Strategie

  • Interview mit Carin Rosenberger
  • Team Head External Asset Managers & Managing Director
  • LGT (Schweiz)

„Die EAM-Branche wird nach wie vor überproportional weiterwachsen“

Die LGT Bank Schweiz hat in Zürich den Geschäftsbereich mit Vermogensverwaltern und Fondsmanagern mit einem neuen Expertinnen-Team ausgebaut. Die Teamleiterin Carin Rosenberger, spricht über die Ziele des strategisch wichtigen Geschäftsbereichs und über die Herausforderung der Branche sowie das grosse Potenzial.

Sie sind seit Juni 2022 Teamleiterin eines neu geschaffenen Teams für Intermediäre: Was sind Ihre Ziele?

Das neue Team ist Ausdruck unserer ambitionierten Wachstumsziele in diesem Bereich. Wir wollen neben Vermögensverwaltern auch Fondsmanager und Multi Family Offices für uns gewinnen. Gerade im Bereich der Fondsmanager ist ein wichtiges Ziel, Liechtenstein als Fondsstandort weiter zu etablieren und bekannter zu machen. Dank unseres dynamischen Teams und dem hervorragenden Offering der LGT, bin ich zuversichtlich, dass uns das gelingt.

Ein starker Fokus von vielen unabhängigen Vermögensverwaltungen waren bis Ende 2022 regulatorische Fragen. Wie nehmen Sie heute die Branche in der Schweiz wahr?

Mit FINIG ist die Anzahl der Vermögensverwalter statistisch zurückgegangen, nicht aber die verwalteten Vermögen. Die Branche hat aufgrund der hohen Kundenbindung unverändert grosses Potential und wird trotz und teilweise auch aufgrund der regulatorischen Anforderungen nach wie vor überproportional weiterwachsen. Die FINMA-Bewilligung ist auch ein Gütesiegel. Die zukünftige Entwicklung hängt unter anderem von der Kompetenz des Unternehmens ab, die aus den regulatorischen Pflichten entstehende Kostenentwicklung effizient zu steuern. Zudem bereichern immer mehr Spezialisten die Szene, zum Beispiel aus den Bereichen Private Markets, Nachhaltigkeit oder Crypto. Damit ist unser Geschäft heute vielfältiger und spannender denn je.

Mit welchen Angeboten wollen Sie die Vermögensverwalter gewinnen?

Die LGT als international aufgestellte Privatbank in Familienbesitz ist ein stabiler und verlässlicher Partner. Wir können auf eine 100-jährige Unternehmensgeschichte verweisen und sind seit 30 Jahren im Intermediärsgeschäft sehr erfolgreich aktiv. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen diese Stabilität genauso wie die persönliche Kundenbetreuung vor Ort in Liechtenstein oder der Schweiz.

Unser Leistungsportfolio deckt ein breites Spektrum an Services ab: Private Label Fonds, Anlagelösungen in Private Markets über unseren Asset Manager LGT Capital Partners, Impact Investing, ein eigenes ESG Offering für Intermediäre, internationale Hypotheken und umfassende Philanthropieberatung. Dieses breite Angebot erlaubt es Vermögensverwaltern, ihre individuellen Stärken zu entwickeln und auszuspielen.

Wie sieht es mit der Digitalisierung aus?

Wir nutzen wir die Chancen der Digitalisierung. Dies mit dem Ziel die Zusammenarbeit zwischen Vermögensverwalter und LGT noch effizienter zu machen. Über unsere heutigen Systeme und Schnittstellen können alle Asset-Klassen, inklusive FX, Traded-Options, etc. bequem online abgewickelt werden. Auch unser elektronisches Onboarding-Tool für Intermediäre und deren Endkunden sorgt dafür, dass die Prozesse noch effizienter werden. Letztlich sollen all unsere Bestrebungen dazu dienen, dass unseren Geschäftspartnern und Geschäftspartnerinnen mehr Zeit zur Verfügung steht, um ein noch besseres Kundenerlebnis bieten zu können.

Ein grosses Thema für die ganze Industrie ist die nächste Generation von Kundinnen und Kunden. Hier sind verschiedene Anstrengungen im Gange. Welche Rolle nehmen Sie als Bank ein?

Das war eigentlich schon immer eine zentrale Herausforderung im Finanzbereich und ist meiner Meinung nach mit grossen Chancen verbunden. Um die neue Generation besser zu verstehen, haben wir verschiedene Massnahmen ergriffen. Nebst regelmässigen Kundenumfragen haben wir auch bereits 2008 die LGT Next Generation Academy gegründet. Folgende Themen erscheinen uns vor diesem Hintergrund als besonders wichtig: Die Digitalisierung ist für die junge Generation selbstverständlich und gerade auch im Finanziellen ein wichtiger Enabler. Sie sind es gewohnt, die Dinge selbst zu entscheiden und umzusetzen – unabhängig von Zeit und Ort. Mit unserer bankweiten Digitalisierungsoffensive, wollen wir die Chance nutzen, diese Generation mit digitalen Produkten und Tools zu begeistern. Auch Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert. Sie ist fest in unseren Unternehmenswerten verankert. Die Kundinnen und Kunden haben davon konkrete Vorteile, zum Beispiel durch unser unabhängiges ESG-Monitoring und den Zugang zum Impact Investing-Offering unseres Schwesterunternehmens Lightrock.

 

Carin Rosenberger

LGT (Schweiz)

Carin Rosenberger leitet bei der LGT Bank (Schweiz) ein Team im Bereich Externe Vermögensverwalter und ist mit ihrem Team zuständig die Betreuung und Akquisition von externen Vermögensverwaltern, Multi Family Offices und Fondsmanagern in der Deutschschweiz. Die studierte Ökonomin war davor über 12 Jahre für die Credit Suisse Schweiz in den Positionen Senior Relationship Manager sowie Sales & Business Development in den Bereichen External Asset Managers und Institutional Asset Managers tätig. Die LGT Bank (Schweiz) ist Teil der LGT Gruppe, welche zu 100% in Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein ist und weltweit mehr als 4’500 Mitarbeitern beschäftigt. 2022 verwaltete die LGT-Gruppe ein Vermögen in der Höhe von CHF 287.2 Milliarden. Die LGT Bank (Schweiz) ist Teil der LGT Gruppe, welche zu 100% in Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein ist und weltweit mehr als 4’500 Mitarbeitern beschäftigt. 2022 verwaltete die LGT-Gruppe ein Vermögen in der Höhe von CHF 287.2 Milliarden.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Seit der Gründung im Jahr 2016 unterstützt und vernetzt SPHERE die Community der Schweizer Finanzbranche. SPHERE ermöglicht den Austausch, sei es mit dem vierteljährlich erscheinenden Magazin, den beiden Sonderausgaben für institutionelle Anleger, der Website, den Newsletter und den Veranstaltungen, die das ganze Jahr hindurch durchgeführt werden. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Zusammenschluss

  • Interview Markus Wintsch
  • CEO
  • swisspartners Group

“Die Kunden von Morgen wollen umfassend betreut werden”

Die swisspartners Gruppe verstärkt ihre Dienstleistungen im Bereich Treuhand und erwirbt NRS Treuhand in Zürich. Markus Wintsch, CEO von swisspartners geht davon aus, dass auch die Kunden von Morgen umfassend und aus einer Hand bedient werden wollen. Dazu gehören auch Dienstleistungen im Bereich Steuerberatung aber auch Nachfolgeregelung oder Nachlassplanung. Dies soll mit diesem strategischen Schritt verstärkt werden.

Was war der Auslöser für den Zusammenschluss mit NRS Treuhand? Das ist doch ein ungewöhnlicher Schritt für ein Vermögensverwalter, oder?

Zunächst sind wir erfreut darüber, dass wir durch die Erweiterung mit einem fachlich hoch qualifizierten Team von rund 20 Mitarbeitenden – unter der Leitung von Ralph P. Schuler, Thomas Rutishauser und Marcel Ammann – in der swisspartners Gruppe zusammenarbeiten. Damit können wir unseren umfassenden Beratungs-Ansatz, den wir als Finanzdienstleister immer schon verfolgt haben, ausbauen.

Sie hätten weiterhin diese Dienstleistungen extern einkaufen können.

Wir glauben an die Nähe zur Kundschaft. Bei der steigenden Digitalisierung, die derzeit stattfindet, merken wir das immer wieder. Mit diesen Lösungen kann unsere Kundschaft noch stärker und breiter ausgerichtet auf uns zählen. Nicht zu vergessen: Wir stehen vor einem grossen Generationenwechsel, hier werden Dienstleistungen, wie Steuerberatung, Umsiedlungen, aber auch Nachfolgeregelungen, Family Office Services sowie Nachlassplanung noch wichtiger. Es geht darum, mit einer neuen Generation neue Wege zu beschreiten. . Und genau das können wir mit diesem Schritt tun.

Welche Vorteile hat es für NRS Treuhand, sich mit Ihnen zusammenschliessen?

Eigentlich müssten Sie das Thomas Rutishauser, Verwaltungsratspräsident und Partner der NRS Treuhand fragen. Ich darf aber festhalten, dass die Treuhandbranche vor ähnlichen Herausforderungen steht, wie die Vermögensverwaltungsbranche: das betrifft die Digitalisierung, Automatisierung und die Kundenbedürfnisse, die zunehmend anspruchsvoller werden. Mit dem Zusammenschluss ermöglichen wir es, unserer Kundschaft eine breitere Dienstleistungspalette anzubieten. Künftig können wir noch besser massgeschneiderte und technologiegestützte Treuhanddienstleistungen, Nachfolgelösungen für Firmen- und Privatkunden in der Schweiz und Europa anbieten. Gemeinsam können wir dem Mangel an Fachleuten in diesem Bereich entgegenwirken.

Welche Rolle spielt die neue Regulation für beide Branchen? War das auch ausschlaggebend für den Zusammenschluss?

Sicher ist, dass neue Regulatorien höhere Kosten für Finanzdienstleister bedeuten. Die Grösse eines Unternehmens wird in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, insbesondere wenn man die Kunden in einem «One-Stop-Shop» umfassend betreut, wie wir es tun.

Markus Wintsch

swisspartners Group

Markus Wintsch ist CEO der swisspartners Group. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet, feiert dieses Jahr sein 30-jähriges Jubiläum und zählt heute zu den grösseren Finanzdienstleistern der Schweiz. Wintsch stiess von der UBS kommend zu swisspartners und wurde 2001 zum CEO der Gruppe ernannt. Die swisspartners Gruppe zählt heute neun Gruppengesellschaften an den Standorten Zürich, Vaduz und Feldkirch und beschäftigt rund 100 Mitarbeitende.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Depuis sa création en 2016, SPHERE anime la communauté des pairs de la finance suisse. Elle leur propose en français et en allemand différents espaces d’échange avec un magazine, des hors-série réservés aux Institutionnels, un site web et des évènements organisés tout au long de l’année pour aborder de nombreuses thématiques. Toutes les parties prenantes de la finance, l’un des plus importants secteurs économiques de Suisse, ont ainsi à leur disposition une plateforme où il leur est possible d’échanger, de s’informer et de progresser.

Training

  • Interview mit Frédéric Ruiz
  • Institut Supérieur de Formation bancaire

“Die wichtigsten Themen in der Welt der Family Offices ansprechen”

Um den aktuellen Trends gerecht zu werden, bietet das Institut Supérieur de Formation Bancaire eine spezielle Ausbildung zum Thema Family Offices an. Ziel ist es, Instrumente anzubieten, die es ermöglichen, das stark wachsende Segment der UHNWI besser abzudecken.

In welchem Rahmen findet diese Ausbildung statt?

Diese Ausbildung, die wir umfassend, aber dennoch wesentlich gestalten wollten, findet in Form eines vom ISFB ausgestellten Zertifikats statt und dauert 12 Abende. Die verschiedenen Kurse werden von erfahrenen Spezialisten geleitet und bieten ein theoretisches Grundgerüst, Best Practices, Anwendungen und Werkzeuge, die sofort auf den eigenen Arbeitsplatz übertragen werden können.

Inwiefern ist die Ausbildung Ihrer Meinung nach aufgrund der Entwicklungen in der Vermögensverwaltungsbranche heute besonders relevant?

Diese Ausbildung entspricht einem erkannten Bedarf in einem Kundensegment – den UHNWIs -, das die höchste Wachstumsrate in der Branche verzeichnet. Schätzungen zufolge gibt es heute weltweit fast 5’000 Family Offices, die Vermögenswerte im Gesamtwert von rund 3’000 Milliarden US-Dollar verwalten oder beaufsichtigen. Für Banken, GFIs und Asset Manager ist diese Klientel von grossem Interesse, stellt aber oft eine schwer zu lösende Gleichung dar: Family Offices haben mehrere Bankverbindungen, vereinen häufig hohe berufliche Kompetenzen und haben recht spezifische und komplexe Bedürfnisse, die über den Rahmen einer einfachen Vermögensverwaltung hinausgehen. In diesem Zusammenhang unterscheiden sich die Anlagespezifika deutlich von den üblichen, mit einem sehr hohen Anteil an alternativen Anlagen, privaten Märkten und Nischenstrategien.

Was sind die wichtigsten Elemente des ISFB-Kurses?

Das Programm wurde von einem Ausschuss von Fachleuten konzipiert und behandelt die wichtigsten Themen der Family-Office-Welt unter vier Hauptaspekten :

. . das Family Office selbst: Strukturierung, rechtliche Aspekte, Trends

. . die Familie: Wealth Planning, Governance, Next Generation

. . die Investitionen, sowohl in Bezug auf ihre Grundlagen – Auswahl und Überwachung der Partner, Strategie – als auch in Bezug auf die verschiedenen Anlageklassen – Immobilien, private Märkte, Passion Investments.

. . und nicht zu vergessen die wichtigsten Hilfsprobleme wie Unternehmensübertragung, strukturierte Kredite oder aktive Philanthropie 2.0. 0

Inwiefern unterscheidet sich diese Ausbildung von anderen, die zu diesem Thema angeboten werden?

Obwohl einige ausländische Finanzplätze Schulungen zu diesem Thema anbieten, ist diese Schulung einzigartig in ihrem Bestreben, konkrete Instrumente und Best Practices zu vermitteln, die von grossen Fachleuten, Spezialisten auf ihrem Gebiet, vermittelt werden. Während einige Schulungen sehr gezielt auf eine Seite der Problematik ausgerichtet sind (Investitionen, rechtliche Aspekte usw.), verfolgen wir einen umfassenden und integrativen Ansatz. Daher eignet sich dieses Zertifikat sowohl für Berater, die in der Lage sein wollen, die Bedürfnisse ihrer aktuellen oder potenziellen Kunden besser zu verstehen und zu erfüllen, als auch für Family-Office-Praktiker, die eine umfassendere Sicht auf ihre Tätigkeit erlangen wollen.

Worauf legen Sie besonderen Wert?

“Sag es mir und ich werde es vergessen. Unterrichte mich und ich werde mich erinnern. Beziehe mich ein und ich werde lernen…”. Dieses über drei Jahrhunderte alte Zitat ist heute so aktuell wie nie zuvor. In Bezug auf unsere Bildungsstrategie bleiben wir somit unserer DNA treu, die uns auf den Wunsch hinweist, angewandte und interaktive Bildungsangebote zu schaffen, die auf konkrete berufliche Ziele und Bedürfnisse ausgerichtet sind. Inhaltlich wollen wir eine Mischung aus klassischen, unumgänglichen Themen und aktuellen Problemen wie aktive Philanthropie oder private Investitionen fördern.

 

Frédéric Ruiz

Institut Supérieur de Formation Bancaire

Frédéric Ruiz ist seit 2012 stellvertretender Direktor des ISFB (Institut Supérieur de Formation Bancaire). Zuvor war er 20 Jahre lang auf den Gebieten Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Investment-Banking sowie Family-Office tätig. Er ist Ökonom und Inhaber der AZEK- und CAIA Zertifizierung sowie mehrerer Postgraduiertentitel im Finanzbereich und in der Pädagogik. Er ist zudem als Lehrbeauftragter für Finanzen an der Haute Ecole de Gestion Genf tätig.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Coming soon

Rue Barton 7
Case postale 1806
CH-1211 Genève 1

P +41 22 566 17 31

© 2023 Sphere Magazine

Website erstellt von Swiss House of Brands

Lex Fiat

  • Von Licia Napoléon Bonaparte
  • Founding Partner
  • Phoenix Global Services

Handhabung des aufsichtsrechtlichen Haftungsrisikos

Für unabhängige Vermögensverwalter muss die ordnungsgemässe Anwendung der neuen Gesetze bei ihrer Aktivität an erster Stelle stehen, weshalb das regulatorische Monitoring für die Überwachung des aufsichtsrechtlichen Haftungsrisikos unumgänglich ist.

Angesichts der vielen Gesetzesänderungen – und im Jahr 2023 stehen einige an – steigt das Risiko, dass Finanzintermediäre gegen zahlreiche gesetzliche Vorschriften und schlimmstenfalls sogar gegen aufsichtsrechtliche Regeln verstossen.

Dabei ist die Einhaltung dieser Anforderungen eine absolute Priorität – jegliche Nichtbeachtung kann gravierende Folgen haben und sogar die FINMA-Zulassung für die Ausübung der Geschäftstätigkeit kosten.

Während die Banken inzwischen mit organisatorischen Anpassungen und beträchtlichem Mittelaufwand Vorkehrungen für die Überwachung der ordnungsgemässen Einhaltung der neuen Vorschriften oder deren Änderungen getroffen haben, besteht bei vielen Vermögensverwaltern noch Handlungsbedarf, denn ihre Compliance-Funktion ist personell unterbesetzt und die Mitarbeiter mitunter nicht wirklich darauf spezialisiert. Dieser Mangel an Ressourcen hat zwangsläufig Folgen für die Beachtung der Gesetze. Und zwischen einem Verstoss gegen ein Gesetz und einer Sanktion der FINMA liegt nur ein schmaler Grat.

Nachstehend werden einige Herausforderungen erläutert, die 2023 auf die Branche zukommen.

Am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Revision des Aktienrechts (Änderung des Obligationenrechts)

Diese Revision hat eine Anpassung der Statuten zur Folge. Obwohl der Gesetzgeber eine Übergangsfrist von zwei Jahren bis zum 31. Dezember 2024 gewährt, verlangt die FINMA, dass die Statuten aller Finanzintermediäre, deren Bewilligung anhängig ist, ab sofort geändert werden, da die Handelsregister sie sonst nicht mehr akzeptieren. Einige vorzunehmende Änderungen: künftig kann das Aktienkapital auf Fremdwährungen lauten, neu sind ausserdem Kapitalbänder für eine künftige Veränderung des Kapitals und die geänderte Organisation der Hauptversammlung.

Alle Aktiengesellschaften und alle unabhängigen Vermögensverwalter, die im Jahr 2022 die Bewilligung der FINMA erhalten haben, müssen ihre Statuten innerhalb der Übergangsfrist ändern.

Am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Änderung des Geldwäschereigesetzes

Zur Einhaltung der neuen gesetzlichen Anforderungen müssen Finanzintermediäre ihre interne GwG-Weisung mit Wirkung vom 1. Januar 2023 ändern. Wichtigste Änderungen: Überprüfung der Identität der wirtschaftlich berechtigten Person, Aktualisierung der Kundendaten, Kodifizierung der Rechtsprechung in Bezug auf den Begriff des begründeten Verdachts,Abschaffung der Frist für die Bearbeitung der Meldungen durch die MROS, möglicher Abbruch der Geschäftsbeziehung nach 40 Tagen ab der Meldung bei Ausbleiben einer Antwort der MROS.

Am 1. September 2023 in Kraft getretene Revision des Datenschutzgesetzes

Die Totalrevision des Datenschutzgesetzes erfordert Änderungen vertraglicher Natur einerseits und der internen Regeln andererseits. Während die Nichteinhaltung der Bestimmungen zum Datenschutz bisher de facto keinerlei Folgen hatte, sieht das neue Gesetz ein Sanktionssystem vor. Künftig drohen den Verantwortlichen bei Verstössen strafrechtliche Sanktionen. Des Weiteren sieht das neue Gesetz eine umfassende Informations- und Dokumentationspflicht vor.

Nachfolgend eine Klarstellungen und wichtige Punkte, die darüber hinaus zu beachten sind.

Am 1. Januar 2023 in Kraft getretenes Finanzinstitutsgesetz

Müssen Vermögensverwalter, deren Bewilligung durch die FINMA anhängig ist, dieses Gesetz einhalten?

Wir erhielten von der FINMA folgende Antwort: Die FINMA stellt klar, dass die internen Weisungen, die im Rahmen des Bewilligungsverfahrens übermittelt wurden und in denen die von der FINMA geforderten Änderungen berücksichtigt sind, innerhalb von drei Monaten nach der Zustellung des Bewilligungsentscheids in Kraft treten. Aus der Antwort der FINMA lässt sich folglich nach vernünftigem Ermessen schliessen, dass das FINIG erst ab dem Zeitpunkt, ab dem die Bewilligung wirksam wird, anwendbar ist.

Darf das Logo der FINMA nach der Bewilligung der FINMA auf der Internetseite verwendet werden?

Die Verwendung und die Wiedergabe des Logos (inkl. Schriftzug) der FINMA sind nicht erlaubt.

Licia Napoléon Bonaparte

Phoenix Global Services

Im Jahr 2009 gehörte Licia Napoléon Bonaparte zu den Gründern von Phoenix Global Services, eine auf Bank- und Finanzrecht sowie Risikomanagement und Compliance spezialisierte Unternehmensberatung. Das Unternehmen betreut Vermögensverwalter bei der Beantragung einer Bewilligung bei der FINMA und übernimmt das Outsourcing der Risikomanagement- und Compliance-Funktion. Darüber hinaus bietet es Unterstützung in regulatorischen Fragen an.

Licia Napoléon Bonaparte besitzt über 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Finanzen, Risikomanagement und Compliance. Ihr beruflicher Werdegang umfasst die Gründung und Leitung einer Bank sowie verschiedene Führungspositionen in bekannten Kreditinstituten.

Sphere

The Swiss Financial Arena

Coming soon

Rue Barton 7
Case postale 1806
CH-1211 Genève 1

P +41 22 566 17 31

© 2023 Sphere Magazine

Swiss House of Brands

Winners

Winners

Eagle Invest und Tareno sind die Gewinner

In einem schwierigen Marktumfeld sind Eagle Invest und Tareno die ersten Gewinner des Wettbewerbs Performance Watcher Best Managers. Laurent Genoud für Eagle Invest und Frank Pfeiffer für Tareno blicken auf ihren erfolgreichen Weg zurück, den sie bis 2022 zurückgelegt haben.

Tareno und Eagle Invest sind «Performance Watcher Best Managers 2022». Der Wettbewerb wurde von Sphere und der Bewertungs- und Vergleichsplattform für Portfoliomanager Performance Watcher lanciert.

Tareno und Eagle Invest sind die Gewinner der allerersten Ausgabe. Tareno gewann den Wettbewerb in den beiden Kategorien, «Low Risk» und «Mid Risk»; Eagle Invest ist Sieger in der Kategorie «High Risk» .

Der neu lancierte Wettbewerb «Performance Watcher Best Managers» will die besten Portfoliomanager der Schweiz auszeichnen. Der Wettbewerb umfasste auf Schweizer Franken lautende Portfolios von diskretionären Mandaten in den drei verschiedenen Risikoprofilen: niedrig, mittel und hoch.

Die Bewertung erfolgt anhand der tatsächlichen Jahresrendite, bereinigt um die Volatilität, die von der Performance Watcher-Community ermittelt wird. Die Daten werden täglich erhoben sie stammen aus zuverlässigen Quellen, wie PMS oder Depotbanken, und es gilt der Wert nach Abzug von Gebühren.

In der Kategorie «Low Risk» erzielte Tareno 2022 eine Performance von -8,46% bei einem Risiko von 6,45%. Zum Vergleich: Der Perfomance Watcher-Low-Risk-Index beendete das Jahr 2022 mit -13,20%. Dies bei einem Risiko von 5,80%.

In der Kategorie «Mid Risk» erzielte Tareno eine Performance von -11,35%. Dies bei einem Risko von 9,9%. A titre de comparaison l’indice Performance watcher Mid Risk a fini l’année 2022 à -15,22% pour un budget risque de 8,84%.

«Bei den Profilen ‘Low Risk’ und ‘Mid Risk’ haben wir auf unsere Dividendenstrategie zurückgegriffen», erklärt Frank Pfeiffer, Chief Investment Officer von Tareno. «Das ‘Low Risk’-Portfolio verwalteten wir mit unserer Strategie ‘Rendite’, die eine Aktienallokation von 25% erlaubt. Das mittlere Risiko verwalteten wir mit unserer Strategie ‘Ausgewogen’ und einer Aktienquote von 50%.»

Und weiter sagt Pfeiffer: «Bei der Dividendenstrategie wählen wir unsere Positionen mithilfe unseres eigenen Bewertungsmodells aus. Es konzentriert sich nicht nur auf den absoluten Betrag der Dividendenzahlung, sondern berücksichtigt auch viele andere Faktoren wie Nachhaltigkeit, Rentabilität und Dynamik. Es ist die Kombination dieser Faktoren, die den Erfolg dieser Anlagelösung ausmacht.»

«Bei festverzinslichen Wertpapieren wollten wir ein möglichst geringes Risiko eingehen und gleichzeitig eine attraktive Rendite erwirtschaften. Deshalb haben wir das Kredit- und Zinsrisiko bewusst reduziert, wovon wir im Jahr 2022, welches für die gesamte Fixed-Income-Klasse ein Katastrophenjahr war, sehr profitiert haben», ergänzt Pfeiffer.

In der Kategorie High Risk erzielte Eagle Invest eine Performance von -8,51%, dies bei einem Risko von 12,69%. Zum Vergleich: Der Performance Watcher-High-Risk-Index schloss das Jahr 2022 mit -16,72%. Dies bei einem Risiko von 11,49%.

Wohlgemerkt: Die weltweiten Aktienmärkte schlossen das Jahr 2022 mit -17,11% ab, dies bei einem Risikovon 16,77% ab.

«Wir sind seit jeher überzeugte Aktienanleger», betont Laurent Genoud, Direktor bei Eagle Invest. «Für meine Kunden verfolge ich seit fünfzehn Jahren eine «Contrarian»-Strategie. Ausserdem richte ich mein Handeln nach der Volatilität des Marktes. Sie ist ein Indikator für die Angst der Anleger und erzeugt daher Kauf- und Verkaufssignale in meiner Strategie, die ich in meinen vierteljährlichen Berichten an die Kunden als “GV6” bezeichne.»

Und Genoud ergänzt: «Die Asset Allocation in den Portfolios meiner Kunden besteht grösstenteils aus Aktien von Schweizer Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen 100 Millionen und 10 Milliarden Schweizer Franken. Ich mische auch grössere Unternehmen aus dem Swiss Performance Index oder dem Eurostoxx50 bei.»

Nicholas Hochstadter von Performance Watcher dazu: “Das Jahr 2022 war eindeutig ein schwieriges Jahr für Vermögensverwalter. Sie waren in einem besonders schwierigen Marktumfeld gefangen. Wir müssen daher diejenigen loben, die in der Lage waren, in dieser Zeit das Beste für ihre Kunden herauszuholen.»

Die Ergebnisse des Wettbewerbs “Performance Watcher Best Managers 2022» finden sie auf der Website von Performance Watcher:

www.performance-watcher.ch

Sphere

The Swiss Financial Arena

Rue Barton 7
Case postale 1806
CH-1211 Genève 1

P +41 22 566 17 31

© 2023 Sphere Magazine

Swiss House of Brands

Special Ops

  • Von Philippe Reynier
  • Managing director
  • Sheffield Haworth

Der COO – eine Schlüsselfunktion für die Entwicklung der UVV

Um sich auf die FIDleg/FINIG-Anforderungen einzustellen, haben die EAM heute keine andere Wahl, als ihre Struktur zu stärken. Eine unvermeidliche Entwicklung, die es immer relevanter macht, einen Chief Operating Officer in das Organisationsmodell zu integrieren.

Seit Jahresbeginn müssen UVV für die Ausübung ihrer Tätigkeit eine Bewilligung bei der FINMA beantragen. Die Einholung dieser gemäss FIDLEG/FINIG vorgeschriebenen Bewilligung ist mit einigem Handlungsbedarf verbunden:

  • Erstellung detaillierter Dokumente über die Anlageprodukte;
  • Ergreifung zusätzlicher Massnahmen, die sicherstellen, dass Kunden angemessen informiert und ihnen nur Produkte angeboten werden, die unter anderem für ihr Risikoprofil und ihre finanzielle Situation geeignet sind;
  • Weiterbildungsmassnahmen;
  • Verstärkung der Kapitalstruktur mit einem Mindestkapital (absolut) von über 100.000 Franken sowie über 25% der Fixkosten des Vermögensverwalters.

UVV müssen zudem ihre Organisation stärken und geeignete interne Abläufe und Kontrollen für die Einhaltung der nachstehend genannten regulatorischen Anforderungen implementieren.

Als unmittelbare Folge dieser regulatorischen Entwicklung wird eine ausgeprägte Konzentration in der Branche der UVV erwartet. Zahlreiche Vermögensverwalter haben sich daher für den Verkauf oder die Aufgabe ihres Geschäfts entschlossen. Diejenigen, die ihre Aktivität weiter ausüben wollen, müssen eine kritische Grösse erreichen, damit sie in diesem neuen Rechtsrahmen eine akzeptable Rentabilität erreichen – es sei denn, sie spezialisieren sich auf bestimmte Kundensegmente.

Auch das Management muss sich neu aufstellen und die Zuständigkeiten klar abgrenzen. Im Einzelnen zeichnen sich folgende Entwicklungen ab:

  • Schaffung einer oder mehrerer leitender Positionen mit ausschliesslicher Zuständigkeit für die Bereiche operatives Geschäft, Risikomanagement sowie andere Support-Funktionen;
  • Bildung eines Aufsichtsrates, den die FINMA UVV ab einer bestimmten Grösse vorschreiben kann.

Dies ist mit grundlegenden Veränderungen verbunden, die UVV jedoch als Chance für die Modernisierung ihrer Organisationsstrukturen und ihrer operativen Abläufe begreifen sollten. Dies wirft zwei wesentliche Fragen auf: Welche organisatorischen Modelle kommen für UVV in Frage? Wie können geeignete Managerteams zur Flankierung dieser Veränderungen aufgebaut werden?

Zur Beantwortung der ersten Frage können bestehende Organisationsstrukturen von UVV in Ländern, in denen ähnliche gesetzliche Rahmenbedingungen bereits seit mehreren Jahren gelten, als Muster dienen. Nehmen wir als Beispiel die typische Rechtsform von unabhängigen Vermögensverwaltern im Vereinigten Königreich:

  • Viele Vermögensverwalter sind hier als Limited Liability Partnerships (LLPs) organisiert.
  • Die Privatbankiers berichten direkt an den CEO, der in der Regel überwiegend für die operative Leitung des UVV und auch für die Pflege der wichtigen Kundenbeziehungen verantwortlich zeichnet.
  • Der COO überwacht generell alle Support-Funktionen wie Finanzen, operatives Geschäft, Technologie, Personalwesen, Marketing usw. Risikomanagement und Compliance gelten als Funktionen, die unter die Zuständigkeit des COO fallen. Es kann hierfür aber auch ein CRO ernannt werden, der dann direkt an den CEO zu berichten hat.
  • Ein weiteres Mitglied des Managements ist der CIO.
  • Zahlreiche UVV verfügen ferner über einen Verwaltungsrat.

Wir wollen damit nicht sagen, dass alle Schweizer UVV früher oder später genauso aufgestellt sein werden, doch könnte diese Praxislösung einen relativ zuverlässigen Hinweis dafür liefern, wie die Zukunft der Branche aussehen könnte.

Kommen wir nun zur zweiten Frage in Bezug auf den Aufbau eines geeigneten Managerteams. Diesbezüglich betrachten wir insbesondere die Rolle des COO, der in viele Führungsriegen von UVV Einzug halten wird. Auf welche Eigenschaften/Kompetenzen müssen Schweizer UVV bei der Wahl ihres künftigen COO achten? Diese Frage ist von kritischer Bedeutung, denn der COO hat die schwierige Aufgabe, massgeblich die Transformation des operativen Modells des Vermögensverwalters durchzuführen, damit seine Konformität gewährleistet ist. Hierbei müssen mehrere Elemente berücksichtigt werden, wobei wir nachstehend nur auf die wichtigsten eingehen können:

  • Operative Erfahrung in möglichst vielen Unterfunktionen, für die der Kandidat verantwortlich zeichnen wird. Diese Erfahrung sollte nicht nur eine „run“ Komponente, sondern auch ein „change“-Element für die Transformation der betroffenen Unterfunktionen umfassen.
  • Nachweisliche kommunikative Eigenschaften und Fähigkeit zur Interaktion mit den verschiedenen Ebenen einer Organisation, denen der COO im Idealfall bereits angehört hat, und mit externen Ansprechpartnern wie den Vertretern der Aufsichtsbehörden.
  • Solide Kenntnisse der Schweizer Vermögensverwaltungsbranche und Fähigkeit zur Leitung bzw. Mitwirkung bei der Formulierung der strategischen Roadmap und Sicherstellung ihrer Umsetzung.

 

Philippe Reynier

Sheffield Haworth

Philippe Reynier ist Managing Director der Schweizer Niederlassung der internationalen Unternehmensberatung Sheffield Haworth. Darüber hinaus ist Reynier Global Head of Fintech und arbeitet mit internationalen Finanzinstituten zusammen, die er bei ihrer digitalen Transformation unterstützt. Reynier wird die Entwicklung des Geschäfts von Sheffield Haworth im Schweizer Markt von Genf aus leiten. Davor zeichnete Reynier fünf Jahre lang bei der UBS für die digitale Strategie sowie für Partnerschaften und Investitionen in Fintechs verantwortlich. Davor war Philippe als Berater bei der Boston Consulting Group Schweiz in den Bereichen Financial Services und Technology tätig. Philippe Reynier ist Absolvent der INSEAD (MBA).

 

    Sie werden auch mögen

    Sphere

    The Swiss Financial Arena

    Sphere Financial Arena ist die führende Schweizer der finanziellen Peer-to-Peer-Community und bietet seiner Community verschiedene Räume des Austauschs mit einem zweisprachigen vierteljährlichen Magazin, gemeinsamen Events und und PR-Dienstleistungen

    Alle Akteure des Finanzsektors, der einen der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Schweiz darstellt, brauchen einen Raum, um sich auszutauschen, sich zu informieren und gemeinsam voranzukommen, insbesondere in diesem entscheidenden Moment der Transformation .

    SPHERE ist die wichtigste B2B-Medien- & Marketingplattform für Finanzfachleute in der Schweiz. Ihr Magazin und ihre Website widmen sich den Entscheidungsträger im Bereich Wealth Management sowie institutionelle Anleger. SPHERE organisiert auch mehrere Veranstaltungen für dasselbe Publikum, die sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.