Private Markets

  • Interview mit Naji Nehme
  • CEO/CIO
  • Petiole Asset Management

«Der Private-Equity-Sektor ist für eine weitere Expansion bereit»

Der in Zürich ansässige Vermögensverwalter Petiole Asset Management will die professionellen Investoren den Zugang zu Privatmarktanlagen schaffen. Um eine der grössten Hürden bei privaten Investitionen – die Liquidität – zu überwinden, hat Petiole vor kurzem „The Marketplace“ eingeführt. Naji Nehme erklärt die Strategie und die gegenwärtigen Markttendenzen.

Nach den starken Zinserhöhung 2022 und 2023 verlief ein Schock durch den Markt. Wie ist das Jahr 2024 angelaufen und welche Trends sehen Sie im Bereich der Privatmärkte?

Die Erwartung von Zinssenkungen bleibt bestehen, auch wenn sie nun geringer ausfallen dürften als ursprünglich erhofft. Die Banken sind deshalb nach wie vor vorsichtig und zögern, Kredite leicht zu verlängern. Darüber hinaus ist der Markt für öffentliche Schuldtitel für Private-Equity-Sponsoren nach wie vor illiquide. Dieses Phänomen hat die Attraktivität von privaten Krediten als Anlageklasse erhöht, und wir beobachten, dass private Kreditsponsoren grössere Transaktionen durchführen, die in der Vergangenheit von traditionellen Akteuren getätigt wurden.

Wie sieht es aus im Bereich der Börsengänge – ein wichtiger Indikator für die Attraktivität insbesondere für Private Equity?

2024 zeigen sich Anzeichen einer Wiederbelebung. Die Zahlen bleiben aber immer noch hinter den historischen Durchschnittswerten zurück. Diese langsame Wiederbelebung hat Auswirkungen auf Private-Equity-Sponsoren, die von ihren bestehenden Anlegern zum Ausstieg gedrängt werden.

Was heisst das für den Markt?

Das Marktumfeld hat zu einer Zunahme von Sekundärstrategien wie GP-Continuation-Fonds geführt, die sowohl bei Investoren als auch bei Unternehmenseigentümern auf Interesse stossen. Auch die Bewertungen, die während des Niedrigzinsjahrzehnts ein hohes Niveau erreicht hatten, sind nun moderater geworden. Die Investoren prüfen die Transaktionen gründlich und konzentrieren sich auf qualitativ hochwertige Geschäfte. Betriebliche Effizienz und die Integration digitaler Technologien haben sich zu den vorherrschenden Themen entwickelt.

Kommen wir zur Strategie von Petiole. Mit Ihrer digitalen Plattform wollen sie die Asset Klasse demokratisieren. Was steckt dahinter?

Diese Plattform wurde entwickelt, um professionellen Kunden den Zugang zu Privatmarktanlagen zu ermöglichen, die bisher institutionellen Akteuren vorbehalten waren. Wir stützen uns auf unsere 20-jährige Erfolgsgeschichte als Tochtergesellschaft von The Family Office Co. in Bahrain, unser verwaltetes Vermögen von 2,1 Milliarden US-Dollar und unsere Expertise bei der individuellen Gestaltung von Privatmarktportfolios. Innerhalb von zehn Minuten können Anleger ein Private-Markets-Portfolio zusammenstellen, das genau auf ihre finanziellen Ziele zugeschnitten ist, seine Performance über ein Jahrzehnt simulieren und einen persönlichen Anlagevorschlag erhalten.

Wie hoch ist die Mindestanlagesumme?

Wir sprechen von 150.000 US-Dollar. Dabei bieten wir vier Hauptprogramme an: einkommensorientierte, wachstumsorientierte, thematische und schwer zugängliche Privatmarktchancen. Jedes dieser Programme ist über eine Reihe von Transaktionen, Branchen, Gegenden und Sponsoren diversifiziert. Nach der Aufnahme in das Programm haben die Anleger die Möglichkeit, ihr Portfolio aktiv zu überwachen, und zwar mit einem noch nie dagewesenen Mass an Transparenz auf der Basis einzelner Transaktionen und auf Portfolioebene. Darüber hinaus können die Anleger rund um die Uhr mit ihren engagierten Anlageexperten in Kontakt treten, um informiert zu bleiben und ihre Anlageentscheidungen in Ruhe zu treffen.

Eine der grössten Hürden bei privaten Investitionen ist die Liquidität. Wie reagieren Sie hier?

Wir haben vor kurzem „The Marketplace“ eingeführt. Diese Funktion ermöglicht es Anlegern, ihre Positionen in illiquiden Vermögenswerten vor den geplanten Ausstiegsfristen zu verlassen. Dies verbessert nicht nur die Liquiditätsoptionen, sondern bietet auch neuen Käufern die einmalige Gelegenheit, Zugang zu bisher exklusiven Geschäften zu erhalten, und zwar möglicherweise zu vergünstigten Konditionen.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach der Private-Equity-Sektor entwickeln?

Der Private-Equity-Sektor ist für eine weitere Expansion bereit, die durch das zunehmende Interesse eines breiteren Anlegerspektrums angetrieben wird. Dieses zunehmende Interesse von vermögenden Anlegern wird durch die robusten historischen Renditen der Anlageklasse Private Equity, die geringere Volatilität und die Diversifizierung des Portfolios weg von den öffentlichen Märkten untermauert. Die Demokratisierung von Private Equity findet also statt – sie wurde durch den technologischen Fortschritt beschleunigt, der zu weniger Reibungsverlusten und geringeren Kosten für die Anleger geführt hat.

Naji Nehme

Petiole Asset Management

Naji Nehme verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Anlage- und Vermögensverwaltung. Vor seinem Wechsel zu Petiole im Jahr 2019 war er Head of Investments bei The Family Office Co. Zuvor wirkte er in leitenden Positionen bei einem Multi-Family Office in Montréal, bei Ernst & Young Investment Advisory Services in Montréal und bei der Caisse de Depot and Placement du Quebec. Naji Nehme verfügt über Abschlüsse als Bachelor of Commerce in Finance von der Concordia University und als Master of Science in Financial Engineering von der École des Hautes Études Commerciales. Er ist ausserdem Chartered Financial Analyst (CFA). Darüber hinaus ist er CFA-Charterholder.

 

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    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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    NextGen

    • Interview mit Kim-Andrée Potvin
    • COO
    • Bank Bonhôte

    «Eine ESG-Strategie kann nur mit der Beteiligung der Kunden festgelegt werden»

    Kim-Andrée Potvin hat die Funktion des Chief Operating Officer bei der Bank Bonhôte übernommen. Gleichzeitig wird sie auch mit der Definition und Steuerung der ESG-Strategie der Bank betraut. Mit der festen Absicht, die Kunden in den Mittelpunkt des Projekts zu stellen.

    Welche Argumente waren bei Ihrer Entscheidung, zu Bonhôte zu wechseln, ausschlaggebend?

    Mir gefielen das mir vorgestellte Unternehmensprojekt und der Wille der Geschäftsleitung, die Bank mit einer NextGen-Dimension weiterzuentwickeln, sei es auf der Ebene ihres Angebots oder ihrer Organisation. Ich habe auch den ersten Austausch mit den Teams von Bonhôte sehr geschätzt. Ich fand, dass dort ein echter Unternehmergeist herrschte, dass Entscheidungen schnell getroffen werden konnten und dass die Entwicklungen daher leicht umzusetzen sein würden. Das hat mich überzeugt. Ich hatte früher in meiner Karriere in grossen Strukturen gearbeitet, wo alles schnell kompliziert oder schwerfällig werden konnte. Ich hatte also Lust, mich einer Ein-richtung anzuschliessen, die weniger hierarchisch aufgebaut ist, menschlicher, agiler und reakti-onsschneller ist.

    Was ist der genaue Umfang Ihrer Position?

    Ich wurde also zum Chief Operating Officer ernannt. In dieser Funktion unterstehen mir die Ab-teilungen Operations, IT und Finanzen, einschliesslich der Kreditabteilung und des Risikomanagements. Darüber hinaus wurde mir die ESG-Strategie der Bank sowohl für eigene Rechnung als auch für Kunden übertragen, da ich zuvor Erfahrungen im Bereich Impact Finance gesammelt hatte und mich in verschiedenen Initiativen engagierte. So bin ich beispielsweise Mitglied des Ausschusses Aufsicht & Strategie von Swiss Sustainable Finance.

    Auf welchen Grundzügen sollte die ESG-Strategie einer Privatbank wie Bonhôte heute beruhen?

    Wir sind gerade dabei, sie zu definieren! Um glaubwürdig zu sein, muss die ESG-Strategie eines Unternehmens meiner Meinung nach zunächst auf seiner DNA und seinen Werten beruhen, die sich dann im Alltag sowohl in den Produkten oder Dienstleistungen, die den Kunden angeboten werden, als auch in der Durchführung der Geschäfte widerspiegeln müssen. Zweitens muss man seine Schlachten gut wählen und sich auf ausgewählte Bereiche konzentrieren, um erfolgreich zu sein, wobei man sowohl seine Ressourcen als auch sein Fachwissen berücksichtigen muss. Sicherlich werden wir nicht alle 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung in einem Stück angehen. Das wäre unrealistisch. In diesem Sinne werden wir sehr selektiv vorgehen. Ich möchte auch hinzufügen, dass diese ESG-Strategie nur mit der frühzeitigen Beteiligung unserer Kunden definiert werden kann. Wir wollen sie sehr früh in unsere Entscheidungen einbeziehen. Ohne ihre Zustimmung und Beteiligung wird nichts geschehen.

    Was sind die ersten Massnahmen, an denen Sie arbeiten werden, nachdem Sie Ihr Amt angetreten haben?

    Ich werde an den beiden eben erwähnten Schwerpunkten arbeiten: an der Neugestaltung unserer Betriebs- und IT-Prozesse, da dies eine Priorität ist, sowie an der Festlegung und Umsetzung unserer ESG-Strategie. Was die Optimierung unserer Prozesse angeht, so wollen wir unsere Infrastruktur so weiterentwickeln, dass sie neue Anwendungen integrieren kann und alle unsere Funktionen, sei es im Backoffice, Middleoffice oder Frontoffice, reibungsloser ablaufen. Auch hier ist es wichtig, dass die Kunden uns dabei helfen, die Art der Interaktion zu gestalten, die sie mit uns haben möchten. Anstatt etwas aufzuzwingen, bevorzugen wir einen eher kollaborativen Ansatz.

    Kim-Andrée Potvin

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    Kim-Andrée Potvin ist seit Januar Chief Operating Officer der Bank Bonhôte. Zuvor war sie für das operative Geschäft von Bamboo Capital Partners, der Genfer Boutique, die im Bereich Im-pact Investing tätig ist, verantwortlich. Kim-Andrée arbeitete für die Bank Landolt in der gleichen Rolle als COO und für die BNP Paribas-Gruppe, wo sie verschiedene Führungspositionen inne-hatte. Im Jahr 2014 war sie zum COO von BNP Paribas in der Schweiz ernannt worden, um dort die Entwicklung der Finanz-, Betriebs- und IT-Plattformen zu steuern. Kim-Andrée studierte an der McGill University, wo sie einen Bachelor in Finanzen und internationalem Handel erwarb.

     

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      Krypto

      Investment Lösungen

      • Géraldine Monchau
      • Digital Developer
      • Sphere

      Wenn Bitcoin seltener wird als Gold

      Nach dem vierten Bitcoin-Halving, das vor kurzem stattgefunden hat, stellt sich natürlich die Frage, wie man zwischen einem stabilen Vermögenswert, der an Wert verliert, und einem volatilen Vermögenswert, der an Wert gewinnt, wählen soll. Géraldine Monchau gibt eine Antwort.

      Francesco Mandala

      Zum ersten Mal seit seiner Gründung lag die jährliche Inflationsrate von Bitcoin unter der von Gold, was angesichts der Tatsache, dass Knappheit die wichtigste Eigenschaft einer Wertaufbewahrung ist, ein entscheidendes Ereignis ist. Am 20. April dieses Jahres fand das vierte Bitcoin-Halving statt. Die Belohnung für das Schreiben eines Blocks in der Bitcoin-Blockchain wurde dabei von 6,25 auf 3,125 BTC halbiert. Das jährliche Angebot an Bitcoins wurde de facto halbiert, und die Inflationsrate sank von 1,7 % auf 0,85 % in zwölf Monaten. Im Vergleich dazu wächst der Goldbestand, der seit Jahrhunderten ein Symbol für Stabilität und Schutz vor Inflation ist, jährlich um etwa 1 % bis 1,5 %, je nachdem, wie viel Gold im Bergbau abgebaut wird.

      Kann Bitcoin Gold als Wertaufbewahrungsmittel ersetzen?

      Laut Haumicharts haben Gold-ETFs seit der Einführung von Bitcoin-ETFs im Januar über 2,5 Milliarden USD verloren, die ihrerseits Nettozuflüsse von rund 11,3 Milliarden verzeichneten. Bitcoin ist für seine hohe Volatilität im Vergleich zu traditionellen sicheren Häfen wie Gold bekannt. Diese Volatilität ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, wie zum Beispiel Marktstimmung, regulatorische Unsicherheit, technologische Entwicklungen und makroökonomische Faktoren, die sich in der Regel nicht in gleicher Weise auf die Preise von Gold und Bitcoin auswirken.

      Auch auf der Bitcoin-Seite unterscheidet sich die Marktdynamik stark von der des Goldes. Der Markt wurde 2009 eingeführt und ist noch relativ jung. Sein Preis unterliegt starken Schwankungen, da es sich um eine junge Industrie handelt und das Interesse an Spekulationen gross ist. Gold hingegen ist seit Jahrtausenden ein anerkannter Wertaufbewahrungsgegenstand und dient als Rohstoff für verschiedene Branchen.

      Sein Preis ist in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit oder Inflation stets gestiegen, da es als greifbarer Vermögenswert mit einem inneren Wert angesehen wird. Der Wert von Bitcoin ist in Zeiten von Marktspannungen gestiegen, aber seine Reaktion auf solche Ereignisse ist weniger vorhersehbar.

      In den letzten fünf Jahren wiesen Bitcoin und Gold eine eher geringe Korrelation auf. Sie kann leicht positiv werden, vor allem wenn die Märkte stark angespannt sind, bleibt aber nicht lange positiv. Längerfristig gibt es einige Eigenschaften von Bitcoin, die das digitale Gold zu einer wertvolleren Wertaufbewahrung als physisches Gold machen könnten. Bitcoin hat ein begrenztes Volumen von 21 Millionen Münzen, was sein Angebot völlig unelastisch macht.

      Bitcoin als sicherer Hafen vor dem Währungscrash

      Der Internationale Währungsfonds hat die USA vor kurzem eindringlich gewarnt: „Senkt eure Schulden und bringt eure Ausgaben in Ordnung“. Das Haushaltsdefizit der USA ist bis 2023 auf 1,7 Billionen US-Dollar angestiegen und könnte bis 2034 auf 2,6 Billionen US-Dollar ansteigen. Die Staatsverschuldung der USA könnte bis 2028 auf den Rekordwert von 106% des BIP ansteigen, gegenüber 97% im letzten Jahr.

      Die Verschlechterung der fiskalischen Lage und das Schreckgespenst der Verschuldung in den USA wie auch in anderen G7-Staaten hat die Nachfrage nach Bitcoins und Gold angekurbelt, die häufig als Schutz vor Inflation und Währungsüberschwemmungen eingesetzt werden. Einige Regierungen könnten sogar versucht sein, Bitcoin als offizielle Währung zu betrachten und sich so ein Beispiel an El Salvador zu nehmen…

      Eine Initiative, um die SNB zum Kauf von Bitcoin zu verpflichten und ihre Reserven zu diversifizieren

      Eine Gruppe um den Westschweizer Krypto-Evangelisten Yves Bennaïm hat eine Volksinitiative lanciert, die für die Einführung von Bitcoin richtet. Volksinitiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, einen Artikel mit zwei kleinen, aber bedeutungsvollen Worten zu ergänzen. Heute kann man dort lesen: „Die Schweizerische Nationalbank bildet aus ihren Geldbeständen aus ihren Einkünften ausreichende Währungsreserven; ein Teil dieser Reserven wird in Gold gehalten“. Die Initiative schlägt vor, „und in Bitcoin“ hinzuzufügen. Auch wenn der Eingriff eher symbolischer Natur ist, eröffnet er die Frage nach der Diversifizierung der Devisen der SNB und die Verwendung von Bitcoin als neue Währung, als neue Wertaufbewahrungsmittel an der Seite von Gold.

      Géraldine Monchau

      Sphere

      Géraldine Monchau leitet die Entwicklungen von Sphere. Sie begann ihre berufliche Laufbahn in der traditionellen Finanzbranche, wo sie leitende Positionen im Zusammenhang mit diskretionärem Portfoliomanagement und Advisory innehatte. Danach wechselte sie in die Branche der Blockchain-Technologie und der digitalen Vermögenswerte. Géraldine ist Absolventin von IUHEI, AZEK und CAIA. Sie ist Mitbegründerin von Women in Web3 Switzerland und Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des CAS Blockchain HSG.

      Ticino

      • Interview mit Luca Venturini
      • CEO
      • PKB

      «Wir koppeln menschliches Fachwissen mit KI-Tools»

      Die PKB hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Reingewinn von 16.8 Millionen Franken abgeschlossen. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr und das beste Ergebnis seit 2015. Im Laufe des Jahres verfolgte die Privatbank in Lugano strategische Projekte, wie die Kooperation mit Sygnum. CEO Luca Venturini erläutert.

      Welches waren die wichtigsten strategischen Meilensteine im Jahr 2023?

      Die neue mittel- bis langfristige Strategie der Bank, die 2022 lanciert wurde, stützt sich auf vier Pfeiler, die das Wachstum unterstützen sollen. Wir wollen einerseits den Kundenservice stärken, indem wir mit einem erweiterten Produkt- und Lösungsangebot besser auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen, und andererseits investieren wir weiterhin in Technologie und Mitarbeiter, um die Rentabilität zu verbessern und die Wachstumsambitionen der Bank weiter zu verfolgen. Darüber hinaus arbeiten wir intern weiter daran, unsere Prozesse zu straffen, um mehr Effizienz zu schaffen und unseren ESG-Anspruch zu stärken. Im Laufe des Jahres 2023 haben wir diese Strategie an vielen Fronten beschleunigt und wichtige Initiativen ins Leben gerufen.

      Sie haben etwa die Abteilung Wealth Solutions gegründet. Wieso?

      Es geht darum, unser Lösungsangebot zu verstärken und unsere Fähigkeit zu verbessern, die Herausforderungen unserer Kunden mit einem 360-Grad-Ansatz zu antizipieren und besser darauf zu reagieren. So ist der Vermögenstransfer zwischen den Generationen ein komplexes Thema, das aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und angegangen werden muss. Wir verstärken auch unsere Präsenz in den Schlüsselmärkten, um unseren Service und die Reaktion der Kunden zu verbessern.

      Was steckt hinter der Partnerschaft mit Sygnum?

      Die PKB hat schon immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse ihrer Kunden gehabt, und digitale Vermögenswerte sind mit Sicherheit eine aufstrebende Anlageklasse, die für viele attraktiv sein kann. Die PKB wollte ihre Pioniertradition fortsetzen und als eine der ersten Banken des aufstrebenden Kryptozentrums Lugano ein vollständig reguliertes Angebot an digitalen Vermögenswerten bereitstellen.

      Sie investieren aber auch in Startups und haben sogar einen eigenen Inkubator ins Leben gerufen. Wie geht es hier weiter?

      Die PKB AddVenture Academy ist die einzige privat gegründete Initiative zur Förderung von Start-ups und Innovation im Tessin. Damit bekräftigen wir unsere Verwurzelung in der Region und unser Engagement, eine aktive Rolle bei der Innovation und der Beteiligung am Ökosystem zu spielen.

      Wie nehmen sie die veränderten Bedürfnisse der Kunden in der Vermögensverwaltung wahr?

      Das Grundbedürfnis nach Risikodiversifizierung und Erweiterung des Anlagehorizonts in der Vermögensverwaltung wird nun durch den Wunsch nach Instrumenten zur Interpretation und zum Verständnis der komplexen geopolitischen Situation und ihrer Auswirkungen auf die Vermögenswerte und Investitionen unserer Kunden ergänzt. Vor allem die NextGen-Kunden sind immer mehr an neuen Ansätzen in der Welt der Anlagen interessiert. Aus diesem Grund koppeln wir bei der PKB bereits unser menschliches Fachwissen mit KI-Tools, um unsere Risikobewertungsmodelle zu unterstützen, und wir beginnen mit der Evaluierung von Projekten, um zu prüfen, wie diese Tools uns helfen könnten, die Erfahrung und das Engagement unserer Kunden zu verbessern.

      Welche Rolle spielt die PKB, und damit die Vermögensverwaltung aus der Schweiz, für die Gruppe?

      Wie Sie wissen, besteht die PKB-Gruppe aus verschiedenen Unternehmen, und wir tendieren dazu, unser Schweizer Wissen und unsere Kapazitäten mit der italienischen Seele zu verbinden, die von der Cassa Lombarda, einer Privatbank mit Sitz in Mailand, vertreten wird. Was die Produkte und Dienstleistungen betrifft, so konnte die PKB neben dem traditionellen Angebot ein Geschäftsmodell entwickeln, das den aktuellen italienischen und schweizerischen Vorschriften voll und ganz gerecht wird.

      Können Sie das näher erläutern?

      Die PKB und die Cassa Lombarda haben ihr Angebot durch die Einführung einer hochinnovativen Dienstleistung mit dem Namen „SwissIT“ ergänzt, die sich an italienische High-End-Kunden richtet. Konkret ermöglicht unser Modell dem in Italien ansässigen Kunden, ein Konto bei der PKB in der Schweiz zu eröffnen, dessen Verwaltung jedoch von der Cassa Lombarda übernommen wird. Der Kunde wird von einem Finanzberater mit Sitz in Italien betreut: Diese Konfiguration, deren Stärke die Nähe zum Kunden ist, garantiert einen effizienten und persönlichen Service.

      Die Situation von Familien aus mehreren Ländern, das Bedürfnis nach mehr Sicherheit und die internationale Mobilität sind nur einige der Gründe für das Interesse an dieser besonderen und innovativen Dienstleistung.

      Luca Venturini

      PKB

      Biografie Luca Venturini, Vorstandsvorsitzender der PKB Luca Venturini trat 2019 als Vorstandsmitglied in die PKB ein und wurde im Januar 2020 zum CEO der Gruppe ernannt. Davor war er Leiter des Private Banking für Italien und Leiter der Niederlassung Lugano bei Julius Bär. Er begann seine Karriere in der Welt der Multi-Family Offices, später bekleidete er verschiedene Positionen mit operativer Verantwortung, Leiter des Private Banking von Edmond de Rothschild (Switzerland) führten. Luca Venturini hat an der Università la Statale in Mailand Rechtswissensschaften studierte und einen Master in Marketing und Management an der Middlesex University in London abgeschlossen hat.

       

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        • FinTech
        • Prometee

        Die Entwicklung von KI-Lösungen für die Vermögensverwaltung.

        Die im Sicpa Trust Valley in Lausanne ansässige und von der EPFL unterstützte Firma Prometee hat sich auf die strategische Integration von generativer künstlicher Intelligenz für den Finanzdienstleistungssektor spezialisiert. Sie entwickelt konkrete Anwendungen um personalisierte, sofort einsatzbereite Lösungen wie YourGPT – eine sichere Version von ChatGPT – zu produzieren.

        Worum geht es?

        Mit seinen KI-gestützten Anwendungen will Prometee die drei strategischen Fragen beantworten, die sich Vermögensverwalter stellen:

        Wie können Mitarbeiter durch den Einsatz von Technologien wie ChatGPT befähirgt werden, während gleichzeitig ein gutes Risikomanagement gewährleistet wird?

        Welche Prozesse können innerhalb des Unternehmens verbessert oder automatisiert werden?

        Wie wird sich dies auf das Geschäftsmodell auswirken und welche neuen Dienstleistungen für die Kunden sind morgen denkbar?

        Diese drei Fragen erfordern nicht nur strategische Überlegungen sondern auch eine Priorisierung der Unternehmensziele selbst. Soll der Schwerpunkt auf Effizienz, Qualität, Kreativität oder der Beschäftigungsfähigkeit der Teams liegen? Wie auch immer die Antwort ausfällt, es ist entscheidend, dass diese im Einklang mit der Unternehmensstrategie erfolgt und das Experimentieren vor diesem Hintergrund erfolgt.

        Prometee begleitet die Vermögensverwalter bei den strategischen Überlegungen und bei der Realisierung des Potenzials von GenAI. Ob rund um die Investitionsprozesse, die Optimierung des Middle-Office, die Kundenverwaltung oder die Teambildung – Prometee möchte seinen Partnern eine geschäftliche und technologische Vision vermitteln können.

        Welche Zielgruppe wird angesprochen?

        Prometee bedient die Wealth-Management-Branche, Vermögensverwalter im weitesten Sinne, Banken, Versicherungen und andere Akteure. Üblicherweise werden die Überlegungen zunächst mit dem Management der Unternehmen angestellt, die mittels GenAI ihre Wettbewerbsfähigkeit und operative Effizienz steigern möchten.

        Wer sind die Leiter?

        Prometee wurde von Florian Raemy, ehemaliger CFO bei Pictet und der Groupe Mutuel, Cristina Alvarez, Verantwortliche für GenAI-Initiativen bei Philip Morris, und Alexandre Zeenny, Experte für Produktinnovation bei JTI, gegründet. Sie haben Prometee gemeinsam ins Leben gerufen, um Innovation aus einer geschäftlichen Perspektive zu integrieren und einen greifbaren Wert für die Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten, zu generieren.

        Wie viel kostet es?

        Die Dienstleistungen sind vollständig auf den Kunden zugeschnitten und reichen von halbtägigen Schulungen, um die Herausforderungen von GenAI zu verstehen, bis hin zu radikaleren Umgestaltungen von Unternehmen. Die Entwicklung von Proof of Concepts erfolgt in der Regel im agilen Modus über einen Zeitraum von 4 bis 8 Wochen zu Kosten zwischen 40’000 und 60’000 CHF. Dieser Ansatz garantiert eine schnelle und konkrete Wirkung und stellt sicher, dass die entwickelten Anwendungsfälle schnell einen Wert bringen.

        Weitere Informationen :

        www.prometee.com

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