EU-Expansion

EAM-Lösungen

  • Interview mit Viktor Fischer
  • Managing Partner
  • Reuss Private Access

“Der Standort Liechtenstein bietet für EAMs viele Vorteile”

Mit dem Ausbau des Standorts Liechtenstein und einer MiFID-Lizenz wird unabhängigen Vermögensverwaltern aus der Schweiz den Cross-Border Vertrieb von Wertpapierdienstleitung in die EU ermöglicht. Viktor Fischer erläutert die Strategie dahinter.

Sie haben kürzlich von der liechtensteinischen Finanzmarkt Aufsicht FMA die MiFID- Bewilligung erhalten, die die Cross-Border Erbringung von Wertpapierdienstleitung in der EU ermöglicht. Was beinhaltet dieser Entscheid und was sind die Folgen?

Zunächst sehen wir neue Möglichkeiten auf Schweizer Vermögensverwalter zukommen. Mit dem Einsatz unserer Bewilligung und der besonderen Ausrichtung unseres Geschäftsmodels können wir Vermögensverwaltern und Asset Managern gerade aus der Schweiz dedizierte Lösungen für den europäischen Markteintritt gestalten, und dadurch den grenzüberschreitenden Fondsvertrieb in der EU ermöglichen. Grundsätzlich ist der EU-Markteintritt, insbesondere für Personen aus der Schweiz mit hohen administrativen und finanziellen Hürden – etwa dem Aufbau einer regulierten Tochtergesellschaft im entsprechenden Land – verbunden. Diese Herausforderung haben wir erkannt und knüpfen mit unseren Lösungen daran an. Als inhabergeführte MiFID-Gesellschaft mit Sitz in Liechtenstein beinhalten alle unsere Dienstleistungen einen unternehmerischen Ansatz, mit dem Ziel, Wachstum unseren Kunden zu ermöglichen.

Ein Thema bleiben die Kosten und natürlich auch die mit dem Vertrieb verbundenen Haftungsrisiken. Macht ein Haftungsdach für einen Schweizer Asset Manager beim Vertrieb seiner Fonds in der EU Sinn?

Tatsächlich ist der Schritt in die EU mit zusätzlichen Risiken verbunden. Das sieht auch die FINMA so und ist auch bei unabhängigen Vermögensverwaltern entsprechend aufmerksam. Vor diesem Hintergrund könnte ein Haftungsdachmodell eine interessante Lösung darstellen. Im Wesentlichen kann ein Haftungsdach es einer juristischen oder natürlichen Person ermöglichen, sich als sogenannter vertraglich gebundener Vermittler an ein MiFID-Bewilligtes Unternehmen anzubinden und dadurch gewisse Finanzdienstleistungen auch in mehreren EU-Ländern zu erbringen – wie beispielsweise der Vertrieb von Fonds oder die Vermittlung von Vermögensverwaltung.

Wichtig ist hierbei zu beachten, dass im Falle einer juristischen Person zumindest eine unregulierte EU-Niederlassung vorausgesetzt wird, die als vertraglich gebundener Vermittler agieren kann. Liechtenstein bietet sich hierzu durch ihre kurzen Amtswege und überschaubaren Kosten ideal an. Ein Haftungsdach ist also eine der zeit- und kosteneffizienten Methode für den schnellen Zugang in den EU-Markt, ohne dass eine vollständige europäische MiFID-Bewilligung beantragt werden muss.

Sie kennen beide Seiten – sowohl die der Schweiz als auch die der EU. Ab welchem Zeitpunkt macht es als Vermögensverwalter Sinn eine, Niederlassung zu gründen?

Das hängt von den Ambitionen und der Grösse des Engagements ab, ob eine vollständige MIFID-Bewilligung mit einer Niederlassung die beste Lösung darstellt. Auch hier können wir unsere Unterstützung im Bereich der Erfüllung der meisten administrativen und regulatorischen Aufgaben, sowie bei der Einrichtung und laufenden Betreuung anbieten.

Das Thema des EU-Markteintritts ist komplex und die geeignete Lösung hängt immer vom Einzelfall ab. Darum führen wir viele Gespräche mit Gesellschaften, die grenzüberschreitende Tätigkeiten erbringen wollen und erarbeiten gemeinsam eine Strategie.

Wieso haben Sie als Reuss Private Access Liechtenstein als Standort ausgewählt?

Der Standort Liechtenstein bietet viele Vorteile. Es ist ein sehr dynamisches Land und geniesst die vollständige EU-Regulierung im Bereich der Banken und Asset Management. Kommt hinzu, dass sich Liechtenstein zu einem wichtigen Player in der Fondsindustrie entwickelt hat. Was uns in Liechtenstein gefällt, ist insbesondere die Geschwindigkeit der Entscheide. Während Fondsinitiatoren sich in Luxembourg noch nach 6 Monaten mit der CSSF immer noch herumschlagen und versuchen ihren Fonds aufzusetzen, hat die FMA in Liechtenstein innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen 10 Arbeitstage bereits das Produkt aufgesetzt und sie können loslegen. Nicht nur das Time to market ist ein entscheidender Faktor – sondern auch der Zugang zur FMA.

Viktor Fischer

Reuss Private Access

Viktor Fischer, Attorney at Law, verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im regulatorischen Cross-Border-Bereich. Nach verschiedenen Management-Funktionen bei der UBS war Viktor Fischer zwischen 2014 und 2021 in der ACOLIN Gruppe als Mitglied der Konzernleitung, als qualifizierter Geschäftsleiter bei der FINMA registriert, sowie Alleinvorstand des europäischen MiFID-Geschäftes unter Aufsicht der BaFin und Bundesbank tätig. Dabei war Fischer federführend im strategischen Ausbau und der Leitung des operativen Geschäfts in Europa.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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Mega Caps

Investment Lösungen

  • Alexandre Drabowicz
  • Chief Investment Officer
  • Indosuez Wealth Management

„Es handelt sich eher um ein Phänomen der Dominanz als der Konzentration „

Die zehn grössten Unternehmen im S&P 500, zu denen auch die Magnificent Seven gehören, haben in den letzten Jahren erheblich an Gewicht gewonnen. Sie vereinigen ein Drittel des Index auf sich, was Alexandre Drabowicz nicht sonderlich beunruhigt.

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Die zehn grössten Unternehmen des S&P500 machen heute, gemessen an der Marktkapitalisierung, fast ein Drittel des Index aus. Wie erklären Sie diese hohe Konzentration?

Man sollte zunächst einmal relativieren, was auf den ersten Blick wie eine hohe Konzentration aussieht. In England machen die zehn grössten Unternehmen des FTSE 100 rund 50 Prozent des Index aus. Auf die Top 10 des MSCI Emerging Markets, der 1‘440 Unternehmen umfasst, entfallen etwa ein Viertel der Gesamtkapitalisierung! Die Konzentration im S&P500 erscheint mir daher nicht ungewöhnlich. Es dürfte sich eher um ein Phänomen der Dominanz als eines der Konzentration handeln. In den USA gibt es derzeit einige grosse Unternehmen, die es geschafft haben, ihren Sektor oder ihre Branche weltweit zu erobern. Das gilt vor allem für die Tech-Unternehmen.

Im Übrigen ist es schwierig, von einer Blase zu sprechen, wie wir sie Anfang der 2000er Jahre erlebt haben. Bei den Magnificent Seven – ich nenne sie lieber Fantastic Seven, weil ich diesen Begriff treffender finde – liegen die Bewertungen beim 25-fachen des Gewinns der nächsten zwei Jahre. Das klingt eigentlich vernünftig. Ausserdem haben wir es hier im Gegensatz zur Dotcom-Blase mit sehr rentablen Unternehmen zu tun. Ihr Umsatzwachstum ist dreimal höher als der Durchschnitt des S&P500. Deshalb scheint es mir natürlich, dass die Anleger an dieser Entwicklung partizipieren wollen, selbst wenn sie eine erhebliche Prämie zahlen, um an diesem Wachstum teilzuhaben.

Kann diese Konzentration bedrohlich sein?

Sofern die Unternehmen die Markterwartungen erfüllen oder sogar übertreffen, wie es Nvidia derzeit tut, sehe ich keine konkrete Gefahr. Natürlich gibt es Risiken, die man in Betracht ziehen muss. Der Gewinn könnte einbrechen, das Wachstum könnte ins Stocken geraten, neue Unternehmen könnten mit disruptiven Technologien auf den Markt drängen, aber nichts davon scheint mir kurzfristig möglich zu sein.

Wir müssen auch abwarten, wie sich die Fantastic Seven in den kommenden Jahren entwickeln. Vergangenes Jahr waren ihre Ergebnisse relativ homogen. Sie bildeten quasi eine Einheit. 2024 ist dem nicht mehr so. Im ersten Quartal enttäuschten Tesla und Apple. Sie fielen gegenüber Meta oder Nvidia zurück, die ihrerseits historische Höchststände verzeichneten. Die Streuung in dieser Gruppe wird dadurch breiter. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Märkte rückläufig sind, ganz im Gegenteil. Die erfreuliche Performance geht weit über die Fantastic Seven hinaus.

Das ist eine hervorragende Nachricht. Wie ist es dann für Fondsmanager möglich, mit zehn Unternehmen, die ein Drittel des Marktes ausmachen, Alpha zu generieren?

Ja, das ist eine gute Frage, aber ich bin weiterhin davon überzeugt, dass es möglich ist, Lösungen für dieses Diversifizierungsproblem zu finden, das hauptsächlich auf den Technologiesektor zurückzuführen ist. In diesem Sektor gibt es, wenn man über die Hard- und Software hinausblickt, noch Gelegenheiten bei grossen Halbleiterherstellern, die in Europa und Asien zuhause sind. Zudem bieten sich Diversifizierungsmöglichkeiten im Bereich der künstlichen Intelligenz.

Am amerikanischen Markt sehe ich mehrere Optionen, etwa die Diversifizierung bei den Bewertungen, indem man sich an einem gleichgewichteten Index wie dem S&P Equal Weight orientiert. Er ist stärker auf die Risikodiversifizierung ausgelegt. Sein Performanceunterschied zum kapitalisierungsgewichteten Index kann Privatkunden schwerer zu erklären sein. Letztes Jahr erzielte er nur 12 Prozent, während der S&P500 24 Prozent erwirtschaftete, aber er konnte damit das Problem der Konzentration teilweise lösen.

Auch macht es Sinn, den Shiller CAPE-Index hinzuzuziehen. Er ist sehr intelligent konstruiert und berücksichtigt die in den letzten zehn Jahren erzielten inflationsbereinigten Gewinne, um die Auswirkungen der kurzfristigen Volatilität zu begrenzen. Er scheint mir gut geeignet, um die Auswirkungen der Konzentration zu begrenzen, ohne dabei die Performance zu opfern.

Schliesslich ist es notwendig, sich mit der Zeit wieder Small und Mid Caps zuzuwenden. In diesen Segmenten weisen Dutzende von Titeln heute sehr interessante Diversifikationsprofile auf, die zur Alpha-Generierung beitragen könnten. Derzeit ist es noch zu früh, aber das Thema steht zur Debatte.

 

Alexandre Drabowicz

Indosuez Wealth Management

Alexandre Drabowicz begann seine Laufbahn 1993 bei der Société Générale, wo er in verschiedenen Funktionen in Australien und später in Japan tätig war. Von 2001 bis 2008 war er Portfoliomanager bei Systeia Capital Management. Danach wechselte er zu Amundi, wo er ab 2018 zum stellvertretenden Leiter des Bereichs Aktienmanagement ernannt wurde. Alexandre Drabowicz absolvierte die Neoma Business School, hat einen BA der Middlesex Business School in London und ist CAIA Charterholder.

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Investment Lösungen

  • Marouane Daho
  • Analyst-Manager
  • Iteram Capital

Q2 2024 – Das Hedgefonds-Barometer

Das letzte Quartal des Jahres 2023 endete mit Rekordwerten für traditionelle Assetklassen. Und dies trotz anhaltender makroökonomischer Bedenken und des zunehmenden Drucks durch hohe Zinsen auf Unternehmen und Verbraucher. Es waren jedoch Aussagen Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank, die risikobehaftete Vermögenswerte bis zum Jahresende stützte und Anleiherenditen in Erwartung mehrerer Zinssenkungs-Schritte für das Jahr 2024 sinken. Ein solches von Beta dominiertem Umfeld stellt in der Regel ein Hindernis für die Alpha-Generierung und demzufolge auch nicht-direktionale Hedgefonds-Strategien dar.

Die im vierten Quartal 2023 beobachteten Niveaus der impliziten und realisierten Volatilität dürften jedoch nicht bis Ende 2024 anhalten. Die Verlängerung dieser Übergangsphase an mehreren Fronten dürfte dazu führen, dass sich für Hedgefonds-Manager zahlreiche Chancen in mehreren Anlageklassen ergeben.

 

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RV Arbitrage/Multi-Strategy – Positiv

Das anhaltend hohe Zinsniveau und die zunehmende Streuung in den Fixed-Income-Märkten in Verbindung mit geringerer Liquidität schaffen attraktive Möglichkeiten zur Alpha-Generierung.

Trotz des historischen Rückgangs der Volatilitätsniveaus steckt in Volatilitätsarbitrage-Strategien weiterhin das Potenzial für asymmetrische und konvexe Renditen.

Commodities – Neutral

Fundamental orientierte Manager, die auf einen bestimmten Sektor spezialisiert sind, sind nach wie vor am besten in der Lage, Angebots- und Nachfrageschwankungen zu monetarisieren.

Unsere Präferenz für Relative-Value-Strategien und taktisches Trading bleibt unverändert.

Global Macro – Neutral

Trotz des attraktiven Potenzials eines spätzyklischen Umfelds und zunehmender regionaler Disparitäten erschweren die anhaltenden Divergenzen zwischen den Märkten und den Erwartungen der Zentralbanken die Positionierung.

2024 ist ein Wahljahr, so dass die anstehenden geopolitischen und steuerlichen Veränderungen eine interessante Quelle für globale Makro-Manager darstellen.

Fixed Income/Credit Arbitrage – Positiv

Niedrige Kreditspreads und schwierigere Refinanzierungsbedingungen sind ideal für Relative-Value-Credit-Long/Short-Strategien, die in der Lage sind, die bevorstehenden Verwerfungen zu monetarisieren.

Es wird erwartet, dass sich weiterhin Möglichkeiten zur Arbitrage der Kapitalstruktur ergeben, während die Emittenten unterschiedliche Auswirkungen aufgrund höherer Kapitalkosten und eines schwierigeren Zugangs zu den Kapitalmärkten feststellen.

Trotz eines marginalen leichten Anstiegs der Ausfallniveaus sind die optimalen Bedingungen für Notsituationen noch nicht gegeben.

CTA/Managed Futures – Neutral

Trend-Following-Modelle profitierten in letzter Zeit von günstigen Umständen an den Aktienmärkten (USA und Japan) sowie vom aussergewöhnlichen Anstieg der Kakaopreise.

Statistical-Arbitrage-Strategien dürften von der erwarteten Zunahme der Streuung und der Volatilität an den Aktienmärkten im Jahr 2024 profitieren.

Da wir uns einem möglichen Wendepunkt an den Zinsmärkten nähern, halten wir quantitative Makrostrategien für weniger attraktiv als ihre diskretionären Pendants.

Event-Driven – Positiv

Die Manager von Merger Arbitrage sind für das Jahr 2024 optimistisch, da die Finanzierungsbedingungen besser sichtbar sind, was zu einem Anstieg der M&A-Aktivitäten führen dürfte. Dennoch haben sich die Spreads insgesamt verengt.

Die Chancen auf Sondersituationen werden immer noch von einigen komplexen und idiosynkratischen Fällen (Umstrukturierungen, Rechtsstreitigkeiten) dominiert.

Equity Long/Short – Positiv

-Wir behalten unsere Präferenz für Manager mit geringem Marktrisiko (Low-Net und Market Neutral) aufgrund der hohen Bewertungsniveaus bei.

Wir rechnen mit einer Rückkehr zur Titelauswahl, während wir in einigen Bereichen des Marktes mit einer Schwäche rechnen, selbst wenn es keine Rezession oder einen abrupten Marktumschwung gibt.

Sektorspezialisten sind eine attraktive Option, um die zunehmende sektorinterne Streuung einzufangen.

Marouane Daho

Iteram Capital

Marouane Daho ist Analyst/Manager bei Iteram Capital und Mitglied des Anlageausschusses. Seine Hauptaufgaben sind die Suche nach Managern und die Verwaltung von Hedgefonds-Portfolios. Bevor er zu Iteram kam, war er bei einem Single-Family-Office in Genf für Hedgefonds und Investitionen in private Märkte zuständig. Seine Karriere begann er Daho bei Lyxor Asset Management in Paris als Hedgefonds-Analyst. Marouane ist Absolvent der NEOMA Business School mit einem MSc in Finanzen.

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Digital Solutions

  • Mauro Musso
  • Systemingenieur
  • keyIT

Microsot Purview für den Schutz von Finanzdaten

Jede Woche möchten wir Ihnen digitale Lösungen vorstellen, die zur Optimierung der Prozesse, des Portfolioaufbaus oder der Kundenbeziehungen beitragen können. Nach PowerBI in der letzten Woche geht es heute weiter mit Microsoft Purview, das sich stärker auf den Datenschutz konzentriert. Mauro Mussi erklärt uns, was es damit auf sich hat.

In der heutigen digitalen Landschaft ist die Notwendigkeit, Daten zu schützen, wo auch immer sie sich befinden, für Vermögensverwalter von grösster Bedeutung geworden. Als Antwort auf diese Erwartungen präsentiert sich Microsoft mit Purview, einer Data-Governance-Lösung, die speziell dafür entwickelt wurde, dass unter anderem Finanzinstitute diese wichtigen Vermögenswerte schützen können. Purview ermöglicht es dem Benutzer, einen ganzheitlichen Blick auf alle Daten zu haben, die zu sammeln und verarbeiten, und so sensible Informationen in Hybrid- und Multi-Cloud-Umgebungen zu identifizieren, zu klassifizieren und zu schützen.

So lassen sich die Hauptfunktionen von Purview zusammenfassen.

  • Datentransparenz und – Governance. Purview ermöglicht ein tiefgreifender Blick auf die Daten, um ihre effektive Verwaltung und Nutzung zu optimieren – ein wichtiger Beitrag für Manager, die es gewohnt sind, mit den unterschiedlichsten Daten zu jonglieren.
  • – Verhinderung von Datenverlust (DLP). Die Microsoft-Lösung ermöglicht es, sensible Finanzinformationen vor unbefugtem Zugriff und potenziellen Verstössen zu schützen. Es ist klar, dass die eingeführten DLP-Richtlinien im Bereich der Compliance eine grössere Bedeutung erlangen.
  • Verwaltung interner Risiken. Mit Purview sind die Manager in der Lage, proaktiv Risiken zu erkennen und zu mindern, die sich aus internen Handlungen ergeben, seien sie absichtlich oder unabsichtlich. Eine weitere Möglichkeit, den Schutz sensibler Daten zu gewährleisten.
  • Verwaltung der Einhaltung von Vorschriften. Ein entscheidender Punkt. Purview stellt Tools zur kontinuierlichen Bewertung der Einhaltung von Vorschriften zur Verfügung und erleichtert so die Navigation durch komplexe regulatorische Landschaften auf der Grundlage verwertbarer Informationen und automatisierter Compliance-Prozesse.
  • eDiscovery und Auditing. Purview ermöglicht auch die Bearbeitung verschiedener Rechtsfragen und regulatorischen Audits dank einer angemessenen Datenverwaltung und Erkennungstools, die nun durch Copilot, den KI-gestützten Assistenten, verbessert werden.

Das Ziel ist wirklich eine Vielzahl von Kundendaten, einschliesslich Finanzunterlagen, Anlagepräferenzen und Risikotoleranz, zu konsolidieren und zu analysieren, um eine personalisierte Anlageberatung zu ermöglichen.

Die mit Purview implementierten DLP-Prozesse schützen sodann sensible Kundeninformationen automatisch über alle Kommunikationskanäle und Speicherplattformen hinweg. Die Tools für die Verwaltung sensibler Informationen helfen dann bei der Lokalisierung und Klassifizierung der Daten und wenden geeignete Schutzmassnahmen an, um unbefugten Zugriff zu verhindern.

Mauro Musso

keyIT

Mauro Musso Als Cloud-Architekt und Systemingenieur leitet Mauro Musso seit Oktober 2021 die Geschäftseinheit Rechenzentrum und Cloud bei keyIT. Er verfügt über mehr als fünfzehn Jahre Erfahrung mit IT-Systemen im Bankensektor. Insbesondere war er für die Bank Reyl und für Alpian tätig. Seine Kompetenzen umfassen Datenspeicherung, Computing, Virtualisierung, Backup, Messaging und IT-Sicherheit. Er ist zudem Spezialist für die Implementierung von Microsoft 365- und Azure-Infrastrukturen.

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    Vehikel

    Investment Lösungen

    • Vincent Jarcsek
    • COO
    • Silex

    Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Actively Managed Certificates

    AMCs, die 2007 in der Schweiz eingeführt wurden, sind in letzter Zeit aufgrund der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten, sehr erfolgreich. Vincent Jarcsek gibt einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.

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    Actively Managed Certificates sind Finanzprodukte, die hauptsächlich in der Schweiz angeboten werden. Diese strukturierten Anlageprodukte kombinieren die Merkmale von aktiv verwalteten Fonds und strukturierten Produkten.

    So lassen sich fünf Hauptmerkmale von AMCs aufzählen:

    Aktive Verwaltung: Im Gegensatz zu strukturierten Produkten, die eine passive Anlagestrategie verfolgen, und die an einen oder mehrere zugrunde liegende Vermögenswerte gebunden ist, werden AMCs aktiv verwaltet. Das bedeutet, dass Allokationsentscheidungen auf der Grundlage von Überzeugungen und Marktexpertise von einem in der Produktdokumentation genannten Manager getroffen werden.

    Ähnlichkeit mit strukturierten Produkten: Trotz des aktiven Managements behalten AMCs einige Merkmale strukturierter Produkte bei, wie etwa ihre Rechtsform, bis zu einem gewissen Grad ihre Besteuerung sowie ihre Flexibilität und Schnelligkeit bei der Einführung. AMCs tragen auch das Ausfallrisiko des Emittenten, wenn sie von einer Bank ausgegeben werden.

    Flexibilität: AMCs bieten Managern und Anlegern Flexibilität hinsichtlich der Anlagestrategien und der zugrunde liegenden Vermögenswerte. Je nach den spezifischen Merkmalen des AMC können sie in Aktien, Anleihen, Fonds, Rohstoffe, Währungen oder eine Kombination davon investieren.

    Transparenz: Wie Fonds berichten auch AMCs regelmässig über ihre Performance und Zusammensetzung, aber auch über ihre Gebühren. Diese Transparenz ist wichtig, damit Anleger und Manager die Wirksamkeit der aktiven Managementstrategie beurteilen und die mit dem Produkt verbundenen Risiken verstehen können.

    Geringere Betriebskosten: Wie andere verwaltete Anlageprodukte berechnen auch AMCs in der Regel eine Verwaltungsgebühr, zeichnen sich aber durch geringe Kosten aus. Die Aktivität auf dem Sekundärmarkt ist ebenfalls ein Aspekt, den man sich genau ansehen sollte, um die Gesamtkosten der Lösung zu bewerten.

    Insgesamt verbinden aktiv gemanagte Zertifikate also die Vorteile des aktiven Managements mit den Merkmalen strukturierter Produkte und bieten Anlegern, die Renditen erzielen und gleichzeitig das Risiko aktiv steuern wollen, eine effiziente Anlagemöglichkeit.

    Das AMC ist somit eine Antwort auf die vielfältigen Herausforderungen, mit denen sich Vermögensverwalter konfrontiert sehen, mit er aufsichtsrechtlichen Regulierung, einem starkem Margendruck und der anhaltend hohen Nachfrage nach hochwertigen Vermögensverwaltungsdienstleistungen.

    So hat sich das AMC, das historisch auf thematische Investitionen beschränkt war, allmählich zu einem umfassenden Angebot für die operative Verwaltung von Investitionen gewandelt. Das AMC kann also für verschiedene Anwendungsfälle eingesetzt werden:

    Erstellung eines Track Records: Ein Vermögensverwalter kann sein AMC mit einem ISIN-Code und einer öffentlich zugänglichen Performance-Historie erstellen. Für einen Vermögensverwalter kann es sich dabei um die Validierung eines potenziellen Angebots für die kollektive Vermögensverwaltung handeln, um beispielsweise den Vertrieb seiner Strategien zu erweitern.

    Abgesicherte Strategien (Overlay) : AMCs eignen sich auch besonders gut für das Risikomanagement. Das Portfolio kann dauerhaft in einem zugrunde liegendem Portfolio von Vermögenswerten investieren und gleichzeitig taktisch zur Absicherung eingesetzt werden, um Kapitalgewinne zu schützen oder das Portfolio durch die Isolierung bestimmter Zinskomponenten risikoärmer zu machen.

    Listing an der Börse: Durch das Listing seines AMC erleichtert ein Manager den Vertrieb seines Produkts.

    Mitigation von Steuergewinnen und -verlusten:In den meisten Rechtsordnungen wird die Besteuerung von Kapitalgewinnen auf der Ebene des AMCs und nicht durch Anwendung auf der Ebene der Komponenten beurteilt.

    Operative Aggregation: Durch die Umsetzung seiner Strategie innerhalb eines AMCs erspart sich der Fondsmanager die Replikation seiner Allokationsentscheidungen auf den zahlreichen Depotkonten seiner zahlreichen Kunden.

    Vincent Jarcsek

    Silex

    Silex Vincent Jarcsek kam 2021 als COO der Gruppe und Mitglied der Geschäftsleitung zu Silex. Zuvor war er bei Exane BNPP für Strukturierung und Marketing zuständig, nachdem er die elektronische Handelsplattform betreut hatte und selbst als Derivatehändler bei Oddo BHF und Société Générale tätig war. Er ist Absolvent der École Polytechnique und der ENSAE in Frankreich.