Vorsorgeprinzip
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Fünf wichtige Massnahmen im Bereich Cybersicherheit für UVVs
Unabhängige Vermögensverwalter stehen heute vor der Herausforderung, ihr Betriebsmodell kontinuierlich anzupassen. Dabei kann Outsourcing eine Rolle spielen, wenn es um die Konzentration auf die Kernfunktionen geht. Im Folgenden werden sieben zentrale Empfehlungen aufgezeigt, um durch strategische Massnahmen die Wettbewerbsfähigkeit und operative Effizienz zu verbessern.
Outsourcing im Bereich Compliance
Spezialisierte Dienstleister können dabei helfen, die sich ständig ändernden regulatorischen Anforderungen effizient zu managen, indem sie aktuelle Compliance-Updates bereitstellen und unterstützende Dienstleistungen wie die Überprüfung von Kundendossiers, GwG, Cross-Border, und so weiter anbieten. Dies reduziert nicht nur das Risiko von Compliance-Verstössen, sondern ermöglicht auch eine fokussiertere Nutzung interner Ressourcen auf wertschöpfende Aktivitäten. Zu beachten ist, dass der Vermögensverwalter dabei seine Verantwortung nicht auslagert und die Kontrolle über die Aktivitäten behalten muss.
Datenmanagement & Reconciliation
Effizientes Datenmanagement und Reconciliation sind entscheidend für die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Vermögensverwaltung. Outsourcing dieser Aufgaben an Fachexperten kann die Datenqualität verbessern und gleichzeitig die Arbeitsbelastung des internen Teams reduzieren. Diese Dienstleistung ist an den Einsatz eines Portfolio Management Systemen (PMS) geknüpft und wird oftmals durch die Anbieter selbst angeboten. Es gibt aber auch unabhängige Angebote im Markt, die zusätzliche Dienstleistungen rund ums Datenmanagement anbieten.
Automatisierung von Routineaufgaben
Die Automatisierung von Routineaufgaben wie Datenerfassung, -Kontrolle und -Pflege und damit verbundene administrativen Prozessen ist für unabhängige Vermögensverwalter unerlässlich, um ihre Effizienz zu steigern und Fehler zu reduzieren. Der Einsatz von durch KI-gestützte Workflows, welche verschiedene Standard-Applikationen «out of the box» miteinander verbinden, ermöglicht die Automatisierung wiederkehrender Aufgaben.
Digitale Transformation und IT-Dienste
Die digitale Transformation ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit unabhängiger Vermögensverwalter. Das Outsourcing von IT-Diensten, einschliesslich Cybersecurity und IT-Infrastruktur, kann helfen, auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und gleichzeitig damit verbundene Risiken zu minimieren. Spezialisierte IT-Dienstleister können nicht nur die Implementierung fortschrittlicher Technologien unterstützen, sondern auch sicherstellen, dass diese Lösungen kontinuierlich gewartet und aktualisiert werden.
Business Continuity und Komplexitätsmanagement
Das Outsourcing der Orchestrierung als Drehscheibe für sämtliche Betriebs- und Technologie -Themen kann eine erhebliche Effizienzsteigerung für den laufenden Betrieb eines unabhängigen Vermögensverwalters bedeuten. Dienstleister, die sich auf solche Dienstleistungen spezialisieren, setzen oft fortschrittliche Technologien und qualifizierte Mitarbeiter ein, die eine schnellere und genauere Ausführung ermöglichen. Dazu gehören beispielsweise die Betreuung von PMS oder CRM Systemen, Management von IT-Anfragen und Business-Anforderungen.
State-of-the-Art-Arbeitsplatz
Die Priorisierung des modernen Mitarbeiter-Arbeitsplatzes muss bei jedem Vermögensverwalter auf der Agenda sein. In einer Zeit von Knappheit an professionellen Ressourcen («War for Talents») und in der es darum geht, eine neue Generation von Relationship-Managern nachzuziehen, gewinnt die interne Digitalisierung mit State-of-the-Art-Arbeitsplätze eine grosse Bedeutung, speziell auch darum, weil die neue Generation von Mitarbeitern bestimmte Erwartungen an die Tools stellt.
Zusammenarbeit mit Depotbanken
Die Wahl einer Depotbank bietet beträchtliches Effizienzpotenzial. Nebst der Kostenfrage spielen technische Schnittstellen und digitale Angebote immer eine wichtigere Rolle. Im täglichen Geschäftsbetrieb, einschliesslich der Auftragserteilung und -abwicklung, müssen effiziente technische Schnittstellen für sämtliche Software-Tools sowie ein erstklassiges digitales eBanking-Portal, das vor allem von kleineren bis mittelgrossen Vermögensverwaltern erwartet wird, zur Verfügung stehen. Dabei wird eine hohe Datenqualität vorausgesetzt.
Fazit:
Das Outsourcing von Nichtkernfunktionen ist für unabhängige Vermögensverwalter eine effektive Strategie, um ihre Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in einem anspruchsvollen Marktumfeld zu steigern. Indem sie spezifische Aufgaben wie Compliance, Datenmanagement und IT- und Operations-Funktionen auslagern, können sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und gleichzeitig von der Expertise und den fortschrittlichen Technologien spezialisierter Dienstleister profitieren.
Besonders die Automatisierung von Routineaufgaben wird oftmals vernachlässigt. Dabei trägt sie wesentlich zur Steigerung von Qualität, Flexibilität und Kosteneffizienz bei. Eine sorgfältige Auswahl der Outsourcing-Partner und eine klar definierte Strategie, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Vermögensverwalters zugeschnitten ist, sind entscheidend für den Erfolg und Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells.
Dimitri Petruschenko
EAM Technology
Dimitri Petruschenko ist Co-Founder und Managing Partner von EAM.Technology. Er hat 15 Jahren Erfahrung im Technologieumfeld der Finanzbranche, speziell in den Bereichen Privatbanken, unabhängige Vermögensverwalter und Family Offices. Vor der Gründung von EAM.Technology hatte er Führungspositionen bei renommierten Schweizer Softwarelösungsanbietern für Wealth- und Asset-Management inne.
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Der Zürcher Vermögensverwalter Belvoir Capital hat zwei Partnerschaften mit Asset Managern bekannt gegeben, die mit KI arbeiten. Speedlab setzt auf ein Multi-Asset-Modell, das das Risk-Return von Kunden verbessern soll, Wisdomise konzentriert sich ausschliesslich auf Krypto und Retailkunden und soll die Vermögensverwaltung für Privatanlager im Bereich Crypto professionalisieren, wie Steffen Bauke ausführt.
Die Digitalisierung ist für viele Vermögensverwalter nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Was ist ihr Ansatz?
Die Digitalisierung in der Vermögensverwaltung ist nur eine Frage der Zeit. Die nächste Generation an Kunden will heute digital angebunden sein und Entscheidungsprozesse begleiten oder direkt online treffen. Wir haben uns schon vor einigen Jahren entschlossen, unsere Kunden online Zugang zu ihren Vermögenswerten zu geben. Das macht es in der Kommunikation mit dem Kunden einfacher. Neben der reinen «View-Only» Variante, bieten wir auch digitales Onboarding, Reporting, Partizipation an Club Deals und jegliche Art an Kommunikation und Erklärung online an. Die digitale Welt ist wichtiger Bereich, der die Prozesse effizienter werden lässt und den Kunden Mehrwert bietet. aber das physische Treffen mit Kunden nicht ersetzen kann. Somit ist der hybride Weg, der richtige, denn Vertrauen baut man nur im direkten Kontakt mit den Kunden auf.
Sie haben zwei spannende Partnerschaften mit Fintechs, die beide mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Was ist die Geschichte dahinter?
Fintechs sind die natürliche weitere Entwicklung der Digitalisierung. Wenn man die Kunden von morgen betreuen will, muss man sich auch mit Themen beschäftigen, die unsere ganze Branche verändern. Dazu gehören Fintechs, die auch in der Vermögensverwaltung Alternativen und intelligente Lösungsansätze bieten. Durch unser Netzwerk sehen wir viele Start-Ups in diesem Bereich, leider schaffen es nur wenige, wirkliche erfolgreich zu werden. Da ist das Geschäftsmodell und der Ansatz entscheidend. Zudem schauen wir auf die Innovation der Produktidee, die Gründer dahinter sowie eine gesicherte Finanzierung. Zudem schauen wir auf die Innovation der Produktidee, die Gründer dahinter sowie eine gesicherte Finanzierung.
Was verbindet die beiden Firmen?
Speedlab und Wisdomize sind ganz unterschiedlich ausgelegt. Es geht jedoch bei beiden darum, die Risiko-Return-Profile der Anleger zu optimieren. Beide arbeiten mit KI-Modellen in unterschiedlicher Form. KI wird auch im Bereich der Vermögensverwaltung und dort im Speziellen im Portfolio-Management zum Einsatz kommen. Wir sehen hier ein riesiges Potential in der Zukunft, denn die vielen Daten und Informationen heute in Echtzeit verarbeiten zu können, übersteigt die Fähigkeiten unserer Spezies. Wenn es gelingt, mit Hilfe der KI-Modelle zu entwickeln, die einen hier unterstützen und den Prozess zu automatisieren, kann viel erreicht werden.
Welchen Input erhalten Sie dank der Zusammenarbeit mit Speedlab?
Speedlab ist ein auf KI spezialisierter Asset Manager, der für alle Asset Klassen auf der Basis des Subbereichs der KI «Reinforcement Learning» Modelle entwickelt hat. Dabei kann zwischen Long-Short, Long Underlying mit Short Hedging wie auch über ein Multi-Asset Modell gewählt werden. Sogenannte «Agents» handeln die jeweiligen Investments, sei es Single-Stocks, Crypto (wie Bitcoin oder Ether), oder Indices via Futures mit entsprechendem Belohnungs- und Bestrafungssystem und sind selbst lernend. Ein sogenannter Superagent überwacht die Aktivitäten und Trades der einzelnen «AI-Agent Trader», bei Erfolg und Misserfolg wird eben Kapital zu- oder abgeführt. Gleiches gilt auch im Handel mit Aktien.
Welcher Vorteil erhalten Sie aus dieser Zusammenarbeit – auch wenn Sie die Arbeit der «Agents» mit derjenigen von klassischen Portfoliomanagern vergleichen?
Die Agents arbeiten komplett emotionslos und rational, die Entscheidungen basieren rein auf Erfahrungen aus der Vergangenheit übertragen auf die Jetztzeit. Dadurch gelingt es eine totale Objektivierung zu erreichen. Kein Bias, keine Emotionen, keine irrationalen Entscheidungen.
Wie setzt Wisdomise KI ein?
Wisdomise konzentriert sich ausschliesslich auf Crypto- und Retailkunden. Hier bestimmt man für sich selbst mit Hilfe eines «AI Avatars» sein eigenes Risikprofil. Danach «traded» der Avatar ie Kryptowährungen ähnlich wie ein Portfolio Manager. Retailkunden agieren oft nicht rational und zudem befolgen sie oft die Grundregeln des Portfolio Management nicht. Gerade im Bereich Crypto gibt es noch kein «Private Banking», das es den Kunden ermöglicht, professionell zu investieren. Hier schafft Wisdomise Mehrwert und hilft auch Kleinanlegern im Bereich Crypto Geld verdienen zu können. Die Firma agiert im B-B-2-Bereich. Das Ziel ist es, durch Wisdomise den Markt für Privatanleger einfacher zugängig zu machen.
Steffen Bauke
Belvoir Capital
Bauke ist der Gründer und CEO der Belvoir Capital. Er begann seine Karriere Ende 1999, zunächst bei der UBS in Deutschland und später in der Schweiz sowohl im Bereich Corporate Finance und Wealth Management. 2004 hat er Belvoir Capital gegründet und leitet heute als CEO. Bauke hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Wirtschaftswissenschaften studiert.
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1699 Bewilligungsgesuche sind Ende 2022 eingereicht worden, 2023 kamen 78 Gesuche hinzu. Per Ende Februar wurden 1254 Bewilligungen erteilt, 1246 sind gingen an reine Vermögensverwalter, 76 Trustees, 8 sind sowohl als Vermögensverwalter als auch Trustees.
Die jüngsten Zahlen zum Bewilligungsverfahren für Vermögensverwalter und Trustees erlauben eine neue Bilanz. Per Ende 2022 waren die entsprechenden Institute gemäss Fidleg und Finig verpflichtet, sich registrieren zu lassen. Ende 2022 wurden 1699 Bewilligungsgesuchen für Vermögensverwalter und Trustees eingereicht. 2023 sind weitere 78 Gesuche hinzugekommen. Per Ende 2023 wurden gemäss Finma 1149 Institute bewilligt. Laut neusten Zahlen waren es Ende Februar 1254 – darunter 1246 Vermögensverwalter, 76 Trustees und 7 Institute, die sowohl als Vermögensverwalter als auch als Trustees tätig sind. Per 31. Dezember 2023 wurden von den bis Ende 2022 eingegangenen 1699 Bewilligungsgesuchen 63 zurückgezogen.
Interessant sind die Ausführung der Finma in ihrer Aufsichtsmitteilung 01/2024 von Anfang Februar in Bezug auf die Grösse der bewilligten Unternehmen und deren Struktur: Bei der Mehrheit der bewilligten Vermögensverwalter und Trustees handelt es sich um Kleinstunternehmen in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft mit weniger als drei Vollzeitstellen. Insgesamt verwalteten die Institute einen Gesamtbetrag von 216 Milliarden Franken. Zudem haben mehr als die Hälfte der Vermögensverwalter und Trustees Compliance- und Riskmanagement-Funktionen ausgelagert. Die Finma weist darauf hin, dass die entsprechenden Outsourcing-Partner nicht direkt überwacht werden. Sie sieht es jedoch als ihre Aufgabe an, die Organisation der bewilligungspflichtigen Institute zu beurteilen. Und dies umfasse auch die Auslagerung und die Delegation an externe Partner.
Auf zu den Kosten des Verfahrens, welche durch die Institute getragen werden müssen, gibt es Zahlen: Durchschnittlich stellte die FINMA pro Bewilligungsverfahren Gebühren von 6’411 Franken in Rechnung.
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2023 konnten Schweizer Vermögensverwalter insgesamt zufriedenstellende Ergebnisse erzielen. Dies geht aus der Analyse der Performance-Watcher-Indizes hervor. Wie Nicholas Hochstadter aufzeigt, blieben die auf Schweizer Franken lautenden Portfolios gegenüber dem Euro und dem Dollar zurück.
Wie schnitten die Schweizer Vermögensverwalter auf der Grundlage der Performance-Watcher-Indizes im Jahr 2023 ab?
Ende Dezember wies der Low-Risk-Index in Schweizer Franken eine Rendite von 2,70 Prozent auf, bei einer Volatilität von 4,00 Prozent. Der Mid-Risk-Index in Schweizer Franken erreichte 3,27 Prozent bei einer Volatilität von 5,73 Prozent. Der High-Risk-Index schloss mit einer Rendite von 3,80 Prozent ab, dies bei einer Volatilität von 7,87 Prozent. Ich möchte daran erinnern, dass die Berechnungen der Performance-Watcher-Indizes auf den täglichen Daten beruhen. Diese werden aus über 15.000 Portfolios mit einem Vermögen von nahezu 50 Milliarden Franken berechnet.
Diese positiven Renditen sind beruhigend, da sie über dem risikofreien Zinssatz liegen, was aufgrund der Marktverwerfungen nicht von vornherein sicher war. Die Turbulenzen, die die Märkte während des Sommers bis in den Oktober hinein erschütterten, konnten dank der beeindruckenden Jahresendrally in eine positive Richtung gedreht werden. Schaut man sich die Ergebnisse in den anderen Referenzwährungen ist die Performance gegenüber dem Schweizer Franken bemerkenswert.
In welchem Ausmass ist das der Fall?
Ich nehme das Beispiel des Mid-Risk-Indexes. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes ausgewogenes Portfolio, das in der Regel zu 50 Prozent aus Aktien und zu 50 Prozent aus Anleihen besteht. In Schweizer Franken gehalten, erwirtschaftete es also 3,27 Prozent. Ein ähnliches Profil in Euro gehalten, erzielte eine Rendite von 8,16 Prozent und in US-Dollar stieg es auf 10,7 Prozent. Die Renditen in Franken sind aus mehreren Gründen bescheidener. Zunächst einmal wertete sich der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar um 9,8 Prozent, gegenüber dem Yen um 18,3 Prozent und gegenüber dem Euro um 6,5 Prozent auf, was die Performance von Vermögenswerten in diesen Währungen, die nur teilweise abgesichert sind, schmälerte. Der Schweizer Markt beendete das Jahr hinter den wichtigsten europäischen Börsen: Der SMI stieg insgesamt nur um 3,8 Prozent im Jahresvergleich. Im Gegensatz dazu legte der Nasdaq im vergangenen Jahr in Dollar gerechnet um 44,5 Prozent zu, aber auch der S&P 500 sogar um fast 25 Prozent. In Europa schlossen viele Börsen das Jahr mit Gewinnen zwischen 15 Prozent und 30 Prozent ab.
Welche Punkte erscheinen Ihnen bei Ihrer Analyse dieser Indizes am auffälligsten?
Hervorzuheben ist die deutliche Verringerung der Volatilität im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022, die sowohl auf eine Kompression der Marktvolatilität als auch auf eine Normalisierung der Diversifizierung in den Portfolios zurückzuführen ist.
Interessant ist auch, dass sich die Renditen der verschiedenen Performance-Indizes untereinander nicht wesentlich unterscheiden. Das höhere Risiko, das normalerweise mit einer stärker aktienorientierten Strategie einhergeht, führte nur zu einer recht begrenzten Prämie, die in Schweizer Franken gerechnent nur 1 Prozent betrug.
Um zurück auf die Investitionen zu kommen: Ein Thema hat sich im lauf des Jahres stark herauskristallisiert: die künstliche Intelligenz. Manager, die dieses Thema ignorierten, haben sich wichtige Renditechancen entgehen lassen. So konzentrierte sich die Performance auf die Magnificent Seven – Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft, Meta, Tesla und Nvidia -, die mittlerweile fast 15 Prozent des MSCI World ausmachen und im Durchschnitt eine Rendite von 107 Prozent erzielten. Zusammen haben diese Unternehmen für zwei Drittel der Gewinne innerhalb des S&P 500 gesorgt. Allerdings finden viele Vermögensverwalter zusammen mit ihren Kunden, dass das Gewicht dieser Aktien im Index für ihr Portfolio zu hoch ist, und sind daher untergewichtet. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Ende 2023 erneut eine enorme Differenz bei den Sektorrenditen von rund 50 Prozent zu verzeichnen war, wobei der Technologiesektor weit über dem Durchschnitt lag.
Ich möchte mit einem kurzen Blick auf die Schweiz schliessen: Der einst viel gepriesene „Home Bias“, der die Anleger durch den defensiven Charakter seiner drei Spitzenwerte schützte, hat im vergangenen Jahr an Kraft eingebüsst. Defensive Sektoren, darunter fallen auch die Schweizer Large-Caps, haben im Vergleich zum Tech-Sektor eingebüsst.
Nicholas Hochstadter
Performance watcher
Vor der Gründung von Performance Watcher 2005 war Nicholas Hochstadter zunächst bei der Credit Suisse als Portfoliomanager und anschliessend bei der Bank Ferrier Lullin tätig, wo er das diskretionäre Portfoliomanagement leitete. Bei der Credit Suisse war er u.a. für das PMnet-Projekt verantwortlich, das erste voll automatisierte System zur Implementierung des Portfoliomanagements. Mit der Gründung von Performance Watcher wollte er diese Bewertungsmodelle für die Portfolioverwaltung in ein für Kunden leicht zugängliches Programm integrieren.
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Der Finanzplatz Lugano hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erholt – trotz der starken Konkurrenz aus Italien. Die unabhängigen Vermögensverwalter in Lugano haben sich dabei zu echten Boutiquen entwickelt und konzentrieren sich zunehmend auf nicht börsennotierte Unternehmen, wie Andrea Gianoli erklärt.
Wie würden Sie die aktuelle Situation der unabhängigen Vermögensverwaltungsbranche in Lugano beschreiben?
Die Branche ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Schweiz und natürlich auch in Lugano, der einen wesentlichen Beitrag zum BIP und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leistet. Die Höhe der verwalteten Vermögen hat sich erholt. Lugano ist ausserdem bekannt für sein Boutique-Vermögensverwaltungskonzept, das sich auf vermögende Privatpersonen und Institutionen konzentriert.
Wie hat die Branche auf die neue Regulierung?
Die Einführung von FIDLEG und FINIG löste zunächst Bedenken aus, hat aber zu einer transparenteren und kundenorientierteren Branche geführt. Diese Vorschriften stehen im Einklang mit unserem Engagement für eine ethische und verantwortungsvolle Vermögensverwaltung und stärken das Vertrauen und die Compliance in der Branche. Dies ist umso wichtiger, als wir ansonsten sehr stark in Italien vertreten sind.
Was sind die wichtigsten Differenzierungsmerkmale eines Vermögensverwalters der Zukunft?
Die Vermögensverwalter der Zukunft werden sich durch ihre Fähigkeit auszeichnen, digitale Strategien in ihre Kerntätigkeiten zu integrieren. Dazu gehört die Nutzung von Daten und Analysen zur Verbesserung der Anlageperformance, des Kundenbeziehungsmanagements und der allgemeinen betrieblichen Effizienz. Auch die Konzentration auf nachhaltige und alternative Anlagen wird von entscheidender Bedeutung sein.
Wie stellt sich Amgest auf diese Herausforderungen ein?
Amgest stellt sich auf diese Trends ein, indem wir uns auf die digitale Transformation, massgeschneiderte Vermögensverwaltung und nachhaltige Anlagen konzentrieren. Wir investieren in Technologie, um den Kundenservice und die betriebliche Effizienz zu verbessern, und halten gleichzeitig an unseren Grundwerten Loyalität, Vertrauen und Sorgfalt fest.
Welche Rolle spielt Private Equity in Ihrer Anlagestrategie?
Private Equity ist für die Diversifizierung und das langfristige Wachstum von entscheidender Bedeutung. Wir konzentrieren uns auch auf Club Deals und andere alternative Anlagen, um die Portfolio-Performance zu verbessern. Aber um eines klarzustellen: Wir sind hier sehr vorsichtig. Bislang haben wir nur zwei grosse Transaktionen durchgeführt. Natürlich ist die Nachfrage auf Kundenseite höher, aber für uns ist Qualität wichtig.
Die Konsolidierung in der Branche ist ein aktuelles Thema. Was bedeutet dies für Amgest?
Wir sehen uns als aktive Konsolidierer – nicht nur in der Südschweiz, sondern auch mit Blick auf unsere Aktivitäten in Zürich. Derzeit sehen wir viele potenzielle Verkäufer, aber keiner scheint interessant genug, um unsere Erwartungen zu erfüllen. Wir konzentrieren uns zunächst auf unsere Kernkompetenzen und unseren Kundenstamm. Potenzielle strategische Übernahmen oder Partnerschaften prüfen wir, wenn sie mit unseren Werten und Zielen übereinstimmen. Unser Ansatz besteht darin, die Qualität unserer Dienstleistungen und das Kundenerlebnis zu verbessern, anstatt nur zu expandieren.
Wie sieht die Zukunft von Amgest in dieser sich entwickelnden Landschaft aus?
Wir wollen unsere Führungsrolle bei der digitalen Transformation beibehalten und uns darauf konzentrieren, durch fortschrittliche Technologie, personalisierte Dienstleistungen und unser Engagement für nachhaltige Investitionen Werte für unsere Kunden zu schaffen. Unser Ziel ist es, an der Spitze der Entwicklung der Branche zu stehen und die bestmöglichen Ergebnisse für unsere Kunden zu erzielen.
Andrea Gianoli
Amgest
Andrea Gianoli, hat über 25 Jahre Erfahrung im Private Banking. Bevor er 2023 zu Amgest SA stiess, arbeitete er für verschiedene Finanzinstitute in der Schweiz, wie UBS, Alpina Assicurazioni, BSI, Clariden Leu und Patrimony 1873. Gianoli ist eidgenössisch diplomierter Marketingfachmann und Bankgeneralist.
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