Plattform

EAM-Lösungen

  • Interview mit Carine Frick-Delaloye
  • Head Corporate & Business Development, Aquila
  • Head Aquila Bank

«Die Bereitschaft, bestimmte Funktionen zu delegieren, wird immer deutlicher spürbar»

Carine Frick-Delaloye, die ehemalige Leiterin des Bereichs EAM Core bei der Credit Suisse, ist seit diesem Jahr Mitglied der Geschäftsleitung von Aquila. Sie ist für die Entwicklung der Plattform zuständig und wurde zudem auch mit der Leitung der Depotbank betraut. Ihre wichtigsten Anliegen sind wettbewerbsfähigere Dienstleistungen und eine angemessenere Betreuung der externen Vermögensverwalter.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Beruf des Vermögensverwalters angesichts der neuen Vorschriften, der prudenziellen Aufsicht und der Digitalisierung verändern, was das Angebot und die Arbeitsabläufe anbelangt?

Der Markt für externe Vermögensverwalter wird sich vor allem aufgrund der steigenden Kosten und der zunehmenden Regulierung in den nächsten Jahren weiter konsolidieren. In Zukunft werden kleine Unternehmen mit ein oder zwei Mitarbeitern kaum noch profitabel bleiben können. Um sich eine grössere Kunden- und Ertragsbasis aufbauen zu können, bestehen neu gegründete Unternehmen derzeit in der Regel aus drei bis fünf Personen. Darüber hinaus wird immer deutlicher, dass die Unternehmen bestrebt sind, sich auf die Kundenbetreuung zu konzentrieren und bestimmte Funktionen zu delegieren.

Ausserdem sind die Vermögensverwalter mit einem Generationenwechsel bei ihren Kunden konfrontiert. Neben der Gewährleistung der Kontinuität des Kundenstamms müssen sie auch auf neue Erwartungen eingehen und beispielsweise auf mehr Transparenz bei Preisen und Dienstleistungen achten. Kundennähe und gute Leistungen reichen als Alleinstellungsmerkmal für die NextGen nicht mehr aus. Der Vermögensverwalter muss daher sein Angebot erweitern, wenn er attraktiv bleiben will.

Was ist der Kern des Vorschlags, den Sie heute unabhängigen Vermögensverwaltern machen, die sich Ihnen anschliessen könnten?

Im Gegensatz zu anderen Anbietern bietet Aquila externen Vermögensverwaltern eine Komplettlösung aus einer Hand an. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf verschiedene Outsourcing-Optionen, sondern wir sind in erster Linie «Teampartner» der unabhängigen Vermögensverwalter. Wir beraten sie in jeder Phase der Entwicklung ihres Unternehmens, von der Gründung bis zur Nachfolge. Ergänzt wird dies durch eine breite Palette an Dienstleistungen, die verschiedene Bereiche, von Rechtsfragen über die Treuhandverwaltung, IT, Personalwesen und Verwaltung bis hin zur Unternehmensführung, abdecken.

Die Vermögensverwalter haben auch die Möglichkeit, Konten für ihre Kunden bei unserer eigenen Depotbank für Schweizer UVV, der 2012 gegründeten Aquila Bank, zu eröffnen, unabhängig davon, ob sie Aquila angeschlossen sind oder nicht. Unser Investment & Wealth Management-Team unterstützt die Vermögensverwalter bei allen Aspekten von Finanzanlagen. Die Dienstleistungen können Beratung, Marktanalysen oder konsolidierte Risiko- und Performanceberichte umfassen.

Auf welche Wachstumstreiber für Aquila werden Sie in den nächsten Jahren setzen?

Viele Vermögensverwalter befinden sich in einer Phase des Umbruchs, in der sich die Frage nach ihrer eigenen Nachfolge stellt. Diese Entwicklung beobachten wir übrigens auch bei Aquila selbst und widmen ihr immer mehr Zeit. Meiner Meinung nach gibt es auf dem gesamten Schweizer Markt sehr viel Potenzial. Das ist aber ein Thema, das nicht immer einfach anzusprechen und zu behandeln ist. Es erfordert Taktgefühl und Erfahrung. Angesichts der Grösse unseres Netzwerks, das heute 90 Partner umfasst, haben wir uns jedoch im Laufe der Jahre ein beachtliches Fachwissen angeeignet.

Ein weiterer Wachstumstreiber sind aus unserer Sicht die neuen unabhängigen Vermögensverwalter, denn sie haben angesichts des branchenweiten Kostenanstiegs Interesse an einer Service-Plattform wie unserer. Ob Rechtsangelegenheiten, Cybersicherheit, IT, Revision oder Digitalisierung: Der Anstieg betrifft sämtliche Bereiche und erfordert immer höhere Budgets. Deswegen macht eine Plattform wie die von Aquila Sinn. Sie ermöglicht es, Kosten aufzuteilen und sich gleichzeitig allmählich an die neuen Standards anzupassen, die in der Branche gelten. Die Verwalter erhalten also Komplettservice aus einer Hand zu einem Preis, der sich an den Marktentwicklungen orientiert. Dies erleichtert es ihnen, sich auf die Kundenbetreuung zu konzentrieren.

Welche Pläne verfolgen Sie für Aquila auf einem Markt, auf dem Sie weniger präsent sind, nämlich in der Westschweiz?

Wir haben zwar bereits mehrere Partner in Genf und Lausanne, aber Aquila ist in der Romandie in der Tat weniger sichtbar. Meines Erachtens unterscheiden sich die Bedürfnisse der unabhängigen Vermögensverwalter in der Westschweiz jedoch kaum von denen ihrer Kollegen im Tessin oder in der Deutschschweiz. Als Romande bin ich mir sicher, dass das Modell von Aquila auch jenseits des Röstigrabens sehr gut funktionieren kann. Ich freue mich daher darauf, Aquila in den nächsten Jahren in der Westschweiz weiter voranzubringen. Dies sind Vorhaben, die mir persönlich sehr am Herzen liegen.

Carine Frick-Delaloye

Aquila

Carine Frick-Delaloye begann ihre berufliche Laufbahn bei der Credit Suisse im Jahr 1995. Ab Juni 2008 hatte sie verschiedene Führungspositionen in den Divisionen Retail und Private Banking inne. Im Jahr 2013 übernahm sie die Leitung des Bereichs Personal & Business Banking für das Marktgebiet Rhein in Zürich, bevor sie ins Wealth Management wechselte, wo sie zur Leiterin der Market Area EAM Core ernannt wurde. Carine Frick-Delaloye hat u.a. ein DAS in Banking vom Swiss Finance Institute – Universität Bern und einen CAS Digital Banking von der Kalaidos University of Applied Sciences in Zürich.

Road Map

EAM-Lösungen

  • Brewen Latimier
  • Manager
  • Colombus Consulting

Drei Schritte zur Entwicklung einer digitalen Strategie

Die Digitalisierung und die digitale Transformation gleicht für viele einem Hindernislauf. Um sich einige Komplikationen zu ersparen, schlägt Brewen Latimier daher vor, einen konstruktiveren Ansatz im Vorfeld zu bevorzugen.

Die Schweizer Privatbanken haben viel in die Verbesserung des Kundenerlebnisses und der betrieblichen Effizienz investiert, und zwar durch digitale Transformationsprojekte, die sich mit der Automatisierung, Digitalisierung und Auslagerung von Prozessen befassen. Neue Technologien, insbesondere KI und die Hybrid-Cloud, bieten nun auch unabhängigen Vermögensverwaltern Zugang zu denselben Lösungen. KI ermöglicht es beispielsweise, die Grössenunterschiede zwischen Institutionen zu verringern, indem sie Teams simuliert, die rund um die Uhr arbeiten. Damit bietet sie denjenigen, die sie schnell einführen, einen grossen Wettbewerbsvorteil. Andererseits werden es Vermögensverwalter, die diesen Trends nur zögerlich folgen, schwer haben, in einem Umfeld mit zunehmender Regulierung und wachsendem Druck auf die Gewinnspannen zu überleben.

Um sicherzustellen, dass sie wettbewerbsfähig bleiben, sollten UVVs ihre digitale Strategie in drei Schritten überdenken:

  1. 1. Die Bestandsaufnahme und die Definition der angestrebten Ziele.
  2. 2. Die operative Umsetzung der Ziele und die Erstellung einer Roadmap.
  3. 3. Die Umsetzung der Transformationsprojekte

Natürlich muss die Digitalisierung gut überlegt sein und das Budget wird von den verfolgten Ambitionen abhängen.

Für jede dieser drei Phasen sind hier die wichtigsten Grundsätze aufgeführt.

  1. 1. Ausgangspunkt und Ziele:

Bei jeder digitalen Transformation muss man zunächst eine Bestandsaufnahme machen und sich dann Ziele setzen. Dies erfordert eine klare Formulierung der Unternehmensvision, die je nach Profil und Ambitionen der GFI völlig unterschiedlich ausfallen kann. Diese Klarstellung erfordert oftmals viel Zeit zum Nachdenken, die auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte, da sie die Strategie für die nächsten drei bis fünf Jahre diktieren wird.

Sobald diese Vision ausgedrückt ist, muss sie in strategische Ziele unterteilt werden, die sich alle an ihr orientieren müssen. Diese Ziele konzentrieren sich einerseits auf die Kunden – Zielmärkte, User Experience, Berichterstattung – und andererseits auf die internen Ziele – Arbeitsweisen, Risikomanagement, Marktanalyse, Verbesserung der Gewinnspanne usw.

  1. 2. Umsetzung der Strategie in Aktionspläne

Die Aktionspläne hängen stark von der Reife des jeweiligen Managers ab. Idealerweise sollten sie umgesetzt werden, indem man mit den sogenannten „Quick-Win“-Projekten beginnt, die dank sehr kurzer Investitionsrenditen die Finanzierung von „schwereren“ Projekten mit hoher Wertschöpfung ermöglichen.

Eine typische Roadmap kann mit der Optimierung von Prozessen und der Digitalisierung der Dokumentation beginnen. Sie geht weiter mit dem Einsatz moderner CRM-Tools zur besseren Kundenverwaltung und PMS-Modellen, die zahlreiche Funktionen wie Risikomanagement, Reporting oder dynamisches Rebalancing berücksichtigen. Sie endet mit der Umsetzung von Initiativen, die durch künstliche Intelligenz ermöglicht werden, um die Kundenpersonalisierung oder die Auswahl und Analyse von Finanzprodukten zu verbessern.

Mit einem CRM-Tool, um nur ein Beispiel zu nennen, zentralisieren die UVVs die Kundeninformationen und erhöhen deren Sicherheit. Ausserdem profitieren sie von zahlreichen Funktionen, mit denen sie die Kundenerfahrung verbessern und Prozesse oder Compliance-Kontrollen besser verwalten können. Vor allem aber müssen sie weniger Zeit für Verwaltungsaufgaben aufwenden, die sie dann ihren Kunden widmen können.

  1. 3. Umsetzung von Transformationsprojekten

Dank des technologischen Fortschritts ist das, was vor drei Jahren noch undenkbar war, heute für die meisten Vermögensverwalter möglich. Diese Projekte erfordern Geld und Zeit, aber die Rendite ist schnell erreicht. Ausserdem verschaffen sie Wettbewerbsvorteile und treiben gleichzeitig die Bewertungen in die Höhe.

Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Instrumente von den Mitarbeitern nicht zu wenig genutzt werden, weil die Akzeptanz fehlt. Dies würde den Ablauf künftiger Transformationsinitiativen stören. Der Schulungsteil und die Steuerung des Wandels dürfen daher nicht vernachlässigt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umsetzung digitaler Projekte bei unabhängigen Vermögensverwaltern einen ganzheitlichen Ansatz erfordert, der sich an den spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens und dem Engagement der Mitarbeiter orientiert. Mit einer sorgfältigen Planung und einer effizienten Umsetzung können sie die Vorteile der digitalen Transformation wirklich nutzen, um ihre betriebliche Effizienz und ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt zu verbessern. Dieser Übergang ist ohnehin zu einem Muss geworden. Manager, die sich schnell auf diese Dynamik einlassen, werden einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil haben, während diejenigen, die zögern, Gefahr laufen, in einem sich ständig verändernden Umfeld ins Hintertreffen zu geraten.

Brewen Latimier

Colombus Consulting

Brewen Latimier ist als Manager bei Colombus Consulting tätig, wo er für den Finanzdienstleistungssektor in der Schweiz zuständig ist. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in diesem Sektor. Nachdem er seine Karriere in der Finanzabteilung einer Bank begonnen hatte, wechselte er in die Welt der Beratung, wo er an zahlreichen Projekten zur digitalen Transformation in ganz Europa und der Schweiz für Finanzinstitute beteiligt war. Zuletzt hat er für seine Kunden verschiedene Digital- und Datenstrategien umgesetzt.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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© 2023 Sphere Magazine

Website erstellt von Swiss House of Brands

EU-Expansion

EAM-Lösungen

  • Interview mit Viktor Fischer
  • Managing Partner
  • Reuss Private Access

“Der Standort Liechtenstein bietet für EAMs viele Vorteile”

Mit dem Ausbau des Standorts Liechtenstein und einer MiFID-Lizenz wird unabhängigen Vermögensverwaltern aus der Schweiz den Cross-Border Vertrieb von Wertpapierdienstleitung in die EU ermöglicht. Viktor Fischer erläutert die Strategie dahinter.

Sie haben kürzlich von der liechtensteinischen Finanzmarkt Aufsicht FMA die MiFID- Bewilligung erhalten, die die Cross-Border Erbringung von Wertpapierdienstleitung in der EU ermöglicht. Was beinhaltet dieser Entscheid und was sind die Folgen?

Zunächst sehen wir neue Möglichkeiten auf Schweizer Vermögensverwalter zukommen. Mit dem Einsatz unserer Bewilligung und der besonderen Ausrichtung unseres Geschäftsmodels können wir Vermögensverwaltern und Asset Managern gerade aus der Schweiz dedizierte Lösungen für den europäischen Markteintritt gestalten, und dadurch den grenzüberschreitenden Fondsvertrieb in der EU ermöglichen. Grundsätzlich ist der EU-Markteintritt, insbesondere für Personen aus der Schweiz mit hohen administrativen und finanziellen Hürden – etwa dem Aufbau einer regulierten Tochtergesellschaft im entsprechenden Land – verbunden. Diese Herausforderung haben wir erkannt und knüpfen mit unseren Lösungen daran an. Als inhabergeführte MiFID-Gesellschaft mit Sitz in Liechtenstein beinhalten alle unsere Dienstleistungen einen unternehmerischen Ansatz, mit dem Ziel, Wachstum unseren Kunden zu ermöglichen.

Ein Thema bleiben die Kosten und natürlich auch die mit dem Vertrieb verbundenen Haftungsrisiken. Macht ein Haftungsdach für einen Schweizer Asset Manager beim Vertrieb seiner Fonds in der EU Sinn?

Tatsächlich ist der Schritt in die EU mit zusätzlichen Risiken verbunden. Das sieht auch die FINMA so und ist auch bei unabhängigen Vermögensverwaltern entsprechend aufmerksam. Vor diesem Hintergrund könnte ein Haftungsdachmodell eine interessante Lösung darstellen. Im Wesentlichen kann ein Haftungsdach es einer juristischen oder natürlichen Person ermöglichen, sich als sogenannter vertraglich gebundener Vermittler an ein MiFID-Bewilligtes Unternehmen anzubinden und dadurch gewisse Finanzdienstleistungen auch in mehreren EU-Ländern zu erbringen – wie beispielsweise der Vertrieb von Fonds oder die Vermittlung von Vermögensverwaltung.

Wichtig ist hierbei zu beachten, dass im Falle einer juristischen Person zumindest eine unregulierte EU-Niederlassung vorausgesetzt wird, die als vertraglich gebundener Vermittler agieren kann. Liechtenstein bietet sich hierzu durch ihre kurzen Amtswege und überschaubaren Kosten ideal an. Ein Haftungsdach ist also eine der zeit- und kosteneffizienten Methode für den schnellen Zugang in den EU-Markt, ohne dass eine vollständige europäische MiFID-Bewilligung beantragt werden muss.

Sie kennen beide Seiten – sowohl die der Schweiz als auch die der EU. Ab welchem Zeitpunkt macht es als Vermögensverwalter Sinn eine, Niederlassung zu gründen?

Das hängt von den Ambitionen und der Grösse des Engagements ab, ob eine vollständige MIFID-Bewilligung mit einer Niederlassung die beste Lösung darstellt. Auch hier können wir unsere Unterstützung im Bereich der Erfüllung der meisten administrativen und regulatorischen Aufgaben, sowie bei der Einrichtung und laufenden Betreuung anbieten.

Das Thema des EU-Markteintritts ist komplex und die geeignete Lösung hängt immer vom Einzelfall ab. Darum führen wir viele Gespräche mit Gesellschaften, die grenzüberschreitende Tätigkeiten erbringen wollen und erarbeiten gemeinsam eine Strategie.

Wieso haben Sie als Reuss Private Access Liechtenstein als Standort ausgewählt?

Der Standort Liechtenstein bietet viele Vorteile. Es ist ein sehr dynamisches Land und geniesst die vollständige EU-Regulierung im Bereich der Banken und Asset Management. Kommt hinzu, dass sich Liechtenstein zu einem wichtigen Player in der Fondsindustrie entwickelt hat. Was uns in Liechtenstein gefällt, ist insbesondere die Geschwindigkeit der Entscheide. Während Fondsinitiatoren sich in Luxembourg noch nach 6 Monaten mit der CSSF immer noch herumschlagen und versuchen ihren Fonds aufzusetzen, hat die FMA in Liechtenstein innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 10 Arbeitstage bereits das Produkt aufgesetzt und sie können loslegen. Nicht nur das Time to market ist ein entscheidender Faktor – sondern auch der Zugang zur FMA.

Viktor Fischer

Reuss Private Access

Viktor Fischer, Attorney at Law, verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im regulatorischen Cross-Border-Bereich. Nach verschiedenen Management-Funktionen bei der UBS war Viktor Fischer zwischen 2014 und 2021 in der ACOLIN Gruppe als Mitglied der Konzernleitung, als qualifizierter Geschäftsleiter bei der FINMA registriert, sowie Alleinvorstand des europäischen MiFID-Geschäftes unter Aufsicht der BaFin und Bundesbank tätig. Dabei war Fischer federführend im strategischen Ausbau und der Leitung des operativen Geschäfts in Europa.

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Modus operandi

EAM-Lösungen

  • Interview mit Wicky Meyer
  • Chief Operating Officer
  • Tramondo Investment Partners

„Differenzierte, kundenzentrierte Lösungen anbieten, um erfolgreich zu sein»

Die gestiegenen Sorgfaltspflichten und die erweiterten Compliance-Anforderungen haben den administrativen Aufwand für Vermögensverwalter erhöht, aber sie dienen auch der Qualitätssicherung und tragen signifikant zur Kundenzufriedenheit. Die Rolle des COO wird in diesem Prozess zentral, ist Wicky Meyer überzeugt.

Die Branche der Unabhängigen Vermögensverwalter klagt über neue Regulierungen, stärkere Compliance-Anforderungen. Was ist Ihre Meinung dazu?

Die regulatorischen Änderungen der letzten Jahre haben den Markt für unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz sicher stark geprägt. Als ein führender unabhängiger Vermögensverwalter erkennen wir den Wert, den diese Veränderungen gebracht haben, denn sie fördern Professionalität, Transparenz und Vertrauen innerhalb der Branche. Die gestiegenen Sorgfaltspflichten und die erweiterten Compliance-Anforderungen haben den administrativen Aufwand für uns erhöht, aber sie dienen auch der Qualitätssicherung und tragen signifikant zur Kundenzufriedenheit bei. Dies ist ein Schlüsselelement unseres Erfolgs. Es ist aber auch wichtig, auch die Kehrseite der regulatorischen Änderungen zu betrachten, insbesondere für kleinere und weniger professionalisierte Vermögensverwalter. Für diese Gruppe hat die erhöhte regulatorische Last eine beachtliche Herausforderung dargestellt.

Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie derzeit auf Vermögensverwalter zukommen?

In der aktuellen Landschaft sehen sich Vermögensverwalter nicht nur mit wachsenden regulatorischen Anforderungen, Marktherausforderungen und finanziellen Belastungen konfrontiert, sondern auch mit der entscheidenden Aufgabe, die Bedürfnisse der jetzigen aber auch der nächsten Generation zu verstehen und anzusprechen. Diese bringen neue Erwartungen an Transparenz, Nachhaltigkeit und Technologie mit, die das Angebot einer Vermögensverwaltung und die Kommunikationswege massgeblich beeinflussen.

In einem wettbewerbsintensiven Markt ist es entscheidend, differenzierte und kundenzentrierte Lösungen anzubieten, um erfolgreich zu sein. Es muss in Technologie und Personal investiert werden, um der Komplexität der regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Ein wesentliches Problem ist jedoch, dass die dadurch entstehenden höheren Kosten nicht einfach, wie es in anderen Branchen üblich ist, an die Kunden überwälzt werden können. Dies führt zu sinkenden Margen, die mehrheitlich nur durch ein höheres verwaltetes Vermögen kompensiert werden können.

Welche Veränderungen haben Sie auch aufgrund der Regulierung operativ aber auch strategisch bei Tramondo eingeführt?

Operativ haben wir eine Reihe signifikanter Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass wir nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern diese auch als Chance für Innovation und Effizienzsteigerung nutzen. Die Investition in eine moderne Softwareplattform ist ein wichtiger operationeller Bestandteil. Diese Plattform ist speziell für das Portfolio-, Compliance- und Kundendatenmanagement sowie das Risikomanagement konzipiert. Sie ermöglicht uns eine effiziente Datenverarbeitung, automatische Überwachung von Compliance-Richtlinien und ein proaktives Risikomanagement. Innovative Technologien sind nicht nur entscheidend, um die regulatorischen Hürden zu überwinden, sondern auch, um unsere Arbeitsweise zu optimieren und unseren Kunden in verschiedenen Bereichen bessere Dienstleistungen zu bieten. Strategisch haben wir uns darauf konzentriert, unser Dienstleistungsangebot ständig zu erweitern und flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden zu reagieren.

Welche Rolle hat der Chief Operating Officer in dieser Transformation?

Die Rolle des COO in Vermögensverwaltungsfirmen hat durch regulatorische Änderungen und Anforderung markant an Bedeutung gewonnen. Seine Präsenz stärkt das Vertrauen von Kunden und Partnern in die Funktionstrennungen, Funktionstrennung sowie in das Betriebs-, Compliance- und Risikomanagement. Er leistet einen entscheidenden Beitrag zur Einhaltung von Vorschriften und zur betrieblichen Optimierung. Ein Beispiel: Durch die Einführung fortschrittlicher Technologien und Systeme zur Prozessautomatisierung bei Tramondo verbessern wir nicht nur die Compliance, sondern steigern auch unsere Effektivität, reduzieren Kosten und Aufwand. Entscheidend ist jedoch, dass ein COO nicht nur für die Regelkonformität sorgt, sondern auch als Motor für Veränderung und Innovation innerhalb des Unternehmens dient, um sowohl aktuellen als auch zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.

Wicky Meyer

Tramondo

Wicky Meyer ist Chief Operating Officer der Tramondo Investment Partners und Mitglied der Geschäftsleitung. Seit der Gründung der Vermögenverwaltung Swiss-Hedge Capital im Jahre 2004, war er Partner und Chief Operating Officer, sowie ab 2013 Chief Executive Officer. Die Vermögensverwaltung wurde später an eine Internationale Holdinggesellschaft in Luxemburg verkauft. Wicky Meyer begann seine Karriere bei der Deutsche Bank in Zürich. Er ist Vorstandsmitglied der Allianz Schweizer Vermögensverwalter (ASV/ASWM). Meyer verfügt über einen MBA – Master of Business Administration der University of Bedfordshire.

Sphere

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Forecast

EAM-Lösungen

  • Interview mit Maurice Pedergnana
  • Chefökonom und Geschäftsführender Partner
  • Zugerberg Finanz

«Wir erleben derzeit auf den Märkten einmalige Chancen»

Maurice Pedergnana ist Wirtschaftsprofessor, Chefökonom und geschäftsführender Partner von Zugerberg Finanz. Seiner Meinung nach bieten die derzeitigen Marktbedingungen ideale Chancen, langfristig Erträge zu erzielen. Für die Branche der Vermögensverwalter sieht er ausgezeichnete Opportunitäten, dank ihrer Unabhängigkeit.

Die letzten Jahre waren für viele Vermögensverwalter geprägt durch Fragen der Regulierung. War das bei Zugerberg Finanz auch so?

Nun, es macht sicher einen Unterschied, ob es sich um einen kleineren Betrieb handelt oder um einen grösseren, wie wir. Die grösste Herausforderung für alle ist jedoch, über Jahrzehnte für gute Resultate zu sorgen für die Kunden – und zwar nicht nur alleine die Rendite zu betrachten, sondern immer auch das Risiko in Betracht zu ziehen. Hier sind wir sicher alle im gleichen Boot.

Sehen Sie hier auf Seiten der Kunden ein Umdenken, also weg von der reinen Risiko-Perspektive?

Das hängt sicher von der Vermögensarchitektur der Kunden ab und ihren Zielen. Geht es darum, mit verhältnismässig geringer Volatilität die Substanz zu erhalten oder geht es darum, Pensionskassengelder anzulegen – beispielsweise mit einem Fokus auf dividendenstarke Titel. Entsprechend verschieden sind die Kundenbedürfnisse auch in der Allokation zu berücksichtigen. Aber Sie haben schon recht: Durch neue Anlageklassen wie Privatmarktgefässe und Infrastrukturanlagen sind die Möglichkeiten grösser geworden.

Die Anlagekompetenz herauszustreichen fällt vielen Vermögensverwaltern schwer. Nur wenige streichen das so stark heraus wie Zugerberg Finanz mit einem nicht ganz kleinen Team von Experten. Ist das ein Rezept, das andere auch übernehmen sollten?

Nun, bei uns sind ja insgesamt rund 15 Leute damit beschäftigt, die Märkte zu analysieren. Ich denke, die Stärke vieler Vermögensverwalter ist gerade ihre Unabhängigkeit. Und diese auch im Bereich der Anlagekompetenz in einem Kundengespräch herauszustreichen, macht Sinn.

Welches sind weitere Stärken?

Generell produzieren Vermögensverwalter viel günstiger als die grossen Institutionen. Sie sind auch in Bezug auf die Agilität um Längen voraus. Dies gilt es auch im Kontakt mit den Kunden immer wieder herauszustreichen. Wir sind keine BMW-Garage, die nur diese Marke anbietet. Wir sind viel variabler im Angebot und erst noch in den unterschiedlichsten Ausführungen und Farben. Das alles führt meiner Meinung nach dazu, dass wir eine enorme Wachstumschance für uns wie auch für die ganze Branche sehen. Man muss sie aber auch wirklich nutzen und den Kunden ernsthaft und glaubwürdig ins Zentrum rücken.

Das erfordert auch, dass sich die Kunden ehrlich über ihre Ängste und Wünsche äussern. Ein robustes Risikoprofil zu erarbeiten und ein gegenseitiges Vertrauen aufzubauen, darin sehe ich jedesmal eine Chance – und eine Stärke von uns. Und in der Umsetzung geht es anschliessend darum, den Kunden persönlich und authentisch zu begleiten. Das ist nicht mit einer standardisierten Geburtstagskarte getan. Die Kunden verdienen echte Aufmerksamkeit. In jedem Gespräch und in jeder Begegnung entsteht eine neue Chance, die Beziehung zu vertiefen.

Nach welchen Kriterien schauen Sie die Märkte an?

Natürlich sind die Fundamentaldaten entscheidend. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir nicht darum herumkommen, makroökonomische Themen miteinzubeziehen. Ein Beispiel: Nur weil Indien in den letzten 30 Jahren wirtschaftlich keine so grosse Rolle gespielt hat, heisst das nicht, dass es weiterhin so bleibt. Das gleiche gilt von der Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Diese grossen Themen, aber auch der gesamtgesellschaftliche Wandel, der in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vor uns liegt, muss immer auch mitbetrachtet werden im Prozess. Was mich aber ebenso fasziniert, ist die Möglichkeit der Produktivitätssteigerung in zahlreichen Branchen – dank Automatisierung, Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz. Es ist wohl nicht die klügste Idee, das Geld in den kommenden Jahren auf dem Bankkonto zu lagern.

Maurice Pedergnana

Zugerberg Finanz

Maurice Pedergnana ist Chefökonom und Geschäftsführender Partner von Zugerberg Finanz. Er studierte in St.Gallen und Tokio und war nach der Promovierung als Unternehmensberater tätig. Seit 2000 ist Pedergnana Professor für Banking & Finance der Hochschule Luzern und leitete viele Jahre lang den Nachdiplom-Lehrgang MAS Bank Management. Mittlerweile ist er seit mehr als 15 Jahren bei der Zugerberg Finanz.

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