Tag der Erde

Die zu hohen Kosten des ökologischen Wandels

  • Pascal Dudle und Matthias Fawer
  • Vontobel Asset Management

Anlässlich des Internationalen Tags der Erde, der 1970 zum ersten Mal begangen wurde, sprechen Pascal Dudle und Matthias Fawer über die entscheidende Bedeutung von starken Investitionen in eine Wirtschaft, die in der Lage ist, mit den grossen Umweltherausforderungen der Gegenwart umzugehen.

Die Welt steht vor einer Umweltkrise ungekannten Ausmasses. Die Menschheit sollte dem Kampf gegen den Klimawandel oberste Priorität einräumen, da er eng mit vielen anderen Umweltproblemen verbunden ist. Um zu verhindern, dass die Temperaturen um mehr als 1,5 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau ansteigen, müssten die weltweiten CO2-Emissionen nach Angaben des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) bis 2030 um etwa 45 Prozent gegenüber dem Niveau von 2010 sinken und bis zum Jahr 2050 Netto-Null erreichen.

Klimaschutzinvestitionen sind notwendig und wirtschaftlich sinnvoll
Dazu sind enorme Investitionen notwendig. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) sind allein in den Schwellen- und Entwicklungsländern bis 2030 zusätzliche Investitionen von einer Billion US-Dollar pro Jahr in saubere Energien notwendig, um bis 2050 CO2-Neutralität erreichen zu können. Das ist das Siebenfache der heutigen Investitionen und berücksichtigt dabei noch nicht einmal den Kapitalbedarf für Klimamassnahmen in anderen Ländern und Sektoren wie der Landwirtschaft, dem verarbeitenden Gewerbe oder auch für die notwendige Anpassung an die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Angesichts dieser Summen darf man aber nicht vergessen, dass die Kosten eines ungebremsten Temperaturanstiegs über die 1,5-Grad-Marke hinaus kaum zu beziffern wären. Zu ihnen zählen auch die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Folgen des Klimawandels wie den Anstieg des Meeresspiegels, extremer Wetterereignisse sowie Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Investitionen in Klimaschutzmassnahmen sind daher nicht nur notwendig, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoll.

Institutionelle Anleger und private Geldgeber leisten wichtigen Beitrag
Dem privaten Sektor kommt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der globalen Umweltprobleme zu. Zum einen kann der Privatsektor mit Massnahmen zur Verringerung seines ökologischen Fussabdrucks und über Nachhaltigkeitsinitiativen zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft für alle beitragen. Vor allem aber übernehmen institutionelle Anleger sowie private Geldgeber eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der Transformation. Die Mittelbereitstellung für Unternehmen und Projekte, die zum Kampf gegen die globale Erwärmung und andere Umweltprobleme beitragen, stellt eine potenziell lohnende und wirkungsvolle Anlagestrategie dar. Allerdings kann diese auch mit höheren Risiken verbunden sein und sorgfältige Analyse sowie professionelle Unterstützung sind daher wichtig. Das Anlagespektrum ist breit und reicht von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz über Lösungen für eine grüne Infrastruktur einschliesslich des öffentlichen Nahverkehrs, Bike-Sharing oder „grüner“ Gebäude. Auch Bereiche wie nachhaltige Landwirtschaft sowie Unternehmen, die nachhaltige Anbaumethoden oder Produkte zur Reduzierung der Umweltbelastung entwickeln sind unter langfristigen Anlageperspektiven attraktiv. Innovative Lösungen für die Abfallbewirtschaftung können dazu beitragen, die Abfallmenge auf Deponien zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Private und institutionelle Investoren tragen schon heute zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft für alle bei und ihr Beitrag wird noch wichtiger werden. Der Tag der Erde erinnert zugleich daran, dass sich Übergang zu einer klimaneutralen Ökonomie nur gemeinsam bewältigen lässt.

Pascal Dudle

Head of Listed Impact

Pascal Dudle ist seit 2007 bei Vontobel Asset Management tätig und betreut die sozial- und umweltorientierten Impact-Strategien. Als Head of Listed Impact ist er Portfoliomanager der Clean Technology Portfolios. Zuvor war war er 10 Jahre bei Swiss Re tätig. In seiner letzten Position, von 2001 bis 2007, investierte er als Portfoliomanager sowohl in öffentliche als auch private Märkte und konzentrierte sich auf Umweltbereiche wie alternative Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Forstwirtschaft.

Pascal besitzt einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität Zürich und ausserdem eine CEFA-Qualifikation.

Matthias Fawer

Senior Analyst, ESG & Impact

Matthias Fawer ist seit Herbst 2016 bei Vontobel Asset Management tätig, als ESG & Impact Analyst. Bevor er zu Vontobel kam, war er seit 2013 in ähnlichen Funktionen bei der Vescore AG und der Notenstein Privatbank AG tätig (die 2016 von Vontobel übernommen wurde). Von 2000 bis 2013 war er Nachhaltigkeitsanalyst bei der Bank J. Safra Sarasin. Seit 2002 ist er Autor von Studien über Solarenergie und erneuerbare Energien und hält Vorträge an verschiedenen Kongressen.

Matthias besitzt einen Master-Abschluss in Naturwissenschaften und einen Doktortitel des Instituts für Biotechnologie der ETH Zürich.

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    Die zu hohen Kosten des ökologischen Wandels

    Anlässlich des Internationalen Tags der Erde, der 1970 zum ersten Mal begangen wurde, sprechen Pascal Dudle und Matthias Fawer über die entscheidende Bedeutung von starken Investitionen in eine Wirtschaft, die in der Lage ist, mit den grossen Umweltherausforderungen der Gegenwart umzugehen.

     

    • Pascal Dudle & Matthias Fawer
    • Vontobel Asset management

    Anlässlich des Internationalen Tags der Erde, der 1970 zum ersten Mal begangen wurde, sprechen Pascal Dudle und Matthias Fawer über die entscheidende Bedeutung von starken Investitionen in eine Wirtschaft, die in der Lage ist, mit den grossen Umweltherausforderungen der Gegenwart umzugehen.

    Die Welt steht vor einer Umweltkrise ungekannten Ausmasses. Die Menschheit sollte dem Kampf gegen den Klimawandel oberste Priorität einräumen, da er eng mit vielen anderen Umweltproblemen verbunden ist.

    Um zu verhindern, dass die Temperaturen um mehr als 1,5 Grad Celsius über das vorindustrielle Niveau ansteigen, müssten die weltweiten CO2-Emissionen nach Angaben des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) bis 2030 um etwa 45 Prozent gegenüber dem Niveau von 2010 sinken und bis zum Jahr 2050 Netto-Null erreichen. Dazu sind enorme Investitionen notwendig. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) sind allein in den Schwellen- und Entwicklungsländern bis 2030 zusätzliche Investitionen von einer Billion US-Dollar pro Jahr in saubere Energien notwendig, um bis 2050 CO2-Neutralität erreichen zu können.

    Das ist das Siebenfache der heutigen Investitionen und berücksichtigt dabei noch nicht einmal den Kapitalbedarf für Klimamassnahmen in anderen Ländern und Sektoren wie der Landwirtschaft, dem verarbeitenden Gewerbe oder auch für die notwendige Anpassung an die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels. Angesichts dieser Summen darf man aber nicht vergessen, dass die Kosten eines ungebremsten Temperaturanstiegs über die 1,5-Grad-Marke hinaus kaum zu beziffern wären.

    Zu ihnen zählen auch die wirtschaftlichen und sozialen Kosten der Folgen des Klimawandels wie den Anstieg des Meeresspiegels, extremer Wetterereignisse sowie Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Investitionen in Klimaschutzmassnahmen sind daher nicht nur notwendig, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoll. Dem privaten Sektor kommt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der globalen Umweltprobleme zu. Zum einen kann der Privatsektor mit Massnahmen zur Verringerung seines ökologischen Fussabdrucks und über Nachhaltigkeitsinitiativen zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft für alle beitragen. Vor allem aber übernehmen institutionelle Anleger sowie private Geldgeber eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung der Transformation.

    Die Mittelbereitstellung für Unternehmen und Projekte, die zum Kampf gegen die globale Erwärmung und andere Umweltprobleme beitragen, stellt eine potenziell lohnende und wirkungsvolle Anlagestrategie dar. Die Mittelbereitstellung für Unternehmen und Projekte, die zum Kampf gegen die globale Erwärmung und andere Umweltprobleme beitragen, stellt eine potenziell lohnende und wirkungsvolle Anlagestrategie dar. Allerdings kann diese auch mit höheren Risiken verbunden sein und sorgfältige Analyse sowie professionelle Unterstützung sind daher wichtig. Das Anlagespektrum ist breit und reicht von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz über Lösungen für eine grüne Infrastruktur einschliesslich des öffentlichen Nahverkehrs, Bike-Sharing oder „grüner“ Gebäude. Auch Bereiche wie nachhaltige Landwirtschaft sowie Unternehmen, die nachhaltige Anbaumethoden oder Produkte zur Reduzierung der Umweltbelastung entwickeln sind unter langfristigen Anlageperspektiven attraktiv.

    Innovative Lösungen für die Abfallbewirtschaftung können dazu beitragen, die Abfallmenge auf Deponien zu verringern und die Kreislaufwirtschaft zu fördern. Private und institutionelle Investoren tragen schon heute zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft für alle bei und ihr Beitrag wird noch wichtiger werden. Der Tag der Erde erinnert zugleich daran, dass sich Übergang zu einer klimaneutralen Ökonomie nur gemeinsam bewältigen lässt.

     

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    Pascal Dudle ist seit 2007 bei Vontobel Asset Management tätig und betreut die sozial- und umweltorientierten Impact-Strategien. Als Head of Listed Impact ist er Portfoliomanager der Clean Technology Portfolios. . Als Head of Listed Impact ist er Portfoliomanager der Clean Technology Portfolios. Zuvor war war er 10 Jahre bei Swiss Re tätig. In seiner letzten Position, von 2001 bis 2007, investierte er als Portfoliomanager sowohl in öffentliche als auch private Märkte und konzentrierte sich auf Umweltbereiche wie alternative Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Forstwirtschaft. Pascal besitzt einen Master-Abschluss in Betriebswirtschaft der Universität Zürich und ausserdem eine CEFA-Qualifikation.

    Matthias Fawer

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    Matthias Fawer ist seit Herbst 2016 bei Vontobel Asset Management tätig, als ESG & Impact Analyst. Bevor er zu Vontobel kam, war er seit 2013 in ähnlichen Funktionen bei der Vescore AG und der Notenstein Privatbank AG tätig (die 2016 von Vontobel übernommen wurde). Von 2000 bis 2013 war er Nachhaltigkeitsanalyst bei der Bank J. Safra Sarasin. Seit 2002 ist er Autor von Studien über Solarenergie und erneuerbare Energien und hält Vorträge an verschiedenen Kongressen. Matthias besitzt einen Master-Abschluss in Naturwissenschaften und einen Doktortitel des Instituts für Biotechnologie der ETH Zürich.

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      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

      Main line

      • Jérôme Marie
      • Managing Director, Private Equity

      • Oddo BHF Asset Management

      Sekundärmarktinvestments – eine Anlageklasse im Aufwind

      Der Private Equity-Sekundärmarkt hat sich in den letzten Jahren im Private Equity-Universum als eigenständige Anlageklasse fest etabliert. Jérôme Marie ist Experte für dieses Marktsegment und geht hier auf dessen Entwicklung, Facetten und Rolle in Anlageportfolios ein.

      In den beiden letzten Jahrzehnten hat der Private Equity-Sekundärmarkt vieles verändert: Waren es ursprünglich vor allem Distressed Sellers, die sogenannten „Limited Partners“ oder kurz „LPs“, die ihre Fondsanteile notgedrungen auf dem Sekundärmarkt verkauften, so hat sich der Markt längst etabliert und bietet eine zusätzliche Optionalität für aktives Bilanzmanagement – unabhängig von den jeweiligen Marktbedingungen.

      Die Fondsmanager selbst, die sogenannten General Partners (kurz: GPs), nutzen den Sekundärmarkt zunehmend selbst, wenn sie ihre renditestärksten Assets zur Maximierung ihres Werts behalten und ihren LPs gleichzeitig eine Exit-Option anbieten wollen.

      Aus diesem Grund verzeichnet der Private Equity-Sekundärmarkt seit fünfzehn Jahren ein exponentielles Wachstum – die Secondary-Transaktionsvolumina haben sich verelffacht, wobei sich das durchschnittliche jährliche Wachstum dieses Marktes einer 2022 veröffentlichten Jefferies-Studie zufolge auf 30% beläuft. Das ungebrochene Wachstum der Private Equity-Primärmärkte erzeugt unserer Ansicht nach kräftigen Rückenwind für die Expansion des Private Equity-Sekundärmarkts.

      Günstige Rahmenbedingungen am Sekundärmarkt

      Angesichts der zuletzt hohen Volatilität der Märkte für börsennotierte Assets, ihrer Negativfolgen für die Bilanzen der LPs und der schwächeren M&A-Dynamik haben Sekundärmarktinvestoren eindeutig wieder die Oberhand gewonnen, denn sie können nicht nur Portfolios mit vielen Basiswerten aufbauen und diversifizieren, indem sie die Transaktionen der LPs und GPs nutzen, sondern profitieren möglicherweise auch von einem höheren Liquiditätsabschlag. Dieser Abschlag könnte unseres Erachtens am Sekundärmarkt attraktiv werden, insbesondere am Risikokapitalmarkt, sofern man die gewöhnlich lange Haltedauer und das Risiko des Kapitalverlusts in Kauf nimmt, die mit dieser Art Investment verbunden sind.

      Oberstes Gebot ist jedoch eine konsequente Selektivität: Hierzu ist eine gründliche Analyse der Übernahmekandidaten und der Branchen erforderlich – so stufen wir die Bereiche Ökologie, Digitalisierung und Gesundheitswesen als besonders widerstandsfähig ein.

      Auf welche Anlagestrategie sollen Investoren setzen?

      Am Sekundärmarkt sollte der Schwerpunkt auf kleinen und mittleren Transaktionen mit Engagements in einer Grössenordnung von 10 Mio. bis 100 Mio. Euro und einer Diversifikation auf globalen Anlagezonen liegen. Dieses Marktsegment zeichnet sich unserer Meinung nach durch einen relativ begrenzten Wettbewerb aus und bietet, ausgehend von den von Prequin für 2021 ermittelten Daten, besonders attraktive risikobereinigte Renditen. Möglich ist ferner eine sich ergänzende Kombination aus Primärmarkt- und Sekundärmarktfonds sowie Co-Investitionen. Die Umsetzung solch diversifizierter Strategien kann auch mittels Fonds mit spezifischem Verwaltungsansatz wie Venture Capital oder durch einen Fokus auf Umweltthemen erfolgen.

      Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass die Beimischung nicht börsennotierter Vermögenswerte in ein Portfolio eine Optimierung der Gesamtrenditen bei gleichem Risikoniveau ermöglicht – dies geht aus einer im Jahr 2020 erstellten Studie des INSEAD hervor. Aus den genannten Gründen ist eine auf Private Equity-Sekundärmarktfonds beruhende Anlagestrategie aus unserer Sicht für jede strategische Allokation geeignet. Dies gilt nicht nur für versierte Investoren, sondern auch für Anleger, die eine ganz neue Exposure aufbauen und dabei sowohl die Haltedauer als auch das Kapitalverlustrisiko im Auge haben.

       

      Jérôme Marie

      Oddo BHF AM

      Seit 2014 ist Jérôme Marie Managing Director bei Oddo BHF Private Equity und seit Ende 2022 bei Oddo BHF AM. Im Jahr 2004 wechselte er zu ARCIS Capital und war dort von 2005 bis 2012 als Secondary Fund Investment Director tätig. Jérôme Marie verfügt über einen MBA des INSEAD und einen Master in Finanzwirtschaft der ESSEC.

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        Depuis sa création en 2016, SPHERE anime la communauté des pairs de la finance suisse. Elle leur propose en français et en allemand différents espaces d’échange avec un magazine, des hors-série réservés aux Institutionnels, un site web et des évènements organisés tout au long de l’année pour aborder de nombreuses thématiques. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

        Strategie

        • Interview mit Marcel Etter
        • Vicenda

        „Private Debt: unverzichtbar in einem diversifizierten Portfolio“

        Für Marcel Etter, spricht im Moment viel für den Einstieg in Private Debt. Die Investmentboutique hat sich in den vergangenen Jahren mit gezielten Investitionen bei mittelständischen Unternehmen und Immobilienentwicklern im DACH-Raum einen Namen gemacht. Ein Bereich, von dem sich viele grössere Banken aufgrund regulatorischer Vorgaben zurückziehen.

        Der Kreditmarkt im DACH-Raum ist in Bewegung. Viele private Investoren übernehmen die Rolle der Banken. Was ist der Hintergrund?

        Wir sehen, dass die Regulierung der Banken dazu führt, dass sich viele von ihrem angestammten Geschäft verabschieden und ihre Kreditzusagen reduzieren. Das gilt weniger für die Schweiz, aber besonders etwa für Deutschland. Wir erleben also eine ähnliche Situation, die wir schon in den USA gesehen haben, dass private Investoren hier einspringen. Das ermöglicht uns hier neue Opportunitäten, insbesondere im Segment zwischen CHF10-50 Millionen, das für den Kapitalmarkt zu klein ist und auch von grösseren Private-Debt-Fonds sowie Investment Banken nicht abgedeckt wird.

        Sie erwarten also eine steigende Nachfrage nach privaten Krediten

        Dieser Trend ist heute schon deutlich zu beobachten. Dieser wird dadurch begünstigt, dass Investoren mit Private Equity gute Erfahrungen gemacht haben. Der Schritt von Private Equity zu Private Debt ist naheliegend und logisch. Die private Verschuldung füllt dann den Mangel an traditionellen Finanzierungsmöglichkeiten aus. Wohlgemerkt: Wir sind noch lange nicht auf US-Niveau. In den USA decken die Banken nur 20% der Unternehmensfinanzierung ab, während in Europa, und insbesondere auch in der Schweiz, die Bankfinanzierung immer noch dominiert.

        Was sind die Vorteile aus der Sicht des Anlegers in dieses Segment der privaten Kredite zu investieren?

        Wir bieten Direktinvestitionen in Form von verbrieften Einzelkrediten sowie diversifizierte Fonds-Lösungen an. Letztere sind insbesondere auch für institutionelle Anleger interessant, während Direktinvestitionen in Einzelkredite (etwa im Rahmen eines Club-Deals) sich aufgrund der Risikosituation eher für private Investoren oder Family-Offices eignen. Unser Kreditvergabe-Fokus richtet sich auf ein klar definiertes Segment, den sogenannten Mittelstand. Diese Art von Anlage zeichnet sich durch stabile Bewertungen, sowie regelmässige und vorhersehbare Einnahmen aus. Eine Illiquiditäts- und / oder Komplexitätsprämie von jährlich mehreren Prozenten verbessert die Gesamtrendite zusätzlich und die Korrelation mit anderen Anlageklassen ist gerade wegen der Illiquidität sehr gering. Was auch noch interessant ist: Viele grössere Private-Debt-Fonds mit Sitz im angelsächsischen Raum sind im DACH-Raum auch aus sprachlichen Gründen untervertreten. Auch das hilft uns hier. Dank dieser vorteilhaften Wettbewerbssituation können wir mit den Kreditnehmern günstige Konditionen aushandeln, was in einem besseren Risiko-Rendite-Profil für die Anleger sichtbar wird. Aus diesem Grund haben wir unseren neuen Vicenda Debt Opportunities Fund im November 2022 aufgelegt, mit dem wir ein Volumen von CHF 250 Millionen anstreben.

        Nun befinden wir uns in einem Umfeld tendenziell steigender Zinsen und wirtschaftlichen Unsicherheiten. Macht hier Private-Debt wirklich Sinn?

        Ja. Unserer Meinung nach ist Private-Debt aus einem diversifizierten Portfolio nicht mehr wegzudenken. Wir vergeben Kredite zu variablen Zinssätzen. Das heisst, Anleger unserer Produkte partizipieren an steigenden Zinsen. Was wichtig zu wissen ist: Wir führen vor Kreditvergabe eine sehr gründliche Due Diligence durch, vergeben in der Regel besicherte senior Darlehen mit einer Laufzeit von rund 2-5 Jahren und gewährleisten eine kontinuierliche Überwachung der strengen Kreditvereinbarung. Bei allfälligen Zahlungsausfällen greifen wir ein, um Sicherheiten zu verwerten und alle unsere Rechte geltend zu machen.

        Wir haben auf diesem Weg in den letzten 5 Jahren ein Volumen von fast EUR 1 Mrd. an Kredittransaktionen vergeben und abgewickelt – einschliesslich des Vermögens in unseren Fonds sind es über EUR 1,2 Mrd.

        Werfen wir noch einen Blick auf die Real-Estate Fonds. Auch hier haben Sie im DACH-Raum eine Nische entdeckt.

        Ja. Auch hier sehen wir aufgrund des Marktumfelds für europäische Banken Opportunitäten. Der Daneo Real Estate Mezzanine Fund, den wir in Partnerschaft mit IFS Independent Financial Services AG lanciert haben, vergibt kurzfristige nachrangige Darlehen an Wohnimmobilienentwickler in der DACH-Region. Die Zielgrösse dieses im März 2020 aufgelegten Fonds liegt bei ca. CHF 250 Mio. und die Zielrendite von  10% netto in EUR wurde bereits während der Aufbauphase annähernd erreicht. Auch Schweizer Vorsorgefonds haben einen guten Anteil an den investierten CHF 105 Mio.

        Der Daneo Swiss Residential Property Debt Fund hingegen finanziert zweitrangige Hypotheken auf vermieteten Wohnimmobilien in der Schweiz und wurde im Oktober 2022 lanciert.

        Marcel Etter

        Vicenda

        Marcel Etter ist Senior Sales Consultant bei Vicenda. Die Investment-Boutique mit Schwerpunkt Private Debt wurde 2013 gegründet und hat den Hauptsitz in Baar (Zug). Vorsitzender des Verwaltungsrats ist Walter Berchtold, ehemals CEO Private Banking der Credit Suisse Group. Marcel Etter verfügt über 30 Jahre Erfahrung. Er war unter anderem bei der Credit Suisse, UBS, der Zurich Insurance und BNP Paribas tätig, wo er für Kreditanalysen, Länderrisikomanagement, Kreditgenehmigungen sowie die Beschaffung und Strukturierung von Transaktionen im internationalen Umfeld zuständig war. Während seiner Karriere war er unter anderem in Genf, Madrid, New York und mit kurzen Aufenthalten in Singapur und Hong Kong tätig.

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        Case postale 1806
        CH-1211 Genève 1

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        Vintage

        • Interview mit Jérôme Trotignon
        • Iteram Capital

        „Wir wollen aus unserer guten Performance Kapital schlagen“

        Die Genfer Boutique Iteram hat sich auf Dach-Hedgefonds, Private Debt und Risikokapital konzentriert. Sie hat soeben den zweiten Jahrgang ihres Global Venture Capital Opportunities aufgelegt und kann somit von der Dynamik im 2022 profitieren.

        Auf welche Aktivitäten konzentriert sich Iteram heute?

        Wir haben drei zentrale Bereiche entwickelt. Das sind zum einen Hedgefonds, wo wir eine Reihe von Fonds aufgelegt haben und auch Beratungsmandate wahrnehmen, hinzu kommen Private-Debt mit einem offenen und opportunistischen Fonds, der das gesamte Spektrum der Anlageklasse sowie Co-Investments umfasst, und schliesslich Venture Capital. Hier bieten wir Anlegern einen erleichterten Zugang an in Form eines Portfolios von VC-Managern in einem Universum, in dem die Streuung der Performance besonders gross ist.

        Woher stammt Ihre Expertise im Bereich der Dach-Hedgefonds?

        Ein grosser Teil des Teams, das heute bei Iteram tätig ist, hat eine gemeinsame berufliche Vergangenheit in der Abteilung für Investmentfonds bei Edmond de Rothschild, sei es in der Anlagetätigkeit, im Risikomanagement oder im Middle-Office. Der Track-Record für unseren Flaggschiff-Dachfonds Nova Absolute Return beträgt mehr als 15 Jahre, bei der Managerauswahl sind es mehr als 20 Jahre. Wir konnten uns also auf unsere langjährige Erfahrung in einer grossen Institution stützen, um operativ in einem eng gefassten Bereich tätig zu werden und für Anleger somit eine neue Plattform im Bereich der alternativen Anlagen zu entwickeln.

        Auf welche Projekte konzentrieren Sie sich derzeit?

        Wir möchten unseren Kunden einen qualitativ hochwertigen Service sowie leistungsstarke Produkte über alle unsere Strategien hinweg bieten. Wir haben das Glück, dass unser Track-Record recht gut ist und 2022 ein sehr gutes Jahr war, da wir sowohl mit unserem Hedgefonds im Bereich Multi-Strategies als auch mit unserem Private-Debt-Fonds eine positive Performance erzielen konnten. Wir wollen auf dieser guten Performance und der Rückkehr dieser Strategien aufbauen. Ausserdem bauen wir unser Venture-Capital-Angebot aus und befinden uns derzeit in einer Phase der Kapitalbeschaffung für unseren zweiten Vintage, Global Venture Capital Opportunities II.

        Was waren die Gründe für die Auflegung des Global VC Opportunities Fund im Jahr 2020?

        Nach der Einführung von Private Debt im Jahr 2017 wollten wir unser Angebot in den Privatmärkten mit einer langfristigen Strategie ausbauen, die es ermöglicht, selektiv in Unternehmen mit technologisch disruptiven Produkten oder Dienstleistungen engagiert zu sein. Gleichzeitig lernten wir Oren Pinsky kennen, der heute für die Strategie zuständig ist, und waren von seinen Werten und dem Ansatz überzeugt. Oren bringt über 25 Jahre Erfahrung als Unternehmer und Investor mit sich. Unser erster Vintage wurde mit Begeisterung aufgenommen. Wir konnten damit 60 Millionen US-Dollar generieren. Der zweite Vintage steht in der Kontinuität und dem Bestreben, den Anlegern ein wiederkehrendes Investitionsprogramm zu bieten.

        Auf welche Weise nähern Sie sich mit Global VC Opportunities dem Segment Venture Capital?

        Durch ein Multi-Manager-Portfolio, das opportunistisch und global ausgerichtet ist. Wir konzentrieren uns auf innovative Unternehmen in der Frühphase, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren technologischen Vorteil nutzen, um aus der Masse herauszustechen. Bei bestimmten spezifischen Themen, an die wir glauben und die besondere Kompetenzen erfordern, orientieren wir uns an spezialisierten Managern. So etwa in Bereichen, wie Cybersicherheit, Gaming oder Gesundheit.  Eine weitere Besonderheit ist, dass wir versuchen, ein diversifiziertes Portfolio mit erfahrenen, aber auch mit neu etablierten Managern zusammenzustellen. Für uns ist eine Rendite im ersten Quartil nur durch eine sorgfältige Auswahl und eine umfangreiche Due-Diligence- und Allokationsarbeit zu erreichen. Bei unserem ersten Jahrgang sind von 14 Managern und 455 zugrunde liegenden Unternehmen nur neun Unternehmen von zwei Managern gemeinsam gehalten worden. Der Ansatz ist bei unserem zweiten Jahrgang derselbe. Ziel ist es, eine Performance zu liefern, die der eines Top-Quartile-Fonds entspricht, bei besserem Risikomanagement.

         

        Jérôme Trotignon

        Iteram Capital

        Jérôme ist Produktspezialist und Leiter der Abteilung Investor Relations bei Iteram Capital. Zuvor hatte er verschiedene leitende Positionen bei Edmond de Rothschild inne, wo er als Senior-Portfoliomanager und Co-Manager-Analyst für alternative und traditionelle Portfolios tätig war. Bevor er zu Iteram kam, gründete er Geocom Capital, eine Beratungsfirma, die sich auf private Märkte spezialisiert hat. Jérôme begann seine Karriere 2006 als Investmentanalyst bei Segetia Wealth Management in Genf, bevor er Bloogistics, ein auf Logistik spezialisiertes Startup, gründete. Er hat einen Master in internationalem Management von der HEC in Genf.

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