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Antoine Blouin
Société Générale Private banking
"Den Herausforderungen eines extrem bewegten Umfelds begegnen"
Die in Genf ansässige Banque de Commerce et de Placements (BCP) hat ihre Wealth-Management-Sparte mit der Einstellung von Christian Couyoumtzelis und Azar Jalilov verstärkt. Ihre Ankunft unterstreicht den Willen der BCP, ihre Entwicklung im Bereich der Vermögensverwaltung zu dynamisieren, wie Marco Grilli, der Leiter des Bereichs, erklärt.
Warum hat sich die BCP dafür entschieden, den Ausbau ihres Geschäftsbereichs Wealth Management zu intensivieren?
Die Vermögensverwaltung war schon immer ein wesentlicher Geschäftsbereich der Bank. Historisch gesehen sind wir für unsere Aktivitäten zur Finanzierung des Rohstoffhandels bekannt, die unter der Leitung von Pierre Galtié in den letzten Jahren eine starke Dynamik entwickelt haben. Aber auch das Wealth Management ist seit der Gründung der BCP im Jahr 1963 ein Teil der DNA der Bank. Mit einem unternehmerischen Ansatz, der sich an unseren Kunden orientiert, war dieser Geschäftsbereich immer präsent. Heute beginnen wir jedoch einen neuen Zyklus. Wir profitieren in der Tat von einem soliden Momentum. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um diesen neuen Zyklus in unserem Wealth-Management-Geschäft zu entwickeln und zu begleiten. Dies dient sowohl dem Wachstum als auch der Diversifizierung unserer Einnahmen.
Wie wollen Sie dieses Geschäft ausbauen?
Viele Elemente sind bereits in der Bank vorhanden. Wir sind eine Schweizer Bank mit einer Banklizenz in Luxemburg und einer Repräsentanz in Dubai DIFC. Wir feiern dieses Jahr unser sechzigjähriges Bestehen. Im Verlauf unserer Geschichte haben wir anerkanntes Know-how und Fachwissen sowie eine von unseren Kunden geschätzte Dienstleistungsqualität entwickelt. Wir haben ausserdem das Glück, bereits einen Kundenstamm von Unternehmern zu haben, den wir über unseren Geschäftsbereich CTF betreuen, mit dem uns die Synergien daher ebenfalls sehr natürlich erscheinen.
Sodann verfügen wir über eine starke Expertise in den Schwellenländern, das heisst in Mittel- und Osteuropa, im Nahen Osten und in Afrika. In diesen Regionen sind wir seit langem etabliert. Sie sind daher unsere vorrangigen Märkte. Darüber hinaus stützen wir uns auf die solide Bilanz der Bank mit einer Tier-1-Ratio von 18%, die weit über den regulatorischen 10,5% liegt, und einem Eigenkapital von 600 Millionen Franken. Nur wenige Privatbanken unserer Grösse in der Schweiz verfügen heute über so viele Ressourcen. Schliesslich beruht unser Modell auf dem Prinzip der offenen Architektur, wobei wir vor allem die optimale Lösung für jeden Kunden bevorzugen.
Was bringen Ihnen die Neuzugänge Christian Couyoumtzelis und Azar Jalilov, die Sie gerade eingestellt haben?
Christian Couyoumtzelis wird bei der BCP die Funktion des Head of Asset Management and Advisory übernehmen. Azar Jalilov, ein Spezialist für das UHNWI-Segment, wird als Senior Relationship Manager fungieren. In der Praxis bedeutet dies, dass wir mit Christian den Bereich Advisory und diskretionäre Mandate mit seiner anerkannten Expertise in den Schwellenländern dynamischer gestalten können. Azar wird mit seiner Erfahrung, seinem Netzwerk und seinen Fähigkeiten einen wichtigen Beitrag zu unseren Bemühungen um unsere Kunden in Zentralasien leisten, einem Schlüsselmarkt für die BCP. Ende des letzten Jahres stellten wir ausserdem Luigi Leone und Fabrice Puntel als Senior Relationship Manager ein. Beide verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Kundengeschäft, die sie bei UBS bzw. Julius Bär gesammelt haben. Ihre Ankunft ist ein Zeichen für den Willen der BCP, die Kultur des Wealth Management innerhalb der Bank zu stärken.
Was sind Ihre langfristigen Ziele für den Bereich Wealth Management?
Wir wollen unsere Ressourcen, unsere Kompetenzen und unseren makellosen Ruf bestmöglich nutzen, um uns als anerkannter Akteur im Wealth Management auf dem Finanzplatz Schweiz zu etablieren. Innerhalb von fünf Jahren streben wir eine progressive und qualitative Erhöhung unserer verwalteten Vermögen an. Angesichts der historisch soliden Qualität der Erträge, Gewinne und Finanzkennzahlen innerhalb der Bank ist es unser Ziel, die Erträge noch stärker zu steigern und zu diversifizieren, indem wir den Beitrag des Wealth Managements deutlich intensivieren.
Marco Grilli
Banque de Commerce et de Placements
Marco Grilli begann seine Karriere im Wealth Management bei der UBS. Danach wechselte er zu Julius Bär, wo er sich auf die Schwellenmärkte konzentrierte, zunächst als Relationship Manager und später als Teamleiter. Bei Julius Bär war Marco Grilli von der Niederlassung in Genf aus auch stellvertretender Leiter für die Märkte in Zentral- und Osteuropa sowie Zentralasien. Nach Abschluss seiner Ausbildung am IMD in Lausanne kam er 2021 als Leiter des Privatkundengeschäfts zur BCP und wurde 2022 zum Leiter der Abteilung Wealth Management ernannt. Marco Grilli erwarb sein Diplom als Betriebsökonom FH an der Haute Ecole de Gestion du Canton de Vaud.
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Noble Capital Management hat Nicolas Ganne von BGC Partners abgeworben, um die Trading-Strategien im Rahmen der antifragilen Portfolioverwaltung zu erweitern.
Worin bestehen die Trading-Strategien, für die Sie bei Noble Capital Management verantwortlich sein werden?
Meine Aufgabe besteht darin, das Spektrum der antifragilen Trading-Strategien von NCM zu erweitern. Für meinen Ansatz verwende ich ein Multi-Faktor-Modell, das Konvergenzen zwischen technischer und Fundamentalanalyse, Volatilitätstrades und die Struktur der Terminkurve nutzt. Das Zusammenspiel dieser Faktoren erhöht die Wahrscheinlichkeit gewinnbringender Positionen und bietet ein optimales Risiko-Rendite-Profil durch den Einsatz von Derivaten. Für die Analyse des Marktes und die Generierung alternativer Trading-Szenarien setze ich in vollem Umfang auf die quantitative Dimension der Behavioral Finance. Anhand der „Inter-Markt“-Analyse, der Analyse der Korrelationen zwischen den Anlageklassen und der Verwendung von zyklischen Modellen für mittel- und langfristige Preisanalysen kann ich die Preisentwicklung im zeitlichen Verlauf einordnen.
Warum will NCM die Expertise für den Bereich ‚antifragiles Portfoliomanagement‘ entwickeln?
Angesichts der geldpolitischen Experimente der Notenbanken in der Vergangenheit und der momentanen Entwicklung des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds können Anleger mit Antifragilitätsstrategien ihre risikobereinigte Rendite durch dekorrelierte, liquide und transparente Assets optimieren. Antifragile Anlagen zeichnen sich ausserdem auf lange Sicht durch solide Fundamentaldaten aus. Diese Strategien erzielen stetige Renditen und eignen sich besonders in Phasen von Marktstress. In Anbetracht ihrer Effizienz bei aufeinanderfolgenden Schocks und Krisen, die seit mehr als sieben Jahren in den Bereichen Wirtschaft, Währung, Gesundheit, Geopolitik – und in jüngster Zeit auch im Bankensektor – verzeichnet werden, hat sich die strategische Entscheidung von NCM als richtig erwiesen.
Wie schätzen Sie die jüngsten Entwicklungen des Goldpreises und dessen Anstieg auf über 2.000 Dollar je Unze ein?
Im November 2022 knüpfte der Goldpreis nach einem Tiefststand bei 1.615 US-Dollar je Unze im September 2022 wieder an seinen Anfang 2016 begonnenen primären Aufwärtstrend an. Die Preise sind in den letzten sechs Monaten gestiegen und haben Mitte April 2023 einen Höchststand bei 2.048 USD pro Unze erreicht. Der Rückgang der langfristigen Zinsen in den USA, die Dollar-Schwäche, die anhaltenden geopolitischen Spannungen und die jüngste Liquiditätskrise der Banken in Europa und den USA haben zu diesem starken Anstieg der Goldpreise in diesem Zeitraum beigetragen. Auch die umfangreichen Goldkäufe der Zentralbanken haben die diesen Aufwärtstrend befeuert. Der Bereich um 2.070 USD stellt eine sehr wichtige Widerstandszone dar. Wir erwarten daher kurzfristig eine begrenzte Seitwärtskonsolidierung unterhalb dieses Niveaus. Da unsere mittel- bis langfristigen zyklischen Analysemodelle nach wie vor günstige Perspektiven anzeigen, glauben wir, dass ein Durchbrechen der Widerstandslinie bei 2.070 nach oben eine Wahrscheinlichkeit darstellt, die im Jahresverlauf 2023 nicht zu vernachlässigen ist.
Wie verlief Ihr beruflicher Werdegang vor Ihrem Wechsel zu NCM?
Ich war zehn Jahre lang in Europa und Asien im Team für Strukturierung, quantitative Strategie und Aktienderivate von BNP Paribas Corporate Investment Banking tätig. 2019 wechselte ich dann zur Schweizer Niederlassung der US-amerikanischen Brokergesellschaft BGC Partners, wo ich als Senior Derivative Trader für „High-Touch“-Dienstleistungen mit Schwerpunkt auf Ideengenerierung für alternative Manager zuständig war. Insgesamt verfüge ich über 16 Jahre Finanzmarkterfahrung, vor allem im Derivate-Handel und in der Marktanalyse für verschiedene Assetklassen.
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In den fünf Jahren, in denen Sygnum existiert, haben sich seine Gründer das Ziel gesetzt, die Welt der Banken und die Welt der digitalen Vermögenswerte einander näher zu bringen. Der Kern der Strategie von Sygnum ist es, Banken, Family Offices und unabhängigen Vermögensverwaltern die Möglichkeit geben, digitale Vermögenswerte in einem regulierten Umfeld zu entwickeln, zu speichern und zu handeln. Eine Bewegung, die trotz der Kryptokrise im Moment gut in Gang zu kommen scheint, wie Mathias Imbach erklärt.
Wie beurteilen sie die gegenwärtige Schwäche der Krypto-Währungen?
Seit 2012 habe ich bereits einige Krypto-Zyklen durchlebt und sehe sie mittlerweile als Chance. Sie erlauben es Teams, die langfristig denken und investieren, mit Ruhe und Fokus das Service Offering auszubauen, Kundennähe zu pflegen und sich optimal für die nächste Adoptionswelle vorzubereiten.
Wenn man in einer Industrie im frühen Entwicklungsstadium operiert, ist es wichtig, dass man während Boomphasen die Bodenhaftung nicht verliert, und gleichermassen während Korrekturphasen nicht in Panik ausbricht und anfängt kurzfristig zu denken und zu operieren.
Wie machen Sie das?
Wir haben ganz früh als Firma unsere Grundwerte definiert. Unsere Werte und Kultur sind für unseren Erfolg zentral und wir tun viel dafür, dass wir diesen trotz schnellem Wachstum des Teams treu bleiben. Ich habe gelernt, dass dies gar nicht so einfach ist – wir sind mittlerweile über 220 Mitarbeitende in der Schweiz und Singapur.
Woher kommt ihre Faszination für die Blockchain-Technologie?
Die Blockchain-Technologie kombiniert verschiedenste Technologieansätze – einige verwendete kryptographische Elemente wurden übrigens bereits in den 70er Jahren entwickelt – und bildet eine Art Werte-Ebene für das Internet. Das heisst, dass Originale, nicht Kopien wie beispielsweise Twitter-Nachrichten oder Wikipedia Einträge, zwischen Parteien ohne Intermediäre sicher übertragen werden können. Dies birgt das Potenzial, dass sich die Art und Weise, wie wir mit Geld, Eigentum, persönlichen Daten und Interaktionen generell umgehen, sich signifikant verändert. Die Technologiefirmen, die ich im Laufe der Zeit auch mit Ratan N. Tata besucht habe, etwa im Silicon Valley, setzen sehr stark auf die zentralisierte Nutzung der Daten der User. Dies ist bei der Blockchain-Technologie, zum Beispiel Bitcoin, ganz anders. Der dezentrale Ansatz dieser Technologie war mir aus freiheitlicher Sicht viel sympathischer. Kaum zu glauben, es gab sogar eine Zeit, während der ich versucht habe, ohne Bank auszukommen. Mittlerweile bin ich pragmatischer und habe verstanden, dass «Zukunft auf Herkunft aufbaut».
Nun, später haben Sie eine richtige Bank gegründet. Was gab der Ausschlag?
Wie gesagt: Zukunft braucht Herkunft! Wir glauben daran, dass dezentrale Systeme Sinn machen und ultimativ sicherer und demokratischer sind als die heutige Internet-Infrastruktur. Gleichzeitig respektieren wir auch, dass Themen wie kompromisslose Geldwäschereibekämpfung, regulatorisch saubere Kundendossiers etc. ebenso wichtig sind. Nur so können wir wirkliche und nachhaltige Adoption herbeiführen. Wir sehen uns in diesem Sinne als Brückenbauer.
Ist das nicht ein Widerspruch?
Nein, Umgang mit Geld ist ein höchst emotionales Thema und basiert auf Vertrauen. Ich bin davon überzeugt, dass sich dies auch zukünftig nicht ändern wird. Sygnum bietet dieses Vertrauen. Hat ein Kunde ein Anliegen, kann er anrufen oder persönlich vorbeikommen. Andererseits gibt es keine «Bitcoin Co.» die man anrufen oder besuchen kann. Die Kunden wissen auch, dass es bei uns weder Geldwäscherei noch andere Umgehungsmöglichkeiten gibt. Wir sind nicht nur Blockchain sondern auch «Cloud First», aber wir halten alle Sicherheits-Standards ein, die aus regulatorischer Sicht zum Schutz unserer Kunden und deren Daten notwendig sind. Das ist nicht trivial. Wir konnten mit der Gründung auf der «grünen Wiese» die Dinge anders angehen als existierende Banken. Die Integration von digitalen Vermögenswerten in traditionelle Bankensysteme ist komplex. Mit unserem B2B-Ansatz unterstützen wir Banken in diesem Prozess, ohne dass diese die Kundenbeziehung an uns abgeben müssen.
Sprechen wir also vom Angebot von Sygnum. Wie verbinden Sie die beiden Welten?
Wir fokussieren uns auf die gesamte Wertschöpfungskette digitaler Vermögenswerte und unterstützen sowohl bestehende Krypto-Enthusiasten und Unternehmen; aber auch Einsteiger an der Schnittstelle zwischen Fiat und Krypto, Stablecoins sowie Asset Tokens. Dies beinhaltet die sichere Verwahrung, 24/7 Handel, Kreditgeschäft, Asset-Management-Produkte Tokenisierung sowie kundenspezifische Anlagelösungen, zum Beispiel Absicherungsstrategien mittels Optionen. Das alles haben wir in eine Technologieplattform eingebettet, die auch anderen Banken, aber auch Family Offices und unabhängigen Vermögensverwaltern zur Verfügung steht.
Geht es Ihnen nicht zu langsam mit der digitalen Transformation des Finanzplatzes. Es scheint auch, dass die Tokenisierung von Aktien noch nicht richtig vom Fleck kommt.
Das Thema Tokenisierung hat sich nicht so schnell entwickelt, wie ich dies vor 4 Jahren angenommen hatte. Es fehlt weiterhin an einer holistischen Infrastruktur und genügend regulierten Marktteilnehmern, die die herausgegebenen Tokens verwahren und handeln können. Die Adoption ist allerdings nur eine Frage der Zeit. Die Vorteile liegen auf der Hand, die technologische Umsetzung funktioniert, die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen in der Schweiz sind klar. Sygnum konnte bereits verschiedenste Projekte erfolgreich an den Markt bringen und verkaufen. Die Tokenisierung eines Picasso-Gemäldes ist ein Beispiel hierfür.
Eine der grössten Hürden für die Akzeptanz von digitalen Vermögenswerten ist neben der Komplexität die Benutzerfreundlichkeit. Sehen Sie das auch so?
Die Benutzerfreundlichkeit von Blockchain-Applikationen birgt noch viel Verbesserungspotenzial. Wir stehen hier erst ganz am Anfang. Benutzer interessieren sich nicht dafür, was technologisch im Hintergrund passiert. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis Web 3.0 Applikationen für die breite Bevölkerung einfach und intuitiv zugänglich werden. Die Fortschritte in diesem Bereich über die letzten fünf Jahre sind aber bereits beträchtlich.
Stichwort Web 3.0 und Metaversum: Was passiert hier?
Reale und digitale Identität verschmelzen zunehmend. Daraus werden neue Business Modelle entstehen. Schon heute gibt es «Metaversum-Architekten», welche digitale Häuser und Geschäftsstellen «bauen». Wir verbringen so viel Zeit «digital», dass wir uns auch in dieser Welt differenzieren und eine eigene Identität aufbauen wollen. Die Blockchain-Technologie ermöglicht skalierbare Einzigartigkeit, zum Beispiel mittels NFTs. Web 3.0 hat das Ziel, dass diejenigen, die zu einem Netzwerkeffekt beitragen dafür mittels Tokens belohnt werden. Das heisst, einen Teil des Netzwerkes zu besitzen. Dies steht im Kontrast zu Web 2.0, wo wenige Firmen von Netzwerkeffekten profitieren. Auch Web 2.0-Firmen, wie Facebook, respektive neu Meta, versuchen in diesem Bereich Fuss zu fassen. Ich hoffe, dass sich der Web 3.0-Ansatz mittelfristig durchsetzen wird.
Sie sind nun auch im Metaversum mit einem Hub vertreten?
Genau. Wir gehen davon aus, dass eine Präsenz im Metaversum (oder in mehreren Metaversen) über die nächsten Jahre für Banken immer wichtiger wird. Als Pionierin im Bereich digitaler Vermögenswerte wollten wir dies als erste Schweizer Bank aufzeigen. Wir tun dies vor allem, um zu lernen.
Die NFT-Strategie: Wie sieht die aus?
Hier stehen wir am Anfang. Mit unserer neuen NFT-Plattform erleichtern wir Unternehmen den Einstieg in den NFT-Markt. Unternehmen können bei uns NFTs nicht nur entwickeln lassen und herausgeben, sondern auch verwahren und später handeln. Dies im Gegensatz zu anderen Herausgebern, die die Verwahrung selbst nicht anbieten. Der Kern unseres neuen Angebots bleibt auch hier die regulierte, sichere Verwahrung von Vermögenswerten.
Um diese Web 3.0-Strategie zu finanzieren, haben Sie Ende 2021 in einer Finanzierungsrunde 90 Millionen US-Dollar eingenommen. Wie setzen Sie diese Summe ein?
Die Markt- sowie Makrosituation hat sich 2022 signifikant verändert. Solide finanziert sind wir gut in dieses Jahr gestartet, das ist richtig. Mit diesen Erlösen können wir neue institutionelle Web 3.0-Angebote entwickeln und unsere Technologieplattform weiter ausbauen. Ausserdem finanzieren wir die Expansion in neue globale Märkte sowie der gemeinsamen Entwicklung und dem internationalen Vertrieb von Produkten mit neuen strategischen Investoren. Der Fokus liegt hier insbesondere in Asien, aber auch in Luxemburg sowie Abu Dhabi.
Die Finanzierungsrunde hat Ihnen nicht nur einen bekannten Grossaktionär verschafft – das Hongkonger Finanz-dienstleistungsunternehmen Sun Hung Kai & Co. Sondern auch zu einer Post-Money-Bewertung von 800 Millionen Dollar.
Ja, was aber noch viel wichtiger ist: Wie bei allen früheren Finanzierungsrunden haben sich auch diesmal eine grosse Anzahl von Mitarbeitenden als Investoren beteiligt. Zusammen mit den vier Gründern, den Vorstandsmitgliedern und dem Verwaltungsrat halten sie weiterhin die Mehrheit am Unternehmen. Und profitieren damit auch von der Wertsteigerung.
Welche Rolle spielen die unabhängigen Vermögensverwalter?
Für uns ist es eine der am stärksten wachsenden Kundengruppen. Wir haben deshalb unser Angebot für EAMs & MFOs stetig ausgebaut. Hohes Interesse sehen wir insbesondere bei Vermögensverwaltern, die ihr Angebot für eine jüngere Zielgruppe erweitern wollen. Uns ist wichtig, dass sie sich mit uns auf eine regulierte Institution verlassen können, die ihnen die Sicherheit gibt, wenn sie ab 2023 ihrerseits von der FINMA reguliert werden.
Welche Angebote sind speziell an UVV gerichtet?
Durch unser dediziertes EAM & MFO-Offering bieten wir massgeschneiderte Lösungen für externe Vermögensverwalter, Multi Family Offices und deren Endkunden an. Dabei profitieren unsere Kunden von Sygnum als regulierte Partnerbank und One-Stop-Shop für Digital Assets, welche die Bedürfnisse (wie zum Beispiel Custody, Trading, Lending, Asset Management, AMCs, Tokenization…) dieser Kundengruppe vollumfänglich abdecken kann. Zudem bieten wir eine state-of-the-art Online-Plattform an, über welche unsere Kunden ihre Kryptowährungen 24/7 verwalten und handeln können. Ausserdem kann mittels API ein Datenfeed von und zu Portfolio-Management- oder Handelssystemen der Vermögensverwalter hergestellt werden. Wir stehen unseren Vermögensverwaltern nicht nur für gemeinsame Meetings mit Prospects und Kunden zur Verfügung, sondern auch für Schulungen der EAM-Mitarbeiter. Wir schreiten also gemeinsam voran.
Wir stehen unseren Vermögensverwaltern nicht nur für gemeinsame Meetings mit Prospects und Kunden zur Verfügung, sondern auch für Schulungen der EAM-Mitarbeiter. Wir schreiten also gemeinsam voran…
Mathias Imbach
Sygnum
Vor seiner Tätigkeit bei Sygnum leitete Mathias Imbach RNT Associates, die persönliche Investitionsplattform des indischen Industriellen Ratan N. Tata. Er tätigte dort mehrere Risikokapital- und Private-Equity-Investitionen und beteiligte sich weltweit an Aktiengeschäften im Bereich Blockchain/DLT sowie anderen Technologiesektoren. Mathias Imbach begann seine Karriere bei der Unternehmensberatung Bain & Co, zu deren Kunden Private-Equity-Fonds, Family Offices und Technologieunternehmen gehören. 2017 gründete er zusammen mit Luka Müller, Manuel Krieger und Gerald Goh die Firma Sygnum. Ende 2021 verwaltete Sygnum mit den rund 1000 institutionellen Kunden Vermögenswerte von über 2 Milliarden US-Dollar. Imbach hat einen Doktortitel der Universität St. Gallen und einen Master of Science der London School of Economics (LSE).
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Anna Waibel ist neu als Chief Operating Officer bei Prime Partners tätig. Die Verwaltungsgesellschaft gewinnt damit eine anerkannte Spezialistin für die Umgestaltung und Optimierung von Prozessen, die sich zudem mit den Herausforderungen der Digitalisierung auskennt.
Welchen Umfang hat die Funktion eines COO, die Sie nun bei Prime Partners innehaben?
Ich bin für die Überwachung des operativen Geschäfts innerhalb des Unternehmens zuständig. Dies umfasst das Backoffice, die zentrale Datei, die IT sowie die Optimierung und Harmonisierung der Prozesse. Ausserdem kümmere ich mich um die Kommunikation in den sozialen Netzwerken und auf unserer Website sowie um die Schulungen für alle Mitarbeiter.
Welche Prioritäten sollten die Vermögensverwalter im Fidleg/Finig-Zeitalter auf operativer Ebene setzen?
Da der mit der Regulierung verbundene Verwaltungsaufwand immer grösser wird, ist eine Optimierung und Automatisierung der Prozesse anzustreben. Es ist zum Beispiel möglich, verschiedene Anwendungen über APIs miteinander „sprechen“ zu lassen, so dass unsere Mitarbeiter nur einen Klick benötigen, um verschiedene Aufgaben zu erledigen. Das spart viel Zeit, senkt die Kosten und eliminiert teilweise menschliche Fehler. Wir behalten auch die Entwicklung der Fintechs in der Schweiz im Auge, um zu sehen, ob einige von ihnen uns helfen können, den Verwaltungsaufwand zu verringern oder unsere Dienstleistungen zu verbessern.
Inwiefern wird Ihnen Ihre Erfahrung bei der WeCan Group bei Prime Partners von Nutzen sein?
Meine Erfahrung bei Wecan hat mir die Augen für die verschiedenen Sicherheitsstufen geöffnet, die wir für unsere Daten in der digitalen Welt einrichten können. Ihre Lösung, die auf der Blockchain basiert, hat ein sehr hohes Sicherheitsniveau, setzt aber voraus, dass jeder mitspielt und seine Daten dort einstellt. Ich denke, dass ich dadurch eine sehr pragmatische Sicht auf die verschiedenen Lösungen, die es auf dem Markt gibt, bekommen habe.
Darüber hinaus hatte ich das Glück, viele Vermögensverwalter in der ganzen Schweiz zu treffen und festzustellen, dass es viele verschiedene Arten gibt, diesen Beruf anzugehen, mit ebenso vielen Praktiken wie Charakteren. Das hilft mir, die Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu wissen, dass es nicht nur einen Weg gibt und auch keine Patentlösung. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, und diese Vielfalt ist eine unserer grössten Stärken. Sie ermöglicht es uns, unsere verschiedenen Kundengruppen und deren Erwartungen bestmöglich zu erfüllen.
Wenn Sie von Digitalisierung sprechen, an welche grossen Baustellen denken Sie dabei?
Ich denke natürlich an all die traditionellen Prozesse, die wir immer noch pflegen. Von der papierlosen Welt sind wir noch weit entfernt, aber ich würde es gerne schaffen, den Einsatz von Papier auf eine vernünftige Basis zu reduzieren. Sowohl im digitalen Bereich, als auch im Finanzwesen, gilt es, ein feines Gleichgewicht zwischen zwei Begriffen herzustellen: Im Finanzwesen geht es darum, „Rendite und Risiko“ zu optimieren, und im digitalen Bereich darum, „Komfort und Sicherheit“ bestmöglich zu vereinen. Die gewählten Tools müssen für den Nutzer einfach sein, ihm das Leben erleichtern und gleichzeitig ein sehr hohes Sicherheitsniveau für das Unternehmen einhalten.
Welche digitalen „Must-haves“ sollten unabhängige Vermögensverwalter in ihre Konfiguration aufnehmen?
Zunächst benötigen sie eine IT-Lösung, ein „PMS/CRM“, das ihren Bedürfnissen entspricht und die Erstellung von Warnmeldungen für die Verwalter ermöglicht, die sich zum Beispiel auf die Erneuerung von Kundendokumentationen oder Performanceabweichungen in den Portfolios beziehen. Ich würde auch empfehlen, in Bezug auf die Cybersicherheit nicht passiv zu sein, indem man regelmässig interne Schulungen und Überprüfungen der Sicherheitssysteme einführt. Hier angefangen bei den Systemen, die sich mit Kundendaten befassen. Dies sind Arbeiten, die meiner Meinung nach nur durch spezialisierte Unternehmen durchgeführt werden können. Jeder soll sich also auf seine Tätigkeiten beschäftigen können.
Anna Waibel
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Anna Waibel ist bei Prime Partners als Chief Operating Officer tätig. Sie ist auf die Transformation und Optimierung von Prozessen im Finanzsektor spezialisiert. Zuvor arbeitete sie als Projektmanagerin für Swissnex in Singapur, danach acht Jahre lang für Union Bancaire Privée. Anschliessend wechselte sie zur Wecan Group wo sie die Geschäftsentwicklung für Banken und unabhängige Vermögensverwalter leitete. Anna Waibel ist Absolventin des Geneva Graduate Institute, wo sie einen Master in Internationalen Beziehungen erwarb.
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Ihre App steht im Apple Store und Google Play Store zum Download bereit. Alpian, eine Privatbank für wohlhabende Kunden mit einem Vermögen von 100.000 bis 1 Million Franken, steht für eine neue Ära im Private Banking. Schuyler Weiss, ihr Initiator, kommentiert ihre Entstehungsgeschichte.
Mit welchen Schlüsselindikatoren wollen Sie den Erfolg oder den Misserfolg des Alpian-Projekts messen?
In der jetzigen Anfangsphase steht die Zufriedenheit unserer Kunden für uns an erster Stelle. Für die qualitative oder die quantitative Bewertung dieser Zufriedenheit bieten sich mehrere Verfahren an. Direktes Feedback, Weiterempfehlungen an andere Kunden oder eben keine Empfehlungen sind wichtig; gleiches gilt für die durchschnittliche Grösse der Portfolios und die Art und Weise, wie sie sich verändert. Wenn die Kunden mit unseren Dienstleistungen zufrieden sind und uns ihr Vertrauen schenken, werden sie mehr Geld bei uns anlegen. Wir sind mit Alpian Mitte Oktober an den Start gegangen und dieser Trend zeichnet sich derzeit ab.
Welche Zielkunden wollen Sie ansprechen?
50% der Schweizer besitzen ein Finanzvermögen von unter 100.000 Franken, ohne Berücksichtigung der Hypothekardarlehen, 2% dagegen über eine Millionen Franken und mehr. Unsere Zielgruppe befindet sich dazwischen: Es sind die 48%, die ein Sparvermögen von 100.000 bis 1 Millionen Franken besitzen. Bisher erfüllten diese Personen die Bedingungen für den Zugang zu Private Banking-Serviceleistungen nicht. Die Digitalisierung hat die Voraussetzungen geändert, und genau hier setzen wir mit Alpian an. Wir bieten diesen Kunden Dienstleistungen, die neu für sie sind.
Wie haben Sie Ihr Serviceangebot festgelegt und auf diese Dienstleistungen abgestimmt?
Wir sind durch die ganze Schweiz gefahren und haben Hunderte von Personen befragt, weil wir herausfinden wollten, was sie über ihre Banken denken und von ihnen erwarten, was sie am Angebot mögen. Das Alpian-Angebot haben wir dann ausgehend von ihren Kommentaren, Beobachtungen und Erwartungen aufgebaut. Unsere Überlegungen gingen in zwei Richtungen. Wir profitierten von den Erfahrungen der Banque Reyl und ihrer innovativen Positionierung im Private Banking. Dort fanden wir viele originelle Ideen, die wir übernommen haben. Doch das Angebot von Alpian nahm erst nach der Auswertung und Analyse der Umfrageergebnisse konkrete Form an. Auf dieser Grundlage konnten wir unser Angebot schliesslich strukturieren.
Wie viele Personen haben Sie befragt?
Wir haben über 800 Personen befragt und insgesamt mehrere Dutzend Stunden Material aufgenommen.
Welche Schlüsselerkenntnisse haben Sie gewonnen?
Vor der Ausarbeitung unseres Angebots wurde schnell klar, dass wir die gleiche Sprache wie unsere Kunden sprechen müssen. Wenn wir mit ihnen über Finanzprodukte und -dienstleistungen reden, müssen wir auf der gleichen Wellenlänge sein. Lassen Sie mich ein Beispiel anführen. Ursprünglich wollten wir ein Private-Equity-Angebot in unsere Anlagelösungen aufnehmen. Zu unserer Überraschung stellten wir fest, dass kaum jemand wirklich wusste, was sich eigentlich hinter Private Equity verbirgt. Daher haben wir beschlossen, unsere Kunden über dieses Angebot aufzuklären, was für ihre bisherige Bank vielleicht keine Priorität war. Von allen befragten Personen wussten de facto nur sehr wenige, was sie von einer Bank in Bezug auf die Verwaltung ihres Vermögens erwarten dürfen. Dieser Informationsaustausch hat uns beim Aufbau von Alpian sehr geholfen.
Wie sieht Ihr ursprüngliches Angebot aus?
Noch bevor wir Private-Banking-Dienstleistungen angeboten haben, mussten wir dafür sorgen, dass unsere Kunden bei Alpian eine vertraute Umgebung vorfinden, in der sie sich wohlfühlen. Wir mussten erreichen, dass sie Alpian gewissermassen als Bank sehen, die sie bereits kennen. Deshalb haben wir den Schwerpunkt auf die obligatorische Bankkarte, den Geldumtausch zu sehr wettbewerbsfähigen Konditionen und Online-Zahlungslösungen in vielen Währungen gelegt.
Doch dies sind Mindestanforderungen und nicht unser Differenzierungsmerkmal. Wir machen den Unterschied vor allem durch unser Anlageangebot und wie wir es geschnürt haben. Deshalb haben wir eine sehr schöne, intuitive und elegante Benutzeroberfläche entwickelt, mit der unsere Kunden schnell zurecht kommen. Für den Aufbau ihres Portfolios müssen sie zunächst mehrere Fragen beantworten – unsere Algorithmen entwickeln dann in Echtzeit eine sehr personalisierte Strategie, die unsere Kunden jederzeit anpassen oder ändern können. Wir prüfen alles: Risikoprofil, Erfahrung mit Anlagen, bevorzugte Anlageklassen. Und wir haben einige neue Funktionen integriert, wie beispielsweise die Messung und Anpassung des Impacts der Portfolios.
Wann genau treten die Berater von Alpian auf den Plan?
Im Rahmen unseres ersten Verwaltungsmandats „Managed by Alpian“ können wir das Vermögen unserer Kunden ausgehend von einem Risikoprofil verwalten, das wir mit einem sehr umfangreichen und vollständigen Fragebogen beim Onboarding eruiert haben. Unsere Finanzberater sind für unsere Kunden per Videoanruf erreichbar, wann immer es ihnen am besten passt.
Anders als einige unserer Wettbewerber, die Tools zur Verfügung stellen, aber nicht an Anlageentscheidungen beteiligt sind, bieten wir unseren Kunden mit unserem Beratungsmandat „Guided by Alpian“, das in Kürze verfügbar sein wird, auch Empfehlungen an. Hier erbringen wir den wichtigsten Mehrwert.
Wie werden Sie Private Equity in Ihre Anlagelösungen integrieren, wie Private Equity und Real Assets generell?
Vorerst wollen wir dies schrittweise angehen. Bevor wir ein breiteres Angebot für illiquide Assets auflegen, wollen wir erreichen, dass unsere Kunden die Besonderheiten dieser Investments und die damit verbundenen Einschränkungen besser verstehen. Wir wollen nicht, dass sie resignieren und denken, diese Produkte wären nichts für sie. Und noch wichtiger ist, dass sie eine echte Vertrauensbeziehung zu ihren Beratern bei Alpian aufbauen. Ich denke, in 18 Monaten bis zwei Jahren werden wir ein gutes Stück weiter sein.
Wie lange haben Sie für die Entwicklung Ihrer Benutzeroberfläche gebraucht?
Anderthalb Jahre. Dies schliesst natürlich auch die Plattform ein, auf der sie läuft. Daran können Sie sehen, wie wichtig uns die Entwicklung dieser Benutzeroberfläche war.
Mit welchen Partnern und Dienstleistern haben Sie zusammengearbeitet?
Die Plattform und die Benutzeroberfläche haben wir selbst konzipiert und entwickelt, mit unseren eigenen Teams. Wir haben das Zentralbanksystem von Temenos verwendet, während die Expertise von Alpian für die Verwaltung der Anlagen intern entwickelt und produziert wurde, einschliesslich der Verbindungen und der Infrastruktur. Da dies unser wichtigstes Differenzierungsmerkmal ist, war uns die volle Kontrolle darüber wichtig.
Planen Sie Partnerschaften mit anderen Akteuren am Schweizer Finanzplatz wie Privatbanken, unabhängigen Vermögensverwaltern oder Asset Managern?
Die unabhängigen Vermögensverwalter haben bereits Interesse gezeigt. Mehrere haben sich an uns gewandt, um zu erfahren, ob sie Zugang zu unserer Technologie erhalten und sie möglicherweise als White-Label-Lösung zur Unterstützung für ihre Kundenbeziehungen verwenden können. Die Idee scheint recht interessant zu sein. Das Problem ist, dass sie Portfolios mit Produkten verwalten wollen, die wir noch nicht in die Alpian-Plattform integriert haben. Wir werden trotzdem über eine mögliche Lösung nachdenken, doch das sind eher mittelfristige Überlegungen. Es sei daran erinnert, dass dies nicht unserem Hauptgeschäftsmodell entspricht und wir zudem recht strenge Anforderungen an die Qualität der Dienstleistungen und die Pflege
der Kundenbeziehung stellen. In diesem Punkt müssen wir mit etwaigen Partnern ganz auf einer Linie liegen.
Und wie sieht es mit den Asset Managern aus?
Derzeit arbeiten wir bereits mit Schweizer Asset Managern wie Asteria zusammen, und eine Zusammenarbeit mit anderen Akteuren ist durchaus möglich. Ob diese aus der Schweiz, Europa oder den USA kommen, ist dabei irrelevant – wir geben denjenigen Managern den Vorzug, die die beste Performance für unsere Kunden erzielen können. Und davon gibt es in der Schweiz einige. Wenn sie eine echte Anlagephilosophie umsetzen, eine solide Erfolgsbilanz vorweisen können und eine effiziente Preisgestaltung bieten, hören wir ihnen gerne zu.
Wie kommt es, dass die Schweiz als Weltmarktführer in der Vermögensverwaltung im Digital Banking einen derartigen Rückstand aufweist?
Dafür gibt es meines Erachtens mindestens einen guten Grund. In der Schweiz ist eine Banklizenz erforderlich, wenn man sich die Vermögensverwaltung in grossem Massstab vornimmt. Für Startups, die lediglich mit einer App beginnen, weil sie denken, so schneller voranzukommen, ist das ein grosses Problem. Tatsächlich kenne ich aber niemanden, der sein Vermögen einem Fintech anvertrauen möchte. Alpian hingegen hat eine Banklizenz erhalten, allerdings erst nach drei Jahren. Der Zeit- und Kapitalaufwand war hoch, doch wir haben die hohen Kosten der Regulierung von Anfang in Kauf genommen. Wir waren der Ansicht, dass wir den Preis zahlen müssen, wenn wir Vermögensverwaltung und Private Banking in eine neue Ära führen wollen.
Wie planen Sie die internationale Expansion von Alpian im Hinblick auf Ihre Aktionäre? Ich denke hierbei an die Intesa Sao Paolo-Gruppe…
Momentan konzentrieren wir uns ausschliesslich auf den Schweizer Markt. Ich will erreichen, dass die Schweizer Alpian annehmen, das ist meine Priorität. Zu gegebener Zeit werden wir dann internationale Projekte in Angriff nehmen, die wir derzeit nicht auf dem Radar haben.
Wenn Alpian ein Sportteam wäre, an welches würden Sie denken?
Ein Formel E-Team! Im Motorsport gibt es die Formel 1 an der Spitze, mit ihrer Geschichte, ihren Mythen und Legenden. Weiter unten befindet sich die Formel E. Sie steht noch am Anfang, setzt aber neue Ideen um und wird – gerade wegen der Elektromotoren – gewaltige Veränderungen bewirken. Die Formel E setzt auf die Autos von morgen. In unserem Bereich hat Alpian ebenfalls grosse Veränderungen angestossen. Wir sind keine Bedrohung für die etablierten Banken, sondern wollen ihnen zeigen, dass Innovationen immer möglich sind und dass die Branche sich vorwärts bewegen muss, auch wenn wir ein wenig als Taktgeber fungieren.
Schuyler Weiss
Alpian
Schuyler Weiss wurde 2018 Chief Digital Officer bei Reyl & Cie und wurde zwei Jahre später mit der Implementierung von Alpian beauftragt – einer vollständig digitalen Privatbank. Dank seines beruflichen Werdegangs und seiner Erfahrungen im Bereich der neuen Technologien und der Vermögensverwaltung wurden ihm diese Aufgaben übertragen. Weiss begann seine Laufbahn 2010 als Senior Consultant bei IBM in New York. 2015 wechselte er zu Morgan Stanley und konzentrierte sich dort auf die Vermögensverwaltung für Privatkunden. Schuyler Weiss verfügt über einen MBA des International Institute for Management Development (IMD) in Lausanne und einen BA des Colby College.
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