunden verfolgen und ins Visier nehmen. Ein „richtig“ durchgeführter Angriff reicht aus, um das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kunden und seinem Vermögensverwalter zu zerstören, der die Sicherheit der Vermögenswerte, die unter seiner Verantwortung stehen, gewährleisten soll. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger, die Funktionsweise von Cyberangriffen – dank eines als „Cyber-Kill-Chain“ bekannten Computereingriffsverfahren – zu verstehen und zu wissen, welche Methoden man anwenden kann, um sie zu verhindern. Diese Arbeit ist umso notwendiger, da die FINMA in den nächsten Jahren immer höhere Anforderungen an die Art und Weise stellen wird, wie Vermögensverwalter ihre eigene Cybersicherheit umsetzen. Auf die eine oder andere Weise werden die Depotbanken dies sicherlich auch widerspiegeln.
Anatomie einer Cyber-Kill-Chain
Cyberangriffe laufen in der Regel in drei Phasen ab: Befehl und Kontrolle, Konsolidierung und Vorbereitung, gefolgt schliesslich von dem Auftreffen auf das Ziel.
Die Befehls- und Kontrollphase beginnt, wenn ein Angreifer durch Phishing, das Erraten von Passwörtern oder das Ausnutzen von Schwachstellen in ein Computersystem eindringt. Nach dem Eindringen in das System ist sein Ziel, die Kontrolle über das System zu erlangen – entweder durch Anmeldeinformationen oder durch die Installation bösartiger Software, der sogenannten Malware.
Danach folgen die Konsolidierung und die Vorbereitung. Um mehr Zugriff zu erhalten, bewegen sich Cyberkriminelle innerhalb des Netzwerks und suchen nach kritischen Konten. Auf diese Weise vergrössern sie ihre Privilegien, wie z. B. Zugangscodes, im Kern des Computersystems und sind in der Lage, noch grösseren Schaden anzurichten.
Schliesslich das Auftreffen auf das Ziel. Dies ist der entscheidende Schlag. Die Cyberkriminellen extrahieren so viele Daten wie möglich, zerstören Backups oder verschlüsseln Dateien. Der ins Visier genommene Manager steht dann mit dem Rücken zur Wand und die Zahlung eines Lösegelds scheint die einzige Möglichkeit zu sein.
Jeder erfolgreiche Angriff hat weitreichende Folgen in Form von Kosten, Rufschädigung und rechtlichen Komplikationen. Bei einem Cyberangriff ist es jedoch ebenso wahr, dass jedes Glied in der Kette eine Chance bietet, zurückzuschlagen und den Angreifer zu übertrumpfen. Bisher gibt es neun bewährte Techniken, um die Schlachtpläne der Cyberkriminellen zu durchkreuzen.
Hossein Fezzazi
Penta
Hossein Fezzazi ist seit dem Jahr 2010 Chief Operating Officer von Penta und daher für die Strategie, die Finanzen und die Verwaltung der Konten des Unternehmens in Genf und in Dubai zuständig. Für diese Aufgaben bringt er seine solide Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung während der Ausschreibungs-, Vorverkaufs- und Produktionsphase von Projekten ein.
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Die Suche und Verwaltung von Finanzvorschriften erfolgen nach wie vor weitgehend manuell. Es gibt keinen zentralen, einfachen, schnellen und sicheren Zugang. Das 2018 von Enrico Giacoletto gegründete Regtech EasyReg will dieses Problem mit einer Lösung beheben, die die Suche in der Regulierung und das Management ihrer Änderungen effizienter und kostengünstiger macht. Mit einfachen Klicks …
Von Levy-Sergio Mutemba
Was ist die „e-Reg“-Lösung?
E-Reg ist der Name der RegTech-Lösung, die eine Online-Plattform im SaaS-Modus ist und in der Schweiz gehostet wird. Da sich die Vorschriften von Woche zu Woche ändern, ist es wichtig, dass die Plattform ständig aktualisiert werden kann. Ihre Hauptfunktionalität besteht darin, die Vorschriften zu durchsuchen. Sie bietet aber auch eine Kollaborationslösung, die es den Nutzern ermöglicht, Texte zu kommentieren.
Die Lösung dient auch als Plattform für die Überwachung von Vorschriften, in die alle aktuellen Änderungen integriert werden. Sie übernimmt alle Codes und Lösungen, die Fachleute verwenden, um die Finanznachrichten zu verfolgen und wendet sie auf die regulatorischen Nachrichten an. Das heisst, Newsfeed, Suchmaschine, kontextbezogene Ergebnisse, aktive Links, Warnungen, Analysen von Spezialisten usw. Es ist möglich, in dieser digitalen Bibliothek entweder nach dem Datum der Bekanntgabe von Änderungen der Vorschriften oder nach dem Datum des Inkrafttretens zu arbeiten. Es kommt tatsächlich recht häufig vor, dass ein einziges Änderungsdatum von mehreren Inkraftsetzungsdaten begleitet wird. e-Reg bietet somit eine zentrale Sicht auf das regulatorische Pflichtenheft.
Wie wird dieser umfangreiche Satz an regulatorischen Daten technisch organisiert?
Wir standardisieren die Regulierung. Ein Gesetzestext ist ganz anders aufgebaut als ein erläuternder Text oder eine Mitteilung. Wir haben Werkzeuge und Technologien entwickelt, die es der e-Reg ermöglichen, Gesetzestexte zu lesen und zu unterscheiden. Unser Tool weiss zum Beispiel, dass die Begriffe „FINIG“, die dem Gesetz über Finanzinstitute entsprechen, auf Italienisch „LIsFi“ für „legge federale sugli istituti finanziari“ heissen. Das System weiss, dass Artikel 4 auf Französisch dem Artikel 4 auf Italienisch oder Deutsch desselben Gesetzes entspricht.
Das System spürt also alle regulatorischen Verweise in den verschiedenen Texten auf, um die notwendigen Verbindungen herzustellen, damit man sich in den Gesetzestexten zurechtfinden und ein Thema, die damit verbundenen Konzepte, ihre Definitionen, die Auswirkungen und Schlüsseldaten verfolgen kann. Aber auch die Ausnahmen und andere Vereinfachungen können somit wiedergefunden werden.
Auf welche Schwierigkeiten stossen Finanzinstitute, wenn sie nach regulatorischen Informationen suchen?
Die Schweiz hat den Vorteil, dass sie einen pragmatischen Regulierungsrahmen bietet. Dennoch ist die Architektur manchmal komplex, und es gibt viele verschiedene Quellen, die konsultiert werden müssen. Die Bandbreite reicht von offiziellen bis hin zu weniger offiziellen Regulierungsdokumenten. Alle sind vollgepackt mit nützlichen Informationen. Dies wirft die Frage auf, wie man die Antwort auf eine regulatorische Frage finden kann, wenn diese nicht in einem Gesetz oder einem Rundschreiben der FINMA enthalten ist, sondern beispielsweise in einer öffentlichen Konsultation oder in einem erläuternden Bericht behandelt wird.
Und wie findet man Meinungen oder Interpretationen, die man von externen Stellen wie der Aufsichtsbehörde, Wirtschaftsprüfern oder Anwaltskanzleien erhalten hat? Viele Kunden müssen heute immer noch ihre E-Mails bemühen, um Stellungnahmen oder Empfehlungen von Experten zu einer bestimmten Regulierungsfrage zu finden. Es sind aber diese Empfehlungen, welche die derzeitige Praxis des Instituts erklären und rechtfertigen.
Welcher ist Ihr wichtigstes Kundensegment?
Hauptsächlich Banken. Sie müssen zahlreiche Gesetze und Vorschriften einhalten, viel mehr als ein Vermögensverwalter. Bei grösseren Strukturen ist ein effektives Regulierungsmanagement praktisch Teil des Geschäftsmodells. Es besteht ein echter Bedarf, die Prozesse im Zusammenhang mit der Regulierung zu optimieren und sie rational zu verwalten, da die Grösse eines Unternehmens dieses Risiko noch erhöht.
Wir arbeiten aber auch mit Beratern zusammen, die Family Offices und Vermögensverwalter zu ihren Kunden zählen. Sie nutzen unser Tool, um effektiver mit ihren eigenen Kunden zu arbeiten. Regulierungsfachleute haben einen wahren Appetit auf die Nutzung moderner Tools.
Enrico Giacoletto
EasyReg
Enrico Giacoletto gründete EasyReg im Dezember 2018, um e-Reg zu schaffen, eine Anwendung, mit der die Arbeit mit der Finanzregulierung vereinfacht und digitalisiert werden kann. Damit hilft er zahlreichen Kunden, hauptsächlich Privatbanken in Genf und Lugano, ihre Risiken besser zu managen und regulatorische Änderungen zu implementieren. Sein Werdegang in der Finanzindustrie erstreckt sich über mehr als 20 Jahre. Er war unter anderem Marktleiter für eine der Big4 in der Abteilung Finanzdienstleistungen – Risiko in der Westschweiz. Enrico Giacoletto ist CFA und besitzt die FRM-Zertifizierung (Financial Risk Manager).
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