Compliance
Dirk Spiegel
AvelaLaw
Compliance als Chance: Effizienz steigern, Risiken minimieren
Die Umstellung auf digitale Lösungen und die Nutzung des Potenzials dieser Technologien ist nicht länger eine einfache Aufgabe. Angesichts der Komplexität der Herausforderungen und Aufgaben ist es besser, sich an einen konkreten strategischen Plan zu halten, der zu mehr Effizienz und einem höheren Mehrwert für die Kunden führen kann.
Wenn von digitaler Transformation die Rede ist, haben viele sofort riesige Projekte vor Augen, die viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen. Viele UVVs sind daher der Ansicht, dass sie keinen Zugang zu den technologischen Lösungen haben, die für ihre Entwicklung erforderlich sind. Sie bremsen sich in gewisser Weise selbst. Denn diese Lösungen sind eigentlich für die meisten Institutionen verfügbar, unabhängig von ihrer Grösse. Die digitale Transformation ist kein Trugbild und ihre Umsetzung führt schnell zu Ergebnissen, sei es in Bezug auf die Effizienz oder die Bereicherung des Kundenerlebnisses. So entstehen Wettbewerbsvorteile.
Natürlich haben die unabhängigen UVVs unterschiedliche Ausgangspunkte. Aufgrund der diversen Kundensegmente, auf die sie sich konzentrieren, der verschiedenen Strukturen, die sie geschaffen haben, oder der unterschiedlichen Tools, die sie einsetzen, bilden sie eine recht heterogene Gruppe.
Sie verfolgen jedoch viele gemeinsame Ziele, wie z. B. sich gegenseitig die Arbeit zu erleichtern, indem sie sowohl die Qualität ihrer Dienstleistungen als auch ihre Gewinnspannen verbessern.
Im Folgenden finden Sie eine Roadmap, wie diese beiden Ziele erreicht werden können.
Eine solide Grundlage schaffen, rentable Projekte anvisieren, um die nächsten Schritte zu finanzieren
a. Der erste Schritt besteht in der Digitalisierung der umfangreichsten Dokumente, die regelmässig aktualisiert werden müssen.
Die Digitalisierung von Onboarding-Formularen, Auftragserteilungen und der Austausch mit den Depotbanken führt zu sofortigen Zeit- und Kosteneinsparungen. Zudem ergeben sich erhebliche Einsparungen bei den Kosten für die Aufbewahrung physischer Dokumente. Dieser Schritt erleichtert auch die Audits, indem er eine zugängliche und strukturierte Dokumentationsbasis bietet.
Nicht zuletzt wird hier die Grundlage für interessantere Initiativen wie die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen geschaffen, sei es beim Onboarding, der Compliance oder der Dokumentenproduktion.
b. Die Digitalisierung von Prozessen und die Einführung von Automatismen.
Sobald die Dokumente strukturiert und digitalisiert sind, kann die Verbesserung von Prozessen erheblich vereinfacht werden. Die Abläufe und Workflows, welche während des gesamten Lebenszyklus des Kunden ausgelöst werden, können dann verwaltet werden. Es wird natürlich mit dem Onboarding begonnen. Anstatt sich systematisch darüber Gedanken zu machen, welche Dokumente erfasst oder welche Kontrollen durchgeführt werden müssen, können all diese Fragen in ein «intelligentes» Prozessmanagement integriert werden. Das System führt die Vermögensverwalter durch die Unterlagen, es zeigt ihnen Kontrollpunkte, Warnungen oder einfach nur fehlende Schriftstücke an. Dadurch wird die Qualität verbessert und die Fristen verkürzt.
Neben dem Onboarding sind auch automatisierte Prozesse denkbar, die sofort Aufzeichnungen erstellen, die Einrichtung dynamischer Formulare, die sich je nach den gegebenen Antworten anpassen, oder die automatische Versendung von Informationsmaterial und Prospekten an den Kunden.
Letztendlich kann die Digitalisierung von Prozessen auch die Compliance betreffen. Hierfür ist ein eigenes Programm erforderlich. Die Kontrollen, die beim Onboarding oder bei den regelmässigen Überprüfungen durchgeführt werden, sind zeitaufwändig. Aber sie können nun zumindest für die Erfassung und Zusammenfassung der Dokumente automatisiert werden. Auch das Management von AML-Warnungen könnte von der Automatisierung profitieren. Wenn die Suche und Kategorisierung der Datenströme maschinell durchgeführt wird, können sich die Analysten auf eine umfassendere Analyse konzentrieren, was die Qualität der Untersuchung erheblich verbessern würde.
Ihr Geschäft mit Projekten mit hoher Wertschöpfung ausbauen
a. Einführung eines PMS
In den von UVVs betriebenen Strukturen dient das PMS als Grundstein. Von der Überwachung und Steuerung der Portfolios über die Auftragserteilung bis hin zur Abstimmung ist das PMS das Tool, mit dem der Vermögensverwalter seine betriebliche Effizienz optimieren kann. Daher sollte die Wahl sorgfältig getroffen werden, wobei der Schwerpunkt auf den Bedürfnissen der Benutzer, Portfoliomanager und Relationship Manager liegen sollte.
Die Kapazitäten von PMS werden kontinuierlich erweitert. Sie beinhalten heute Funktionen, die bisher nur grossen Vermögensverwaltern vorbehalten waren. Dynamisches Rebalancing unter Berücksichtigung von kundenspezifischen Einschränkungen, Portfolioerstellung nach Kundenzielen und vereinfachte Schnittstellen zu Depotbanken sind Elemente, die die UVVs entlasten. So können sie die Beziehungen zu ihren Kunden und auch Depotbanken ausbauen und gleichzeitig ihre betriebliche Effizienz steigern.
b. Kontoaggregation und ganzheitliches Reporting
Die Zusammenführung von Konten und die ganzheitliche Vision sind Themen, die alle UVVs und vielleicht besonders die Family Offices betreffen. Bei Kunden mit mehreren Banken muss viel Arbeit geleistet werden, um einen Überblick über ihre finanziellen und sonstigen Vermögenswerte zu erhalten. Die Entwicklung von Konsolidierungstools – und insbesondere von Visualisierungstools – wird erheblich an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus werden die Vermögensverwalter bessere Entscheidungen treffen können, da sie Zugang zu allen Vermögenswerten erhalten und die Wahl haben, bestimmte Positionen zu stärken oder eine Diversifizierung zu bevorzugen.
Langfristig planen
a. Aufbau eines Netzwerks
Vor dem Hintergrund der Gewinnung neuer Kunden und des «grossen Vermögenstransfers» zwischen den Generationen muss die Kundenkenntnis gestärkt und auf einen grösseren Kreis ausgeweitet werden. Die Einführung eines CRM-Tools, das auch die Akquise einschliesst, ermöglicht es UVVs, sich auf die Menschen und ihre Beziehungen zu konzentrieren, um neue Entwicklungsmöglichkeiten zu erschliessen und ihre bestehenden Kunden in einer langfristigen Beziehung zu binden.
Für UVVs mit einem umfangreicheren Geschäftsvolumen können recht ausgefeilte Beziehungsprogramme eingesetzt werden. Die «Marketing Automation» hilft z. B. bei der Erstellung individueller Strategien auf der Grundlage der Kundensegmentierung, gefolgt von teilweise automatisierten Kundenbindungsplänen, die den gewünschten kommerziellen Druck und die Verhaltensanalyse berücksichtigen.
b. Künstliche Intelligenz für aktives Portfoliomanagement, Unterstützung von regulatorischen und Cross-Border-Auflagen
Zum Abschluss dieses Artikels sollte natürlich der Beitrag der künstlichen Intelligenz nicht unerwähnt bleiben. Die ersten Anwendungsfälle sind bereits bekannt. Sie reichen von der Generierung kundenspezifischer, vorausgefüllter Dokumente bis hin zur Personalisierung der Inhalte, die an die Kunden übermittelt werden. Sie beinhalten Vorschläge für den Vermögensverwalter, welche Massnahmen er als Nächstes bei seinen Kunden ergreifen sollte, die Transkription von Telefonaten und E-Mails der Kunden in das CRM sowie die unterstützte Überwachung der Märkte zur besseren Entscheidungsfindung.
Der Weg mag steinig erscheinen, aber wenn sich jeder UVV auf sein Geschäftsmodell konzentriert und sich Prioritäten sowie klare Ziele setzt, kann er kurz- und mittelfristige Verbesserungen anstreben. Dadurch kann er wachsen, sich auf eine Marktkonsolidierung vorbereiten und eine mögliche regulatorische Verschärfung bewältigen.
Diese Roadmap muss sowohl ambitioniert als auch realistisch sein. Um die Auswirkungen zu sehen, muss sie vor allem mit Feingefühl, Agilität und Pragmatismus in jedem einzelnen Bereich umgesetzt werden.
Brewen Latimier
Colombus Consulting
Brewen Latimier ist als Manager bei Colombus Consulting tätig, wo er für den Finanzdienstleistungssektor in der Schweiz zuständig ist. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in diesem Sektor. Nach einer anfänglichen Karriere in der Finanzabteilung einer Bank wechselte er in die Beratungsbranche, in der er an zahlreichen Projekten zur digitalen Transformation in ganz Europa und der Schweiz für Finanzinstitute beteiligt war. Zuletzt hat er für seine Kunden verschiedene Digital- und Datenstrategien umgesetzt.
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Wenn sie es nicht schon ist, wird die Cybersicherheit in den nächsten Jahren zu einem der Hauptanliegen von Vermögensverwaltern werden. Angesichts der zunehmenden Cyberbedrohungen werden die Integrität der Kundendaten und der Schutz der Systeme zu klaren Prioritäten. Hossein Fezzazi stellt hier einige der wichtigsten Punkte vor.
Verwaltungsgesellschaften erscheinen immer häufiger auf dem Radar von Cyberkriminellen, die natürlich die sensiblen Finanzdaten der Kunden verfolgen und ins Visier nehmen. Ein „richtig“ durchgeführter Angriff reicht aus, um das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kunden und seinem Vermögensverwalter zu zerstören, der die Sicherheit der Vermögenswerte, die unter seiner Verantwortung stehen, gewährleisten soll. Aus diesem Grund wird es immer wichtiger, die Funktionsweise von Cyberangriffen – dank eines als „Cyber-Kill-Chain“ bekannten Computereingriffsverfahren – zu verstehen und zu wissen, welche Methoden man anwenden kann, um sie zu verhindern. Diese Arbeit ist umso notwendiger, da die FINMA in den nächsten Jahren immer höhere Anforderungen an die Art und Weise stellen wird, wie Vermögensverwalter ihre eigene Cybersicherheit umsetzen. Auf die eine oder andere Weise werden die Depotbanken dies sicherlich auch widerspiegeln.
Anatomie einer Cyber-Kill-Chain
Cyberangriffe laufen in der Regel in drei Phasen ab: Befehl und Kontrolle, Konsolidierung und Vorbereitung, gefolgt schliesslich von dem Auftreffen auf das Ziel.
Die Befehls- und Kontrollphase beginnt, wenn ein Angreifer durch Phishing, das Erraten von Passwörtern oder das Ausnutzen von Schwachstellen in ein Computersystem eindringt. Nach dem Eindringen in das System ist sein Ziel, die Kontrolle über das System zu erlangen – entweder durch Anmeldeinformationen oder durch die Installation bösartiger Software, der sogenannten Malware.
Danach folgen die Konsolidierung und die Vorbereitung. Um mehr Zugriff zu erhalten, bewegen sich Cyberkriminelle innerhalb des Netzwerks und suchen nach kritischen Konten. Auf diese Weise vergrössern sie ihre Privilegien, wie z. B. Zugangscodes, im Kern des Computersystems und sind in der Lage, noch grösseren Schaden anzurichten.
Schliesslich das Auftreffen auf das Ziel. Dies ist der entscheidende Schlag. Die Cyberkriminellen extrahieren so viele Daten wie möglich, zerstören Backups oder verschlüsseln Dateien. Der ins Visier genommene Manager steht dann mit dem Rücken zur Wand und die Zahlung eines Lösegelds scheint die einzige Möglichkeit zu sein.
Jeder erfolgreiche Angriff hat weitreichende Folgen in Form von Kosten, Rufschädigung und rechtlichen Komplikationen. Bei einem Cyberangriff ist es jedoch ebenso wahr, dass jedes Glied in der Kette eine Chance bietet, zurückzuschlagen und den Angreifer zu übertrumpfen. Bisher gibt es neun bewährte Techniken, um die Schlachtpläne der Cyberkriminellen zu durchkreuzen.
Hossein Fezzazi
Penta
Hossein Fezzazi ist seit dem Jahr 2010 Chief Operating Officer von Penta und daher für die Strategie, die Finanzen und die Verwaltung der Konten des Unternehmens in Genf und in Dubai zuständig. Für diese Aufgaben bringt er seine solide Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung während der Ausschreibungs-, Vorverkaufs- und Produktionsphase von Projekten ein.
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Die Suche und Verwaltung von Finanzvorschriften erfolgen nach wie vor weitgehend manuell. Es gibt keinen zentralen, einfachen, schnellen und sicheren Zugang. Das 2018 von Enrico Giacoletto gegründete Regtech EasyReg will dieses Problem mit einer Lösung beheben, die die Suche in der Regulierung und das Management ihrer Änderungen effizienter und kostengünstiger macht. Mit einfachen Klicks …
Von Levy-Sergio Mutemba
Was ist die „e-Reg“-Lösung?
E-Reg ist der Name der RegTech-Lösung, die eine Online-Plattform im SaaS-Modus ist und in der Schweiz gehostet wird. Da sich die Vorschriften von Woche zu Woche ändern, ist es wichtig, dass die Plattform ständig aktualisiert werden kann. Ihre Hauptfunktionalität besteht darin, die Vorschriften zu durchsuchen. Sie bietet aber auch eine Kollaborationslösung, die es den Nutzern ermöglicht, Texte zu kommentieren.
Die Lösung dient auch als Plattform für die Überwachung von Vorschriften, in die alle aktuellen Änderungen integriert werden. Sie übernimmt alle Codes und Lösungen, die Fachleute verwenden, um die Finanznachrichten zu verfolgen und wendet sie auf die regulatorischen Nachrichten an. Das heisst, Newsfeed, Suchmaschine, kontextbezogene Ergebnisse, aktive Links, Warnungen, Analysen von Spezialisten usw. Es ist möglich, in dieser digitalen Bibliothek entweder nach dem Datum der Bekanntgabe von Änderungen der Vorschriften oder nach dem Datum des Inkrafttretens zu arbeiten. Es kommt tatsächlich recht häufig vor, dass ein einziges Änderungsdatum von mehreren Inkraftsetzungsdaten begleitet wird. e-Reg bietet somit eine zentrale Sicht auf das regulatorische Pflichtenheft.
Wie wird dieser umfangreiche Satz an regulatorischen Daten technisch organisiert?
Wir standardisieren die Regulierung. Ein Gesetzestext ist ganz anders aufgebaut als ein erläuternder Text oder eine Mitteilung. Wir haben Werkzeuge und Technologien entwickelt, die es der e-Reg ermöglichen, Gesetzestexte zu lesen und zu unterscheiden. Unser Tool weiss zum Beispiel, dass die Begriffe „FINIG“, die dem Gesetz über Finanzinstitute entsprechen, auf Italienisch „LIsFi“ für „legge federale sugli istituti finanziari“ heissen. Das System weiss, dass Artikel 4 auf Französisch dem Artikel 4 auf Italienisch oder Deutsch desselben Gesetzes entspricht.
Das System spürt also alle regulatorischen Verweise in den verschiedenen Texten auf, um die notwendigen Verbindungen herzustellen, damit man sich in den Gesetzestexten zurechtfinden und ein Thema, die damit verbundenen Konzepte, ihre Definitionen, die Auswirkungen und Schlüsseldaten verfolgen kann. Aber auch die Ausnahmen und andere Vereinfachungen können somit wiedergefunden werden.
Auf welche Schwierigkeiten stossen Finanzinstitute, wenn sie nach regulatorischen Informationen suchen?
Die Schweiz hat den Vorteil, dass sie einen pragmatischen Regulierungsrahmen bietet. Dennoch ist die Architektur manchmal komplex, und es gibt viele verschiedene Quellen, die konsultiert werden müssen. Die Bandbreite reicht von offiziellen bis hin zu weniger offiziellen Regulierungsdokumenten. Alle sind vollgepackt mit nützlichen Informationen. Dies wirft die Frage auf, wie man die Antwort auf eine regulatorische Frage finden kann, wenn diese nicht in einem Gesetz oder einem Rundschreiben der FINMA enthalten ist, sondern beispielsweise in einer öffentlichen Konsultation oder in einem erläuternden Bericht behandelt wird.
Und wie findet man Meinungen oder Interpretationen, die man von externen Stellen wie der Aufsichtsbehörde, Wirtschaftsprüfern oder Anwaltskanzleien erhalten hat? Viele Kunden müssen heute immer noch ihre E-Mails bemühen, um Stellungnahmen oder Empfehlungen von Experten zu einer bestimmten Regulierungsfrage zu finden. Es sind aber diese Empfehlungen, welche die derzeitige Praxis des Instituts erklären und rechtfertigen.
Welcher ist Ihr wichtigstes Kundensegment?
Hauptsächlich Banken. Sie müssen zahlreiche Gesetze und Vorschriften einhalten, viel mehr als ein Vermögensverwalter. Bei grösseren Strukturen ist ein effektives Regulierungsmanagement praktisch Teil des Geschäftsmodells. Es besteht ein echter Bedarf, die Prozesse im Zusammenhang mit der Regulierung zu optimieren und sie rational zu verwalten, da die Grösse eines Unternehmens dieses Risiko noch erhöht.
Wir arbeiten aber auch mit Beratern zusammen, die Family Offices und Vermögensverwalter zu ihren Kunden zählen. Sie nutzen unser Tool, um effektiver mit ihren eigenen Kunden zu arbeiten. Regulierungsfachleute haben einen wahren Appetit auf die Nutzung moderner Tools.
Enrico Giacoletto
EasyReg
Enrico Giacoletto gründete EasyReg im Dezember 2018, um e-Reg zu schaffen, eine Anwendung, mit der die Arbeit mit der Finanzregulierung vereinfacht und digitalisiert werden kann. Damit hilft er zahlreichen Kunden, hauptsächlich Privatbanken in Genf und Lugano, ihre Risiken besser zu managen und regulatorische Änderungen zu implementieren. Sein Werdegang in der Finanzindustrie erstreckt sich über mehr als 20 Jahre. Er war unter anderem Marktleiter für eine der Big4 in der Abteilung Finanzdienstleistungen – Risiko in der Westschweiz. Enrico Giacoletto ist CFA und besitzt die FRM-Zertifizierung (Financial Risk Manager).
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Bevor die Compliance-Funktion zu einem Kostenfaktor wird, der für Vermögensverwalter zunehmend erschwinglich erscheint, sollte sie zunächst als eine Art Katalysator in einer Wachstumsstrategie betrachtet werden. Für Alessandro Bizzozero und Achille Deodato schafft sie die Grundlage für die Entwicklung des Unternehmens.
Von Jérôme Sicard
Gibt es eine Möglichkeit, die Gewichtung der Compliance in Form von Zeit oder Geld zu messen, die für ihre Bearbeitung aufgewendet wird?
Alessandro Bizzozero. Compliance ist ein weit gefasster Begriff, der gesetzliche Vorschriften, Industriestandards und interne Richtlinien, einschliesslich rechtlicher Fragen und regulatorischer Kontrolle, umfasst. Anstatt sie als Belastung zu betrachten, sollte sie vielmehr als Garantie dafür gesehen werden, dass ein Unternehmen innerhalb des gesetzlichen Rahmens operiert. Sie stärkt daher das Vertrauen in den Markt sowie dessen Wettbewerbsfähigkeit. Die Verletzung von Vorschriften kann in der Schweiz und im Ausland erhebliche Kosten verursachen. In dieser Hinsicht bedeutet die Compliance in Wirklichkeit, dass man Geld spart.
Achille Deodato. Die Betriebskosten für die Compliance lassen sich in direkte Ausgaben – Gehälter, Systeme und Zeitaufwand – und indirekte Ausgaben – Schulungen, Beraterhonorare und betriebliche Verzögerungen – unterteilen. Um diese Kosten zu quantifizieren, gibt es wichtige Key Performance Indicators (KPIs) wie die Kosten für die Compliance als Prozentsatz der Einnahmen, die für Compliance-Aktivitäten aufgewendete Zeit und die Anzahl der Vorfälle im Zusammenhang mit der Compliance. Sie tragen dazu bei, die finanzielle und zeitliche Belastung durch die Compliance zu bewältigen.
Inwiefern helfen digitale Lösungen wie die Ihre den Vermögensverwaltern, Zeit und Geld zu sparen?
Alessandro Bizzozero. Digitale Lösungen gehören heute zum Alltag von Vermögensverwaltern. Sie sind unerlässlich, um auf aktuelle Datenbanken zuzugreifen und grosse Datenmengen zu verarbeiten. Ich würde sogar noch weiter gehen: Sie sind für den reibungslosen Ablauf des Unternehmens notwendig und tragen zur Verbesserung der Dienstleistungen für die Kunden bei.
Achille Deodato. Sie erleichtern auch die Entwicklung des Geschäfts. Durch die Integration der richtigen Instrumente können Vermögensverwalter die Betriebskosten erheblich senken und die Gesamtleistung des Unternehmens steigern. Wir beobachten, dass immer mehr gebrauchsfertige digitale Lösungen zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen auf dem Markt verfügbar sind. Für einen mittelgrossen Vermögensverwalter bedeutet die Nutzung einer geeigneten digitalen Lösung eine Einsparung von ein bis zwei Vollzeitstellen!
Wie gross ist der Umfang der Daten, die Sie in den letzten zehn Jahren verwaltet haben, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen?
Alessandro Bizzozero. Das Volumen ist exponentiell gewachsen! Zu den historischen Daten, die sich auf die Bekämpfung der Geldwäsche beziehen, mussten die Vermögensverwalter grenzüberschreitende Daten, Steuerdaten, ESG, FIDLEG und so weiter hinzufügen.
In unserem Fall, bei BRP, decken wir mit unseren Länderkatalogen mehr als 190 Gerichtsbarkeiten ab. Um Ihnen ein Beispiel zu geben: Für die Erstellung eines Katalogs zu grenzüberschreitenden Dienstleistungen müssen in der Regel vier bis sechs lokale Vorschriften pro Gerichtsbarkeit konsultiert werden. Wenn man bedenkt, dass die grenzüberschreitende Compliance nur ein Teil der Daten ist, die für die Durchführung von Geschäften erforderlich sind, wird deutlich, dass die Rahmenbedingungen für Finanzinstitute sehr komplex geworden sind.
Bis vor Kurzem hatten unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz geringere regulatorische Verpflichtungen als Banken. Sie beschränkten sich hauptsächlich auf die Bekämpfung der Geldwäsche. Mit den neuen Vorschriften müssen sich die UVVs nun in vielen Bereichen denselben Verpflichtungen wie Banken stellen, weshalb sie grosse Datenmengen verarbeiten müssen.
Achille Deodato. Glücklicherweise bieten digitale Lösungen und die gemeinsame Nutzung von Dienstleistungen den Vermögensverwaltern heute praktikable Möglichkeiten, diese Daten gut zu organisieren, sie effizient zu verwalten, ihre Compliance zu gewährleisten und gleichzeitig die operative Kontrolle zu behalten.
Wie sollten Vermögensverwalter diese Compliance-Themen angehen?
Alessandro Bizzozero. Die Kosten sind bei den Vermögensverwaltern deutlich gestiegen, und die Compliance ist zum grossen Teil für diesen Anstieg verantwortlich. Doch auch wenn das Umfeld schwierig erscheinen mag, sehen wir dennoch Chancen. Es gibt viele Möglichkeiten, sie zu nutzen, vorausgesetzt, man ist bereit, ein wenig zu investieren. Vermögensverwalter können sich beispielsweise zusammenschliessen und die Kosten teilen, indem sie Plattformen beitreten, die die Zusammenlegung der Kosten für Compliance-Themen erleichtern. Sie können auch mit spezialisierten Dienstleistern zusammenarbeiten oder spezifische Lösungen kaufen. In diesem Fall können sie die Compliance-Funktion intern mit einem vereinfachten System wahrnehmen.
Achille Deodato. Es ist klar, dass strategische Investitionen in Betracht gezogen werden müssen. Es ist entscheidend, den Schwerpunkt auf die Qualität der Mitarbeiter zu legen, die für die Compliance zuständig sind, und nicht auf deren Quantität. Sie müssen ein breites Spektrum von regulatorischen Aspekten effizient bearbeiten können. Experten mit Erfahrung im Bereich kleinerer Banken weisen daher aufgrund ihrer Vielseitigkeit ein ideales Profil auf. Darüber hinaus ist es für Vermögensverwalter von Vorteil, in gebrauchsfertige digitale Lösungen zu investieren, die benutzerfreundlich sind und sich nahtlos integrieren lassen, um eine aufwändige IT-Integration zu vermeiden.
Wie setzt man Prioritäten?
Alessandro Bizzozero. Indem man sich auf die Schulung und Entwicklung von Mitarbeitern konzentriert, insbesondere in Bereichen wie Geldwäschebekämpfung, FIDLEG und grenzüberschreitenden Aktivitäten.
Achille Deodato. Zu den Prioritäten würde ich Datenverwaltungssysteme hinzufügen, die die Erfassung und Pflege der KYC-Dokumentation sowie des Risikoprofils rationalisieren. Diese Systeme müssen den Vorschriften in den Ländern folgen, in denen der Vermögensverwalter tätig ist. Automatisierte Überwachungsinstrumente können zudem helfen, die Transaktionen von Kunden zu verfolgen und verdächtige Aktivitäten schnell zu identifizieren oder zu untersuchen. Und schliesslich stellt die Einführung digitaler Plattformen für regulatorische Updates sicher, dass das Compliance-Team über die neuesten regulatorischen Änderungen auf dem Laufenden gehalten wird, so dass es diese schnell umsetzen kann.
Apropos Anforderungen: Das FIDLEG verlangt von den Vermögensverwaltern jedes Jahr zahlreiche Stunden an regulatorischer Schulung. Wie können sie diese am besten nutzen?
Alessandro Bizzozero. Am besten konzentrieren sich die Vermögensverwalter auf die praktische Anwendung und das kontinuierliche Lernen. Sie können zum Beispiel Schulungen organisieren, die reale Situationen und Fallstudien in Bezug auf die Aktivitäten des Unternehmens beinhalten. Die Mitarbeiter können dann das, was sie über die Vorschriften wissen, in einem praktischen Kontext anwenden.
Achille Deodato. Die Nutzung von E-Learning-Plattformen kann einen flexiblen, bedarfsorientierten Zugang zu Lernmaterialien bieten, sodass die Mitarbeiter in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Zeitplänen lernen können. Die Integration interaktiver E-Learning-Module und virtueller Simulationen kann das Engagement und die Fähigkeit, komplexe regulatorische Informationen zu verinnerlichen, verbessern.
Auf welche Kernthemen sollte man sich am ehesten konzentrieren?
Alessandro Bizzozero. Das FIDLEG sieht einige zentrale Anforderungen für unabhängige Vermögensverwalter vor. Wie zum Beispiel mindestens zwei qualifizierte Verwaltungsratsmitglieder mit einer entsprechenden Ausbildung und Berufserfahrung im Bereich der Vermögensverwaltung. Zweitens verlangt das FIDLEG die Einführung einer Compliance-Funktion, eines Risikomanagements und eines internen Kontrollsystems, um die zweite Verteidigungslinie zu professionalisieren. Drittens müssen UVVs über ein Mindestkapital von 100.000 Schweizer Franken und über angemessene Garantien verfügen, die durch eine Berufshaftpflichtversicherung ergänzt werden können. Zudem stellt die FINMA-Bewilligung einen bedeutenden kulturellen Wandel dar, der die Vermögensverwalter zu einer raschen Umgestaltung des Governance-Rahmens zwingt.
Welche Art von regulatorischer Überlastung erwarten Sie heute nach der Krise der Credit Suisse?
Achille Deodato. Möglicherweise wird die FINMA für Vermögensverwalter eine Regelung für Führungskräfte einführen, die mit derjenigen für Banken identisch ist. Eine solche Änderung würde eine persönliche Haftung für die Mitglieder des Verwaltungsrates und die Führungskräfte mit sich bringen. Dann wird es für die Vermögensverwalter womöglich schwieriger, unabhängige Mitglieder für die Verwaltungsräte zu finden.
Achille Deodato
Indigita
Achille Deodato verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Bankensektor und in der Beratung. Seit 2019 ist Achille Deodato CEO von Indigita, einem RegTech, das sich auf Cross-Border-Compliance spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 2016 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft von BRP Bizzozero & Partners. Zuvor war Achille Deodato unter anderem CEO von Procivis und CCO der indischen Hinduja Bank Switzerland. Er hat einen MBA von der IMD Business School in Lausanne und einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der LUISS-Universität in Rom. Er hält einen MBA von der IMD Business School und einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der LUISS Universität in Rom.
Alessandro Bizzozero
BRP
Alessandro Bizzozero ist Rechtsanwalt und Doktor der Rechtswissenschaften und verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung im Bankwesen und im Regulierungsbereich. Er war stellvertretender Direktor der Abteilung für Bewilligungen bei der Eidgenössischen Bankenkommission, der heutigen FINMA, Direktor bei PwC Schweiz und Leiter der Group Compliance in einer internationalen Bankengruppe. Darüber hinaus unterrichtet er an der HEG Arc in Neuenburg sowie im Rahmen des Kurses «CAS in Compliance Management» in Genf und im Centro Studi Villa Negroni in Lugano.
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Die beiden Schweizer Fintechs Taurus und Aktionariat haben beschlossen, eine Lücke in der Infrastruktur für den Fluss von Token-Assets an institutionelle Anleger zu füllen. Sie wollen es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen, ihr Wachstum durch die Ausgabe und den Handel von Kapitalanteilen auf der Ethereum-Blockchain zu finanzieren.
Von Levi-Sergio Mutemba
Zwei führende Schweizer Anbieter digitaler Finanzdienstleistungen, Taurus und Aktionariat, kündigten letzte Woche eine Partnerschaft an, die es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen soll, ihr Wachstum durch die Ausgabe und den Handel von Kapitalanteilen zu finanzieren, die über die Ethereum-Blockchain in Form von Token ausgegeben werden. Aktionariat übernimmt die Tokenisierung der Anteile, während Taurus die Marktinfrastruktur sowie das Netzwerk von Banken und Investoren bereitstellt. Ziel ist es, die Liquidität für diese digitalen Vermögenswerte zu erhöhen. Zur Erinnerung: Bei der Tokenisierung geht es um die digitale Darstellung einer realen Sache, in diesem Fall die digitale Darstellung von Kapitalanteilen, wobei letztere sogenannte reale Vermögenswerte sind.
„Durch diese Partnerschaft wird Taurus die von Aktionariat gestifteten Aktien auf der Ethereum-Blockchain begleiten, und Aktionariat wird den Unternehmenskunden einen reibungslosen Übergang zur Aufnahme auf die TDX-Plattform ermöglichen, wenn sie in Bezug auf ihre Marktkapitalisierung wachsen“, erklärte Taurus in der Pressemitteilung, welche sie letzte Woche veröffentlichten.
Die Partnerschaft ist Teil eines globalen Wettbewerbs im Bereich der Marktinfrastrukturen für institutionelle Anleger. Diese Infrastrukturen stehen im Mittelpunkt des Prozesses der Übernahme von Token-Assets durch institutionelle Anleger, da diese reguliert und daher in ihren digitalen Anlagemöglichkeiten eingeschränkt sind. „Obwohl wir bereits Instrumente anbieten, die den informellen Verkauf und das Trading von Token-Wertpapieren ermöglichen, fehlt es an regulierten Marktplätzen für diese Art von Vermögenswerten. Taurus wird daher diese Lücke mit einem eigenen digitalen Marktplatz füllen“, so Aktionariat weiter.
Die Zahl der Infrastrukturen für Zahlungsströme wächst in praktisch allen Regionen der Welt rasant. Die traditionellen Börsen, einschliesslich der SIX Group mit ihrer Token-Asset-Plattform SDX, stehen jedoch den unabhängigen, disruptiven Akteure wie Coinbase, Sharepost, KoreKonX (USA), Max Markets und HQLAx (Europa), Mt Pelerin, Smart Valor und SygnEx (Schweiz), um nur einige zu nennen, in nichts nach.
Von diesen unabhängigen Akteuren gehen immer mehr strategische Partnerschaften mit traditionellen Börsen ein. Die Frage ist, welche von ihnen langfristig überleben werden, da der Markt für digitale Vermögenswerte derzeit stark gefährdet ist. Aus diesem Grund erwarten viele eine Konsolidierung der Marktinfrastruktur. Dies deutete Vincent Pignon, CEO und Mitbegründer der Wecan Group, in einem Interview im Vorfeld der Ankündigung an.
„Wir können uns unabhängige, innovative und disruptive Akteure wie das amerikanische Unternehmen Coinbase vorstellen, das Meta zu übernehmen versucht hat. Solche Unternehmen könnten die traditionellen Börsen ersetzen, wenn diese die technologische Transformation nicht schaffen“, betont Vincent Pignon. „Coinbase hat sich zum Ziel gesetzt, alle Tokens, das heisst alle Werte, die auf einer DLT abgebildet sind, auf globaler Ebene zu notieren“, so der Experte weiter.
Die wichtigsten Beiträge und Vorteile der Blockchain im Zusammenhang mit der Ausgabe und dem Handel von Tokens liegen vor allem in der Ausschaltung von Vermittlern, der Rationalisierung der Verfahren (insbesondere durch Automatisierung und eine deutliche Verkürzung der Abwicklungszeiten). All diese Faktoren werden die Transaktionskosten erheblich senken und damit den Zugang zum Kapitalmarkt für kleine und mittlere Unternehmen erleichtern, die die Kriterien für die Zulassung an traditionellen Börsen nicht erfüllen.
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Von Levi-Sergio Mutemba
Die Zürcher CAT Financial Products heisst seit diesem Sommer Maverix Securities und hat ein komplettes Rebranding vollzogen, um den Willen zum Wachstum als Fortsetzung der bisherigen Entwicklung klar zu unterstreichen.
Was bedeuten unabhängige Vermögensverwalter für Maverix?
Unabhängige Vermögensverwalter sind wichtige Partner für uns bei Maverix. Wir haben ein langfristiges Verständnis für ihre Bedürfnisse, sowohl in der Schweiz als auch im Ausland, und bieten eine hochentwickelte und leicht anpassbare Plattform, die es ihnen ermöglicht, bessere Anlageentscheidungen zu treffen. In dem heutigen komplexen Finanzumfeld sind unsere robuste Technologieinfrastruktur und unsere hochmodernen Tools darauf ausgelegt, ihnen dabei zu helfen, immer einen Schritt voraus zu sein. Alle unsere Kunden wollen Renditen für ihre Kunden erwirtschaften oder die Risiken in ihren Portfolios reduzieren. Sie sind daher auf der Suche nach den nächsten Trends und den nächsten Anlagethemen.
Gibt es in diesem Sektor einen Trend, der Ihre Aufmerksamkeit besonders erregt?
Mit den kürzlich erteilten FIDLEG-Lizenzen stehen die ersten aufsichtsrechtlichen Prüfungen an. Die Vermögensverwalter passen sich an, streben nach Wachstum und bewältigen gleichzeitig die Herausforderungen der Nachfolgeplanung. In der Tat ist es interessant, die verschiedenen Ansätze für Wachstumsstrategien zu beobachten. Wir stellen fest, dass das größte Wachstum immer noch von Privatbankiers ausgeht, die ihre Bank verlassen und sich selbstständig machen. Dies unterstreicht, dass Unabhängigkeit und der Zugang zum gesamten Markt zu den wichtigsten Faktoren gehören. Es scheint einen klaren Wunsch nach Zugang zu einer unbegrenzten Auswahl an Dienstleistungen zu geben, während man gleichzeitig ein gewisses Mass an Flexibilität und Autonomie geniesst.
Wie passt künstliche Intelligenz in ein Wertpapierhaus wie Maverix?
Über unser Produktangebot hinaus nutzen wir Anwendungen der künstlichen Intelligenz vor allem in den Bereichen Verkauf, Kommunikation, Marketing und in unserer IT-Abteilung und erforschen ständig neue Möglichkeiten, um KI in unsere Betriebsabläufe zu integrieren. Wir haben ein KI-Schulungsprogramm für alle Mitarbeiter ins Leben gerufen, dass sie dazu ermutigt, KI-Tools zu erforschen, die die Effizienz und Kreativität steigern.
Und was ist mit Distributed Ledgers?
Einerseits ist das Potenzial der Blockchain zur Beschleunigung von Abwicklungen, grenzüberschreitenden Zahlungen, der Tokenisierung von Vermögenswerten und der Verwaltung der digitalen Identität enorm. Maverix ist bereit für die breite Einführung dieser Technologien und stellt sicher, dass unsere Kunden jetzt und in Zukunft von sicheren und innovativen Lösungen profitieren.
Was andererseits die Angebote betrifft, so sind diese vielseitig, ob wir nun Produkte mit traditionellen Wertrechten oder in Form von Token auf einer Blockchain ausgeben. Wir engagieren uns stark für Kryptowährungen und bieten eine der umfassendsten AMC-Plattformen an, die Spot-Trading, Staking und Derivate auf alle Arten von Kryptoanlagen umfasst.
Wie wirkt sich Fintech auf Ihr Geschäft aus, abgesehen von DLT und KI?
Bei Maverix waren wir schon immer Vorreiter bei der technologischen Entwicklung strukturierter Produkte. Wir haben 2009 das erste Reporting-Tool für strukturierte Produkte auf den Markt gebracht und 2014 White-Label-Lösungen für Banken und Vermögensverwalter eingeführt. Unsere Technologie ist so konzipiert, dass sie sich nahtlos in traditionelle und digitale Vermögensumgebungen integrieren lässt und unseren Kunden eine sichere Navigation durch die Zukunft der Finanzen ermöglicht.
Giuliano Glocker
Maverix
Giuliano Glocker ist CEO und Mitbegründer von Maverix (ehemals CAT Financial Products), einem von der FINMA regulierten Wertpapierhaus. Im Jahr 2008 verliess Giuliano Glocker die Credit Suisse, um innerhalb einer Finanzgruppe eine Abteilung für strukturierte Produkte aufzubauen, die Handels- und Market-Making-Dienstleistungen für strukturierte Produkte von Drittanbietern anbot. Diese Gruppe kaufte er später auf. Während seiner Tätigkeit bei der Credit Suisse erwarb er sein Bankdiplom und anschliessend eine Handelslizenz der SIX Swiss Exchange.
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