Front Office

  • Interview mit Guillaume Sabouret
  • CEO
  • StarQube

„Die Partnerschaft mit Euronext ermöglicht es uns, eine schlankere Lösung anzubieten“.

Euronext und das Genfer Fintech StarQube haben sich zusammengeschlossen, um eine integrierte Lösung für Daten und Analysetools im Front Office anzubieten. Eine Partnerschaft, die auch für StarQube neue Perspektiven eröffnet, wie der CEO Guillaume Sabouret in diesem Interview erläutert.

Welchen Einfluss hat die Partnerschaft mit Euronext auf die Positionierung von StarQube?

StarQube stellt Investoren, zum Beispiel Asset Managern, Wealth Managern oder Asset Ownern eine Software-Lösung zur Verfügung. Das Angebot beruht auf zwei Säulen: An erster Stelle steht das Datenmanagement, das die Erhebung, die Aufbereitung und Strukturierung der Rohdaten anhand eines zentralen Codeplans sowie die Umwandlung in verwendbare Datensätze umfasst. Im nächsten Schritt erfolgt der Portfolioaufbau mittels mehrerer Module für Portfolioanalyse, Backtesting, Optimierung und Anpassung der Positionen.

Bisher hatte StarQube die Daten verwendet, die seine Kunden selbst abonniert hatten. Wir arbeiteten mit Konnektoren zu allen Datensätzen, aber auch mit Interfaces zu Positionskontrollsystemen und Geschäftsanwendungen der Kunden. Implementierungsprojekte konnten leicht drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen.

Durch die Partnerschaft mit Euronext können wir eine schlankere Lösung anbieten, die für Endnutzer sofort zugänglich ist. Sie verfügen daher über alle Module für die Suche und den Portfolioaufbau von StarQube, die den Dateninput aus den von Euronext zur Verfügung gestellten riesigen Anlageuniversen nutzen. Die Lösung bietet ein enormes Explorationspotenzial für die Entwicklung neuer Anlagestrategien zum Beispiel die Verwaltung von benchmarkbasierten Portfolios mit kundenspezifische Indizes.

Zusätzlich zu seinem massgeschneiderten Angebot, das filigran an die Datensätze der Kunden angepasst wird, bietet StarQube jetzt also gemeinsam mit Euronext eine „on-the-shelf“-Lösung für ein breit gefächertes Anwendungsspektrum.

Auf welche Funktionen konzentriert sich StarQube entlang der Wertschöpfungskette des Asset Managements heute?

StarQube richtet sich in erster Linie an Front-Office- und Datenmanagement-Teams. Asset Manager benötigen aufgrund der zunehmenden Bedeutung von ESG und der damit verbundenen Regulierung mittlerweile eine Vielzahl von Datensätzen. Die Folge sind viele operative Herausforderungen, denn Vermögensverwalter müssen die Erfassung dieser Daten automatisieren, ihre Qualität überprüfen, die Verwendung von Datensätzen aus mehreren Quellen vereinfachen und den einzelnen Finanzinstrumenten die ESG-Indikatoren der Emittenten zuweisen. Asset Manager müssen ferner eigene ESG-Modelle erstellen können, die ihre verantwortungsvolle Anlagestrategie widerspiegeln, sie dann umgehend in ihre Verwaltung umsetzen und schliesslich ihren Kunden und Regulierungsbehörden gegenüber Rechenschaft ablegen. Diese gesamte Wertschöpfungskette verschlankt StarQube für seine Kunden.

Welche Kundensegmente sprechen Sie konkret an?

StarQube ist auf die Anforderungen grosser Asset Manager zugeschnitten, die ein hohes Datenvolumen benötigen. Sie hosten in ihren Datenbanken mehrere Hunderttausend Emittenten/Finanzinstrumente, nutzen mehrere Quellen für ESG-Daten, verwalten Hunderte von Portfolios und verwenden zahlreiche Methoden mit dem Ziel, den unterschiedlichen Anforderungen ihrer Kunden gerecht zu werden.

Aber das Angebot eignet sich genauso für kleinere Akteure, die den Excel-Sheet-Modus hinter sich lassen müssen und sich schnellstmöglich an neue Vorschriften und an den Megatrend verantwortungsvoller Investitionen anpassen müssen. Unsere Lösung wird auch von Data-Science-Teams sehr geschätzt, denen StarQube alle notwendigen Tools an die Hand gibt, damit sie intuitive Anlageideen schnell testen, ihre Strategien optimieren und sofort in ihre Portfolios umsetzen können.

Sehen Sie für StarQube Chancen im Wealth Management, wo Bedarf in Bezug auf die Portfoliooptimierung vorhanden ist?

Auf jeden Fall! Die Rechenleistung unserer Lösung ermöglicht insbesondere die zeitgleiche Anpassung einer grossen Anzahl von Portfolios in Rekordzeit. Im Wealth Management-Segment liegt ein Anwendungsbereich auf der Hand: Jedes Kundenportfolio ist durch eine Leitstrategie und eine Reihe spezifischer Anlagebeschränkungen gekennzeichnet. Der Vermögensverwalter kann einfach die Anpassung aller ihm anvertrauten Kundenportfolios im Paketmodus vornehmen, seinen Auftragskorb generieren und die Order an seinen Trading Desk oder an sein Ausführungstool übermitteln.

Guillaume Sabouret

StarQube

Guillaume Sabouret ist CEO von StarQube, das er im Jahr 2013, also vor bereits zehn Jahren, zusammen mit Arnaud Néris in Genf gegründet hat, um Asset Managern Front-Office-Lösungen anzubieten, die den gesamten Entscheidungsprozess für Investments abdecken. Zuvor war Sabouret bei Lombard Odier Investment Managers unter anderem für das Research und die quantitative Verwaltung verantwortlich. Er studierte an der Princeton University, wo er in Elektrotechnik promovierte. Darüber hinaus ist er CFA-Charterholder.

 

    Sie werden auch mögen

    LEADERS
    Focus

    Focus

    Aline Fournier
    Geneva Compliance Group
    „Wir sind an der Schnittstelle zwischen rechtlicher Komplexität und operativer Realität tätig“

    LEADERS
    Expansion

    Expansion

    Florian Rais
    Criptonite Asset Management
    „Der bevorzugte Partner für Krypto-Hedgefonds auf den wichtigsten Märkten werden“

    LEADERS
    On top

    On top

    Chantal Baer
    Swiss House of Brands
    Die Markenstrategie als wichtiger Hebel bei einem Börsengang oder einer Veräusserung

    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

    Rue Barton 7
    Case postale 1806
    CH-1211 Genève 1

    P +41 22 566 17 31

    © 2023 Sphere Magazine

    Website erstellt von Swiss House of Brands

    Aufstieg

    Real Assets Lösungen

    • Thibault Leroy Bürki
    • Gründer und CEO
    • Haute Capital

    «Eine All-in-One-Lösung anbieten, die für alle zugänglich und intuitiv ist»

    In weniger als 18 Monaten hat Haute Capital Partners seinen Börsenwert über die symbolische Schwelle von 100 Millionen Franken gesteigert. Ein beeindruckendes Wachstum für eine Asset-Management-Boutique, die Private-Equity-Investitionen viel zugänglicher machen will, als sie es heute sind. Thibault Leroy Bürki, ihr Gründer, erläutert die strategische Ausrichtung.

    -

    Sie wurden bei Ihrem Börsengang 2022 mit 40 Millionen Franken bewertet. Mittlerweile liegt dieser Wert bei 100 Millionen. Auf welche Faktoren beruht diese beeindruckende Entwicklung?
    Die derzeitige Position von Haute Capital unterscheidet sich grundlegend von der Situation vor dem Börsengang. Dieser bemerkenswerte Erfolg lässt sich an mehreren Faktoren festmachen. So ist die Diskrepanz zwischen hoher Nachfrage und knappem Angebot am Markt einer der Schlüsselfaktoren für diese Expansion. Hinzu kommen die vorbildliche Unternehmensführung und eine effiziente Kommunikation. Die Anleger setzen ihr Vertrauen in Haute Capital nicht, weil wir eine Investmentgesellschaft sind, sondern weil wir mit einer Zukunftsvision arbeiten und echte Innovationskompetenz besitzen. Wir testen ständig unsere Grenzen, um sie weiter zu verschieben – dies ist meiner Meinung nach der Aspekt, der durchweg am meisten geschätzt wird. Zudem muss der klassische Investmentprozess überarbeitet werden, davon sind wir überzeugt. Und genau hier machen wir den Unterschied: Wir brechen gerne mit gängigen Konventionen! Wir wollen die Art und Weise, wie die Menschen investieren, vereinfachen – dies ist eine Priorität für uns.

    Auf welche Ziele konzentrieren Sie sich als nächstes?
    Wir haben grosse Projekte in Angriff genommen. Unser Geschäftsmodell war von Anfang an darauf ausgerichtet, die Anforderungen von Privatanlegern zu erfüllen. Ob vermögende Personen der Kategorie ‚HNWI‘ und ‚UHNWI‘ oder Anleger, die mit kleineren Beträgen den Anfang machen – wir wollen eine All-in-One-Lösung anbieten, die für alle zugänglich und intuitiv ist, unabhängig von den Anlagebeträgen. Für 2024 wollen wir eine digitale Lösung, die in diese Richtung geht.

    Inwiefern haben Sie Ihre Anlagestrategie seit Mai 2022 geändert?
    Wir stimmen unsere Anlagestrategie wöchentlich auf die globale Dynamik und die makroökonomischen Trends ab. Inzwischen ist die Diversifikation auf mehrere Sektoren kritischer denn je, nicht zuletzt aufgrund der geopolitischen Spannungen. Die Kombination aus Vorsicht und Innovation ist die ideale Lösung. Mit unserer intern entwickelten und auf künstlicher Intelligenz basierenden Plattform können wir uns auch auf eine disziplinierte mathematische Analyse stützen, die unsere Präzision bei bestimmten Positionen erhöht.

    Wie beurteilen Sie heute den Private Equity-Sektor, der seit einiger Zeit unter Druck steht?
    Vor kurzem haben wir in Aisot investiert – ein Unternehmen, das sich auf die Optimierung von Portfolios mit künstlicher Intelligenz spezialisiert hat. Paradoxerweise sind es oft die schwierigsten Zeiten, in denen die günstigsten Chancen entstehen, die besonders attraktiven Verhandlungsspielraum ermöglichen. Beschäftigung und Innovationen müssen gefördert und Werte geschaffen werden, vor allem in der Schweiz, wo viele Talente zu finden sind. Wir müssen diese lokalen Talente bevorzugen, statt im Ausland zu suchen, denn alle unsere Projekte sind stolz auf ihr „100% Swiss made“-Label.

    Wo liegen Ihrer Ansicht nach noch Chancen?
    Die Welt verändert sich rasend schnell, insbesondere im digitalen Bereich. Die aktuellen Spannungen intensivieren bestimmte dringende Anforderungen. Darüber hinaus ist es von kritischer Bedeutung, auf zukünftige Tendenzen vorbereitet zu sein. Wir beobachten derzeit, dass Rohstoffe eine hervorragende Option zur Absicherung sind. Viele ausländische Währungen werten gegenüber dem Schweizer Franken ab, weshalb wir eine Liquiditätsreserve in unsere Strategie integrieren müssen. In vielen Sektoren sehe ich Chancen. Gerade in diesen Zeiten laufen wir zur Hochform auf, denn unsere Reaktivität ist eine unserer grössten Stärken. 2024 wird ein spannendes Jahr für uns!

    Thibault Leroy Bürki

    Haute Capital

    Nach seinem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften in Genf arbeitete Thibault Leroy Bürki für verschiedene Risikokapitalgesellschaften in der Region Zürich. Er arbeitete auch für Capital Grey Partners in London, wo er mehrere Startups und referenzierte Projekte finanzierte, bevor er 2017 Haute Capital Partners, seine eigene Firma, gründete. Thibault Leroy Bürki ist auch Verwaltungsratspräsident von Winhomes Immobilien, einem Unternehmen, das im Kauf/Verkauf von Immobilien in der Schweiz tätig ist.

    Toolbox

    Digital Solutions

    • Hossein Fezzazi
    • COO
    • Penta

    „Sicherheit und Datenschutz sind die wichtigsten Prioritäten der heutigen Zeit“.

    Penta mit Sitz in Genf und Dubai wurde vor fast dreissig Jahren gegründet und bietet IT-Dienstleistungen für Wealth-Manager an. Cloud Technologie, Sicherheit und Datenschutz: Das sind Themen, die derzeit viel Aufmerksamkeit erfordern, wie Hossein Fezzazi erklärt.

    Worin besteht die Geschäftsaktivität von Penta?

    Penta ist ein Anbieter von Cloud- und IT-Management-Diensten. Wir sind seit 1996 auf die Speicherung, Verwaltung und den Schutz sensibler Kundendaten spezialisiert und betreiben eigene Datenzentren in zwei der bedeutendsten Finanzmetropolen der Welt: Genf und Dubai.

    Unsere Kunden stammen überwiegend aus dem Finanzsektor. Die globale Finanzwelt, der internationale Handel und komplexe Gesetzgebungen stellen grosse Anforderungen an unsere Kunden – sie dürfen keine Fehler begehen. Mit Penta erhalten sie die beruhigende Gewissheit, dass sie ihre Daten dank unserer massgeschneiderten IT-Lösungen in die richtigen Hände geben.

    Wie positioniert sich Penta im Finanzdienstleistungssektor?

    Wir können mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Finanzsektor vorweisen, und haben mehrere hundert Unternehmen in Genf und Dubai bei der Optimierung ihrer Datensicherheit und -konformität betreut. Unser Angebot: zuverlässige Sicherheit für die Bankgeschäfte von Finanzinstituten aller Grössen. Hierbei machen wir weder Ausnahmen noch Kompromisse.

    Welche Lösungen bieten Sie zum Beispiel an?

    Unser Angebotsspektrum reicht von Cloud-Diensten und Lösungen für Unternehmen bis zum IT-Risikomanagement.

    Unsere Cloud-Lösungen umfassen eine in der Schweiz oder in Dubai gehostete private Cloud, Infrastructure-as-a-Service (IaaS), das Hosting von Anwendungen sowie Disaster Recovery-as-a-Service (DRaaS).

    Als Geschäftslösungen bieten wir eine ganze Dienstleistungspalette an, von virtuellen Büros, Büroanwendungen und Business Continuity bis hin zu Managed IT Services (MITS), technischer Beratung und 3CX-Telefonieplattformen. Wir kümmern uns auch um die Sicherheit der Kommunikation unserer Kunden, das File Sharing und das Hosting von E-Mails und Websites.

    Unsere Lösungen für das IT-Risikomanagement umfassen Governance und Compliance-Funktionen einschliesslich der FINMA- und DFSA-Compliance, IT-Audits, Verwaltungssysteme für Sicherheitsinformationen und Ereignisse, Backup-as-a-Service (BaaS) sowie Online-Überwachung und -verwaltung. Darüber hinaus bieten wir IT-Infrastruktur-Audits, Penetrationstests, die Entwicklung von IT-Sicherheitsrichtlinien und Schulungen zur Sensibilisierung für Cybersicherheit, Unterstützung in puncto Cyberversicherung und Microsoft 365-Sicherheit an.

    An welche Kundensegmente richten Sie sich konkret?

    Im Ökosystem der Finanzdienstleistungen liegt unser Schwerpunkt auf Privat- und Investmentbanken, Versicherungsgesellschaften, Family Offices, unabhängigen Vermögensverwaltern und Steuerberatern.

    So vertrauen uns beispielsweise Bloomberg, Finamic und SS&C beim Schutz ihrer Daten und Anwendungen. Wir erfüllen alle IT-Anforderungen der Akteure aus dem Finanzdienstleistungssektor, damit sie sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

    Welche bahnbrechenden Entwicklungen kennzeichnen derzeit die Tools, die Finanzinstituten angebotenen werden?

    Datensicherheit und Datenschutz sind momentan die beiden wesentlichen Themen,

    die dem Finanzsektor am Herzen liegen – zwei immer wichtigere Aspekte bei der Einhaltung der gesetzlicher Vorschriften.

    Mittlerweile werden KMU genauso häufig zum Ziel von Cyberangriffen wie grosse Unternehmen – wenn nicht sogar häufiger. Das liegt vor allem daran, dass sich die verfügbaren Tools und die Motivationen geändert haben. Der Wettlauf in Bezug auf erschwingliche und praktikable Lösungen hat begonnen.

    Beim Datenschutz hat die Gesetzgebung die Fortschritte der letzten 20 Jahre im Bereich Big Data inzwischen berücksichtigt. Die Unternehmen dürfen nicht mehr alle möglichen Daten sammeln und sie auf ihrer Hardware speichern – sie sind für alle Daten und deren Schutz verantwortlich. Auch erfordert der Schutz der Daten vor Datenlecks erfordert immer spezifischere Expertise und Technologien.

    Hossein Fezzazi

    Penta

    Hossein Fezzazi ist seit dem Jahr 2010 Chief Operating Officer von Penta und daher für die Strategie, die Finanzen und die Verwaltung der Konten des Unternehmens in Genf und in Dubai zuständig. Für diese Aufgaben bringt er seine solide Erfahrung im Bereich Kundenbetreuung während der Ausschreibungs-, Vorverkaufs- und Produktionsphase von Projekten ein.

      Sie werden auch mögen

      Sphere

      The Swiss Financial Arena

      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

      Rue Barton 7
      Case postale 1806
      CH-1211 Genève 1

      P +41 22 566 17 31

      © 2023 Sphere Magazine

      Website erstellt von Swiss House of Brands

      Helpdesk

      • EAM-Lösungen
      • Florian Schefer
      • Mitbegründer
      • Finstoy

      «Robo-Advisors werden so zu wichtigen Unterstützungsinstrumenten»

      In diesem Herbst dockte der Lausanner Vermögensverwalter Finstoy an die Pleion-Gruppe an, die nun sieben Büros in der Schweiz hat. Finstoy hat die Besonderheit, dass er einer der wenigen EAMs in der Schweiz ist, die den Robo-Advisor von Swissquote betreiben. Florian Schefer erklärt hier das Wie und Warum.

      Wo stehen wir mit diesen Robo-Advisors, die vor einigen Jahren die Welt der Vermögensverwaltung umkrempeln sollten?

      Zur Erinnerung: Ein Robo-Advisor ist ein automatisiertes Vermögensverwaltungssystem, das auf der Grundlage von Algorithmen mit einer bestimmten Strategie arbeitet. Es handelt sich nicht um einen Zauberstab. Robo-Advisor investieren wie alle anderen Anleger in die Märkte und erleben dabei die gleichen Unwägbarkeiten. Stattdessen halten sie sich strikt an die festgelegte Strategie, analysieren Daten in Rekordzeit, übermitteln Aufträge ebenso schnell und verwalten das Risiko, das mit der gewählten Strategie einhergeht, optimal.

      Robo-Advisors werden somit zu wichtigen Unterstützungsinstrumenten für Manager. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die menschliche Beziehung immer das zentrale Element in der Vermögensverwaltung bleiben wird. Kunden sprechen nach wie vor gerne mit echten Menschen, vor allem in unsicheren Zeiten.

      Eröffnet der zunehmende Einsatz von KI neue Möglichkeiten für diese Robo-Advisors?

      Ja, das ist offensichtlich! KI – und genauer gesagt „Machine Learning“ – wird Robo-Advisors leistungsfähiger machen. Sie werden in der Lage sein, Investitionsentscheidungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt „T“ unter bestimmten Marktbedingungen nicht vorteilhaft waren, im Gedächtnis zu behalten, um sie in Zukunft nicht zu wiederholen. Dies ist eine Optimierung durch Erfahrung. In unseren Gesprächen mit Swissquote über die Entwicklung des Robo-Advisors konzentriert sich die Entwicklung vor allem auf die KI.

      Welches Potenzial haben Robo-Advisor als Management-Assistenten für Vermögensverwalter?

      Sie ermöglichen bereits heute eine extrem schnelle Anlageauswahl, Portfoliorisikomanagement und liefern sehr genaue Berichte und Daten. Dadurch entlasten sie die Vermögensverwalter, die mehr Zeit für die Beziehung zu ihren Kunden und Interessenten aufwenden können. Ich bin jedoch überzeugt, dass sie Werkzeuge bleiben und nicht die Rolle des Vermögensverwalters übernehmen werden, da sie niemals die Gefühle und die Psychologie der Kunden verstehen können.

      In welchen Bereichen zeigen Robo-Advisors das grösste Potenzial?

      Da Robo-Advisors mit Algorithmen arbeiten und Algorithmen Daten benötigen, um zu funktionieren, sind sie am relevantesten auf dem Aktienmarkt. Dank der Börsen ist es möglich, auf eine grosse Menge an historischen Daten über die Aktienmärkte zuzugreifen. Bei Anleihen ist dies deutlich schwieriger, da diese häufig über OTC gehandelt werden. Je mehr Daten Sie haben, desto genauer arbeitet Ihr Algorithmus.

      Auf welche Weise können Sie diese in ein Managementangebot integrieren?

      Bei Finstoy haben wir zwei Möglichkeiten, den Robo-Advisor von Swissquote für die Verwaltung von Privatkunden einzusetzen: Im ersten Fall nutzen wir den Robo-Advisor für die Verwaltung des gesamten Kundenportfolios. Im zweiten Fall konzentrieren wir den Einsatz des Robo-Advisors auf ein bestimmtes Segment der Allokation, hauptsächlich Aktien. Anschliessend konsolidieren wir es mit dem Rest des Portfolios. Diese beiden Möglichkeiten werden künftig auch den Kunden von Pleion angeboten, die dies wünschen.

      Florian Schefer

      Finstoy

      Florian Schefer ist der Gründer und seit November 2010 Geschäftsführer von Finstoy. Er ist ausserdem Mitglied des Verwaltungsrats mehrerer Unternehmen in der Schweiz. Von 1998 bis 2010 arbeitete er für Credit Suisse hauptsächlich in Genf im Private Banking als Vermögensverwalter in verschiedenen Märkten.

      Sphere

      The Swiss Financial Arena

      Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

      Rue Barton 7
      Case postale 1806
      CH-1211 Genève 1

      P +41 22 566 17 31

      © 2023 Sphere Magazine

      Website erstellt von Swiss House of Brands

      Dynamik

      • Interview mit Christophe Cantala
      • Leiter, Financial Intermediaries Market
      • Société Générale Private Banking Europe

      „EAMs, ein wichtiger Teil der Wertschöpfungskette im Wealth Management“.

      Christophe Cantala, der bei Société Générale Private Banking tätig ist, hat vor kurzem die Verantwortung für den europäischen Markt für unabhängige Vermögensverwalter – die FIM – übernommen, der die Schweiz, Luxemburg und Monaco umfasst. Ein idealer Zeitpunkt, um uns seine Sicht des Marktes und die Gründe, warum er für seine Gruppe eine strategische Priorität darstellt, zu erläutern.

      Wie erklären Sie sich die Stärke des UVV-Sektors trotz der Turbulenzen, die er gerade durchläuft?

      Ich glaube, dass der Sektor der unabhängigen Vermögensverwalter in der Schweiz stärker denn je ist, obwohl er sich in einer wichtigen Übergangsphase befindet. In gewissem Masse profitiert er von der Positionierung der Banken, die nicht unbedingt alles abdecken können, weder das gesamte Dienstleistungsspektrum und schon gar nicht alle Regionen. Angesichts der steigenden Ansprüche der Kunden können die UVV zu einem Schlüsselelement und einer wichtigen Ergänzung der Wertschöpfungskette des Wealth-Management-Sektors werden, indem sie auf Experten auf verschiedenen Gebieten zurückgreifen.

      Ausserdem glaube ich, dass der neue, strengere und vielleicht kurzfristig als restriktiv empfundene Rechtsrahmen für die Verwalter auf lange Sicht bedeutende Garantien mit sich bringt, denn er bewirkt eine enorme Bindung der Endkunden.

      Worauf müssen sie aus Ihrer Sicht nun ihre Anstrengungen konzentrieren, um sich an die laufenden Veränderungen anzupassen?

      Sie müssen auf die regulatorische Belastung vorbereitet sein, die demnächst im Rahmen ihrer täglichen Geschäftstätigkeit auf sie zukommt. Die Erstellung der Unterlagen für den Bewilligungsantrag ist nur der erste Schritt. Die regulatorische Belastung wird sich Tag für Tag in Gestalt von neuen Anträgen, einzuhaltenden Prüfpfaden oder einer verstärkten Formalisierung bemerkbar machen.

      Sie werden also ihre Struktur in der einen oder anderen Weise verstärken müssen. Eine äusserst wichtige Herausforderung für sie ist beispielsweise die Digitalisierung, ob im Hinblick auf die Optimierung der Portfolioverwaltung, des Risikomanagements oder der Kundenbeziehung.

      Zudem bestehen auch echte Chancen, wie etwa auf dem UHNWI-Markt, der sich seit ein paar Jahren rasant entwickelt. Die UVV sind optimal positioniert, um dieses Potenzial zu nutzen. Das wird ihnen aber nur gelingen, wenn sie jetzt die notwendigen Investitionen tätigen, um neue Talente zu gewinnen, die Tools einzuführen, die zukünftig Standard sein werden, und gute Partnerschaften mit anderen UVV oder anderen Akteuren einzugehen. Dies ist eine Voraussetzung, um neue Ertragsquellen zu erschliessen.

      Bitte skizzieren Sie kurz, wie Sie Ihr Angebot an die neuen Anforderungen angepasst haben, die jetzt von UVV gestellt werden?

      Wie bereits erwähnt, haben die Endkunden mittlerweile sehr hohe Ansprüche. Unsere Rolle besteht darin, dafür zu sorgen, dass die Vermögensverwalter, mit denen wir zusammenarbeiten, einfache Lösungen für komplexe Fragen finden können. Dementsprechend arbeiten wir mit ihnen zusammen. Wir haben daher unser Angebot an Private-Equity-Anlagen, unsere Finanzierungslösungen und den Zugang über unsere UVV-Teams zum gesamten Kompetenzspektrum der Société Générale-Gruppe erweitert und Vorsorge-Know-how für die Schweizer Kunden aufgebaut.

      Bei dem Rundtischgespräch, das Sie vor kurzem an der «Journée Solutions GFI» leiteten, ging es um das Segment Retail Plus. Glauben Sie, dass es letztlich ein Zielsegment für unabhängige Vermögensverwalter werden kann?

      Davon bin ich überzeugt. Alle Untersuchungen, die uns vorliegen, sind sich darin einig, dass es sich dabei um ein Wachstumssegment handelt, und zwar an allen grossen Finanzplätzen. Allerdings wird es aus dem einfachen Grund, dass es nicht richtig umrissen ist, im Moment offensichtlich noch recht schlecht abgedeckt. In Bezug auf die Abdeckung befindet es sich in gewissem Masse in einer Grauzone zwischen High Net Worth und Mass Affluent. Dies ist ein geeigneter Zielbereich, den Vermögensverwalter mit der Zeit wiederentdecken werden. Allerdings müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, bevor sie sich in diesem Segment positionieren und sein Wertpotenzial ausnutzen. Die Rentabilitätsanforderungen müssen berücksichtigt werden. In diesem Zusammenhang wird der Beitrag der digitalen Lösungen von entscheidender Bedeutung sein. Das Retail-Plus-Segment stellt unabhängige Vermögensverwalter vor eine doppelte Herausforderung: Sie müssen Dienstleistungen entwickeln können, die zum einen so standardisiert sind, dass ein hohes Volumen erreicht wird, aber zum anderen auch so kundenspezifisch sind, dass sie ein echtes Leistungsversprechen darstellen.

       

      Christophe Cantala

      Société Général Private Banking Europe

      Im Januar 2023 wurde st Christophe Cantala bei der Société Générale Private Banking Suisse zum Head of Financial Intermediaries Market ernannt. Im September 2023 übernahm er die Leitung für dieses Marktsegment auf der europäischen Private-Banking-Plattform (Luxemburg, Schweiz, Monaco) der Société Générale-Gruppe. Zuvor leitete er von Genf aus die Bereiche External Wealth Managers und Multi Family Offices von BNP Paribas, dem Konzern, bei der er 2004 seine berufliche Laufbahn begann, die ihn zu internationalen Firmen in den Bereichen Audit sowie Corporate und Investment Banking führte. Christophe Cantala ist Absolvent der Ecole Supérieure de Commerce von Toulouse und der Ecole Normale Supérieure von Cachan.

       

        Sie werden auch mögen

        LEADERS
        Focus

        Focus

        Aline Fournier
        Geneva Compliance Group
        „Wir sind an der Schnittstelle zwischen rechtlicher Komplexität und operativer Realität tätig“

        LEADERS
        Expansion

        Expansion

        Florian Rais
        Criptonite Asset Management
        „Der bevorzugte Partner für Krypto-Hedgefonds auf den wichtigsten Märkten werden“

        LEADERS
        On top

        On top

        Chantal Baer
        Swiss House of Brands
        Die Markenstrategie als wichtiger Hebel bei einem Börsengang oder einer Veräusserung

        Sphere

        The Swiss Financial Arena

        Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

        Rue Barton 7
        Case postale 1806
        CH-1211 Genève 1

        P +41 22 566 17 31

        © 2023 Sphere Magazine

        Website erstellt von Swiss House of Brands