Addition
Oliver Amstad
SI Wealth Management
«Die Zugehörigkeit zu Cinerius verschafft uns sowohl Grösse als auch Glaubwürdigkeit.»
In diesem Herbst dockte der Lausanner Vermögensverwalter Finstoy an die Pleion-Gruppe an, die nun sieben Büros in der Schweiz hat. Finstoy hat die Besonderheit, dass er einer der wenigen EAMs in der Schweiz ist, die den Robo-Advisor von Swissquote betreiben. Florian Schefer erklärt hier das Wie und Warum.
Wo stehen wir mit diesen Robo-Advisors, die vor einigen Jahren die Welt der Vermögensverwaltung umkrempeln sollten?
Zur Erinnerung: Ein Robo-Advisor ist ein automatisiertes Vermögensverwaltungssystem, das auf der Grundlage von Algorithmen mit einer bestimmten Strategie arbeitet. Es handelt sich nicht um einen Zauberstab. Robo-Advisor investieren wie alle anderen Anleger in die Märkte und erleben dabei die gleichen Unwägbarkeiten. Stattdessen halten sie sich strikt an die festgelegte Strategie, analysieren Daten in Rekordzeit, übermitteln Aufträge ebenso schnell und verwalten das Risiko, das mit der gewählten Strategie einhergeht, optimal.
Robo-Advisors werden somit zu wichtigen Unterstützungsinstrumenten für Manager. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die menschliche Beziehung immer das zentrale Element in der Vermögensverwaltung bleiben wird. Kunden sprechen nach wie vor gerne mit echten Menschen, vor allem in unsicheren Zeiten.
Eröffnet der zunehmende Einsatz von KI neue Möglichkeiten für diese Robo-Advisors?
Ja, das ist offensichtlich! KI – und genauer gesagt „Machine Learning“ – wird Robo-Advisors leistungsfähiger machen. Sie werden in der Lage sein, Investitionsentscheidungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt „T“ unter bestimmten Marktbedingungen nicht vorteilhaft waren, im Gedächtnis zu behalten, um sie in Zukunft nicht zu wiederholen. Dies ist eine Optimierung durch Erfahrung. In unseren Gesprächen mit Swissquote über die Entwicklung des Robo-Advisors konzentriert sich die Entwicklung vor allem auf die KI.
Welches Potenzial haben Robo-Advisor als Management-Assistenten für Vermögensverwalter?
Sie ermöglichen bereits heute eine extrem schnelle Anlageauswahl, Portfoliorisikomanagement und liefern sehr genaue Berichte und Daten. Dadurch entlasten sie die Vermögensverwalter, die mehr Zeit für die Beziehung zu ihren Kunden und Interessenten aufwenden können. Ich bin jedoch überzeugt, dass sie Werkzeuge bleiben und nicht die Rolle des Vermögensverwalters übernehmen werden, da sie niemals die Gefühle und die Psychologie der Kunden verstehen können.
In welchen Bereichen zeigen Robo-Advisors das grösste Potenzial?
Da Robo-Advisors mit Algorithmen arbeiten und Algorithmen Daten benötigen, um zu funktionieren, sind sie am relevantesten auf dem Aktienmarkt. Dank der Börsen ist es möglich, auf eine grosse Menge an historischen Daten über die Aktienmärkte zuzugreifen. Bei Anleihen ist dies deutlich schwieriger, da diese häufig über OTC gehandelt werden. Je mehr Daten Sie haben, desto genauer arbeitet Ihr Algorithmus.
Auf welche Weise können Sie diese in ein Managementangebot integrieren?
Bei Finstoy haben wir zwei Möglichkeiten, den Robo-Advisor von Swissquote für die Verwaltung von Privatkunden einzusetzen: Im ersten Fall nutzen wir den Robo-Advisor für die Verwaltung des gesamten Kundenportfolios. Im zweiten Fall konzentrieren wir den Einsatz des Robo-Advisors auf ein bestimmtes Segment der Allokation, hauptsächlich Aktien. Anschliessend konsolidieren wir es mit dem Rest des Portfolios. Diese beiden Möglichkeiten werden künftig auch den Kunden von Pleion angeboten, die dies wünschen.
Florian Schefer
Finstoy
Florian Schefer ist der Gründer und seit November 2010 Geschäftsführer von Finstoy. Er ist ausserdem Mitglied des Verwaltungsrats mehrerer Unternehmen in der Schweiz. Von 1998 bis 2010 arbeitete er für Credit Suisse hauptsächlich in Genf im Private Banking als Vermögensverwalter in verschiedenen Märkten.
Fabian Charlier
AWAP
„AWAP musste seine Arbeitsweise professionalisieren und sein Angebot strukturieren.“
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Christophe Cantala, der bei Société Générale Private Banking tätig ist, hat vor kurzem die Verantwortung für den europäischen Markt für unabhängige Vermögensverwalter – die FIM – übernommen, der die Schweiz, Luxemburg und Monaco umfasst. Ein idealer Zeitpunkt, um uns seine Sicht des Marktes und die Gründe, warum er für seine Gruppe eine strategische Priorität darstellt, zu erläutern.
Wie erklären Sie sich die Stärke des UVV-Sektors trotz der Turbulenzen, die er gerade durchläuft?
Ich glaube, dass der Sektor der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz stärker denn je ist, obwohl er sich in einer wichtigen Übergangsphase befindet. In gewissem Masse profitiert er von der Positionierung der Banken, die nicht unbedingt alles abdecken können, weder das gesamte Dienstleistungsspektrum und schon gar nicht alle Regionen. Angesichts der steigenden Ansprüche der Kunden können die UVV zu einem Schlüsselelement und einer wichtigen Ergänzung der Wertschöpfungskette des Wealth-Management-Sektors werden, indem sie auf Experten auf verschiedenen Gebieten zurückgreifen.
Ausserdem glaube ich, dass der neue, strengere und vielleicht kurzfristig als restriktiv empfundene Rechtsrahmen für die Verwalter auf lange Sicht bedeutende Garantien mit sich bringt, denn er bewirkt eine enorme Bindung der Endkunden.
Worauf müssen sie aus Ihrer Sicht nun ihre Anstrengungen konzentrieren, um sich an die laufenden Veränderungen anzupassen?
Sie müssen auf die regulatorische Belastung vorbereitet sein, die demnächst im Rahmen ihrer täglichen Geschäftstätigkeit auf sie zukommt. Die Erstellung der Unterlagen für den Bewilligungsantrag ist nur der erste Schritt. Die regulatorische Belastung wird sich Tag für Tag in Gestalt von neuen Anträgen, einzuhaltenden Prüfpfaden oder einer verstärkten Formalisierung bemerkbar machen.
Sie werden also ihre Struktur in der einen oder anderen Weise verstärken müssen. Eine äusserst wichtige Herausforderung für sie ist beispielsweise die Digitalisierung, ob im Hinblick auf die Optimierung der Portfolioverwaltung, des Risikomanagements oder der Kundenbeziehung.
Zudem bestehen auch echte Chancen, wie etwa auf dem UHNWI-Markt, der sich seit ein paar Jahren rasant entwickelt. Die UVV sind optimal positioniert, um dieses Potenzial zu nutzen. Das wird ihnen aber nur gelingen, wenn sie jetzt die notwendigen Investitionen tätigen, um neue Talente zu gewinnen, die Tools einzuführen, die zukünftig Standard sein werden, und gute Partnerschaften mit anderen UVV oder anderen Akteuren einzugehen. Dies ist eine Voraussetzung, um neue Ertragsquellen zu erschliessen.
Bitte skizzieren Sie kurz, wie Sie Ihr Angebot an die neuen Anforderungen angepasst haben, die jetzt von UVV gestellt werden?
Wie bereits erwähnt, haben die Endkunden mittlerweile sehr hohe Ansprüche. Unsere Rolle besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Vermögensverwalter, mit denen wir zusammenarbeiten, einfache Lösungen für komplexe Fragen finden können. Dementsprechend arbeiten wir mit ihnen zusammen. Wir haben daher unser Angebot an Private-Equity-Anlagen, unsere Finanzierungslösungen und den Zugang über unsere UVV-Teams zum gesamten Kompetenzspektrum der Société Générale-Gruppe erweitert und Vorsorge-Know-how für die Schweizer Kunden aufgebaut.
Bei dem Rundtischgespräch, das Sie vor kurzem an der «Journée Solutions GFI» leiteten, ging es um das Segment Retail Plus. Glauben Sie, dass es letztlich ein Zielsegment für unabhängige Vermögensverwalter werden kann?
Davon bin ich überzeugt. Alle Untersuchungen, die uns vorliegen, sind sich darin einig, dass es sich dabei um ein Wachstumssegment handelt, und zwar an allen grossen Finanzplätzen. Allerdings wird es aus dem einfachen Grund, dass es nicht richtig umrissen ist, im Moment offensichtlich noch recht schlecht abgedeckt. In Bezug auf die Abdeckung befindet es sich in gewissem Masse in einer Grauzone zwischen High Net Worth und Mass Affluent. Dies ist ein geeigneter Zielbereich, den Vermögensverwalter mit der Zeit wiederentdecken werden. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, bevor sie sich in diesem Segment positionieren und sein Wertpotenzial ausnutzen. Die Rentabilitätsanforderungen müssen berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird der Beitrag der digitalen Lösungen von entscheidender Bedeutung sein. Das Retail-Plus-Segment stellt unabhängige Vermögensverwalter vor eine doppelte Herausforderung: Sie müssen Dienstleistungen entwickeln können, die zum einen so standardisiert sind, dass ein hohes Volumen erreicht wird, aber zum anderen auch so kundenspezifisch sind, dass sie ein echtes Leistungsversprechen darstellen.
Christophe Cantala
Société Général Private Banking Europe
Im Januar 2023 wurde st Christophe Cantala bei der Société Générale Private Banking Suisse zum Head of Financial Intermediaries Market ernannt. Im September 2023 übernahm er die Leitung für dieses Marktsegment auf der europäischen Private-Banking-Plattform (Luxemburg, Schweiz, Monaco) der Société Générale-Gruppe. Zuvor leitete er von Genf aus die Bereiche External Wealth Managers und Multi Family Offices von BNP Paribas, dem Konzern, bei der er 2004 seine berufliche Laufbahn begann, die ihn zu internationalen Firmen in den Bereichen Audit sowie Corporate und Investment Banking führte. Christophe Cantala ist Absolvent der Ecole Supérieure de Commerce von Toulouse und der Ecole Normale Supérieure von Cachan.
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Nach dem Zusammengehen von Zest und LFG entsteht in Lugano ein eigentliches Powerhouse, das Vermögensverwaltung und Asset-Management unter einem Dach anbietet. Im Interview erklärt LFG-CEO Massimo Borghesi die Logik hinter dem Zusammengehen.
Was ist der Grund für die jüngsten Bewegungen von Zest und LFG?
Zest und LFG haben beschlossen, ihre Reise gemeinsam fortzusetzen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Die Welt der unabhängigen Vermögensverwalter befindet sich in einer Phase des Umbruchs. Das Szenario ähnelt zunehmend dem der Banken. Die Behörden wollen eine hervorragende rechtliche und regulatorische Struktur, die den internationalen Trends folgt. Ausserhalb des Finanzsystems sind andere Arten von gesetzgeberischen Eingriffen, wie z.B. das neue DPA, mit erheblichen Investitionen und Veränderungen verbunden, zumindest für diejenigen, die sich ernsthaft darum bemühen. Die Technologie, die in den letzten zwei Jahrzehnten nicht auf den Finanzsektor abzielte, führt nun zu erheblichen Veränderungen der internen Prozesse und der Kundendienste.
All dies verursacht Kosten für das Unternehmen und Druck auf die Mitarbeiter. Wir standen vor der Wahl, entweder klein zu bleiben und einen starken Gewinnrückgang hinzunehmen oder ein Arbeitsumfeld aufrechtzuerhalten, das unter ständigem Stress steht, diese Auswirkungen auf eine grössere Struktur abzufedern und stattdessen die Chancen auf der anderen Seite zu ergreifen. Wir haben uns in den letzten zwölf Monaten dafür entschieden, uns anzustrengen und den zweiten Weg einzuschlagen. Unsere Kollegen waren bei dieser Entscheidung von grundlegender Bedeutung. Das eingesetzte Engagement führt uns in eine neue Phase nach der Übergangszeit.
Welche industrielle Logik steckt hinter diesem Schritt?
Wir wollen zu den führenden Unternehmen unserer Branche in der Schweiz gehören und zum Erfolg des gesamten Sektors und des Landes beitragen; wir wollen ein zuverlässiger Referenzpartner für unsere Kunden und Anbieter sein. Wir kümmern uns um unsere Mitarbeitenden, die in einem angenehmen, ruhigen und motivierenden Umfeld arbeiten sollen. Nur mit effizienten Prozessen und zufriedenen Mitarbeitern können wir unsere heutigen und zukünftigen Kunden zufrieden stellen.
Wir sprechen von einem Konsolidierungsprozess, der gerade in der Branche stattfindet: Was sind hier Ihre Pläne? Wollen Sie ein aktiver Konsolidierer sein?
Ja, unbedingt, aber nicht um jeden Preis. Grösser zu werden, um grösser zu werden, wäre ein Selbstmord. Die Aggregationsprozesse, wenn sie denn wirklich stattfinden und nicht nur zu einer Plattform gehören, sind komplex, langwierig und teuer. Sie üben Druck auf die gesamte Struktur aus. Die Entscheidung über das Wann, Ob und Wer muss also gut überlegt sein. Wir sind jedoch offen dafür, jede Möglichkeit zu prüfen und die Bedingungen für einen gemeinsamen Weg mit anderen Mitstreitern zu untersuchen. Unser Grundkonzept ist, dass jeder, der mit uns sprechen möchte, wie ein Unternehmer behandelt wird. Wir wissen um die Opfer und Risiken, die die Inhaber selbst kleiner Unternehmen auf sich nehmen mussten, und das ist ein Reichtum an Fähigkeiten und Erfahrungen, den wir in einer Struktur wie der unseren zur Geltung bringen wollen.
Wenn Sie sich den Tessiner Finanzplatz ansehen, was ist der Grund für den bemerkenswerten Erfolg?
Erfolg ist selten zufällig. Dieser Geschäftsplatz wird von fähigen Leuten bevölkert, die eine intensive Erfahrung erworben und ihr Leben dem Dienst an den Kunden gewidmet haben, und die sich mit Akteuren in viel berühmteren Städten, auch internationalen, messen können. Zwei Faktoren waren von grundlegender Bedeutung: die endlose Abfolge von Schwierigkeiten, die unsere Unternehmer zu überwinden hatten: Steuervergünstigungen, Rückführungen, weltweite Finanzkrisen, Bankenkrisen, Änderungen der nationalen und internationalen Vorschriften. Hinzu kommen geopolitische Krisen, fehlende Gegenseitigkeit in den Beziehungen zu anderen Ländern, insbesondere zu Italien, was sie immer wieder dazu gezwungen hat, mit einem Handicap zu arbeiten, eine ewig starke Währung, die einen ständigen Prozess des Kostenmanagements erzwungen hat. Der Finanzplatz Tessin hatte es in den letzten 25 Jahren nie einfach. Doch dies hat eine Unternehmerklasse auf höchstem Niveau hervorgebracht. Frei nach dem Motto: Was dich nicht umbringt, macht dich stärker.
Und der zweite Faktor?
Der zweite Faktor, der auf den ersten Blick negativ erscheinen mag, ist die Zentralisierung der Kernkompetenzen. Dies hat dazu geführt, dass fast alle Banken aus Lugano abgezogen sind, mit Ausnahme derjenigen, deren Hauptbüros im Tessin befanden. Dieser Schritt war ein grosser Fehler der Banken. Die Absicht, Kosten zu senken, wurde nicht erreicht. In Wirklichkeit sind die Kosten nicht gesunken. Der Effekt war jedoch, dass die nun dezentralisierten Beziehungen weniger bedient wurden als in der Vergangenheit. Darüber hinaus haben die Banken oft daran gedacht, persönliche und personalisierte Beziehungen durch technologische Instrumente zu ersetzen. Die Kunden fühlten sich weniger beachtet. Unabhängige Vermögensverwalter haben diese Lücke mit Professionalität und Exzellenz gefüllt und bewiesen, dass die Zentralisierung in unserer Branche nicht funktioniert.
Biografie
Massimo Borghesi
Massimo Borghesi verfügt über 20 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung. Er begann als Fondsmanager bei einer der grössten italienischen Banken und spezialisierte sich auf US-Aktien. In der Schweiz war er bei der UBS und Julius Baer in Lugano als Leiter der Aktienanalyse und als Leiter der Beratung und des Portfoliomanagements tätig. Später wurde er CIO bei einem führenden Finanzunternehmen in Lugano. Er hat ein Studium der Finanz- und Bankwirtschaft absolviert und sich zum CFA und Financial Risk Manager weitergebildet.
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Mit der Schweizerischen Genossenschaft für Vermögensverwalter (SGVV) tritt ein neuer Anbieter auf, der laut Deklaration mittels «gemeinsamer Selbsthilfe die wirtschaftlichen Interessen seiner Genossenschafter» fördern möchte. Mitgründer Marco A. Bassi erklärt die Hintergründe, die zur Gründung der neuen Organisation führten.
Die SGVV will durch gemeinsame Selbsthilfe die wirtschaftlichen Interessen der Mitglieder fördern. Was heisst das?
Wir bieten unseren Mitgliedern Dienstleistungen in den Bereichen der Compliance und Riskmanagement an. Dazu gehört die Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung. Diese Dienstleistungen stellen wir entgeltlich zur Verfügung. Diese Dienstleistungen umfassen auch die Dienstleistung der finanzmarktrechtlichen Fortbildung ihrer Mitglieder, die vom Gesetzgeber (Art. 25 Abs. 3 FINIV in Verbindung mit Art. 20 FINIG) wiederkehrend verlangt wird. Die Genossenschaft erbringt diese entweder selbst oder durch gemeinsamen, koordinierten Bezug solcher in Zusammenarbeit mit Partnern. Die erste Schulung findet bereits am 13. November in Zürich statt.
Wer steckt hinter dem Gründungsteam?
Es handelt sich um gestandene Berufsleute und Experten aus dem Bereich der Vermögensverwaltung. Der Präsident der Verwaltung, Michel Tröhler, war zuvor Mitglied der Geschäftsleitung beim Verbands Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV). Auch Bertrand Jakob und ich waren beim VSV tätig. Daniel Lehmann war zuvor CEO der Vermögensverwaltung Ehinger & Cie. in Basel und Stefan Bouclainville, ein Experte aus dem Bereich Tax, war zuvor unter anderem bei der BDO AG tätig.
Wen sprechen Sie mit dem SGVV an?
Wir sind ganz klar fokussiert: Unsere Dienstleistungen kommen grundsätzlich allen unabhängigen Vermögensverwalter zugute, sowie den Dienstleistern, welche diese bedienen.
Stichwort Regulierung: Wie steht es um die Branche im «Jahr eins» der Finma-Regulierung?
Die Branche ist nach wie vor robust, auch wenn die Anzahl der Teilnehmer nach Ablauf der Übergangsfristen für FIDLEG/FINIG stark rückläufig war. Wir gehen davon aus, dass die Konsolidierungswelle zeitversetzt in rund einem Jahr einsetzten wird sobald die bewilligten Vermögensverwalter ihre ersten Erfahrungen mit der finanzmarktrechtlichen Revision gemacht haben werden. Wir wollen aber mit der SGVV dazu beitragen, dass es auch für kleine Institute noch möglich sein wird, das Geschäft möglichst unverändert weiterführen zu können, indem wir diesen unsere Dienstleistungen in den Bereichen Compliance & Riskmanagement zu annehmbaren Preisen anbieten.
Biografie
Marco A. Bassi
Marco A. Bassi ist seit März 1989 im Bereich der unabhängigen Vermögensverwalter tätig und hat bei verschiedenen in- und ausländischen Privat- und Universalbanken meistens in leitender Funktion oder als Stellvertreter gearbeitet. Nebst dem sehr grossen Beziehungsumfeld und Netzwerk verfügt er zusätzlich über wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen im Bereich Crypto, Marketing, Kredit, Risk und Compliance. In den letzten Jahren hat er sich als Unternehmensberater auf die Beratung von Vermögensverwaltern spezialisiert und noch zusätzlich bei verschiedenen FinTech-Startups mitgewirkt.
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Die digitale Nachhaltigkeitsbank radicant ist im August vollständig in den Markt eingetreten. Die Tochtergesellschaft der Basellandschaftlichen Kantonalbank hat eine eigene Banklizenz und richtet sich an Affluent-Kunden. Jan Amrit Poser erklärt, wie die ersten Tage nach dem Launch verlaufen sind und was die Anlagestrategie von radicant ausmacht.
Sie haben mit radicant im August den vollständigen Markteintritt bekanntgegeben. Was waren die ersten Rückmeldungen von Kunden und Publikum?
Der Markteintritt wurde seit längerem vorbereitet und konkret geplant. Dieser war abhängig von verschiedenen Faktoren, welche aufeinander abgestimmt werden mussten. Nach den positiven Feedbacks aus der Beta-Phase sowie den Fortschritten in der Entwicklung, war es am 22. August dann so weit. Entsprechend positiv waren die Rückmeldungen der ersten Kunden: Die App funktioniert, die Zahlungsfunktionen stehen allen zur Verfügung und für mich auch ganz besonders wichtig ist die Tatsache, dass die Investment-Strategie Anklang findet. Über konkrete Neukunden können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben, aber wir sind sehr zufrieden.
Sie gelten als einer der Vordenker in der Schweiz im Bereich der nachhaltigen Anlagen. Was macht radicant im Vergleich zu anderen Anbietern anders?
Wir haben in der Tat viel anders machen wollen. Wir wollen nicht nur einfach «ESG»/Nachhaltigkeitsrisiken für das Portfolio minimieren und einen schönen Nachhaltigkeitsbericht rausgeben, sondern mit all unseren Produkten/Lösungen und auch unserer Kommunikation und unserer Community zu einer nachhaltigeren Welt beitragen. Das fängt beim Setup der Bank an, über die Organisation bis hin zum Anlageprozess. Das heisst, wir schauen auch, dass wir unser Banking nachhaltig gestalten, damit es einen Impact erzielt. Zum Beispiel nutzen wir unsere Bilanz, um in Green Bonds anzulegen. Mit jeder Kartentransaktion werden Kunden Mangrovenwälder aufforsten helfen. Sie können in der App ihren CO2-Ausstoss messen und Teil der Lösung werden, um ihn zu reduzieren. Unser Anspruch als Nachhaltigkeitsbank ist, dass alle unsere Produkte einen positiven Impact auf Natur und Gesellschaft haben.
Wie steht es um den Impact bei den Anlagen?
Auch hier gehen wir den nächsten Schritt. Während ESG-Fonds vor allem Nachhaltigkeitsrisiken von Unternehmen betrachten, messen wir, welchen Impact jedes Unternehmen mit seinen Produkten auf die Nachhaltigkeit erzielt. Ist es Teil der Lösung, oder Teil des Problems? Dazu haben wir einen proprietären Bewertungsprozess entwickelt, der den Beitrag jedes Unternehmens zur Erreichung der 17 UNO-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) misst. Es gelangen nur Unternehmen in unsere Portfolios, die netto-betrachtet einen signifikant positiven Impact erzielen und damit bewiesen haben, dass sie zukunftsträchtige Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Wie geschieht die Umsetzung dieses Ansatzes in den Mandaten?
Wir geben den Kunden die Möglichkeit, ein hypermassgeschneidertes impact-orientiertes Mandat basierend auf ihrer Risikofähigkeit und ihren persönlichen Präferenzen zu erstellen. Das Portfolio besteht aus den Anlagebausteinen, die entweder alle SDGs beinhalten oder einzelne SDGs (z.B. Wasser, Bildung, Geschlechtergleichheit, Klima) unterstützen. Die Bausteine sind Fonds und Aktienzertifikate, die wir bei radicant mit einem «Quality-at-a-reasonable-price» Ansatz von unseren erfahrenen Asset Managern verwalten lassen. Die Fonds sind alle gemäss EU SFDR Artikel 9 klassifiziert. Die Performance seit Auflegung zeigt, dass sich die Kombination der Faktoren Nachhaltigkeit und Qualität auszahlt. Wir können die Anlagebausteine als Impact-Mandat auch externen Vermögensverwaltern anbieten, die von dem wachsenden Trend zur Nachhaltigkeit profitieren möchten.
Biografie
Jan Amrit Poser
Jan Amrit Poser war vor seinem Wechsel zu radicant mehr als zwei Jahrzehnte lang für die Basler Privatbank Sarasin und das Nachfolge-Institut J. Safra Sarasin tätig. Dies unter anderem als Chefökonom, Leiter Research, Chef Asset Management & Sustainability und zuletzt als Chefstratege und Leiter Nachhaltigkeit. Seit 2013 verantwortete er den nachhaltigen Anlageprozess sowie die Nachhaltigkeit-Strategie. Zuvor war der promovierte Ökonom bei der UBS, beim IMF und beim Ifo-Institut tätig.
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