Empowerment
Olga Miler
SmartPurse
"Finanzausbildung an der Seite der Vermögensverwalter ausbauen"
Das Multi-Family-Office Toledo Capital hat InnoSource Ventures als Innovationsabteilung gegründet. Damit werden Erfahrungen mit einer noch jungen Assetklasse gesammelt, und gleichzeitig eine neue Generation von Kunden angesprochen, wie die InnoSource-Gründerin Adina Krausz im Gespräch erläutert.
Welche Absicht steckt hinter der Gründung von InnoSource Ventures als Teil von Toledo Capital?
Die Gründung von InnoSource Ventures als Innovationsabteilung von Toledo Capital schafft unseren Kunden den Zugang zu sorgfältig ausgewählten Startups. Durch die enge Zusammenarbeit mit diesen Startups über einen längeren Zeitraum können wir nicht nur finanzielle Aspekte, sondern auch den Markt-Fit, das Team und die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells bewerten. So bieten wir unseren Kunden attraktive Investitionsmöglichkeiten mit Wachstumspotenzial, die ihre individuellen Anlageziele ergänzen. Zudem können sie auch in späteren Investitionsrunden mit kleineren Tickets diversifiziert investieren.
Welche Investitionen tätigen Sie, was sind ihre Sektoren?
Unsere Tätigkeit bei InnoSource Ventures konzentriert sich hauptsächlich auf die Bereiche Healthcare, Technology, Impact und Nachhaltigkeit, mit einem besonderen Fokus auf israelische Unternehmen, die bereits Umsätze generieren. Wir unterstützen diese Startups aktiv bei der Erschliessung neuer Märkte durch gezielte Kooperationen und Partnerschaften mit Corporates und Accelerator-Programmen. Wenn sich die Zusammenarbeit als erfolgreich erweist, bieten wir den Kunden des Family Offices die Möglichkeit in das Startup zu investieren.
Wie sieht das Team unter Ihrer Leitung aus?
Es besteht aus über 20 Mitarbeitern mit vielfältigen Kenntnisschwerpunkten. Ausserdem erhält sie Unterstützung von Friedrich von Bohlen, einem erfahrenen Investor im Gesundheitswesen, als Partner und Verwaltungsratspräsident.
Das Thema «Next Generation» beschäftigt derzeit viele Vermögensverwalter und Private Banker. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht und welche Learnings ergeben sich daraus?
In den kommenden Jahren steht der grösste Vermögenstransfer aller Zeiten bevor, was das Thema Next Generation für Vermögensverwalter und Private Banker äusserst relevant macht. Dies tangiert natürlich auch Toledo Capital, da wir unsere Kunden oftmals seit bereits 20 Jahren betreuen und deren Kinder ebenfalls gut kennen. Während die erste Generation häufig das Vermögen aufgebaut hat, ist es für die zweite Generation von entscheidender Bedeutung, das Vermögen zu erhalten und gleichzeitig ihre eigenen Investitionsziele einzubringen.
Ein interessantes Beispiel dazu ist das ausgeprägte Interesse der ersten Generation an Immobilien, das wir durch unsere enge Partnerschaft mit der Bluerock Group bedienen können. Immobilien waren eine natürliche erste Diversifikation in einem klassischen Investmentportfolio und haben in den letzten zehn Jahren attraktive und stabile Erträge generiert.
Die nächste Generation konnte hingegen den Aufschwung im Bereich Venture Capital und Unternehmensbeteiligungen miterleben. Während die erste Generation dieser Entwicklung manchmal noch skeptisch gegenübersteht, zeigt die zweite Generation eine deutlich grössere Offenheit für dieses Thema. Darüber hinaus ist es der neuen Generation ein besonderes Anliegen, Finanzerträge mit Impact- und Nachhaltigkeitsthemen zu verknüpfen.
Inwiefern ist diese neue Generation sensibel für Impact oder Nachhaltigkeit?
Sie sucht nach Investitionen, die einen positiven Wandel bewirken und nachhaltige Praktiken fördern, wie den Schutz von Ökosystemen, die Reduzierung von Kohlenstoffemissionen und die Förderung erneuerbarer Energien. Rendite bleibt wichtig, doch Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Themen spielen eine immer grössere Rolle bei Investitionsentscheidungen.
Adina Krausz
InnoSource Ventures
Adina Krausz erwarb ihr umfangreiches Wissen in den wichtigsten Finanzzentren der Welt, von Deutschland über New York bis in den Nahen Osten. Sie hat als Bankkauffrau bei der Deutsche Bank und First International Bank of Israel im Private Banking gearbeitet, bevor sie sich 2015 der Toledo Capital angeschlossen und die InnoSource Ventures aufgebaut hat.
Mit über zwei Jahrzehnten Geschäftsbeziehungen nach Israel hat sie ein breites Netzwerk von israelischen High-Tech-Start-ups, internationalen VC-Gesellschaften und Unternehmen aus der DACH-Region aufgebaut.
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„Ich komme mit einem NextGen-Ansatz, der heute unverzichtbar geworden ist“
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Fünf wichtige Massnahmen im Bereich Cybersicherheit für UVVs
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Aufgrund der neuen Regulierung der unabhängigen Vermögensverwalter haben sich die Anforderungen an die Organisation und das Riskmanagement der Institute verschärft. Für die Expertin Eliane Gmünder werden sich vermehrt hybride Compliance-Modelle durchsetzen, wobei die Verantwortung für die Einhaltung der Regeln nicht ausgelagert werden kann.
Seit Anfang Jahr greift die neue Regulierung und die Vermögensverwalter werden nun von den Aufsichtsorganisationen überwacht. Welche Erfahrungen haben Sie in den letzten Monaten gemacht?
Die Aufsicht gegenüber den Vermögensverwaltern hat sich ganz klar verschärft. Nicht nur der Prüfrhythmus wurde verkürzt, sondern auch die Anforderungen an die Organisation (qualitativ und finanziell) sowie an die Fähigkeiten der Gewährspersonen und Mitarbeitenden wurden massiv erhöht. Insgesamt will der Regulator eine robuste Governance und ein funktionierendes Risikomanagement – und dies wird auch überwacht.
Sie haben einige Vermögensverwalter bei ihrer ersten aufsichtsrechtlichen Prüfung / Audit begleitet. Was sind da die Erfahrungen?
Ja, das ist richtig. Die aufsichtsrechtlichen Prüfprogramme der AOs sind sehr umfassend und aufwändig. Je nach Prüfer und AO kann die Prüftiefe variieren, was auch Konsequenzen auf die Kosten hat. Es ist zu hoffen, dass bald mehrjährige Prüfzyklen für nicht als risikoreich eingestufte Vermögensverwalter gewährt werden.
Welche organisatorischen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Compliance und Risk Management – müssen aufgrund der neuen Regulierung gelöst werden?
Die FINMA verlangt vermehrt eine von den geschäftsverantwortlichen Einheiten unabhängige Risk- und Compliance-Funktion. Die Grösse der Gesellschaft kann hierfür ein Kriterium darstellen; aber auch die Art der Kunden, die eingesetzten Produkte sowie die Aktivitäten des Vermögensverwalters. Dies stellt insbesondere kleinere Organisationen vor eine grosse Herausforderung, da in der Regel sämtliche Mitarbeitenden entweder mit dem Portfoliomanagement oder der Kundenberatung betraut und somit geschäftsverantwortlich sind. Ausserdem sind die Anforderungen an die Ausbildung sowie die Berufserfahrung der Risk- und Compliance-Verantwortlichen deutlich gestiegen und entsprechende Nachweise müssen erbracht werden.
Viele Vermögensverwalter scheuen sich davor, einen eigenen Compliance-Officer einzustellen – nicht zuletzt auch aus einer Kostenüberlegung. Outsourcing ist die andere Möglichkeit. Wie sehen Sie das?
Zunächst möchte ich klarstellen, dass ein «Outsourcing der Compliance», wie dies in der Branche oft proklamiert wird, gar nicht möglich ist. Compliance ist Chefsache und bleibt immer in der Verantwortung des Vermögensverwalters selbst. Dies heisst allerdings nicht, dass nicht gewisse Tätigkeiten in den Bereichen Compliance und Risk Management ausgelagert werden können. Alle Tätigkeiten, für welche Spezialwissen gefragt ist und die nicht direkt mit den Endkunden des Vermögensverwalters und damit mit dem Daily Business zu tun haben, bieten sich für ein Outsourcing, respektive auch ein Insourcing an. Dazu gehören beispielsweise das Erstellen und Aktualisieren von Weisungen, die Beratung zu High Risk Kunden und Fällen, die regelmässige Schulung der Mitarbeitenden sowie die Bewirtschaftung des internen Kontrollsystems.
Die Auslagerung gewisser Tätigkeiten ist für den Vermögensverwalter nicht nur aus einer Kostenüberlegung attraktiv, sondern gleichzeitig wird auch die verlangte Stellvertreterregelung gewährleistet. Bei grösseren Vermögensverwaltern sollte ein starker COO, die operationellen sowie Risikothemen bei sich vereinen. Die Zukunft wird zweifellos noch mehr solche hybriden Modelle bringen, wo spezifisches Fachwissen gepaart mit einem digitalen Knowledge-Management nahtlos in die bestehenden Compliance-Prozesse integriert werden.
Das Thema Verantwortlichkeit des Verwaltungsrats wird immer zentraler. Was sind hier Ihre Erfahrungen?
Den Verwaltungsräten, insbesondere den externen, ist ihre Verantwortung sehr wohl bewusst. In jüngerer Zeit gab es auch vermehrt Medienberichte in Bezug auf die dramatischen Konsequenzen für Vermögensverwaltungsgesellschaften, welche sich etwa im Bereich der Russlandsanktionen exponiert hatten. Ein solcher Vorfall betrifft den Verwaltungsrat unmittelbar und kann nicht zuletzt einen Reputationsschaden nach sich ziehen. Deshalb sollte jedes Verwaltungsratsmandat wohl überlegt sein, auch die Anzahl Verpflichtungen und Mandate.
Eliane Gmünder
LCR Services, IFINITY
Eliane Gmünder hat 15 Jahre Berufserfahrung an der Schnittstelle von Finanzmarktregulierung, Governance, Compliance und Risk Management. Die studierte Juristin unterstützt seit 2011 Unternehmen der Finanzindustrie als Beraterin. Davor war sie mehrere Jahre als Compliance-Officerin und Leiterin des AML Monitorings bei UBS AG tätig. Als Unternehmerin und Mitgründerin von LCR Services AG und IFINITY AG arbeitet sie gemeinsam mit ihrem Team an der digitalen Skalierung von Compliance Know-how und Prozessen.
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Auf die gestiegene Inflation haben die Zentralbanken mit kräftigen Leitzinserhöhungen reagiert. Inzwischen ist die Inflation spürbar gesunken, doch der Weg zu den Vor-Corona-Niveaus ist noch weit. Inzwischen ist die Inflation spürbar gesunken, doch der Weg zu den Vor-Corona-Niveaus ist noch weit. Auf diesem Weg eröffnen sich interessante Anlagechancen.
Es ist davon auszugehen, dass sich der Rückgang der Inflationsraten in den kommenden Monaten fortsetzen wird – aber in gemässigtem Tempo. Die unterliegende Inflation hält sich recht hartnäckig. Drei Faktoren sorgen zurzeit für einen anhaltend rückläufigen Preisdruck: Erstens normalisiert sich das gesamtwirtschaftliche Angebot, da sich Engpässe bei Vorleistungen, Logistik und Produktion schrittweise lösen. Zweitens neigt sich der Nachfrageschub nach Gütern und Dienstleistungen seit dem Auslaufen der Corona-Pandemie seinem Ende zu. Und drittens lässt auch der Druck in der Pipeline nach, da die Preissteigerungen für Vorleistungsgüter bereits zu einem grossen Teil zu den Konsumgütern und damit zu den Konsumenten durchgereicht wurden.
Preissetzungsmacht nimmt ab
Dabei sind die verschiedenen Güter- und Dienstleistungsgruppen in unterschiedlichem Masse von den oben genannten Treibern betroffen. Die Energiepreise waren zunächst am schnellsten in die Höhe geschossen und dann wieder gefallen. Zurzeit machen sie nur noch einen kleinen Teil der Konsuminflation aus, teilweise wirken sie sogar disinflationär. Es folgen die Preise für Lebensmittel, Kerngüter und Mieten, die den Gipfel bereits hinter sich gelassen haben.
Bei der Inflationsprognose spielt auf der Kostenseite die Preissetzungsmacht der Unternehmen die wichtigste Rolle. 2021 bis 2022 hat ein ausserordentlich starker Gewinnmargenanstieg die Inflation getrieben. Dabei sind im historischen Vergleich die Margen noch stärker gestiegen als die Lohnkosten. Angebotsengpässe in Kombination mit einer starken Nachfrage kamen den Unternehmen zugute. Mit der aktuell nachlassenden Nachfragedynamik und geringeren Angebotsengpässen dürfte die Preissetzungsmacht der Unternehmen jedoch stärker schwinden als die Möglichkeit von Arbeitnehmern, ihre Lohnforderungen durchzusetzen. In den meisten Ländern ist dies in Ansätzen bereits der Fall.
Geldpolitik: Der Zinsgipfel ist nahe
Die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank (EZB) stehen kurz vor dem Ende ihres Straffungszyklus, der mit Abstand der aggressivste seit mehreren Jahrzehnten gewesen ist. Die letzten Schritte zum Gipfel sind mühsam und offenbaren das Risiko, das mit einer geldpolitischen Straffung in diesem Ausmass verbunden ist.
Die Fed dürfte im Juli noch ein letztes Mal an der Zinsschraube drehen und den Leitzins um 25 Basispunkte auf ein Zielband für die Fed Funds Rate von 5,25 Prozent bis 5,5 Prozent anheben. Bei der EZB ist noch mit zwei weiteren Zinsschritten um jeweils 25 Basispunkte im Juli und September sowie mit einem Zinsgipfel beim Einlagesatz von 4,0 Prozent zu rechnen.
Baldige Zinssenkungen weit weg
Für die Kapitalmärkte entscheidend wird sein, wie lange die Zinsen auf diesem Niveau bleiben. Es ist zu erwarten, dass sowohl die Fed als auch die EZB erst dann die Zinsen senken, wenn sich die Inflation nicht nur nachhaltig entspannt, sondern auch der Abstand zum Ziel der Preisstabilität deutlich gesunken ist – oder wenn sich das fundamentale Umfeld derart massiv verschlechtern würde, dass ein stützendes Eingreifen der Notenbanken erforderlich wäre. In diesem Szenario würde der Inflationsdruck sowieso signifikant nachlassen.
Vor diesem Hintergrund sind baldige Zinssenkungen bei beiden Notenbanken nahezu ausgeschlossen. Mit einer ersten Zinssenkung der Fed ist frühestens Ende 2023 zu rechnen. Bei der EZB dürften erste Zinssenkungen erst im späteren Verlauf des Jahres 2024 erfolgen.
Anleihen profitieren
In einem Umfeld nachlassender Teuerung in Kombination mit schwachem Wachstum bieten sich insbesondere Anlagen in Staatsanleihen an. Unternehmensanleihen können ebenfalls profitieren, während wir von Rohstoffanlagen kurzfristig eher abraten. Sinkende Inflationsraten führen perspektivisch zu einem rückläufigen Zinsniveau und niedrigeren Anleiherenditen. Fallende Renditen sorgen für Kursgewinne an den Anleihenmärkten. Unternehmensanleihen profitieren in Phasen leichten Wachstums zusätzlich von möglichen Spreadeinengungen.
Die Anleiherenditen haben nach den zahlreichen Zinsschritten der Notenbanken wieder ein attraktives Niveau erreicht, der Zins ist zurück. Entsprechend können Anleger, die Anleihen auf den aktuellen Renditeniveaus erwerben, im Falle wieder sinkender Zinsen neben dem auskömmlichen Kupon mittelfristig zusätzlich Kursgewinne erzielen. Sollte sich das Zinsniveau hingegen auf dem jetzigen Niveau stabilisieren, verdienen die Anleihen auf jeden Fall die Rendite, die zum Kaufzeitpunkt geboten wurde.
Stefan Kipar
Union Investment
Stefan Kipar ist seit 2021 als Head of Macro & Economics bei Union Investment. Vorher war er ab 2012 in der Research-Abteilung der BayernLB für die Analyse der Wirtschaft in Deutschland zuständig. Von 2008 bis 2012 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ifo Institut für Wirtschaftsforschung. Er promovierte 2012 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München zum Thema Innovationsökonomik und studierte zuvor Volkswirtschaftslehre in Paderborn, Amsterdam und München.
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Das Comeback von Anleihen bei institutionellen Anlegern ist offensichtlich, da die Zinsen nach vielen Jahren der ultralockeren Geldpolitik und der Negativzinsen wieder deutlich gestiegen sind.
Viele Anleger glauben sogar, dass es rentabler sein könnte, direkt in Anleihen zu investieren, insbesondere in Staatsanleihen, um Gebühren zu sparen und langfristig eine bessere Performance zu erzielen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, denn Anleihen können sogar noch volatiler sein als Aktien, wie uns die letzten Jahre gezeigt haben: Der Kurs von 30-jährigen Bundesanleihen hat in den letzten 18 Monaten mehr als 50 % verloren.
Anleihen bieten eine Diversifizierung und ein geringeres Risiko, was sich mit ihren Portfoliostrategien in Einklang bringen lässt. Allerdings ist eine sorgfältige Analyse unter Berücksichtigung von Duration, Kreditqualität, Liquidität, Inflationsdruck und Zentralbankpolitik von entscheidender Bedeutung. Institutionelle Anleger müssen diese Herausforderungen meistern, um ihre Portfolios in diesem sich verändernden Anleihemarkt zu optimieren.
Anleiheaussichten im aktuellen Inflationsszenario
Wachsamkeit und strategische Anpassungen sind entscheidend für die Navigation auf dem Anleihemarkt in den kommenden Monaten. Im derzeitigen Umfeld haben Positionen in Kernländern den Anlegern eine gute Absicherung geboten, als die Risikoaversion in den letzten Monaten zunahm. Während sie im Negativszenario vor grossen Verlusten geschützt sind, sollten Anleiheinvestoren in unserem zentralen Szenario positive Gesamtrenditen erwarten, da wir für die zweite Jahreshälfte eine Pause im geldpolitischen Erhöhungszyklus der Fed und schliesslich Zinssenkungen in den folgenden Quartalen prognostizieren.
Der Inflationsdruck bleibt auch im zweiten Halbjahr eines der Hauptrisiken für den Anleihemarkt und zwingt die Zentralbanken zu weiteren Straffungen. Wenn die Inflation weiterhin hoch bleibt und die Zinssätze und Renditen unter Druck geraten, könnte es zu einem „Hot Landing“ kommen, was für Anleihenanleger sicherlich kein schönes Szenario ist: Die Inflation schmälert die Renditen von Anleihen, während die Massnahmen der Zentralbanken und geopolitische Ereignisse die Marktvolatilität erhöhen. Wenn hingegen die verzögerten Auswirkungen früherer Zentralbankmassnahmen zu einer Verschlechterung der Wirtschaftsaussichten führen, könnte es zu einem „Hard Landing“ kommen, was eine Verschlechterung der Kreditqualität, einen Anstieg der Zahlungsausfälle, eine Ausweitung der Spreads sowie ein Risiko für die Finanzstabilität zur Folge hat. Die Bedenken hinsichtlich des Kreditrisikos und der Zahlungsausfälle bleiben bestehen, und Zinsschwankungen wirken sich auf die Anleihekurse aus. In diesem zweiten Risikoszenario sollten Anleger der Kreditqualität der Emittenten grosse Aufmerksamkeit schenken.
Da die Inflation immer noch hoch ist, aber langsam zurückgeht, sind die Massnahmen der Zentralbanken entscheidend. Sie müssen die Situation sorgfältig bewerten, um die richtigen politischen Reaktionen festzulegen und dabei die Notwendigkeit der Unterstützung des Wirtschaftswachstums gegen das Risiko einer anhaltenden Inflation abzuwägen. In den USA beunruhigt der überhitzte Arbeitsmarkt die FED, und es gilt, ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeitsnachfrage und Arbeitsangebot herzustellen, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Wahrscheinlich sind die Zinssätze in den USA jetzt hoch genug, auch in Anbetracht der Straffung der FED-Bilanz und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft, auch wenn die FED wahrscheinlich eine letzte Anhebung vornehmen wird. In der Eurozone ist der Prozess der geldpolitischen Straffung bereits weit fortgeschritten, und vermutlich werden wir noch mindestens eine oder zwei weitere Zinserhöhungen erleben.
Anlagestrategien
Wir denken, dass der Anleihemarkt im derzeitigen Umfeld einen guten Einstiegspunkt bietet, da die meisten Renditekurven auf sehr interessanten Niveaus gehandelt werden. Der Carry-Effekt ist vor allem bei den kurzfristigen Teilen der Kurven gross, da die Zinssätze nahe dem erwarteten geldpolitischen Endsatz liegen.
Graphik: Die Renditen der Staatsanleihen der grössten Märkte der letzten 15 Jahre
Quelle: Interne Analyse von Refinitiv Eikon Daten
Die Anleiherenditen befinden sich zwar auf historisch hohen Niveaus, weisen aber auch eine hohe Volatilität auf, die bei einem Mark-to-Market-Ansatz zu Verlusten führen könnte. Auch wenn die Spreads für europäische Peripherieanleihen vorerst unter Kontrolle zu sein scheinen, können wir einen Anstieg der Volatilität bei diesen Titeln nicht ausschliessen. Geografisch gesehen bevorzugen wir Anlagen in Kernländern wie Deutschland und den USA, wobei wir zunächst einen selektiven Ansatz in Bezug auf die Qualität und das Rating von Staatsanleihen verfolgen. Zudem favorisieren wir Peripherieländer, insbesondere jene mit einer besseren Wirtschaftsdynamik und mit den grössten Spreads, wie Italien.
Ähnliches gilt für den Unternehmenssektor, wo wir Investment-Grade-Anleihen für attraktiv halten, während wir bei Hochzinsanleihen weniger aktiv sind, da es angesichts der Unsicherheit am Markt noch etwas zu früh sein könnte, diese Emittenten zu kaufen.
Dieser selektive Ansatz war ausschlaggebend dafür, dass der Epsilon Fund Euro Bond die Benchmark (JPM EMU GBI Index®) seit seiner Auflegung im Jahr 2007 bis jetzt (Ende Juni) um erstaunliche kumulative 20% übertreffen konnte. Die Stabilität des Managementteams, ein konsistenter Anlageprozess und die Ex-ante- und Ex-post-Risikoanalyse sind die drei Schlüsselelemente, die die Performance der letzten Jahre erklären. Diese drei Säulen werden auch in den kommenden Jahren die charakteristischen Merkmale sein. In den letzten Jahren konnte die Überperformance durch ein aktives Durationsmanagement, eine aktive Verwaltung der Positionen zwischen den Euro-Ländern, eine Abflachung der Renditekurve und eine Übergewichtung von inflationsgebundenen Anleihen erklärt werden. Gegenwärtig bevorzugt der Fonds eine Übergewichtung von Euro-Staatsanleihen gegenüber der Benchmark, wobei er stets einen Risikomanagementansatz verfolgt.
Paolo Bernardelli
Eurizon Capital SGR
Paolo Bernardelli ist Head of Fixed Income & FX bei Eurizon Capital SGR. Er kam 1995 als Head of Domestic Bond Funds zu Sanpaolo Asset Management SGR (jetzt Eurizon Capital SGR). Zuvor hatte Bernadelli verschiedene Positionen als Analyst und Financial Trader bei der Sanpaolo Finance Merchant Bank inne, bevor er zum Head of Arbitrage und Head of Trading bei Sanpaolo Finance Promotio Sim ernannt wurde. Seine berufliche Laufbahn begann er bei der Banca Commerciale Italiana, wo er im Bereich Budget- und Finanzanalyse tätig war. Bernadelli schloss sein Studium an der Universität L. Bocconi mit einem Diplom in Business Economics mit Spezialisierung auf Administration and Control ab.
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Die Swiss Finance & Property Group (SFP Gruppe) ist eine international tätige Finanzdienstleisterin mit Hauptsitz in Zürich und umfasst eine unabhängige Fondsleitung sowie ein Wertpapierhaus. Seit der Gründung vor über 20 Jahren spezialisieren wir uns auf die gesamte Wertschöpfungskette von Immobilienanlagen. So bieten wir zum Beispiel Investitionsmöglichkeiten in direkte wie auch indirekte Immobilienanlagen an. Bei uns kombinieren über 100 Mitarbeitende Immobilien- und Fachkompetenz, um nachhaltig Wert zu schaffen. Wir bieten ein breites Spektrum an Immobilienprodukten und -dienstleistungen, wie auch Infrastrukturlösungen und Kapitalmarkttransaktionen. Die Assets under Management der SFP Gruppe betragen über CHF 8.7 Milliarden.
Genau weil wir in unserem Anlageuniversum so breit aufgestellt sind, wird Nachhaltigkeit bei der SFP Gruppe aus verschiedensten Perspektiven betrachtet. Das ist angesichts der angebotenen Dienstleistungen mehr als eine leere Worthülse.
Noch vor wenigen Jahren wurde Nachhaltigkeit von der Angebotsseite bestimmt und war ein Alleinstellungsmerkmal von wenigen ausgewählten Fonds, wie beispielsweise der 2011 lancierte SF Sustainable Property Fund mit Fokus auf die Energieeffizienzsteigerung von Bestandsimmobilien. Welche Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt und wie diese gewichtet wurden, lag in der Verantwortung des Anbieters. In den letzten paar Jahren hat sich der Kreis geöffnet und die Nachfrageseite spricht bei der Definition und den Ansprüchen mittlerweile ein richtungsweisendes Wort mit. Dies ist wichtig und richtig, denn wer Nachhaltigkeit fordert, muss sich auch an der Diskussion beteiligen und fundierte Lösungsansätze einbringen können. Doch welche Kriterien sind dabei relevant, und wie lassen sich die Fortschritte messen?
Die Messbarkeit, die Aussagekraft von Informationen und die Kostenfolge beschäftigt uns intensiv. Was bringt uns die sorgfältigst erhobene Kennzahl, wenn sie keinen Einfluss auf Investitionsentscheidungen an einem Gebäude und auf die Auswahl von Immobilienfonds oder Immobiliengesellschaften hat? Ein gut (sprich: nachhaltig) investierter Franken führt zu einer messbaren Verbesserung für die Umwelt, zu einem Gewinn für die Liegenschaft und für deren heutigen und zukünftigen Nutzer sowie im Sinne eines quasi pareto-optimalen Einsatzes zu einer ansprechenden Portfoliorendite. Die Benutzerfreundlichkeit kann zugegebenermassen lediglich an der Erfüllung von ausgewählten, qualitativen Kriterien gemessen werden, wie z.B. dem schwellenfreien Zugang oder aber auch an der Innovationskraft, wie dies eine Objektentwicklung für den SF Sustainable Property Fund in St. Gallen zeigt. Bei dem Objekt an der Brauerstrasse 21/23 handelt es sich um einen Holzelementbau an optimal erschlossener Lage. Dabei ist nicht nur der Einsatz des nachhaltigen Baustoffes Holz in Kombination mit rezykliertem Beton erwähnenswert, sondern auch die Zertifizierung nach dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). In dieser Form hatte die Zertifizierung Pioniercharakter und der Erfolg ist auf einen offenen Austausch zwischen Entwickler, Zertifizierungsstelle und dem Fonds als Investor zurückzuführen.
Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, für Transparenz zu sorgen. Dabei nehmen wir aber auch in Anspruch, mit unserer Handlungsweise den ehrlichen Austausch zu fördern. Für unsere indirekten Mandate fordern wir mess- und vergleichbare Kennzahlen ein, welche auch unsere Teams für direkte Immobilienanlagen beschäftigen. Auch wenn heutzutage die Berechnungsmethodik Fragen zur Vergleichbarkeit aufwirft, schärfen wir unsere Kriterien für erste Vergleiche im Gleichschritt mit den massgeblichen Initiativen in der Schweiz. Dabei wird aufgezeigt, dass eine Verbesserung der Datenqualität einen Mehrwert schafft. Als Pendant stellen wir seitens der direkten Produkte eine transparente Übersicht der Parameter zur Verfügung, die den Kennziffern zugrunde liegen. Einen Beitrag zu einer eindeutigen Datendefinition zu leisten, ist ein Grundanliegen der SFP Gruppe.
Dank unserer aktiven Partizipation und der Freude am Austausch setzen wir uns bewusst mit Zukunftsthemen auseinander und gestalten Lösungsansätze mit. Wir bereiten uns darauf vor, graue Energie von Neubauten und von Gesamtsanierungen zu berücksichtigen, und beziehen in unsere Planungen mit ein, inwiefern und ob wir effektiv CO2-Neutratlität im Bestandsbetrieb erreichen können. Unsere lösungsorientierte Handlungsweise richtet sich bewusst darauf aus, allen Marktteilnehmern zu ermöglichen, ihre Nachhaltigkeitsziele erfolgreich verfolgen zu können.
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