• David Garcia
  • Gründer und Verwaltungsrat
  • Fundamenta Group

“«Interessante Kooperationsmodelle für Schweizer Vermögensverwalter»

Die Fundamenta Group erweitert nach der Übernahme der Belvédère Asset Management ihre Strategie. Diesen Januar wurde die Ernennung von Martin Scholl, dem ehemaligen CEO der Zürcher Kantonalbank, in den Verwaltungsrat von Belvédère bekanntgegeben. David Garcia spricht im Interview über die angepasste Strategie und über die Ziele der Fundamenta Group Holding.

Von Andreas Schaffner

Sie haben die Branche ziemlich überrascht, als die Übernahme von Belvédère Asset Management angekündigt hatten. Was waren die Gründe für diesen Schritt?

David Garcia. Ja, die Übernahme hat den Markt sicherlich überrascht. Umso mehr haben uns die unzähligen Gratulationsschreiben und positiven Reaktionen der Kunden, Netzwerkpartner und Medien gefreut. Der Case macht für alle Anspruchsgruppen Sinn und schafft interessante Mehrwerte. Es ist die historisch erste Transaktion am Schweizer Markt, wo ein spezialisierter Immobilien-Asset Manager einen klassischen Vermögensverwalter übernommen hat. Da sich beide Gesellschaften durch meine langjährige Funktion als Verwaltungsrat der Belvédère Asset Management gut kannten, konnte die Transaktion sehr zielführend, freundschaftlich und nachhaltig strukturiert werden.   

Als spezialisierter Vermögensverwalter decken wir seit 17 Jahren die Asset Klasse Immobilien ab. Wir haben mit 16 Investmentgefässen insgesamt Immobilien-Portfolios von vier Milliarden Franken aufgebaut und managen diese im Auftrag der Eigentümer und Investoren. Mittlerweile zählen wir in der Fundamenta Group über 350 Vorsorgeeinrichtungen und Institutionelle, sowie 100 vermögende Familien zu unseren Kunden. Mit der Belvédère AM erhöht sich die Kundenzahl an vermögenden Familien auf über 600, was die Schlagkraft am Markt deutlich erhöht. Zudem erweitern wir mit diesem Schritt das Leistungsangebot signifikant, so dass sämtliche Kunden und Netzwerkpartner profitieren werden.

Sie ändern also mit diesem Zusammenschluss auch das Geschäftsmodell der Fundamenta.

Ja – wir erweitern unsere Strategie. Einerseits bleiben wir unserer Asset Klasse Real Estate treu und machen weiterhin, was wir seit 17 Jahren gut können. Anderseits kommen nun mit der Belvédère AM neue und wichtige Asset Klassen dazu, mit denen wir unsere Kunden breiter beraten und bedienen können. Unsere neue Tochtergesellschaft BAM betreut insgesamt über 500 vermögende Familien mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt CHF 3 Milliarden und deckt mit ihrem Leistungsangebot sämtliche Asset Klassen wie auch Private Equity oder Kunst ab. Umgekehrt profitieren die 500 vermögenden Familien der BAM von einem uneingeschränkten Zugang zur erstklassigen Immobilienkompetenz der Fundamenta Group. Die grosse Mehrheit der Kunden besitzt teilweise erhebliche Immobilienvermögen und können nun mit dem erweiterten Leistungsangebot direkte und zielführende Mehrwerte erwarten. Wir sind wirklich glücklich, diesen Schritt gemacht zu haben. 

Welche Kooperationsmöglichkeiten meinen Sie?

Nehmen Sie ein Beispiel: Klassische Vermögensverwalter möchten beispielsweise die Real-Estate-Quote ihrer Kunden -sie liegt im Schnitt zwischen 20 und 40 Prozent- ideal abdecken und managen können. Während die indirekten Immobilienanlagen gut und effizient abgedeckt werden, bereiten ihnen vor allem direkt gehaltene Immobilien und Parzellen der Kunden grössere Schwierigkeiten. Solche Direct-Investments oder Portfolios lassen sich nur mit spezialisierten Teams managen. Hier bieten wir Schweizer Vermögensverwaltern Kooperationsmodelle an, die für sämtliche Parteien interessant sind und echte Mehrwerte für ihre Kunden schaffen.

Kooperationsmöglichkeiten gibt es aber auch auf der anderen Seite unseres Geschäfts. Nehmen sie hier die über 3’000 qualifizierten Immobilien-Lieferanten aus der Schweiz und Deutschland, die uns jährlich über 3‘000 Marktopportunitäten (Projekte und Bestandsliegenschaften aller Segmente im Volumen von ca. EUR 30-35 Milliarden) andienen. Sie sind nahe am Immobilienverkäufer, wickeln jährlich Transaktionsvolumen von mehreren Milliarden ab und können nun ihren Kunden auch das Leistungsangebot der BAM näherbringen. Richtig umgesetzt können alle Zielgruppen profitieren!

Welche Rolle spielt die Ernennung des ehemaligen CEO der Zürcher Kantonalbank, Martin Scholl, in den BAM-Verwaltungsrat in der Weiterentwicklung bei BAM aber auch bei der Fundamenta?

Zunächst ist wichtig, dass wir mit Martin Scholl eine wertvolle Ergänzung zum bestehenden Gremium erhalten. Mit seiner integren, geerdeten Persönlichkeit, kombiniert mit einem kompromisslosen Fokus auf Qualität, passt er ideal zu unserer Unternehmenskultur. Ich bin fest davon überzeugt, dass er dank seiner Erfahrung wesentlich dazu beitragen kann, die strategische Weiterentwicklung der Belvédère voranzutreiben. Wir sind überglücklich und auch stolz, dass wir solche Persönlichkeiten und erfahrene Manager anziehen. Es bestätigt unseren Weg des nachhaltigen und qualitativen Wirkens!

David Garcia

Fundamenta

David Garcia hat 2007, zusammen mit seinem Bruder Javier Garcia, die Fundamenta Group gegründet. Die Gruppe gehört nach der Akquisition von Belvédère Asset Management im vergangenen Jahr, mit mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie einem Gesamtkundenvermögen von rund CHF 7 Milliarden, zu den grössten unabhängigen Vermögensverwaltern der Schweiz. David Garcia hat sich 2022 aus der operativen Funktionen bei der Fundamenta Group zurückgezogen, bleibt der Gruppe aber als aktiver Verwaltungsrat tätig. Der Diplom-Kaufmann BVS, Dipl. Betriebsökonom BVS mit einem International Executive MBA der ZfU Zürich/Boston, sitzt unter anderem im Stiftungsrat der Laureus Stiftung und der Schweizer Sporthilfe.

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