Digital Journey

Digital Solutions

  • Pascal Nägeli
  • Mitgründer und Partner
  • i.AM Lab

«Vermögensverwalter tendieren dazu, die Kundenschnittstelle zu vernachlässigen»

Pascal Nägeli hat den Stand der Digitalisierung in der Vermögensverwaltung in den vergangenen Jahren mitgeprägt. Er unterscheidet zwischen der internen Digitalisierung des Vermögensverwalters und der Digitalisierung des Ökosystems.

Schauen wir zunächst den internen Prozess bei den Vermögensverwaltern an. Wie lautet hier Ihre Analyse in Bezug auf den Stand der Digitalisierung?

Intern gibt zwei grosse Themenblöcke, wenn wir von Digitalisierung in der Vermögensverwaltung sprechen. Einerseits im Kerngeschäft des Investierens und andererseits rund um die Kommunikation mit den Kunden. In beiden Bereichen ist viel Luft nach oben, wobei der Handlungsbedarf in der Kommunikation dringender ist.

Im Kerngeschäft ist aktuell die am häufigsten gestellte Fragen: was sollte ein Vermögensverwalter rund um AI tun oder zumindest bedenken? Mit dem Boom von Generative AI sehe ich viel Neugierde im Markt und auch wir arbeiten an einer Reihe von Lösungen für Vermögensverwalter. Typische Beispiele im Kerngeschäft sind dabei Prozesse, bei denen man die Bedürfnisse der Kontrollfunktionen leichter und effektiver in den Kernprozess integrieren kann, oder Prozesse, bei welchen Daten in unstrukturierter Form vorliegen und verarbeitet werden müssen.

Im Vergleich zur Situation im Kerngeschäft sehen Sie in der Kundenkommunikation einen wesentlich grösseren und dringenderen Handlungsbedarf. Wieso?

Vermögensverwalter haben naturgemäss den Fokus auf dem Kerngeschäft und tendieren dazu, die Kundenschnittstelle etwas zu vernachlässigen. Ausserdem werden die Erwartungen der Kunden in Bezug auf Digitalisierung nach wie vor unterschätzt. Der Handlungsbedarf variiert jedoch nach Anbieter stark.

Wie sieht es bei der Digitalisierung des Ökosystems aus?

Diese ist weiterhin geprägt durch unzählige Ineffizienzen, was der grossen Anzahl von Teilnehmern mit Partikularinteressen entlang der Wertschöpfungskette geschuldet ist. Fehlende Standards und eine schlechte Prozess- und Datenintegration sind die Konsequenz. Hier wäre eine intensivere Zusammenarbeit gefragt. Nur mit gemeinsamen Investitionen, einer übergreifenden Koordination und enger Kollaboration über die einzelnen Wertschöpfungsschritte hinweg können tiefere Kosten und Risiken für die Anbieter und verbesserte Kundenprodukte erreicht werden.

Was sind die ersten Schritte, die es Ihrer Meinung nach zu tun gibt?

In unserer Erfahrung ist es sinnvoll, erst einmal in einem Workshop gemeinsam innovative, kreative Ideen zu identifizieren. Danach sollten die identifizierten Ideen mit Blick auf den Nutzen und die Machbarkeit priorisiert werden. Typischerweise startet man dann mit 1-2 Projekten, mit denen schnell ein Impact erzeugt und Erfolgserlebnisse geschaffen werden.

Wo sehen Sie die weitere Zukunft, auch wenn es um den Einsatz von digitalen Assets geht/Blockchain-Technologie geht?

Längerfristig bin ich davon überzeugt, dass die Blockchain ein unverzichtbarer Teil der Wertschöpfungskette im Vermögensverwaltungsgeschäft sein wird. Kunden werden davon wenig merken. Schon jetzt gibt es spannende Projekte, bei denen ineffiziente Prozesse durch die Blockchain substanziell verbessert werden können. Wir haben etwa für einen grossen Asset-Manager ein sehr komplexes und manuelles Produkt (Insurance Linked Securities) auf die Blockchain migriert. Hierbei handelt es sich um eine end-to-end Lösung inklusive Marktplatz und benutzerfreundlichen User Interfaces, voll reguliert an mehreren Standorten. Ich bin davon überzeugt, dass bei den meisten alternativen Assets ähnliche Lösungen grosse Effzienz- und Transparenzvorteile bringen. Für Vermögensverwalter gilt es hier, nahe an den Entwicklungen zu bleiben, um zum richtigen Zeitpunkt hiervon profitieren zu können.

Pascal Nägeli

i.AM Lab

Pascal Nägeli war vor der Gründung des i.AM Labs bei Credit Suisse Asset Management als Chief Digital Officer tätig. Nach seiner Ausbildung als Wirtschaftinformatiker startete Nägeli seine Karriere bei der Swisscom, bevor er zu Credit Suisse wechselte, wo er zunächst als Business Architect und Program Manager tätig war. Das i.AM Lab wurde 2018 gegründet und ist ein Innovationsstudio, welches Vermögensverwalter in der Digitalisierung unterstützt.

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    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

    Rue Barton 7
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    © 2023 Sphere Magazine

    Website erstellt von Swiss House of Brands

    ToolBox

    Digital Solutions

    • Software
    • Microsoft Power BI

    Ein Regisseur für die Datenanalyse

    Jede Woche stellen wir Ihnen verschiedene digitale Lösungen vor, die zur Optimierung von Prozessen, des Portfolioaufbaus oder der Kundenbeziehung beitragen können. Zum Auftakt beginnen wir mit Power BI, der Plattform von Microsoft, die für die Analyse von Daten und vor allem für deren Visualisierung konzipiert wurde.

    Angesichts der immer komplexeren Marktumgebungen hat das Portfoliomanagement eine viel anspruchsvollere Dimension angenommen. Die Datenanalyse als Kernstück der Prozesse hat enorm an Dichte gewonnen, und ihre Visualisierung ist zu einem Schlüsselfaktor in der Kommunikation mit den Kunden geworden. Verschiedene Tools ermöglichen es heute, diese Analyse- und Visualisierungsarbeit auf sehr intuitive Weise durchzuführen.

    Dies gilt insbesondere für Power BI, die Plattform von Microsoft. Sie bietet zunächst die wesentlichen Funktionen der Datenintegration, -analyse und -visualisierung. Darüber hinaus bietet sie Werkzeuge, die den Austausch und die Zusammenarbeit rund um diese Daten sowie die Erstellung von modularen und somit vollständig anpassbaren Dashboards ermöglichen.

    Bei der Anwendung auf die Vermögensverwaltung und speziell auf Finanzdaten bietet Power BI sehr relevante Lösungen, mit denen Vermögensverwalter ihre Kunden effizienter betreuen und ihre eigenen Prozesse optimieren können. Zum Beispiel durch die Planung automatischer Datenaktualisierungen oder die Einrichtung verschiedener Warnsysteme.

    Hier ist eine Zusammenfassung.

    Analyse von Portfolios

    Mit Power BI lässt sich die Performance von Portfolios ganz einfach visualisieren und analysieren. Power BI ermöglicht die Erstellung interaktiver Dashboards zur Überwachung von Renditen, Asset Allocation, Diversifikation und einigen anderen KPIs.

    Client-Reporting

    Power BI ist in der Lage, Vermögensverwalter bei der Erstellung detaillierter und personalisierter Berichte zu unterstützen, die die Portfolioleistung, Markttrends oder die Verfolgung von Finanzzielen klar in Szene setzen.

    Risikomanagement

    Einmal eingerichtet, übernimmt Power BI auch die Bewertung und Überwachung sowie die Überwachung der mit den Portfolios verbundenen Risiken. Der Manager kann dann Dashboards erstellen, um zum Beispiel Marktschwankungen, Risikoexposition und Volatilität zu verfolgen.

    Verwaltung der Compliance

    Power BI gibt den Managern auch die Möglichkeit, sich im Bereich der Compliance zu stärken. Mit Power BI können Sie Dashboards erstellen, die der Überwachung von Transaktionen, Engagements, Risikolimits und anderen Aspekten der Compliance gewidmet sind.

    Die Power BI-Plattform ist als Desktop-Anwendung, als Cloud-Dienst, als mobile Anwendung und als Vor-Ort-Lösung erhältlich. Für ihren Betrieb bietet Microsoft verschiedene Lizenzierungsoptionen an. Power BI Pro, Power BI Premium Per User und Power BI Premium sind die drei heute verfügbaren Pakete.

    Für Power BI Premium Per User fallen pro Monat und Benutzer etwa zwanzig Franken an. Für Power BI Premium, die Version mit den meisten Funktionen, steigt der Preis in Stufen ab etwa 4000 CHF pro Monat für das gesamte Unternehmen.

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      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

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      Modus operandi

      EAM-Lösungen

      • Interview mit Wicky Meyer
      • Chief Operating Officer
      • Tramondo Investment Partners

      „Differenzierte, kundenzentrierte Lösungen anbieten, um erfolgreich zu sein»

      Die gestiegenen Sorgfaltspflichten und die erweiterten Compliance-Anforderungen haben den administrativen Aufwand für Vermögensverwalter erhöht, aber sie dienen auch der Qualitätssicherung und tragen signifikant zur Kundenzufriedenheit. Die Rolle des COO wird in diesem Prozess zentral, ist Wicky Meyer überzeugt.

      Die Branche der Unabhängigen Vermögensverwalter klagt über neue Regulierungen, stärkere Compliance-Anforderungen. Was ist Ihre Meinung dazu?

      Die regulatorischen Änderungen der letzten Jahre haben den Markt für unabhängige Vermögensverwalter in der Schweiz sicher stark geprägt. Als ein führender unabhängiger Vermögensverwalter erkennen wir den Wert, den diese Veränderungen gebracht haben, denn sie fördern Professionalität, Transparenz und Vertrauen innerhalb der Branche. Die gestiegenen Sorgfaltspflichten und die erweiterten Compliance-Anforderungen haben den administrativen Aufwand für uns erhöht, aber sie dienen auch der Qualitätssicherung und tragen signifikant zur Kundenzufriedenheit bei. Dies ist ein Schlüsselelement unseres Erfolgs. Es ist aber auch wichtig, auch die Kehrseite der regulatorischen Änderungen zu betrachten, insbesondere für kleinere und weniger professionalisierte Vermögensverwalter. Für diese Gruppe hat die erhöhte regulatorische Last eine beachtliche Herausforderung dargestellt.

      Welche weiteren Herausforderungen sehen Sie derzeit auf Vermögensverwalter zukommen?

      In der aktuellen Landschaft sehen sich Vermögensverwalter nicht nur mit wachsenden regulatorischen Anforderungen, Marktherausforderungen und finanziellen Belastungen konfrontiert, sondern auch mit der entscheidenden Aufgabe, die Bedürfnisse der jetzigen aber auch der nächsten Generation zu verstehen und anzusprechen. Diese bringen neue Erwartungen an Transparenz, Nachhaltigkeit und Technologie mit, die das Angebot einer Vermögensverwaltung und die Kommunikationswege massgeblich beeinflussen.

      In einem wettbewerbsintensiven Markt ist es entscheidend, differenzierte und kundenzentrierte Lösungen anzubieten, um erfolgreich zu sein. Es muss in Technologie und Personal investiert werden, um der Komplexität der regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Ein wesentliches Problem ist jedoch, dass die dadurch entstehenden höheren Kosten nicht einfach, wie es in anderen Branchen üblich ist, an die Kunden überwälzt werden können. Dies führt zu sinkenden Margen, die mehrheitlich nur durch ein höheres verwaltetes Vermögen kompensiert werden können.

      Welche Veränderungen haben Sie auch aufgrund der Regulierung operativ aber auch strategisch bei Tramondo eingeführt?

      Operativ haben wir eine Reihe signifikanter Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass wir nicht nur den regulatorischen Anforderungen gerecht werden, sondern diese auch als Chance für Innovation und Effizienzsteigerung nutzen. Die Investition in eine moderne Softwareplattform ist ein wichtiger operationeller Bestandteil. Diese Plattform ist speziell für das Portfolio-, Compliance- und Kundendatenmanagement sowie das Risikomanagement konzipiert. Sie ermöglicht uns eine effiziente Datenverarbeitung, automatische Überwachung von Compliance-Richtlinien und ein proaktives Risikomanagement. Innovative Technologien sind nicht nur entscheidend, um die regulatorischen Hürden zu überwinden, sondern auch, um unsere Arbeitsweise zu optimieren und unseren Kunden in verschiedenen Bereichen bessere Dienstleistungen zu bieten. Strategisch haben wir uns darauf konzentriert, unser Dienstleistungsangebot ständig zu erweitern und flexibel auf die sich ändernden Bedürfnisse und Erwartungen unserer Kunden zu reagieren.

      Welche Rolle hat der Chief Operating Officer in dieser Transformation?

      Die Rolle des COO in Vermögensverwaltungsfirmen hat durch regulatorische Änderungen und Anforderung markant an Bedeutung gewonnen. Seine Präsenz stärkt das Vertrauen von Kunden und Partnern in die Funktionstrennungen, Funktionstrennung sowie in das Betriebs-, Compliance- und Risikomanagement. Er leistet einen entscheidenden Beitrag zur Einhaltung von Vorschriften und zur betrieblichen Optimierung. Ein Beispiel: Durch die Einführung fortschrittlicher Technologien und Systeme zur Prozessautomatisierung bei Tramondo verbessern wir nicht nur die Compliance, sondern steigern auch unsere Effektivität, reduzieren Kosten und Aufwand. Entscheidend ist jedoch, dass ein COO nicht nur für die Regelkonformität sorgt, sondern auch als Motor für Veränderung und Innovation innerhalb des Unternehmens dient, um sowohl aktuellen als auch zukünftigen Herausforderungen zu begegnen.

      Wicky Meyer

      Tramondo

      Wicky Meyer ist Chief Operating Officer der Tramondo Investment Partners und Mitglied der Geschäftsleitung. Seit der Gründung der Vermögenverwaltung Swiss-Hedge Capital im Jahre 2004, war er Partner und Chief Operating Officer, sowie ab 2013 Chief Executive Officer. Die Vermögensverwaltung wurde später an eine Internationale Holdinggesellschaft in Luxemburg verkauft. Wicky Meyer begann seine Karriere bei der Deutsche Bank in Zürich. Er ist Vorstandsmitglied der Allianz Schweizer Vermögensverwalter (ASV/ASWM). Meyer verfügt über einen MBA – Master of Business Administration der University of Bedfordshire.

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      Schweizer Aktien

      Investment Lösungen

      • Daniel Steck
      • Senior portfolio manager
      • Piguet Galland

      Bewertungen waren selten so attraktiv

      Schweizer Aktien hatten einen schweren Stand Anfangs Jahr. Der SMI stieg um rund 5%, der SPI um etwas weniger als 6%, während der EuroStoxx50 um 12% stieg. Das Aufwärtspotenzial ist jedoch weiterhin stark. Grund dafür sind die niedrigen Bewertungen und die Senkung der Zinsen durch die SNB.

      -

      Die vergangenen Quartale lassen sich kaum voneinander unterscheiden: Die Performance der Schweizer Aktienindizes war zwar positiv, kann aber kaum mit anderen Regionen mithalten. Vor allem die Werte der Eurozone stachen im ersten Quartal dieses Jahres hervor und ziehen nach wie vor die Gunst der Anleger auf sich. Die defensive Ausrichtung der inländischen Aktien wirkt hier belastend. Aber auch die spezifischen Probleme der einzuelnen SPI-Schwergewichte belasten.

      So sieht Nestlé, die alleine mehr als 16% des Indexes ausmacht, ihr Wachstum wie Schnee in der Sonne schmelzen, während die Deflation in vielen Ländern Preiserhöhungen schwierig macht. Aber auch bei Roche, traditionell einer der innovativsten Pharmakonzerne, reiht sich derzeit ein klinischen Misserfolg nach dem anderen. Damit sät der Pharmamulti bei den Anlegern Zweifel an seinen künftigen Wachstumsperspektiven. Darüber hinaus haben nur wenige Schweizer Werte ein direktes Exposure zum Thema künstliche Intelligenz und auch nicht zu den grossen Halbleiterproduzenten, die derzeit ebenfalls in der Anlegergunst stehen.

      Der defensive Charakter der grossen inländischen Werte ist oft nur dann von Interesse, wenn eine Rezession droht. Dieses Szenario steht heute jedoch völlig ausser Frage, da die Prognosen für das Schweizer BIP-Wachstum von 2% ausgehen, was dem Wachstum der US-Konjunktur ähnelt. Darüber hinaus wurde das Ziel der Preisstabilität erreicht, und die Inflation in der Schweiz sank rasch auf fast 1%.

      Als Folge dieser Normalisierung der Verbraucherpreise leistete sich die SNB den Luxus, den Leitzins bereits auf ihrer Sitzung im März zu senken, was die meisten Marktteilnehmer überraschte. Diese Lockerung ermöglicht es ihr, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Exportindustrie zu erhalten, indem sie der Aufwertung des Frankens gegenüber dem Dollar und dem Euro ein Ende setzt – zumindest vorübergehend. Strukturell dürfte die Frankenstärke langfristig anhalten, insbesondere wenn auch die EZB und die Fed ihrerseits mit der Senkung der Zinssätze beginnen und dabei einen weitaus grösseren Spielraum haben als die SNB.

      Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, einen Blick auf die Schweizer Werte zu werfen, die im Vergleich zu den weltweiten Indizes äusserst günstig bewertet sind, . Der Aufschlag, mit dem Schweizer Aktien normalerweise gehandelt werden, hat sich nahezu vollständig verflüchtigt. Das Aufwertungspotenzial ist daher gross, und im Falle einer Marktkonsolidierung ist das Risiko einer weiteren Abwertung der inländischen Titel relativ gering.

      Da die Zentralbanken der EU und der USA sich darauf vorbereiten, der SNB zu folgen und ihre Geldpolitik zu lockern, deutet alles darauf hin, dass wir uns an der Schwelle zu einem neuen Zyklus der Wirtschafts- und Börsenexpansion befinden. In einem solchen Umfeld empfiehlt es sich, zyklischen, exportorientierten Werten den Vorzug zu geben, da diese am meisten von einer lockeren Geldpolitik und einem billigeren Schweizer Franken profitieren werden. Wenig überraschend bieten in diesem Umfeld Small- und Mid-Caps unserer Meinung nach die besten Chancen. Auch in diesem Segment gehören hohe Bewertungen der Vergangenheit an,

      und das Potenzial für eine Outperformance ist daher vorhanden.

      Daniel Steck

      Piguet Galland

      Daniel Steck verfügt über fast 25 Jahre Erfahrung im Finanzbereich. Nach einer ersten Erfahrung in der Finanzanalyse bei Lombard Odier, insbesondere im Gesundheitssektor, setzte er seine Karriere bei Reyl & Cie als Analyst und Portfoliomanager fort. Er kam 2018 als Senior Portfolio Manager zu Piguet Galland und ist für die Verwaltung der verschiedenen thematischen Aktienfonds und Zertifikate in der Schweiz und in Nordamerika zuständig.

      Reboot

      Digital Solutions

      • Chantal Baer
      • Managing director
      • Swiss House of Brands

      Die Website als Hebel zur Leistungssteigerung

      Eine Website ist nicht die Umsetzung der Unternehmensbroschüre ins Internet. Sie ist ein dynamisches Arbeitsinstrument, das, um sein volles Potenzial zu entfalten, einige wesentliche Regeln erfüllen muss. Chantal Baer erklärt sie uns.

      Bevor Sie die Erstellung oder Neugestaltung Ihrer Website in Erwägung ziehen, sollten Sie sich zunächst einige Fragen stellen.

      Hier sind Sie.

      • Warum möchten Sie Ihre Website neugestalten?
      • Was steht für Sie im digitalen Bereich wirklich auf dem Spiel?
      • Welches Ziel möchten Sie erreichen? Ihre Sichtbarkeit erhöhen, Ihr Ranking auf den Google-Seiten steigern, neue Dienstleistungen hinzufügen, neue Kunden generieren?
      • Beschränkt sich Ihre Unternehmensdarstellung auf die Geschichte des Unternehmens und seine Werte – wir sind ethisch, professionell, authentisch, seit 1967 für Sie da…?
      • Ähnelt der Aufbau Ihrer Website dem der Unternehmensbroschüre, die in Ihrem Wartezimmer hängt?
      • Erzählt Ihre Website die globale Geschichte Ihrer Branche?

      Wenn die Antwort auf die letzten Fragen „Ja“ lautet, dann aufgepasst, etwas funktioniert nicht oder nicht richtig.

      Sie erzählen das Gleiche wie alle Ihre Konkurrenten und können keinen Unterschied geltend machen, mit dem Sie Ihre Sichtbarkeit, Ihr Ranking, oder Ihren Bekanntheitsgrad verbessern könnten.

      Ihr Hauptproblem ist nicht die Website, sondern Ihre Positionierung als Unternehmen, als Marke, Ihre Sprache. Ihre Marktsegmente werden nicht angesprochen, und Sie haben kein Storytelling aufgebaut.

      Um eine erfolgreiche Website zu haben, sollten Sie daher mit der Arbeit an Ihrer Marke arbeiten. In diese Arbeit am Markendiskurs und an der Positionierung muss genauso viel Arbeit hineingesteckt werden wie für Design oder die Produktion einer Website.

      Wenn Sie sich dieses Prinzip klar gemacht haben, müssen Sie acht Schritte in Betracht ziehen, um eine nützliche, leistungsfähige und relevante Website zu erstellen. 1. Positionierung der Marke 2. Storytelling & Auswahl der Schlüsselwörter 3. Ergonomie & Struktur 4. Webdesign 5. Produktion 6. Blogging 7. Regelmässige technische Wartung 8. Statistiken & Analyse

      1. Positionierung der Marke
      2. Storytelling & Auswahl der Schlüsselwörter
      3. Ergonomie & Struktur
      4. Webdesign
      5. Produktion
      6. Blogging
      7. Regelmässige technische Wartung
      8. Statistiken & Analyse

      Gesunde und dauerhafte Leistung

      Eine organische, qualitätsorientierte und langfristige Performance der Website beruht schliesslich auf einigen Schlüsselfaktoren:

      • Die Ergonomie der Website – die Struktur des Skeletts, aber auch die Gliederung der Informationen auf den Seiten.
      • Eine klare Marktsegmentierung nach den Bedürfnissen, die Sie erfüllen (und nicht eine Liste von Dingen, die Sie tun und verkaufen).
      • Die grundlegenden technischen Leistungen (schnelle Öffnung, Hosting, Datenschutz).
      • Eine hochwertige Nutzererfahrung auf der Website (= Traffic, der nicht auf der Startseite endet).
      • Regelmässige Hintergrundartikel, die mit gut gewählten Schlüsselwörtern und Titeln durchdacht sind und mit Ihrer Positionierung in Resonanz stehen.
      • Regelmässige technische Wartung, um die Website in einem optimalen Gesundheitszustand zu halten.
      • Ein flüssiges und angemessenes Webdesign, um ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und technischer Qualität zu erreichen (so macht eine schöne, sehr schwere und langsame Seite keinen Sinn, ebenso wenig wie eine supereffiziente und schnelle Seite, die aber eine vernachlässigte Benutzererfahrung und ein vernachlässigtes Design hat).

      Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Website mit der Festlegung Ihrer strategischen Ziele beginnt, die sich in Ihrer Markenpositionierung und Ihrem Storytelling wiederfinden. Dieser strategische Schritt, der im Vorfeld stattfinden soll, ist grundlegend für die Generierung von Erfolg im digitalen Bereich. Mit anderen Worten: eine organische Suchmaschinenoptimierung, die mit dem übereinstimmt, was den Kern Ihrer Unternehmensmission ausmacht, und nicht mit den Produkten/Dienstleistungen, die Sie vermarkten. Denn Ihre Website und Ihre Suchmaschinenoptimierung sollten Ihnen zugutekommen und nicht all Ihren Konkurrenten. In Bezug auf die digitale Leistung ist Ihre Website der allererste Hebel, den Sie aktivieren können.

      Chantal Baer

      Swiss House of Brands

      Chantal Baer gründete 2018 Swiss House of Brands. Sie unterstützt Kunden bei der Entwicklung von Wachstumsmöglichkeiten und der Generierung von Performance in einem digitalen Umfeld. Sie ist Mitglied des Cercle des Administrarices Suisses und sie sitzt im Vorstands der Standortförderung des Kantons Waadt. Zusammen mit Xavier Comtesse schrieb sie ein Sachbuch zur digitalen Wirtschaft („Les leviers de croissance à l’ère de l’économie numérique“). Chantal Baer hat an der Universität Genf Literatur und Linguistik studiert. Später hat sie Postgrad-Ausbildungen in den Bereichen Marketing, Digital Marketing, Business Intelligence und Sustainable Management absolviert.

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