Blockchain

Digital Solutions

  • Philippe Reynier
  • CEO
  • Wecan group

„Das Angebot von Wecan entspricht einer echten Marktnachfrage“.

Philippe Reynier hat vor kurzem die Leitung der Wecan Group, einem Blockchain-Spezialisten für Compliance und Datenaustausch, übernommen, um die Entwicklungen in den nächsten Jahren zu steuern. Philippe Reynier, der bei der Boston Consulting Group und UBS tätig war, kennt Wecan, da er bereits Mitglied des Advisory Board war.

Inwiefern hat Sie Wecan, als Unternehmensprojekt betrachtet, am meisten überzeugt?

Eigentlich kannte ich Wecan bereits. Zu meiner Zeit bei der UBS hatte ich Vincent Pignon, den Gründer, in Bezug auf die digitale Strategie, Investitionen und Partnerschaften beraten. Später wurde ich Mitglied des Advisory Board und konnte mich stärker in die Entwicklung des Unternehmens einbringen. Ich kenne also die Akten, die Mitarbeiter, die Investoren und die Kunden sehr gut. Ich wusste also, auf welches Abenteuer ich mich einlasse, und konnte das Potenzial einschätzen. Ich finde das Angebot von Wecan, Privatbanken und Vermögensverwalter bei Compliance- oder KYC-Themen zu unterstützen, sehr interessant. Es entspricht derzeit einer echten Marktnachfrage.

Wie sieht der derzeitige Tätigkeitsbereich von Wecan aus?

Wecan arbeitet heute im Wesentlichen in drei Bereichen: Wir haben zwei Anwendungen entwickelt, welche die Wecan Suite bilden. In dieser Suite befinden sich Wecan Comply und Wecan Connect. Wecan Comply ist ein digitaler Tresor, der es ermöglicht, die gesamten Compliance-Daten von Kunden der Vermögensverwalter zu konsolidieren. Und Wecan Connect ist eine Messaging-Lösung, ähnlich wie Whatsapp, aber sicherer, und über die Blockchain verteilt.

Beide Anwendungen wurden auf einer proprietären Blockchain mit dem Namen Wecan Chain aufgebaut. Sie wurde von Anfang an für institutionelle Kunden ausgelegt, sodass wir sie künftig auch für Dritte öffnen können, um neue Anwendungen zu schaffen.

Auf welche Kundensegmente konzentrieren Sie sich heute?

In erster Linie sind es Privatbanken und Vermögensverwalter. Aber Wecan öffnet sich auch neuen Sektoren wie Trustees, Wirtschaftsprüfern und dem öffentlichen Sektor, wo die von uns entwickelte Technologie Anwendung finden kann. Wir können uns auch in anderen „Use Cases“ positionieren, wenn es um Sicherheit, Compliance und Datenaustausch geht, und zwar auf sehr effiziente Weise.

Geografisch bleiben wir vorerst auf die Schweiz konzentriert, aber es ist klar, dass wir uns nach und nach international öffnen werden.

In welche Richtung wollen Sie die Entwicklung von Wecan steuern, nachdem Sie nun CEO geworden sind?

Wir haben klare Ziele: Wir wollen die Zahl unserer Kunden verdoppeln. Angesichts der Dynamik, von der Wecan in den letzten Monaten profitiert hat, halte ich diese Ziele für durchaus erreichbar. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir unsere Anstrengungen auf drei Achsen konzentrieren: Wir werden eine stärkere Durchdringung des Schweizer Marktes anstreben, wir werden zudem in andere Länder expandieren, insbesondere in solche, in denen die Vermögensverwaltung einen wichtigen Sektor darstellt, und wir werden uns anderen Anwendungsfällen zuwenden. Ich glaube, dass wir eine breitere Abdeckung im Finanzsektor erreichen können, indem wir die Bedürfnisse von Finanzinstituten wie Brokern oder Exchanges erfüllen, die ihrerseits Endkunden ansprechen müssen.

Philippe Reynier

Wecan Group

Philippe Reynier ist der neue CEO der Wecan Group. Zuvor leitete er die globale Fintech- und Krypto-Praxis für die Beratungsfirma Sheffield Haworth. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete Philippe fünf Jahre lang bei UBS. Dort war er für die digitale Strategie sowie für Fintech-Partnerschaften und -Investitionen verantwortlich. Zuletzt war er als Berater bei der Boston Consulting Group Schweiz tätig, wo er den Practices Financial Services und Technology zugeordnet war. Philippe Reynier ist Absolvent der INSEAD, wo er einen MBA erwarb.

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    • Interview mit Antoine Blouin
    • Leiter Zürich
    • Société Générale Private banking Schweiz

    „Den Herausforderungen eines extrem bewegten Umfelds begegnen“

    Antoine Blouin ist der neue Leiter der Zürcher Niederlassung von Société Générale Private Banking Schweiz. In seiner neuen Funktion ist es seine Hauptaufgabe, die Entwicklung des Geschäfts zu fördern und die in der Deutschschweiz ansässigen Kunden der Bank zu betreuen.

    Warum stehen Kundenbetreuung und -zufriedenheit ganz oben auf Ihrer Prioritätenliste?

    Das Privatbankgeschäft ist ein Beruf, in dem die Kundenbeziehung zentral ist. Um eine umworbene und oftmals Multi-Banking-Kundschaft anzuziehen und an sich zu binden, ist der menschliche Kontakt von entscheidender Bedeutung. Die Philosophie von Société Générale Private Banking ist es, die Kunden, ihre Bedürfnisse und Ziele in den Mittelpunkt zu stellen. Darüber hinaus führt die Bank jedes Jahr eine Zufriedenheitsstudie durch, um sicherzustellen, dass ihr Angebot den Erwartungen der Kunden entspricht.

    Was sind im aktuellen Kontext unsicherer Märkte die wichtigsten Bedürfnisse Ihrer Kunden?

    In einem sich verändernden Umfeld suchen die Kunden Beratung, insbesondere im Bereich der Diversifizierung. Wir haben etwa eine starke Begeisterung für Private-Markets-Anlagen festgestellt, die trotz des Zinsanstiegs attraktiv bleiben; dies gilt insbesondere für Investitionen in Infrastruktur, Private Debt und den Sekundärmarkt für Private Equity. Auch die nicht-direktionalen Strategien waren ein echter Erfolg, und wir konnten dank der Synergien mit der Investmentbank der Gruppe massgeschneiderte Dispositive einrichten. Auch Zinsprodukte erlebten ein Comeback, insbesondere über kurzfristige Cash-Management-Lösungen mit sehr attraktiven Einlagenzinsen oder strukturierte Produkte mit Hebelwirkung. Schliesslich findet auch die nachhaltige Finanzwirtschaft immer mehr Anklang, insbesondere bei der neuen Generation.

    Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, sind Fachwissen und Know-how von entscheidend. Wie gelingt es Ihnen, diese auf dem erforderlichen Niveau zu halten?

    Innovation gehört zu den Werten der Société Générale. Deshalb haben sich unsere Teams zum Ziel gesetzt, inovative, leistungsstarke und verantwortungsvolle Lösungen zu entwickeln. Wir entwickeln unser Angebot weiter, um den Herausforderungen eines sich rasch wandelnden Umfelds gerecht zu werden. Wir sondieren den Markt ständig auf der Suche nach neuen Ideen. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, massgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, insbesondere für Family Offices, ein Segment, in welchem unser Büro in Zürich grosse Ambitionen hat.

    Sie sind auch für die Entwicklung des Geschäfts der Bank in Zürich zuständig. Wodurch zeichnet sich der Zürcher Markt aus?

    Der Zürcher Markt ist tief, vielfältig und wettbewerbsintensiv. UHNWIs mit Family Offices und UVVs sind stark vertreten, was ihn für SGPBS besonders attraktiv macht. Generell ist in der Schweiz die Qualität der Ausführung entscheidend, aber ich habe das Gefühl, dass dies auf dem Deutschschweizer Markt noch prägnanter ist.

    Wie wollen Sie sich von Ihren zahlreichen Konkurrenten auf dem Finanzplatz abheben?

    Ich denke, wir werden uns durch unser 360-Grad-Know-how, die engen Beziehungen zu unseren Kunden und die Synergien mit dem Investment Banking und den anderen Private-Banking-Einheiten der Gruppe abheben. Sie ermöglichen es uns, eine gut diversifizierte Palette von Produkten und Dienstleistungen anzubieten. Schliesslich bin ich davon überzeugt, dass unser French Touch auch bei frankophilen Kunden zu unseren Gunsten wirken kann. Ich denke dabei insbesondere an unser Angebot zur Hypothekenfinanzierung von Immobilien in Frankreich und an unsere Lösungen im Bereich „Art & Wine Banking“.

    Antoine Blouin

    Société Générale Private Banking Schweiz

    Antoine Blouin Société Générale Private Banking Schweiz Antoine Blouin begann seine Karriere 1999 in Paris bei der Banque du Louvre, heute HSBC Private Banking France, als Kundenbetreuer und später als Leiter der Abteilung für Grossunternehmen, institutionelle Anleger und Family Offices. Im Jahr 2008 wechselte er zu Société Générale Private Banking Suisse. Dort wurde er 2012 zum CIO und 2013 zum Leiter des Bereichs Wealth Management Solutions ernannt. Im Jahr 2023 übernahm er die Verantwortung für den Family-Office-Markt, bevor er 2024 zum Leiter der Zürcher Niederlassung aufstieg. Antoine hat einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften und einen Master in Market Finance vom Institut des Techniques de Marchés des CFPB in Paris.

     

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      Trend

      Real Assets Lösungen

      • Interview mit Philippe Naegeli
      • CEO
      • GenTwo

      „Nicht bankfähige Assets: Ein 78-Billion-Dollar grosser Markt“

      Mit der Assetization soll die Erstellung von Finanzprodukten demokratisiert werden. Gleichzeitig sollen damit die Investitionsmöglichkeiten in Zertifikate vervielfältigt werden – auch für Kleinanleger soll dies neue Chancen eröffnen, sagt Philippe Naegeli von GenTwo, der gerade ein Buch über das Thema geschrieben hat.

      -

      Weshalb haben Sie ein Buch zum Thema Assetization geschrieben?

      Unser ursprünglicher Traum bei GenTwo war es, Zugang zu allen Assets zu schaffen. Heute ermöglicht unsere Plattform allen Finanzintermediären, egal ob gross oder klein, jedes Asset und jede innovative Investitionsstrategie in ein bankfähiges Finanzprodukt zu verwandeln. Die umfassenden Möglichkeiten von Assetization wurden uns erst klar, als wir beobachteten, wie unsere Kunden unsere Plattform nutzten. In diesem Moment realisierten mein Mitgründer Patrick Loepfe und ich, dass wir dieses Buch schreiben mussten.

      Erklären Sie uns das Konzept der Assetization…

      Das Wort setzt sich aus „Asset“ und „Democratization” zusammen. Als Prozess beschreibt Assetization die Demokratisierung der Entwicklung von Finanzprodukten und das Potenzial, Billionen an bisher ungenutztem Wert freizusetzen. Als Vision steht Assetization für die Demokratisierung von Investitionsmöglichkeiten, die es Menschen erlaubt, in das zu investieren, was ihnen am Herzen liegt, ganz gleich was das sein mag. Dadurch wird nicht nur monetärer, sondern auch persönlicher und gesellschaftlicher Wert geschaffen, auf Arten, die zuvor nicht möglich oder sogar undenkbar waren.

      Die Zertifizierung und die Tokenisierung von realen Assets ist ein Mega-Trend: Wohin führt er?

      Die Welt der nicht-bankfähigen Assets birgt ein verborgenes Universum voller Chancen. Dazu zählen Assets, die jenseits des traditionellen Bankensektors angesiedelt sind, wie alternative Anlagen, Privatmarktassets und sogar exotischere Vermögenswerte wie digitale Assets und Leidenschaftsinvestitionen in Kunstwerke. Diese sind in der Regel illiquide, schwer zugänglich und oft teuer, bieten aber gleichzeitig enorme Chancen. Laut einer Accenture-Studie beläuft sich der Wert nicht-bankfähiger Assets auf 78 Billionen US-Dollar – eine beachtliche Summe, die sogar noch unterschätzt sein könnte. Während die Tokenisierung eine Möglichkeit bietet, solche Assets in investierbare Formate umzuwandeln, stossen digitale Assets an ihre Grenzen. Durch Assetization können wir jedes Asset bankfähig, investierbar und über das traditionelle Bankensystem zugänglich machen. Tokenisierung sehen wir als einen Teilbereich der Assetization; sie ist lediglich eine der Methoden zur Assetisierung.

      Was bedeutet das für Investoren?

      Neue Chancen! Stellen Sie sich vor, auch kleinere Investoren könnten plötzlich in exklusive Hedgefonds und Private-Equity-Geschäfte eintauchen oder in einzigartige Leidenschaftsinvestitionen wie seltene Kunstwerke und Oldtimer investieren. Dies führt zu mehr Diversifikation und erhöht die Chancen auf Rendite. Es erlaubt selbst kleinen Anlegern, in ihre Überzeugungen zu investieren, was die wahre Kraft der Assetization ausmacht.

      Welche Rolle will GenTwo in dieser Entwicklung spielen?

      Bei GenTwo sehen wir uns als Wegbereiter der Assetization. Unsere Plattform ermöglicht es Finanzintermediären, jedes Asset und jede Investitionsstrategie problemlos zu verbriefen und als bankfähiges Finanzprodukt mit einer ISIN an den Finanzmärkten zu platzieren.

      Philippe Naegeli

      GenTwo

      Philippe Naegeli ist GenTwo-Mitgründer und hat, nachdem er eine Zeitlang als Chief Vision Officer fungierte, wieder den Posten des CEO übernommen. Er fügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Trading, Investment, Geschäftsbank und der Entwicklung neuartiger, auf Innovation ausgerichteter Strategien. Unter anderem war er in den USA bei Forstmann & Co als Managing Partner tätig. Ausserdem sass er zwischen 2017 und 2019 im Beratungsausschuss von CAT Financial Products, einem unabhängigen Schweizer Makler für strukturierte Produkte.

      Künstliche Intelligenz

      EAM-Lösungen

      • Interview mit Steffen Bauke
      • CEO
      • Belvoir Capital

      «Künstliche Intelligenz hilft uns, die Risiken zu managen»

      Der Zürcher Vermögensverwalter Belvoir Capital hat zwei Partnerschaften mit Asset Managern bekannt gegeben, die mit KI arbeiten. Speedlab setzt auf ein Multi-Asset-Modell, das das Risk-Return von Kunden verbessern soll, Wisdomise konzentriert sich ausschliesslich auf Krypto und Retailkunden und soll die Vermögensverwaltung für Privatanlager im Bereich Crypto professionalisieren, wie Steffen Bauke ausführt.

      Die Digitalisierung ist für viele Vermögensverwalter nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Was ist ihr Ansatz?

      Die Digitalisierung in der Vermögensverwaltung ist nur eine Frage der Zeit. Die nächste Generation an Kunden will heute digital angebunden sein und Entscheidungsprozesse begleiten oder direkt online treffen. Wir haben uns schon vor einigen Jahren entschlossen, unsere Kunden online Zugang zu ihren Vermögenswerten zu geben. Das macht es in der Kommunikation mit dem Kunden einfacher. Neben der reinen «View-Only» Variante, bieten wir auch digitales Onboarding, Reporting, Partizipation an Club Deals und jegliche Art an Kommunikation und Erklärung online an. Die digitale Welt ist wichtiger Bereich, der die Prozesse effizienter werden lässt und den Kunden Mehrwert bietet. aber das physische Treffen mit Kunden nicht ersetzen kann. Somit ist der hybride Weg, der richtige, denn Vertrauen baut man nur im direkten Kontakt mit den Kunden auf.

      Sie haben zwei spannende Partnerschaften mit Fintechs, die beide mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Was ist die Geschichte dahinter?

      Fintechs sind die natürliche weitere Entwicklung der Digitalisierung. Wenn man die Kunden von morgen betreuen will, muss man sich auch mit Themen beschäftigen, die unsere ganze Branche verändern. Dazu gehören Fintechs, die auch in der Vermögensverwaltung Alternativen und intelligente Lösungsansätze bieten. Durch unser Netzwerk sehen wir viele Start-Ups in diesem Bereich, leider schaffen es nur wenige, wirkliche erfolgreich zu werden. Da ist das Geschäftsmodell und der Ansatz entscheidend. Zudem schauen wir auf die Innovation der Produktidee, die Gründer dahinter sowie eine gesicherte Finanzierung. Zudem schauen wir auf die Innovation der Produktidee, die Gründer dahinter sowie eine gesicherte Finanzierung.

      Was verbindet die beiden Firmen?

      Speedlab und Wisdomize sind ganz unterschiedlich ausgelegt. Es geht jedoch bei beiden darum, die Risiko-Return-Profile der Anleger zu optimieren. Beide arbeiten mit KI-Modellen in unterschiedlicher Form. KI wird auch im Bereich der Vermögensverwaltung und dort im Speziellen im Portfolio-Management zum Einsatz kommen. Wir sehen hier ein riesiges Potential in der Zukunft, denn die vielen Daten und Informationen heute in Echtzeit verarbeiten zu können, übersteigt die Fähigkeiten unserer Spezies. Wenn es gelingt, mit Hilfe der KI-Modelle zu entwickeln, die einen hier unterstützen und den Prozess zu automatisieren, kann viel erreicht werden.

      Welchen Input erhalten Sie dank der Zusammenarbeit mit Speedlab?

      Speedlab ist ein auf KI spezialisierter Asset Manager, der für alle Asset Klassen auf der Basis des Subbereichs der KI «Reinforcement Learning» Modelle entwickelt hat. Dabei kann zwischen Long-Short, Long Underlying mit Short Hedging wie auch über ein Multi-Asset Modell gewählt werden. Sogenannte «Agents» handeln die jeweiligen Investments, sei es Single-Stocks, Crypto (wie Bitcoin oder Ether), oder Indices via Futures mit entsprechendem Belohnungs- und Bestrafungssystem und sind selbst lernend. Ein sogenannter Superagent überwacht die Aktivitäten und Trades der einzelnen «AI-Agent Trader», bei Erfolg und Misserfolg wird eben Kapital zu- oder abgeführt. Gleiches gilt auch im Handel mit Aktien.

      Welcher Vorteil erhalten Sie aus dieser Zusammenarbeit – auch wenn Sie die Arbeit der «Agents» mit derjenigen von klassischen Portfoliomanagern vergleichen?

      Die Agents arbeiten komplett emotionslos und rational, die Entscheidungen basieren rein auf Erfahrungen aus der Vergangenheit übertragen auf die Jetztzeit. Dadurch gelingt es eine totale Objektivierung zu erreichen. Kein Bias, keine Emotionen, keine irrationalen Entscheidungen.

      Wie setzt Wisdomise KI ein?

      Wisdomise konzentriert sich ausschliesslich auf Crypto- und Retailkunden. Hier bestimmt man für sich selbst mit Hilfe eines «AI Avatars» sein eigenes Risikprofil. Danach «traded» der Avatar ie Kryptowährungen ähnlich wie ein Portfolio Manager. Retailkunden agieren oft nicht rational und zudem befolgen sie oft die Grundregeln des Portfolio Management nicht. Gerade im Bereich Crypto gibt es noch kein «Private Banking», das es den Kunden ermöglicht, professionell zu investieren. Hier schafft Wisdomise Mehrwert und hilft auch Kleinanlegern im Bereich Crypto Geld verdienen zu können. Die Firma agiert im B-B-2-Bereich. Das Ziel ist es, durch Wisdomise den Markt für Privatanleger einfacher zugängig zu machen.

      Steffen Bauke

      Belvoir Capital

      Bauke ist der Gründer und CEO der Belvoir Capital. Er begann seine Karriere Ende 1999, zunächst bei der UBS in Deutschland und später in der Schweiz sowohl im Bereich Corporate Finance und Wealth Management. 2004 hat er Belvoir Capital gegründet und leitet heute als CEO. Bauke hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Wirtschaftswissenschaften studiert.

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      Allokation

      Real Assets Lösungen

      • Interview mit Anastasia Amoroso
      • Chief Investment Strategist
      • iCapital

      “ Private Debt:Die hohen Renditen machen die Anlageklasse attraktiv.“

      Das Umfeld für Private Equity-Investitionen wird derzeit stark vor von der Geldpolitik der Nationalbanken beeinflusst. In den USA bringen die Wahlen eine zusätzliche Dynamik in die Märkte. Laut Anastasia Amoroso ist eine Rückkehr von Transaktionen im Bereich Private Equity spürbar und auch Private Debt bleibt weiterhin atttraktiv.

      -

      Kurz vor den Wahlen in den USA stehen die Finanzmärkte stark im Fokus. Wie schätzen Sie diese Situation ein?

      In der Regel reagieren die Märkte erst kurz vor den Wahlen. Je näher die Präsidentschaftswahl in den USA rückt, desto mehr werden sich die Märkte auf die Prognosen konzentrieren und sich auf mögliche Ergebnisse einstellen. Um uns auf beide unterschiedlichen Szenarien vorzubereiten, halten wir gegenwärtig unsere Investitionen in die Aktienmärkte aufrecht, wobei wir uns mehr von der lockeren Politik der Fed leiten lassen als von den Wahlprognosen.

      Wie hat sich die Geldpolitik in den Jahren 2023 und 2022 auf den Private-Equity-Markt ausgewirkt?

      Die hohen Leitzinsen waren insbesondere für Buyout-Deals 2023 eine Herausforderung. Dies führte aber auch dazu, dass sich die Strategien der Manager weiterentwickelt haben. Sie konzentrieren sich jetzt weniger auf Kredite als vielmehr auf die Steigerung von Erträgen, Rentabilität und Margenausweitung. Dieser Wandel bedeutet eine strategische Neuausrichtung im Private-Equity-Sektor, weg von der Abhängigkeit von Fremdkapital.

      Wie hat sich der gesamte Markt auf diese Veränderungen eingestellt?

      Die Anpassung zeigt sich wie bereits angetönt in der geringeren Abhängigkeit von Fremdkapital bei Buyout-Transaktionen und in der Hinwendung zu operativen Verbesserungen. Gegenwärtig ist aber deshalb ein deutlicher Trend zu Growth-Equity-Transaktionen zu beobachten, die mehr auf Eigenkapital als auf Fremdkapital setzen. Ausserdem, und das ist für Investoren wichtig, hat sich die Zeitspanne verlängert, von der Investition bis zum Ausstieg.

      Trotz diesen Anpassungen scheint die Dynamik im Bereich Private Equity hoch. Was ist hier der Grund?

      Der Private-Equity-Markt erlebt derzeit eine faszinierende Dynamik. Growth-Equity-Transaktionen haben im vergangenen Jahr zum ersten Mal seit 2008 – dem Beginn der Datenerfassung – die Zahl der Leveraged Buyouts übersteigt. Auch diese Verschiebung deutet auf eine breitere strategische Neuausrichtung der Branche hin, die sich auf die langfristige Wertschöpfung und nicht auf kurzfristige Leverage-Gewinne konzentriert. Darüber hinaus hat der verlängerte Zeitraum zwischen Investition und Exit die Transaktionslandschaft verändert und sich auf die Mittelbeschaffung und die Gewinnausschüttung an die Investoren ausgewirkt.

      Wie beurteilen Sie nach einem starken Jahr 2023 den Bereich Private Debt?

      Wir sehen nach wie vor Renditen von fast 12 Prozent, was am oberen Ende der historischen Spanne für private Kredite liegt. Diese hohe Rendite macht Private Debt für Anleger auch 2024 attraktiv. Selbst bei möglichen Zinssenkungen durch die Zentralbanken bietet diese Anlageklasse eine überzeugende Überschussrendite gegenüber Bargeld.

      Ein anderes Thema, das derzeit in der Branche diskutiert wird, ist die Rolle von Private Equity und Private Debt bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft. Wie sehen Sie das?

      Die Dekarbonisierung als Megatrend bietet immense Chancen, insbesondere für Private Equity. Dazu gehören Bereiche wie saubere Energie, Elektrofahrzeuge, Kohlenstoffabscheidung und die Kreislaufwirtschaft. Der Privatsektor ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, die staatlichen Initiativen zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen zu ergänzen. Dazu sind private Investitionen in Billionenhöhe erforderlich sind. Weil bei diesen Themen viele kleine und mittlere Unternehmen eine Rolle spielen, spielt Private Equity und Private Debt eine wichtige Rolle.

      Anastasia Amoroso

      iCapital

      Anastasia Amoroso ist Managing Director und Chief Investment Strategist bei iCapital. Sie tritt regelmässiger Gast in bekannten TV-Sendungen von CNBC und Bloomberg. Vor iCapital war sie Executive Director und Head of Cross-Asset Thematic Strategy bei J.P. Morgan Private Bank und verwaltete bei Merrill Lynch globale taktische Multi-Asset-Portfolios. Anastasia Amoroso hält einen Bachelor of Business Administration (B.B.A.) mit Schwerpunkt Finance der University of New Mexico ist CFA-Charterholderin.