Timeline

  • EAM-Lösungen
  • Daniel Ioannis Zürcher
  • Global Head, Independent Asset Managers
  • EFG

„Es ist zentral, dass wir den UVV helfen, Zeit zu sparen“.

Für EFG sind die unabhängigen Vermögensverwalter ein wichtiger Wachstumshebel, und zwar auf globaler Ebene. Mit der Schweiz als Lokomotive. Daniel Ioannis Zürcher ist von der Dynamik der Branche trotz der laufenden Konsolidierung beeindruckt. Es gebe Manager mit besonders klugen Geschäftsmodellen.

Sie begleiten die Branche der Unabhängigen Vermögensverwaltern seit über 20 Jahren. Wie haben sich die UVVs entwickelt und wie würden Sie den heutigen Zustand beschreiben?

Daniel Ioannis Zürcher. Seitdem ich in dieser Branche tätig bin, spricht man ständig von der Konsolidierung und dass die Branche nicht lange überleben wird. Tatsache ist, dass die Branche in den letzten Jahren trotzdem stark gewachsen ist und ich glaube, dass es so weitergeht. Das gilt nicht nur in der Schweiz, sondern auch ausserhalb. Das ist einer der Gründe, wieso wir bei EFG diesen Bereich ganz klar als strategisch wichtigen Bereich definiert haben.

Mit der Einführung des neuen Regulierungsregimes – FIDLEG und FINIG – war in der Industrie hierzulande viel Nervosität zu spüren. Ist das alles nun verflogen?

Ganz so weit würde ich nicht gehen. Die neuen Regeln haben eine gewisse Welle der Konsolidierung ausgelöst, aber in den meisten Fällen handelt es sich um kleine unabhängige Vermögensverwalter am Ende ihres Lebenszyklus. Das verwaltete Vermögen in der Branche ist gemäss unseren Beobachtungen nicht signifikant zurückgegangen. Das hat man jüngst an den Meldungen der Finma klar sehen können. Es dürfte sicher noch den einen oder anderen Vermögensverwalter geben, der sich aufgrund der Regulierung vom Geschäft verabschiedet. Es zeigt sich aber auch, dass die unabhängigen Vermögensverwalter ihre starke Rolle im globalen Wealth-Management behalten. Und sie spielen ihre Vorteile weiterhin aus: Dank Ihrer Unabhängigkeit können sie die besten Lösungen für ihre Kunden finden und – was noch viel wichtiger ist – sie sind diejenigen, die die Kundenbeziehungen intensiv pflegen können. Zudem sind sie agil und nicht in rigide Corporate-Strukturen eingebunden. In einem Markt, der sich sehr schnell bewegt, kann das ein entscheidender Vorteil sein.

Wie sehen Sie das künftige Zusammenspiel zwischen einer Depotbank, wie der EFG, und einem Vermögensverwalter?

Als Depotbank betreiben wir ein sogenanntes «Plattform-Business». Für uns ist zentral, dass unsere Kundschaft Zeit gewinnt. Wir schauen, dass wir unsere Plattform für unsere Kunden möglichst effizient und einfach gestalten, so dass die unabhängigen Vermögensverwalter die Kernprozesse wie zum Beispiel Trading möglichst effizient abwickeln können. Wir nehmen den Vermögensverwaltern damit einen grossen Teil des administrativen Aufwandes ab. Immer mit dem Ziel, dass diese Zeit gewinnen, um sich dem eigentlichen Kerngeschäft zu widmen: ihre Kunden zu beraten. Wir dürfen nicht vergessen: Mit der Regulierung, mit der technologischen Entwicklung, aber auch mit der zunehmenden Konkurrenz wird der Druck auf einen Vermögensverwalter nicht geringer. Wenn dieser nun mit seinen im Schnitt sechs Depotbanken immer wieder Herausforderungen hat, wenn das Portfolio Management-System (PMS) nicht einwandfrei funktioniert, wenn die Interfaces zu den Banken nicht alle Daten in einem entsprechenden Format schicken, wenn die Daten noch manuell abgeglichen werden, dann verliert er sehr viel Zeit. Da verstehe ich dann Jeden, der am liebsten bei seinen Excel-Tabellen bleibt.

Was heisst das alles aus Sicht der EFG?

Wir investieren stark, und zwar auf zwei Ebenen: «People and Plattform». Zum einen bauen wir unsere Teams «inhouse» aus, zum anderen stärken wir unsere Plattform. Wir sind im Vergleich zu vielen Konkurrenten noch sehr jung. Deshalb können wir ganz neue Wege gehen. Wir haben strategische Kooperationen mit PMS-Systemanbietern, eine offene Produkt-Architektur, wir können Vermögensverwaltern bei der Erstellung von Produkten wie AMCs unkompliziert behilflich sein. Mit anderen Worten: Wir bieten ein einzigartiges Ökosystem an und das über die drei Standorte Zürich, Genf und Lugano in der Schweiz, sowie Booking Center an weltweit wichtigen Finanzplätzen wie Monaco, Luxembourg, Singapur oder Hong Kong.

Was ist aus Ihrer Sicht das Erfolgsrezept für einen unabhängigen Vermögensverwalter heute?

Wir sehen, dass es diejenigen, die sich klar auf ein bestimmtes Thema oder Segment fokussieren, oftmals einfacher haben. Das kann Tech sein, das kann Health Care sein. So gibt es zum Beispiel auch Vermögensverwalter, die sich erfolgreich auf das Kundensegment Sportler fokussiert haben. Grösse ist nur entscheidend, wenn man alles anbieten möchte. Wenn man seine Nische gefunden hat, kann man klein bleiben und trotzdem Erfolg haben. .

Daniel Ioannis Zürcher

EFG

Daniel Ioannis Zürcher ist seit Januar 2022 Global Head Independent Asset Managers bei der Privatbank EFG Bank, für die er seit vier Jahren arbeitet. Zuvor war er 14 Jahre bei der Credit Suisse für die External Asset Managers (EAM) tätig, zuletzt als Head of EAM Business Development. Seine Karriere begann der Manager bei PwC nach einem Lizenziat in Banking and Finance and der Universität St. Gallen. Daniel Ioannis Zürcher hält einen Executive MBA der London Business School sowie Columbia Business School.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Innovation

  • EAM-Lösungen
  • Adina Krausz
  • Chief Executive Officer
  • InnoSource Ventures

„Unseren Kunden Zugang zu sorgfältig ausgewählten Startups verschaffen“

Das Multi-Family-Office Toledo Capital hat InnoSource Ventures als Innovationsabteilung gegründet. Damit werden Erfahrungen mit einer noch jungen Assetklasse gesammelt, und gleichzeitig eine neue Generation von Kunden angesprochen, wie die InnoSource-Gründerin Adina Krausz im Gespräch erläutert.

Welche Absicht steckt hinter der Gründung von InnoSource Ventures als Teil von Toledo Capital?

Die Gründung von InnoSource Ventures als Innovationsabteilung von Toledo Capital schafft unseren Kunden den Zugang zu sorgfältig ausgewählten Startups. Durch die enge Zusammenarbeit mit diesen Startups über einen längeren Zeitraum können wir nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch den Markt-Fit, das Team und die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells bewerten. So bieten wir unseren Kunden attraktive Investitionsmöglichkeiten mit Wachstumspotenzial, die ihre individuellen Anlageziele ergänzen. Zudem können sie auch in späteren Investitionsrunden mit kleineren Tickets diversifiziert investieren.

Welche Investitionen tätigen Sie, was sind ihre Sektoren?

Unsere Tätigkeit bei InnoSource Ventures konzentriert sich hauptsächlich auf die Bereiche Healthcare, Technology, Impact und Nachhaltigkeit, mit einem besonderen Fokus auf israelische Unternehmen, die bereits Umsätze generieren. Wir unterstützen diese Startups aktiv bei der Erschliessung neuer Märkte durch gezielte Kooperationen und Partnerschaften mit Corporates und Accelerator-Programmen. Wenn sich die Zusammenarbeit als erfolgreich erweist, bieten wir den Kunden des Family Offices die Möglichkeit in das Startup zu investieren.

Wie sieht das Team unter Ihrer Leitung aus?

Es besteht aus über 20 Mitarbeitern mit vielfältigen Kenntnisschwerpunkten. Ausserdem erhält sie Unterstützung von Friedrich von Bohlen, einem erfahrenen Investor im Gesundheitswesen, als Partner und Verwaltungsratspräsident.

Das Thema «Next Generation» beschäftigt derzeit viele Vermögensverwalter und Private Banker. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Learnings ergeben sich daraus?

In den kommenden Jahren steht der grösste Vermögenstransfer aller Zeiten bevor, was das Thema Next Generation für Vermögensverwalter und Private Banker äusserst relevant macht. Dies tangiert natürlich auch Toledo Capital, da wir unsere Kunden oftmals seit bereits 20 Jahren betreuen und deren Kinder ebenfalls gut kennen. Während die erste Generation häufig das Vermögen aufgebaut hat, ist es für die zweite Generation von entscheidender Bedeutung, das Vermögen zu erhalten und gleichzeitig ihre eigenen Investitionsziele einzubringen.

Ein interessantes Beispiel dazu ist das ausgeprägte Interesse der ersten Generation an Immobilien, das wir durch unsere enge Partnerschaft mit der Bluerock Group bedienen können. Immobilien waren eine natürliche erste Diversifikation in einem klassischen Investmentportfolio und haben in den letzten zehn Jahren attraktive und stabile Erträge generiert.

Die nächste Generation konnte hingegen den Aufschwung im Bereich Venture Capital und Unternehmensbeteiligungen miterleben. Während die erste Generation dieser Entwicklung manchmal noch skeptisch gegenübersteht, zeigt die zweite Generation eine deutlich grössere Offenheit für dieses Thema. Darüber hinaus ist es der neuen Generation ein besonderes Anliegen, Finanzerträge mit Impact- und Nachhaltigkeitsthemen zu verknüpfen.

Inwiefern ist diese neue Generation sensibel für Impact oder Nachhaltigkeit?

Sie sucht nach Investitionen, die einen positiven Wandel bewirken und nachhaltige Praktiken fördern, wie den Schutz von Ökosystemen, die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und die Förderung erneuerbarer Energien. Rendite bleibt wichtig, doch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Themen spielen eine immer grössere Rolle bei Investitionsentscheidungen.

Adina Krausz

InnoSource Ventures

Adina Krausz erwarb ihr umfangreiches Wissen in den wichtigsten Finanzzentren der Welt, von Deutschland über New York bis in den Nahen Osten. Sie hat als Bankkauffrau bei der Deutsche Bank und First International Bank of Israel im Private Banking gearbeitet, bevor sie sich 2015 der Toledo Capital angeschlossen und die InnoSource Ventures aufgebaut hat.

Mit über zwei Jahrzehnten Geschäftsbeziehungen nach Israel hat sie ein breites Netzwerk von israelischen High-Tech-Start-ups, internationalen VC-Gesellschaften und Unternehmen aus der DACH-Region aufgebaut.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Handbuch

  • EAM-Lösungen
  • Eliane Gmünder
  • Partnerin, LCR Services
  • Mitgründerin, IFINITY

«Compliance bleibt immer in der Verantwortung des Vermögensverwalters»

Aufgrund der neuen Regulierung der unabhängigen Vermögensverwalter haben sich die Anforderungen an die Organisation und das Riskmanagement der Institute verschärft. Für die Expertin Eliane Gmünder werden sich vermehrt hybride Compliance-Modelle durchsetzen, wobei die Verantwortung für die Einhaltung der Regeln nicht ausgelagert werden kann.

Seit Anfang Jahr greift die neue Regulierung und die Vermögensverwalter werden nun von den Aufsichtsorganisationen überwacht. Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Monaten gemacht?

Die Aufsicht gegenüber den Vermögensverwaltern hat sich ganz klar verschärft. Nicht nur der Prüfrhythmus wurde verkürzt, sondern auch die Anforderungen an die Organisation (qualitativ und finanziell) sowie an die Fähigkeiten der Gewährspersonen und Mitarbeitenden wurden massiv erhöht. Insgesamt will der Regulator eine robuste Governance und ein funktionierendes Risikomanagement – und dies wird auch überwacht.

Sie haben einige Vermögensverwalter bei ihrer ersten aufsichtsrechtlichen Prüfung / Audit begleitet. Was sind da die Erfahrungen?

Ja, das ist richtig. Die aufsichtsrechtlichen Prüfprogramme der AOs sind sehr umfassend und aufwändig. Je nach Prüfer und AO kann die Prüftiefe variieren, was auch Konsequenzen auf die Kosten hat. Es ist zu hoffen, dass bald mehrjährige Prüfzyklen für nicht als risikoreich eingestufte Vermögensverwalter gewährt werden.

Welche organisatorischen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Compliance und Risk Management – müssen aufgrund der neuen Regulierung gelöst werden?

Die FINMA verlangt vermehrt eine von den geschäftsverantwortlichen Einheiten unabhängige Risk- und Compliance-Funktion. Die Grösse der Gesellschaft kann hierfür ein Kriterium darstellen; aber auch die Art der Kunden, die eingesetzten Produkte sowie die Aktivitäten des Vermögensverwalters. Dies stellt insbesondere kleinere Organisationen vor eine grosse Herausforderung, da in der Regel sämtliche Mitarbeitenden entweder mit dem Portfoliomanagement oder der Kundenberatung betraut und somit geschäftsverantwortlich sind. Ausserdem sind die Anforderungen an die Ausbildung sowie die Berufserfahrung der Risk- und Compliance-Verantwortlichen deutlich gestiegen und entsprechende Nachweise müssen erbracht werden.

Viele Vermögensverwalter scheuen sich davor, einen eigenen Compliance-Officer einzustellen – nicht zuletzt auch aus einer Kostenüberlegung. Outsourcing ist die andere Möglichkeit. Wie sehen Sie das?

Zunächst möchte ich klarstellen, dass ein «Outsourcing der Compliance», wie dies in der Branche oft proklamiert wird, gar nicht möglich ist. Compliance ist Chefsache und bleibt immer in der Verantwortung des Vermögensverwalters selbst. Dies heisst allerdings nicht, dass nicht gewisse Tätigkeiten in den Bereichen Compliance und Risk Management ausgelagert werden können. Alle Tätigkeiten, für welche Spezialwissen gefragt ist und die nicht direkt mit den Endkunden des Vermögensverwalters und damit mit dem Daily Business zu tun haben, bieten sich für ein Outsourcing, respektive auch ein Insourcing an. Dazu gehören beispielsweise das Erstellen und Aktualisieren von Weisungen, die Beratung zu High Risk Kunden und Fällen, die regelmässige Schulung der Mitarbeitenden sowie die Bewirtschaftung des internen Kontrollsystems.

Die Auslagerung gewisser Tätigkeiten ist für den Vermögensverwalter nicht nur aus einer Kostenüberlegung attraktiv, sondern gleichzeitig wird auch die verlangte Stellvertreterregelung gewährleistet. Bei grösseren Vermögensverwaltern sollte ein starker COO, die operationellen sowie Risikothemen bei sich vereinen. Die Zukunft wird zweifellos noch mehr solche hybriden Modelle bringen, wo spezifisches Fachwissen gepaart mit einem digitalen Knowledge-Management nahtlos in die bestehenden Compliance-Prozesse integriert werden.

Das Thema Verantwortlichkeit des Verwaltungsrats wird immer zentraler. Was sind hier Ihre Erfahrungen?

Den Verwaltungsräten, insbesondere den externen, ist ihre Verantwortung sehr wohl bewusst. In jüngerer Zeit gab es auch vermehrt Medienberichte in Bezug auf die dramatischen Konsequenzen für Vermögensverwaltungsgesellschaften, welche sich etwa im Bereich der Russlandsanktionen exponiert hatten. Ein solcher Vorfall betrifft den Verwaltungsrat unmittelbar und kann nicht zuletzt einen Reputationsschaden nach sich ziehen. Deshalb sollte jedes Verwaltungsratsmandat wohl überlegt sein, auch die Anzahl Verpflichtungen und Mandate.

Eliane Gmünder

LCR Services, IFINITY

Eliane Gmünder hat 15 Jahre Berufserfahrung an der Schnittstelle von Finanzmarktregulierung, Governance, Compliance und Risk Management. Die studierte Juristin unterstützt seit 2011 Unternehmen der Finanzindustrie als Beraterin. Davor war sie mehrere Jahre als Compliance-Officerin und Leiterin des AML Monitorings bei UBS AG tätig. Als Unternehmerin und Mitgründerin von LCR Services AG und IFINITY AG arbeitet sie gemeinsam mit ihrem Team an der digitalen Skalierung von Compliance Know-how und Prozessen.

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Kooperation

  • EAM-Lösungen
  • Andri Bösch
  • Head of EAM-Desk
  • Vontobel

«Wir können von den Vermögensverwaltern enorm viel lernen»

Vontobel hat in den vergangenen Jahren das Geschäft mit den unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz stark ausgebaut. Nun übernimmt mit Andri Bösch ein neuer Kopf diesen EAM-Bereich und macht deutlich, dass er vom bestehenden Wachstumskurs nicht abweichen möchte.

Sie haben im Mai bei Vontobel angefangen. Was sind Ihre ersten Eindrücke vom EAM-Geschäft von Vontobel?

Der Bereich ist für Vontobel sehr substanziell, ich bin von der Dynamik begeistert. Das Angebot beinhaltet nicht nur den Bereich Custody und Execution sondern geht darüber hinaus. Etwa auch wenn es um strukturierte Produkte geht. Es verwundert mich gar nicht, dass Vontobel immer wieder auch in unabhängigen Umfragen unter Vermögensverwalter obenaus schwingt. Vontobel wird als echter Partner angesehen und dank den Standorten in der ganzen Schweiz wird auch diese Nähe von den Kunden in diesem Bereich hochgeschätzt.

Sie kennen das Geschäft mit den unabhängigen Vermögensverwaltern auch aus anderen Banken und anderen Regionen. Deshalb eine generelle Frage: Kann das Nebeneinander von Private Banking mit Direktkunden und dem indirekten B2B-Geschäft mit UVV funktionieren?

Ich bin der Meinung, dass das sehr gut funktioniert. Wir sehen es bei Vontobel: Wir sehen uns nicht als interne Konkurrenten, sondern ergänzen uns. Die beiden Bereiche wurden bei Vontobel bewusst unter einem Dach zusammengelegt. Wir verschliessen auch unser Angebot an Produkten nicht für externe Vermögensverwalter und wir machen keine Vorgaben in Bezug auf die Anlagestrategie. Wir sehen uns als Investmenthaus und möchten, dass viele an diesem Gedanken teilhaben. Da tickt Vontobel bestimmt auch anders als andere Depot-Banken. Kommt hinzu, dass wir auch dank den UVVs enorm viel lernen können, von der Digitalisierung bis hin zu Anlageansätzen. Wir können uns im Gegenzug mit unseren Spezialisten einbringen. Aber auch wenn es um Fragen, wie Nachfolge geht.

Wo ziehen Sie eine Grenze?

Wir begegnen den Vermögensverwaltern auf Augenhöhe. Das heisst aber auch, dass wir uns bewusst nicht in die Fragen der Governance einmischen. Aber auch die Anlagestrategie und die Frage der Compliance ist Sache des UVV. Hier ziehen wir ganz klar Grenzen.

Stichwort Compliance und Regulierung. Hier hat sich seit Beginn dieses Jahres für die Vermögensverwalter in der Schweiz viel geändert. Wie nehmen Sie die Situation wahr?

Tatsächlich hat sich mit Fidleg / Finig und der Unterstellung der Vermögensverwalter unter das Finma-Regime viel verändert in der Branche. Wir hören natürlich auch die Klagen bezüglich höherer Kosten. Wir sehen aber nach wie vor sehr spannende Firmen, die entstehen und die weiterbestehen. Die viel beschworene Konsolidierung hat noch nicht im grossen Stil eingesetzt.

Wie sieht es mit dem Zwang zur Grösse aus? Haben es angesichts der Regulierungen und den damit zusammenhängenden Kosten, grössere Vermögensverwalter nicht besser?

Nein, es gibt meiner Meinung nach keinen Zwang zur Grösse. Wir sehen auch kleinere UVVs, die sehr spannende Kunden betreuen und die durchaus sehr professionell unterwegs sind. Realistischerweise wird sich in den nächsten Jahren sicher noch einiges bewegen. Insofern haben Sie schon recht mit der Konsolidierung. Dies hängt damit zusammen, dass eine Generation von Vermögensverwalter ans Aufhören denkt, die sich vor 30 Jahren selbstständig gemacht hatte. Der Übergang zu einer nächsten Generation von Kunden wird sicher – nicht nur bei den Vermögensverwaltern – eine Herausforderung darstellen.

Wie wird sich die Vermögensverwaltung insbesondere bei den UVVs weiterentwickeln?

Sicher ist, dass der holistische Ansatz, den die Vermögensverwalter anbieten, weiterhin gefragt sein wird. Es gibt Kunden, die wollen genau das auf Sie zugeschnittene Beratungsmodell. Das wird auch in einer nächsten Generation von Kunden der Fall sei.

Andri Bösch

Vontobel

Andri Bösch leitet seit Mai den Bereich EAM bei Vontobel. Davor war er als Co-Head Global Financial Intermediaries (GFIM) APAC für die UBS in Hongkong stationiert. Der studierte Sportwissenschaftler und Certified Wealth Management Advisor CWMA hat 2005 als Intern bei der UBS in Zürich angefangen und ist danach über verschiedene Stationen m Bereich Private Banking Leiter des Geschäfts mit Institutionellen und Unabhängigen Vermögensverwaltern in der Schweiz geworden. Andri Bösch hat parallel dazu eine erfolgreiche Karriere im Unhockey absolviert. So wurde er unter anderem vier Mal Schweizer Meister und mit der Nationalmannschaft Vize-Weltmeister.

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Bewertung

  • EAM-Lösungen
  • Interview mit Eric Bissonnier
  • CEO
  • Performance Watcher

„Die Aufsicht wird zu einem wesentlichen Faktor“

Performance Watcher, die Plattform, auf Portfolios bewertet und verglichen werden können, hat die Grenze von 50 Milliarden an «Assets under Supervision» überschritten. Ein starkes Wachstum, das dem Zeitgeist entspricht, da die Nutzer die Plattform heute umfassender nutzen wollen.

Sie haben Anfang des Jahres die Schwelle von 50 Milliarden Franken unter Aufsicht überschritten. Welche Hauptfaktoren sind für das starke Wachstum verantwortlich?

Zunächst einmal fördert das Community-Prinzip das endogene Wachstum. Je mehr Mitglieder es gibt, desto mehr ziehen sie andere an. Zumal die Mitgliedschaft einfach ist. Die einzige Bedingung ist, dass man bereit ist, zur Community beizutragen, indem man die Daten seines Portfolios oder seiner Portfolios anonym in die Community einbringt.

Wir können sowohl Fidleg als auch die Professionalisierung, die die Regulierung bei unabhängigen Vermögensverwaltern bewirkt, nicht verschweigen. Es fördert eindeutig die Vergleichbarkeit der Performance-Messungen und die Transparenz, die für uns von grundlegender Bedeutung sind. Wir gehen davon aus, dass diese Faktoren das Wachstum beschleunigen werden. Ausserdem sind wir davon überzeugt, dass neue Tools unsere Plattform attraktiver und relevanter machen wird, was sich wiederum im Wachstum bemerkbar machen wird.

Wie sieht das Profil Ihrer Nutzer heute aus?

Die meisten sind Investmentprofis, vor allem unabhängige Vermögensverwalter, Privatbankiers und Family Officers. Sie nutzen die Plattform, um ihrer Portfolios zu vergleichen und zu überwachen. Innerhalb dieser Organisationen sind in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit die Manager, Kundenbetreuer und Aufsichtspersonen – CIOs, Risk Manager, CCOs – am aktivsten. Und ich würde noch die Treuhänder hinzufügen, die im Rahmen einer delegierten Verwaltung die Investments, die Leistung und die Risikoniveaus beaufsichtigen.

Wie viele Portfolios sind auf der Plattform gelistet?

Wir haben fast 1.300 Nutzer und insgesamt für 32.000 Portfolios, die in unserer Datenbank zusammengefasst sind. Insgesamt sind das 54 Milliarden Franken an überwachten Vermögenswerten.

Was sind die wichtigsten Dienstleistungen, die Ihre Nutzer auf der Plattform suchen?

An erster Stelle ist der Performancevergleich. Unsere Methode „Perfometer“ ermöglicht den Vergleich von Privatportfolios anhand ihres Ex-ante-Risikoniveaus, das mit dem Kunden vereinbart wurde, in der Referenzwährung. Durch den Vergleich der risikobereinigten Performance über diese Tausende von Portfolios hinweg sind wir in der Lage, das relative Verhalten des Managements zu erkennen.

Dies ermöglicht es dem Endkunden und seinem Manager, objektiv über die Performance zu diskutieren, was ohne Referenzsystem oft heikel ist. Zunehmend wird die Aufsicht zu einem wesentlichen Faktor. Die Objektivierung der Performance unter Berücksichtigung des Risikos ermöglicht es, relative Performanceabweichungen sehr schnell zu identifizieren – lange vor den Compliance-Berichten, die typischerweise auf Allokationsabweichungen ausgerichtet sind. Hinter diesen Abweichungen kann sich eine zu hohe Risikobereitschaft verbergen, die durch die relative Volatilität erfasst werden kann. So wird in den Prozessen der Risikoüberwachung, die für jeden Vermögensverwalter obligatorisch geworden ist, die erste Ebene der Überwachung durch den Performance Watcher gewährleistet. Dies geschieht automatisiert und unabhängig von den Vermögensverwaltern. Auch das stellt eine regulatorische Verpflichtung dar. Ausserdem lassen sich diese Lösungen zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis, der bei 200 Franken pro Monat beginnt, umsetzen.

Welche Entwicklungsschwerpunkte setzen Sie in den nächsten Jahren?

Zur Erinnerung: Unser Auftrag besteht darin, allen Menschen Transparenz über die Qualität der Performance der verwalteten Portfolios zu geben, und zwar auf sichere, einfache und relevante Weise und in völliger Unabhängigkeit. Gemäss dieser Vision wollen wir auch unsere künftige Entwicklungen planen. Kurzfristig konzentrieren wir uns an der Verbesserung der Darstellung und der Berechnungsmethode unseres grundlegenden Vergleichsinstruments, des Perfometers.

Mittelfristig arbeiten wir an einer B2B-Anwendung, um die Aggregation, den Vergleich, die Berichterstattung und die Leistungsanalyse weiter zu vereinfachen. Das Feedback unserer Geschäftskunden zeigt uns, dass unsere Daten und Vergleichsmethoden leistungsstark und relevant sind, aber ihre Fähigkeit, über lange Zeiträume grosse Stichproben zu analysieren, ist begrenzt. Darüber hinaus werden Statistiken benötigt, die über die Performance und das Risiko hinausgehen, wie zum Beispiel die Volatilität, Drawdowns und die damit verbundenen Kennzahlen. Wir entwickeln daher eine modernere und dynamischere Online-Anwendung, die von unseren Kunden bis Ende des Jahres getestet werden soll und im ersten Quartal des kommenden Jahres in Produktion gehen wird.

 

Eric Bissonnier

Performance Watcher

 

Eric Bissonnier ist seit letztem Jahr CEO von Performance Watcher. Er begann seine Karriere 1992 bei Chase Manhattan Private Bank in Genf und New York. Im Jahr 1998 wechselte er zum alternativen Multi-Management-Unternehmen EIM, wo er 2002 CIO wurde. Bei den EIM-Nachfolgeunternehmen Gottex und LumX Asset Management blieb er bis 2019 im Amt. Er war massgeblich an der Entwicklung des Fintechs LumRisk beteiligt, einem Spin-off von EIM, das sich auf Risikomanagement spezialisiert hat. Eric ist CFA-zertifiziert und hat einen Master-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Universität Genf.

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