radicant

  • radicant

Investieren mit der radicant Bank – nachhaltig gut angelegtes Geld

radicant hat eine an den UN Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausgerichtete Anlagestrategie für alle zugänglich gemacht. Wir bieten eine digitale Vermögensverwaltung mit Anlagethemen, welche sich an den SDGs orientieren.

radicant

Bei radicant haben die Anlagen einen positiven Impact. Darüber hinaus erhältst Du eine marktkonforme Rendite und ein breit diversifiziertes Portfolio – und das alles schon ab CHF 1’000 Startkapital

War da nicht noch etwas? Richtig! Zudem kannst Du Dich auf unsere erfahrenen Portfoliomanager verlassen. Unser Team hat Dein Portfolio stets im Blick und passt es den jeweiligen Marktentwicklungen entsprechend an.

Was macht unseren Anlageprozess so besonders?

Die radicant Bank investiert ausschliesslich in Unternehmen, die einen positiven Effekt auf die Gesellschaft und den Planeten haben. Als unabhängiges Kriterium dafür nutzen wir die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs).

Zu Beginn unseres Anlageprozesses prüfen wir, welche Unternehmen gemäss unseres eigens entwickelten SDG Impact Ratings (https://radicant.com/de/investing/unser-sdg-impact-rating/?utm_source=sphereswiss&utm_medium=advertorial) einen positiven Effekt auf die Gesellschaft und den Planeten haben.

Das ist aber nicht alles. Die Unternehmen und Anleihen, in die Du investierst, sollen nicht nur zu einer besseren Zukunft beitragen. Unsere Portfoliomanager analysieren für jedes einzelne Wertpapier in unserem Anlageuniversum eine breite Palette von Finanzkennzahlen.

So bieten wir Dir ein Portfolio mit positivem Impact und marktkonformen Erträgen.

100% transparent.

Nicht nur unsere Kosten sind 100% transparent. In der radicant App kannst Du jederzeit alle in Deinem Portfolio enthaltenen Unternehmen einsehen und Dir mehr Details zu unserem SDG Impact Rating anzeigen lassen. So weisst du ganz genau, zu welchen Nachhaltigkeitszielen das jeweilige Unternehmen beiträgt.

Hier erfährst Du mehr: https://radicant.com/de/investing/transparenz/?utm_source=sphereswiss&utm_medium=advertorial

Bringe die Themen voran, die Dir am Herzen liegen.

Wähle aus 8 Nachhaltigkeitsthemen (den sogenannten radiThemes) und einem Schweiz Fokus das aus, was Dir am Herzen liegt. Füge diese Themen Deinem Portfolio hinzu – oder belasse es bei einem global diversifizierten Portfolio. So oder so investierst Du in Unternehmen, die sich für eine bessere Welt einsetzen.

Unsere Portfoliobausteine auf einen Blick – radicant Impact Solutions

Unser Anlageuniversum besteht zu 100% aus Portfoliobausteinen, die von radicant verwaltet werden, und einen «Impact-Aligned» Nachhaltigkeitsansatz („Dark Green“ – Artikel 9 klassifiziert nach EU-SFDR) besitzen. Dein Portfolio kann aus 3 Investmentfonds (Aktien und Anleihen) und 8 SDG-orientierten Tracker-Zertifikaten (Aktien) zusammengestellt werden.

radicant

Mehr zu unseren Investmentprodukten https://radicant.com/de/investing/?utm_source=sphereswiss&utm_medium=advertorial

Rechtliche Hinweise

Dieses Dokument wird zu Marketingzwecken bereitgestellt und ist ausschliesslich für Personen mit Wohnsitz in der Schweiz bestimmt. radicant garantiert nicht, gewährt oder haftet für (i) die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit oder Aktualität der bereitgestellten Informationen; (ii) die Zulassung zum Verkauf von Finanzinstrumenten, Vertrieb oder Angebot; (iii) die zukünftige Wertentwicklung von Finanzinstrumenten; oder (iv) jede Anlageentscheidung oder Handlung, die im Vertrauen auf, auf die enthaltenen Informationen getroffen wird. Die vergangene Wertentwicklung eines Finanzinstruments, Anlageprodukts oder einer Anlagestrategie garantiert keine zukünftige Wertentwicklung. Der Wert von Finanzinstrumenten kann jederzeit steigen oder fallen. Die zukünftige Wertentwicklung von Finanzinstrumenten lässt sich nicht aus der historischen Entwicklung ableiten. Aus diesem Grund ist eine gute Performance in der Vergangenheit keine Garantie für eine positive Entwicklung in der Zukunft. Anlagen in Fremdwährungen können Währungsschwankungen unterliegen und mit höheren Risiken verbunden sein. Dementsprechend kann radicant den Erhalt (oder gar die Steigerung) der dargestellten Werte weder garantieren noch gewährleisten. Du solltest keine (Anlage-) Entscheidung allein aufgrund der hier zur Verfügung gestellten Informationen treffen.

GLI

  • Diana Van Maasdijk
  • Co-Founder & CEO
  • Equileap

Gender Lens Investing – ein Lichtblick für Investoren, der häufig ignoriert wird

In Gleichberechtigung und Geschlechtergleichheit zu investieren heißt auch, auf einen starken und sicheren Zukunftsmarkt zu setzen. Warum nutzen Institutionen und Unternehmen diesen vielversprechenden Ansatz noch nicht ausreichend? Welche Chancen bietet die Chancengleichheit im Investment-Business?

Harry Ashmann and Joe

Biodiversity affects performance

Gender Lens Investing (GLI) bietet die seltene Gelegenheit, Gewinne zu erzielen und einen entscheidenden Beitrag dazu zu leisten, die Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (UN SDGs; United Nations Sustainable Development Goals) umzusetzen. Bisher wird diese Möglichkeit von vielen Unternehmen und Organisationen jedoch nur unzureichend genutzt – eine verpasste Chance. Die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter ist die fünfte der 17 UN-Zielsetzungen, die bis zum Jahr 2023 erreicht werden sollen, und beschreibt den eindeutigen Zusammenhang zwischen der Stärkung der Rolle der Frau und einer besseren, nachhaltigeren Zukunft für alle. Leider ist es jedoch so, dass die Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel viel zu langsam voranschreiten. Wie bei vielen der SDGs der Vereinten Nationen erweist es sich als leichter gesagt als getan.

Dennoch sollten wir zuversichtlich sein, dass sich dies ändern wird. Dabei werden Investoren ein bedeutender Teil der Lösung sein, denn aus der Sicht eines Anlegers stellt die Unterstützung der Gleichstellung der Geschlechter mittels Gender Lens Investing (GLI) eine große und bisher weitgehend ungenutzte Chance dar: Anleger können ihre Investitionen mit ihren Werten in Einklang bringen, das heißt, sie können Gewinne erzielen und gleichzeitig eine positive Entwicklung in Gang setzen – und das ist auch dringend erforderlich.

Equileap liefert weltweit fundierte Informationen zur Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz, die es Investoren ermöglichen, Anlageentscheidungen auf Basis gesicherter Erkenntnisse zu treffen. Der globale Bericht „Gender Equality Global Report & Ranking“, der nun schon im sechsten Jahr erscheint, hat sich zu einem jährlichen Leitindikator dafür entwickelt, wo die Unternehmenswelt in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter steht. Der Report deckt fast 4.000 Unternehmen mit 102 Millionen Beschäftigten in 23 Ländern ab. Auf den ersten Blick können die Analyseergebnisse entmutigend wirken. Der Bericht belegt beispielsweise, dass nur 28 Unternehmen weltweit das geschlechtsspezifische Lohngefälle abgebaut haben und lediglich 18 Unternehmen weltweit ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis auf allen Ebenen – von der Belegschaft bis hin zu den Führungspositionen – erreicht haben.

Der Bericht zeigt jedoch von Jahr zu Jahr auch Verbesserungen auf. Wir können feststellen, dass es Unternehmen sehr wichtig ist, wie wir sie in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter bewerten und ob sie in die Indizes aufgenommen werden, die auf unseren Daten basieren.

Die Daten zeigen jedoch auch, dass es keinen Sektor oder Markt gibt, der die Gleichstellung der Geschlechter vollständig erreicht hat – von dem wir sagen können: „Aufgabe erfüllt“. Falls Sie nachhaltig investieren und eine Umsetzung der ESG-Richtlinien (ESG: Environmental, Social, Governance) unterstützen möchten, bietet Gender Lens Investing eine optimale Möglichkeit, positive Entwicklungen zu bewirken, die sich buchstäblich überall finden lassen. Als Investor müssen Sie natürlich auch wissen, dass das Geld, das Sie im Namen Ihrer Stakeholder einsetzen, gute Chancen hat, Alpha zu generieren. Die erfreuliche Nachricht: Morningstar ging kürzlich sogar so weit, GLI als einen seltenen Lichtblick unter den Indizes zu bezeichnen, die sich auf ESG-Kriterien konzentrieren. Sie reihen sich damit in eine lange Liste angesehener Institutionen und Unternehmen ein, die einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Corporate- und Associated-Investment-Outperformance und einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis sowie höherer Diversität nachweisen können. Hierzu gehören unter anderem das CFA Institute, McKinsey, Morgan Stanley und Bank of America. Die Liste ist lang und umfasst namhafte und angesehene Unternehmen – und die Zahl dieser Unternehmen steigt. Sie alle belegen, dass Gender Lens Investing die Benchmarks übertrifft und weniger volatil ist. Der jüngste Bericht von Parallelle Finance über den globalen GLI-Markt unterstreicht, dass die Gender-Lens-Fonds eine positive relative Performance aufwiesen: Mehr als die Hälfte der Gender-Lens-Equity-Fonds (GLEFs) übertrafen im vergangenen Quartal die breit gestreuten MSCI-World-Indizes und alle US-GLI-Aktienfonds schnitten besser ab als der breit gefächerte US-Markt.

Angesichts dieser Faktoren erscheint die relativ geringe Größe des globalen GLI-Marktes von etwa 8 bis 13 Mrd. USD wie eine Abnormität. Dieser Markt ist jedoch nicht unbedeutend und ist laut CFA seit dem Jahr 2018 um zwei Drittel gewachsen – aber er ist heute natürlich um ein Vielfaches kleiner als die Menge an ESG-Fonds, wie beispielsweise Carbon-Funds oder Klimaschutz-Fonds. Die Einstellung hierzu scheint die Hauptursache für die bisher verpassten Chancen zu sein… Institutionen und Asset Holder (in der Regel Banken) bekunden häufig, dass sie sich auf sauberes Wasser oder CO2-Bilanzen konzentrieren – und das war’s dann mit ESG. Unsere Antwort lautet: Konzentrieren Sie sich bitte auf Umweltfragen, aber achten Sie auch auf soziale Gerechtigkeit als eine wichtige und eng damit verbundene Komponente, um eine bessere Zukunft für uns alle zu schaffen. Es gibt vieles, das sich in sehr kurzer Zeit ändern muss und ESG ist kein Menü aus dem man nur einen Gang auswählen kann…

Das Wachstum der ESG-Investitionen ist eine der großartigen und inspirierenden Geschichten im Finanzdienstleistungssektor: Die Hauptakteure in den Bereichen Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung möchten positive Veränderungen vorantreiben und sind gut darin, Chancen zu erkennen und zu ergreifen. Es ist eine spannende Zeit, in der alle Voraussetzungen gegeben sind, um eine Trendwende einzuleiten und institutionelle Anleger von Gender Lens Investing zu überzeugen. Mittlerweile gibt es viele etablierte Institutionen, die vertrauenswürdige Wege für Asset Holder schaffen, um sich an GLI zu beteiligen. Uns sind fast 20 große Asset Manager bekannt, die GLI-Finanzprodukte entwickelt haben – und Equileap liefert die Daten, die die Indizes für Partner wie Euronext und Nasdaq stützen. Es gibt einen bedeutenden Präzedenzfall, der uns begeistert: Japans Government Pension Investment Fund (GPIF; mit 1,4 Billionen USD AUM der größte Asset Holder weltweit) gab Anfang April dieses Jahres einen weiteren GLI-Index auf der Grundlage der Daten und Methoden von Equileap in Auftrag und teilte diesem 3,77 Milliarden USD zu.

Die Belege häufen sich, dass eine Ausrichtung auf das fünfte Ziel der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung (UN SDG) sowie Gender Lens Investing nicht nur richtig, sondern auch finanziell klug sind. Sicherlich werden mehr Institutionen Japans Government Pension Investment Fund folgen und Investitionen tätigen, die die Gleichstellung der Geschlechter unterstützen. Es erscheint unwahrscheinlich, dass Gender Lens Investing noch länger der ignorierte Lichtblick im ESG-Bereich bleiben wird.

Gender Lens Investing (GLI): Ziel des Gender Lens Investing ist es, die Geschlechtergleichheit im Investment-Business zu fördern. Das heißt, Institutionen und Unternehmen tätigen Investitionen, die nicht nur eine finanzielle Rendite erzielen, sondern auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten für Frauen und Mädchen verbessern und ihr soziales Wohlergehen sichern. Dies kann die Förderung von Unternehmen umfassen, die im Besitz von Frauen sind, die nachweislich Frauen beschäftigen oder die mit ihren Produkten und Leistungen das Leben von Frauen und Mädchen verbessern.
United Nations Sustainable Development Goals (UN SDG): Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung sind ein Entwurf der United Nations für eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle. Sie befassen sich mit globalen Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel, Umweltzerstörung, Frieden und Gerechtigkeit. Seit dem Jahr 2016 arbeiten alle Länder daran, diese gemeinsamen Visionen wie beispielsweise die Reduzierung von Ungleichheiten oder die Bekämpfung der Armut in nationale Entwicklungspläne zu überführen. Weitere Informationen: United Nations Sustainable Development Goals
Environment, Social, Governance (ESG): Environment, Social und Governance steht für Umweltschutz, soziale Verantwortung sowie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung und stellt ein Regelwerk für eine nachhaltige und ethische unternehmerische Praxis dar. „Environment“ steht dabei für geringere Emissionen, höhere Energieeffizienz, umweltverträgliche Produktion, etc. „Social“ umfasst Themen wie die Gleichstellung der Geschlechter, faire Bedingungen am Arbeitsplatz, angemessene Entlohnung, Aus- und Weiterbildungschancen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. „Governance“ beschreibt die Unternehmensführung und definiert beispielsweise das Nachhaltigkeitsmanagement, Steuerungs- und Kontrollprozesse im Unternehmen oder auch Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Bestechung.

Diana Van Maasdijk

Equileap

Diana Van Maasdijk ist Mitbegründerin und CEO von Equileap. Zuvor war sie Head of Philanthropy Advice bei ABN AMRO Private Banking und Director of Development and Communications bei Mama Cash.

Equileap ist ein führender Anbieter für Daten und Erkenntnisse zur Gleichstellung der Geschlechter im Unternehmenssektor. Die Informationen von Equileap ermöglichen es Anlegern, verantwortungsbewusst zu investieren, die Gender-Perspektive zu berücksichtigen und sich auf den sozialen Aspekt der ESG-Richtlinien und ESG-Praktiken zu konzentrieren. Equileap untersucht und bewertet rund 4.000 börsennotierte Unternehmen weltweit anhand einer einzigartigen und umfassenden Gender Equality ScorecardTM. Diese Scorecard umfasst 19 Kriterien, darunter das Geschlechterverhältnis in der gesamten Belegschaft, im gehobenen Management und im Vorstand sowie das Lohngefälle und die Richtlinien der Unternehmen in Bezug auf die Elternzeit und sexuelle Belästigung. Weitere Informationen: https://equileap.com/.

 

Biodiversity

  • Harry Ashman and Joe Horrocks-Taylor
  • Columbia Threadneedle Investments

Nature loss: a material risk for asset managers

Biodiversity loss creates financial risks for investors. A best practice framework can help.

The Earth’s biodiversity is rapidly declining with a quarter of species facing extinction by 2050, and on average, global wildlife populations have decreased by 69% since 1970. Climate change, land-use change, pollution, exploitation of natural resources, and invasive species are the main drivers of biodiversity loss, all fueled by corporate activities. As corporates contribute to and face increasing risks related to the loss of nature, the destruction of nature-based services poses severe risks for businesses. Nature contributes between $44 trillion and $150 trillion to the global economy each year. 75% of agricultural crops, worth $2.4 trillion rely on insect pollination, which is threatened by declining insect populations.

Harry Ashmann and Joe

Biodiversity affects performance

Just like climate change, nature loss presents financial risks for asset managers. It can affect the performance of invested assets through various risk and return pathways, and it is crucial to address both issues concurrently.

As a signatory to the Net Zero Asset Managers Initiative, with a 2050 net zero target for our investment portfolios, we prioritise action to combat nature loss and follow the twin pathways of net zero and nature-positive to guide our approach to environmental issues.

Addressing the impacts of our investments on biodiversity loss and managing the risks that it poses to financial performance are key components of our Environmental Stewardship approach. We also assess the sectors we invest in which have the most substantial exposure to nature impacts and dependencies in their operations and supply chains (e.g. the food sector). However, unlike climate change, there is no one key measure of progress. The development of the post-2020 Global Biodiversity Framework should provide clarity for policymakers and corporates on the levers and level of ambition required.

Our engagement approach will also be shaped by the Nature Action 100 initiative, of which we are a lead investor. This collaborative initiative engages with companies in key sectors with large impacts on nature to encourage actions that protect and restore ecosystems.

Engagement in nature issues

The complexity of nature-related issues requires a clear focus on the materiality of specific issues for each portfolio holding and the risks and opportunities they entail. This approach also comes through strongly in the Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) and Science Based Targets for Nature frameworks (SBTs). We have also had a biodiversity voting policy for the past two years which enables us to reinforce our engagement messages. These policy flags companies with high exposure to and insufficient disclosure of nature-related risks for votes against management.

A notable engagement theme and collaboration with groups such as PRI’s Soft Commodities Practitioners Group is land use change and deforestation, a key driver of biodiversity loss, social issues, and emissions.

Evolving best practice

Drawing on our analysis of relevant issuers’ exposure, disclosure, and management approach, we have developed engagement objectives with reference to a best practice framework. As this is a nascent issue, we expect to refine this framework over the coming years.

Reporting on biodiversity by European and US companies is insufficient, with only 3 to 12% currently providing information, and when they do, it is often vague, making it difficult to determine business impacts. Accurate measurement and disclosure of nature-related risks are crucial for investors to understand the influence on businesses and for all parties to track progress.

To address all these issues, the biodiversity strategy components of our best practice framework are: For further information click here.

  • ambition to be nature-positive
  • set short-, medium- and long-term targets to address nature loss
  • risk and impact assessment
  • disclosure of biodiversity-related impacts, risks, and opportunities
  • development of robust policies and procedures
  • demonstration of how policy engagement is aligned with corporate and global goals on biodiversity
  • demonstration of robust and effective board oversight and governance of nature-related issues
  • social due diligence and engagement

Regulation and public policy are key

The global policy environment is crucial for addressing nature loss. We are actively involved in the Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) Forum and have provided detailed feedback on the framework’s draft versions. We anticipate that TNFD will become a mandatory framework for many issuers and will continue piloting the framework with other leaders in the financial sector.

It is urgent to prevent the collapse of key ecosystems, and an effective framework for nature action equivalent to the Paris Agreement’s temperature goals would be a great achievement. However, measuring, funding, and achieving these goals will be crucial for success. We will continue to engage with companies and the wider public on this critical issue.

 

By Harry Ashman, Vice President, Analyst, Responsible Investment & Joe Horrocks-Taylor, Senior Associate, Analyst, Responsible Investment

 

Columbia Threadneedle Investments is a leading global asset manager, entrusted with US$ 608bn* on behalf of individual, institutional, and corporate clients around the world. We have more than 2500 people including over 650 investment professionals based in North America, Europe, and Asia. We offer our clients a wide range of strategies across equities, fixed income, and alternatives, as well as specialist-responsible investment capabilities and a comprehensive suite of solutions. Columbia Threadneedle Investments is the global asset management group of Ameriprise Financial, Inc. (NYSE: AMP), a leading US-based financial services provider. As part of Ameriprise, we are supported by a large and well-capitalised diversified financial services firm.

*March 31, 2023

Aktiven Dialog

  • Interview mit Fabio Pellizzari und Rocchino Contangelo
  • Fabio Pellizzari, Head of ESG-Strategy & Development
  • Rocchino Contangelo, Head of Research, Global ESG Integrated
  • Zürcher Kantonalbank

Nachhaltig Investieren erfordert einen aktiven Dialog

Investment Stewardship ist derzeit in vielerlei Munde. Doch was steckt hinter diesem Begriff? Und lässt sich damit die Welt zum Guten verändern? Fabio Pellizzari und Rocchino Contangelo, Nachhaltigkeitsspezialisten im Asset Managements der Zürcher Kantonalbank, geben Antworten.

Investment Stewardship ist ein integraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank. Er umfasst den Dialog mit Unternehmen (Engagement) und die Stimmrechtswahrnehmung (Voting). Engagement und Voting kommen sowohl in aktiven als auch passiven Swisscanto Anlagefonds zur Anwendung. Das Asset Management der Zürcher Kantonalbank publizierte dazu kürzlich den «Active Ownership Report», der umfassend über die Aktivitäten informiert.

Die Stimmkraft des einzelnen Investors wird umso wirksamer, je mehr Stimmrechte er für nachhaltige Ziele bündeln kann. Deshalb partizipiert das Asset Management der Zürcher Kantonalbank an weltweit agierenden Engagement-Initiativen wie etwa Climate Action 100+, Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), Climate Bond Initiative. Kürzlich ist es zusätzlich der Klimainitiative des Forums pour l’Investissement Responsable (FIR) beigetreten. Diese Initiative und der in Frankreich ansässige Investorenverband unterstützt Investor:innen, börsenkotierte französische Unternehmen zu erhöhten Klimaschutzbemühungen und Transparenz zu bewegen.

Fabio Pellizzari und Rocchino Contangelo

Fabio Pellizzari, wie wirkt sich das Engagement des Asset Managements der Zürcher Kantonalbank auf die Nachhaltigkeitsagenda der Unternehmen aus?

Fabio Pellizzari (FP): Wir stehen im direkten Dialog mit 100 bis 200 Schweizer Unternehmen. Es findet ein initiales Treffen statt, gefolgt von verschiedenen Follow-up Meetings, in denen Ziele definiert sowie deren Umsetzung verfolgt werden. In den Gesprächen mit dem Management und dem Verwaltungsrat adressieren wir allfällige UN Global Compact Verstösse, definieren CO2-Reduktionsziele oder sprechen Themen der guten Unternehmensführung an. Sollte ein Dialog mittel- bis langfristig nicht erfolgreich verlaufen, erwägen wir beispielsweise eine Abwahl von Verwaltungsratsmitgliedern via Stimmrechtswahrnehmung, die Ablehnung von Vergütungsanträgen oder Nichterteilung der Décharge. Weiter kann der Gesellschaft kein weiteres Kapital zugeführt oder der Aktienanteil im Portfolio untergewichtet und als Ultima Ratio schliesslich veräussert werden. Schliesslich haben wir einen CO2-Absenkpfad unserer nachhaltigen Anlagefonds definiert, dem wir verpflichtet sind.

Wie kommunizieren Sie mit ausländischen Unternehmen?

FP: Engagement- und Voting-Aktivitäten delegieren wir teilweise an renommierte Partner wie Sustainalytics. In unserem Auftrag führt Sustainalytics bei über 300 global agierenden Unternehmen den Dialog mit dem Topmanagement. Wo notwendig oder sinnvoll, unterstützt das Asset Management der Zürcher Kantonalbank im Rahmen seiner Mitgliedschaften Investoreninitiativen zu ESG-Themen und partizipiert damit an kollaborativen Engagements.

Rocchino Contangelo, Ihr Team führt selber Engagement-Gespräche mit Schweizer Emittenten. Können Sie uns ein paar konkrete Erfolge nennen.

Rocchino Contangelo (RC): Seit mehreren Jahren stehen wir in Kontakt mit Holcims Führungsriege. Der Zementkonzern gilt hierzulande als der grösste CO2-Emittent. Dank des Engagements von uns und anderen Investoren hat sich Holcim zu einer ambitionierten Dekarbonisierungsstrategie, der Science Based Targets Initiative (SBTi) und zur CO2-Neutralität verpflichtet.

Mit Gurit, einem Zulieferer der Windkraft-Industrie, standen wir im Hinblick auf dessen Nachhaltigkeitsreporting in Kontakt. Zumal Gurit-Produkte in hohem Grad nachhaltig sind, konnten wir das Unternehmen von dem Nutzen einer umfassenden Nachhaltigkeitsberichterstattung überzeugen. Dank der Offenlegung zu ESG-Aspekten verbesserte Gurit sein ESG-Rating bei einem angesehen ESG-Ratinganbieter. Gurit hat sich so attraktiver für Investoren gemacht.

Mit Volkswagen führen wir seit 2019 regelmässig Engagement-Gespräche. Im Fokus der ersten Gespräche

standen die Erhöhung des Bewusstseins für Elektrofahrzeuge und Dekarbonisierungsstrategien im Mobilitätssektor. Auch dank unseres Engagements definierte der Autobauer ehrgeizige Emissionsreduktionsziele. Im September 2020 erhielt VW von der SBTi die Bestätigung, dass die Klimaziele des Konzerns die Voraussetzungen für die Begrenzung der Erderwärmung auf «deutlich unter 2 Grad Celsius» erfüllen.

In unserem Active Ownership Report sind noch weitere konkrete Anwendungsfälle aufgeführt.

Was ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Gespräch?

RC: Unsere Kapazitäten im Research des Asset Managements helfen uns, die Geschäftsmodelle und Industrien besser zu verstehen. In diesem Kontext publizieren wir laufend sogenannte Themen Assessments etwa zu Carbon Pricing, Elektromobilität oder Cleantech. Wir analysieren Unternehmen und Staaten nach gesamthaft 46 ESG-Kriterien und stellen sie einem Branchenvergleich gegenüber. Die ESG-Beurteilung erfolgt ganzheitlich. Schneidet ein Unternehmen in einer Dimension, zum Beispiel im Hinblick auf das «G», unterdurchschnittlich ab, ist dies per se noch kein Grund für eine Veräusserung oder einen Ausschluss. Vielmehr versuchen wir, identifizierte Optimierungsmöglichkeiten im Rahmen unserer Engagement- und Voting-Aktivitäten aufzuzeigen und zu nutzen.

Angenommen, eine Unternehmung hat einen sehr schlechten ESG-Score. Was dann?  

RC: Wenn Unternehmen im Hinblick auf den ESG-Gesamtscore im Vergleich zu deren Vergleichsgruppe weit unterdurchschnittlich abschneiden, ist eine Veräusserung angezeigt beziehungsweise wir sehen unter Umständen vor einer Investition ab.

Ich möchte aber betonen, Probleme umgehen, indem man Titel veräussert, ist kein sehr wirksames Mittel.  Stattdessen versuchen wir, investiert zu bleiben und Unternehmen durch unsere Investment Stewardship-Aktivitäten zu nachhaltigeren Praktiken zu bewegen. Ferner sollten die Unternehmungen transparent über ESG-Berichte und aktiv mit den ESG-Datenprovidern das Gespräch suchen. Gleichwohl gilt: Unternehmen, die gegen den Klimawandel lobbyieren, werden über Zeit vollständig aus dem Portfolio entfernt.

Inwiefern kommt die Integration von ESG-Kriterien in den Anlageprozess eigentlich Anleger:innen zugute?

RC: Investment Stewardship leistet einen Beitrag, potenzielle finanzielle Risiken, verursacht beispielsweise durch den Klimawandel, für unsere Anleger:innen zu reduzieren. Gleichzeitig erhöhen wir damit potenziell die Chance für Unternehmen, nachhaltige Businessmodelle aufzugleisen bzw. auszubauen. Davon dürften mittel- bis langfristig auch Anleger:innen profitieren.

Fabio Pellizzari, weshalb sind die Fonds Ihrer Produktlinie «Responsible» überhaupt in kontroverse Titel wie etwa Holcim investiert?

FP: Inwiefern Beton wirklich kontrovers ist, sei mal dahingestellt. Die Gebäude, in welchen wir wohnen und arbeiten, bestehen zu grossen Teilen aus den CO2-intensiven Baustoffen Zement, Stahl und Glas. Ohne Dach über dem Kopf wird es schwierig. Gleiches gilt für ein Portfolio. Für eine nachhaltige, ökonomische Entwicklung braucht es eine Transitionsphase mit entsprechendem Technologiewechsel. Ein Beispiel hier ist rezyklierter Beton, wie er beispielsweise beim Stadion Letzigrund eingesetzt wurde. Die «Responsible»-Produktlinie setzt den Akzent eben auf die Transition hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Ein grundsätzlicher Ausschluss des Unternehmens aus «Responsible»-Produkten wäre kontraproduktiv.

Weshalb? Wenn Unternehmen kein oder zu wenig Kapital bekommen, sind sie gezwungen sich nachhaltig auszurichten?

FP: Theoretisch mag das zutreffen, doch in der Praxis beschaffen sich solche Unternehmen Kapital von Investoren, denen Nachhaltigkeit eine untergeordnete Rolle spielt. Deshalb ist es pragmatischer und in der Folge auch zielführender, wenn wir einen kontinuierlichen Dialog über Nachhaltigkeitsziele führen und unsere Stimmkraft dafür einzusetzen. 2022 stimmten wir in rund 15 Prozent der Traktanden gegen die Empfehlungen des Managements. Unser Abstimmungsverhalten ist öffentlich einsehbar. Letztlich geht es darum, die Vorteile nachhaltigen Wirtschaftens für Investoren, Unternehmen und für die Gesellschaft als Ganzes aufzuzeigen.

Gleichwohl sind viele Retailkunden irritiert, wenn beispielsweise Zementhersteller oder Mineralölkonzerne in einem «Responsible»-Portfolio liegen.  

FP: Bestehende, konventionelle Geschäftsmodelle in nachhaltige Geschäftsmodelle umzubauen, ist technisch komplex und deshalb teuer und zeitaufwändig. Die Entwicklung CO2e-armer oder -neutraler Produkte und Dienstleistungen erfordert Forschung und Entwicklung, die finanziert werden muss. Auch die Skalierung solcher nachhaltiger Businessmodelle benötigt Zeit und Geld. Die Finanzierung muss teilweise aus dem Verkauf konventioneller Produkte und Dienstleistungen erfolgen. Letzteres lässt sich ohnehin nicht vermeiden. Denn Produkte wie etwa konventionell produzierte Baumaterialien lassen sich a) nicht in der benötigen Menge und b) nicht zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten auf die Schnelle durch CO2-neutrale Alternativen substituieren. Das Verständnis für diese umfassende und komplexe Transition fehlt oftmals. Dabei ist es wichtig, dass grossen Konzernen diese Transition gelingt.

Weitere Informationen zu den nachhaltigen Swisscanto Anlagefonds finden Sie unter:

Nachhaltige Anlagefonds für institutionelle Anleger in der Schweiz (zkb.ch)

Verhinderung

  • Georgina Parker
  • Head of Sustainability
  • Quaero Capital

Navigieren in einem zunehmend komplexen regulatorischen Umfeld

Die Europäische Kommission (EK) hat wichtige Schritte zur Regulierung der Branche unternommen, um ihre wichtigen Ziele der Förderung nachhaltiger Investitionen und der Verhinderung von Greenwashing zu unterstützen. Die in den letzten zwei Jahren umgesetzte Verordnung war äusserst komplex und nicht unumstritten, aber sie bringt die Branche in Europa schneller voran als anderswo.

Fabio Pellizzari, Leiter ESG Strategie & Business Development im Asset Management der Zürcher Kantonalbank: «Unsere Kundinnen und Kunden investieren mehr und mehr in nachhaltige Produkte.»

Die Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzinstrumente (Sustainable Finance Disclosure Regulation, SFDR) Stufe 1 trat im März 2021 in Kraft und verpflichtete jeden Fonds zur Offenlegung, ob er ein Nachhaltigkeitsziel verfolgt (Artikel 9), Nachhaltigkeitsmerkmale fördert (Artikel 8) oder keines von beiden (Artikel 6). Vermögensverwalter müssen ihre Nachhaltigkeitsrisikopolitik auf Unternehmensebene offenlegen und erklären, wie ihre Vergütungspolitik die Nachhaltigkeit berücksichtigt.

Die Umsetzung der SFDR-Stufe 2 ist komplizierter, da sie umfangreiche Angaben zum Prozess und zur Erreichung dieser Ziele und Merkmale in der im Juni 2023 fälligen Jahresberichterstattung verlangt. Zur Erinnerung: Der Schwerpunkt der Verordnung liegt auf der Transparenz, die es jedem Anleger ermöglicht, Zugang zu wesentlich mehr Informationen über die Strategie, den Prozess, die Ressourcen und die für jeden Fonds verwendeten Daten zu erhalten, und zwar, anders als bisher, in einem vergleichbaren Format.

Es war nicht einfach, sich in dieser Verordnung zurechtzufinden, da die EK in den letzten 12 Monaten unterschiedliche Auslegungen und Klarstellungen vorgenommen hat, die zuweilen im Widerspruch zu den ursprünglichen Auslegungen standen. Dies führte zu einer beträchtlichen Welle von Herabstufungen, insbesondere bei Fonds nach Artikel 9. Auch nach weiteren Klarstellungen durch die Europäische Kommission befinden wir uns noch immer nicht in einem stabilen Umfeld, was in der Branche für Unsicherheit sorgt.

Was bisher klargestellt wurde, ist, dass die Verordnung nicht darauf abzielt, zu diktieren, was eine akzeptable nachhaltige Strategie ist, und in gewissem Masse begrüssen wir das. Das ist wichtig, denn wir gehen davon aus, dass es auch in Zukunft unterschiedliche Auffassungen darüber geben wird, was beispielsweise als nachhaltige Investition angesehen werden kann und was nicht. Von datenbasierten Schwellenwerten würden wir, zumindest kurzfristig, abraten. Wir haben drei gute Beispiele dafür, warum:

  1. Die Anleger sind sich nicht einig, was am wichtigsten ist. Kann ein Fonds mit einer hohen Kohlenstoffemissionsintensität als nachhaltig angesehen werden? Unserer Meinung nach ja, wenn das Unternehmen einen erheblichen Einfluss auf die Reduzierung künftiger Kohlenstoffemissionen hat. Andere Anleger möchten vielleicht einen Schwellenwert oder einen Filter auf der Grundlage dieser Kennzahl durchsetzen, indem sie es jetzt als obligatorisch ansehen, dass die Unternehmen operativ im Einklang mit einem 1,5-Grad-Szenario stehen. Es sollte dem Anleger überlassen bleiben, zu entscheiden, ob dies seinen Werten und seiner Anlagestrategie entspricht.
  2. Nur wenige Indikatoren sind perfekt. Ein Beispiel ist die Frage, ob ein Unternehmen dem UN Global Compact beigetreten ist. Die Antwort kann nur entweder ja oder nein lauten. Bevorzugt werden Unternehmen, die diese Grundsätze anerkennen und sich zu ihnen bekennen, aber es sollte auch anerkannt werden, dass es sich um eine freiwillige Initiative handelt, die nicht überwacht wird und daher nicht verbindlich ist. Das heisst nicht, dass sie als KPI nicht informativ ist, aber für uns ist sie nur ein Teil des Puzzles, wenn wir Unternehmen betrachten. Ein Unternehmen, das den UN Global Compact unterzeichnet hat, aber eine Geschichte voller Kontroversen hinter sich hat, ist vielleicht nicht so nachhaltig, wie man zunächst denkt. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass eine qualitative Perspektive auf jede Investition wichtiger ist als jeder einzelne Datenpunkt.
  3. Die Datenqualität ist im Allgemeinen immer noch schlecht. Viele der für die ESG-Analyse verwendeten Daten sind ungeprüft und teilweise unvollständig. Ausserdem schätzen die Anbieter Datenlücken ein, was zu Ungenauigkeiten führt. Dies wird sich mit der Zeit verbessern – in Europa werden wir ab diesem Jahr geprüfte Daten von Unternehmen sehen.

Wir glauben, dass die Regulierung eine positive Kraft in der Branche ist und letztendlich die Probleme des Greenwashings verringern sollte, obwohl wir glauben, dass mehr Aufmerksamkeit auf die Trennung der vielen verschiedenen Strategien gelegt werden sollte, die derzeit alle unter Artikel 8 fallen. Die Verordnung ersetzt nicht die Notwendigkeit einer echten Due-Diligence-Prüfung durch die Anleger, um zu erfahren, welche Prozesse eingehalten und welche Verpflichtungen von den einzelnen Fonds eingegangen werden; für Kleinanleger wird es weiterhin sehr schwierig sein, diese Bewertung vorzunehmen.  Eine stärkere Differenzierung innerhalb der Verordnung wäre unserer Meinung nach hilfreich.

Wir begrüssen weitere Fortschritte in der Verordnung, einschliesslich der Beschränkungen für Fondsnamen, die wir für einen sehr positiven Schritt halten, um Greenwashing zu reduzieren.

 

Georgina Parker

Quaero Capital

Georgina Parker ist seit 2018 bei Quaero Capital SA als Head of Sustainability tätig. Sie begann ihre Karriere 2007 als Aktienanalystin bei Bessemer Trust im Smid-Cap-Team und arbeitete später als Analystin für den globalen Large-Cap-Fonds in London und New York. Im Jahr 2015 arbeitete sie am Aufbau von Virgin Pure, einem Start-up-Unternehmen der Gruppe, das sich auf die Reduzierung von Plastikmüll konzentriert. In 2018 kehrte sie in den Investmentbereich zurück und schloss sich den Experten für nachhaltiges Investment bei Conser Invest in Genf an. Im Jahr 2014 war Georgina Mitbegründerin eines Netzwerks für Frauen namens BroadMinded. Georgina hat einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der University of Edinburgh und ist CFA Charterholder.

Anzahl nachhaltiger Fonds in der Schweiz seit 2016 (jeweils per 30. Juni)

Quelle: IFZ Sustainable Investments Studie 2022 

Die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen steigt, und mit ihr auch die Greenwashing-Vorwürfe. Ist dies berechtigt?

Greenwashing liegt beispielsweise dann vor, wenn Nachhaltigkeitsattribute in einem Produkt beworben, diese in der Realität jedoch nicht umgesetzt werden. Der Schweizer Markt hat meines Erachtens kein systematisches Greenwashing-Problem. Viele Missverständnisse entstehen aufgrund einer Nichtübereinstimmung der Kundenerwartungen mit den effektiven Attributen der angebotenen Produkte. Erhöhte Transparenz und Ausbildung der Belegschaft – insbesondere am Point-of-Sale – sind hier wichtige Gegenmassnahmen, in welche auch die Zürcher Kantonalbank investiert. Investorinnen und Investoren sollten sich unter anderem darüber informieren, welche nachhaltigen Ansätze im Produkt verfolgt werden.

Wie performen nachhaltige Produkte?

Oftmals mindestens gleich gut wie traditionelle Anlagen. Durch das Antizipieren von Trends profitieren diese Produkte vom Wachstumspotenzial der anstehenden Transition, indem etwa in bestimmte Technologien oder Branchen investiert wird. Auch Risikoüberlegungen spielen eine wichtige Rolle. Denn Corporate-Governance-Probleme oder Umweltskandale können der Reputation einer Unternehmung schaden und das Portfolio negativ belasten.

Weshalb wird dennoch traditionell angelegt?

Weil schlussendlich die Kundschaft über ihr Vermögen entscheidet und bei passiven Produkten den gewünschten Index vorgibt. Wir bieten jedoch auch in diesem Bereich nachhaltigere Produkte an, die entsprechende Kriterien berücksichtigen. Aktiv verwaltete Vermögen legen wir standardmässig nachhaltig an.

Responsible, Sustainable, SDG, ESG – an Begriffen mangelt es nicht. Doch was unterscheidet SDG- von ESG-Investitionen?

Der entscheidende Unterschied ist das Was beziehungsweise das Wie. Bei den UN Sustainable Development Goals, kurz SDGs, steht das Was im Fokus, also die Produkte und Dienstleistungen von Unternehmungen und wie diese zu ökologischen und sozialen Lösungen beitragen. 

Bei der ESG-Integration – kurz ESG – geht es nicht darum, wie nachhaltig Produkte oder Dienstleistungen einer Unternehmung sind, sondern: Wie nachhaltig ist die Unternehmung überhaupt geführt und wie wirken sich Nachhaltigkeitsrisiken auf den zukünftigen Aktionärswert aus.

Was heisst dies konkret?

Angenommen, eine Unternehmung betreibt in einer wasserkargen Region Stromerzeugungsanlagen. Ist das Wasser knapp, können die Anlagen nicht mehr gekühlt und müssen somit heruntergefahren werden. Folglich wird kein Strom generiert, was zu Umsatzeinbussen führt. Bei der ESG-Betrachtung wird nun beispielsweise gefragt, wie sich diese Situation auf den Aktionärswert auswirkt.

Hier beginnen die Missverständnisse.

Richtig, denn die ESG-Betrachtung entspricht oft nicht dem, was Retailkundinnen und -kunden unter Nachhaltigkeit verstehen. Sie denken hierbei nicht an eine nachhaltige Unternehmensführung, sondern an nachhaltige Produkte mit positivem Effekt.

Plakativ: Tesla schneidet in unserem ESG-Score beispielsweise bei vielen Kriterien nicht so gut ab. Themen sind hier sicherlich Arbeitsbedingungen, Humankapital, Sicherheitsfragen hinsichtlich des Autopiloten aber auch Corporate-Governance-Aspekte wie etwa die fehlende Separierung CEO/Chairman. Die Unternehmung wurde zum Beispiel auch aus dem Nachhaltigkeitsindex S&P 500 ESG entfernt. Im Was ist die Firma hingegen sehr gut. So ist Tesla etwa bei der Elektrifizierung des Verkehrs und bei den Batterien führend.

Anderes Beispiel: Philip Morris ist gemäss unserer Einschätzung ein hervorragend geführtes Unternehmen mit einer vorbildlichen Corporate Governance, führend im Bereich der Talentrekrutierung. Zudem hat sich das Unternehmen zu Netto-Null verpflichtet. Die ESG-Bewertung ist somit sehr hoch. Im Was hingegen: schlecht. Tabak ist sehr schädlich und lässt sich nicht mit dem Ziel 3 der UN Sustainable Development Goals vereinbaren, das Gesundheit und Wohlergehen für alle fordert.

Der Blickwinkel ist somit entscheidend ...

Für viele Investorinnen und Investoren ist es herausfordernd, die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeitsleistung einer Anlage in ein ganzheitliches Verständnis zu bringen. Ein ESG-Rating erfasst primär die operative Exzellenz. Jedoch werden wichtige Aspekte wie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit oder auch kontroverse Aspekte nicht oder nicht genügend stark reflektiert. Um eine ganzheitlichere Sichtweise zu erreichen, fliessen bei uns nebst dem ESG-Score immer auch Kontroversen, die Nachhaltigkeitsbeurteilung der angebotenen Produkte und der CO2e-Fussabdruck in die Beurteilung mit ein.

Was trägt zu mehr Klarheit bei?

Die Selbstregulierung der Schweizerischen Bankiervereinigung sieht vor, dass die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kundschaft erfasst werden. Es ist elementar zu verstehen, was eine Kundin oder ein Kunde tatsächlich will, wenn es um nachhaltige Anlagen geht. Weil dann eben, wie bereits ausgeführt, gegebenenfalls Philip Morris im Portfolio sein kann, Tesla jedoch nicht. Im EU-Raum geht die Regulierung mit MiFID II, SFDR und EU-Taxonomie noch deutlich weiter: Letztere gibt vor, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gelten und welche nicht.

Neu gelten aber auch Gas– und Atomkraft als nachhaltig.

Die EU hatte bereits vor der Energiekrise politischen Druck – etwa von Frankreich und anderen Atomstaaten –, Gas- und Atomkraft in die EU-Taxonomie aufzunehmen. Sie gelten nun tatsächlich als nachhaltig – wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen.

Atomenergie ist CO2-effizient und hat einen ähnlichen Ausstoss wie Windkraft. Es ist jedoch weiterhin unklar, wie die stark radioaktiven Brennstäbe entsorgt werden sollen. Fukushima hat gezeigt, dass ein Restrisiko einer Nuklearkatastrophe nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Ferner stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, heute noch Kernkraftwerke zu planen, die rund 20 Jahre für die Umsetzung benötigen. Die Energie daraus kommt zu spät. Wir benötigen andere Lösungen.

Wobei auch Gas nicht zu den Lösungen gezählt wird.

Gas ist im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die `klimafreundlichste´ Form. In der Transitionsphase wird Gas somit sicher wichtig bleiben. Insbesondere an windstillen, bewölkten Tagen werden die erneuerbaren Energien wohl nicht ausreichend Strom produzieren, um sämtliche Menschen zu versorgen und den Wirtschaftskreislauf aufrechtzuerhalten. Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Aufbau von Speicherkapazitäten sind somit essenziell, um die Bedeutung von Gas langfristig zu reduzieren.

Fakt ist: Durch die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die EU-Taxonomie hat sich die EU angreifbar gemacht. Das vergangene Jahr hat deutlich gemacht, dass es bei der Energie grosse Abhängigkeiten zu vermeiden gilt und es alternativer Quellen bedarf.

Welche Rolle spielt Gas- und Atomkraft in den SustainableFonds von Swisscanto?

Gas- und Atomkraft werden von den Ausschlusskriterien unserer Sustainable-Fonds erfasst.

Wie sehen nachhaltige Anlagen in fünf bis zehn Jahren aus?

Vermutlich nicht viel anders als heute – jedoch regulierter und standardisierter.

Viele Unternehmen werden sich Netto-Null-Ziele und einen Dekarbonisierungspfad gesetzt haben. Sehr wahrscheinlich werden in der Schweiz deutlich mehr Elektromobile auf der Strasse unterwegs sein. Der Strommix wird vermutlich mehr erneuerbare Energien enthalten und neue Heizungen mit Erdwärme betrieben werden. Es ist damit zu rechnen, dass mehr Güter lokal produziert werden und dass sich vermehrt pflanzenbasierte Lebensmittel durchsetzen. All diese Veränderungen werden sich auch im Portfolio widerspiegeln.

Rechtliche Hinweise: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Nachhaltigkeit

  • Fabio Pellizzari
  • Leiter ESG Strategie & Business Development im Asset Management
  • Zürcher Kantonalbank

Nachhaltigkeit trotz(t) Krisen

Münden die globalen Herausforderungen zusehends in einem Desinteresse an nachhaltigen Anlagen? Eine Einschätzung von Fabio Pellizzari, Leiter ESG Strategie & Business Development im Asset Management der Zürcher Kantonalbank.

Fabio Pellizzari, Leiter ESG Strategie & Business Development im Asset Management der Zürcher Kantonalbank: «Unsere Kundinnen und Kunden investieren mehr und mehr in nachhaltige Produkte.»

Es sind Zeiten der Unsicherheit. Sind nachhaltige Anlagen deshalb weniger gefragt?

Nicht wirklich. Noch während der Finanzkrise 2008 verzeichneten nachhaltige Anlagen viele Geldabflüsse und das Thema verlor an Dynamik. Nun ist das Gegenteil der Fall. Unsere Kundinnen und Kunden investieren mehr und mehr in nachhaltige Produkte. Auch die aktuelle SustainableInvestmentsStudie der Hochschule Luzern bilanziert: Traditionelle Fonds verlieren relativ gesehen, das Interesse für nachhaltige Anlagen steigt entsprechend.

Was ist Ihre Erklärung dafür?

Die ökologischen und sozialen Probleme sind omnipräsent und betreffen Gesellschaften immer konkreter. Extreme Wetterereignisse wie Waldbrände, Wirbelstürme oder heftige Niederschläge häufen sich weltweit. Wegen des weiterhin steigenden Meeresspiegels werden manche Inselstaaten und Städte in Küstenregionen mutmasslich komplett verschwinden. Der wärmere Ozean wirkt sich massiv auf die Biodiversität aus und lässt Korallenriffe absterben. Und an Land: Laut Zahlen des Living Planet Reports des WWF hat der Bestand der Wirbeltiere in den vergangenen 50 Jahren global um 60 Prozent abgenommen. Bis 2030 wollen nun 200 Staaten mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt haben. Dies wurde jüngst am UNO-Biodiversitätsgipfel in Montreal beschlossen. Ohne solche Verpflichtungen wird es wohl auch nicht funktionieren. 

Doch gewisse Regionen sind schon längst stark bedroht.

In der Tat gibt es Regionen, die seit Jahren unter extremen Dürren leiden. Die Böden sind entsprechend ausgelaugt und vertrocknet – ursprünglich nutzbare Flächen geben nichts mehr her.

Die Folgen?

Humanitäre Krisen. Manche Länder sind dauerhaft auf Hilfsgüter angewiesen. Und mitunter brechen die Menschen auch auf, verlassen ihre Heimat. Hierzulande wiederum führen diese sozialen und wirtschaftlichen Ungleichgewichte zu einem Umdenken, besonders bei der jüngeren Generation. Viele achten deshalb auch bei ihren Anlagen auf Nachhaltigkeit. 

Anzahl nachhaltiger Fonds in der Schweiz seit 2016 (jeweils per 30. Juni)

 

Anzahl nachhaltiger Fonds in der Schweiz seit 2016 (jeweils per 30. Juni)

Quelle: IFZ Sustainable Investments Studie 2022 

Die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagen steigt, und mit ihr auch die Greenwashing-Vorwürfe. Ist dies berechtigt?

Greenwashing liegt beispielsweise dann vor, wenn Nachhaltigkeitsattribute in einem Produkt beworben, diese in der Realität jedoch nicht umgesetzt werden. Der Schweizer Markt hat meines Erachtens kein systematisches Greenwashing-Problem. Viele Missverständnisse entstehen aufgrund einer Nichtübereinstimmung der Kundenerwartungen mit den effektiven Attributen der angebotenen Produkte. Erhöhte Transparenz und Ausbildung der Belegschaft – insbesondere am Point-of-Sale – sind hier wichtige Gegenmassnahmen, in welche auch die Zürcher Kantonalbank investiert. Investorinnen und Investoren sollten sich unter anderem darüber informieren, welche nachhaltigen Ansätze im Produkt verfolgt werden.

Wie performen nachhaltige Produkte?

Oftmals mindestens gleich gut wie traditionelle Anlagen. Durch das Antizipieren von Trends profitieren diese Produkte vom Wachstumspotenzial der anstehenden Transition, indem etwa in bestimmte Technologien oder Branchen investiert wird. Auch Risikoüberlegungen spielen eine wichtige Rolle. Denn Corporate-Governance-Probleme oder Umweltskandale können der Reputation einer Unternehmung schaden und das Portfolio negativ belasten.

Weshalb wird dennoch traditionell angelegt?

Weil schlussendlich die Kundschaft über ihr Vermögen entscheidet und bei passiven Produkten den gewünschten Index vorgibt. Wir bieten jedoch auch in diesem Bereich nachhaltigere Produkte an, die entsprechende Kriterien berücksichtigen. Aktiv verwaltete Vermögen legen wir standardmässig nachhaltig an.

Responsible, Sustainable, SDG, ESG – an Begriffen mangelt es nicht. Doch was unterscheidet SDG- von ESG-Investitionen?

Der entscheidende Unterschied ist das Was beziehungsweise das Wie. Bei den UN Sustainable Development Goals, kurz SDGs, steht das Was im Fokus, also die Produkte und Dienstleistungen von Unternehmungen und wie diese zu ökologischen und sozialen Lösungen beitragen. 

Bei der ESG-Integration – kurz ESG – geht es nicht darum, wie nachhaltig Produkte oder Dienstleistungen einer Unternehmung sind, sondern: Wie nachhaltig ist die Unternehmung überhaupt geführt und wie wirken sich Nachhaltigkeitsrisiken auf den zukünftigen Aktionärswert aus.

Was heisst dies konkret?

Angenommen, eine Unternehmung betreibt in einer wasserkargen Region Stromerzeugungsanlagen. Ist das Wasser knapp, können die Anlagen nicht mehr gekühlt und müssen somit heruntergefahren werden. Folglich wird kein Strom generiert, was zu Umsatzeinbussen führt. Bei der ESG-Betrachtung wird nun beispielsweise gefragt, wie sich diese Situation auf den Aktionärswert auswirkt.

Hier beginnen die Missverständnisse.

Richtig, denn die ESG-Betrachtung entspricht oft nicht dem, was Retailkundinnen und -kunden unter Nachhaltigkeit verstehen. Sie denken hierbei nicht an eine nachhaltige Unternehmensführung, sondern an nachhaltige Produkte mit positivem Effekt.

Plakativ: Tesla schneidet in unserem ESG-Score beispielsweise bei vielen Kriterien nicht so gut ab. Themen sind hier sicherlich Arbeitsbedingungen, Humankapital, Sicherheitsfragen hinsichtlich des Autopiloten aber auch Corporate-Governance-Aspekte wie etwa die fehlende Separierung CEO/Chairman. Die Unternehmung wurde zum Beispiel auch aus dem Nachhaltigkeitsindex S&P 500 ESG entfernt. Im Was ist die Firma hingegen sehr gut. So ist Tesla etwa bei der Elektrifizierung des Verkehrs und bei den Batterien führend.

Anderes Beispiel: Philip Morris ist gemäss unserer Einschätzung ein hervorragend geführtes Unternehmen mit einer vorbildlichen Corporate Governance, führend im Bereich der Talentrekrutierung. Zudem hat sich das Unternehmen zu Netto-Null verpflichtet. Die ESG-Bewertung ist somit sehr hoch. Im Was hingegen: schlecht. Tabak ist sehr schädlich und lässt sich nicht mit dem Ziel 3 der UN Sustainable Development Goals vereinbaren, das Gesundheit und Wohlergehen für alle fordert.

Der Blickwinkel ist somit entscheidend ...

Für viele Investorinnen und Investoren ist es herausfordernd, die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeitsleistung einer Anlage in ein ganzheitliches Verständnis zu bringen. Ein ESG-Rating erfasst primär die operative Exzellenz. Jedoch werden wichtige Aspekte wie die ökologischen und sozialen Auswirkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit oder auch kontroverse Aspekte nicht oder nicht genügend stark reflektiert. Um eine ganzheitlichere Sichtweise zu erreichen, fliessen bei uns nebst dem ESG-Score immer auch Kontroversen, die Nachhaltigkeitsbeurteilung der angebotenen Produkte und der CO2e-Fussabdruck in die Beurteilung mit ein.

Was trägt zu mehr Klarheit bei?

Die Selbstregulierung der Schweizerischen Bankiervereinigung sieht vor, dass die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kundschaft erfasst werden. Es ist elementar zu verstehen, was eine Kundin oder ein Kunde tatsächlich will, wenn es um nachhaltige Anlagen geht. Weil dann eben, wie bereits ausgeführt, gegebenenfalls Philip Morris im Portfolio sein kann, Tesla jedoch nicht. Im EU-Raum geht die Regulierung mit MiFID II, SFDR und EU-Taxonomie noch deutlich weiter: Letztere gibt vor, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig gelten und welche nicht.

Neu gelten aber auch Gas– und Atomkraft als nachhaltig.

Die EU hatte bereits vor der Energiekrise politischen Druck – etwa von Frankreich und anderen Atomstaaten –, Gas- und Atomkraft in die EU-Taxonomie aufzunehmen. Sie gelten nun tatsächlich als nachhaltig – wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen.

Atomenergie ist CO2-effizient und hat einen ähnlichen Ausstoss wie Windkraft. Es ist jedoch weiterhin unklar, wie die stark radioaktiven Brennstäbe entsorgt werden sollen. Fukushima hat gezeigt, dass ein Restrisiko einer Nuklearkatastrophe nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. Ferner stellt sich die Frage, wie sinnvoll es ist, heute noch Kernkraftwerke zu planen, die rund 20 Jahre für die Umsetzung benötigen. Die Energie daraus kommt zu spät. Wir benötigen andere Lösungen.

Wobei auch Gas nicht zu den Lösungen gezählt wird.

Gas ist im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern die `klimafreundlichste´ Form. In der Transitionsphase wird Gas somit sicher wichtig bleiben. Insbesondere an windstillen, bewölkten Tagen werden die erneuerbaren Energien wohl nicht ausreichend Strom produzieren, um sämtliche Menschen zu versorgen und den Wirtschaftskreislauf aufrechtzuerhalten. Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Aufbau von Speicherkapazitäten sind somit essenziell, um die Bedeutung von Gas langfristig zu reduzieren.

Fakt ist: Durch die Aufnahme von Gas- und Atomkraft in die EU-Taxonomie hat sich die EU angreifbar gemacht. Das vergangene Jahr hat deutlich gemacht, dass es bei der Energie grosse Abhängigkeiten zu vermeiden gilt und es alternativer Quellen bedarf.

Welche Rolle spielt Gas- und Atomkraft in den SustainableFonds von Swisscanto?

Gas- und Atomkraft werden von den Ausschlusskriterien unserer Sustainable-Fonds erfasst.

Wie sehen nachhaltige Anlagen in fünf bis zehn Jahren aus?

Vermutlich nicht viel anders als heute – jedoch regulierter und standardisierter.

Viele Unternehmen werden sich Netto-Null-Ziele und einen Dekarbonisierungspfad gesetzt haben. Sehr wahrscheinlich werden in der Schweiz deutlich mehr Elektromobile auf der Strasse unterwegs sein. Der Strommix wird vermutlich mehr erneuerbare Energien enthalten und neue Heizungen mit Erdwärme betrieben werden. Es ist damit zu rechnen, dass mehr Güter lokal produziert werden und dass sich vermehrt pflanzenbasierte Lebensmittel durchsetzen. All diese Veränderungen werden sich auch im Portfolio widerspiegeln.

Rechtliche Hinweise: Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.