Investment Lösungen

  • Marc Amyot
  • CEO
  • Trillium

«KI von 100 Unternehmen des S&P500 bei der Ergebnisveröffentlichung erwähnt»

Trillium, der Asset-Management-Bereich der Citadel-Finance-Gruppe, hat einen Tracker, den Manavest Digital Futures Index, entwickelt, um die Trends der digitalen Welt zu erfassen. Dabei gilt das Interesse vor allem dem Segment Small & Mid Caps. Marc Amyot gibt uns einen Überblick.

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Wie sieht der Tech-Sektor in den USA ausserhalb der GAFAMs aus?

Der Nasdaq 100 und der S&P 500 sind sehr beliebte Large-Cap-Indizes, die beide aus mehr oder weniger denselben Namen bestehen. Abgesehen von der Anzahl der Titel, aus denen sie sich zusammensetzen, unterscheiden sie sich jedoch in ihrer Sektorallokation und Gewichtung. Die fünf Unternehmen der GAFAM-Gruppe machen 36 % des Nasdaq 100 Indexes aus. Die übrigen 95 Unternehmen stellen 64 % und sind in verschiedenen Branchen wie Medien, Pharma und Biotechnologie, Transport, Lebensmittel und Dienstleistungen aktiv.

Was sind die wichtigsten Trends in diesem Sektor?

2023 ist in der Kommunikation vieler Unternehmen übertrieben viel die Rede von Begriffen wie Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. In diesem Jahr haben rekordverdächtige 20 % der Unternehmen des S&P 500 bei der Veröffentlichung der Ergebnisse des ersten Quartals KI erwähnt, doppelt so viele wie im Vorjahr. Vor allem in den Branchen Kommunikationsdienstleistungen und Informationstechnologie.

Welchen Stellenwert hat die Digitalisierung derzeit wirklich bei der Transformation dieser Unternehmen?

Nach dem Hype um KI und digitale Transformation in diesem Jahr haben die Unternehmen massiv in die Digitalisierung investiert, selbst auf die Gefahr hin, Marktanteile zu verlieren oder vorübergehend auf den hinteren Plätzen zu landen. Es erfordert jedoch noch viel Analysearbeit, um festzustellen, in welcher Grössenordnung und in welchem Stadium sich die Aktivitäten zur digitalen Transformation tatsächlich befinden. Die Transformation ist wohl unumkehrbar, aber es ist noch zu früh, um sagen zu können, welche Unternehmen heute am weitesten fortgeschritten sind. Eines ist jedoch sicher: Die grossen traditionellen Tech-Unternehmen gehören dazu, da sie über die kritische Grösse und die finanziellen Mittel verfügen, um neue Startups zu erwerben und in ihr Geschäftsmodell zu integrieren.

Welche Auswirkungen der Digitalisierung auf das Wirtschaftswachstum und die Arbeitswelt können Sie erkennen?

Digitale Technologien verändern seit vielen Jahren unseren Alltag und unsere Unternehmen. Das Aufkommen superstarker GPUs – Grafikprozessoren – hat zu einem exponentiellen Wachstum der Rechengeschwindigkeit und der Speicherkapazität geführt. Darauf basiert die Entwicklung von KI und AAP. Diese Technologien dürften ein grosses Potenzial für Produktionssteigerungen von Unternehmen und letztlich auch für unseren Lebensstandard bieten. Laut dem Future of Employment Report 2023 des World Economic Forum sollen bis 2027 geschäftsrelevante Aufgaben zu 42 % von Maschinen übernommen werden und 23 % der Arbeitsplätze durch die Einführung neuer Technologien eine deutliche Veränderung erfahren.

Was ist derzeit vom Universum der digitalen Vermögenswerte zu halten?

Bei dem Wort „digitale Vermögenswerte“ denken wir sofort an Bitcoin, Ethereum oder einen NFT mit einem Affenkopf in zehntausend Formaten. Doch dieses Universum ist viel grösser. Wir positionieren uns durch Investitionen in börsennotierte Krypto-Mining-Unternehmen sowie in kleine und mittlere Unternehmen, die in verschiedenen Bereichen Pionierarbeit leisten. Dabei handelt es sich z.B. um die Analyse von Massendaten, Cybersicherheit, die Cloud, KI-Software oder KI-Anwendungen für die Heimrobotik.

Wie entwickelt sich die Blockchain, abgesehen vom Bereich Kryptowährungen?

Die Blockchain-Technologie verbreitet sich rasant. Die Blockchain ist, wie Sie wissen, eine dezentralisierte und verteilte digitale Registertechnologie, die Transaktionen in einem Netzwerk von Computern auf ultra-sichere, transparente und unveränderliche Weise aufzeichnet. Im Grunde handelt es sich um eine Kette von Blöcken, und jeder Block enthält eine Liste von Transaktionen. Sobald ein Block abgeschlossen ist, wird er mit dem vorherigen Block verknüpft und bildet so eine fortlaufende Kette. Durch die Blockchain-Technologie werden Vermittler ausgeschaltet, da die Interaktionen direkt zwischen Käufer und Verkäufer stattfinden. Dadurch wird der Prozess effizienter, was Zeit und Geld spart. Die Blockchain-Technologie findet über die Kryptowährungen hinaus Anwendung, und zwar in verschiedenen Bereichen wie etwa Lieferkettenmanagement, Verwaltung von Krankenakten, Programmierung von Smart Contracts oder dezentralisierte Produktion von digitalen Identitäten. Im Laufe der Zeit werden sich sehr viele Anwendungen ergeben, die uns den Alltag sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich leichter machen.

Marc Amyot

Trillium

Marc Amyot hat die Firma Trillium im Jahr 2002 gegründet und fungiert seitdem als Geschäftsführer und Generaldirektor. Neben seinen Führungsaufgaben ist er auch Mitglied des Anlageausschusses und Fondsmanager. Vor der Gründung von Trillium war Marc Amyot bei Grossbanken tätig und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche.
Marc Amyot ist Spezialist für taktische Vermögensallokation und Marktarbitrage und hat einen Abschluss der kanadischen University of Western Ontario. Er war über fünf Jahre lang Mitglied der Geschäftsleitung bei der Selbstregulierungsorganisation des Verbands Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) und beim Comité Romand.