Addition
Oliver Amstad
SI Wealth Management
«Die Zugehörigkeit zu Cinerius verschafft uns sowohl Grösse als auch Glaubwürdigkeit.»
SwissComply war und ist in rund 150 Belliwillungsprozessen involviert und einige Kunden stecken schon in den ersten aufsichtsrechtlichen Revisionen. Stefan Baumann über die Herausforderungen und Überraschungen sowie die verstärkte Tendenz zur Auslagerung von Risikokontrolle und Compliance.
Die Finma hat sich jüngst über den Stand des Bewillgungsprozesses von Vermögensverwaltern und Trustee geäussert, etwa auch in der Aufsichtsmitteilung. Wie haben Sie dieses „Jahr eins“ unter dem neuen Regime erlebt?
Anstrengend. SwissComply war und ist immer noch in rund150 Bewilligungsgesuchen involviert. Eine doch grosse Herausforderung für eine Unternehmung mit knapp 30 Mitarbeitenden. Zudem ist SwissComply Compliance und Risk Management Outsourcing Partner von 200 Schweizer Vermögensverwaltern und Verwaltern von Kollektivvermögen. Rund 50 von diesen Vermögensverwaltern stecken aktuell noch im Bewilligungsprozess und haben noch nicht mit dem Outsourcing der Compliance und Risk Management Funktion gestartet. Auch diesbezüglich erwartet unsere Unternehmung noch viel Arbeit in den nächsten Monaten.
Wo sahen Sie die grössten Herausforderungen?
Bei den vielen, bereits bewilligten Vermögensverwaltern nach Art. 17 FINIG, welche wir zu unseren Outsourcing-Kunden zählen dürfen, waren sicherlich die ersten aufsichtsrechtlichen Revisionen mit unseren Kunden eine Herausforderung. Die SwissComply Kunden arbeiten mit rund 20 verschiedenen Revisionsstellen und allen 5 Aufsichtsorganisationen zusammen – obwohl die FINMA das Prüfprogramm vorgibt, setzen doch die verschiedenen Aufsichtsorganisationen und die Revisoren unterschiedliche Akzente. Entsprechend schwierig gestaltet sich die Vorbereitungsarbeit. Natürlich versuchen wir unsere Skaleneffekte bestmöglich zu nutzen bei der Revisionsvorbereitung und sind auch gerne bereit, die Anliegen unserer Kunden gegenüber den Aufsichtsorganen zu vertreten, wenn wir der Meinung sind, dass die Anliegen unserer Kunden gerechtfertigt sind.
Was war aus Ihrer Sicht die grosse Überraschung?
Nachdem dem Markt der Vermögensverwalter in den letzten zehn Jahren immer wieder der Untergang prophezeit wurde, bin ich doch positiv überrascht und glücklich zu sehen, wie vielfältig und lebendig dieser Markt nach wie vor ist. Wir durften im Jahr 2024 bereits wieder diverse Startups auf dem Weg in die Selbständigkeit begleiten. Der EVV-Markt lebt! Viele der bereits bewilligten Vermögensverwalter sind zudem eher klein – der Median bzgl. AuM liegt bei CHF 60 Mio. Es bewahrheitet sich, was sich nach dem Studium des FINIG/FINIV zumindest in der Theorie klar wurde – Die neue Regulierung ist kein Show-Stopper für Kleinst-Setups mit einem guten Geschäftsmodell und überschaubaren Risiken. Ich war zudem positiv überrascht, wie gut sich der Bewilligungsprozess eingespielt hat: Vermögensverwalter mit einem fokussierten Geschäftsmodell und genügend Substanz kommen in der Regel effizient und pragmatisch durch den zweistufigen Bewilligungsprozess.
Für viele Vermögensverwalter dürfte wohl die starke Gewichtung des Risikomanagements im Bewilligungsprozess und im Rahmen des regulatorischen Audits ungewohnt sein. Sehen Sie das auch so?
Ja. Der Regulator verlangt von Vermögensverwaltern die Implementierung eines sogenannt wirksamen internen Kontrollsystems. Wirksam heisst, dass die Kontrollen auf die Risikobereiche einer Unternehmung eine mitigierende Wirkung haben, welches durch die Risikomanagement-Funktion verwaltet wird. Zudem wird künftig auch noch mehr Gewicht auf dem Management von Markt-, Kredit- und Liquiditätsrisiken liegen, insbesondere bei der Verwaltung von eigenen Investment-Funds. In diesem Zusammenhang wird der Vermögensverwaltungsmarkt vermehrt erfahrene Risk Manager anziehen müssen.
Ein grosses Thema für viele Vermögensverwalter ist die Trennung der Funktionen, sprich die Stärkung der Risikokontrolle und Compliance ab einer bestimmten Grösse. Wie betrachten Sie diese Herausforderung? Wo macht eine Auslagerung dieser Funktionen Sinn?
Eine grosse Mehrheit der bisher bewilligten, gut 1000 Vermögensverwaltern musste aufgrund der Grösse der Unternehmung oder der Risiken des Geschäftsmodells die Funktion der Risikokontrolle und Compliance von den ertragsorientierten Funktionen organisatorisch trennen. Rund die Hälfte dieser Vermögensverwalter haben diese Funktionen Risikomanagement und Compliance zwischenzeitlich ausgelagert. Ich gehe davon aus, dass sich diese Tendenz in Richtung Outsourcing weiter verstärken wird. Dies v.a. deshalb, weil die Anforderungen an die Funktion der Risikokontrolle und Compliance doch sehr hoch sind und viele Vermögensverwalter Mühe haben, intern eine geeignete Person zu nominieren. Desweitern dürfte die Entscheidung zur Auslagerung in vielen Fällen auch mit ökonomischen Überlegungen zusammenhängen – ist doch ein Outsourcing in vielen Fällen deutlich günstiger als eine dedizierte Inhouse-Person. Selbstverständlich gibt es aber auch Gründe, die Compliance und Risikokontrolle intern zu besetzen – in der Tendenz ist das besonders bei sehr grossen Vermögensverwaltern der Fall.
Biografie
Stefan Baumann
Stefan Baumann ist CEO von SwissComply, einem Beratungs- und Serviceunternehmen für unabhängige Vermögensverwalter. Davor war er für die Schweizer Beratungsfirma Geissbühler Weber & Partner tätig, wo er das Business Development sowie den Geschäftsbereich «Externe Vermögensverwalter» verantwortete, sowie zwölf Jahre bei der Credit Suisse vorwiegend im Bereich der unabhängigen Vermögensverwalter. Baumann verfügt über ein Lizenziat in Wirtschaftswissenschaften der Universität Zürich und ist Chartered Alternative Investment Analyst (CAIA).
Fabian Charlier
AWAP
„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
Fabian Charlier
AWAP
„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
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Am 9. November findet zum ersten Mal eine Ausgabe des SPHERE Events «Lösungen für unabhängige Vermögensverwalter» in Lugano statt. SPHERE-Mitgründerin Souad Dous erklärt die Gründe hinter diesem Schritt.
Die Events «Lösungen für unabhängige Vermögensverwalter» in Genf und Zürich sind für die unabhängige Vermögensverwalter der Schweiz zu einem der wichtigsten Termine der Branche geworden. Was sind die Gründe, dass SPHERE auch in Lugano ein solcher Event durchführt?
Ja, in der Tat sind unsere Veranstaltung in einem gewissen Sinn zu einem Klassentreffen geworden. Dieses Jahr durften wir im September rund 700 Besucher in Zürich und Genf begrüssen. Dieser Erfolg beflügelt uns, diesen Schritt nach Lugano zu machen. Im Tessin gibt es eine beträchtliche Anzahl an unabhängigen Vermögensverwaltern und Family Offices, die in den letzten Jahren erfolgreich gewachsen sind. Es ist die erste Veranstaltung, die wir in Lugano organisieren werden, und ich freue mich sehr darauf.
Was ist das Konzept der Veranstaltung, und wie unterscheidet es sich von Genf oder Zürich?
Die bisher sieben Veranstaltungen in Genf und fünf Veranstaltungen in Zürich, zeigten, dass eine starke Nachfrage nach relevanten Inhalten und Diskussionen besteht. Wir kommen deshalb mit dem bewährten Konzept: Wir präsentieren hochwertige Inhalte und zeigen gemeinsam mit unseren Partnern und Panelisten Lösungen auf für die drängendsten Fragen.
Was sind das für Fragen, die die Branche derzeit umtreibt?
Nun, hier unterscheiden sich die Vermögensverwalter in Lugano kaum von denjenigen in Genf oder Zürich. Es geht darum, Wachstumsmöglichkeiten zu finden. Wir befinden uns augenblicklich in einem Jahr der Transformation. Viele EAMs haben bis Ende 2023 eine Finma-Bewilligung und können sich um die strategischen und operationellen Fragen kümmern.
Wo legen Sie die Schwerpunkte bei den Diskussionen?
Wir stellen uns folgende Fragen: Wie sieht der EAM der Zukunft aus und was sind die Herausforderung heute. Dazu gehört auch die Frage nach der Finma-Überwachung: Hier geht es darum, den Prozess der Audits anzuschauen. Dann gibt es eine neue Generation von Vermögensverwaltern, mit neuen organisatorischen Anforderungen. Sie trifft auf eine neue Generation von Kunden, mit neuen Profilen, einem neuen Lebensstil und einem neuen Verhältnis zu Finanzen. Wir schauen uns auch die neue zentrale Rolle der COOs an wenn es um operationelle Fragen geht und wir fokussieren auf das Thema Cyberrisiken. Daneben geht es auch um Asset-Allokation und Anlagestrategien: Wir zeigen auf, welche Rolle Private Markets haben können und wir wagen einen Ausblick im Bereich Kryptos.
Wie wurden Sie bisher vom Tessin empfangen bei der Vorbereitung?
Der Empfang durch die Menschen, die ich vor Ort zur Vorbereitung getroffen habe, war grossartig. Es waren echte Unternehmer, die ich kennengelernt habe, die sich sehr für die Entwicklung ihrer Unternehmen engagieren. Lugano ist ein Beispiel dafür, welche Stärken die Schweiz ausspielen kann: die Schönheit der Landschaft, die Ruhe, und gleichzeitig diese enorme Konzentration von Know-how und Talenten – und als Sahnehäubchen die gute Laune der Tessiner.
Wie sehen die Details aus? Wer kann teilnehmen, welche Partner habt Ihr gewinnen können?
Die Veranstaltung findet am Morgen des 9. Novembers 2023 im Lugano LAC Arte e Cultura statt, und wir laden alle Vermögensverwalter der Region dazu ein. Die Teilnahme ist für Vermögensverwalter kostenlos. Wir werden dabei von den wichtigsten Depotbanken vor Ort unterstützt: UBS Bank, EFG Bank, Reyl Intesa Sanpaolo, CIC, Credinvest, One Swiss Bank.
Souad Dous
Biografie
Souad Dous ist gemeinsam mit Jerôme Sicard Mitgründerin von SPHERE. Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. Sie bietet ihnen auf Deutsch und Französisch verschiedene Möglichkeiten für den Austausch: Ein Magazin für Vermögensverwalter und ein Magazin für institutionelle Anleger, eine Website und Veranstaltungen, die das ganze Jahr über hindurch organisiert werden. Die erste Veranstaltung im Tessin, die SPHERE durchführt ist am 9. November 2023.
Details zum Programm und zur Anmeldung finden Sie unter diesem Link:
Fabian Charlier
AWAP
„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
Fabian Charlier
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Nachdem Schwellenländeranleihen 2022 stark unter Druck gestanden hatten, haben sie in diesem Jahr wieder Fahrt aufgenommen. Internationale Anleger entdecken derzeit ihre soliden Fundamentaldaten und ihre Fähigkeit zur Alpha-Generierung.
Schwellenländeranleihen sind in den Portfolios zwar häufig untergewichtet, repräsentieren inzwischen aber einen hohen Marktanteil, der in den letzten beiden Jahrzehnten stark gestiegen ist. Zu Unrecht gelten sie noch immer eher als taktische statt als strategische Säule. Dabei könnte diese Anlageklasse in Zukunft wieder in den Fokus internationaler Investoren rücken.
Die äusserst heterogene Anlageklasse der Schwellenländeranleihen umspannt Länder mit hohen Kreditratings (etwa die Länder im Nahen Osten) und andere mit nach wie vor sehr hohem Kreditrisiko (z. B. Argentinien, die Türkei und Subsahara-Afrika). Zur Steuerung des Kreditrisikos und der Alpha-Generierung ist eine aktive Verwaltung ein Muss.
Drei Hauptsegmente ziehen am Markt für Schwellenländeranleihen das grösste Anlegerinteresse auf sich: Staatsanleihen in Hartwährung, Staatsanleihen in Lokalwährung und Unternehmensanleihen in Hartwährung.
Das wachsende Interesse ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:
Erstens haben höhere Inflationsrisiken und „ausgabenfreudigere“ Regierungen die Anleihenrenditen in den Industrieländern in die Höhe getrieben, so dass sich die Differenz zu ihren Schwellenländer-Pendants verringert hat. In den letzten zwei Jahren lag die Volatilität der Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in den Industrieländern durchweg deutlich über derjenigen in den Schwellenländern. Hierfür lassen sich vor allem zwei Gründe anführen: In den Industrieländern war die Inflation ein schlimmeres Problem, gleiches galt für die Verschlechterung der Haushaltsdefizite und der Staatsverschuldung. Im Gegensatz dazu haben die meisten Schwellenländer in der jüngeren Vergangenheit generell auf eine striktere Politik gesetzt.
In den beiden letzten Jahrzehnten war generell eine allmähliche Verbesserung der durchschnittlichen Bonitäten der in den EM-Benchmarks geführten Länder zu beobachten. Die Kreditratings konvergierten im Allgemeinen in Richtung „Investment Grade“ – hierfür waren vor allem die Länder im Nahen Osten verantwortlich.
Dies lässt sich mit verschiedenen Faktoren erklären: Der institutionelle Rahmen ist in Richtung der in den Industrieländern umgesetzten Standards avanciert. Die meisten fortgeschrittenen Schwellenländer haben die Unabhängigkeit ihrer Zentralbanken gestärkt und Systeme mit Inflationszielen eingeführt. Die schlechten Schüler Argentinien und die Türkei haben für diese Lücken einen hohen Preis gezahlt. Die guten Schüler haben sich einen stabileren und zuverlässigeren Rahmen verliehen, ihre Wechselkursregime sind liberaler. Die Folge: stabilere ausländische Kapitalzuflüsse.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die proaktive Geldpolitik, die viele Zentralbanken der Schwellenländer verfolgen, denn sie haben ihre Geldpolitik 2021-2022 schneller und energischer gestrafft als ihre Pendants in den Industrieländern. Daher sind sie nun in der Lage, die Senkung ihrer Zinssätze einzuleiten. Dies gilt insbesondere für Lateinamerika, z. B. für Brasilien. Hier hat die BCB bereits mit Zinssenkungen begonnen.
Weitere wichtige Argumente für diese Volkswirtschaften sind ihr Rohstoffreichtum (Chile, Peru und China), die stärkere wirtschaftliche Dynamik und die hohe Verfügbarkeit von Arbeitskräften infolge der jungen Erwerbsbevölkerung (insbesondere in Indien). Viele dieser Volkswirtschaften verfügen nicht nur über die herkömmlichen Rohstoffe, sondern auch über seltene Erden und andere unverzichtbare Basiselemente für Technologieprodukte und die „grüne Revolution“. Dank dieser Ressourcen können sie ihre geopolitische Bedeutung stärken, ausländische Investitionen anziehen und ihr Wirtschaftspotenzial langfristig steigern.
In Bezug auf die Bewertungen bieten Schwellenländeranleihen, insbesondere Papiere in Lokalwährungen, nun einen Rahmen, der in den letzten Jahrzehnten selten gegeben war. Nachdem sie 2022 eine der markantesten Korrekturen seit mehreren Jahren erleben mussten, bieten sie nun historisch hohe Realrenditen, Diversifikationspotenzial (geringe Korrelation mit US-Aktien und -Anleihen) sowie einen Zugang zu stark unterbewerteten Währungen. Für breit diversifizierte Portfolios bieten Schwellenländeranleihen, vor allem Lokalwährungsanleihen, daher sehr attraktive Chancen.
Gentwo konnte sich eine Finanzierung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar sichern und gleichzeitig mit Swissquote hierzulande sein Partnernetzwerk ausbauen. Damit setzt das Fintech auf internationales Wachstum und will für unabhängige Vermögensverwalter attraktiver werden, wie Philippe Nägeli erklärt.
GenTwo hat im September eine Serie A- Finanzierung in Höhe von 15 Millionen US-Dollar vom dem US-amerikanischen Investor Point72 Ventures bekannt gegeben. Was steckt dahinter?
Point72 Ventures unterstützt seit Jahren innovative Gründer mit mutigen Ideen. Wir sind innovativ. Und wir haben eine Big Idea: Assetization! Zusammen hoffen wir unsere GenTwo Pro-Plattform global noch besser zu platzieren, multiplizieren und den Assetization-Mehrwert für alle ermöglichen.
Welche Wachstumsziele verfolgt GenTwo?
Unsere Mission lautet: Assetization! Das heisst, alle Vermögenswerte investierbar machen. Das Marktpotenzial liegt alleine bei den „Non-Bankables“ bei USD 78 Trillionen. Das ist riesig. Aktuell haben wir USD 3 Mia. Assets under Service. Unser Auftrag ist es nun, die Lücke mit unserer Plattform schnell und effizient zu schliesen. So können alle auf der ganzen Welt von dieser Assetization-Opportunity profitieren. Entlang dieser Entwicklung werden wir unsere Go-to-Market-Prioritäten setzen.
Wie ist der Kontakt zu Point72 zustande gekommen?
Als junges Startup ist der Dialog mit Investoren ein zentraler Bestandteil unserer täglichen Arbeit. Point72 Ventures investiert seit vielen Jahren in Fintech-Unternehmen und hat in GenTwo eine Opportunität erkannt, die ihre These widerspiegelt. Wir freuen uns, unsere Vision gemeinsam voranzutreiben.
Das dynamische Wachstum zeigt sich auch anhand der Assets, die über Eure Plattform laufen? Welche Kundensegmente sind hier besonders aktiv?
Investment-Pioniere kreieren auf der GenTwo Pro-Plattform täglich neue Produkte in Private, Public oder Digital Markets. Ein Blick auf unsere Website zeigt – nichts ist unmöglich: AMCs für Film-IP, Tracker auf Epic Games, AMC auf Hedge Funds Strategien. Assetization leitet die Demokratisierung und Tokenisierung von Assets ein. Alles wird investierbar. Alle können davon profitieren.
Wie sieht die Weiterentwicklung der Plattform aus und was bieten Sie in diesem Bereich auch Vermögensverwaltern an?
Beflügelt von der Assetization-Opportunity sind Innovation und Kunden-Mehrwert die Treiber der Weiterentwicklung unserer GenTwo Pro-Plattform. Immer mehr Vermögensverwalter nutzen GenTwo Pro, um sich sich bei ihren Kunden als Investment-Pioniere zu positionieren und Kunden-Mehrwert zu schaffen. In dieser Richtung ist auch unsere Partnerschaft mit Swissquote zu sehen, die wir kürzlich bekanntgegeben haben.
Philippe A. Naegeli
GenTwo
Philippe A. Naegeli ist Mitgründer und CEO des unabhängigen Schweizer Fintech-Unternehmens GenTwo. Er arbeitete unter anderem beim Finanzunternehmen Forstmann & Co in den USA, wo er 2014 zum Managing Partner und Vice President of the Board ernannt wurde. Zwischen 2017 und 2019 war er zudem Mitglied des Beratungsausschusses von CAT Financial Products und parallel
ESTATING hat einen neuen Marktplatz für Immobilieninvestoren geschaffen. Über die Schweizer Tochtergesellschaft ESTATING Suisse können sich Kunden über Schweizer Vermögensverwalter mit bankfähigen Produkten an handverlesenen Immobilien weltweit beteiligen. Daniel Vegue Dominguez erklärt die Details.
ESTATING hat einen neuen Marktplatz für Immobilieninvestoren geschaffen. Mit ihrer Schweizer Tochtergesellschaft ESTATING Suisse ist sie für Schweizer Kunden präsent. ESTATING ermöglicht Vermögensverwaltern Investitionen an handverlesenen Immobilien auf der ganzen Welt mit einem bankfähigen Produkt, der Schweizer ISIN#. Daniel Vegue Dominguez erklärt die Details.
Was waren die grössten Herausforderungen bei der Schaffung einer neuen Plattform für die Verbriefung von Sachwerten und privaten Märkten?
Jede Anlageklasse hat einen Marktplatz. Man kann also Aktien, Anleihen und Fonds kaufen. Aber man kann keine Immobilien kaufen, weil es keinen Marktplatz gibt. Genau das wollten wir mit ESTATING angehen. Durch die Verbriefung von Sachwerten schlagen wir eine Brücke zwischen der Welt der Immobilien und der Finanzberatung, sicher und konform mit dem aktuellen Systemen..
Es gibt eine Menge Unternehmen, die Vermögenswerte bankfähig machen. Warum hat das noch niemand mit Immobilien gemacht?
Investitionen in Immobilien sind kompliziert: Man braucht eine Immobilienverwaltung, einen Immobilienservice, eine Immobilienbewertung, man muss Jahreserklärungen einreichen, den lokalen rechtlichen Rahmen einhalten. In jedem Land, in dem wir tätig sind (derzeit in Deutschland, den USA, Spanien, Uruguay und bald auch im Vereinigten Königreich), müssen wir all diese Dinge vor Ort haben, denn wir wollen, dass die Investition für die Investoren problemlos ist. Es handelt sich dabei um ein umfangreiches System, das bis zum Aufkommen von ESTATING niemand bereit war, einzurichten. Wenn Sie jetzt ein Grundstück in Uruguay oder eine Wohnung in Miami kaufen wollen, können Sie sich darauf verlassen, dass wir Ihre Investition problemlos abwickeln.
Was genau bedeutet der Aufbau eines Marktplatzes?
Wir verfügen über alle Komponenten eines vollwertigen Marktplatzes: Wir ermitteln die Preise, wir verbinden Angebot und Nachfrage, ermöglichen Liquidität und unterstützen Dienstleister. Wir schaffen mit unseren Produkten eine Verpackung, in welcher wir jedes immobilienbezogene Risiko (sei es ein Kredit, eine Wohnung oder ein Grundstück) in Luxemburg verbriefen und mit einer Schweizer Wertpapierkennnummer (ISIN) versehen. Wir verbinden also nicht nur die Welt der Immobilien mit der Welt der Banken, sondern auch die beiden interessantesten Finanzzentren Europas.
Wie hoch ist die Zeichnungsgrösse und wie können Anleger ihr Risiko minimieren?
Unsere minimale Ticketgrösse beträgt 50.000 Euro – Makler können je nach dem wie das Setup und ihr Kundenstamm aussieht, kleinere Ticketgrössen erstellen. Da wir in verschiedenen Rechtsordnungen (und dementsprechend in verschiedenen Währungen) tätig sind und verschiedene Arten von Immobilien verbriefen können, können Anleger ihre Risiken diversifizieren und minimieren: Sie können gleichzeitig in ein fremdfinanziertes Immobilienentwicklungsprojekt in Orlando und in eine nicht fremdfinanzierte, vermietete Spitzenwohnung in Madrid investieren.
Wie unterscheiden sich Ihre Produkte von einem Immobilienfonds?
Es ist ein anderer Ansatz, und wir ergänzen das derzeitige Anlageuniversum, indem wir eine Auswahl von Immobilien oder Projekten anbieten. Lage, Lage, Lage, ist auch hier die Devise.
Bei einem Fonds werden meiner Meinung nach Immobilien nicht wirklich in Kapitalmärkte umgewandelt. Wenn ein Teil eines Fonds blockiert ist, hat der gesamte Fonds ein Problem. Wenn Sie sich nur auf einzelne Vermögenswerte konzentrieren, ist das Risiko viel geringer. Jede Schuldverschreibung wird nicht nur mit einer ISIN ausgegeben, sondern ist durch eine einzelne Immobilie oder ein Entwicklungsprojekt besichert. Sie wissen genau, in was Sie investieren. Ein RELINC ist kein gesichtsloser Fonds.
Wie ist Ihr Unternehmen entstanden?
Ich habe Martin Halblaub vor ein paar Jahren kennengelernt, als er als erster CEO von SIX Digital Exchange tätig war. Nach meiner Karriere bei Credit Suisse und Julius Bär, wo ich mit Intermediären arbeitete, lernte ich die Bedeutung der Realwirtschaft und der realen Vermögenswerte für den Endanleger kennen. Dabei wurde mir klar, dass Immobilien etwas völlig anderes sind und ein völlig anderes Setup benötigen, um die Anlageklasse bankfähig zu machen. Wir haben uns dann Zeit genommen, um die Branche vollständig zu verstehen um schliesslich einen neuen globalen Marktplatz zu schaffen.
Daniel Vegue Dominguez
ESTATING
Daniel Vegue Dominguez ist der Gründer und Chief Client Officer von ESTATING. Vor seiner Karriere als Unternehmer war er Head Independent Asset Managers Latin America bei Julius Bär und Credit Suisse. Daniel Vegue Dominguez hat einen Bachelor in Business Administration und einen Bachelor of Science der Saint Louis University und ist zertifizierter Wealth Management Advisor (SWMA). Er besuchte das Fintech & Blockchain Programm an der Saïd Business School in Oxford und absolvierte die LSE Certification & United Kingdom CPD Certification Service grade.